Bankingtoday 2.0
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Compendio and Crealogix<br />
Technical coaching: CYP, Center for Young<br />
Professionals in Banking<br />
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compendio Bildungsmedien<br />
Lernen und Lehren<br />
BankingToday <strong>2.0</strong>
A favourite of the Swiss banking sector, the BankingToday <strong>2.0</strong> training<br />
course has a new look!<br />
Modular, practical and up-to-date: These features describe the new BankingToday<br />
<strong>2.0</strong> training course, a joint project between Center for Young Professionals, Compendio<br />
Bildungsmedien, Crealogix and the Swiss Bankers Association (SBA). These<br />
four partners guarantee that BankingToday <strong>2.0</strong> conveys sound knowledge in banking<br />
using an innovative teaching approach.<br />
BankingToday <strong>2.0</strong> consists of 17 thematic textbooks and complementary e-media<br />
material and is available in English, German, French and Italian, thus resolving many<br />
problems of training international teams.<br />
BankingToday <strong>2.0</strong> combines all the advantages of independent, self-paced study,<br />
online learning and in-class learning. The form and content of the textbooks and<br />
e-learning material are closely linked. Media boxes in the textbooks guide the students<br />
to the online training material, thus supporting the learning process.<br />
BankingToday <strong>2.0</strong> adapts to all learning configurations: independent study to<br />
blended learning arrangements, and teaching trainees in all main areas of banking<br />
to teaching professionals brushing up a specific topic.<br />
BankingToday <strong>2.0</strong> is updated on a yearly basis. New versions are published in<br />
spring.<br />
BankingToday <strong>2.0</strong> is the perfect educational solution for:<br />
• Trainees in banking and banking-related sectors<br />
• New recruits and employees in banks and financial institutions<br />
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Compendio<br />
Compendio Bildungsmedien AG stands for high-quality training resources and educational<br />
media. We are convinced that content and design must be harmonised<br />
for learning to be effective. Around 40 specialists from the fields of writing, media<br />
design and administration joined forces to develop training resources that facilitate<br />
knowledge acquisition.<br />
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media for a large number of schools, training institutions and companies.<br />
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Modul Passivgeschäft<br />
1 Das Passivgeschäft und seine Bedeutung<br />
10<br />
schnittlich 1.25 %. Sie leiht die Gelder aber auch zu tieferen Sätzen im Aktivgeschäft aus, nämlich<br />
zu durchschnittlich 3.5 %. Trotz des viel tieferen Zinsniveaus kann die Bank hier eine höhere<br />
Zinsmarge erzielen als in Situation A, nämlich 2.25 %. Es bleiben ihr mehr Mittel, um ihre<br />
Kosten zu decken und einen Gewinn zu erzielen.<br />
Negative Zinsmarge<br />
Wenn die Aktivzinsen tiefer sind als die Passivzinsen, spricht man von einer negativen<br />
Zinsmarge. Sie bedeutet, dass die Bank mit der Geldvermittlung Verluste erzielt, weil sie<br />
ja für die Passivgelder mehr Zinsen bezahlt, als sie von ihren Kreditnehmern im Aktivgeschäft<br />
erhält. Der Verlust steigt mit jedem weiteren Franken, den die Bank auf der Aktivseite<br />
ausleiht. Um dies zu verhindern, überwacht ein spezielles Zinsgremium der Bank<br />
ständig die Zinsveränderungen und veranlasst die notwendigen Anpassungen. Ohne diese<br />
