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Pyramideneinlagen nach Pomarino - Forschung und Publikationen ...

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SensomotorikD. <strong>Pomarino</strong><strong>Pyramideneinlagen</strong> <strong>nach</strong><strong>Pomarino</strong>Pyramid Insoles According to <strong>Pomarino</strong>Seit 2000 arbeitet der Autor imZentrum für Kindesentwicklung,das unter der Leitung von Frau Dr.med. I. Flehmig steht; seit mehrerenJahren unterrichtet er inKursen der SensorischenIntegration sowie in Schulen derPhysiotherapie. Da- rüber hinausist er praktisch tätig, hierbeitherapiert er insbesondere Kindermit Zehenspitzengang. Bei seinerintensiven Arbeit mit den jungenPatienten war er mit denbisherigen Therapiemöglichkeitenjedoch unzufrieden. Um Haltung<strong>und</strong> Gangbild der Kinder <strong>nach</strong>haltigzu verbessern, entwickelte erdas <strong>nach</strong> ihm benannte, eigenständigeKonzept der <strong>Pyramideneinlagen</strong>.Since 2000 the author has beenworking in the Centre for InfantileDevelopment, which is directed byDr. med. I. Flehmig; for severalyears he has been teaching in coursesfor sensoric integration as wellas in schools for physiotherapy.Moreover, he works practically, applyingtherapies especially onchildren who tiptoe. In his intensivework with the young patients,however, he has been unsatisfiedwith the common therapeuticalpossibilities. To improve postureand gait of the children permanently,he developed the originalprogramme of pyramid insoles,which was named after him.EinleitungEs war vor allem der idiopathischeZehenspitzengang, mit demsich der Autor eingehend auseinandergesetzt hat, denn die Erfolge derkonventionellen Therapien warenwenig zufrieden stellend. Aufgr<strong>und</strong>seiner persönlichen Erfahrungenstellt er die landläufige Meinunginfrage, der Zehenspitzengang seivon untergeordneter Bedeutung.Der Auslöser für seine abweichendeMeinung ist, dass drei seiner jungenPatienten im Vorfeld der Zehenspitzengang-Therapieeinen Bandscheibenvorfallerlitten hatten.Abb. 1 IdiopathischerZehenspitzengang.Herkömmliche Therapiedes ZehenspitzengangesUm Zehenspitzengeher dazu zubringen, während des Gehens dengesamten Fuß in natürlicher Weisezu belasten, wurde bisher - oftmals<strong>nach</strong>einander, sofern nötig - auf folgendeTherapiemöglichkeitenzurückgegriffen:Abb. 2 KonventionelleEinlagennutzenbeiZehenspitzengehern nur im Bereich desVorfußes ab.1. Einlagen2. Konventionelle Physiotherapiemit Dehnungsübungen3. Botulinumtoxin4. Gipsbehandlung5. Operation.1. EinlagenIn der Praxis sind die bisher üblichenEinlagen <strong>nach</strong> Erfahrung desVerfassers kaum wirkungsvoll. Dabeim Zehenspitzengang nur derVorfuß belastet wird, die Stützelementeder konventionellen Einlagenaber weiter hinten an der Einlageangebracht sind, kommt derFuß des Patienten mit ihnen nichtin Berührung, da er ihn dort nichtbelastet. Deutlich wird dies, wennman die Abnutzung solcher Einlagenvon Zehenspitzengehern betrachtet(siehe Abb. 2).


