AB03 Lekobe
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Modellversuch LEKOBE<br />
Abschlussbericht<br />
Lernortübergreifende Lernfeldentwicklung<br />
für eine kooperative Berufsausbildung<br />
in ausgewählten<br />
gewerblich-technischen Berufen<br />
Ein Programmelement im BLK-Modellversuchsprogramm<br />
»Kooperation der Lernorte in der beruflichen Bildung« (Kolibri)<br />
Jena / Bremen, im Dezember 2003
Inhaltsverzeichnis – KOLIBRI-Abschlussbericht<br />
1 ALLGEMEINE ANGABEN ZUM MODELLVERSUCH -----------------------------------------3<br />
2 DARSTELLUNG DES MODELLVERSUCHS ------------------------------------------------------5<br />
2.1 Ausgangslage 5<br />
2.2 Ziele und Konzepte von LEKOBE 7<br />
2.3 Maßnahmen und Ergebnisse in LEKOBE 12<br />
2.3.1 Lernortkooperation und Ausbildungspartnerschaften (organisationale Ebene) 12<br />
2.3.2 Lernortkooperation und Lernfeldentwicklung (curriculare Ebene) 15<br />
2.3.3 Lernortkooperation und Ausbildungsgestaltung (didaktische Ebene) 20<br />
2.3.4 Lernortkooperation und Professionalisierung der Lehrer/Ausbilder 23<br />
3 BEITRAG DES MODELLVERSUCHS ZUM PROGRAMM KOLIBRI -------------------- 25<br />
3.1 Beantwortung der zielleitenden Fragestellungen aus Sicht des Modellversuches 25<br />
3.1.1 Maßnahmenbereich 1 25<br />
3.1.2 Maßnahmenbereich 5 31<br />
3.2 Gesamtbetrachtung und Ausblick 38<br />
4 ANHANG -------------------------------------------------------------------------------------------------- 40<br />
5 LITERATUR ---------------------------------------------------------------------------------------------- 47<br />
2
1 Allgemeine Angaben zum Modellversuch<br />
Projektkennung<br />
Förderkennziffer<br />
Bundesland<br />
Projektname<br />
Kurztitel<br />
Projekttyp<br />
Laufzeit<br />
K 5816.00<br />
Thüringen<br />
Lernortübergreifende Lernfeldentwicklung für eine kooperative Berufsausbildung in<br />
ausgewählten gewerblich-technischen Berufen<br />
LEKOBE<br />
Projektbeteiligte<br />
Anmeldende Stelle<br />
Einzelmodellversuch<br />
01.08.2000 – 31.07.2003<br />
Thüringer Kultusministerium<br />
Werner-Seelenbinder-Str. 7<br />
99096 Erfurt<br />
Durchführende Stelle<br />
Projektleiter<br />
Staatliches Berufsbildendes<br />
Schulzentrum Jena-Göschwitz<br />
Rudolstädter Str. 95<br />
07745 Jena-Göschwitz<br />
StD Volker Rempke (Projektleiter)<br />
StR Reinhard Kitzig (Projektkoordinator)<br />
3
Wissenschaftliche Begleitung<br />
Duale Partner<br />
Prof. Dr. Felix Rauner (Leitung)<br />
Waldemar Bauer (Koordination)<br />
Institut Technik und Bildung, Universität Bremen<br />
Am Fallturm 1<br />
28359 Bremen<br />
Schott-Zeiss Bildungszentrum gGmbH Jena,<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena,<br />
Kempfer & Kolakovic Personalmanagement Jena GmbH,<br />
JECAR Autohaus Jena GmbH,<br />
Autohaus Fischer GmbH Jena,<br />
TRUMPF Medizin Systeme GmbH Saalfeld<br />
4
2 Darstellung des Modellversuchs<br />
2.1 Ausgangslage<br />
Der historische Ursprung einer berufsförmig organisierten, also über die einzelbetrieblichen<br />
Schwerpunkte hinausgehenden, Kompetenzentwicklung von Auszubildenden ist eng mit der<br />
traditionellen Handwerkslehre verknüpft. Erst die Wanderschaft im Anschluss an eine handwerkliche<br />
Lehre, also das Sammeln von Arbeitserfahrung in anderen Betrieben, begründet die<br />
berufliche Kompetenz der Gesellen auf ihrem Weg zur Meisterschaft. Spuren dieser Tradition<br />
finden sich noch in den Empfehlungen des Deutschen Bildungsrats: „Zur Verbreiterung seiner<br />
Einsichten in die betrieblichen Sozialstrukturen soll der Lehrling die Möglichkeit erhalten,<br />
einen von Beginn der Lehre eingeplanten Betriebswechsel vorzunehmen“ (Deutscher Bildungsrat<br />
1969, S. 19). Insofern war die Kooperation unterschiedlicher Lernorte schon immer<br />
ein Grundansatz der beruflichen Ausbildung. In diesem Sinne wurde auch bei der formalen<br />
Gründung des dualen Systems das berühmte Kooperationspostulat verabschiedet und die Kooperation<br />
der Lernorte im Sinne einer gemeinsam durchzuführenden Ausbildung betont (vgl.<br />
Deutscher Ausschuss 1966, S. 503).<br />
Die Etablierung von Lernortverbünden wurde besonders aktuell, als die Ausbildungsbereitschaft<br />
in der Industrie in den 1990er Jahren zurückging. Lernortverbünde wurden bisher allerdings<br />
als eine Art Notgemeinschaft verstanden, mit deren Hilfe Ersatzausbildungsplätze<br />
geschaffen werden sollen, die durch öffentliche Mittel vollständig oder teilweise finanziert<br />
werden. In den neuen Bundesländern wurden nach der Wiedervereinigung, diesem Leitbild<br />
folgend, erhebliche finanzielle Mittel zur Förderung von Ausbildungsverbünden bereitgestellt.<br />
In der gegenwärtigen berufsbildungspolitischen Diskussion wird die Funktionsfähigkeit und<br />
Attraktivität des dualen Systems eng mit einer gut funktionierenden Lernortkooperation verbunden.<br />
In vielen Strategiepapieren und in gemeinsamen Empfehlungen bzw. Vereinbarungen<br />
der Länder wird die Bedeutung der Lernortkooperation für die Qualitäts- und Effizienzsteigerung<br />
des dualen Systems besonders hervorgehoben (vgl. z. B. KMK 1991; Senatsverwaltung<br />
für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen 1999, Arbeits- und Sozialminister-Kultusminister-<br />
Wirtschaftsministerkonferenz 2000, Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit<br />
1999). Aus diesen Beweggründen hat auch die Bund-Länder-Kommission das Modellversuchsprogramm<br />
KOLIBRI mit dem Themenschwerpunkt Lernortkooperation in die Wege<br />
geleitet.<br />
Ein Strukturelement des dualen Systems ist die Existenz zweier lernortspezifischer Curricula,<br />
die formal in einem gemeinsamen Ordnungsverfahren erarbeitet und abgestimmt werden sollten<br />
(vgl. KMK 1972). Tatsächlich hat sich aber eher eine Praxis der Curriculumentwicklung<br />
herausgebildet, die zwei unabhängige und bestenfalls inhaltlich zufällig zusammenpassende<br />
Ordnungsmittel hervorgebracht hat. Von der Erstellung eines beruflichen Gesamtcurriculums<br />
im Sinne eines stimmigen Konzeptes, wie es das gemeinsame Ergebnisprotokoll von 1972<br />
5
vorsieht, kann also nicht die Rede sein (vgl. Benner/Püttmann 1992, S. 14). Da faktisch und<br />
praktisch die Curricula das zentrale Bezugssystem für das berufliche Handeln der Ausbilder<br />
und Berufsschullehrer darstellen, ist es wenig verwunderlich, dass aufgrund des Fehlens der<br />
curricularen Grundlage Lernortkooperation eher zufällig und punktuell stattfindet. Lernortkooperatives<br />
Handeln hängt so von den je subjektiven Einstellungsmustern bzw. dem Kooperationsverständnis<br />
der Ausbilder und Lehrer ab und findet, wie empirische Untersuchungen<br />
belegen, kaum systematisch im Sinne einer didaktischen Abstimmung statt (vgl. Euler 1999,<br />
S. 9 ff.).<br />
Aus diesem Grunde ist es auch nicht verwunderlich, dass die empirischen Befunde zum Stand<br />
der Lernortkooperation eher ernüchternd sind. In zahlreichen Publikationen zur Lernortkooperation<br />
(vgl. z. B. Pätzold/Walden 1999) sowie in der Expertise des Programmträgers (vgl.<br />
Euler 1999) werden die curricularen, institutionellen und personalen Hemmnisse, die einer<br />
organisatorisch und didaktisch funktionalen Lernortkooperation entgegenstehen, deutlich herausgearbeitet.<br />
Die Ergebnisse der Analysen lassen sich unter Berücksichtigung der besonderen<br />
Rahmenbedingungen in den neuen Bundesländern auf die Situation in Thüringen übertragen.<br />
Ostthüringen ist eine Region mit einem Wirtschaftsschwerpunkt im Bereich der traditionsreichen<br />
optischen Industrie und der Präzisions- und Feinmechanik. Die Region Jena ist besonders<br />
durch die größeren Firmen Jenoptik AG, Carl Zeiss Jena GmbH, Schott Jenaer Glas<br />
GmbH sowie die Friedrich- Schiller- Universität Jena und die Fachhochschule Jena geprägt.<br />
Gleichzeitig gibt es eine Vielzahl von kleineren Betrieben, welche als Ausgründungen der<br />
Jenoptik entstanden sind. Durch die enge Verflechtung der High-Tech-Betriebe mit Forschung<br />
und Lehre an der Friedrich-Schiller-Universität und der Fachhochschule Jena entwickelt<br />
sich zunehmend ein besonderes Profil, welches mittlerweile durch Biotechnologie/Biotechnik,<br />
Lasertechnik, Raumfahrttechnik, optische und elektronisch-mechanische Systeme<br />
für unterschiedliche Anwendungen geprägt ist. Zusätzlich wächst die IT-Branche in der<br />
Region Jena. Das Softwareunternehmen Intershop prägte diese Entwicklung nachhaltig.<br />
Die konjunkturelle Situation der ansässigen Unternehmen ist vor allem im verarbeitenden<br />
Gewerbe sehr positiv. Allerdings sind die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sehr gering.<br />
Bezogen auf die Gesamtsituation halten sich Neueinstellungen und Entlassungen in etwa die<br />
Waage, sodass mittlerweile in einigen Bereichen auch ein Fachkräftemangel zu konstatieren<br />