Überwachung der Zinsbewegungen würde eine Bank früher oder später Konkurs gehen.<br />
Abb. 5 Positive und negative Zinsmarge<br />
CYP004BOBAde.eps<br />
Positive Zinsmarge Negative Zinsmarge<br />
1.2.3 Die inverse Zinsstruktur<br />
Die Regel «tiefe Zinsen für kurzfristige Gelder, höhere Zinsen für längerfristige Gelder» gilt<br />
meistens, aber nicht immer. In bestimmten Ausnahmesituationen gilt gerade das Umgekehrte.<br />
Die Zinssätze für kurzfristige Gelder sind dann höher als die Zinssätze für längerfristige<br />
Gelder. Man spricht von einer inversen Zinsstruktur (invers kommt aus dem Latein und<br />
steht für umgekehrt).<br />
Eine inverse Zinsstruktur entsteht, wenn die Passivgelder vorübergehend knapp werden.<br />
Die Geldgebenden stellen den Banken zu wenig Passivgelder zur Verfügung, oder die Geldsuchenden<br />
wünschen plötzlich zu viele Kredite. Eine wichtige Rolle spielt dabei die<br />
Schweizerische Nationalbank (SNB). Ihre Hauptaufgabe ist, die Wirtschaft mit der richtigen<br />
Menge Geld zu versorgen. Verknappt sie die Geldmenge, um eine drohende Inflation<br />
zu verhindern, reduziert sie automatisch die möglichen Passivgelder der Bank. Die inverse<br />
Zinsstruktur gilt als Vorzeichen für einen kommenden Wirtschaftsabschwung.<br />
1.3 Wie Passivgelder in der Bankbilanz erfasst werden<br />
Bis jetzt haben wir ganz allgemein von den Geldgebenden gesprochen. Doch wer sind<br />
eigentlich diese Geldgebenden? Wer stellt der Bank Passivgelder zur Verfügung? Eine Antwort<br />
auf diese Frage finden wir in der Bankbilanz.<br />
Die Bankengesetzgebung stellt zwingende Mindestvorschriften über die Gliederung der<br />
Bankbilanz auf. Die Detailbestimmungen von Art. 25 der Bankenverordnung (BankV)<br />
garantieren eine rasche, einfache und übersichtliche Darstellung der Bilanz. Die Reihen-<br />
Vorabdruck 2008 für NKG Optima<br />
Zinsmarge<br />
Zinsmarge<br />
Aktivzins Passivzins<br />
Passivzins<br />
Aktivzins<br />
Abb. 1 Passiv- und Aktivgeschäft im Zusammenhang<br />
XXXBABAde.eps<br />
Geldsuchende<br />
Beispiele:<br />
• Kredit an Familie<br />
für Hauskauf<br />
• Kredit für eine<br />
Unternehmensinvestition<br />
Bank erhält<br />
Aktivzins<br />
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Crealogix<br />
Crealogix is one of Switzerland’s leading providers of on-line training products and<br />
services. Since 2003, Crealogix has designed the course binders and most on-line<br />
teaching content of BankingToday.ch, under the sponsorship of the Swiss Banking<br />
Association. Crealogix also designed the new BankingToday <strong>2.0</strong> online teaching<br />
content.<br />
As the technical partner for the CYP, Crealogix has also managed the “CYPnet”<br />
blended learning platform since 2004. Finally, in partnership with “time2learn“,<br />
Crealogix is also active on the basic business training market in several economic<br />
sectors.<br />
Crealogix E-Business AG<br />
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Bank<br />
Modul Passivgeschäft<br />
1 Das Passivgeschäft und seine Bedeutung<br />
Bilanz per 31.12.20XX<br />
Aktivgeschäft Passivgeschäft<br />
Geldgebende<br />
Beispiele:<br />
• Lohngelder<br />
Mittelverwendung Mittelherkunft<br />
• Spargelder<br />
• Liquiditätsüberschüsse<br />
Bank zahlt<br />
Passivzins<br />
Die Bank nimmt im Passivgeschäft die Gelder auf eigene Rechnung entgegen und leiht<br />
sie im Aktivgeschäft auf eigenes Risiko an Kreditnehmende aus.<br />
Das hat für die Kundinnen des Passivgeschäfts einen grossen Vorteil. Geht nämlich ein Kreditkunde<br />
