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„Alte Bayrische Bierhalle“ Häuser am Steinenberg 21/23 und in der ...

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<strong>„Alte</strong> <strong>Bayrische</strong> <strong>Bierhalle“</strong><strong>Häuser</strong> <strong>am</strong> <strong>Ste<strong>in</strong>enberg</strong> <strong>21</strong>/<strong>23</strong> <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>envorstadt 1AStellungnahme anlässlich <strong>der</strong> Medienorientierungvom 7. September 2009DenkmalschutzBauten s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Stück Stadt- <strong>und</strong> Kulturgeschichte. Die hier zur Diskussionstehenden <strong>Häuser</strong> s<strong>in</strong>d lebendiges Zeugnis des vorletzten Jahrh<strong>und</strong>erts. Sies<strong>in</strong>d nicht nur als isolierte E<strong>in</strong>heit zu verstehen; sie strahlen aus <strong>und</strong> prägenden Charakter <strong>der</strong> ges<strong>am</strong>ten Umgebung. Wird e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Kettenglied entfernt,ist die E<strong>in</strong>heit als solche gestört <strong>und</strong> die Ausstrahlung nicht mehrwahrnehmbar.Denkmalschutz versteht sich als Mittel zur Darstellung <strong>der</strong> historischen <strong>und</strong>kulturellen Entwicklung <strong>der</strong> Stadt. Denkmalschutz hat den Auftrag, die kulturelleEntwicklung sichtbar <strong>und</strong> nachvollziehbar zu machen: sozusagen Kulturgeschichtevor Augen zu führen <strong>und</strong> zu erhalten!Die heute zur Diskussion stehenden Objekte-Die BautenDie Freiwillige Basler Denkmalpflege betrachtet die zur Diskussion stehendenLiegenschaften <strong>am</strong> <strong>Ste<strong>in</strong>enberg</strong> <strong>21</strong> <strong>und</strong> <strong>23</strong> <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>envorstadt1A als <strong>in</strong>tegrale Bestandteile <strong>der</strong> Basler Innerstadt <strong>und</strong> als städtebaulich wiekunsthistorisch wichtige Teile <strong>der</strong> Region Barfüsserplatz: sie stellen e<strong>in</strong> relevantesStück Basler Stadtgeschichte dar <strong>und</strong> bilden zus<strong>am</strong>men mit <strong>der</strong> barfüsserplatzständigenFassade des Cas<strong>in</strong>os e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges Trio von Fassadenmit Pellegr<strong>in</strong>i-Fresken.Die ges<strong>am</strong>te <strong>Häuser</strong>zeile <strong>am</strong> <strong>Ste<strong>in</strong>enberg</strong>, von <strong>der</strong> Theaterstrasse bis zurSte<strong>in</strong>envorstadt, bildet e<strong>in</strong>e symmetrisch aufgebaute E<strong>in</strong>heit: die Dachhimmelorn<strong>am</strong>entes<strong>in</strong>d konsequent durchgeführt; Dachgauben sowie die ges<strong>am</strong>teFassadengestaltung s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgestimmt. Die heute beste-DR. REGINE BUXTORF, PRÄSIDENTNADELBERG 13, 4051 BASEL; TELEPHON 061/265 2914 + 061 261 1405; EMAIL: RBUXTORF@UHBS.CH