ist. Die Ausbildungsbereitschaft ist insgesamt sehr niedrig und konzentriert sich auf die wenigen<br />
oben genannten Unternehmen bzw. deren Zusammenschlüsse. Eine Ursache dafür sind<br />
vermutlich die Ausbildungsbedingungen, mit denen kleine und mittlere Unternehmen konfrontiert<br />
sind. Die mehr oder weniger durchgängig gegebenen begrenzten, aber sehr spezialisierten<br />
Geschäftsfelder der KMU führen dazu, dass diese Betriebe nicht oder oft nur unter<br />
größten Schwierigkeiten an der dualen Berufsausbildung teilnehmen können. Hinzu kommt,<br />
dass kleine und mittlere Unternehmen in der Regel nur über nebenamtliche Ausbilder verfügen,<br />
sodass auch die Möglichkeit der Verzahnung von schulischem und betrieblichem Lernen<br />
oftmals erschwert wird.<br />
Der Zusammenschluss der Firmen Schott Jenaer Glas GmbH und Carl Zeiss Jena GmbH zu<br />
einer Ausbildungsgemeinschaft und der Zusammenschluss der Berufsausbildung bei der Jen-<br />
6
optik AG (Kempfer & Kolakovic Personalmanagement Jena GmbH) sowie der Ostthüringer<br />
Ausbildungsverbund (OAV) prägen die Thüringer Ausbildungslandschaft in besonderer Weise.<br />
In Jena existieren vier Staatliche berufsbildende Schulen, welche ihre Berufsfelder aufeinander<br />
abgestimmt haben. Von den privaten Bildungsträgern sind das DAG-Technikum, die<br />
Euro-Schulen, der Internationale Bund für Sozialarbeit, die überbetriebliche Ausbildungsgemeinschaft<br />
der Stadt Jena und die TÜV-Akademie zu nennen. Mit vielen der genannten Einrichtungen<br />
existiert eine enge Zusammenarbeit. Der Modellversuch LEKOBE versucht die<br />
Attraktivität und Qualität der dualen Berufsausbildung in der Region Jena zu verbessern. Anliegen<br />
des Vorhabens war es, Innovationsprozesse auf organisatorischer, curricularer und didaktischer<br />
Ebene zu initiieren, sie konzeptionell an aktuelle Modernisierungsansätze der Berufsbildung<br />
anknüpfen. So lieferte z. B. die Anfang der 1990er Jahre vom BIBB initiierte<br />
Modellversuchsreihe „Dezentrales Lernen“ Konzepte zur Förderung der Qualität des Lernens<br />
während betrieblicher Einsätze, um die Verlagerung von Kompetenzen und Verantwortlichkeiten<br />
in den direkt wertschöpfenden Bereich in Produktion und Instandhaltung zu unterstützen.<br />
Auf schulischer Seite wurde mit der Einführung der Lernfeldstruktur durch die KMK im<br />
Jahr 1996 die Grundlage geschaffen, Handlungsorientierung bereits auf curricularer Ebene zu<br />
fördern und die schulische Ausbildung stärker auf berufliche Handlungsfelder bzw. auf die<br />
Geschäfts- und Arbeitsprozesse zu beziehen. Der Modellversuch GoLo hat beispielsweise<br />
erfolgreich Konzepte zur Organisation und didaktischen Umsetzung einer gestaltungsorientierten<br />
Berufsbildung im Lernortverbund entwickelt, erprobt und verstetigt. Allerdings ist<br />
dieses Konzept auf Grund der speziellen Wirtschaftssituation nicht auf unsere Region übertragbar.<br />
Im Modellversuch GAB wurden durch umfangreiche empirische Untersuchungen,<br />
welche die beruflichen Handlungsfelder bzw. Arbeitsaufgaben charakterisieren, ausgewählte<br />
industrielle Berufe erfasst und darauf basierend geschäfts- sowie arbeitsprozessbezogene,<br />
lernortübergreifende Berufsbildungspläne am Beispiel eines Großunternehmens entwickelt.<br />
2.2 Ziele und Konzepte von LEKOBE<br />
In LEKOBE wurden die oben skizzierten Reformbemühungen sowie bereits erfolgreich erprobte<br />
Konzepte systematisch auf allen Ebenen aufgegriffen, auf die besondere strukturelle<br />
Situation in der Region Jena adaptiert und in ein ganzheitliches Konzept transferiert. Das Ziel<br />
war es, eine institutionalisierte Lernortkooperation zwischen dem Staatlichen berufsbildenden<br />
Schulzentrum Jena-Göschwitz und den Ausbildungsbetrieben der Region für die Ausbildungsberufe<br />
Industriemechaniker (Fachrichtung Geräte- und Feinwerktechnik), Mechatroniker<br />
und Kraftfahrzeugmechaniker zu errichten und zu verstetigen. Der konzeptionelle Ansatz<br />
im Modellversuch war dabei so angelegt, dass durch fünf miteinander verschränkte Maßnahmenfelder<br />
die Lernortkooperation im Sinne einer systemischen Innovation auf allen Ebenen<br />
gefördert wurde.<br />
7
Wiss. Begleitung<br />
ITB<br />
B eratung und E valuation<br />
Organisationsstruktur und Maßnahmenfelder<br />
P lanung und S teuerung<br />
Lehrer<br />
P rojektsteuerungsgruppe<br />
Organisation<br />
Curricula<br />
Didaktik<br />
Berufsfachkonferenzen<br />
Durchführung<br />
Ausbildungspartnerschaft<br />
Kommunaler<br />
Berufsbildungsdialog<br />
8<br />
Ausbilder<br />
Berufsschule Betriebe<br />
Regionale Beratung und Transfer<br />
Abb. 1: Organisationsstruktur und Maßnahmenfelder<br />
Die Aktivitäten innerhalb der einzelnen Maßnahmebereiche bewegten sich auf folgenden Ebenen:<br />
(1) Organisatorische Ebene – Gründung von Berufsfachkonferenzen und Ausbildungspartnerschaft<br />
Im Modellversuch wurden als feste Kooperationsstellen für jeden Ausbildungsberuf so genannte<br />
Berufsfachkonferenzen (BFK) eingerichtet, die sich aus Lehrern und Ausbildern der<br />
jeweiligen Ausbildungsberufe zusammensetzten. Die primäre Aufgabe der BFK war es, die<br />
duale Ausbildung zeitlich und inhaltlich abzustimmen, also Lernortkooperation curricular und<br />
organisatorisch zu intensivieren. Einen didaktischen Schwerpunkt der Aktivitäten bildeten<br />
hierbei die Identifizierung, Planung, Durchführung und Bewertung von gemeinsamen Ausbildungsprojekten<br />
in der Form des didaktischen Konzeptes der Lern- und Arbeitsaufgaben. Die<br />
kooperative Umsetzung der Ausbildungsinhalte sollte darüber hinaus im Rahmen einer Ausbildungspartnerschaft<br />
erfolgen. Die Ausbildungspartnerschaft folgte allerdings nicht dem<br />
Leitbild der Notgemeinschaft, sondern diente der Qualitätsverbesserung der gemeinsamen<br />
dualen Ausbildung, der Reduzierung der Ausbildungskosten und der höheren Ausschöpfung<br />
der betrieblichen Ausbildungspotenziale. Die Infrastruktur dieses Netzwerks ermöglichte es,<br />
die einzelnen Betriebe bei der Ausbildung z. B. durch die partnerschaftliche Nutzung von<br />
Ressourcen (Personal, Maschinen, Anlagen, Werkzeuge, Werkstätten usw.) erheblich zu entlasten.<br />
Darüber hinaus bot die Ausbildungspartnerschaft besondere Ausbildungsmöglichkeiten<br />
durch das Spektrum an Betrieben mit unterschiedlichen Geschäftsfeldern und dem entsprechenden<br />
Know-how sowie durch vielfältige, anspruchsvolle Arbeitsaufgaben.
(2) Curriculare Ebene – Entwicklung und Erprobung von lernortübergreifenden Lernfeldern<br />
Mit der Einführung des Lernfeldkonzeptes hat die Kultusministerkonferenz einen wegweisenden<br />
Reformschritt initiiert, der als Perspektivenwechsel in der Curriculumentwicklung<br />
bezeichnet werden kann. Das Lernfeldkonzept eröffnet die Möglichkeit, die mit dem gemeinsamen<br />
Ergebnisprotokoll intendierte Entwicklung eines beruflichen Gesamtcurriculums zu<br />
realisieren und somit Lernortkooperation curricular zu stützen bzw. zu fördern. Mit der Wiederentdeckung<br />
der Arbeit in Form von Arbeits- und Geschäftsprozessen als die neue zentrale<br />
Bezugsgröße für Lernfelder lässt sich die duale Berufsausbildung an beiden Lernorten inhaltlich<br />
auf dasselbe Fundament setzen. Der Ansatz zur Lernfeldentwicklung im Modellversuch<br />
LEKOBE orientierte sich am KMK-Lernfeldkonzept, ging aber strukturell darüber hinaus:<br />
Ziel war es, Ausbildungsrahmenplan und Rahmenlehrplan in einen lernortübergreifenden<br />
Berufsbildungsplan, also in ein Gesamtcurriculum zu überführen. Mit dem Berufsbildungsplan<br />
sollte bereits auf der curricularen Ebene erreicht werden, dass sich beide Lernorte auf<br />
dieselben, komplementär ausgewiesenen Ausbildungsinhalte beziehen und unter Nutzung<br />
ihrer je spezifischen Stärken für dieselbe berufliche Arbeitswelt gelernt werden kann. Auf<br />
diese Weise zeigte sich der unverwechselbare Beitrag beider Lernorte für eine nur gemeinsam<br />
zu gestaltende Berufsausbildung (vgl. Bremer 2001).<br />
Die Abbildung 2 zeigt den strukturellen Aufbau eines lernortübergreifenden Lernfeldes:<br />
Lernfeld n<br />
Lernbereich n<br />
Bezeichnung des Lernfeldes/ der beruflichen Arbeitsaufgabe<br />
Bildungs- und Qualifizierungsziele an den Lernorten<br />
Betrieb<br />
...<br />
Inhalte von Arbeit und Lernen<br />
Gegenstände<br />
• ...<br />
• ...<br />
• ...<br />
Beschreibung des beruflichen Handlungsfeldes<br />
Werkzeuge<br />
• ...<br />
• ...<br />
Methoden<br />
• ...<br />
• ...<br />
Organisation<br />
• ...<br />
• ...<br />
9<br />
Schule<br />
...<br />
Anforderungen<br />
• ...<br />
Abb. 2: Struktur eines lernortübergreifenden Lernfeldes<br />
• ...<br />
• ...<br />
Zeit<br />
Betrieb: n Wochen<br />
Schule: n Stunden
Die Ausformulierung der Lernfelder bzw. der bestimmenden Inhalte erfolgte auf der empirischen<br />