der Bank Konkurs, ist das ausgeliehene Geld für die Bank verloren. Solange die<br />
Bank zahlungsfähig bleibt, hat dies für die Kunden des Passivgeschäfts keine Auswirkungen.<br />
Sie erhalten ihre Einlagen zurück. Erst wenn die Bank so hohe Kreditausfälle erleidet,<br />
dass sie all ihre eigenen Mittel aufgebraucht hat, kann sie die Passivgelder nicht mehr<br />
vollständig zurückzahlen. In diesem Moment erleiden dann auch die Geldgebenden Verluste.<br />
Um die Zahlungsunfähigkeit einer Bank zu verhindern, stellt das Bankengesetz zahlreiche<br />
Bestimmungen auf (Näheres dazu erfahren Sie im Modul «Die Bank 2»).<br />
Definition des Passivgeschäfts<br />
Im Passivgeschäft nimmt die Bank fremde Gelder auf eigene Rechnung entgegen. Sie<br />
bezahlt dafür einen Passivzins.<br />
1.2 Zins und Zinsmarge<br />
1.2.1 Der Zins<br />
Anlagedauer und Zins<br />
Der Zins ist die Entschädigung für zur Verfügung gestellte Gelder. Grundsätzlich gilt: Je<br />
länger die Anlagedauer ist, desto höher ist die Verzinsung.<br />
Anlagedauer oder Laufzeit ist der Zeitraum, für den jemand sein Geld der Bank zur Verfügung<br />
stellt. Man unterscheidet kurz-, mittel- und langfristige Passivgelder. Die Grenzen<br />
zwischen den einzelnen Fristen sind fliessend.<br />
Abb. 2 Kurz-, mittel- und langfristige Anlagen<br />
Kurzfristig Laufzeiten bis ca. 1 Jahr<br />
Mittelfristig Laufzeiten 1 bis 8 Jahre<br />
Langfristig Laufzeiten über 8 Jahre<br />
Vorabdruck 2008 für NKG Optima<br />
7
Compose your own textbook in banking<br />
BankingToday <strong>2.0</strong> can be adapted to your needs: you can combine several chapters<br />
from specific modules, add or replace chapters and modules with content specific<br />
to your company or integrate it into your corporate design.<br />
How to order textbooks<br />
Complete kit<br />
(17 textbooks in<br />
3 course binders)<br />
Individual course<br />
binders<br />
French<br />
German<br />
Italian English<br />
Available<br />
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CHF 345.00 CHF 585.00 Compendio or<br />
in bookshops<br />
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Tailored content Upon request Compendio<br />
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AG.<br />
How to order e-media material<br />
Single licence<br />
(CD-ROM )<br />
French<br />
German<br />
Italian<br />
Including<br />
English<br />
Available<br />
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CHF 330.00 CHF 440.00 Crealogix<br />
Business licence Upon request Crealogix<br />
These licences let you use the e-media material on your own teaching platform,<br />
Intranet and on Crealogix’s web-based teaching platform. For more information on<br />
business licences and company-specific solutions, please contact Crealogix.<br />
Textbooks – Acquiring the basics<br />
Our textbooks convey the basic knowledge and theory in banking related matters.<br />
The easy-to-understand texts facilitate the acquisition of knowledge. Exercises<br />
throughout the textbooks allow students to check their progress constantly, while<br />
cross-references to e-learning material allow students to enrich their knowledge<br />
further and bridge the gap between theory and business practice.<br />
E-learning material – Online reinforcement of acquired knowledge<br />
The e-learning material complements the textbooks, allowing students to deepen,<br />
review and apply their understanding of the subject matter. Highly interactive and<br />
including audio-visual components, the e-learning material adds variety to the learning<br />
process and reinforces skills and abilities.<br />