Abb. 6 Ein Paar<strong>Pyramideneinlagen</strong>.- Welche anderen Erkrankungenliegen vor?- Wurde bei Ihrem Kind eineHüftdysplasie festgestellt?- Ist ein weiteres Familienmitgliedauf den Zehenspitzen gegangen?2. Physiotherapeutischer Bef<strong>und</strong>Bei einer physiotherapeutischenGr<strong>und</strong>untersuchung der Patientenwurde das Augenmerk auf unterschiedlicheSachverhalte gerichtet,die im Zusammenhang mit demZehenspitzengang von Bedeutungsind:- Messbef<strong>und</strong> für die unterenExtremitäten- Messbef<strong>und</strong> für die Wirbelsäule- Untersuchung von Blockaden.PhysiotherapeutischeTherapieEin entscheidender Punkt bei derPhysiotherapie, die in Kombinationmit den <strong>Pyramideneinlagen</strong> angewandtwird, ist die sensorische Inte-gration. Sie dient der Wahrnehmungsförderung,umfasst tonusregulierendeMaßnahmen, liefert Tiefeninformation<strong>und</strong> stimuliert dasGleichgewicht der Kinder.Entscheidender Bestandteil dergesamten Therapie des Zehenspitzengangsist die Lösungstechnik<strong>nach</strong> <strong>Pomarino</strong>. Hierbei handelt essich um eine sanfte Form desLösens von Blockaden, um die Kinderauf das Tragen der Einlagen vorzubereiten.Blockierte Gelenke beeinflussengr<strong>und</strong>sätzlich die gesamteStatik <strong>und</strong> Dynamik des Körpersnegativ <strong>und</strong> sollten deshalbunbedingt im Vorfeld gelöst werden.Diese Lösungstechnik ist nichtnur in Kombination mit Einlageneinsetzbar, sie ist vielmehr als eineeigenständige Therapieform zu verstehen<strong>und</strong> kann auch anderweitigzum Einsatz kommen.Während des Untersuchungszeitraumswurden alle 60 Patienten mit<strong>Pyramideneinlagen</strong> versorgt <strong>und</strong> inzwei Gruppen eingeteilt. Die GruppeA umfasste 30 Patienten, die keinerleiPhysiotherapie als unterstützendeMaßnahme zu den Einlagenerhalten haben. In der zweiten,gleich großen Gruppe B befandensich Patienten, die neben den <strong>Pyramideneinlagen</strong>gleichzeitig physiotherapeutischmit der oben genanntenLösungstherapie <strong>und</strong> sensorischerIntegration behandelt wurden.ErgebnisseNach sechs Monaten konsequenterTherapie zeigten sich folgendeErgebnisse in der Gruppe A:- Bei 50 Prozent der Patientendeutliche Besserung des Stand<strong>und</strong>Gangbildes.- Bei 17 Prozent der Kinder leichteBesserung.- In 6 Prozent der Fälle Abbruchder Therapie (Zeitmangel <strong>und</strong>Desinteresse der Eltern).- Bei 27 Prozent der Patientenkeine Besserung.In der Gruppe B fielen die Ergebnissewie folgt aus:- Bei 73 Prozent der Kinder deutlicheBesserung des Stand- <strong>und</strong>Gangbildes.- Bei 17 Prozent der Patientenleichte Besserung.- Bei 3 Prozent der zu Behandelndenerfolgte Therapieabbruchaufgr<strong>und</strong> von Zeitmangel.- In 6 Prozent der Fälle keine Besserung.FazitBei der Therapie des Zehenspitzengangesist ein möglichst frühzeitigerBeginn wichtig, um schwerwiegendeFolgen für die Statik <strong>und</strong>Motorik zu vermeiden.Die Verwendung von Einlagensowie Physiotherapie stellen hierbeisanfte Methoden mit hohenTherapierfolgen dar. Eine Operationmit all ihren Belastungen <strong>und</strong>Risiken kann so den meisten Kindernerspart bleiben. Gleiches giltfür die bei den Kindern unbeliebteGipsbehandlung mit ihren lediglichstatischen Möglichkeiten einerEinflussnahme auf die Extremität.Ein kombinierter Einsatz von Einlagen<strong>und</strong> Physiotherapie liefert beiden Zehenspitzengängern deutlichbessere Therapieerfolge als die alleinigeBehandlung mit Einlagen.Autor:D. <strong>Pomarino</strong>

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