Basis von so genannten Experten-Facharbeiter-Workshops (vgl. Kleiner u. a. 2002).<br />
Die weiteren Inhalte sind von den Curriculumentwicklern festzulegen (zeitlicher Umfang der<br />
Ausbildung in Betrieb und Schule) bzw. zu identifizieren (Bildungs- und Qualifizierungsziele,<br />
Inhalte von Arbeit und Lernen). Die wechselseitigen Verbindungen zwischen den Zielen<br />
der Berufsausbildung und den Inhalten von Arbeit und Lernen in den drei Dimensionen Gegenstände,<br />
Werkzeuge, Methoden und Organisation der Facharbeit sowie Anforderungen an<br />
die Facharbeit wurden so verdeutlicht. Die folgende Grafik verdeutlicht die Zusammenhänge<br />
und Quellen der Lernfeldentwicklung (vgl. Reinhold u. a. 2002, S. 44):<br />
Bezeichnung<br />
der beruflichen<br />
Arbeitsaufgabe<br />
Berufliche<br />
Arbeitsaufgaben<br />
Inhalte von Arbeit<br />
und Lernen<br />
Lernbereichsbeschreibungen<br />
Titel des<br />
Lernfelds<br />
BAG–<br />
Analyse<br />
Workshop-<br />
Ergebnisse/<br />
Arbeitsplatz<br />
-analysen<br />
Beschreibung des<br />
beruflichen<br />
Handlungsfelds<br />
Lernfeld n<br />
Zeit<br />
Bezeichnung des Lernfeldes/ der beruflichen Arbeitsaufgabe Betrieb: n Wochen<br />
Lernbereich n<br />
Schule: n Stunden<br />
Beschreibung des beruflichen Handlungsfeldes<br />
Bildungs– und Qualifizierungsziele an den Lernorten<br />
Betrieb<br />
Schule<br />
...<br />
...<br />
Inhalte von Arbeit und Lernen<br />
Gegenstände<br />
• ...<br />
• ...<br />
• ...<br />
Werkzeuge<br />
• ...<br />
• ...<br />
Methoden<br />
• ...<br />
• ...<br />
Organisation<br />
• ...<br />
• ...<br />
10<br />
Anforderungen<br />
• ...<br />
BAG–<br />
Analyse<br />
Lernortspezifische<br />
Bildungs– und<br />
Qualifizierungsziele<br />
Bildungsauftrag<br />
der Schule<br />
Gesellschaftliche<br />
Anforderungen<br />
Abb. 3: Ausgestaltung von Lernfeldern<br />
• ...<br />
• ...<br />
Lernbereichsbeschreibungen<br />
Berufsbild<br />
BAG–<br />
Analyse<br />
Berufliche<br />
Arbeitsaufgaben<br />
(3) Didaktisch-methodische Ebene – stärkere Vermittlung der Ausbildungsinhalte durch<br />
dual-kooperative Ausbildungsprojekte (gestaltungsorientierte Lern- und Arbeitsaufgaben)<br />
Ein zentrales Anliegen in LEKOBE war die Erhöhung des pädagogisch-didaktischen Zusammenwirkens<br />
beider Lernorte, die durch gemeinsam durchzuführende Lern- und Arbeitsaufgaben<br />
erfolgte (vgl. Howe u. a. 2002). Mit Lern- und Arbeitsaufgaben wurden prinzipiell zwei<br />
Ziele verfolgt. Erstens bildeten sie den konkreten Kooperationsgegenstand und zweitens sollten<br />
diese aus den realen betrieblichen Geschäfts- und Arbeitsprozessen abgeleitet werden und<br />
so den Perspektivenwechsel zu einer arbeitsorientierten Didaktik stützen. Lern- und Arbeitsaufgaben<br />
wurden in der Regel aus betrieblichen Arbeitsaufgaben bzw. Arbeitsaufträgen
des Ausbildungsbetriebs gewonnen. Da sich Lern- und Arbeitsaufgaben nur lernortübergreifend<br />
realisieren liessen, wurden die Ausbildungs- und Lerninhalte aus Betrieb und Berufsschule<br />
unmittelbar aufeinander bezogen, um den Auszubildenden deutlich zu machen, welcher<br />
Zusammenhang zwischen beruflicher Handlungskompetenz und den schulischen Lehrinhalten<br />
besteht. Aufgabe der Lehrer und Ausbilder in den BFK war es, solche Lern- und Arbeitsaufgaben<br />
zu entwickeln, durchzuführen und kritisch zu reflektieren. Diese Ausbildungsprojekte<br />
waren aufgrund der unterschiedlichen regional- und betriebsspezifischen Strukturen<br />
und Bedingungen immer wieder neu zu entwickeln. Mithilfe der partnerschaftlichen Struktur<br />
konnten die jeweiligen Stärken und Ressourcen der einzelnen Betriebe gerade bei der didaktischen<br />
Umsetzung im besonderen Maße genutzt und zugleich die Schwächen (in Bezug auf die<br />
Ausbildung) der anderen Betriebe kompensiert werden.<br />
Lern- und Arbeitsaufgaben entwickeln<br />
(schematischer Ablauf)<br />
Identifizieren<br />
Betrieb<br />
(Geschäfts- und Arbeitsprozesse)<br />
Überprüfen<br />
betriebliche<br />
Arbeitsaufgaben<br />
11<br />
Lern- und Arbeitsaufgaben<br />
Umsetzen<br />
ausbildungs-geeignete<br />
betriebl. Arbeitsaufgaben<br />
Abgleichen<br />
Lernfeld bzw.<br />
berufliche Arbeitsaufgabe<br />
Abb. 4: Schema zur Identifizierung von Lern- und Arbeitsaufgaben<br />
(4) Personelle Ebene – berufspädagogische Professionalisierung von Lehrern und Ausbildern<br />
Die berufspädagogische Professionalisierung der Ausbilder und Lehrer war vermutlich das<br />
entscheidende Erfolgskriterium im Modellversuch und lag als Maßnahmenbereich quer zu<br />
den anderen Bereichen. Prinzipiell sollten Lehrer und Ausbilder für Lernortkooperation qualifiziert<br />
werden. Hier galt es bedarfsorientiert notwendige Handlungskompetenzen zu vermitteln,<br />
die zur Umsetzung einer gestaltungsorientierten Berufsbildung in einer Ausbildungspartnerschaft<br />
notwendig sind. Angesprochen waren die Organisation und Moderation von<br />
Lernprozessen, didaktisch-methodische Aspekte beruflichen Lernens, wie z. B. gestaltungsund<br />
arbeitsprozessorientierte Lernkonzepte, die Curriculumentwicklung und -implementation<br />
oder die Kompetenzbewertung, aber auch motivationsfördernde und sozialkommunikative<br />
Aspekte der beruflichen Handlungskompetenz von Lehrern und Ausbildern, die für das ko-
operative Handeln eine wichtige Voraussetzung sind.<br />
(5) Bildungspolitische Ebene – Einrichtung eines regionalen Berufsbildungsdialog<br />
Im Vorhaben sollte ein regionaler Berufsbildungsdialog eingerichtet werden. Dieses Systemelement<br />
zielte darauf, die Repräsentanten der regional an der Berufsbildung beteiligten Institutionen<br />
in den Modellversuch zu integrieren. Damit sind z. B. Kammern, Innungen, Sozialpartner,<br />
Schulämter, Arbeitsverwaltungen etc. gemeint, die ein übergeordnetes bildungspolitisches<br />
Interesse an der Berufsbildung haben. Der Berufsbildungsdialog sorgte dafür, dass die<br />
regionalspezifischen Kompetenzen, Interessen und Beiträge aller an der Berufsbildung beteiligten<br />
Akteure berücksichtigt und gebündelt wurden.<br />
Die dargestellten Ziele und Konzepte von LEKOBE verdeutlichen, dass der Programmbeitrag<br />
im Rahmen von KOLOBRI somit im Maßnahmenbereich 1 „Entwicklung von kooperativen<br />
Konzepten zur Curriculumpräzisierung ‚vor Ort‘ sowie von Instrumenten zur ausbildungsprozessbegleitenden<br />
Beurteilung von Methoden- und Sozialkompetenz“ und im Maßnahmenbereich<br />
5 „Entwicklung der institutionellen und personellen Bedingungen zur Intensivierung<br />
und Verstetigung von Lernortkooperation“ verortet ist.<br />
2.3 Maßnahmen und Ergebnisse in LEKOBE<br />
Die folgende Beschreibung der Maßnahmen und Ergebnisse erfolgt ausdifferenziert nach den<br />
Berufsfachkonferenzen in Bezug auf die einzelnen Maßnahmenbereiche.<br />
2.3.1 Lernortkooperation und Ausbildungspartnerschaften (organisatorische Ebene)<br />
BFK Industriemechaniker<br />
Für den Ausbildungsberuf Industriemechaniker wurde eine Berufsfachkonferenz (BFK) geschaffen,<br />
die aus allen am Modellversuch mitarbeitenden Lehrern und den Ausbildern der<br />
beteiligten Betriebe bestand. Am Ende des Modellversuchs hatten sich in dieser BFK Kooperationsbeziehungen<br />
zu fünf Ausbildungsbetrieben der Region entwickelt. Die Zahl der am<br />
Modellversuch beteiligten Betriebe im Berichtszeitraum war konstant geblieben. Es gab keine<br />
Fluktuation, aber auch keinen Zuwachs an interessierten Partnerbetrieben. Damit kann von<br />
einem ausgeglichen Vernetzungs- und Beteiligungsbedarf ausgegangen werden. Die Ursachen<br />
hierfür liegen vermutlich an den spezifischen regionalen Gegebenheiten, denn im Umfeld gibt<br />
es nur wenige Ausbildungsbetriebe, d. h. das Einzugsgebiet beschränkt sich somit auf die<br />
unmittelbare Region um Jena. Der Bedarf an Industriemechanikern, Fachrichtung Geräte- und<br />
Feinwerktechnik, ist hauptsächlich für die Carl Zeiss Jena GmbH sowie deren Ausgründungen<br />
bzw. Übernahmen von der JENOPTIK GmbH bedeutsam. Diese Zahl ist durchaus befriedigend,<br />
weil in dieser Berufsgruppe nur eine Klasse an der Schule existiert. Die Zahl aller<br />
Ausbildungsbetriebe, die Auszubildende in dieser Klasse angemeldet haben, beträgt insgesamt<br />
acht, sodass sich drei Betriebe nicht an der Ausbildungspartnerschaft beteiligen.<br />
12
Am Anfang der Modellversuchsaktivitäten erfolgte innerhalb der Schule zunächst eine Abstimmung<br />
über die Stoffverteilungspläne in den einzelnen Fächern zwischen allen Lehrern.<br />
Im Anschluss daran sollten auch der betriebliche Ausbildungsrahmenplan und die schulischen<br />
Stoffverteilungspläne abgestimmt werden. Die beteiligten Lehrer hatten diesbezüglich alle<br />
Ausbilder der involvierten Betriebe eingeladen, um die Problemstellung zu erörtern. Hier<br />
zeigten sich bereits erste Schwierigkeiten, da nur wenige Betriebsvertreter für die Gespräche<br />