E-media material includes the following forms:<br />
Introduction Interviews, videos, interactive examples and cartoons ease<br />
students into the subject.<br />
E-lessons The subject is studied in further detail and various definitions<br />
and concepts are explained.<br />
Case studies Case studies allow students to put theory into practice.<br />
Simulations Simulations bring course content to life in an interactive<br />
manner.<br />
Exercises Exercises reinforce acquired knowledge.<br />
Self Checks Self checks covering the whole module allow students to<br />
review what they have learned.<br />
Modul Passivgeschäft<br />
1 Das Passivgeschäft und seine Bedeutung<br />
6<br />
Vorabdruck 2008 für NKG Optima<br />
1 Das Passivgeschäft und seine Bedeutung<br />
Lernziele: Nach der Bearbeitung dieses Kapitels können Sie …<br />
• die Drehscheibenfunktion der Bank in der Geldvermittlung aufzeigen.<br />
• den Zusammenhang zwischen Aktiv- und Passivzinsen erklären.<br />
• aufzeigen, was es mit der Zinsmarge auf sich hat.<br />
• in einer Bankbilanz die für das Passivgeschäft relevanten Positionen erläutern.<br />
• die Bodensatztheorie erklären.<br />
Schlüsselbegriffe: Aktivgeschäft, Anlagekonto, Bankbilanz, Bilanzposition, Bodensatztheorie,<br />
Callgeld, Certificate of Deposit (CD), Festgeld, Geldmarktpapier, Interbankgeschäft, Kapitalvermittlung,<br />
Kontokorrent, Kontosortiment, Kreditvermittlung, Privatkonto, Sparkonto, Tagesgeld,<br />
Zins, Zinsmarge, Zinsstruktur<br />
1.1 Die Bank als Drehscheibe zwischen Geldgebenden und<br />
Geldsuchenden<br />
Aktivgeschäft und Passivgeschäft im Zusammenhang<br />
Banken haben eine Drehscheibenfunktion in der Kapital- und Kreditvermittlung. Sie<br />
beschaffen sich Geld von den Geldgebenden, um es an Geldsuchende auszuleihen.<br />
• Im Passivgeschäft nimmt eine Bank fremde Gelder auf eigene Rechnung entgegen.<br />
Personen und Unternehmungen überlassen der Bank Geld. Sie erwarten dafür als Gegenleistung<br />
einen Zins (Passivzins). Im Passivgeschäft geht es um die Mittelherkunft<br />
der Bank. Betroffen ist die Passivseite der Bankbilanz.<br />
• Im Aktivgeschäft leiht die Bank die im Passivgeschäft erworbenen Mittel an Geldsuchende<br />
aus. Dafür verlangt sie von den Kreditnehmenden den Aktivzins. Damit die<br />
Bank den Passivzins und ihre Kosten bezahlen kann, muss der Aktivzins höher sein als<br />
der Passivzins. Beim Aktivgeschäft geht es aus Sicht der Bank um die Mittelverwendung.<br />
Deshalb ist die Aktivseite der Bankbilanz betroffen.<br />
Die Rolle der Banken als Drehscheibe in der Kapital- und Kreditvermittlung ist für die<br />
gesamte Wirtschaft wichtig. Privatpersonen und Unternehmungen können momentan<br />
nicht gebrauchte Gelder sicher und zinsbringend bei der Bank lassen. Diese gewährt mit<br />
diesen Geldern Kredite an geldsuchende Unternehmungen und Privatpersonen.<br />
Beispiel Passivgeschäft – Geldgebende legen bei der Bank sicher und zinsbringend Geld an:<br />
• Sandra Schnidrig ist angestellt. Der Monatslohn wird ihr auf das Privatkonto überwiesen. Sie<br />
plant eine Reise nach Samoa und überweist dafür jeden Monat CHF 200.– auf ein extra dafür<br />
eingerichtetes Anlagesparkonto. Dieses wird höher verzinst als das Privatkonto.<br />
• Die Novinform AG hat mehr verkauft als erwartet. Deshalb hat sie nun Gelder von CHF<br />
250 000.– in der «Kasse», die sie kurzfristig gar nicht benötigt (= Liquiditätsüberschuss). Die<br />
Chefin des Rechnungswesens legt dieses momentan nicht benötigte Geld für 1 Monat zinsbringend<br />
als Festgeld an.<br />
Aktivgeschäft – Geldsuchende nehmen bei der Bank einen Kredit in Anspruch:<br />
