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20 Jahre Offener Kanal in Schleswig-Holstein

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5GrußwortLiebe Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter des OKSH,liebe ehrenamtlich Tätigen,me<strong>in</strong>e sehr geehrten Damen und Herren,<strong>in</strong> der parlamentarischen Demokratie spielen diedrei Gewalten – die drei Säulen – der Verfassunge<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. Sie bilden zue<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>gleichgewichtiges Ganzes mit jeweils klar def<strong>in</strong>iertenAufgaben. Auch die Medien kennen den Gedankensolcher Säulen und neben den öffentlich-rechtlichenund den privaten Medien gibt es seit e<strong>in</strong>igen Jahrzehnten die Offenen Kanäle alsdritte Säule.Der Offene <strong>Kanal</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> mit se<strong>in</strong>em Hörfunk und Fernsehangebotist ganz nah an den Menschen und ganz nah vor Ort. Er ist e<strong>in</strong> wichtiger Vermittlerpolitischer Bildung, er ist e<strong>in</strong> ganz besonders hör- und sichtbarer Ausdruckunseres allgeme<strong>in</strong>en Grundrechts auf freie Me<strong>in</strong>ungsäußerung. Das s<strong>in</strong>dse<strong>in</strong>e Stärken, das s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e besondere Aufgabe und se<strong>in</strong> Beitrag zu unsererdemokratischen Grundordnung: Der OKSH ist die dritte Säule <strong>in</strong> unserer vielfältigenMedienlandschaft.Der Offene <strong>Kanal</strong> ist nicht nur bereits seit <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n auf Sendung – die Bürger<strong>in</strong>nenund Bürger <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> können dort seit <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n selbst Rundfunk-und Fernsehsendungen gestalten. In e<strong>in</strong>er Zeit, <strong>in</strong> der über Medienkompetenzals Schlüsselqualifikation <strong>in</strong> unserer modernen Informationsgesellschaftdiskutiert wird, bietet der OKSH ganz konkrete Möglichkeiten, diese Kompetenzenzu erwerben.Darüber h<strong>in</strong>aus setzt sich der Offene <strong>Kanal</strong> immer wieder mit wichtigen gesellschaftspolitischenZusammenhängen ause<strong>in</strong>ander. Die Impulse, die der OKSHzur Rolle der Medien gegenüber den Themen M<strong>in</strong>derheiten, Schule, ländlicheRäume und Digitalisierung geben konnte, waren wichtige Denkanstöße.Im Namen des <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischen Landtages gratuliere ich dem OKSH zuse<strong>in</strong>em <strong>20</strong>-jährigen ganz herzlich, bedanke mich für das große Engagement derhaupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter, für die gradl<strong>in</strong>igeWahrnehmung se<strong>in</strong>er Aufgaben und hoffe auf viele weitere <strong>Jahre</strong> erfolgreicherund kompetenter Zusammenarbeit zwischen Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern und unsererunverzichtbaren dritten Mediensäule im Land.Torsten Geerdts, Präsident des <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischen Landtags


6GrußwortDer Offene <strong>Kanal</strong> ist vielseitig: Er ist Bürger- und Lokalsender, von Bürgernfür Bürger gemacht. Der zunächst unter dem Dach der Landesmedienanstaltgegründete Offene <strong>Kanal</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> (OKSH) ist seit <strong>20</strong>06 e<strong>in</strong>e eigenständigeund selbstbewusste rechtsfähige Anstalt öffentlichen Rechts. Auchheute – <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> nach dem Start des ersten Offenen <strong>Kanal</strong>s im Land – stehter jedem kreativ und engagiert mit Rat und Tat zur Seite. Mit se<strong>in</strong>em Angebotmacht der Offene <strong>Kanal</strong> den Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern die Medien und ihrenE<strong>in</strong>fluss begreifbar. In Kiel, Lübeck, Flensburg und Heide kann man lernen, Fernsehenoder Radio zu gestalten. Das ist e<strong>in</strong>malig im Land. Indem er das Grundrechtauf freie Me<strong>in</strong>ungsäußerung nicht nur vermittelt, sondern <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Programmerlebbar macht, trägt der Offene <strong>Kanal</strong> auch zur politischen Bildung bei.Se<strong>in</strong>e gesetzlichen Aufgaben, e<strong>in</strong>en „Bürgerfunk“ zu ermöglichen und dieM<strong>in</strong>derheitensprachen zu fördern, erfüllt der Offene <strong>Kanal</strong> vorbildlich. Mitse<strong>in</strong>er Unterstützung des „FriiskFunk“ verschafft er der friesischen Spracheerfolgreich Gehör und br<strong>in</strong>gt so e<strong>in</strong> wegweisendes Projekt zur Geltung. Darüberh<strong>in</strong>aus vermittelt der Offene <strong>Kanal</strong> <strong>in</strong>tensiv Medienkompetenz, nicht nur im Rahmense<strong>in</strong>er Ausbildertätigkeit und Zusammenarbeit mit den Schulen, sondernauch bei den Mediatagen Nord oder beim Medienpreis <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>.Immer wieder ist er Pionier für neue Projekte, die weit über die Landesgrenzeh<strong>in</strong>aus Nachahmung f<strong>in</strong>den.Für die Landesregierung war und ist der Offene <strong>Kanal</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>Partner, auf den man sich verlassen kann. Ich wünsche dem OKSH für dieZukunft viele weitere spannende Projekte, <strong>in</strong>teressante Beiträge und gutes Gel<strong>in</strong>genbei allem, was ansteht. Möge er die <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>er medial bewegen!Peter Harry CarstensenM<strong>in</strong>isterpräsident des Landes <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>


7Jutta KürtzWie es begann und wie es wurdeDer Offene <strong>Kanal</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>: 1991 – <strong>20</strong>06 und <strong>20</strong>06 - <strong>20</strong>11Es begann im Herbst des <strong>Jahre</strong>s 1989. Da hatte die Anstaltsversammlung derULR 1 , der Landesmedienanstalt <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>, zugestimmt, e<strong>in</strong>e Stellefür die Beschäftigung e<strong>in</strong>es Beauftragten für den Offenen <strong>Kanal</strong> zu schaffen.Nun sollte also realisiert werden, was die seit 1985 bestehende ULR längstauf dem Plan hatte. Der Bürger sollte se<strong>in</strong>en eigenen Sender bekommen, denBürgerfunk, den Mitmach- und Selbersender. Der Vordenker und Planer standauch schon bereit. Als Vertreter des Landesjugendr<strong>in</strong>gs saß der PädagogePeter Willers <strong>in</strong> der Anstaltsversammlung. Der Aufbau e<strong>in</strong>es Bürgerfunks,e<strong>in</strong>es medienpädagogischen Instrumentariums, e<strong>in</strong>es basis-demokratischenMediums – das entsprach se<strong>in</strong>en Vorstellungen. Am 16. Oktober 1989 begannPeter Willers se<strong>in</strong>en Dienst als Beauftragter für den Offenen <strong>Kanal</strong> <strong>in</strong> der ULR.Zwei Monate später, am 23. Dezember, trat das neue Rundfunkgesetz für das Land<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> <strong>in</strong> Kraft. Es gab neue Bestimmungen für private Rundfunkveranstalter, e<strong>in</strong>e neue Organstruktur der ULR entstand und es wurde die „E<strong>in</strong>richtunge<strong>in</strong>es Offenen <strong>Kanal</strong>s als Bürgerfunk“ gesetzlich geregelt.Bis zum Sommer dauerten die ersten Planungen technischer und <strong>in</strong>haltlicherArt – e<strong>in</strong> ULR-„Ausschuss für die Veranstaltung <strong>Offener</strong> Kanäle“ arbeitete abJuli 1990 <strong>in</strong>tensiv mit hohem Fortschrittsglauben an den Konzepten und Zielen,Peter Willers derweil mit Energie und Elan und mit technologischem Weitblick.Schließlich war 1989 die mediale Welt noch nicht das, was sie <strong>20</strong>11 ist. Vielesschien visionär und kaum machbar zu se<strong>in</strong>. Aber e<strong>in</strong> Häufle<strong>in</strong> von Hoffnungsträgernließ sich nicht beirren. „Der Bürger braucht das, das ist Demokratie.Und der Bürger kann das. Dafür sorgen wir.“ So das Motto.1 Unabhängige Landesanstalt für das Rundfunkwesen (ULR)


8Der Ausschuss unter Vorsitz von Ulrike Fürniß formulierte die Ziele so:- Die Offenen Kanäle sollen zur Verwirklichung des Grundrechtes auffreie Me<strong>in</strong>ungsäußerung im Bereich der elektronischen Kommunikationbeitragen,- kreative Fähigkeiten fördern,- medienpolitische Zielsetzungen bei der elektronischen ‚Alphabetisierung‘und Qualifizierung von Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern unterstützen,- den öffentlichen Me<strong>in</strong>ungsbildungsprozess über regionale Politik,Wirtschaft und Kultur beleben und e<strong>in</strong>- programmliches Experimentierfeld eröffnen.Im August 1990 entschied die Anstaltsversammlung der ULR dann, noch imlaufenden Jahr 1990 <strong>in</strong> Kiel e<strong>in</strong>en Offenen <strong>Kanal</strong> Fernsehen e<strong>in</strong>zurichten, schonim Dezember forderte das Gremium vom Landtag e<strong>in</strong>e Lizenz für e<strong>in</strong>e UKW-Frequenz im Lübecker Raum, die e<strong>in</strong>en Offenen <strong>Kanal</strong> Hörfunk an der Travemöglich machen sollte.E<strong>in</strong> Jahr später, im Dezember 1991, verabschiedete die Anstaltsversammlung derULR die Satzung „zur Gestaltung, Durchführung und F<strong>in</strong>anzierung des Offenen<strong>Kanal</strong>s <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>“. Am 16. Dezember 1991 drückte Klaus Kl<strong>in</strong>gner,der damalige Justizm<strong>in</strong>ister des Landes <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>, auf den roten Knopf.Der „Offene <strong>Kanal</strong> Kiel – Fernsehen“ wurde <strong>in</strong> Dienst gestellt. Der erste im Norden.Es g<strong>in</strong>g rasant weiter: Oktober 1992 Beschluss der ULR für OK Flensburg –Fernsehen; November 1992 Start OK Lübeck – Hörfunk; 1995 Eröffnung desFernsehstudios <strong>in</strong> Flensburg; Dezember 1996 nach zähen Verhandlungen Entscheidungder ULR für OK Westküste; 1997 Start OK Westküste – Hörfunk<strong>in</strong> Heide mit Außenstudio <strong>in</strong> Husum. E<strong>in</strong> großer Erfolg. In wenigen <strong>Jahre</strong>nwar also der Aufbau von vier Studios plus Außenstelle geschafft, war e<strong>in</strong> raff<strong>in</strong>iertestechnisches Gesamt-System entwickelt und e<strong>in</strong> <strong>in</strong>haltliches Konzepterarbeitet worden. Und der Bürger machte begeistert mit.Die Offenen Kanäle <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> entwickelten sich zu e<strong>in</strong>er nicht mehrwegzudenkenden kulturellen E<strong>in</strong>richtung und zu e<strong>in</strong>em generationenübergreifendenTreffpunkt. Vor allem zu e<strong>in</strong>em Kompetenzzentrum. MedienpädagogischeMaßnahmen schulten Jung und Alt. Von den ÜFÜs 2 und den UHUs biszu Grundschulklassen mit ihren Lehrern lernten Hunderte und mit den <strong>Jahre</strong>nTausende, „wie Fernsehen und Hörfunk geht“. Und der anfangs als Experimentierfeldund Spielwiese belächelte Offene <strong>Kanal</strong> entwickelte sich zu e<strong>in</strong>em unverzichtbaren,ernst zu nehmenden Bürgersender und Dokumentationskanal. Vor2 Über fünfzig Jährige


9allem auch zu e<strong>in</strong>em medienpädagogischen Zentrum des Landes. Der medienkompetenteBürger wuchs mithilfe des Offenen <strong>Kanal</strong>s heran.Kabelkanal 9Als der OK Kiel se<strong>in</strong> zehnjähriges Bestehen feierte, gab es e<strong>in</strong> Geschenk:der Fernsehstandort sollte um e<strong>in</strong>en Radiosender erweitert werden, am101.2 MHz31. Mai <strong>20</strong>02 startete Kiel FM se<strong>in</strong>en Sendebetrieb.Vieles wurde im Offenen <strong>Kanal</strong> <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> früh thematisiert, wasviel später Gegenstand landesweiter Diskussionen werden sollte. So ließ dieULR 3schon im Juni <strong>20</strong>03 die Medienpräsenz von M<strong>in</strong>derheitensprachenuntersuchen und förderte dann e<strong>in</strong>e dänisch-friesische Woche im Offenen <strong>Kanal</strong>mit e<strong>in</strong>er großen Anzahl von Beiträgen im OK Flensburg (Fernsehen) und OKWestküste (Hörfunk) <strong>in</strong> dänischer und friesischer Sprache. E<strong>in</strong> erfolgreicher Versuch,die Medienpräsenz der M<strong>in</strong>derheitensprachen zu erhöhen. Im selben Jahrmachte das Projekt „Medienerziehung – Medienkompetenz – Mediennutzung“Erzieher<strong>in</strong>nen und Erzieher fit für die medienpädagogische Arbeit mit K<strong>in</strong>dern.Die Schulfilmwoche „Lernort K<strong>in</strong>o“ mit der E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Büros im OKKiel sorgte für e<strong>in</strong>e dauerhafte Betreuung der Lehrkräfte.Und dann brechen ganz neue Zeiten an.Der Offene <strong>Kanal</strong> wird als „OKSH“ 4selbstständig.Der <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische Landtag beschließt<strong>20</strong>06 e<strong>in</strong> „OK-Gesetz“, nach demder Offene <strong>Kanal</strong> <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> nichtmehr Teil der Landesmedienanstalt ULR,sondern ab 1. Oktober <strong>20</strong>06 e<strong>in</strong>e eigenständigeAnstalt des öffentlichen Rechts se<strong>in</strong> wird.Die Landesmedienanstalten <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> und Hamburg fusionieren am1. März <strong>20</strong>07 zur MA HSH 5 .Der OKSH feiert im Oktober <strong>20</strong>06 im übrigen mal wieder e<strong>in</strong>en Geburtstagmit e<strong>in</strong>em „Geschenk“ – die neuen Internetseiten für den Offenen <strong>Kanal</strong> Kiel(www.okkiel.de) und für den Offenen <strong>Kanal</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> (www.oksh.de)gehen onl<strong>in</strong>e. Am 11. Oktober <strong>20</strong>06 konstituiert sich der erste Beirat desOKSH, die Journalist<strong>in</strong> und Autor<strong>in</strong> Jutta Kürtz (1990-<strong>20</strong>00 Vizepräsident<strong>in</strong>und Präsident<strong>in</strong> der ULR und <strong>in</strong> der zweiten und letzten Amtszeit Mitglied des3 Inzwischen “Unabhängige Landesanstalt für Rundfunk und neue Medien (ULR)”4 <strong>Offener</strong> <strong>Kanal</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>5 Medienanstalt Hamburg / <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>