zeitlich verfügbar waren. Auch im folgenden Verlauf war die aktive Mitarbeit der Ausbilder<br />
des Öfteren eingeschränkt. So war es immer wieder schwierig, einen gemeinsamen Termin<br />
zur Durchführung von Arbeitsgesprächen zu finden. Deshalb wurden Arbeitspläne mit Terminen,<br />
Treffpunkten und Arbeitsschwerpunkten erstellt. Je nach Bedarf und Vereinbarungen<br />
trafen sich Lehrer und Ausbilder, um ausgewählte Schwerpunkte abzuarbeiten. Dabei wurden<br />
die Treffpunkte so gelegt, dass schulische oder betriebliche Aufgaben vorrangig bearbeitet<br />
werden konnten. Anschließend wurden die zeitlichen und stofflichen Gegebenheiten beider<br />
Curricula abgestimmt und die modellversuchsrelevanten Ausbildungsschwerpunkte nach<br />
brauchbaren Projektthemen und Ausbildungsinhalten analysiert. Hierbei war besonders wichtig,<br />
dass die Umsetzung in der Schule und in den beteiligten Betrieben gleichermaßen möglich<br />
wurde.<br />
Als erstes gemeinsames Ausbildungsprojekt verständigte sich die BFK auf das Projekt<br />
„Schraubstock“. Im Rahmen der Kooperationsaktivitäten wurden hierzu zunächst die theoretischen<br />
und praktischen Teilaufgaben zwischen den Lehrern und Ausbildern abgestimmt. Entscheidend<br />
war hier, die Kooperation zwischen Schule und Betrieben so zu gestalten, dass alle<br />
Aufgaben dem jeweiligen Lernort entsprechend richtig zugeordnet werden konnten.<br />
Die Verständigung innerhalb der BFK war eine wichtige Grundlage für die Lernortkooperation<br />
und somit ein Mittel, um die Qualität der Ausbildung zu verbessern. Nach der allgemeinen<br />
und der danach anschließenden gruppenspezifischen Bewertung des Projekts war bei den<br />
Auszubildenden der Nutzen deutlich erkennbar. Deshalb sollte die Arbeit der BFK infolge der<br />
jetzt gemachten Erfahrungen und aus dem Blickwinkel der Schule auch in Zukunft weitergeführt<br />
werden. Eine Voraussetzung für eine weiterhin erfolgreiche Arbeit wäre allerdings die<br />
Integration aller in den Klassen beteiligten Ausbildungsbetriebe innerhalb eines Ausbildungsberufs.<br />
BFK Mechatroniker<br />
Im Oktober 2000 wurde die Berufsfachkonferenz (BFK) Mechatroniker gegründet. Ihr gehörten<br />
drei Fachlehrer aus dem Bereich Elektrotechnik und Metalltechnik an. Kooperationsbeziehungen<br />
wurden zunächst mit vier Betrieben bzw. Bildungszentren initiiert, nämlich mit<br />
dem Schott-Zeiss-Bildungszentrum gGmbH, dem Bildungszentrum Saalfeld, der AWA-<br />
Altenburg und der Kempfer & Kolakovic Personalmanagement Jena GmbH.<br />
Die BFK Mechatroniker definierte zu Beginn des Modellversuches folgende Ziele:<br />
− Austausch von Informationen und Erfahrungen zwischen Lehrern und Ausbildern über<br />
die Ausbildung an beiden Lernorten,<br />
− Durchführung von Betriebsbesichtigungen zum Kennen lernen der betrieblichen Ge-<br />
13
schäfts- und Arbeitsprozesse,<br />
− Abstimmung der Lehrplaninhalte zwischen den Bildungszentren und der Berufsschule,<br />
− Erarbeitung von gemeinsamen Projekten für das erste Lehrjahr der Mechatroniker-<br />
Ausbildung.<br />
Am Ende des Modellversuches bestanden in der BFK Mechatroniker zu fünf Unternehmen<br />
stabile Kooperationsbeziehungen. Trotz Interesse an einer Lernortkooperation konnten Kooperationsbeziehungen<br />
auf Grund des Fehlens von hauptamtlichen Ausbildern nicht mit allen<br />
interessierten Unternehmen gepflegt werden. Durch die Beteiligung des BTZ Saalfeld<br />
gGmbH an diesem Modellversuch konnte der Verlust einzelner Betriebe jedoch kompensiert<br />
worden, weil mit diesem Ausbildungsbetrieb ein Partner zur Verfügung steht, der sehr kooperativ<br />
und engagiert mitarbeitet.<br />
Trotzdem ist die Beteiligungssituation aus Sicht der Schule noch nicht zufriedenstellend, da<br />
im Ausbildungsberuf Mechatroniker zwei Klassen an der Schule mit Auszubildenden aus ca.<br />
25 Ausbildungsbetrieben unterrichtet werden. Die Arbeit im Modellversuch erfolgte allerdings<br />
nur in einer der Klassen. Fast alle Schüler dieser Klasse absolvierten ihre praktische<br />
Grundausbildung in Form von Lehrgängen in den oben genannten Bildungszentren. Eine<br />
zweite Mechatronikerklasse konnte im Modellversuch nicht berücksichtigt werden, da in dieser<br />
die Auszubildenden aus vielen einzelnen und zum Teil kleinen Betrieben stammten. Eine<br />
Umsetzung des Modellversuches mit dieser Klasse war unter den gegeben Rahmenbedingungen<br />
nicht möglich. Der überwiegende Teil dieser relativ kleinen Unternehmen besitzt in der<br />
Regel keine hauptamtlichen oder nur einen nebenamtlichen für Ausbildungsaufgaben abgestellten<br />
Ausbilder. Weiterhin war die Lernortkooperation auch durch die zum Teil grundverschiedenen<br />
Profile, Einsatzfelder und Arbeitsbereiche des Mechatronikers in den einzelnen<br />
Betrieben erschwert. Diese Situation behinderte oftmals die Beteiligung der Unternehmen an<br />
lernortübergreifenden Projekten, weil nicht gleichzeitig alle individuellen Bedürfnisse berücksichtigt<br />
werden konnten.<br />
BFK Kfz-Mechaniker<br />
Die Gründung der BFK Kfz-Mechaniker erfolgte im Jahre 2000. Nach intensiven Vorgesprächen<br />
der Lehrer mit Vertretern aus Autohäusern zeigten zunächst zwei Autohäuser ein reges<br />
Interesse am Aufbau einer Lernortkooperation bzw. der Erprobung einer Partnerbeziehung<br />
zwischen der Berufsschule und den Kfz-Betrieben. Im Verlauf des Modellversuches erhöhte<br />
sich die Beteiligungszahl der Autohäuser auf fünf. Hinzu kam noch eine Partnerschaft mit<br />
dem Berufsbildungszentrum Gera Aga, einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte der Handwerkskammer<br />
Ostthüringen. Die Zusammenkünfte erfolgten in der ersten Phase des Modellversuchs<br />
regelmäßig monatlich. Mit dem BTZ Gera fanden Besprechungen in größeren Zeiträumen<br />
statt. Diese Entwicklung ist das Ergebnis einer kontinuierlichen und beharrlichen Zusammenarbeit<br />
mit der zuständigen Handwerkskammer und der Kfz-Innung.<br />
Im Rahmen dieser Partnerschaft sollte erprobt werden, inwieweit eine theoretische Vorbereitung<br />
der überbetrieblichen Lehrgänge sinnvoll ist und damit die Qualität der Ausbildung verbessert.<br />
Lernortkooperation erfolgte durch eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit den<br />
14
Ausbildungsbetrieben. Die Betriebe übernahmen dabei bestimmte Ausbildungseinheiten für<br />
alle Auszubildenden, indem sie die betrieblich relevanten, an den Inhalten der Facharbeit orientierten<br />
Aufgabenstellungen sowie die entsprechende Technik mitbrachten.<br />
Insgesamt zeigten die Gespräche zwischen Lehrern und Ausbildern sowie die Kooperationsaktivitäten,<br />
dass die Partner ein grundsätzliches Interesse an der Lernortkooperation besitzen.<br />
Allerdings entstanden in der praktischen Umsetzung immer wieder dieselben Probleme. Vor<br />
dem Hintergrund der ökonomischen Zwänge in den Kleinbetrieben und den aktuellen Tagesgeschäften<br />
haben die verantwortlichen Meister (andere „Ausbilder“ sind nicht im Personalbestand)<br />
in der Regel keine Zeit, kontinuierliche Ausbildung „nach Plan“ durchzuführen.<br />
Deshalb kann es auch zukünftig bei anfallenden Themenangeboten (z. B. besonders innovative<br />
Technologien) nur sporadische Kontakte geben – eine Verstetigung in einem formalisierten<br />
und institutionalisierten Sinne kann vermutlich nicht gelingen.<br />
Dagegen wäre eine Intensivierung der Zusammenarbeit sowie Koordination der Lerninhalte<br />
über eine Abstimmung der Lernfelder mit den Lehrgängen des BTZ zwar wünschenswert und<br />
möglich, jedoch zeigen sich hier in der Praxis andere Hemmnisse. Die zeitliche Planung dieser<br />
Institution kann sich nicht an den Jahrgangsstufen der Auszubildenden orientieren, sondern<br />
nur an ihrer vorhandenen Ausbildungskapazität. Dies hat zur Folge, dass die angebotenen,<br />
für die Betriebe verbindlich wahrzunehmenden Lehrgänge zeitlich und inhaltlich überhaupt<br />
nicht abstimmbar sind, was bei den Auszubildenden den notwendigen Wissenstransfer<br />
behindert. Es zeigte sich außerdem, dass es notwendig ist, die Themen zeitlich so zu planen,<br />
dass ein theoretischer Vorlauf entsteht. Dies bedeutet, dass eine zeitliche Koordination, ein<br />
theoretischer Vorlauf zur praktischen Ausbildung und eine intensive Kooperation zwar realisierbar<br />
sind, sie bedürfen aber einer intensiven und immer wieder bedingungsdeterminierten<br />
kooperativen Zusammenarbeit beider Partner. Aus diesem Grunde scheint eine Verstetigung<br />
aus heutiger Sicht unter bestimmten Bedingungen durchaus realisierbar zu sein. Dabei ist davon<br />
auszugehen, dass sich die personelle Lage der beteiligten Autohäuser aus wirtschaftlichen<br />
Gründen in nächster Zeit nicht spürbar verbessern wird.<br />
2.3.2 Lernortkooperation und Lernfeldentwicklung (curriculare Ebene)<br />
BFK Industriemechaniker<br />