• Familie Gärtner hat ihr Traumhaus gefunden. Damit sie dieses auch kaufen kann, gewährt ihr<br />
die Bank einen Hypothekarkredit.<br />
• Die Kummer AG will eine neue Maschine kaufen. Die Bank unterstützt sie mit einem Kredit.<br />
Modul Passivgeschäft<br />
3 Die Formalitäten rund ums Konto<br />
eine Mithaftung entstehen. Um den Angehörigen entgegenzukommen, bezahlt die<br />
Bank zum Teil kleinere Beträge aus, damit diese das Begräbnis und die notwendigsten<br />
Rechnungen bezahlen können. Andererseits will die Bank Auszahlungen vermeiden,<br />
die Erbteile verletzen könnten, um nicht selber schadenersatzpflichtig zu werden. In<br />
diesen Fällen braucht es grosses Fingerspitzengefühl.<br />
Sobald klar geworden ist, wer welche Anteile erbt, wird das Konto saldiert. Für jeden Erben<br />
wird nun ein einzeln auf ihn lautendes Konto eröffnet. Entscheiden sich die Erben, die Erbschaft<br />
nicht aufzuteilen, wird für die ganze Erbengemeinschaft ein Konto eröffnet.<br />
Welche Vollmacht eignet sich für welchen Kunden?<br />
Eine gute Kundenberatung bedeutet, dass die Kundin die Vollmachtenregelung trifft, die<br />
optimal auf ihre Bedürfnisse passt. Dazu stellt der Berater der Kundin die verschiedenen<br />
Vollmachten vor und stellt deren Vorteile den Risiken gegenüber. Mit gezielten Fragen findet<br />
die Beraterin heraus, welche Ziele der Kunde mit der Vollmacht erreichen will. Darauf<br />
basierend gibt sie dann eine Empfehlung ab und bereitet die entsprechende Vollmacht zur<br />
Unterschrift vor. Mögliche Fragen zur Ermittlung des Kundenbedürfnisses sind z. B.:<br />
• «Möchten Sie, dass die bevollmächtigte Person über all Ihre Konti und Depots verfügen<br />
kann oder nur über bestimmte?»<br />
• «Möchten Sie, dass eine Person alleine über Ihre Konti und Depots verfügen kann, oder<br />
möchten Sie die Vollmacht an zwei oder mehrere Personen erteilen, die gemeinsam<br />
unterzeichnen müssen?»<br />
Hinweis Sollen mehrere Personen über ein Konto verfügen können, gibt es zwei Möglichkeiten dafür: Die<br />
Errichtung eines Kontos mit mehreren Kontoinhabern (siehe Kap. 3.1.3, S. 32) oder die Erteilung<br />
von Vollmachten durch den Kontoinhaber. Wenn es darum geht, dass mehrere Personen die gleiche<br />
Stellung haben und alles mitentscheiden können, muss ein gemeinsames Konto eröffnet werden. Bei<br />
einer Vollmacht hat die Kontoinhaberin immer mehr Rechte als die bevollmächtigte Person. Sie kann<br />
insbesondere die Vollmacht entziehen.<br />
3.3 Kontoeröffnung bei juristischen Personen und<br />
Personengesellschaften<br />
3.3.1 Die Identifikationsprüfung bei der Kontoeröffnung<br />
Menschen kann man mit einem Ausweis identifizieren. Bei Unternehmungen, die als juristische<br />
Personen organisiert sind, geht das nicht.<br />
Hinweis Juristische Personen sind Rechtsgebilde, denen das Gesetz eine eigene Rechtspersönlichkeit verleiht.<br />
Wie «Menschen aus Fleisch und Blut» sind sie rechtsfähig, d. h., sie können selbst Rechte und<br />
Pflichten haben. Handlungsfähig sind sie durch ihre Organe. Juristische Personen des Privatrechts<br />
sind: Aktiengesellschaft (AG), Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), Genossenschaft,<br />
Kommandit-Aktiengesellschaft (sehr selten), der Verein und die Stiftung. Zwei weitere Unternehmensformen<br />
sind die Kollektiv- und die Kommanditgesellschaft. Sie sind keine juristischen Personen,<br />
werden aber bei der Identifikation behandelt wie diese.<br />
Für die genannten Unternehmungen gelten folgende Grundsätze für die Identifikation:<br />
1. Unternehmung mit Sitz in der Schweiz und Eintrag im Handelsregister (HR).<br />
