Glossar Verhaltensbiologie AAM Angeborener ... - Hoffmeister.it
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<strong>Glossar</strong> <strong>Verhaltensbiologie</strong><br />
<strong>AAM</strong> <strong>Angeborener</strong> auslösender Mechanismus, Summe der<br />
Schlüsselreize, die ein Instinktverhalten auslösen<br />
bedingte Aktion Form der operanten Kond<strong>it</strong>ionierung, eine zufällige Verhaltensweise<br />
wird pos<strong>it</strong>iv verstärkt (belohnt) und fortan bevorzugt ausgeübt<br />
anonymer Verband große Gruppe von Tieren, die sich zu einem bestimmten Zweck<br />
zusammenfinden, einander aber nicht kennen (offen: z.B.<br />
Schlafgemeinschaften von Vögeln; geschlossen: z.B. Ameisenstaat<br />
m<strong>it</strong> spezifischem „Zugehörigke<strong>it</strong>sduft“<br />
bedingte Appetenz ein neutraler Reiz wird m<strong>it</strong> einer Belohnung in Verbindung gebracht,<br />
fortan wird dieser nun bedingte Reiz bevorzugt aufgesucht<br />
(klassische Kond<strong>it</strong>ionierung)<br />
Appetenz ungerichtetes Suchen nach Schlüsselreizen (Instinktverhalten)<br />
Attrappenversuche m<strong>it</strong> Hilfe von artspezifischen Attrappen werden entweder sukzessiv<br />
(viele Tiere nacheinander m<strong>it</strong> derselben Attrappe) oder simultan (ein<br />
Tier und mehrere Attrappen zur Auswahl) Schlüsselreize identifiziert<br />
(Instinktverhalten)<br />
bedingte Aversion ein neutraler Reiz wird m<strong>it</strong> einer Strafe in Verbindung gebracht,<br />
fortan wird dieser nun bedingte Reiz nach Möglichke<strong>it</strong> gemieden<br />
(klassische Kond<strong>it</strong>ionierung)<br />
doppelte Quantifizierung Zusammenwirkung von innerer Bere<strong>it</strong>schaft und Schlüsselreiz,<br />
beides gemeinsam entscheidet darüber, ob die Motivation zur<br />
Ausübung eines Instinktverhaltens ausreicht<br />
E<strong>AAM</strong> durch Erfahrung erwe<strong>it</strong>erter angeborener Auslösemechanismus,<br />
Summe der Schlüsselreize, die ein Instinktverhalten auslösen, doch<br />
durch Lernen optimiert (z.B. fängt ein Frosch anfangs alle kleinen<br />
Fluginsekten, meidet später Wespen)<br />
EAM erlernter Auslösemechanismus, „Schlüsselreize“ werden durch<br />
Erfahrungen identifiziert und ab sofort erkannt<br />
Endhandlung Erbkoordination, Bewegungskomponente des Instinktverhaltens,<br />
starr und nicht vorze<strong>it</strong>ig beendbar<br />
F<strong>it</strong>ness Eignung eines Individuums zu überleben<br />
Handlungskette eine Endhandlung ist Schlüsselreiz für ein we<strong>it</strong>eres Instinktverhalten<br />
(v.a. bei der Balz)<br />
bedingte Hemmung Form der operanten Kond<strong>it</strong>ionierung, eine zufällige Verhaltensweise<br />
wird negativ verstärkt (bestraft) und fortan nach Möglichke<strong>it</strong><br />
gemieden<br />
Hosp<strong>it</strong>alismus Verhaltensstörung bei Menschen und Tieren, die einen Reizentzug<br />
erfahren mussten; vor allen bei Jungtieren und Kindern ohne<br />
Bezugspersonen zu beobachten<br />
individualisierter Verband sozialer Zusammenschluss, bei welchem sich alle Individuen<br />
persönlich kennen, oft hierarchisch gegliedert<br />
innere Bere<strong>it</strong>schaft Motivation, eine Instinkthandlung auszuführen<br />
Instinkthandlung angeborenes Verhalten, welches aus Schlüsselreiz, Appetenz, Taxis<br />
und Erbkoordination besteht; oft für arterhaltende Prozesse<br />
Kaspar- Hauser- Syndrom schwerste Form des Hosp<strong>it</strong>alismus, K- H- Versuche dienen zur<br />
Bestimmung, ob eine Verhaltensweise angeboren oder erlernt ist<br />
Kindchenschema menschliches <strong>AAM</strong>, welches Fürsorge auslöst
Kap<strong>it</strong>el 08.00 <strong>Glossar</strong> Genetik<br />
klassische Kond<strong>it</strong>ionierung Pawlow- ein neutraler Reiz wird m<strong>it</strong> einem unbedingten Reiz<br />
verknüpft und löst som<strong>it</strong> fortan als bedingter Reiz ebenfalls einen<br />
Reflex aus<br />
operante Kond<strong>it</strong>ionierung Skinner- zufällige Handlungen werden durch Belohnung oder<br />
Bestrafung dressiert<br />
Lernen fakultativ: freiwillig, z.B. Auto fahren<br />
obligatorisch: lebensnotwendig, z.B. Knacken von Nüssen<br />
(Eichhörnchen)<br />
Prägung irreversibler Lernvorgang während der „sensiblen Phase“ eines<br />
Jungtieres oder Kindes, oft obligatorisch (z.B. Nachfolgeprägung)<br />
Reflex Reaktion auf einen Reiz ohne M<strong>it</strong>wirkung von Denkprozessen,<br />
Steuerung beim Menschen im Rückenmark, angeboren und starr<br />
ablaufend, nicht unterdrückbar<br />
R<strong>it</strong>ualisierung Instinkthandlung, welche ihre ursprüngliche biologische Bedeutung<br />
verloren hat und oft der sozialen Kommunikation dient<br />
Schlüsselreiz einfaches Signal (optisch, akustisch, chemisch, olfaktorisch, …),<br />
welches ein Instinktverhalten auslöst<br />
Taxis Ausrichtung und Vorbere<strong>it</strong>ung der Endhandlung, nachdem ein<br />
Schlüsselreiz entdeckt wurde (Instinktverhalten)<br />
Übersprungshandlung zwei gleich starke Schlüsselreize lösen ein unpassendes dr<strong>it</strong>tes<br />
Instinktverhalten aus<br />
27.03.2012<br />
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