Lernortkooperation erfordert eine einheitliche Zielstellung und Umsetzung einer gemeinsamen<br />
Ausbildung. Zur Entwicklung eines berufsrelevanten Lernfeldbeispieles trug man Bildungs-<br />
und Ausbildungsziele, Anforderungen, Werkzeuge, Gegenstände, Methoden und Organisationen<br />
beider Lernorte zusammen und stimmte sie miteinander ab. Ziel war es also, die<br />
beruflichen Handlungsfelder zu identifizieren. Dabei sollte die Anwendbarkeit auf das ausgewählte<br />
Projekt beachtet und trotzdem die Übertragbarkeit auf andere Projekte im übergeordneten<br />
Handlungsfeld gewährleistet werden.<br />
Das damit weitgehend abgedeckte exemplarische und für beide Lernorte verbindliche Lernfeld<br />
„Manuelle und maschinelle Fertigung von Einzelteilen und Baugruppen“ enthält die<br />
wichtigsten theoretischen und praktischen Grundlagen des ersten Ausbildungsjahres und ist<br />
15
als Mindestanforderung noch erweiterbar. Das Lernfeld bietet die Möglichkeit verschiedene<br />
Projekte zu wählen und somit betriebsorientiert zu lehren und zu lernen. Damit war ein erstes<br />
Grundkonstrukt für die spätere Erarbeitung von lernortübergreifenden Lernfeldern geschaffen.<br />
Lernfeld 1<br />
Lernbereich 1<br />
Manuelle und maschinelle Fertigung von Einzelteilen<br />
und Baugruppen<br />
16<br />
Zeit<br />
Betrieb: 8 Wochen<br />
Schule: 80 Stunden<br />
Bei dieser beruflichen Arbeitsaufgabe geht es um die Herstellung von Einzelteilen und die Montage zur Baugruppe,<br />
zum Beispiel eines Schraubstockes. Dies setzt genaue Kenntnisse manueller Fertigungsverfahren wie Anreißen,<br />
Körnen, Meißeln, Sägen Feilen, Gewindeschneiden als auch Grundkenntnisse maschineller Fertigungsverfahren<br />
wie Bohren, Senken, Reiben, Drehen, Fräsen voraus. Hierzu müssen die Auszubildenden in der Lage sein,<br />
technische Unterlagen wie Zeichnungen, Stücklisten, etc. zu interpretieren und selbst zu entwickeln. Für die<br />
Durchsetzung von Qualitätsanforderungen sind der Umgang mit einfachen Prüfmitteln der Werkstatt und der<br />
Gebrauch von Standards notwendig.<br />
Bildungs- und Qualifizierungsziele an den Lernorten<br />
Betrieb:<br />
Schule :<br />
Die Auszubildenden beherrschen die praktischen Die Auszubildenden beherrschen die theoretischen Grundla-<br />
Grundfertigkeiten und wenden dabei die vermittelgen der manuellen und maschinellen Fertigung und stellen<br />
ten Kenntnisse der Theorie sicher an. Sie fertigen die Beziehungen zur Praxis her. Sie erstellen und ändern<br />
nach Kundenwunsch und beachten die vorgege- Teil- und Gruppenzeichnungen, Stücklisten, Technologien<br />
benen Qualitätsmerkmale und Standards. Die etc. und wenden dazu spezielle vorhandene technische Un-<br />
Auszubildenden kennen die Bedeutung ihrer Arterlagen an. Sie beurteilen Prüfergebnisse und beseitigen<br />
beit für die Funktionsfähigkeit der Baugruppe. Qualitätsmängel durch Verbesserungsvorschläge.<br />
Inhalte von Arbeit und Lernen<br />
Gegenstände<br />
• Der Kundenwunsch<br />
• Die Herstellung der Einzelteile<br />
• Montage zur Baugruppe<br />
• Qualitäts- und Funktionsprüfung<br />
• Präsentation der Ergebnisse<br />
Werkzeuge<br />
• Fachliteratur<br />
• Standards<br />
• Tabellenbücher<br />
• Technische Unterlagen<br />
• Arbeitspläne<br />
• Prüfpläne<br />
• Prüfmittel<br />
• Handgeführte Werkzeuge<br />
• Werkzeugmaschinen<br />
• Computertechnik<br />
Methoden<br />
• Suchen und Finden von technischen Informationen<br />
• Lesen, Ändern, Erstellen von Fertigungsunterlagen<br />
• Arbeitsplanung<br />
• Prüfplanung<br />
• Funktions- und Fehleranalyse<br />
• Werkzeug- und Werkstoffauswahl<br />
• Qualitätsmanagement<br />
• Auswahl genormter Komponenten<br />
Organisation<br />
• Arbeitsplatzplanung<br />
• Einzel-, Gruppenarbeit<br />
• Maschinenbelegung<br />
• Verfahrensanweisungen<br />
• Betriebsanweisungen<br />
• Präsentation<br />
Anforderungen<br />
• Sicheres Handhaben von<br />
Mess- und Prüfmitteln<br />
• Fachgerechte Anwendung<br />
von Werkzeugen und Maschinen<br />
• Einhaltung von Unfallverhütungsvorschriften<br />
• Technologische Disziplin<br />
• Bearbeitung des Kundenwunsches<br />
nach Pflichtenheft<br />
• Funktionsgerechte Fertigung<br />
• Dokumentation<br />
• Umgang mit PC und<br />
Software
BFK Mechatroniker<br />
• Evaluierung<br />
Abb. 5: Beispiel eines Lernfeldes für den Industriemechaniker<br />
Ein wesentliches Ziel im Modellversuch war die exemplarische Erarbeitung eines lernortübergreifenden<br />
Lernfeldes für den Ausbildungsberuf des Mechatronikers. Als exemplarisches<br />
Beispiel für solch ein Lernfeldes wurden das Lernfeld 3 „Installieren elektrischer Betriebsmittel“<br />
und die Positionen 11 und 12 im Ausbildungsrahmenplan verglichen und auf Basis einer<br />
inhaltlichen Analyse folgendes lernortübergreifendes Lernfeld entwickelt:<br />
Lernfeld 3<br />
Lernbereich 11, 12<br />
Installation elektrischer Betriebsmittel<br />
17<br />
Zeit<br />
Betrieb: 16 Wo.<br />
Schule: 100 Std.<br />
Die Bildungs- und Qualifizierungsziele beider Lernorte sollen an Hand einer gemeinsamen Projektarbeit erreicht<br />
werden.<br />
Die Schülerinnen und Schüler planen und realisieren die Projektarbeit.<br />
Dies setzt fundierte Kenntnisse über die Wirkung der elektrischen Energie, über elektrische Grundschaltungen,<br />
sowie den Einsatz entsprechender Mess- und Prüfmittel, wie z.B. Digitalmultimeter, Schutzmaßnahmenprüfgerät<br />
voraus.<br />
Als ein mögliches Projekt dient die Planung und der Aufbau eines Kleinsteuerungssystems für den experimentellen<br />
Einsatz in der betrieblichen und / oder schulischen Ausbildung.<br />
Bildungs- und Qualifizierungsziele an den Lernorten<br />
Betrieb:<br />
Die Auszubildenden erstellen einen Arbeitsplan und<br />
durchdenken die einzelnen Arbeitsschritte zur praktischen<br />
Umsetzung der Projektarbeit.<br />
Sie wählen geeignete Fertigungs- und Bearbeitungsverfahren<br />
zur Herstellung eines Gehäuses für das Kleinsteuerungssystem.<br />
Die Auszubildenden bauen die Komponenten ein und<br />
verdrahten sie.<br />
Sie nehmen das System in Betrieb und führen die notwendigen<br />
Messungen durch.<br />
Fehler werden erkannt und behoben.<br />
Inhalte von Arbeit und Lernen<br />
Schule :<br />
Die Auszubildenden entwickeln die notwendigen Stromlaufpläne.<br />
Sie machen sich mit den Daten der einzusetzenden<br />
Geräte und Bauelemente mittels Herstellerunterlagen<br />
und Datenblättern vertraut. Sie beherrschen<br />
die theoretischen Grundlagen über die elektrischen<br />
Größen, deren Zusammenhänge und führen die notwendigen<br />
Berechnungen durch. Die Auszubildenden<br />
sind in der Lage Stromlaufpläne und Konstruktionszeichnungen<br />
zu erstellen.<br />
Sie fertigen eine Dokumentation an.<br />
Dazu nutzen sie entsprechende Software.
Gegenstände<br />
• Gehäusebearbeitung<br />
• mechanischer und elektrischer<br />
Aufbau<br />
• Durchführung von Messungen<br />
• Inbetriebnahme und Übergabe<br />
Werkzeuge/Materialien/Unterlagen<br />
• Werkzeuge zur Gehäusebearbeitung<br />
• Herstellerkataloge<br />
• Herstellerunterlagen<br />
• Messgeräte<br />
• Prüfgeräte, z. B. Schutzmaßnahmenprüfgerät<br />
• geeignete CAD-Software<br />
Methoden<br />
• Erstellung eines Stromlaufplanes<br />
• Erstellung eines Verdrahtungsplanes<br />
• Anfertigung Konstruktionszeichnungen<br />
• Mechanischer und elektrischer Aufbau<br />
• Inbetriebnahme und Prüfungen<br />
Organisation<br />
• Arbeitsplatzplanung<br />
• Einzel- und Gruppenarbeit bei der Planung<br />
und Durchführung<br />
• Erstellung einer Dokumentation<br />
• Präsentationstechnik<br />
• Evaluierung<br />
Abb. 6: Beispiel eines Lernfeldes für Mechatroniker<br />
18<br />
Anforderungen<br />
• sichere Handhabung<br />
und Umgang mit Messgeräten<br />
und Prüfmitteln<br />
• fachgerechter Umgang mit<br />
Datenblättern und Herstellerunterlagen<br />
• Fähigkeiten an Hand von<br />
Katalogen und Datenblättern<br />
die Bauelemente auszuwählen<br />
• Kenntnisse in Anwendungssoftware<br />
(z. B. CAD-<br />
Software)<br />
• Einhaltung von Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz<br />
• Einhaltung von Unfallverhütungsvorschriften<br />
Das damit weitgehend abgedeckte exemplarische und für beide Lernorte verbindliche Lernfeld<br />
„Installation elektrischer Betriebsmittel“ enthält die wichtigsten theoretischen und praktischen<br />
Grundlagen des ersten Ausbildungsjahres und ist als Mindestanforderung noch erweiterbar.<br />
Durch eine definierte Aufteilung der Bildungs- und Qualifizierungsziele an den beiden<br />
Lernorten Schule und Ausbildungsbetrieb ist eine gute Übersichtlichkeit gewahrt. Das Lernfeld<br />
bietet die Möglichkeit verschiedene Projekte zu wählen und somit betriebsorientiert zu<br />
lehren und zu lernen. Dieses Musterlernfeld soll als Vorlage für die spätere Erarbeitung von<br />
lernortübergreifenden Lernfeldern geschaffen werden.