1.1 Handelsregisterauszug. Die Identifikationsprüfung erfolgt mittels Handelsregisterauszug.<br />
Da die Handelsregisterämter inzwischen alle via Internet erreicht<br />
werden können, kann die Überprüfung auch auf elektronischem Weg erfolgen.<br />
Vorabdruck 2008 für NKG Optima<br />
39
www.bankingtoday.ch<br />
Banking and payment<br />
transactions course<br />
binder<br />
• What do banks do?<br />
• Types of banks and<br />
ISBN 978-3-7155-9399-9 associations<br />
• The Swiss financial<br />
centre<br />
• Bank-client secrecy<br />
Finance and business<br />
transactions course<br />
binder<br />
ISBN 978-3-7155-9400-2<br />
Lending activities<br />
course binder<br />
ISBN 978-3-7155-9401-9<br />
Banking 1 Banking 2 Money Laundering Deposit Services Basic services The Swiss National<br />
Bank<br />
• Banking regulation and<br />
compliance<br />
• The Federal Banking Act<br />
(FBA)<br />
• Annual financial<br />
statements<br />
• Risk management<br />
• What is money<br />
laundering?<br />
• How does Switzerland<br />
fight money laundering?<br />
• Establishing a business<br />
relationship<br />
• Fighting terrorist<br />
financing<br />
Corresponding e-learning material for each module<br />
• The importance of<br />
deposit services for<br />
banks<br />
• Accounts for private<br />
individuals<br />
• Account formalities<br />
• Account statements and<br />
withholding tax<br />
Investing 1 Investing 2 Investing 3 Portfolio Management<br />
• Overview<br />
• Negotiable instruments<br />
and book-entry securities<br />
• Shares and other equity<br />
securities<br />
• Bonds<br />
• Money market instruments<br />
• Collective investment<br />
schemes<br />
• Forward transactions<br />
• Option strategies<br />
• Structured products<br />
• Alternative investments<br />
Corresponding e-learning material for each module<br />
• Introduction<br />
• Managing a portfolio<br />
• Financial analysis<br />
• Custody activities<br />
• Investment counselling<br />
and wealth management<br />
• Financial planning<br />
Financing 1 Financing 2 Financing 3 Trade Finance<br />
• Fundamental aspects<br />
of credit<br />
• Categories of credit<br />
• Forms of credit<br />
• The credit process<br />
• Asset-based lending<br />
• Credit against<br />
receivables<br />
• Guaranteed credit<br />
• Unsecured credit<br />
• The mortgage business<br />
• Liens<br />
• Life cycle of a mortgage<br />
loan<br />
• Property valuation<br />
• New types of financing<br />
Corresponding e-learning material for each module<br />
• Trade finance<br />
• Guarantee credits<br />
• Documentary credits<br />
and documentary<br />
collections<br />
• Alternative forms of<br />
financing<br />
• Payment methods<br />
• Payment systems<br />
• Multi-channel banking<br />
and e-banking<br />
• The Swiss National<br />
Bank (SNB)<br />
• The monetary policy of<br />
the SNB<br />
• Exchange rates and<br />
monetary cooperation<br />
The Stock Exchange Foreign exchange and<br />
precious metals<br />
• Exchanges: markets for<br />
goods of all kinds<br />
• SIX Swiss Exchange:<br />
traditional investments<br />
• Scoach: European<br />
exchange for structured<br />
and leveraged<br />
products<br />
• Eurex: European futures<br />
exchange<br />
• Currencies, notes and<br />
foreign exchange<br />
• Foreign exchange<br />
trading<br />
• Precious metals and<br />
coins<br />
Investment banking<br />
• Investment banking<br />
• Issuing activities: an<br />
overview<br />
• Issuing debt<br />
• Issuing equity securities<br />
and variations in share<br />
capital<br />
• M&A (Mergers and<br />
acquisitions)