ERKNER ERKNER - bei Deutschland-im-Internet
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Erkneraner wählt Berlinale-Wettbewerbs-Filme aus WOHNEN<br />
ersten Filmkritiken, mit 17<br />
konnte er in der Suhler Tageszeitung<br />
„Freies Wort“ seine<br />
Bewertungen veröffentlichen.<br />
Für den Traumberuf Filmjournalist<br />
belegte er den entsprechenden<br />
Studiengang an der<br />
Karl-Marx-Universität in Leipzig.<br />
Fast wäre ihm dort sein<br />
Talent zum Verhängnis<br />
geworden: „Nach dem Abschluss<br />
wollte ich natürlich zu<br />
einer Filmzeitschrift. Stattdessen<br />
erhielt ich das Angebot,<br />
außenpolitischer Journalist zu<br />
werden.“ Schließlich erstritt<br />
er sich einen Ar<strong>bei</strong>tsplatz als<br />
Redakteur der Berliner Zeitschrift<br />
„Film und Fernsehen“.<br />
„Später war ich <strong>bei</strong> der ‚Weltbühne‘<br />
und der ‚Wochenpost‘<br />
in Berlin für Filmkritiken zuständig.“<br />
DEFA-Geschichte<br />
Nach der Wende nahm ihn<br />
das Filmmuseum Potsdam<br />
unter Vertrag um die DEFA-<br />
Geschichte aufzuar<strong>bei</strong>ten.<br />
Das tat er, gründlich und<br />
erfolgreich. Von Ralf Schenk<br />
gibt es mittlerweile 19 Bücher,<br />
die sich mit der Geschichte<br />
des Films in der DDR, mit den<br />
DEFA-Schauspielern und Regisseuren,<br />
mit dem Dokumentarfilm<br />
in der DDR und ande-<br />
ren Einzelthemen beschäftigen.<br />
Zur Zeit ar<strong>bei</strong>tet er an<br />
einem Buch über den 70-Mill<strong>im</strong>eter-Film,<br />
das Kino der großen,<br />
breiten Leinwand, das es<br />
von 1967 bis 1974 auch in der<br />
DDR gab. „Dafür mussten mit<br />
enormem Aufwand eigene<br />
Kameras und Projektoren<br />
konstruiert werden. Nur in<br />
den USA und der UdSSR wurde<br />
noch an diesem Projekt<br />
gear<strong>bei</strong>tet. Schließlich stand<br />
in jeder Bezirksstadt ein entsprechendes<br />
Vorführgerät.<br />
Allerdings gab es nur wenige<br />
eigene 70-mm-Filme, weil jede<br />
einzelne Produktion große<br />
Ralf Schenk (r.) ist Fachmann für<br />
DEFA-Filme und ist in der Auswahlkommission<br />
der Berlinale<br />
dafür zuständig, welche Filme in<br />
den Wettbewerb kommen.<br />
Selbst ein Fachmann für osteuropäischen Film sieht sich mal in den USA um.<br />
Teile des gesamten DEFA-Jahresetats<br />
verschlungen hätte.“<br />
Spannend findet Schenk auch<br />
die Untersuchung, inwieweit<br />
die vom NS-Staat geprägten<br />
Strukturen und Personen der<br />
UFA die DEFA als direkte<br />
Nachfolgerin beeinflussten.<br />
„Viele UFA-Leute ar<strong>bei</strong>teten ja<br />
hier nahtlos weiter.“<br />
Das Detailwissen über die<br />
„Traumfabrik der DDR“<br />
machte den Erkneraner interessant<br />
für Fernsehsender.<br />
Für ORB und MDR erar<strong>bei</strong>tete<br />
er Dokumentationen über den<br />
Studiobetrieb in Potsdam und<br />
die DEFA-Hintergründe.<br />
Bei der Weltbühne war Ralf<br />
Schenk für Filmkritiken zuständig.<br />
Erkner 11. Ausgabe 15<br />
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