10Medienrates der ULR) wird als Vorsitzende gewählt. Die weiteren Beiratsmitglieder:Prof. Dr. Eberhard Dall’Asta, Alfons Grundheber-Pilgram, Silke H<strong>in</strong>richsen,Dr. Friedrich-Wilhelm Lehmhaus. Die beachtliche Bilanz des OK Kiel:im November <strong>20</strong>06 meldet sich der 6.000ste Nutzer an, aktiv s<strong>in</strong>d zum selbenZeitpunkt 3.143 Nutzer<strong>in</strong>nen und Nutzer.Noch im November ist das Campus-Radio der Fachhochschule Kiel wiederauf Sendung, die Akteure s<strong>in</strong>d Studierende des Studiengangs MultimediaProduction. Im Januar <strong>20</strong>07 startet „Radio P<strong>in</strong>neberg“ – produziert von 50Jugendlichen, e<strong>in</strong>e länderübergreifende Kooperation des OKSH mit TIDE 96.0<strong>in</strong> Hamburg. Im Mai <strong>20</strong>07 feiert das RaBS (Radio aus Bad Segeberg), Außenstudiodes OK Lübeck, se<strong>in</strong> zehnjähriges Bestehen. Technische Weiterungenwerden möglich durch neue Leitungen und im Norden durch grenzübergreifendeZusammenarbeit. Im November <strong>20</strong>07 ist der OKSH zum ersten Mal als Koord<strong>in</strong>ationspartnerneben der MA HSH, der IHK SH 6 und der WTSH 7 bei denMediatagen Nord dabei. Die Eigenständigkeit des Offenen <strong>Kanal</strong>s <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> wird auf breiter Ebene sichtbar gemacht.Mit der Zeit gibt es beim OKSH viele Fortentwicklungen und vor allem neueSendetechniken <strong>in</strong> den verschiedenen Studios. E<strong>in</strong> wichtiger Schritt ist die Nutzbarmachungder Hörfunkstudios der Offenen Kanäle <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> fürBl<strong>in</strong>de und Sehbeh<strong>in</strong>derte, die Computer können „sprechen“, die Regler s<strong>in</strong>d durchPunktschrift gekennzeichnet. In Flensburg wird im OK Flensburg die erste halbstündigeAusgabe des Magaz<strong>in</strong>s „Offen TB“ mit und für Beh<strong>in</strong>derte produziert, e<strong>in</strong>Video- und Fernsehprojekt <strong>in</strong> Kooperation mit der Lebenshilfe Flensburg. Außerdemist das Programm des OK Westküste nun auch im Internet zu hören.Immer wieder wird der Offene <strong>Kanal</strong>für Dokumentationen und für dieaktuelle Übertragung an Wahltagene<strong>in</strong>gesetzt – <strong>20</strong>07 ist man zurBürgermeisterwahl <strong>in</strong> Ratzeburg,auch <strong>20</strong>07 ist es die Landratswahl <strong>in</strong>Nordfriesland, die Furore macht. ImMai <strong>20</strong>08 sendet der OKSH an allense<strong>in</strong>en vier Standorten live über dieKommunalwahl. Der Kieler Ratssaalist - nicht zum ersten Mal - zu e<strong>in</strong>emimponierenden Wahlstudio ausgebaut.Samt Hochrechnungen. Die6 Industrie- und Handelskammer <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>7 Wirtschaftsförderung und Technologietransfer <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> GmbH


11schon seit 1999 regelmäßigen Übertragungen der Kieler Ratsversammlung undder Sitzungen des Kieler Landtags werden durch technische Verbesserungen immerweiter professionalisiert, e<strong>in</strong> Live-Videostream beim OK Kiel wird <strong>20</strong>09 gestartet.Bereits <strong>20</strong>06 wird <strong>in</strong> der Kieler Nikolaikirche e<strong>in</strong> SDSL-Anschluss <strong>in</strong> Betriebgenommen, der Livesendungen auf Kiel TV möglich macht. Spannend s<strong>in</strong>d immerwieder die Wahlsendungen. Zur Landtagswahl <strong>20</strong>09 senden der OK Kiel und derOK Lübeck live und höchst professionell mit Hochrechnungen, Sondersendungenund Elefantenrunden. Auch die Radionutzer von Kiel FM werden aktuell versorgt.Im Herbst wählen die Flensburger Bürger e<strong>in</strong>en neuen Oberbürgermeister, der OKFlensburg ist schon bei allen Wahl-Vorveranstaltungen und am Wahlabend dabei.Das gleiche gilt dann für die Wahl des Bürgermeisters von Husum im Mai <strong>20</strong>11.Ab März <strong>20</strong>09 hat der OK Lübeck e<strong>in</strong> Außenstudio <strong>in</strong> Travemünde. Ab November<strong>20</strong>09 ist R.a.N. (Radio aus Norderstedt) auf dem Sender. E<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same„InitiativeMedienkompetenz im Internet (IMKIN)“ des OKSH, der MA HSH und des HamburgerBürger- und Ausbildungskanals TIDE wird <strong>20</strong>09 mit dem Ziel gestartet,e<strong>in</strong>e nachhaltige und möglichst flächendeckende Förderung der Onl<strong>in</strong>e-Kompetenzvon K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen <strong>in</strong> Hamburg und <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> zu erreichen.Folgerichtig präsentiert der OKSH se<strong>in</strong>e Angebote <strong>in</strong> Hamburg beim Medienkompetenztagder MAHSH im April <strong>20</strong>10 – übrigens als e<strong>in</strong>ziger <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischerAnbieter.E<strong>in</strong> langer, Jahrzehnte währender Traum verwirklicht sich, als M<strong>in</strong>isterpräsidentPeter Harry Carstensen im September <strong>20</strong>10 <strong>in</strong> Alkersum auf der nordfriesischenInsel Föhr den Start des friesischen Radiosenders FriiskFunk 8e<strong>in</strong>läutet. Endlich ist es gelungen, den Friesen ihren eigenen Sender zu ermöglichen.FriiskFunk, der täglich live aus dem Studio <strong>in</strong> Alkersum (im Haus derFerr<strong>in</strong>g-Stiftung) sendet, ist auf e<strong>in</strong>er neuen Frequenz <strong>in</strong> Wyk/Föhr zu hören, aberauch auf den bereits vorhandenen Sendern des OK Westküste <strong>in</strong> Gard<strong>in</strong>g, Husumund Heide. Bei se<strong>in</strong>em Antrittsbesuch <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> im März <strong>20</strong>11 machtBundespräsident Christian Wulff auch Station auf Föhr und besucht u.a. die Ferr<strong>in</strong>gStiftung <strong>in</strong> Alkersum und das FriiskFunk-Radiostudio.Immer wieder starten neue Projekte <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den Fachhochschulenund Universitäten des Landes, auch über die Grenzen des Landes h<strong>in</strong>aus. AbApril <strong>20</strong>07 sendet der OKK auf Kiel TV das Fernsehformat XEN.ON – <strong>in</strong> Kooperationmit dem auf Kiel FM sendenden Campusradio Kiel. Etwa 50 Studierendegestalten XEN.ON, e<strong>in</strong> Projekt der CTV-Hochschulfernsehen gGmbH, e<strong>in</strong>emNetzwerk von Studenten aus 11 Berl<strong>in</strong>er und Brandenburger Hochschulen. Professorenund Medienprofis unterstützen den Mediennachwuchs.8 Detaillierte Ausführungen im Artikel Guballa/H<strong>in</strong>richsen <strong>in</strong> dieser Broschüre


12Zum 1. Oktober <strong>20</strong>10 wird der OKSH Hausherr <strong>in</strong> Flensburg. Das historischeGebäude, <strong>in</strong> dem sich der OK Flensburg seit Sendebeg<strong>in</strong>n bef<strong>in</strong>det, wird alsEigentum erworben, weil zum e<strong>in</strong>en der Verkauf des Hauses durch die Stadt unddamit der Auszug droht, zum anderen aber der Kauf sich als günstiger errechnetals e<strong>in</strong> Umzug mit dem technischen Aufbau e<strong>in</strong>es neuen Studios. Im Jahr <strong>20</strong>11wird das denkmalgeschützte Gebäude restauriert und für weitere Mitnutzer undals Medienzentrum ausgebaut. Um Studierende geht es <strong>in</strong> Flensburg, wo im März<strong>20</strong>11 e<strong>in</strong> Kooperationsvertrag zwischen dem OKSH und der Universität Flensburggeschlossen wird. Es geht dabei um Medien-, Ausbildungs- und Schulungs-Module, die u.a. auch im Medienzentrum, dem Sitz des OK Flensburg, stattf<strong>in</strong>denwerden. Schon seit <strong>20</strong>06 gibt es <strong>in</strong> Flensburg e<strong>in</strong> Kooperationsprojekt „BeruflicheOrientierung und Berufswahlentscheidung“ zwischen dem OK Flensburg und derUniversität. Auch <strong>in</strong> Lübeck gehen Studierende auf Sendung. Im Januar <strong>20</strong>11geht die neue Campus-Radio-Redaktion des OK Lübeck auf Sendung. „Awesome!– Das neue Campus Radio für Lübeck“ wird im neuen Außenstudio desOK Lübeck an der Fachhochschule produziert. Studierende der Fachhochschuleund der Universität Lübeck gestalten geme<strong>in</strong>sam das Magaz<strong>in</strong>.Die Offenen Kanäle Hörfunk <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> senden live von der Berl<strong>in</strong>ale,tägliche Hörbilder entstehen, auch <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit zwei Bürgerradiosaus Niedersachsen. Es gibt aber auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kooperation mit fast allen Bürgerradiosaus Norddeutschland tägliche Filmberichte und –kritiken, Interviews undSzenebeschreibungen von dem <strong>in</strong>ternationalen Filmfest. Der OKSH startet <strong>20</strong>09e<strong>in</strong>e eigene landesweite Berichterstattung über das <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> MusikFestival und über folkBALTICA und JazzBaltica. <strong>20</strong>10 gründet sich auf Kiel FMe<strong>in</strong>e Sportredaktion, <strong>20</strong>11 e<strong>in</strong>e Frauenredaktion im OK Lübeck.Viel <strong>in</strong>terkultureller Austausch f<strong>in</strong>det statt. Der OK Flensburg ist als e<strong>in</strong> Vertreterder Medien im Grenzland beteiligt an e<strong>in</strong>er Kompetenzanalyse „M<strong>in</strong>derheitenals Standortfaktor im deutsch-dänischen Grenzland“. Die Studie imAuftrag des Landtagspräsidenten wird von der EURAC 9 aus Bozen erarbeitet. E<strong>in</strong>regelmäßiger Programmaustausch mit dem Bürgerfernsehsender Aabenra LokalTV (AL TV) wird vere<strong>in</strong>bart. Ratsversammlungen <strong>in</strong> Apenrade werden beispielsweiseaufgezeichnet und sowohl im AL TV als auch im OK Flensburg versendet.Sonderburg soll folgen. Der Deutsch-Dänische Kurzfilmwettbewerb „White Night:kurze Nächte – kurze Filme“ wird <strong>20</strong>08 <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Aktivitetshusetder dänischen M<strong>in</strong>derheit <strong>in</strong> Flensburg mit großem Erfolg durchgeführt.E<strong>in</strong> Schwergewicht bleibt das Thema Medienkompetenz. Neben den fortlaufendenSem<strong>in</strong>aren <strong>in</strong> allen Hörfunk- und Fernsehstudios, neben ständigen Schulprojektenan allen Standorten gibt es e<strong>in</strong>e ganze Reihe von besonderen Veranstaltungen.Hier auszugsweise e<strong>in</strong>ige Beispiele:9 European Academy of Metacommunication


13- <strong>20</strong>07 entsteht im OK Flensburg das spannende <strong>in</strong>terkulturelle Videoprojekt„Für fremde Freunde köstlich kochen“ – zehn Prom<strong>in</strong>entekochen mit jungen Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten. E<strong>in</strong> umfangreicherInformationsaustausch f<strong>in</strong>det dabei statt, viel technisches Knowhowwird präsentiert. Die Jugendlichen haben die Technik gelernt im Filmprojekt„Nicht glotzen – selber machen“.- In P<strong>in</strong>neberg s<strong>in</strong>d an der Johannes-Brahms-SchuleSchülerMedienLotsen ausgebildet worden und dieFortbildung „OK & Schule: Der Radioführersche<strong>in</strong>“wird als erster Kurs dieser Art <strong>in</strong> Südholste<strong>in</strong> durchgeführt.- E<strong>in</strong> großes Schulungsprogramm hat auf E<strong>in</strong>ladung des KulturbürosNiebüll stattgefunden – mit „Watt’n TV“ f<strong>in</strong>den Multiplikatorenschulungenund Sendungen aus Niebüll und Umgebung im OKFlensburg statt.- <strong>20</strong>08 trifft man sich auch erstmals zu e<strong>in</strong>em GameTreff<strong>in</strong> Flensburg – <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Sozialm<strong>in</strong>isteriumwerden so Kenntnisse gewonnen, wie vonEltern- und Pädagogenseite mit PC-Spielen von K<strong>in</strong>dernund Jugendlichen umzugehen ist.- Im April <strong>20</strong>10 f<strong>in</strong>det der 14. Landesfachtag Deutsch des IQSH statt –OKSH und OK Kiel stellen wie schon oft davor aus und bewerben ihreMedienkompetenzprojekte, künftig wird der OKSH auf dem Fachtagaktive Workshops anbieten.- Seit April <strong>20</strong>10 bietet der OKSH das neue Sem<strong>in</strong>ar „Creative Gam<strong>in</strong>g“an – es geht um zwei Themenbereiche: Game Design und Mach<strong>in</strong>ima.- Auch <strong>in</strong> Bad Schwartau, am Leibniz-Gymnasium, gibt es seit Juli<strong>20</strong>10 e<strong>in</strong> Außenstudio und die Ausbildung von SchülerMedienLotsen.Die ersten fünf <strong>Jahre</strong> des selbstständigen OKSH gehen zu Ende. Die ersteAmtszeit des OKSH-Beirates läuft im Jahr <strong>20</strong>11 ab, e<strong>in</strong>e letzte Sitzung fand am1. September <strong>20</strong>11 statt. Die Berufungen für die zweite Amtszeit s<strong>in</strong>d bereitserfolgt. Im November <strong>20</strong>11 wird die konstituierende Sitzung stattf<strong>in</strong>den.


15- umfangreiche Erfahrungen mit Lernprozessen im Medienbereich hat,- wegen der F<strong>in</strong>anzierung mit Rundfunkgebühren e<strong>in</strong> zuverlässigerPartner ist,- durch se<strong>in</strong>e technischen Verbreitungsmöglichkeiten Sendungen ermöglichenund damit Lernprozessen e<strong>in</strong> konkretes und motivierendes Zielbieten kann,- sich selbst durch den Kontakt zu professionellen Medienproduzentenweiter entwickeln und diese Erkenntnisgew<strong>in</strong>ne anderen vermitteln kann,- als Ort, der ke<strong>in</strong>er anderen E<strong>in</strong>richtung zugehörig und für alle Institutionene<strong>in</strong> gleichermaßen geeigneter Ansprechpartner ist und der- sich als bereits vorhandene E<strong>in</strong>richtung s<strong>in</strong>nvoller und effektiver mit derAufgabe Medienausbildung befassen kann als e<strong>in</strong>e neu zu schaffendeE<strong>in</strong>richtungkann die Tätigkeit der Berufsbildungs<strong>in</strong>stitutionen - genau wie TIDE <strong>in</strong> Hamburg- s<strong>in</strong>nvoll ergänzen.Darf der Offene <strong>Kanal</strong> sich stärker bei der Medienausbildung engagierenund darf er dies mit se<strong>in</strong>em Rundfunkgebührenanteil f<strong>in</strong>anzieren?Beide Fragen s<strong>in</strong>d zu bejahen. Es bestehen ke<strong>in</strong>e rechtlichen Bedenken gegenMedienausbildungsaktivitäten und deren F<strong>in</strong>anzierung aus den Rundfunkgebührenmittelndes OKSH:- Medienausbildungsaktivitäten, auch wenn es um beruflich verwertbareKenntnisse und Fertigkeiten geht, werden von der Rechtsbegrifflichkeit“Förderung und Vermittlung von Medienkompetenz” <strong>in</strong> § 2 Abs. 1Satz 2 OK-Gesetz umfasst.- Medienkompetenzvermittlung gehört nach § 40 Abs. 1 Satz 4 RStV zuden sog. besonderen Aufgaben, die mit Rundfunkgebührenmittelngefördert werden dürfen. Es ist nicht ersichtlich, dass die Begrifflichkeit<strong>in</strong> § 40 RStV e<strong>in</strong>en anderen Inhalt hat als <strong>in</strong> § 2 Abs. 1 OK-Gesetz.Änderungen im OK-Gesetz oder der OK-Satzung s<strong>in</strong>d nicht notwendig.Die Nachfrage nach Medienausbildung ist großE<strong>in</strong>e Mediengesellschaft produziert grundsätzlich e<strong>in</strong>e Nachfrage nach beruflichnutzbarer Medien kompetenz. Diese Nachfrage gibt es sowohl bei denen, die mitihrer ganzen Arbeitskraft Medien produzieren oder den Umgang mit Medien