BFK Kfz-Mechaniker<br />
Als Beispiel für ein gestaltetes Lernfeld soll das Lernfeld 1 (Grundstufe) dienen.<br />
19
Lernfeld 1<br />
Warten und Pflegen von Fahrzeugen oder<br />
Systemen<br />
20<br />
Betrieb: 11 Wo.<br />
Schule: 100 Std.<br />
Die Schülerinnen und Schüler sind fähig Pflege- und Wartungsarbeiten zur Funktions- und Werterhaltung an<br />
Fahrzeugen oder berufstypischen Systemen durchzuführen und Kundenerwartungen zu ermitteln. Sie können<br />
Gespräche führen mit Vorgesetzten, Mitarbeitern und Lieferanten und die Bedeutung der Kundenpflege beachten.<br />
Sie zeigen eine positive persönliche Einstellung gegenüber ihrer Werkstattarbeit und übernehmen Verantwortung<br />
für den Geschäftsprozess. Die Schülerinnen und Schüler sind kompetent bei der Analyse von Funktionseinheiten<br />
der Fahrzeuge oder berufstypischer Systeme und in der Beschreibung der Funktion der Teilsysteme. Sie können<br />
Verfahren zur Analyse und Veranschaulichung von Funktionszusammenhängen anwenden und dabei Servicepläne<br />
und Reparaturleitfäden nutzen. Sie können sich technische Unterlagen beschaffen und wenden Möglichkeiten der<br />
Datenverarbeitung zur Informationsgewinnung und Dokumentation an. Sie sind befähigt die dem Service zugrunde<br />
liegenden Regeln, Normen und Vorschriften umzusetzen und die Kommunikation mit vorausgehenden und<br />
nachfolgenden Funktionsbereichen sicherzustellen. Sie haben Sicherheits- und Qualitätsbewusstsein und wenden<br />
die Vorschriften für den Arbeits- und Umweltschutz sicher an.<br />
Sie dokumentieren die durchgeführten Wartungsarbeiten und informieren über deren Art und Umfang.<br />
Bildungs- und Qualifizierungsziele an den Lernorten<br />
Betrieb:<br />
Kennenlernen des Ausbildungsbetriebes (Grundfkt.)<br />
Wissen über Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften<br />
sowie Brandschutzvorschriften etc.<br />
Kenntnisse zum Umweltschutz (Entsorgung/Recycl.)<br />
Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen<br />
Kontrollieren und Bewerten der Arbeitsergebnisse<br />
Anwenden von Prüfverfahren und -mitteln<br />
Nutzen betrieblicher und technischer Kommunikationsmittel<br />
und -verfahren (Funktionspläne etc.)<br />
Kommunikation mit internen und externen Kunden<br />
Warten, Prüfen und Einstellen von Fzgn. u. Systemen<br />
Inhalte von Arbeit und Lernen<br />
Gegenstände<br />
Serviceauftrag<br />
Motor (mech. Funktion, Öl-<br />
und Filterwechsel,<br />
Kühlung/Kühlmittel, Motorsteuerung,<br />
Ventile)<br />
Motormanagement (Fehlerspeicher,<br />
Zündanlage,<br />
Gemischbildung, Kraftstoffe)<br />
Fahrwerk (Räder, Reifen,<br />
Bremsen, Aufhängung,<br />
Lenkung)<br />
Elektrische Anlage<br />
(Beleuchtung, Generator,<br />
Starter, Batterie, Fkt.-<br />
Überwachungssysteme,<br />
Signalanlage)<br />
Triebwerk (Kupplung,<br />
Getriebe, Antriebswellen,<br />
Achsen)<br />
Fahrzeugrückgabe<br />
Werkzeuge<br />
Dateien (Kunde und Kfz)/OBD<br />
Auftragskalkulation/Servicedokumente<br />
Hebebühne<br />
Standardwerkzeug,<br />
Herstellervorschriften etc.<br />
Diagnose- und Auslesegeräte, Tester,<br />
Vielfach-messgerät, Fehlercodes,<br />
Grundeinstelldaten, Updates<br />
Manometer, Profiltiefemesser,<br />
Servicepläne, Prüfrichtlinien<br />
Vielfachmessgerät,<br />
Scheinwerfereinstellgerät<br />
Standardwerkzeug<br />
Gesprächsführung, Erläuterungen<br />
Schule :<br />
Bewerten unterschiedlicher Servicekonzepte<br />
Verstehen und Beurteilen des Kfz als Servicegegenstand<br />
(System Kfz)<br />
Erstellen von Arbeitsplanung für ausgewählte Serviceaufgaben<br />
(auswählen: Werkzeuge, Betriebs- und<br />
Hilfsstoffe – Normen und Kennzeichnungen berücksichtigen<br />
Nutzen moderner Informations- und Kommunikationstechniken,<br />
um Serviceinformationen zu erhalten<br />
Bedienen moderner Mess- und Prüfmittel<br />
Analyse und Funktionsbeschreibung (Schemata usw.)<br />
Abb. 7: Beispiel eines Lernfeldes für Kfz-Mechaniker<br />
Anforderungen<br />
Betriebs- und herstellerbezogene<br />
Vorgaben und Regelungen, Transparenz<br />
zu Umfang und Kosten<br />
Zulassungsrelevante Vorschriften<br />
Einschätzen und Bewerten von Laufgeräuschen,<br />
Öl-, Filter- und Kühlmittelzuständen,<br />
werkstattgerechte Unterlagen<br />
(vollständig)<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />
Technische Normen zu Betriebs- und<br />
Schmierstoffen, Beherrschen der Verfahren<br />
zur Grundeinstellung und<br />
Fehlerauslese<br />
Technische Normen, Sichtkontrolle,<br />
Messen und Prüfen von Drücken,<br />
Profiltiefen, Belagsstärken, Spiele etc.<br />
Technische Normen (Beleuchtung...),<br />
Sicht- und Funktionskontrolle (Sicherungen,<br />
Leitungen, Anschlüsse, Leuchten,<br />
Scheinwerfer, Signale), Messen und<br />
Prüfen (R, U, I, Scheinwerfer, Keilriemen<br />
usw.)<br />
Prüf- und Einstellverfahren (Kupplung,<br />
Dichtungen, Manschetten), Verschleiß<br />
bewerten<br />
Kundenorientierte Gestaltung der<br />
Übergabe
2.3.2 Lernortkooperation und Ausbildungsgestaltung (didaktische Ebene)<br />
BFK Industriemechaniker<br />
Als erstes Ausbildungsprojekt wurde zwischen der Schule und den Ausbildungsbetrieben das<br />
Projekt „Schraubstock“ vereinbart und im ersten Ausbildungsjahr durchgeführt. Der<br />
„Schraubstock“ ist ein Grundlagenprojekt, das ausgewählt wurde, weil eine Lernortkooperation<br />
hinsichtlich der theoretischen und praktischen Lerninhalte und gleichzeitig die praktische<br />
Umsetzung in verschiedenen Betrieben möglich waren. Das Projekt enthielt drei Schwerpunkte<br />
und Arbeitsphasen:<br />
− die theoretische Bearbeitung und Dokumentation,<br />
− die praktische Herstellung des Schraubstocks und<br />
− die Präsentation der Ergebnisse.<br />
Diese Gestaltung ermöglichte eine bessere Kompetenzentwicklung bei den Schülerinnen und<br />
Schülern, da sie sehr handlungsorientiert und selbstständig zu arbeiten hatten. Die praktische<br />
Umsetzung und die daran anschließenden Präsentationen erfolgten in Teamarbeit, um damit<br />
gleichzeitig Sozial- und Methodenkompetenz zu entwickeln. Eine wesentliche Voraussetzung<br />
für die ganzheitliche Bearbeitung des Projekts waren die guten materiellen und technischen<br />
Ausstattungen von Schule und Betrieb – ein wesentlicher Gesichtspunkt, der die Auswahl des<br />
Projekts „Schraubstock“ mit beeinflusste.<br />
Allerdings gab es einige Probleme, welche den Bearbeitungsprozess behinderten bzw. begrenzten.<br />
Das Projekt war hinsichtlich seiner Inhalte sehr umfangreich und anspruchsvoll. Es<br />
erforderte von allen Beteiligten einen sehr hohen Zeitaufwand. Die Bearbeitung von solch<br />
umfangreichen Projekten bringt Probleme mit sich, wie z. B. die Nutzung von Computerkabinetten<br />
und Fachräumen, Bedarf an zusammenhängenden Unterrichtsstunden, Lehrereinsatz<br />
etc. Deshalb ist es wichtig, die Teilaufgaben des Projekts auf die materiellen und personellen<br />
Voraussetzungen der Kooperationspartner zuzuschneiden.<br />
BFK Mechatroniker<br />
In der BFK Mechatroniker wurden die beiden Projekte „Schraub- und Stiftverbindung“ und<br />
ein „SPS-Interface“ entwickelt. Die Realisierung des Projektes „Schraub- und Stiftverbindung“<br />
erfolgte nicht in allen Ausbildungsbetrieben vollständig, da die Ausbilder in zwei Bildungszentren<br />
zu gleicher Zeit in der BFK „Industriemechaniker“ mitarbeiteten. Der jeweilige<br />
Ausbilder übernahm dann die Lehrgänge beider Berufsgruppen, zeitlich gestaffelt.<br />
Das Teilprojekt „SPS-Interface“ stellte jedoch ein mechatronisches Gesamtprojekt dar, da bei<br />
der Herstellung des Interfaces auch die Inhalte der „Schraub- und Stiftverbindung“ (Metallbearbeitung,<br />
Bohren, Leiterplattenherstellung etc.) integriert waren.<br />
Die Realisierung des Projektes „SPS-Interface“ erfolgte in 4 Phasen:<br />
1. theoretische Durchdringung der Grundkonzeption des Projektes und Arbeitsplanung<br />
2. Aufbau des Projektes und Inbetriebnahme der SPS-Interfaces<br />
21
3. Erstellung einer Dokumentation<br />
4. Präsentation der Arbeitsergebnisse<br />
Die Evaluation bzw. Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgaben erfolgte mit einem von der<br />
BFK Mechatroniker selbst erstellten Bewertungsbogen (vgl. 2. Zwischenbericht, S. 31).<br />
Das genannte Projekt hatte für alle Akteure folgende lernsituationsbegünstigende Effekte:<br />
1. Förderung der Sozialkompetenz durch Teamarbeit aller am Projekt beteiligten Auszubildenden.<br />
Der Aufgabenkatalog reichte von die Projekterstellung bis zur Ergebnispräsentation<br />
vor verschiedenen Gremien.<br />
2. Entwicklung der Methodenkompetenz, weil die technologische Vielfalt des Projekts eine<br />
Fülle unterschiedlicher Aufgaben bedingte.<br />
3. Förderung der individuellen und habituellen Persönlichkeitseigenschaften der Lernenden<br />
in Bezug auf Motivation und Berufsstolz, weil am Ende ein hochwertiges Produkt entstanden<br />
ist.<br />
4. Verbesserung der internen BFK- Arbeit auf Grund der umfangreichen Projektakquise, welche<br />
als Vorleistung zu erbringen war und das genannte Gremium vor problematische Aufgaben<br />
