in unseren Praxen

Bericht vom Turniergeschehen 2010 aus tierärztlicher Sicht.
Als Fachtierärzte für Pferde und praktische
Tierärzte war die Tierärztliche
Klinik für Pferde und Kleintiere auch
dieses Jahr wieder bei vielen Turnierveranstaltungen
involviert. Je nach Größe
der Veranstaltungen waren wir mit 1 bis
4 Tierärzten gleichzeitig vor Ort.
Auch wenn das Regelwerk mit Verweis
auf die „Besonderen Bestimmungen“
der LK es, wohl aus Kostengründen, bei
Turnieren mit Springprüfungen bis M*
sowie bei Dressur und Voltigier PLS den
Veranstaltern überlässt ob ein Tierarzt
anwesend ist oder eine schnellste Rufbereitschaft
innerhalb von 15 Minuten zu
vereinbaren sollte der dauernden Anwesenheit
der Vorzug gegeben werden.
In den wenigsten Fällen ist es einem
Tierarzt, der nicht unmittelbar am Turnierplatz
anwesend ist, nicht möglich
innerhalb dieser kurzen Zeit vor Ort zu
sein. Wenn man sich den Verlauf eines
schweren Unfalls mit Pferdebeteiligung
auf einem Turnier vor Augen führt, so
sind bereits vom Ereignis bis die Meldestelle
den Tierarzt anruft mindestens 10
bis 15 Minuten vergangen. Dann benötigt
der Tierarzt noch mal mindestens 15 Minuten
(je nach Verkehrsaufkommen und
Fahrstrecke können es auch mehr sein)
bis er am Unfallort eintrifft. Nun sind
schon 30 bis zu 45 Minuten vergangen,
in denen der Pferdepatient eventuell mit
16
einer starken Blutung oder einem gebrochenen
Bein unversorgt geblieben ist.
Wir sind der Meinung, dass das nicht im
Sinne unserer Sportpartner, der Pferde,
gedacht ist. Jeder Veranstalter sollte diese
Situation noch mal überdenken und für
sich selbst einen Entschluss zu Gunsten
des Partners Pferd treffen.
Eine weitere Änderung im Turniergeschehen
bzw. in der Vorbereitung
hat das vor einigen Wochen von der
FN herausgegebene Merkheftchen zur
Medikation der Turnierpferde gebracht.
Positiv sei angemerkt, dass der Reiter
oder Pferdebesitzer und der Tierarzt nun
gemeinsam etwas an der Hand haben
nach dem sie sich bei der Beurteilung des
Abstandes von der letzten Medikation bis
zum ersten Turnierstart richten können.
Etwas verwirrend ist die Tatsache, dass
die Karenzzeiten sich deutlich von der
internationalen Literatur unterscheiden
und dadurch eine Verunsicherung bezüglich
der Anwendungssicherheit entsteht.
Da es in den meisten Fällen aber so
ist, dass die im Heftchen angegebenen
Wartezeiten höher liegen, sehe ich hier
keine Risiken bezüglich der Berechnung
des ersten Turnierstartes nach eine Behandlung.
Wichtig ist es auch, weiterhin darauf zu
achten, dass keine kranken oder verletzungsgefährdeten
Pferde aufs Turnier