172 Mögliche Struktur von MedienausbildungZielgruppeprofessionelle Medienproduzenten- angehende Profis für elektronischeMedienFür z.B. Nachrichtensprecher,Videocutter<strong>in</strong>, Radioreporteroder Kamerafrau- Profis anderer MedienFür z.B. Cutter, damit dieseMultimedia-DVD’s erstellenkönnen oder Pr<strong>in</strong>t-Journalisten,die Videos für die onl<strong>in</strong>e-Ausgabenihrer Zeitung produzierenbeiläufige MedienproduzentenAndere Berufe, die e<strong>in</strong>e grundsätzlicheBeherrschung der Medienproduktionerfordern.Für z.B. Historiker, die Zeitzeugen<strong>in</strong>terviewsaufnehmen, Biologen, dieFliegen filmen oder Informatiker,die Medienprodukte onl<strong>in</strong>e stellen.professionelle MedienpädagogenDipl.-(Medien)-Pädagogen, Sozialpädagogen und Erzieher, die hauptberuflichim medienpädagogischenArbeitsfeld tätig s<strong>in</strong>d.Für z.B. Referenten von Bürger- undAusbildungssendern, Mitarbeiter vonpädagogischen Instituten (Uni/ FH/Volkshochschule), Lehrer anallgeme<strong>in</strong>bildenden Schulen, die“Medienbeauftragte” s<strong>in</strong>d etc.beiläufige Medienpädagogenalle, die beruflich als Wissensvermittlertätig s<strong>in</strong>d und dabei auch“private” Medienkompetenzvermitteln.Für z.B. Erzieher<strong>in</strong>nen und Lehrkräfte,Sozialpädagogen undErwachsenenbildnerKompetenzen/ ModuleMedien-Grundwissen<strong>in</strong> ausgewählten Bereichen- Ergänzungsmodule, die nur imOffenen <strong>Kanal</strong> möglich s<strong>in</strong>dwie z.B. Licht, Ton und Kameraim Studio; Senden; Experimentemit der TV- oder Radiooberfläche- Fortbildungsmodulemedienpraktische und mediengestalterische ModuleMedien-Grundwissen<strong>in</strong> def<strong>in</strong>iertem Umfang- medienpraktische Module, die nurim Offenen <strong>Kanal</strong> möglich s<strong>in</strong>dwie z.B. Licht, Ton und Kameraim Studio; Senden.- mediengestalterische Module(von der Idee bis zum Beitrag)Medienpraxis und ausgewähltemedienpädagogische Vertiefung- medienpraktische Module, die nurim Offenen <strong>Kanal</strong> möglich s<strong>in</strong>dwie z.B. Licht, Ton und Kameraim Studio; Senden.- Erprobung “aktive Medienarbeit”- präventiver Jugendmedienschutz- Gestaltung des HandlungsfeldesMultiplikatorenfortbildung- Konzepterstellung, Durchführungund Evaluation von medienpäd.ProjektenMedien- und medienpädagogischesGrundwissen- medienpraktische und mediengestalterischeModule- E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Medienpädagogikund deren Bedeutung für die Praxis- Beispiele für medienpädagogischesHandeln- Evaluation eigener Projekte


18Ke<strong>in</strong>e Medienausbildung ohne KooperationDer Offene <strong>Kanal</strong> kann natürlich ke<strong>in</strong>e vollständigen Ausbildungsabschnitte vonHoch schulen, Fachschulen oder beruflichen Schulen anbieten oder gar “Medienlehrkräfte”ausbilden - das ist e<strong>in</strong>deutig e<strong>in</strong>e staatliche Aufgabe. Gleichwohl kannder OKSH se<strong>in</strong>e Hilfe bei der Durchführung verschiedener Module anbieten. Beidiesen Kooperationen werden die zu verabredenden Module- <strong>in</strong> enger Abstimmung mit unterschiedlichen Kooperationspartnern und<strong>in</strong> deren eigener Verantwortung geplant und durchgeführt,- präzise auf die jeweiligen Curricula und dazu passsenden Zeitfensterausgerichtet,- sorgfältig auf das Erreichen genau def<strong>in</strong>ierter Kompetenzen h<strong>in</strong>organisiert und- <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em stetigen Wandel, der durch den technischen Fortschritt bed<strong>in</strong>gtist, diesem angepasst.Dies bedeutet auch, dass die Kosten für die Durchführung von Ausbildungsmodulen<strong>in</strong> der Regel vom orig<strong>in</strong>ären Ausbildungsträger getragen werden. DemOffenen <strong>Kanal</strong> obliegt es dabei, auf se<strong>in</strong>e Kosten für die Durchführung von Medienausbildunggünstige und angemessene Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu schaffen.


193 MethodenAuch beruflich orientierte Medienausbildung bedient sich der bewährten undeffektiven Methoden der Medienpädagogik mit den OK-eigenen Spezifika.OK-Spezialität: SendungMedienaus- und fortbildung im Offenen <strong>Kanal</strong> unterscheidet sich an e<strong>in</strong>em wichtigenPunkt von entsprechenden Aktivitäten außerhalb: Im Offenen <strong>Kanal</strong> wirdgesendet. Dies führt <strong>in</strong> der Praxis zu besseren Aus- und Fortbildungserfolgen:- Die Beteiligung an e<strong>in</strong>er “echten” Produktion motiviert stärker als e<strong>in</strong>etheoretische Unterweisung oder e<strong>in</strong>e Produktion ohne Chance aufVerbreitung.- Der Projektcharakter sowie das Arbeiten auf e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>eSendung, e<strong>in</strong>e Veranstaltung h<strong>in</strong> haben e<strong>in</strong>en hohen Praxisbezug.- Die Ausbildung beim Senden (“on air”) erlaubt das Tra<strong>in</strong>ieren vonArbeitstechniken (Telefon<strong>in</strong>terview, Livegespräche ohne Korrekturmöglichkeiten mit Gästen, verantwortliche Kommunikation mit denKolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen h<strong>in</strong>ter der Kamera), die sonst nicht oder sehrschwer simuliert werden könnten.- Die Rückmeldung (Lob, Kritik, Information) durch die neutralenZuschauer verstärkt die Motivation und führt zu e<strong>in</strong>er konkretenSelbstreflektion.Aktive MedienarbeitEs gibt viele Wege, Verständnis überMedien zu erlangen. Im Offenen <strong>Kanal</strong>gilt das Pr<strong>in</strong>zip der aktiven Medienarbeit:Wer Medien selbst macht (“Partizipationskompetenz”),nimmt Medien auch anders wahr(“Rezeptionskompetenz”) und versteht Medienbesser (“Sach kompetenz”). Alles zusammenbezeichnet man als “Medienkompetenz”.In der Praxis hat sich dieser verme<strong>in</strong>tlicheUmweg - über die Partizipationskompetenzdie Sach- und Rezeptionskompetenz zuerschließen - als der Weg erwiesen, der am meisten Spaß macht, damit am bestenmotiviert und die höchste Lerneffektivität mit sich br<strong>in</strong>gt.


<strong>20</strong>Theorie-Praxis Wechsel: “kle<strong>in</strong>e Intervalle”Zur Vermittlung von technischen Vorgängen wird am besten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kurzschrittigenTheorie-Praxis-Wechsel gearbeitet. Auf e<strong>in</strong>en kurzen theoretischen Impulserfolgt die Umsetzung der neuen Informationen an der Technik, mit der Software.Daraufh<strong>in</strong> erfolgt wiederum e<strong>in</strong> Impuls, der auf das frisch Gelernte aufbaut,mit erneuter Erprobung. Dieser schnelle Methodenwechsel muss gut vorbereitetse<strong>in</strong>, damit die Lernschritte s<strong>in</strong>nvoll aufe<strong>in</strong>ander aufbauen.Die Lernenden da abholen, wo sie s<strong>in</strong>dDas Umfeld der Lernenden, deren Interessen und Bedürfnisse, deren Herkunft,deren Vor wissen, deren Medienerfahrungen - alles dies ist notwendig zu wissen,bevor Medien lernen e<strong>in</strong>setzt. Diese “Anamnese” steht am Anfang e<strong>in</strong>esjeden Medienlern prozesses und wird deshalb s<strong>in</strong>nvoller Weise mit erstenMediennutzungen verbunden. Letztlich sollen die Medien den Lernendendienen und nicht umgekehrt.Technik darf Inhalte nicht prägenObwohl Medienpädagogik Lernprozesse rund um Medien organisieren willund damit naturgemäß e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver Technike<strong>in</strong>satz verbunden ist, darf dochdie optische Dom<strong>in</strong>anz der Technik nicht darüber h<strong>in</strong>weg täuschen, dassTechnik letztlich nur e<strong>in</strong> Transportmittel für Inhalte ist. Nicht alles, was technischmöglich ist, macht <strong>in</strong>haltlich S<strong>in</strong>n. Insbesondere viele Softwarelösungengehen weit über die Anforderungen auch fort geschrittener Anwender h<strong>in</strong>aus undverlangen e<strong>in</strong>e gestalterische Bescheidenheit, die es zu üben gilt.Medienpädagogik braucht externe InhalteGenau wie Medien Inhalte brauchen, um überhaupt wahrgenommen zuwerden, um überhaupt “gefüllt” ihre digitalen Bahnen ziehen zu können,braucht jede medien pädagogigsche Aktivität Inhalte, um überhaupt durchgeführtwerden zu können. Da bietet es sich an, entweder bei - beiläufigen Befassungen- ohneh<strong>in</strong> anstehende Inhalte zu erarbeiten oder aber - bei medienzentriertenAktivitäten - theoretische Medien themen (z.B. Medienwirkung) als Inhalt fürmedienpädagogische Prozesse zu wählen.


21Die ewigen ThemenMediendidaktik, also die Befassung mit der Vermittlung von Medienkompetenz,muss - will sie aktuell bleiben - das Bleibende im Auge behalten.- Bedeutung: Was sagt mir e<strong>in</strong> Mediendokument? Wie ist die Mediensprache?- Auswahl: Die Rezipienten müssen <strong>in</strong> der Lage se<strong>in</strong>, aus dem breitenMedienangebot das für sie Richtige und Wichtige auszuwählen.- Verifizieren: Die Rezipienten müssen erkennen können, welchen Wahrheitsgehalte<strong>in</strong> Medienangebot hat.- Realitätsnähe: Die Rezipienten müssen erkennen können, ob und wiesich Realität und Medien unterscheiden. Wo ist die wahre Welt h<strong>in</strong>terden Medien?- Wirtschaftlichkeit: Die Rezipienten müssen erkennen können, ob siesich das Medienangebot, das sie anspricht, auch leisten können.- Verflechtung: Die Rezipienten müssen wissen, wem e<strong>in</strong> Mediumgehört, welches wirtschaftliche und politische Interesse h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>erMedienbotschaft steht, wer e<strong>in</strong>en Vorteil von der Verbreitung undRezeption der Botschaft hat.4 Was ist zu tun?Konzepte entwickelnVor organisatorischen oder technischen Veränderungen ist die Entwicklung vonKonzepten für die verschiedenen Ausbildungsbereiche erforderlich.- Es s<strong>in</strong>d Module für die unterschiedlichen Anforderungen (professionelleMedien produktion, beiläufige Medienproduktion, professionelleMedienpädagogik, beiläufige Medienpädagogik) <strong>in</strong> Abstimmung mitmöglichen Kooperationspartnern zu entwickeln bzw. weiter zuentwickeln.- Konzepte und Informationen müssen die unterschiedlichen Angebotefür Video, Audio und Multimedia berücksichtigen.- Bei der Ausbildung von Lehrkräften ist e<strong>in</strong> systematischer Anteil vonMedien ausbildung von der Universität über die Ausbildung der Referendar<strong>in</strong>nenund Referendare bis h<strong>in</strong> zur späteren Schulpraxis erforderlich.Der Offene <strong>Kanal</strong> br<strong>in</strong>gt sich gern mehr als bisher <strong>in</strong> dieseAktivitäten e<strong>in</strong>.


22- Die medienpädagogische Ausbildung der Erzieher<strong>in</strong>nen und Erziehersowie der Sozialpädagogischen Assistent<strong>in</strong>nen und Assistenten wirdbereits umfangreich durch die Umsetzung des Konzepts „Medien-Erzieher“ forciert, das der OKSH maßgeblich und <strong>in</strong> Kooperation mitdem MBK, dem IQSH und e<strong>in</strong>er Beruflichen Schule als Pilotschulebetreibt.- In das medienpädagogische Landeskonzept 2 s<strong>in</strong>d medien pädagogischeAusbildungsmodule e<strong>in</strong>gebunden. In diesem Rahmen sollenflächen deckend e<strong>in</strong> Mediaführersche<strong>in</strong> für bereits tätige Lehrkräfte unde<strong>in</strong> Medienportfolio für Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler umgesetzt werden.- Bei den Konzepten der Ausbildungsmodule müssen die rundfunkorientiertenOK-Spezifika (TV- und Radiosender, TV-Studios, Radio-Außenstudios,etc.) zugrunde gelegt, hervorgehoben und kommuniziert werden.Kommunikation <strong>in</strong>tensivierenE<strong>in</strong>mal entwickelte und organisierte Ausbildungsangebote müssen den kooperierendenE<strong>in</strong>richtungen und deren Ausbildungsverantwortlichen kommuniziertwerden. Auf der OKSH-Homepage und als Druck sollen Informationen fürAusbildungs e<strong>in</strong>richtungen zur Verfügung gestellt werden.Campus Funk vervollständigenFür TV und Radio s<strong>in</strong>d die Bemühungen zu verstärken, Campus Funk e<strong>in</strong>zurichten.- Campus TV soll - <strong>in</strong> Kiel und <strong>in</strong> Flensburg - mit e<strong>in</strong>em neuen Konzeptgestartet werden. Dabei sollen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt Studierende e<strong>in</strong>eregelmäßige Sendung produzieren und <strong>in</strong> diese Sendung ohneh<strong>in</strong> ander Uni/ FH entstehende Beiträge e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den. Im Bedarfsfall kann dieProduktion dieser Sendung durch Praktikanten und Auszubildendedes Offenen <strong>Kanal</strong>s unterstützt werden.- Das <strong>in</strong> Kiel und Lübeck praktizierte Pr<strong>in</strong>zip “jede Hochschule undFachhochschule betreibt e<strong>in</strong> Radio außenstudio” soll auch an der WestküsteAnwendung f<strong>in</strong>den.2www.schleswig-holste<strong>in</strong>.de/Medienkompetenz


23Angebot qualifizierenUm den gehobenen Ausbildungsanforderungen von Kooperationsveranstaltungenmit Hoch schulen gerecht zu werden, muss das Ausbildungsangebot <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igenBereichen auf e<strong>in</strong> personell und technisch höheres Niveau gebracht werden.- Es ist e<strong>in</strong>e Liste von Referenten zu erstellen, denen e<strong>in</strong>erseits die Möglichkeitendes Offenen <strong>Kanal</strong>s vertraut s<strong>in</strong>d, die aber andererseits aufe<strong>in</strong>em hohen fachlichen Niveau Medien<strong>in</strong>halte vermitteln können.- Technisch ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>anziellen Kraftanstrengung und mit Hilfe derMedienstiftung HSH <strong>in</strong> den TV-Studios <strong>in</strong> Kiel (bereits realisiert) undFlensburg (Mittel stehen für Frühjahr <strong>20</strong>12 bereit) die Lichttechnikso modernisiert, dass sie Ausbildungsansprüchen genügt. Die Tontechnikist ausreichend. .KielFM auf 101,2 MHz Kiel TV Kabelnetz Kiel <strong>Kanal</strong> 9<strong>Offener</strong> <strong>Kanal</strong> KielSem<strong>in</strong>arprogramm<strong>Offener</strong> <strong>Kanal</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>Anstalt öffentlichen RechtsJournalismusTechnikFernsehenJournalismusTechnikHörfunkProduktionGestaltungMultimediaMultiplikatoren Tiefenschärfe WettbewerbSchuleHörMöwe Sem<strong>in</strong>areOK Wettbewerbe Medienpreis RedaktionenMedienAkademie<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong><strong>Offener</strong> <strong>Kanal</strong> Kiel


24Andreas Guballa, Silke H<strong>in</strong>richsen:<strong>Offener</strong> <strong>Kanal</strong> und M<strong>in</strong>derheiten-/Regionalsprachen„FriiskFunk bedeutet für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Stück Heimat. Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>Land, <strong>in</strong> dem viele Sprachen zu Hause s<strong>in</strong>d. Der e<strong>in</strong>e spricht hochdeutsch, de annersnackt platt, de drütten snacken op friesisch <strong>in</strong> verschiedenen Dialekten. Eswird dänisch und sønderjysk gesprochen. Wenn wir unsere M<strong>in</strong>derheitensprachenerfolgreich bewahren wollen, dann müssen wir ihnen Gehör verschaffen.“Dies sagte <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s M<strong>in</strong>isterpräsident Peter Harry Carstensen imSeptember <strong>20</strong>11 zu e<strong>in</strong>em Jahr FriiskFunk, dem friesischsprachigen Radioprogrammim Offenen <strong>Kanal</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>.FriiskFunk ist das jüngste K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Familie des Offenen <strong>Kanal</strong>s <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>, der <strong>in</strong> diesem Jahr <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> alt wird. Von Anfang an zählte neben derMedienkompetenzvermittlung die „Förderung der M<strong>in</strong>derheitensprachen“ zuden wichtigsten Aufgaben des Bürgerrundfunks im hohen Norden.Denn <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> benutzen zirka zehn Prozent der Bevölkerunge<strong>in</strong>e Regional- oder M<strong>in</strong>derheitensprache. Die Europäische Charta derRegional- oder M<strong>in</strong>derheitensprachen def<strong>in</strong>ierte bereits 1992 den Begriff e<strong>in</strong>erM<strong>in</strong>derheitensprache als von e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>derheit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Staatsgebiet gebrauchteSprache, die sich von der Amtssprache unterscheidet und weder e<strong>in</strong> Dialekt, nochdie Sprache von Zuwanderern ist.Das mit der Charta verfolgte Ziel ist, die <strong>in</strong> Europa gesprochenen RegionalundM<strong>in</strong>derheitensprachen als bedrohtes kulturelles Erbe zu schützen und zufördern. Jeder europäische Bürger hat das Recht, se<strong>in</strong>e Regional- oder M<strong>in</strong>derheitenspracheim täglichen Leben zu nutzen.