stellte. Von den BFK- Mitgliedern wurde auch immer wieder herausgestellt, dass<br />
der Projektumfang bereits im Grenzbereich des Möglichen lag.<br />
Im Verlauf des Projektes hat sich herausgestellt, dass die Integration bestimmter Projektinhalte,<br />
wie z. B. die Erstellung der Dokumentation sowie die Anfertigung von CAD-Fachzeichnungen,<br />
in den Unterrichtsablauf problematisch war. Prinzipiell ist es schwierig, im vorgesehenen<br />
Zeitvolumen den Unterrichtsstoff fachgerecht zu vermitteln. Beispielsweise sind für die<br />
Einweisung in ein Elektro-CAD-Programm zwei Stunden notwendig und damit ist das gesamte<br />
Stundenvolumen bereits ausgeschöpft. Die Erstellung der Funktionsbeschreibung im Unterricht<br />
gestaltete sich ebenfalls organisatorisch schwierig.<br />
BFK Kfz-Mechaniker<br />
In der BFK Kfz-Mechaniker wurden im Berichtszeitraum drei Projekte durchgeführt. Geplante<br />
weitere Projekte der gleichen Art scheiterten an der veränderten Personalsituation in den<br />
beteiligten Autohäusern. Es ist auch anzunehmen, dass sich die Lage eher noch verschärfen<br />
wird.<br />
Bei den drei Projekten handelt es sich um folgende:<br />
Projekt 1: Karosserietechnik mit dem Autohaus Reichstein & Opitz (12.6.2002 und<br />
19.6.2002)<br />
Mit dem Meister wurde der Besuch der Karosserieabteilung im Sinne einer Betriebserkundung<br />
vereinbart. In der Theorie wurden für diesen Besuch die theoretischen Grundlagen gelegt<br />
und ein Fragekomplex erstellt:<br />
− Wann ist der Rückstauchvorgang mit Hilfe von Schwungenergie möglich?<br />
− Erklären Sie die Begriffe "Kaltaushärten und Überrichten" am praktischen Beispiel!<br />
22
− Nennen Sie die Schrittfolge beim Aufbau einer Frontknautschzone auf der Richtbank!<br />
− Nach welchen Verfahren führt man Kontrollmessungen nach der Karosseriereparatur aus?<br />
Die Auswertung des Projektes ergab folgende Ergebnisse:<br />
− Eine genaue zeitliche Absprache mit dem Besuch und dem Vorhandensein entsprechender<br />
Reparaturarbeiten konnte kaum erfolgen.<br />
− Die entsprechenden Fachkräfte konnten in der Praxis nur schwer freigestellt werden.<br />
− Das Thema wurde nicht ausreichend vorbereitet, sodass das bei der inhaltlichen Ausgestaltung<br />
ein Verbesserungsbedarf besteht.<br />
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Auszubildenden – trotz einiger Probleme –<br />
fundierte Einsichten in die betriebliche Praxis, insbesondere in die Durchführung von Lackierarbeiten,<br />
erhielten.<br />
Projekt 2: Sicherheitstechnik mit dem Autohaus Scholz GmbH (November/Dezember 2002)<br />
Dieses Projekt behandelte die Sicherheitstechnik von Fahrzeugen. Von den Lehrern wurde ein<br />
Begriffskatalog erstellt, der alle Begriffe zum Thema „Fahrzeugsicherheit“ enthielt und mit<br />
den Schülern erörtert wurde. Ihr Interesse an den Einzelthemen wurden mit Hilfe eines Fragebogens<br />
ermittelt. Der Begriffskatalog war zuvor mit dem Projektpartner Autohaus Scholz<br />
GmbH abgestimmt worden. Dabei stellte sich heraus, dass nur das Teilgebiet „Bremsen und<br />
dazugehörende Technik“ abgearbeitet werden konnte. Die Resonanz der Schüler wurde mit<br />
einem weiteren Fragebogen ermittelt. Ein zusätzlicher Abschlusstest gab Aufschluss über die<br />
Wissensaufnahme. Der Referent des Autohauses Scholz war sehr gut vorbereitet und hoch<br />
motiviert, sodass er das Thema praxisbezogen vermitteln konnte. In Bezug auf die Strukturierung<br />
der Lerninhalte ergab sich jedoch das Problem, dass das Thema „Bremsen“ in der schulischen<br />
Stoffvermittlung erst später folgte, die theoretischen Grundlagen also erst nach der<br />
praktischen Problembehandlung erfolgen konnte. Abschließend wurde noch vor Ort in der<br />
Werkstatt an einem Fahrzeug der E-Klasse das System in seiner technischen Ausführung vorgestellt.<br />
Diese Betriebserkundung war die effektivste und inhaltlich wertvollste Veranstaltung.<br />
Projekt 3: Theorievorbereitung ÜLU-Lehrgang Karosseriebau/Blechbearbeitung mit dem<br />
Ausbildungszentrum des Handwerks Gera/Aga (Oktober/November 2002)<br />
In Kooperation mit dem Ausbildungszentrum der Handwerkskammer Ostthüringen zu Gera<br />
wurde ein ÜLU-Lehrgang in der Berufsschule theoretisch vorbereitet und im Ausbildungszentrum<br />
praktisch durchgeführt. In der Berufsschule wurden die Schüler in zwei Unterrichtsstunden<br />
auf den noch nicht bekannten Stoffkomplex vorbereitet. Das Ausbildungszentrum<br />
stellte den Zeichnungssatz zur Verfügung. Dieser beinhaltete vier Werkstücke zur Blechbearbeitung<br />
an der Karosserie und wies steigende Schwierigkeitsgrade auf. Das Material wurde<br />
entsprechend der Aufgabenstellung aufbereitet und in Teams von zwei bis drei Schülern mit<br />
Hilfe eines Foliensatzes problemorientiert erläutert. Dazu wurden Hinweise zum Lesen von<br />
Fachzeichnungen zu den Besonderheiten der Blechbearbeitung gegeben.<br />
Der Lehrgang wurde mit einem Fragebogen zur Vorbereitung, den Hilfsmitteln, den auftretenden<br />
Schwierigkeiten und zur Lernortkooperation evaluiert. Nach dem ersten kooperativen<br />
23
Lehrgangsdurchlauf ergab die Auswertung des Fragebogens zunächst, dass die Vorbereitung<br />
des Projektes in der Berufsschule zeitlich unzureichend und die Hilfsmittel nicht optimal waren.<br />
Außerdem wurde deutlich, dass die Lernortkooperation im BTZ noch in den Anfängen<br />
steckte. Erst im Verlauf des zweiten Jahres stellte sich eine entscheidende Verbesserung ein,<br />
welche bei beiden Lernortpartnern den Sinn dieser Gesamtmaßnahme erkennen ließ. Mittlerweile<br />
gehen beide Seiten von einer nützlichen und langfristig angelegten kooperativen Zusammenarbeit<br />
aus, welche insbesondere unter den veränderten Bedingungen eines neuen Berufsbildes<br />
noch optimiert werden kann..<br />
2.3.3 Lernortkooperation und Professionalisierung der Lehrer/Ausbilder<br />
Im Rahmen von LEKOBE wurden mehrere Maßnahmen zur Professionalisierung der Lehrer<br />
und Ausbilder durchgeführt: Am 18.12 und19.12.2000 wurde von der wissenschaftliche Begleitung<br />
die erste gemeinsame Lehrer-Ausbilder-Weiterbildung zum Thema „Lern- und Arbeitsaufgaben<br />
für eine gestaltungsorientierte Berufsbildung im Lernortverbund“ durchgeführt.<br />
Im Seminar wurden erfolgreich erprobte Konzepte zur Gründung von Ausbildungspartnerschaften<br />
sowie zur Entwicklung, Durchführung und Bewertung von Lern- und Arbeitsaufgaben<br />
behandelt. Im zweiten gemeinsamen Lehrer-Ausbilder-Seminar am 25. 4. und 26.4.2001<br />
wurde das KMK-Lernfeldkonzept mit seinen Zielen und Prinzipien, sowie der Orientierung<br />
an Geschäfts- und Arbeitsprozessen bzw. beruflichen Handlungsfeldern thematisiert: Dabei<br />
wurde auch das ITB-Konzept zur Entwicklung von Lernfeldern vorgestellt. Weiterhin wurden<br />
die berufspädagogischen Aspekte sowie die didaktisch-methodischen Konsequenzen behandelt.<br />
Das Landesinstitut ThILLM hat im Rahmen des Seminars einen ersten Erfahrungsbericht<br />
zum Umsetzungsstand der Mechatroniker- Ausbildung bereitgestellt. Anschließend wurden<br />
erste Umsetzungsversuche zur Entwicklung eines lernortübergreifenden Lernfeldes vorgenommen.<br />
Darüber hinaus wurden verschiedene gemeinsame Exkursionen zu Berufsschulen durchgeführt,<br />
die an ähnlichen Themen und unter vergleichbare Bedingungen arbeiteten . So fand im<br />
November 2001 ein Erfahrungsaustausch mit Akteuren aus dem ehemaligen Modellversuch<br />
GoLo in Wilhelmshaven statt. Eine Lehrer-Ausbilder-Gruppe reiste für zwei Tage nach Wilhelmshaven,<br />
um sich über GoLo- Konzepte zu informieren, Expertengespräche zu führen und<br />
Betriebe und Projekte zu besichtigen. Im Rahmen des Kolibri-Programms wurde eine Exkursion<br />
zum Modellversuch INTRALOK nach Wiesloch durchgeführt, da sich dieses Vorhaben<br />
mit ähnlichen Fragestellungen (Lernortkooperation im Kfz-Handwerk) befasste.<br />
Am 05.12 und 6.12.2002 wurde eine Fachtagung organisiert, in der Herr Prof. Dr. Rauner<br />
einen Fachvortrag, hielt die Auszubildenden ihre Projekte präsentierten und in zwei Betrieben<br />
und einem Autohaus Workshops durchgeführt wurden.<br />
Es wurde deutlich, dass die regelmäßig stattfindenden BFK-Sitzungen ebenfalls zur Teamentwicklung<br />
beitrugen. Neben den kontinuierlichen Absprachen sowie der Planung, Durchführung<br />
und Bewertung gemeinsamer Projekte, tauschten die Lehrer und Ausbilder verschiedene<br />
Unterrichts- und Ausbildungsdokumente sowie schul- bzw. betriebsspezifische Ordnungsmittel<br />
aus und erarbeiteten darüber hinaus gemeinsame Dokumente zur Veröffentlichung<br />
(z. B. Internet). Im Kfz-Bereich führten auch Meister einzelne Unterrichteinheiten<br />
24
durch. Die BFK-Treffen in den Betrieben ermöglichten den Lehrern darüber hinaus einen<br />
aktuellen Einblick in die betriebliche Realität und das kennen lernen von Geschäfts- und Arbeitsprozessen<br />
in der betrieblichen Realität.<br />
25
3 Beitrag des Modellversuchs zum Programm KOLIBRI<br />
3.1 Beantwortung der zielleitenden Fragestellungen aus Sicht des Modellversuches<br />
3.1.1 Maßnahmenbereich 1<br />
Entwicklung von kooperativen Konzepten zur Curriculumpräzisierung ‘vor Ort’ sowie von<br />