2henden Fassaden des ges<strong>am</strong>ten Komplexes bilden e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit, <strong>der</strong>en Anziehung<strong>und</strong> Aussage vollends verloren ist, sollte das Ensemble durch e<strong>in</strong>ezwischengeschaltete mo<strong>der</strong>ne Fassade unterbrochen werden. Selbst e<strong>in</strong>eabgespeckte Variante, wo die Fassade baulich bestehen bliebe, wo aber diereich verzierten Fenstergewände <strong>in</strong> <strong>der</strong> Manier des Puppenmuseums abgeschlagenwürden, kann nicht gutgeheissen werden. Wir möchten auch zubedenken geben, dass die Fassade <strong>der</strong> <strong>„Alte</strong>n <strong>Bayrische</strong>n“ von ke<strong>in</strong>em Ger<strong>in</strong>gerenst<strong>am</strong>mt als vom bekannten Münchner Architekten Max Ostenrie<strong>der</strong>,dessen prom<strong>in</strong>entester Bau (Um- <strong>und</strong> Neubau) <strong>in</strong> Luxemburg steht: dasSchloss des Grossherzogs von Luxemburg. Das ges<strong>am</strong>te Ensemble <strong>in</strong> se<strong>in</strong>erheutigen Form verleiht <strong>der</strong> Strasse e<strong>in</strong>en grosszügigen Charakter mit demtypischen Grossstadtflair des ausgehenden 19. Jahrh<strong>und</strong>erts. Ferner stehtdas Ensemble auch weiterräumig stilistisch wie zeitlich <strong>in</strong> Beziehung zumMusiksaal, zum Schilthof, zur Kunsthalle <strong>und</strong> nicht zuletzt zum Gymnasium<strong>am</strong> Kohlenberg.Das giebelständige Haus an <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>envorstadt 1A korrespondiert als solchesmit den beiden schräg gegenüber stehenden, auch giebelständigen<strong>Häuser</strong>n. Schon alle<strong>in</strong> <strong>der</strong> Typus „giebelständig“ macht das Gebäude <strong>in</strong> Baselzu e<strong>in</strong>em Objekt mit Seltenheitswert; dies wurde ja auch bereits erkanntmit <strong>der</strong> realisierten Unterschutzstellung <strong>der</strong> beiden gegenüber liegendenPendants.-Die Pellegr<strong>in</strong>i FreskenDurch die Wandmalereien von A.H. Pellegr<strong>in</strong>i (entstanden um 1934) bildendie zur Diskussion stehenden <strong>Häuser</strong> e<strong>in</strong> Ensemble auch mit dem Cas<strong>in</strong>o:das Pellegr<strong>in</strong>i-Bil<strong>der</strong>-Trio gewichtet klar das südliche Ende des BarfüsserPlatzes. Alfred He<strong>in</strong>rich Pellegr<strong>in</strong>i hat se<strong>in</strong>e Fresken thematisch immer aufdie Bestimmung <strong>der</strong> Gebäude abgestimmt: so s<strong>in</strong>d es <strong>am</strong> Cas<strong>in</strong>o Apoll <strong>und</strong>die Musen, während an den Gebäuden <strong>der</strong> Alten <strong>Bayrische</strong>n Bierhalle dieMotive <strong>der</strong> Geselligkeit, Tanzen <strong>und</strong> Jagen, <strong>in</strong>s Bild gesetzt s<strong>in</strong>d. Der heutigeteilweise sehr schlechte Zustand <strong>der</strong> Fresken soll uns nicht von <strong>der</strong>en Erhaltungabhalten; es darf wohl als möglich erachtet werden, dass die Freskenwie<strong>der</strong> auf ihren ursprünglichen Zustand rückrestauriert werden können.Wandmalereien von A.H. Pellegr<strong>in</strong>i gibt es abgesehen von <strong>der</strong> Region Barfüsserplatznur noch an <strong>der</strong> Sankt Jakobs Kirche (übrigens se<strong>in</strong> erstes BaslerWandbild, gemalt 1917 nach se<strong>in</strong>er Rückkehr aus Deutschland) <strong>und</strong> diefür die ÖKK entstandenen Bil<strong>der</strong> <strong>am</strong> Spiegelhofkomplex; se<strong>in</strong> Wandbild an<strong>der</strong> Börse verschwand 1939 mit dem Abbruch des Seitenflügels.


3Antrag <strong>der</strong> FBDDie Freiwillige Basler Denkmalpflege beantragt, dass über das ges<strong>am</strong>te Ensemblee<strong>in</strong>e Planungszone verhängt wird, <strong>und</strong> d<strong>am</strong>it alle Baubegehren biszum Entscheid des Grossen Rates über <strong>der</strong>en vorgesehene E<strong>in</strong>weisung <strong>in</strong>e<strong>in</strong>e neue Zone (Schutzzone) aufgeschoben s<strong>in</strong>d.Die FBD unterstützt auch klar die bevorstehende Zonenplanrevision, die e<strong>in</strong>erelevante Erweiterung <strong>der</strong> Schutzzone vorsieht; es gilt zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n,dass bis zu <strong>der</strong>en Inkrafttreten unbesehen Gebäude, die zur Umzonung anstehen,noch abgebrochen werden.Dr. Reg<strong>in</strong>e BuxtorfPräsident FBDBasel, 7. September 2009

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