25In Deutschland ist die Europäische Charta der M<strong>in</strong>derheiten- oder Regionalsprachenseit 1999 <strong>in</strong> Kraft, die Charta selbst ist von 21 der 46 Staaten desEuroparates ratifiziert.Als e<strong>in</strong>ziges Bundesland werden <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> drei M<strong>in</strong>derheitensprachenund e<strong>in</strong>e Regionalsprache gesprochen: rund 40 Prozent der 2,8 Millionen E<strong>in</strong>wohnersprechen Niederdeutsch (Regionalsprache), die dänischsprachige M<strong>in</strong>derheitzählt rund 50.000 Angehörige und etwa 10.000 Westküstenbewohnerbeherrschen das Nordfriesische. In <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> leben nach Angaben desLandesverbandes Deutscher S<strong>in</strong>ti und Roma schätzungsweise 5.000 deutscheS<strong>in</strong>ti und Roma.Die M<strong>in</strong>derheitensprachen Dänisch und Nordfriesisch und die RegionalspracheNiederdeutsch werden nach Teil III und Romanes nach Teil II der EuropäischenCharta geschützt, nach der Landesverfassung s<strong>in</strong>d die friesische Volksgruppe unddie dänische M<strong>in</strong>derheit genannt; die M<strong>in</strong>derheit der S<strong>in</strong>ti und Roma ist bishernicht aufgenommen worden.In Artikel 11 – Medien – der Sprachencharta verpflichtet sich das Land <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>,„für die Sprecher von Regional- oder M<strong>in</strong>derheitensprachen <strong>in</strong> den Gebieten,<strong>in</strong> denen diese Sprachen gebraucht werden, unter Berücksichtigung der Situationjeder Sprache und <strong>in</strong> dem Ausmaß, <strong>in</strong> dem die staatlichen Stellen <strong>in</strong> diesemBereich unmittelbar oder mittelbar Zuständigkeit, Befugnisse oder E<strong>in</strong>flusshaben, unter Achtung des Grundsatzes der Unabhängigkeit und Autonomie derMedien folgende Maßnahmen zu treffen:(...)d) zur Produktion und Verbreitung von Audio- und audiovisuellen Werken <strong>in</strong>den Regional- oder M<strong>in</strong>derheitensprachen zu ermutigen und/oder sie zu erleichtern;”Wie sich die Hörfunk- und Fernsehsituation <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> h<strong>in</strong>sichtlichder M<strong>in</strong>derheitensprachen und der Regionalsprache darstellt, kann man imSprachenchartabericht <strong>20</strong>07 der Landesregierung <strong>Schleswig</strong>- Holste<strong>in</strong> 3 nachlesen.Seit der Eröffnung des ersten Offenen <strong>Kanal</strong>s <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>, des OK Kielim Dezember 1991, leisten die vier „Sende-Selber-Sender“ im Land e<strong>in</strong>en Beitragzur Förderung der M<strong>in</strong>derheitensprachen und bietet allen Sprachm<strong>in</strong>derheitene<strong>in</strong> Forum zur Ausstrahlung ihrer selbstproduzierten Sendebeiträge.3 www.schleswig-holste<strong>in</strong>.de/cae/servlet/contentblob/390756/publicationFile/Sprachenchartabericht-Download.pdf


26Deutlich hervorgehoben wird diese Selbstverpflichtung mit der E<strong>in</strong>führung desOK-Gesetzes zum 28. September <strong>20</strong>06, <strong>in</strong> dem <strong>in</strong> § 2 Abs. 1 die “Förderungder M<strong>in</strong>derheitensprachen” geregelt ist.Nach § 2 gibt der Offene <strong>Kanal</strong> Gruppen und Personen, die selbst nicht Rundfunkveranstalters<strong>in</strong>d Gelegenheit, eigene Beiträge im Hörfunk und im Fernsehenregional zu verbreiten, nimmt auch Aufgaben der Förderung und Vermittlungder Medienkompetenz wahr und leistet bei Erfüllung dieser Aufgaben auch e<strong>in</strong>enBeitrag zur Förderung der M<strong>in</strong>derheitensprachen.Nach dem OK-Gesetz s<strong>in</strong>d dem Offenen <strong>Kanal</strong> ausdrücklich “eigene Beiträge,die Verbreitung von Werbung oder die Gestaltung e<strong>in</strong>es eigenen Rahmenprogramms”untersagt. OK-Aktivitäten zur Förderung von M<strong>in</strong>derheitensprachens<strong>in</strong>d deshalb beschränkt auf die Förderung und Unterstützung sowie die Qualifizierungund ermöglichen damit Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern e<strong>in</strong>en eigenen Zugangzum Rundfunk. Alle Aktivitäten des Offenen <strong>Kanal</strong>s selbst können deshalb nurdarauf gerichtet se<strong>in</strong>, den Zugang zum Offenen <strong>Kanal</strong> für die sprachlichen M<strong>in</strong>derheitenso e<strong>in</strong>fach wie möglich zu gestalten.Deshalb bildet der Offene <strong>Kanal</strong> - wie bei anderen Nutzer/<strong>in</strong>nengruppen - Multiplikatoren(e<strong>in</strong> Schwerpunkt der OK- Aktivität) aus und dies auch als Unterstützungbei der Verbreitung von M<strong>in</strong>derheitensprachen. Die Mitglieder der M<strong>in</strong>derheitenselbst werden dadurch <strong>in</strong> die Lage versetzt, den Offenen <strong>Kanal</strong> kompetent zu nutzen.Darüber h<strong>in</strong>aus engagiert sich der Offene <strong>Kanal</strong> für sprachliche M<strong>in</strong>derheitenmit besonderem Nachdruck dadurch,- die M<strong>in</strong>derheiten gezielt auf die Möglichkeiten des Offenen <strong>Kanal</strong>sh<strong>in</strong>zuweisen,- den M<strong>in</strong>derheiten besondere technische Möglichkeiten und- für die aus diesen Aktivitäten entstehenden Beiträge e<strong>in</strong>e ausreichendeSendefläche und ggf. auch Verbreitungsmöglichkeiten zur Verfügung zustellen.Dabei spielen der OK Flensburg (mit dem Schwerpunkt dänisch) und der OKWestküste (mit dem Schwerpunkt friesisch) wegen ihrer Lage e<strong>in</strong>e besondereRolle.


27Multiplikatorenaus- und -fortbildungIm OK Westküste und im OK Flensburg haben <strong>in</strong> den letzten <strong>Jahre</strong>n e<strong>in</strong>e Reihevon Angeboten zur Ausbildung von Multiplikatoren stattgefunden. So qualifiziertensich z.B. im März <strong>20</strong>10 im OK Flensburg Lehrkräfte an der Duborgskolen<strong>in</strong> Flensburg im Umgang mit der Videokamera und dem Schnittcomputerfür den gezielten E<strong>in</strong>satz bei Projektarbeiten an der Schule. Im Sept./ Okt.<strong>20</strong>10 wurden Pädagogen im dänischen Freizeitheim Engelsby <strong>in</strong> Flensburgmit dem Medium Video vertraut gemacht, um es im Anschluss daran <strong>in</strong> derpädagogischen Arbeit im Freizeitheim e<strong>in</strong>zusetzen. Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es seitNovember <strong>20</strong>10 e<strong>in</strong>e Kooperation mit dem dänischen Aktivitetshuset <strong>in</strong> Flensburg.Da die Aktivitäten <strong>in</strong> der dortigen Videowerkstatt nicht kont<strong>in</strong>uierlichbedient werden können, werden Nutzer und Nutzer<strong>in</strong>nen im Bedarfsfall an denOK Flensburg verwiesen, wodurch mehrere dänischsprachige Beiträge entstanden.Darüber h<strong>in</strong>aus führte der OK Flensburg Videoprojekte beispielsweise an derJens Jessen Skolen <strong>in</strong> Flensburg und mit der Jes-Kruse-Skolen <strong>in</strong> Eckernfördedurch. Bei beiden Projekten produzierten Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler bzw. Mitarbeiter<strong>in</strong>nenund Mitarbeiter selbst Beiträge.Obwohl Aktivitäten im Nachbarland, die die dänische Kultur betreffen, imengeren S<strong>in</strong>ne ke<strong>in</strong>e Förderung von M<strong>in</strong>derheitensprachen bedeuten - Dänisch ist<strong>in</strong> Dänemark natürlich die Hauptsprache -, so gibt es doch regelmäßig grenzüberschreitendeProjekte <strong>in</strong> Dänemark. Im Oktober <strong>20</strong>10 und <strong>20</strong>11 fand bspw. an derFröslev/Padborg skole <strong>in</strong> Pattburg im Zuge e<strong>in</strong>er Sportwoche e<strong>in</strong> Videosem<strong>in</strong>arstatt, an dem sowohl Lehrer als auch Schüler teilnahmen.Im Sendegebiet des OK Westküste fand im Mai <strong>20</strong>10 e<strong>in</strong> dreitägiger Radioführersche<strong>in</strong>,e<strong>in</strong>e medienpraktische und -pädagogische Grundausbildung fürLehrkräfte, am Gymnasium Wyk auf Föhr statt, an dem auch drei Lehrkräfteder Inselschule Amrum teilnahmen. An e<strong>in</strong>em Wochenende im November <strong>20</strong>10wurden <strong>in</strong> Westerland/ Sylt Lehrkräften verschiedener Schulen grundlegendeKenntnisse der Hörfunkarbeit sowie Methoden für die medienpädagogischeArbeit <strong>in</strong> der Schule vermittelt. Im November <strong>20</strong>11 f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> Wyk/Föhr e<strong>in</strong>e weitereSchülerMedienLotsen-Ausbildung statt.<strong>20</strong>03 wurden an der Westküste acht Workshops durchgeführt, <strong>in</strong> denen imRahmen e<strong>in</strong>es Projektes der ULR Mitglieder der friesischsprachigen und derdänischsprachigen M<strong>in</strong>derheit als Multiplikatoren geschult wurden. Aus f<strong>in</strong>anziellenGründen konnte das Projekt nicht fortgeführt werden. E<strong>in</strong>es der Ergebnissewar aber, dass Ausbildungsaktivitäten im Hörfunk für die friesischsprachigeM<strong>in</strong>derheit besonders erfolgversprechend s<strong>in</strong>d.


28Sendungen <strong>in</strong> M<strong>in</strong>derheitensprachen im OK Fernsehen- DänischDer Offene <strong>Kanal</strong> unterstützt durch die Beistellung von Praktikanten die Aufzeichnungbesonderer Veranstaltungen durch Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger mit dem mobilenTV-Studio. So wurde beispielsweise im Jahr <strong>20</strong>10 und <strong>20</strong>11 im OK Flensburg mite<strong>in</strong>em eigens zu diesem Zweck geschulten Mobilstudio-Team des Sydslevigs danskeUngdomsforen<strong>in</strong>ger (SdU), dem Dachverband der dänischen Jugendorganisationen,das <strong>Jahre</strong>streffen der dänischen M<strong>in</strong>derheit <strong>in</strong> Flensburg aufgezeichnet.Weitere E<strong>in</strong>sätze des Mobilstudios fanden auch <strong>in</strong> Sønderjylland selbst statt. SeitJuni <strong>20</strong>09 sendet der OK Flensburg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em regelmäßigen wöchentlichen Sendefensterdie e<strong>in</strong>stündige Sendung “Magas<strong>in</strong> Aabenraa Lokal TV” – e<strong>in</strong>e Produktiondes dänischen Bürgerfernsehsenders Aabenraa Lokal TV, die über die kulturellenund gesellschaftlichen Ereignisse <strong>in</strong> der deutsch/dänischen Grenzregion berichtet.- FriesischBeiträge auf Friesisch wurden gelegentlich von e<strong>in</strong>zelnen Nutzer<strong>in</strong>nen oderNutzern im OK Flensburg zur Sendung gebracht.- NiederdeutschSeit September <strong>20</strong>10 läuft im OK Flensburg e<strong>in</strong>mal wöchentlich e<strong>in</strong>e Sendungauf Niederdeutsch zu historischen Themen aus Flensburg und Umgebung. Im OKKiel wurden <strong>in</strong> der <strong>Jahre</strong>n <strong>20</strong>03 und <strong>20</strong>04 e<strong>in</strong>e Reihe von niederdeutschen TV-Beiträgen produziert.- RomanesHier gibt es ke<strong>in</strong>e Aktivitäten des Offenen <strong>Kanal</strong>s.


29Sendungen <strong>in</strong> M<strong>in</strong>derheitensprachen im OK Hörfunk- DänischBis auf vere<strong>in</strong>zelte Sendungen im OK Westküste gibt es ke<strong>in</strong>e dänischsprachigenSendungen im regelmäßigen Programm der Offenen Kanäle Hörfunk. Allerd<strong>in</strong>gswerden während der Nordischen Filmtage <strong>in</strong> Lübeck Interviews und Berichtedes OK Lübeck <strong>in</strong> den skand<strong>in</strong>avischen Orig<strong>in</strong>alsprachen Dänisch, Norwegischund F<strong>in</strong>nisch geführt (und jeweils deutsch übersetzt). Diese Sendungen wurdenauch <strong>in</strong> Kiel und an der Westküste live verbreitet.- Friesisch96,7 MHzEnde September <strong>20</strong>10 fiel der Startschussfür FriiskFunk, e<strong>in</strong> überwiegend friesischsprachigesSendefenster im OK Westküste,<strong>in</strong> dem aus e<strong>in</strong>em Studio <strong>in</strong> Alkersumauf Föhr täglich über die friesischeVolksgruppe, aber auch über das Gebiet, <strong>in</strong> dem sie lebt, berichtet wird.Als friesisches Lokal- und Alltagsradio <strong>in</strong>formiert der FriiskFunk überAktuelles und Interessantes von Föhr und Amrum. Täglich zwischen 8 und 9Uhr morgens geht er auf Sendung, produziert und moderiert von Redakteur-Innen, die selbst von den Inseln stammen. Neben viel aktueller Musik ist dasProgramm sogar dreisprachig. Neben Hochdeutsch werden die e<strong>in</strong>zelnen Beiträge,Reportagen und Interviews vor allem auf Friesisch und auf Niederdeutschgesendet. Die Themenpalette ist bunt und vielfältig. Sie reicht von regionalenInformationen zu Wetter und Gezeiten über kulturelle Veranstaltungen undAktivitäten bis h<strong>in</strong> zu friesischer Geschichte und <strong>in</strong>sularer Tradition. Dasmoderne Radiostudio des FriiskFunk ist <strong>in</strong> die Räume der Ferr<strong>in</strong>g-Stiftung <strong>in</strong>Alkersum <strong>in</strong>tegriert. Von dort werden die täglichen Sendungen übertragen.Gleichzeitig wird auch die Medienkompetenz der K<strong>in</strong>der und Jugendlichen derInseln und Halligen gestärkt. An Schulen im friesischen Sprachraum werdenRadiobeiträge entstehen. Dazu haben ausgewählte Schulen e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Außenstudio(sogenannte Radiokisten) bekommen, Lehrkräfte wurden geschult, undJugendliche wurden und werden zu SchülerMedienLotsen ausgebildet. E<strong>in</strong>eweitere Radiokiste steht im FriiskHus <strong>in</strong> Bredstedt für die Produktion vonSendebeiträgen zur Verfügung.Auf diese Weise wird Friesisch nicht nur gehört, sondern von der jungen Generationauch aktiv gesprochen.


30Zu empfangen ist der FriiskFunk über die jeweiligen regionalen Frequenzen desOK Westküste <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> und als Livestream im Internet. Damit s<strong>in</strong>ddie Insulaner und Nordfriesen vor Ort stets aktuell mit den neuesten Nachrichtenaus ihrer Nachbarschaft und Region versorgt. Via Internet können sich auch dievielen Friesen <strong>in</strong> der weiten Welt auf dem Laufenden halten, ebenso wie die zahlreichenGäste und Fans der Inseln Föhr und Amrum.Ermöglicht wurde FriiskFunk durch die enge Zusammenarbeit zwischen OKSH,der Ferr<strong>in</strong>g-Stiftung und dem Friesenrat, die e<strong>in</strong>en Großteil der Kosten für dieImplementierung des Projektes sowie die Redakteursstellen übernommen haben.Unterstützt wurde FriiskFunk von Anfang an durch die MA HSH, RSH und denNDR.Wegen der Existenz der Frisistik am Nordischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Studierende, die am Projekt “Campusradio” desOK Kiel teilnehmen, des Friesischen mächtig. Auf diese Weise gelangen gelegentlichfriesischsprachige Beiträge <strong>in</strong> das Programm von Kiel FM, dem Hörfunkprogrammdes OK Kiel.- NiederdeutschBis zum 30. Juli <strong>20</strong>11 waren im OK Westküste niederdeutsche Beiträgeim ETS 4 Wochenmagaz<strong>in</strong> (Außenstudio Stapelholm) e<strong>in</strong> fester Bestandteil(Rubrik: Ick vertell di mol wat). Die Redaktion hat sich mittlerweile aufgelöst.Auch e<strong>in</strong>e regelmäßige plattdeutsche Talkshow der VHS Heide strahlt der OKWestküste <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Programm aus. E<strong>in</strong>mal im Monat berichtet der HeimatbundEiderstedt über „Ooles und Nies ut Eiderstedt“. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d imOK Westküste niederdeutsche Beiträge überwiegend unregelmäßig <strong>in</strong> Sendungene<strong>in</strong>gestreut und werden nicht <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er bestimmten Struktur gesendet.Auch beim FriiskFunk gibt es zwar unregelmäßige, aber doch substantielle Beiträgeauf Niederdeutsch.Im OK Lübeck haben umfangreiche niederdeutsche Sendungen und Beiträgee<strong>in</strong>en festen Platz, überwiegend im Zusammenhang mit der dortigen Seniorenarbeit.So gibt es etwa im wöchentlichen Magaz<strong>in</strong> Senior und Senior 50+ dieniederdeutsche Geschichtenecke. Jeden ersten und dritten Montag im Monat sendetdas Stadtmagaz<strong>in</strong> Ratzeburg, das überwiegend von Senioren betrieben wird,im Rahmen e<strong>in</strong>er 55-M<strong>in</strong>utensendung e<strong>in</strong>en niederdeutschen Beitrag. Außerdemgehört dort niederdeutsche Musik zum festen Repertoire. Im Travemünder Jour-4Eider Treene Sorge


31nal wird alle zwei Wochen auch <strong>in</strong> niederdeutscher Sprache über Themen imOstseebad berichtet.- RomanesHier gibt es ke<strong>in</strong>e Aktivitäten des Offenen <strong>Kanal</strong>s.Ausblick„Wenn wir unsere M<strong>in</strong>derheitensprachen erfolgreich bewahren wollen, dannmüssen wir ihnen mehr Gehör verschaffen.“Dieser Wunsch des M<strong>in</strong>isterpräsidenten wird im Offenen <strong>Kanal</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> seit zwei Jahrzehnten Wirklichkeit <strong>in</strong> unterschiedlichen Facettenund Ausprägungen. Durch den Sendestart von FriiskFunk konnte die Situationder M<strong>in</strong>derheitensprachen <strong>in</strong> den <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischen Medien deutlichverbessert werden. Darüber h<strong>in</strong>aus wird der Offene <strong>Kanal</strong> nicht nachlassen,se<strong>in</strong>e Aktivitäten „zur Förderung der M<strong>in</strong>derheitsprachen“ im Rahmendes gesetzlichen Auftrages und se<strong>in</strong>er Möglichkeiten auszuweiten.Da unsere Freizeitgesellschaft nicht zuletzt von e<strong>in</strong>er täglichen beachtlichen Verweildauerder Bürger und Bürger<strong>in</strong>nen vor Fernsehschirmen und Radioapparatengekennzeichnet ist, sollte es das Ziel se<strong>in</strong>, aus der passiven Mediennutzung e<strong>in</strong>eaktive Freizeitaktivität zu machen und so die kulturelle Vielfalt im Lande <strong>in</strong>zeitgemäßer Form und <strong>in</strong> massenmedial konsumierbarer Weise <strong>in</strong> den elektronischenMedien wiederzugeben.


32Peter WillersPerspektiven des Offenen <strong>Kanal</strong>s <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>1 Im Offenen <strong>Kanal</strong> geht was!<strong>Offener</strong> <strong>Kanal</strong> ist nicht gleich <strong>Offener</strong> <strong>Kanal</strong>. Wer aus anderen Bundesländern– also von <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> aus gesehen immer aus dem Süden – kommt unddort e<strong>in</strong>en Offenen <strong>Kanal</strong> kennen gelernt hat, der reibt sich <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>verwundert die Augen. Im nördlichsten Bundesland ist der Offene <strong>Kanal</strong> nämlichnicht e<strong>in</strong> Sender, der darauf wartet, dass Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger ihre Beiträgevorbei br<strong>in</strong>gen, sondern e<strong>in</strong>e Plattform für fast alle Arten nicht kommerziellenlokalen Hörfunks oder Fernsehens. Der Offene <strong>Kanal</strong> ist e<strong>in</strong>e Dachmarke, e<strong>in</strong>Forum, <strong>in</strong> dem sich mit dem Pr<strong>in</strong>zip der Beitragsproduktion und -verantwortungdurch Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger neben den lupenre<strong>in</strong>en Bürgersendungenauch Campusfunk und Medienkompetenzvermittlung, Experimentalsendungenund Ausbildungsradio, Landtagsübertragungen und FriiskFunk, Schulfunk undfreiem Radio wieder f<strong>in</strong>den. Das rechtliche Gerüst für dieses Konzept bestehtseit 1989 fast unverändert, auch wenn die Regelungen <strong>in</strong>zwischen nicht mehr imLandesrundfunkgesetz, sondern im OK-Gesetz stehen, durch das der OK <strong>20</strong>06e<strong>in</strong>e eigene Anstalt öffentlichen Rechts wurde.2 anders sendenDer Offene <strong>Kanal</strong> ist als „Rundfunk der dritten Art“ e<strong>in</strong>erseits fest <strong>in</strong> privaterHand, andererseits öffentlich-rechtlich organisiert. Mit ARD oder ZDF ist derOffene <strong>Kanal</strong> nicht vergleichbar, er hat ke<strong>in</strong>en redaktionellen Auftrag und hatdazu auch nicht die Mittel. Deswegen kann und muss der Offene <strong>Kanal</strong> immeranders senden, er ist e<strong>in</strong>e vorzügliche Plattform für journalistische und technischeExperimente.


33Nach der Veranstaltung „Zu neuen Ufern“, <strong>in</strong> der die ULR im März 1994 <strong>in</strong>teraktivesFernsehen diskutierte, entwickelten Nutzer des Offenen <strong>Kanal</strong>s für denOK Kiel e<strong>in</strong> eigenes <strong>in</strong>teraktives Fernsehen – mit e<strong>in</strong>em Commodore-Amiga undzwei Telefonanschlüssen zum Ortstarif. Das „Kennenlern-Spiel“ fand enormenAnklang.Im Hörfunk wurde ab <strong>20</strong>01 im Offenen <strong>Kanal</strong> die automatische Generierung vonVerkehr und Wetter erprobt. Nach mehreren ungelenken, künstlich kl<strong>in</strong>gendenVersuchen entstand letztlich e<strong>in</strong> Produkt, was <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> der kommerziellenWelt reges Interesse f<strong>in</strong>det. Aber auch Hörexperimente - „Soundscapes“ - fandenschon früh ihren Platz im OK-Hörfunk.Die technische Welt entwickelt sich weiter. In Vorbereitung ist e<strong>in</strong> Projekt zu„HbbTV ® “ 5 , e<strong>in</strong>er neuen Form <strong>in</strong>teraktiven Fernsehens, das von vielen TV-Receivern unterstützt wird. Vor der Tür steht ebenfalls e<strong>in</strong>e OK-Mediathek, <strong>in</strong>der zum Beispiel Beiträge für die politische Bildung gezielt gefunden werden können.Ebenfalls kurz vor der Umsetzung steht die zusätzliche Verbreitung des OK-Fernsehen im digitalen Kabel, ermöglicht durch den Transport des Fernsehsignalsim Signalstandard ASI 6 .Natürlich wird der Offene <strong>Kanal</strong> Fernsehen sich <strong>in</strong> Zukunft der Frage 16:9 oder HDoder sogar 3D-TV nicht verschließen können. Im Hörfunk wird der Offene <strong>Kanal</strong>ganz entspannt abwarten, ob DAB sich durchsetzt, bevor er se<strong>in</strong>e Strategie zur terrestrischenWeiterverbreitung modifiziert. E<strong>in</strong> Vorreiter bei der digitalen Verbreitungterrestrischen Hörfunks wird der Offene <strong>Kanal</strong> nicht se<strong>in</strong>.Der Siegeszug von Social Web und Social Media, von facebook, twitter, google+ist e<strong>in</strong>e spannende Herausforderung für e<strong>in</strong>en Bürgersender.- Das Social Web kann das terrestrisch oder im Kabel verbreitete Programmbegleiten oder darüber <strong>in</strong>formieren.- Social Web <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er TV-Sendung macht diese - teilweise - <strong>in</strong>teraktiv.- So gibt es für den OK Lübeck - Hörfunk - e<strong>in</strong>en eigenen Youtube-Channel - als Video also. Im OK Lübeck s<strong>in</strong>d auch programmbegleitendeInformationen per Twitter zu empfangen.- Über das Internet können aber auch Beiträge ausgetauscht werden, e<strong>in</strong>OKSH-eigener FTP-Server hat z.B. Beiträge von Kirchentag <strong>in</strong> Nürnbergalles Offenen Kanälen <strong>in</strong> Deutschland zugänglich gemacht.5Hybrid Broadcast<strong>in</strong>g Broadband TV6Asynchronous Serial Interface


34Im Fokus des Offenen <strong>Kanal</strong>s steht dabei die Frage, wie sich über digitalePartizipationswege Sendungen zu <strong>in</strong>teraktiven Formaten ausbauen lassen. Umdieses zu erreichen, werden zu entwickeln se<strong>in</strong>- technische Konzepte, die die <strong>in</strong>formationstechnische und räumlicheSituation des Offenen <strong>Kanal</strong>s berücksichtigen,- technische Realisierungsstrategien, die Bedienbarkeit, F<strong>in</strong>anzierungund die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> vorhandene Technik unter e<strong>in</strong>en Hut br<strong>in</strong>genund dabei die unterschiedlichen Anforderungen von Radio und TVbedenken und- Schulungen der OKSH-Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter sowie derNutzer<strong>in</strong>nen und Nutzer,- beispielhafte Vorschläge, wie Nutzer<strong>in</strong>nen und Nutzer die neuenMöglichkeiten <strong>in</strong> ihre Sendungen e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den können,- sendebegleitende Foren <strong>in</strong> Radio+TV, die den Telefonanruf <strong>in</strong> dieSendung teilweise ersetzen.3 Senden, casten, bloggen, prosumierenE<strong>in</strong> Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal des Offenen <strong>Kanal</strong>s <strong>in</strong> der nicht kommerziellenMedienwelt ist se<strong>in</strong>e Verbreitung dort, wo auch die anderen zu empfangen s<strong>in</strong>d:als TV im Wohnzimmer oder als Hörfunk im Autoradio. Alle aktuellen Untersuchungenüber die Mediennutzung machen deutlich, dass Fernsehen und Hörfunknach wie vor die Medien Nummer e<strong>in</strong>s s<strong>in</strong>d, und zwar mit großem Abstandvor dem Internet. 7 Auch im Radio spielt der Medienkonsum über das Internetnach wie vor e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Rolle. <strong>20</strong>11 haben lediglich 6 % der Radiohörer<strong>in</strong>nenund -hörer im Internet Programme gehört, die sie sonst nicht im Autoradio oderim Küchenradio hören. Und diese 6 % teilen sich die etlichen tausend Internetradios,die meist sehr schmale und präzise Zielgruppen ansprechen. Mitanderen Worten: Das Internet kannibalisiert nicht Radio und Fernsehen,sondern besteht daneben 8 . Bürgersendungen <strong>in</strong> den meist genutzten Medien,und zwar auf dem gleichen Fernseher im Wohnzimmer und <strong>in</strong> demgleichen Autoradio s<strong>in</strong>d deshalb angezeigt – solange, wie man Bürger<strong>in</strong>nenund Bürgern Zugang zu diesen elektronischen Medien geben möchte.Der Offene <strong>Kanal</strong> ist eben ke<strong>in</strong>e Medienwerkstatt, weil er sendet!7Das Fernsehen ist und bleibt die häufigste Freizeitgestaltung der Deutschen. Nahezu jeder Bundesbürger(97 %) schaltet regelmäßig, d.h., wenigstens e<strong>in</strong>mal pro Woche das Programm deröffentlich-rechtlichen und privaten Sendeanstalten e<strong>in</strong>. aus: Stiftung für Zukunftsfragen,Newsletter, Ausgabe 232 vom Aug. <strong>20</strong>11, S. 28R@diostudie <strong>20</strong>11, e<strong>in</strong>e Studie der RBC, MA HSH, SLM und der Radiozentrale, durchgeführt vonder FGM Forschungsgruppe Medien.


35Produktionen verschw<strong>in</strong>den nicht im Schrank, werden - nicht nur – onl<strong>in</strong>e gestellt,sondern direkt <strong>in</strong>s Wohnzimmer und Autoradio „gebeamt“. Und e<strong>in</strong>e Livesendung,die Interessierte, Bekannte und Unbekannte, zu Hause im Fernsehensehen können, ist viel anregender als alles andere. Die Aufregung, die erlebteBedeutung, die Produktion auf e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> h<strong>in</strong>, die Produktion, die durch unbekannteAndere wahrnehmbar ist, bedeutet auch: Lernen durch Senden.4 MedienkompetenzDer Offene <strong>Kanal</strong> vermittelt Medienkompetenz, teilweise mit Rundfunkbezugund teilweise ohne. Das, was sich so wie zwei verschiedene Welten anhört, überschneidetsich zunehmend. Die Nutzung des Internets be<strong>in</strong>haltet heute fast immerdie Produktion von Video- oder Audiobeiträgen. Auch <strong>in</strong> den sozialen Netzenwerden zunehmend neben Texten und Bildern auch Videos und Audios gepostet.Bei der Produktion dieser Werke kann der Offene <strong>Kanal</strong> helfen. Hier kommenKompetenzen zum E<strong>in</strong>satz, die gleichzeitig für TV- und Radiosendungen und fürdie Nutzung des Internet von Bedeutung s<strong>in</strong>d.E<strong>in</strong>em Flächenland wie <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> stellt sich oft die Frage, ob nichtMedienschulung auch onl<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvoll ist. Der Offene <strong>Kanal</strong> hat dafür e<strong>in</strong>e Strategienach dem Pr<strong>in</strong>zip des blended learn<strong>in</strong>g entwickelt.- Schulungen an Geräten oder Schulungen, die Diskussionen erfordern,werden nach wie vor im Offenen <strong>Kanal</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Studios angeboten.Dies betrifft die Mehrheit der Schulungsveranstaltungen.- Schulungen an Software, über Medien oder über Medienschutz werdenbereits onl<strong>in</strong>e angeboten. Die Erfahrungen damit s<strong>in</strong>d unterschiedlich –von Begeisterung bis Ignoranz – und werden ausgewertet, weiter entwickeltund <strong>in</strong> Zukunft sicherlich wichtiger.


36Für die Vermittlung von Medienkompetenz gibt es aber auch neue Räume zuentdecken. Bereits erfolgreich durchgeführt hat der Offene <strong>Kanal</strong> Aktivitäten „ander Werkbank“. Unter dem Titel „MedienFirm“ 9 sollen <strong>in</strong> Zukunft Angebotedirekt <strong>in</strong> Betrieben gemacht werden. Dies dient <strong>in</strong>sbesondere der Ansprache vonEltern an ihrem Arbeitsplatz, denn Arbeitende s<strong>in</strong>d ja die gleichen Eltern wie die,die sich auch sonst mit Fragen zum Medienkonsum ihrer K<strong>in</strong>der zu Wort melden.Der Offene <strong>Kanal</strong> hofft, durch diesen Lernort e<strong>in</strong> bisher nicht erreichtes Publikumzu erschließen. Die ersten Erfahrungen s<strong>in</strong>d ermutigend.Der Offene <strong>Kanal</strong> ist gerade dabei, anjedem se<strong>in</strong>er Standorte e<strong>in</strong>e Schule als„Medienkompetenz-Partnerschule“ zu gew<strong>in</strong>nen.Dabei sollen sowohl unterschiedlicheSchularten als auch Stadt und Landausgewogen zur Geltung kommen. An diesenSchulen soll von der Medien-AG bis zumElternabend, vom SchülerMedienLotsen biszum Videoführersche<strong>in</strong> für Lehrkräfte, vomGametreff („Eltern testen Computerspiele“)bis zum Social-Web-Workshop alle geeignetenAngebote des Offenen <strong>Kanal</strong>s an e<strong>in</strong>em Standort umgesetzt werden.Die Ausbildung von professionellen Multiplikatoren spielt bei der Vermittlungvon Medienkompetenz e<strong>in</strong>e besondere Rolle. Es s<strong>in</strong>d dies neben den Lehrkräftenan Schulen <strong>in</strong>sbesondere Erzieher<strong>in</strong>nen und Erzieher <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten, Hortund im Heim. Der OK wird se<strong>in</strong> Projekt „MedienErzieher“ 10 wie geplant fortführenund <strong>20</strong>13 e<strong>in</strong> Angebot für Lehrkräfte sämtlicher Berufsschulen <strong>in</strong><strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> machen, die Erzieher<strong>in</strong>nen und Erzieher sowie sozialpädagogischeAssistent<strong>in</strong>nen und Assistenten ausbilden. E<strong>in</strong> weiterer Bauste<strong>in</strong> diesesProjektes ist die Bereitstellung e<strong>in</strong>er Projektbibliothek, <strong>in</strong> der unterschiedlichsteProjekte leicht recherchierbar und nachvollziehbar dargestellt werden. Auf dieseWeise können Erzieher vor Ort schnell e<strong>in</strong>e Idee für ihre medienpädagogischePraxis entwickeln.In der Zukunft wird die Entwicklung der Handys e<strong>in</strong>e große Rolle spielen. Telefoneentwickeln sich zu Smartphones, zu mobilen Endgeräten für das digitaleZeitalter. Der Offene <strong>Kanal</strong> arbeitet mit Fachhochschulen und Universitäten daran,für diese Schnittstellen Apps zu Beitragsproduktionen für Radio und Fernsehenzu entwickeln und dafür geeignete Bearbeitungswege und Sendeformatezur Verfügung zu stellen.9Details s. “MedienFirm.de”10Details s. “MedienErzieher.de”


375 M<strong>in</strong>derheitensprachenDie Förderung der M<strong>in</strong>derheitensprachen hat berechtigter Weise e<strong>in</strong>enStammplatz im Offenen <strong>Kanal</strong>. Insbesondere die E<strong>in</strong>richtung des FriiskFunk 11hat hier e<strong>in</strong>e große Rolle für den Offenen <strong>Kanal</strong> gespielt. Gleichwohl ist nochE<strong>in</strong>iges zu tun. Die Außenstudios im friesischsprachigen Gebiet müssen weiteraktiviert, Lehrkräfte geschult, zusätzliche Interessenten angesprochen werden.Diese Fortbildungs<strong>in</strong>itiative im friesischen Sprachraum soll jede Form desorganisierten Zusammenkommens ansprechen, von den Landfrauen bis zurFeuerwehr, von der Sportjugend bis zu den Konfirmanden, vom K<strong>in</strong>derheim biszur Seniorenresidenz.6 Arbeiten im NetzwerkFür all se<strong>in</strong>e Aktivitäten, die mit der Vermittlung von Medienkompetenz zu tunhaben, versteht sich der Offene <strong>Kanal</strong> als Teil des Netzwerks Medienkompetenz<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>. In dieses Netzwerk br<strong>in</strong>gt der Offene <strong>Kanal</strong> sowohl se<strong>in</strong>eRundfunkkenntnisse als auch se<strong>in</strong>e Fähigkeiten bei der Vermittlung von Medienkompetenze<strong>in</strong>. Bei der Durchführung von SchulMedienTagen oder anderenAktivitäten ohne Rundfunkbezug arbeitet er oft mit anderen Organisationen <strong>in</strong>diesem Bereich zusammen.Ebenso wichtig für den Offenen <strong>Kanal</strong> s<strong>in</strong>d aber aber auch lokale Kooperationen,mit E<strong>in</strong>richtungen, die nur <strong>in</strong> Flensburg, nur <strong>in</strong> Albersdorf oder nur <strong>in</strong> BadOldesloe zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. Weitere Arten von Kooperationen – im Netzwerk undüber das Netzwerk h<strong>in</strong>aus – s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wesentlicher Bestandteil des Selbstverständnissesdes Offenen <strong>Kanal</strong>s.Mit dem Angebot „Mediennetz-sh.de“ bietet der Offene <strong>Kanal</strong> allen im Bereichder Medienkompetenzvermittlung, der Medienarbeit und der Prävention Tätigen<strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Instrument der Vernetzung an. Dort können all dieseAkteure ihre Kompetenzen, Projekte und Konzepte darstellen und von den Informationender anderen partizipieren.7 <strong>Offener</strong> <strong>Kanal</strong> „CrossMedia“ und „CrossBorder“Der Offene <strong>Kanal</strong> wirkt nicht nur CrossMedia – also mit Videos im Internet, mitSkypebeiträgen im Fernsehen, mit Sendeleitungen via IP -, sondern auch Cross-Border, nämlich über die Landesgrenzen h<strong>in</strong>weg.11s. Artikel Guballa/H<strong>in</strong>richsen <strong>in</strong> diese Broschüre und “FriiskFunk.de”


38Schon im alten Landesrundfunkgesetz, aber auch im neuen OK-Gesetz wirdBürger<strong>in</strong>nen und Bürgern aus Sønderjylland die Möglichkeit eröffnet, sich imOffenen <strong>Kanal</strong> zu betätigen. Die Idee also, über die Grenzen h<strong>in</strong>weg aktiv zu se<strong>in</strong>,ist für den Offenen <strong>Kanal</strong> nicht neu. Sie spielte auch schon e<strong>in</strong>e Rolle bei der E<strong>in</strong>richtungdes OK Lübeck Hörfunk, bei dem 1992 auch Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgerder dann gerade neuen Nachbarn <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern erreicht werdensollten. In Flensburg durch die Kooperation mit Apenrade-TV und durch neueKooperations partner auf Lolland - TV Lolland - wird der Offene <strong>Kanal</strong> auch <strong>in</strong>Zukunft über die Grenzen wirken.E<strong>in</strong>e wichtige Kooperation über die Landesgrenzen ist auch die mit dem HamburgerPartnersender TIDE. Nachdem <strong>in</strong> den Anfangsjahren vornehmlich derAustausch von Programmen im Mittelpunkt der Kooperation stand, ist <strong>in</strong> letzterZeit zunehmend deutlicher geworden, dass der Austausch über pädagogische, journalistischeund technische Konzepte die größere Bedeutung hat. Die unterschiedlichenSchwerpunkte von OKSH und TIDE – hier Stadt, da Land, hier <strong>Offener</strong><strong>Kanal</strong>, dort auf dem Mediencampus – generiert immer wieder spezifische Erfahrungen,die oft auch für den jeweils Anderen <strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d.8 InsgesamtEs soll so weiter gehen! Damit me<strong>in</strong>t der Offene <strong>Kanal</strong> nicht e<strong>in</strong>e Festschreibungdes Status quo, sondern als e<strong>in</strong>ziges Kont<strong>in</strong>uum die permanente Veränderung.Der Offene <strong>Kanal</strong> <strong>20</strong>11 ist mit dem Offenen <strong>Kanal</strong> 1991 kaum mehr zu vergleichen.Er ist <strong>in</strong>zwischen programmlich und organisatorisch besser, sichtbarbunter und breiter aufgestellt. Das Konzept des Senders auf zehn Säulen undSchwerpunkt verschiebungen zwischen diesen Säulen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> vorzüglicher Ausgangspunkt,um auch <strong>in</strong> Zukunft auf die oft überraschenden Entwicklungen derMedien angemessen reagieren zu können.


39KaleidoskopDr. Volkram GebelDirektor der ULR von 1985-1991,Landrat des Kreises Plön von 1994-<strong>20</strong>11Kennen gelernt habe ich den Offenen <strong>Kanal</strong>…bereits Mitte der 80iger <strong>Jahre</strong> im vorigen Jahrhundert, aber damals noch nichtbei Kiel, sondern beim Kabelpilotprojekt Ludwigshafen/Vorderpfalz. Denn <strong>in</strong><strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> gab es damals noch ke<strong>in</strong>en privaten Rundfunk, geschweigedenn e<strong>in</strong>en Offenen <strong>Kanal</strong>. Das Rundfunkgesetz vom 27.11.1984, an dem ichmitarbeiten durfte und das erstmals private Rundfunkveranstalter zuließ, machteimmerh<strong>in</strong> Versuche mit lokalem Rundfunk möglich, eröffnete aber noch nichtden Weg zum Bürgerrundfunk. Übrigens auch nicht der Alternativentwurf derSPD.Aus me<strong>in</strong>er Sicht hat sich der Offene <strong>Kanal</strong> entwickelt zu…e<strong>in</strong>em wirklichen Bürgermedium, e<strong>in</strong>em pluralistischen Lokalfunk, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnenBeiträgen mitunter sehr po<strong>in</strong>tiert und subjektiv, aber trotz fehlender Kontrolleund regulatorischer Hürden immer die Grundsätze e<strong>in</strong>haltend, die auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erfreiheitlichen Gesellschaft von Massenmedien e<strong>in</strong>zuhalten s<strong>in</strong>d.Für die nächsten <strong>Jahre</strong> erwarte ich für den Offenen <strong>Kanal</strong>…dass er weiterh<strong>in</strong> bewusst Themen und Nischen besetzt, die weder der gebührenf<strong>in</strong>anzierteöffentlich-rechtliche Rundfunk noch der auf Werbee<strong>in</strong>nahmen unddamit Massenpublikum angewiesene Privatfunk nutzen, und dass die Beiträgeauch künftig mutig, unorthodox und nicht zu „politisch korrekt“, sondern ehrlich,wenn auch nicht immer zu teilen s<strong>in</strong>d.


40Peter DavidPräsident der Anstaltsversammlung der ULRvon 1990-1995, deren stv. Präsident 1985-1990Kennen gelernt habe ich den Offenen <strong>Kanal</strong>…als die Anstaltsversammlung der ULR im August 1990 unter me<strong>in</strong>em Vorsitzbeschloss <strong>in</strong> Kiel e<strong>in</strong>en Offenen <strong>Kanal</strong> im Fernsehen e<strong>in</strong>zurichten und die erforderlichenF<strong>in</strong>anzmitel im Nachtragshaushaltsplan 1990 vorzusehenMit dem Hörfunk <strong>in</strong> Kiel, Lübeck, Flensburg und Heide baute die ULR dann denOffenen <strong>Kanal</strong> bis <strong>20</strong>06 kont<strong>in</strong>uierlich aus, sodass sich aus me<strong>in</strong>er Sicht sich derOffene <strong>Kanal</strong> entwickelt hat zu e<strong>in</strong>er dritte Säule der dualen Rundfunkordnung.Ab diesem Zeitpunkt wurde der Offene <strong>Kanal</strong> zu e<strong>in</strong>er eigenständigen Anstalt.Für die nächsten <strong>Jahre</strong> ist es wünschenswert, dass die bisherige positive Entwicklungauch <strong>in</strong> der Zukunft weiter ausgebaut wird.Gernot Schumann1991 bis <strong>20</strong>07 Direktor der Unabhängigen Landesanstaltfür Rundfunk und neue Medien (ULR) <strong>in</strong> KielKennengelernt habe ich den Offenen <strong>Kanal</strong>...Anfang 1989 - noch bevor es ihn überhaupt gab. Damals war ich als Rundfunkreferentder <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischen Staatskanzlei auf der Arbeitsebene mitdem Regierungsentwurf für e<strong>in</strong> neues Landesrundfunkgesetz beschäftigt. Es sollteauch die rechtlichen Grundlagen für E<strong>in</strong>richtung und Betrieb <strong>Offener</strong> Kanäle <strong>in</strong><strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> enthalten. Dies war der Regierung Engholm u. a. e<strong>in</strong> wichtigesmedienpolitisches Anliegen. Peter Willers, heute nicht nur formal Leiter derAnstalt „<strong>Offener</strong> <strong>Kanal</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>“, sondern auch deren spiritus rector


41und Triebkraft, trug als „Cheflobbyist für Bürgerfunk“ mit großem Sachverstandwesentlich zum Großen und Ganzen wie auch zum Detail des rechtlichen Organisationsrahmensfür die neue E<strong>in</strong>richtung bei. Er war die Grundlage dafür, dassdie Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> seit Ende 1999 mit eigenenBeiträgen zensurfrei im Radio und im Fernsehen auf Sendung gehen können.Aus me<strong>in</strong>er Sicht hat sich der Offene <strong>Kanal</strong>, den so mancher <strong>in</strong> der Gründungsphaseals „Speakers Corner der Rundfunklandschaft“ <strong>in</strong> die Ecke stellte, mittlerweilezum „Kle<strong>in</strong>en Phönix“ entwickelt. Er, und nur er bildet Events undEreignisse <strong>in</strong> Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus dem lokalen Bereich 1:1 und<strong>in</strong> Echtzeit ab. Diese Sendebeiträge s<strong>in</strong>d besonders vorzeigbar, oft auch professionell,vor allem aber publizistisch relevant. Darüber h<strong>in</strong>aus ist der Offene <strong>Kanal</strong>das Medienkompetenzzentrum des Landes. Ke<strong>in</strong>e andere Institution vermitteltso nah am User praxisorientiert und solide Medienkompetenz. Schließlich könnensich im Offenen <strong>Kanal</strong> Jugendliche und Heranwachsende ausprobieren, die„später mal was mit Medien machen wollen“. Zusammengefasst: Gäbe es Rat<strong>in</strong>gagenturenfür Bürgerfunk, würde der Offene <strong>Kanal</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> die Note„AAA+“ bekommen.Für die nächsten <strong>Jahre</strong> erwarte ich vom und für den Offenen <strong>Kanal</strong>,...dass er vor allem se<strong>in</strong>e publizistische Rolle <strong>in</strong> der Nahraumkommunikationweiter stärkt und f<strong>in</strong>anziell <strong>in</strong> die Lage versetzt wird, beim Bürgerfunk organisatorischund technisch mit der dynamischen Entwicklung der elektronischenMedien Schritt zu halten. Ansonsten ist mir um den Offenen <strong>Kanal</strong> nicht bang:Peter Willers und se<strong>in</strong> Team – die können das!Thomas FuchsDirektor der Medienanstalt Hamburg /<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> (MA HSH) seit <strong>20</strong>07Kennen gelernt habe ich den Offenen <strong>Kanal</strong>…… im Januar <strong>20</strong>08 bei me<strong>in</strong>em Start als Direktor der MA HSH. Ich begleite ihnalso vergleichsweise erst e<strong>in</strong>e kurze Zeit. Dem Direktor der MA HSH obliegt dieRechtsaufsicht über den OKSH, aber unter diesem Aspekt ist der OKSH glücklicherWeise als vollkommen unauffällig zu beschreiben. Kaum zu übersehen ist


42der OKSH jedoch auf dem Gebiet der Medienkompetenzvermittlung. Hier habeich den OKSH über die <strong>Jahre</strong> als kompetenten und verlässlichen Partner schätzengelernt; sei es bei OKSH-Projekten, die von der MA HSH gefördert werden oderbei geme<strong>in</strong>samen Initiativen zur Förderung der Medienkompetenz im Land, wiez. B. dem Medienpreis <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> oder der Initiative Medienkompetenzim Norden (IMKIN).Aus me<strong>in</strong>er Sicht hat sich der Offene <strong>Kanal</strong> entwickelt zu…… ohne Zweifel e<strong>in</strong>em der wichtigsten Akteure bei der Medienbildung <strong>in</strong><strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>. Mit e<strong>in</strong>er Fülle von Sem<strong>in</strong>aren und Projekten, aber natürlichauch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Funktion als Sende-Selber-Sender, macht er die Medien fürMediennutzer aller Altersklassen ganz praktisch besser begreif- und durchschaubar.U. a. mit den Projekten „Floh im Ohr“ und „Fischauge“ wird Medienkompetenznicht nur an den vier OK-Standorten, sondern auch <strong>in</strong> ländlichenRäumen erlebbar. Mit all diesen unterschiedlichen Aktivitäten ebenso wie mitse<strong>in</strong>em umfang-reichen Hörfunk- und Fernsehprogramm hat sich der OKSH <strong>in</strong><strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Ansehen verschafft, wie es Bürgerfunke<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong>anderen Ländern nur selten genießen.Für die nächsten <strong>Jahre</strong> erwarte ich für den Offenen <strong>Kanal</strong>…… dass er noch stärker Teil der digitalen Entwicklung des Rundfunks wird. Icherlebe den OKSH als selbstbewusste E<strong>in</strong>richtung, die sich mit dem Erreichtennicht zufrieden gibt. Das OKSH-Team, se<strong>in</strong> Leiter Peter Willers und die Mitgliederdes OKSH-Beirats bemühen sich kenntnisreich und engagiert um die Weiterentwicklungdes OKSH. Mit diesem Rüstzeug ist der OKSH gut gewappnet, umauch <strong>in</strong> den nächsten <strong>Jahre</strong>n erfolgreich zu arbeiten.Dr. Wolfgang BauchrowitzJustiziar der ULR 1987 bis 1988, 1989-1991 tätigim Innenm<strong>in</strong>isterium und <strong>in</strong> den Kreisen Ostholste<strong>in</strong>und Segeberg, Ständiger Vertreter des Direktors undJustiziar der ULR vom 1991 bis <strong>20</strong>07, stellvertretenderDirektor und Justiziar der MA HSH seit <strong>20</strong>07Kennen gelernt habe ich den Offenen <strong>Kanal</strong>…… <strong>in</strong> Person von Peter Willers bereits im Jahr 1987. Ich war Justiziar der ULR,er für den Landesjugendr<strong>in</strong>g <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> Mitglied der Anstaltsversammlungund hatte damals schon e<strong>in</strong>e Menge OK im Blut und im S<strong>in</strong>n. Mit dem


43Landesrundfunkgesetz 1989 war es dann soweit: Die E<strong>in</strong>richtung und der Betriebdes OK wurde Aufgabe der ULR, Beauftragter für den OK folgerichtig PeterWillers, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Büro fernab von der ULR se<strong>in</strong>e Vision vom OK <strong>in</strong><strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> fortentwickelte und sich zunächst um den Aufbau des OKKiel im Fernsehen kümmerte. Nach nur zwei <strong>Jahre</strong>n erblickte das erste OK-K<strong>in</strong>dim Dezember 1991 das Licht der Öffentlichkeit. Nicht wenige standen ihm sehrskeptisch gegenüber. Aber das ist Geschichte, denn die OK-Familie vergrößertesich <strong>in</strong> der Folgezeit mit Unterstützung der ULR stetig, viele Kritiker wurden zuFans und im Jahr <strong>20</strong>06 wurde der OKSH kurz vor Erreichen der Volljährigkeitals eigene Anstalt öffentlichen Rechts aus der Obhut der ULR entlassen.Aus me<strong>in</strong>er Sicht hat sich der Offene <strong>Kanal</strong> entwickelt zu…… e<strong>in</strong>er Institution, die aus <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> nicht mehr wegzudenken ist. Vorallem an den eigentlichen Standorten, aber auch sonst im Land, ist er dort, woetwas los ist, nahezu überall präsent. Er ist immer noch lokaler Bürgerfunk mite<strong>in</strong>er Vielzahl aktiver Nutzer <strong>in</strong> allen Altersklassen. Er ist aber längst noch vielmehr – wie schon se<strong>in</strong> selbstbewusstes Logo zeigt. E<strong>in</strong> Schwerpunkt des OKSHist seit Langem die Medienkompetenzvermittlung, bei der er Vorbildliches undimmer wieder Innovatives leistet – stationär <strong>in</strong> den OKs <strong>in</strong> Flensburg, Heide, Kielund Lübeck und auch mobil im ganzen Land, nicht nur mit se<strong>in</strong>en Sommercamps.Für die nächsten <strong>Jahre</strong> erwarte ich für den Offenen <strong>Kanal</strong>…dass er se<strong>in</strong>er bisherigen Erfolgsgeschichte <strong>in</strong> der Zukunft weitere Kapitelh<strong>in</strong>zufügen wird. Er wird technische Weiterentwicklungen begleiten und fürsich nutzen, er wird e<strong>in</strong> Anlaufpunkt für alle diejenigen bleiben, die selbst e<strong>in</strong>mal- und dann oft auch immer wieder - Rundfunk veranstalten wollen, under wird weiterh<strong>in</strong> mit neuen Ideen und Projekten bei der Medienkompetenzvermittlungüberzeugen. Ich wünsche dem Leiter des OKSH und se<strong>in</strong>em Teamm<strong>in</strong>destens <strong>20</strong> weitere erfolgreiche <strong>Jahre</strong>.


44Björn EngholmM<strong>in</strong>isterpräsident des Landes <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>von 1988-1993Kennen gelernt habe ich den OK...nach und nach, über die <strong>Jahre</strong> immer besser. Und er ist mir im Laufe der Zeit e<strong>in</strong>medialer (und durch Peter Willers auch e<strong>in</strong> persönlicher) Freund geworden.Aus me<strong>in</strong>er Sicht hat sich der OK von e<strong>in</strong>er Nischenfunktion aus zu e<strong>in</strong>em gleichberechtigtenund vor allem hochwertigen Medium entwickelt, das durch Vielfalt,Authentizität, Verlässlichkeit - und e<strong>in</strong>en signifikanten Anteil an Live-Sendungenunersetzlich geworden ist.Für die kommenden <strong>Jahre</strong> erwarte ich,...dass der OK sich allen medialen Zeitströmungen widersetzt: Oberflächenberichterstattung,Sensationsgier, Skandalhascherei oder Schischi sollten im OK ke<strong>in</strong>enPlatz haben. Vielleicht ist das Motto “Mehr Se<strong>in</strong> als Sche<strong>in</strong>” die richtige Philosophie.Daran mangelt es heute zunehmend - und genau dar<strong>in</strong> könnte die zukünftigeRolle des OK gründen.Cathy KietzerStadtpräsident<strong>in</strong> der Landeshauptstadt Kielvon 1998 bis <strong>20</strong>03 und seit <strong>20</strong>08.Kennengelernt habe ich den Offenen <strong>Kanal</strong> ...zunächst über die verantwortlich handelnden Personen, lange bevor er ans Netzg<strong>in</strong>g. Nach dem Start habe ich mir <strong>in</strong> dessen Anfangsjahren ganz neugierige<strong>in</strong>ige der ersten Sendungen angeschaut. Dabei dachte ich: das ist toll – Fernsehenvon Kielern für Kieler und ich war ziemlich sicher, dass diese Art Fernsehen dasPotential hat für ganz Großes!


45Aus me<strong>in</strong>er Sicht hat sich der Offene <strong>Kanal</strong> seitdem entwickelt...zu e<strong>in</strong>em unverzichtbaren Bestandteil des öffentlichen Lebens <strong>in</strong> unserer Stadtund im Land!Es gibt viele Bereiche, <strong>in</strong> denen der Offene <strong>Kanal</strong> für die Veranstalter zu e<strong>in</strong>emkompetenten und äußerst zuverlässigen Partner geworden ist.Ich nenne hier nur e<strong>in</strong>mal drei Beispiele aus Sicht des Rathauses:Zuerst natürlich die monatliche Live-Übertragung der Ratsversammlung, e<strong>in</strong>egroßartige Dienstleistung für Kieler Bevölkerung und zuverlässige Begleitung derKieler Kommunalpolitik, z.B. mit der Kieler Runde zu aktuellen Themen vorjeder Ratsversammlung.Und was mir besonders gut dabei gefällt, dass sich die Qualität der Übertragunggegenüber den „briefmarkengroßen“ ISDN-Fernsehbildern aus der Anfangszeit(1999) so deutlich verbessert hat.Dann nenne ich die Kieler Woche und die täglichen Berichterstattungen ausSchilksee mit <strong>in</strong>teressanten Interview-Partnern und H<strong>in</strong>tergrund-Infos zu denSegelwettbewerben.Und last but not least: die stets große Bereitschaft, wichtige Veranstaltungen(Präsentationen, Preisverleihungen, E<strong>in</strong>wohnerversammlungen etc.) im Rathausmedial zu begleiten.Für die nächsten <strong>Jahre</strong> erwarte ich für den Offenen <strong>Kanal</strong>...e<strong>in</strong>e erstklassige Zukunft und weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en festen und unumstrittenen Platz <strong>in</strong> derMedienlandschaft <strong>in</strong> Kiel und <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>, da ich sicher b<strong>in</strong>, dass die Crewdes Offenen <strong>Kanal</strong>s auch weiterh<strong>in</strong> so <strong>in</strong>novativ und damit erfolgreich wirken wird.


46Georg FritzschSeit Beg<strong>in</strong>n der Spielzeit <strong>20</strong>03 | <strong>20</strong>04Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt Kiel.Kennen gelernt habe ich den Offenen <strong>Kanal</strong>...vor e<strong>in</strong>igen <strong>Jahre</strong>n durch den Besuch von Peter Willers im Theater Kiel.Aus me<strong>in</strong>er Sicht hat sich der Offene <strong>Kanal</strong> seitdem entwickelt...zu e<strong>in</strong>em Partner, der uns bei Konzerten und Aufführungen begleitet.Für die nächsten <strong>Jahre</strong> erwarte ich für den Offenen <strong>Kanal</strong>, ...dass die Projekte noch <strong>in</strong>tensiver werden und wir uns geme<strong>in</strong>sam weiterentwickeln.


47Kalendarium <strong>Offener</strong> <strong>Kanal</strong> von 1989 - <strong>20</strong>11Juni 1989Die Anstaltsversammlung der Unabhängigen Landesanstalt für das Rundfunkwesen(ULR) bewilligt Personal- und Sachmittel für die Vorbereitung<strong>Offener</strong> Kanäle.Oktober 1989Peter Willers beg<strong>in</strong>nt se<strong>in</strong>en Dienst als Beauftragter für den Offenen <strong>Kanal</strong><strong>in</strong> der ULR.Dezember 1989Das neue Landesmediengesetz, das die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es „Offenen <strong>Kanal</strong>sals Bürgerfunk“ vorsieht, tritt <strong>in</strong> Kraft.Juli 1990Der Ausschuss für die Veranstaltung <strong>Offener</strong> Kanäle der ULR(„OK-Ausschuss“) konstituiert sichAugust 1990Die ULR-Anstaltsversammlung kommt übere<strong>in</strong>, noch 1990 <strong>in</strong> Kiel e<strong>in</strong>enOffenen <strong>Kanal</strong> im Fernsehen e<strong>in</strong>zurichten und die erforderlichen F<strong>in</strong>anzmittelbereit zu stellen.Dezember 1990Die ULR-Anstaltsversammlung beschließt, dass <strong>in</strong> Lübeck e<strong>in</strong> <strong>Offener</strong> <strong>Kanal</strong>– Hörfunk – entstehen soll. Der Landtag wird ersucht, der ULR e<strong>in</strong>e UKW-Frequenz dafür zuzuordnen.Dezember 1991Die Anstaltsversammlung verabschiedet die Satzung zur Gestaltung, Durchführungund F<strong>in</strong>anzierung des Offenen <strong>Kanal</strong>s <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>(OK- Satzung).Der Justizm<strong>in</strong>ister des Landes <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>, Klaus Kl<strong>in</strong>gner, stelltam 16. Dezember den Offenen <strong>Kanal</strong> Kiel – Fernsehen – offiziell <strong>in</strong> Dienst.Es handelt sich um die erste E<strong>in</strong>richtung dieser Art <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>.Mai 1992Der OK-Ausschuss, Vorstandsmitglieder und der Direktor der ULRbesuchen auf e<strong>in</strong>er Fortbildungsreise Offene Kanäle <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz undim Saarland.


48Oktober 1992Die ULR-Anstaltsversammlung beschließt, dass e<strong>in</strong> dritter <strong>Offener</strong> <strong>Kanal</strong>,und zwar im Fernsehen, <strong>in</strong> Flensburg e<strong>in</strong>gerichtet werden soll.November 1992Der OK Lübeck – Hörfunk – wird vom Kultursenator der Hansestadt,Ulrich Meyenborg, offiziell <strong>in</strong> Dienst gestellt. Der OK Lübeck ist der ersteOffene <strong>Kanal</strong> <strong>in</strong> Deutschland, der ausschließlich über e<strong>in</strong>e terrestrischeUKW-Frequenz verbreitet wird.Im OK Kiel startet zum ersten Mal dasVideofest „Tiefenschärfe“.September 1994Die ULR und die Stadt Flensburg verabreden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Nutzungsvertrag,dass die Stadt der ULR – bei Erstattung der Umbaukosten – Räume <strong>in</strong>der St. Jürgen-Straße 95 für den Betrieb e<strong>in</strong>es Offenen <strong>Kanal</strong>s herrichtet undim Anschluss 10 <strong>Jahre</strong> mietfrei zur Verfügung stellt.Dezember 1994Auf der Grundlage des Erfahrungsberichts „<strong>Offener</strong> <strong>Kanal</strong> <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> – Dezember 1991 bis Juli 1994“ fordert die ULR-Anstaltsversammlungdie Errichtung e<strong>in</strong>es Offenen <strong>Kanal</strong>s im Hörfunk an der Westküste.März 1995In Flensburg startet Gyde Köster, Staatssekretär<strong>in</strong> für Frauen, Bildung,Weiterbildung und Sport, mit e<strong>in</strong>em Druck auf den roten Knopf den Sendebetriebdes OK Flensburg.


49Dezember 1996Die ULR-Anstaltsversammlung gibt grünes Licht für die E<strong>in</strong>richtung desOffenen <strong>Kanal</strong>s Westküste – Hörfunk. Dieser vierte Offene <strong>Kanal</strong> <strong>in</strong><strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> soll <strong>in</strong> Heide mit e<strong>in</strong>em Außenstudio <strong>in</strong> Husume<strong>in</strong>gerichtet werden.Januar 1997Die Unterzeichnung e<strong>in</strong>es Kooperationsvertrages zwischen dem KreisDithmarschen und der ULR stellt die Weichen für die E<strong>in</strong>richtung desOK Westküste – Hörfunk –, der Teile der Räumlichkeiten der KreisbildstelleDithmarschen <strong>in</strong> Heide nutzt.Mai 1997Das erste Außenstudio des Offenen <strong>Kanal</strong>s nimmt <strong>in</strong> Bad Segeberg se<strong>in</strong>enSendebetrieb auf.September 1997Der Präsident des <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischen Landtags, He<strong>in</strong>z-Werner Arens,stellt den OK Westküste – Hörfunk – <strong>in</strong> Heide offiziell als vierten Bürgerfunksenderim Land <strong>in</strong> Dienst. Das Außenstudio <strong>in</strong> Husum wird gleichenMonat eröffnet.November 1997Der OK Lübeck – Hörfunk – feiert se<strong>in</strong>en fünften Geburtstag mit der Klangwoche „h<strong>in</strong>geHÖRT?!“November 1998Die NOKO-Bürgermedien, der Landjugendverband<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> e.V. und der Bundesverband OffeneKanäle führen im Offenen <strong>Kanal</strong> Lübeck geme<strong>in</strong>sam dieFachtagung „Aktive Medienarbeit auf dem Land“ durch.Mai 1999Unter dem Motto „OK Kiel – XXL“ eröffnet der M<strong>in</strong>ister für Wirtschaft,Technologie und Verkehr, Horst Bülck, offiziell die neuen, erweitertenRäumlichkeiten des OK Kiel – Fernsehen.Juni 19991999 hat die Kieler Woche ihren eigenen Radiosender. Auf UKW 93,9 MHzund im Kieler Kabelnetz ist der vom Offenen <strong>Kanal</strong> betriebene Senderwährend der Kieler Woche täglich zu hören.


50Dezember 1999Im OK Lübeck – Hörfunk – wird erstmals die „HörMöwe“,der Radiopreis des Offenen <strong>Kanal</strong>s <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>,verliehen.März <strong>20</strong>01Die ULR stellt das erste mobile MultiMediaLab (MMLab)des Offenen <strong>Kanal</strong>s öffentlich vor.August <strong>20</strong>01Die Offenen Kanäle der ULR sorgen während der Internationalen Funkausstellung(IFA) auch <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> für Programm. Mit mobilen Geräten ausden Offenen Kanälen Kiel, Lübeck und Westküste produzieren und sendenBürger<strong>in</strong>nen und Bürger aus ganz Deutschland live aus den Messehallenunter dem Funkturm das Radioprogramm YOUNG FM und TV-Beiträge.Mai <strong>20</strong>02Der OK Kiel – Fernsehen – feiert se<strong>in</strong> zehnjähriges Bestehen und wird ume<strong>in</strong>en Radiosender erweitert. Am 31. Mai startet Kiel FM auf 101.2 MHzse<strong>in</strong>en Sendebetrieb.Juni <strong>20</strong>03Mit e<strong>in</strong>em von ihr <strong>in</strong>itiierten Projekt lässt die ULR die Medien präsenz vonM<strong>in</strong>derheitensprachen untersuchen, die sich nach ihrer Auffassung amehesten durch von den M<strong>in</strong>derheiten selbst produzierten Sendebeiträgeerreichen lässt.Oktober <strong>20</strong>03Mit der ersten dänisch-friesischen Woche im Offenen <strong>Kanal</strong> fördert die ULRdie Medienpräsenz von M<strong>in</strong>derheiten sprachen. Fünf Tage lang bieten derOK Flensburg – Fernsehen – und der OK Westküste – Hörfunk – schwerpunktmäßigBeiträge <strong>in</strong> dänischer und friesischer Sprache.November <strong>20</strong>03Mit dem Projekt „Medienerziehung – Medienkompetenz – Mediennutzung“macht die ULR 40 Erzieher<strong>in</strong>nen und Erzieher mit den Angeboten undMöglichkeiten vertraut, mit denen der Offene <strong>Kanal</strong> die medienpädagogischeArbeit mit K<strong>in</strong>dern unterstützen kann.


51März <strong>20</strong>04Die ULR fördert die Schulfilmwoche „Lernort K<strong>in</strong>o“ mit 3.000,00 Euro.Mit diesen Mitteln wird im OK Kiel e<strong>in</strong> Interimsbüro e<strong>in</strong>gerichtet. Die engeAnb<strong>in</strong>dung an den Offenen <strong>Kanal</strong> bewährt sich <strong>in</strong>sbesondere durch die aufdiese Weise mögliche dauerhafte Betreuung der Lehrkräfte.März <strong>20</strong>05Der Offene <strong>Kanal</strong> Flensburg – Fernsehen – feiertse<strong>in</strong> zehnjähriges Bestehen.Juni <strong>20</strong>05Das erste Projekt “SchülerMedienLotse” im He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-Gymnasium<strong>in</strong> Kiel-Heikendorf geht zu Ende. 15 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler s<strong>in</strong>d durchdie Ausbildung jetzt gruppenpädagogisch und medienpraktisch <strong>in</strong> der Lage,selbst e<strong>in</strong>e Medien-AG zu leiten.Juli <strong>20</strong>05Das mobile Mediencamp Fischauge ist im zehnten Jahr se<strong>in</strong>es Bestehens zuGast im Kreis Rendsburg-Eckernförde. E<strong>in</strong> besonderer Höhepunktist <strong>in</strong> Bovenau der Auftritt von zwei Teilnehmer<strong>in</strong>nen, die 1996 beim ersten„Fischauge“-Projekt als 9-jährige teilgenommen hatten.September <strong>20</strong>06Der <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische Landtag beschließt e<strong>in</strong> „OK-Gesetz“, nachdemder Offene <strong>Kanal</strong> <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> nicht mehr Teil der Landesmedienanstaltist, sondern e<strong>in</strong>e eigenständige Anstalt öffentlichen Rechts.Oktober <strong>20</strong>06Rechtzeitig zum „Geburtstag“ der OKSH-Anstalt werden die neuenInternetseiten für den OK Kiel (okkiel.de) und für den OKSH (oksh.de)onl<strong>in</strong>e gestellt. Die Seiten für die anderen Standorte folgen zeitnah.Der erste Beirat des „Offenen <strong>Kanal</strong>s <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>“ (OKSH)konstituiert sich und wählt Jutta Kürtz zu se<strong>in</strong>er Vorsitzenden sowieProf. Dr Eberhard Dall’Asta zum stellvertretenden Vorsitzenden.Weitere Mitglieder des Beirats s<strong>in</strong>d Silke H<strong>in</strong>richsen, Alfons Grundheber-Pilgram und Dr. Friedrich-Wilhelm Lehmhaus.November <strong>20</strong>06Als 6000ster Nutzer meldet sich Niklas Mihr aus Eckernförde im OK Kielan. Zu dem Zeitpunkt s<strong>in</strong>d im OKK 3143 aktive Nutzer<strong>in</strong>nen und Nutzerangemeldet.


52November <strong>20</strong>06Das Campus-Radio der Fachhochschule Kiel ist wieder auf Sendung.„Radio Aktiv“ ist jeweils donnerstags von 8.00 bis 9.00 Uhr auf Kiel FM zuhören. Studierende des Studiengangs Multimedia Production realisierendiese Morgensendung.Januar <strong>20</strong>07„Radio P<strong>in</strong>neberg“ nimmt im dortigenGeschwister Scholl Haus die Arbeit auf.Mehr als 50 Jugendliche zwischen 12und 18 <strong>Jahre</strong>n hatten mit großer Begeisterungan den ersten Schnupper-Workshopsteilgenommen. Radio P<strong>in</strong>nebergist e<strong>in</strong>e länderübergreifende Kooperationdes OKSH mit TIDE 96.0 <strong>in</strong>Hamburg.Mai <strong>20</strong>07Das Außenstudio Bad Segeberg des OK Lübeck feiert se<strong>in</strong> zehnjährigesJubiläum. Im Mai 1997 war „Radio aus Bad Segeberg“ (RaBS) das ersteMal auf Sendung gegangen.Die Vertreter des Aabenraa Lokal TV (AL TV) s<strong>in</strong>d aus Dänemark im OKFzu Gast, um e<strong>in</strong>e grenzüberschreitende Kooperation zu vere<strong>in</strong>baren. In derFolge nutzt AL TV regelmäßig Produktionstechnik aus Flensburg für dieÜbertragung der Ratsversammlungen aus Aabenraa.September <strong>20</strong>07Durch e<strong>in</strong>e digitale 2 MBit-Leitung können auch Kabelnetze mit dem TV-Programm des OK Kiel versorgt werden, die nicht zu Kabel Deutschlandgehören. Es handelt sich um das Netz der Baugenossenschaft Holste<strong>in</strong> <strong>in</strong>Neumünster sowie das Kabelnetz der Wohnungsbaugenossenschaft Kiel-Ost.November <strong>20</strong>07Bei den Mediatagen Nord ist der OKSH zumersten Mal als Koord<strong>in</strong>ationspartner nebender MA HSH, der IHK SH und der WTSHdabei. Auf diese Weise wird <strong>in</strong>sbesondere derMedienöffentlichkeit die neue Eigenständigkeitdes OKSH deutlich gemacht.


53September <strong>20</strong>08Die Hörfunkstudios der Offenen Kanäle <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d jetztauch für bl<strong>in</strong>de und sehbeh<strong>in</strong>derte Menschen nutzbar. Drei junge Studentenhaben e<strong>in</strong>en Leitfaden entwickelt, mit dem Bl<strong>in</strong>de und Sehbeh<strong>in</strong>derte nahezudas ganze Studio bedienen können.Januar <strong>20</strong>09Das Programm des OK Westküste ist auch im Internet zu hören.Mai <strong>20</strong>09Die Live-Übertragungen der Sitzungen des Kieler Landtags produziert derOK Kiel mit se<strong>in</strong>em “kle<strong>in</strong>en Mobilstudio”, das den E<strong>in</strong>satz mehrererKameras ermöglicht. Die Übertragung wirkt auf diese Weise lebendiger.Juli <strong>20</strong>09Der OKSH, die MA HSH und der Hamburger Bürger- und AusbildungskanalTIDE stellen ihre geme<strong>in</strong>same “Initiative Medienkompetenz imInternet” (IMKIN) vor. IMKIN strebt e<strong>in</strong>e nachhaltige und möglichstflächendeckende Förderung der Onl<strong>in</strong>e-Kompetenz von K<strong>in</strong>dern undJugendlichen <strong>in</strong> Hamburg und <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> an.Landtagspräsident Mart<strong>in</strong> Kayenburg besucht den OK Kiel und startet beider Gelegenheit den Live-Videostream.Oktober <strong>20</strong>09Die Nutzbarkeit des Hörfunkstudios im OK Kiel für Bl<strong>in</strong>de und sehbeh<strong>in</strong>derteMenschen ist noch weiter verbessert worden. Die Computerim Radiostudio des OK Kiel können jetzt selbst sprechen, sie flüsterndem Moderator wichtige Informationen über e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Kopfhörer <strong>in</strong>sOhr. Möglich wird das durch e<strong>in</strong> Bildschirmleseprogramm und e<strong>in</strong>e spezielleVersion der Studio-Software.November <strong>20</strong>09In der IGS Lütjenmoor ist “Radio aus Norders tedt” (RaN) sendebereit.RaN verbreitet se<strong>in</strong>e Beiträge über TIDE 96.0 <strong>in</strong> Hamburg.Stadtpräsident<strong>in</strong> Cathy Kietzer dankt dem OK Kiel im Namen der Ratsversammlungfür 10 <strong>Jahre</strong> Live-Übertragung. Aus drücklich würdigt sie auchdie im Laufe der <strong>Jahre</strong> vorge nommenen technischen Verbesserungen.


54Januar <strong>20</strong>10Der OKSH erhält von der MA HSH den Zuweisungsbescheid für dieFrequenz 96,7 MHz mit Standort Wyk auf Föhr.Die Sitzungen der Kieler Ratsversammlung s<strong>in</strong>d als Video rund um die Uhrauf der städtischen Internetseite kiel.de zu se hen. Die Aufzeichnungenerstellt der OKK aus se<strong>in</strong>en Live übertragungen aus dem Kieler Rathaus.April <strong>20</strong>10Beim Medienkompetenztag der MA HSH <strong>in</strong> Hamburg ist unter den30 Ausstellern auch der OKSH - als e<strong>in</strong>ziger <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ischerAnbieter - mit se<strong>in</strong>en Medienkompetenz angeboten vertreten.Juli <strong>20</strong>10Der OKSH hat zusammen mit dem Jugendm<strong>in</strong>isterium, dem Bildungsm<strong>in</strong>isteriumund dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> (IQSH) e<strong>in</strong> „Landeskonzept Medienkompetenz“erarbeitet. Nach diesem Landeskonzept wird e<strong>in</strong> Netzwerk Medienkompetenz<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> gebildet, dessen Lenkungsgruppe sicherstmalig trifft.August <strong>20</strong>10E<strong>in</strong> Team von Auszubildenden, Prak tikanten und Nutzer<strong>in</strong>nen und Nutzerndes OKK dokumentiert auf dem weltgrößten Metal-Festival <strong>in</strong> Wacken alleKonzerte auf der „Wet-Stage“, e<strong>in</strong>er Nachwuchs-Bühne.September <strong>20</strong>10Mit dem FriiskFunk schickt M<strong>in</strong>isterpräsident Peter Harry Carstensenden ersten friesischen Radiosender auf Sendung. FriiskFunk ist sowohlauf der neuen Frequenz (96,7 MHz <strong>in</strong> Wyk/ Föhr), als auch auf den bereitsvorhandenen Sendern des OK Westküste zu hören. Werktags von 8.00-9.00werden live aus dem Studio Alkersum Sendungen auf Friesisch und aufDeutsch produziert.Die erste Aktivität des Netzwerks Medienkompetenz ist die Durchführungdes ersten schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Medienkompetenztages im KielerLandeshaus, den der OKSH zusammen mit dem IQSH, dem Bildungsm<strong>in</strong>isteriumund dem Jugendm<strong>in</strong>isterium vorbereitet hat. Neben Impulsenaus Politik und Wissenschaft gibt es auch Stände vieler Partner desNetzwerks.


55Oktober <strong>20</strong>10Der OKSH erwirbt das Gebäude, <strong>in</strong> dem sich der OK Flensburg bef<strong>in</strong>det.Der OKSH hat sich zu diesem Schritt entschlossen, weil die Stadt dasGebäude veräußern wollte und e<strong>in</strong> Umzug deutlich teurer geworden wäre.November <strong>20</strong>10Interessierte können sich alle Beiträge seit dem FriiskFunk-Sendestart noche<strong>in</strong>mal anhören. Auf “FriiskFunk.de” gibt es e<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>k zu den Produktionen.Januar <strong>20</strong>11Die neue Campus-Radio-Redaktion des OK Lübeck g<strong>in</strong>g erstmals aufSendung. “Awesome! - Das neue Campus Radio für Lübeck” wurde imneuen Außenstudio des OK Lübeck an der Fachhochschule produziert. Inder Redaktion arbeiten Studierende der Fachhochschule und der UniversitätLübeck geme<strong>in</strong>sam an e<strong>in</strong>em Magaz<strong>in</strong> für alle Studierenden der Hansestadt.März <strong>20</strong>11Bundespräsident Christian Wulff machtse<strong>in</strong>en Antrittsbesuch <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong> Holste<strong>in</strong>.Vormittags ist er dabei auf Föhr und besuchtauch die Ferr<strong>in</strong>g Stiftung und das FriiskFunk-Radiostudio.Der OKSH und die Universität Flensburgschließen e<strong>in</strong>en Kooperationsvertrag, dessenGegenstand Medien-Ausbildungsmodule fürStudierende der Flensburger Uni s<strong>in</strong>d, dieauch im Medienzentrum, dem Sitz des OKFlensburg, stattf<strong>in</strong>den werden. Gleichzeitigmietet die Universität ab April <strong>20</strong>11 dort e<strong>in</strong>en Raum, <strong>in</strong> dem geme<strong>in</strong>sammit dem Offenen <strong>Kanal</strong> Schulungsmodule geplant s<strong>in</strong>d.August <strong>20</strong>11Zum siebten Mal organisieren der Landesjugendr<strong>in</strong>g <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>mit se<strong>in</strong>em Ostsee-Jugendbüro und der OKSH geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong> Ostsee-Jugendmediencamp. Junge Menschen aus Lettland, Kal<strong>in</strong><strong>in</strong> grad, Polen,Mecklenburg-Vorpommern und <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> arbeiten <strong>in</strong> drei Arbeitsgruppenzehn Tage lang mit den Medien Video, Audio und Multi media.Das Material für die zu erstellenden Medienprodukte wird auf zahlreichenExkursionen gesammelt.


56Kabelnetz Sonderkanal 8September <strong>20</strong>11Der OKSH und das M<strong>in</strong>isterium für Bildung und Kultur verabreden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erRahmenvere<strong>in</strong>barung e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit, mit der die Medienkompetenz<strong>in</strong> Schulen, E<strong>in</strong>richtungen der K<strong>in</strong>der- und Jugend arbeit sowie des pädagogischenPersonals gefördert und gesteigert werden soll. Der Leiter des OKSHund Bildungsm<strong>in</strong>ister Dr. Ekkehard Klug präsentieren als erstes Produktihrer Zusammenarbeit e<strong>in</strong>e medien pädagogische Projekt bibliothek fürsozialpädagogische Fachkräfte.Medienkompetenztag<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>Das Netzwerk Medienkompetenzveranstaltet den zweitenschleswig-holste<strong>in</strong>ischen Medienkompetenztag<strong>in</strong> Kiel mit über500 Fachteilnehmenden sowie 50Workshops, <strong>20</strong> Vorträgen und 50Messeständen. Der OKSH als Teildes Netzwerks hatte die Veranstaltungmaßgeblich mit vor bereitetund das Organisationsbüro für dieWorkshops gestellt. Der OKSHdokumentiert alle Vorträgefilmisch, führt 11 Workshopsselbst durch und betreibt e<strong>in</strong>enInfo stand und e<strong>in</strong>e Bühne.Der 1. OKSH-Beirat kommt zu se<strong>in</strong>er 29. und letzten Sitzung zusammen,se<strong>in</strong>e Amtszeit läuft ab.Oktober <strong>20</strong>11In e<strong>in</strong>er Ganztagsveranstaltung besucht der Offene <strong>Kanal</strong> Auszubildende<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em metallverarbeitenden Betrieb. In der <strong>in</strong>ternen Fortbildung geht esum die eigene Identität <strong>in</strong> sozialen Netz werken, die Fasz<strong>in</strong>ation von Computer-und Onl<strong>in</strong>espielen und um Möglichkeiten des konstruktiven Umgangsmit Medienangeboten. Es handelt sich bei der Veranstaltung um den Prototypdes neuen Projekts „Medienkompetenz <strong>in</strong> Betrieben“.

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