Instrumenten zur ausbildungsprozessbegleitenden Beurteilung von Methoden- und Sozialkompetenzen<br />
1.1 Welche Verfahren der kooperativen Präzisierung sowie der Abstimmung von Lehrplaninhalten<br />
zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieben können etabliert werden?<br />
In LEKOBE konnten folgende Verfahren zur kooperativen Präzisierung etabliert werden:<br />
− eine stofflich-zeitliche Abstimmung der Lerninhalte zwischen den Kooperationspartnern,<br />
− die Entwicklung von exemplarischen lernortübergreifenden Lernfeldern in allen drei BFK<br />
und<br />
− die kooperative Umsetzung der gemeinsamen und lernortspezifisch ausdifferenzierten<br />
Ausbildungsinhalte durch Ausbildungsprojekte (vgl. 1.2).<br />
Aus der Sicht der BFK Industriemechaniker und der BFK Mechatroniker stellt sich diese<br />
Vorgehensweise wie folgt dar:<br />
Für eine erfolgreiche und effektive Umsetzung der lernortkooperativen Ausbildung ist es<br />
wichtig die Stoffverteilungspläne mit den betrieblichen Ausbildungsplänen zeitlich abzustimmen<br />
bzw. abzugleichen. Von besonderer Relevanz ist diese Abstimmung im Zusammenhang<br />
mit Ausbildungsprojekten, denn die Bearbeitung eines gemeinsamen Projekts ist nur<br />
möglich, wenn sich die Ausbildungsinhalte von Theorie und Praxis aufeinander beziehen.<br />
Neben der inhaltlichen Bezugnahme ist die zeitliche Abstimmung der Lerninhalte so zu gestalten,<br />
dass ein Ausbildungsprojekt kooperativ umgesetzt werden kann. In den Berufsfachkonferenzen<br />
wurden zunächst alle Stoffverteilungspläne vorgelegt und danach aufeinander<br />
abgestimmt. Alle für das Projekt notwendigen Themen wurden annähernd gleichzeitig von<br />
Schule und Betrieb behandelt. Dies ist unbedingt notwendig und sollte beibehalten werden,<br />
um die Zusammenarbeit der Ausbildungspartner zu verbessern und zu verstetigen. Für die<br />
Auszubildenden ist die parallele Bearbeitung von großem Nutzen, da dadurch die Basis zur<br />
Herausbildung und Entwicklung der beruflichen Handlungskompetenzen gelegt wird und der<br />
jeweils spezifische Beitrag beider Lernorte für eine gemeinsam zu gestaltende Ausbildung<br />
verdeutlicht wird. Der Verständnishorizont für berufliche Aufgaben, betriebliche Prozesse<br />
und technische Lösungen und Probleme konnte somit verbessert werden. Die durchgeführten<br />
Ausbildungsprojekte zeigten, dass der Erfolg bzw. der Erkenntnisgewinn bei den Auszubildenden<br />
zu erkennen war. Damit wird die Notwendigkeit der Zusammenarbeit bestätigt.<br />
26
In der BFK Kfz-Mechaniker wird diese Verstetigung der Abstimmung allerdings auch etwas<br />
kritisch gesehen, da sich in dieser Berufsgruppe die besonders schwierigen wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen im Handwerk bemerkbar machen. Die Abstimmung der Ausbildungsinhalte<br />
zwischen der Berufsschule und den Handwerksbetrieben ist nur bedingt und punktuell<br />
möglich, da letztere nicht nach einem detailliert durchstrukturiertem Plan (dem Ausbildungsrahmenplan)<br />
ausbilden. Die Ausbildung erfolgt nach temporär vorhandenen Arbeitsinhalten,<br />
also in Abhängigkeit der täglich unterschiedlich anfallenden Arbeitsaufgaben. Bisher wurden<br />
die gemeinsamen Projekte von den Vertretern der Ausbildungsbetriebe immer nur dann<br />
durchgeführt, wenn es die betrieblichen Belange zuließen. Hier liegt also eine Unsicherheit<br />
bezüglich einer dauerhaft zu verstetigenden Lernortkooperation vor. Soll dieses Modell zukunftsfähig<br />
gemacht werden, und das ist der erklärte Wille beider Partner, müssten andere<br />
Wege beschritten bzw. alle personellen und materiellen Ressourcen ausgeschöpft werden. Ob<br />
für diese Aufgabe eine zeitliche Freistellung eines Firmenmitarbeiters in Zukunft erreicht<br />
werden kann, um Projektmaßnahmen durchführen zu können, bleibt abzuwarten. Es wäre aus<br />
unserer Sicht besser, durch umfassende Betriebspraktika die Berufsschullehrer verstärkt in<br />
diesen Prozess einzubinden.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen der Berufsschule bzw. der BFK Kfz-Mechaniker und der überbetrieblichen<br />
Ausbildungsstätte, dem BTZ Gera, bleibt zwar prinzipiell bestehen, inwieweit<br />
aber die Abstimmung der Ausbildungsinhalte und die Durchführung gemeinsamer Projekte<br />
weiterhin realisierbar sind, bleibt offen. Hier besteht das Problem, dass sich die Lehrgänge<br />
der Grundstufe auch nach erfolgter Neuordnung dieses Ausbildungsberufs (noch) nicht verändert<br />
haben. Mit anderen Worten, die alten Lehrgänge „passen“ noch nicht zur neuen Ausbildungsordnung<br />
bzw. zu den ersten vier Lernfeldern des neuen Ausbildungsberufs. Beratungen<br />
erfolgten somit nur noch situationsgebunden und temporär. Im letzten Drittel des Modellversuches<br />
wurden deshalb auch keine Projekte mehr realisiert.<br />
Unter aktiver Mithilfe der Kfz-Innung Ostthüringen wird gegenwärtig nach möglichen gemeinsame<br />
Projekten gesucht. Im Hinblick auf die Abstimmung der Lerninhalte präferieren die<br />
beteiligten Lehrer in dieser BFK einen Vorlauf der Theorie, um eine Grundlage für das Projekt<br />
am BTZ zu schaffen. Bisher scheiterte die Umsetzung an der nicht möglichen zeitlichen<br />
Koordination der Lehrgangsdurchführung. Auch hier wird nach Lösungen gesucht werden.<br />
Das Ergebnis ist zurzeit noch offen.<br />
Die Lehrer empfehlen, dass zur Durchführung zukünftiger Projekte mit der Kfz-Innung Ostthüringen<br />
konkrete Absprachen getroffen werden sollten. So sollten in Zukunft die Projekte<br />
nach Absprache mit den Autohäusern fest in den Ablauf eines jeden Lehrjahres eingebunden<br />
werden. Geplant sind pro Lernfeld ein Projekt, d. h. vier Projekte pro Lehrjahr. Dies erfordert<br />
jedoch eine Klärung der Übernahme von Ausbildungseinheiten seitens der Betriebe und des<br />
Festlegung des zeitlichen Rahmens.<br />
1.2 Inwieweit kann die Präzisierung der Lehrplaninhalte in kooperativ getragene Formen der<br />
Planung und Durchführung einzelner Unterrichtseinheiten weitergeführt werden?<br />
Die Präzisierung und Konkretisierung erfolgte in LEKOBE in erster Linie in der Form von<br />
27
gemeinsamen Ausbildungsprojekten. Zur weiteren Planung und Durchführung einzelner Ausbildungs-<br />
bzw. Unterrichtseinheiten wurde eine Dokumentation der in den gemeinsamen Projekten<br />
erarbeiteten inhaltlichen Schwerpunkte erstellt, die als Grundlage für ein zunächst partielles<br />
Kerncurriculum dient. Die durchgeführten Projekte sollen inhaltlich-curricular überarbeitet<br />
werden und in eine curriculare Handreichung zur Durchführung des kooperativen Unterrichts<br />
überführt werden. Die Handreichung bietet eine Detaillierung bzw. Präzisierung der<br />
Lernfelder in Bezug auf Inhalte, Medien, Methoden, Gegenstände etc. unter Einbindung von<br />
Projektbeispielen.<br />
1.3 Über welche spezifischen Möglichkeiten (bzgl. pädagogischer Kompetenz, Zeit, Aufgabenstellungen,<br />
Verhältnis Auszubildende zu Lehr- bzw. Ausbildungskräften) der ausbildungsbegleitenden<br />
Beurteilung und Förderung von Sozial- und Methodenkompetenzen<br />
verfügen die Lernorte? Inwieweit könnte in diesem Zusammenhang ein kooperatives Zusammenwirken<br />
der Lernorte erfolgen?<br />
Prinzipiell verfügen alle beteiligten Lernorte über eine adäquate Kompetenz zur ausbildungsbegleitenden<br />
Beurteilung und Förderung von Sozial- und Methodenkompetenzen. Die<br />
Intensivierung der Lernortkooperation kann selbstverständlich auch zu einer Sensibilisierung<br />
und Verbesserung dieses Kompetenzbereiches führen. So hat der Modellversuch sicherlich<br />
zur Einsicht beigetragen, dass eine Prozessbeurteilung heutzutage von großer Relevanz ist.<br />
Des Weiteren sollte die Beurteilung bzw. Bewertung von Lernprozessen und -ergebnissen<br />
nicht nur auf den Sozial- und Methodenaspekt reduziert werden, da das konstituierende Zentrum<br />
der beruflichen Handlungskompetenz immer noch die Fachkompetenz darstellt. Diesbezüglich<br />
gilt es zu hinterfragen, wie und was bei der Herausbildung der Fachkompetenz beurteilt<br />
werden muss. Dabei muss der Referenzrahmen in der beruflichen Facharbeit selbst gesucht<br />
werden. Dies bedeutet, dass auch die etablierten Bewertungsinstrumente kritisch zu<br />
hinterfragen sind. Eine innovative Ausbildung benötigt deshalb integrative Instrumente der<br />
Bewertung, die alle Kompetenzfacetten berücksichtigen.<br />
In diesem Zusammenhang muss weiterhin kritisch diskutiert werden, ob sich die Aussetzung<br />
der Ausbilder-Eignungs-Verordnung nicht negativ auf die Beurteilung und Förderung der<br />
Methoden- und Sozialkompetenzen auswirken wird, weil dadurch zu befürchten ist, dass diese<br />
Kompetenzen bei den Ausbildern gegenüber der Fachkompetenz in den Hintergrund rücken<br />
und sich dies auch auf die Ausbildungsgestaltung auswirken könnte.<br />
1.4 Welche Instrumente eignen sich zur ausbildungsbegleitenden Beurteilung von Sozial- und<br />
Methodenkompetenzen an beiden Lernorten?<br />
In allen Berufsfachkonferenzen wurden Evaluationsverfahren bzw. -instrumente nach von<br />
ihnen selbst erarbeiteten Kriterien und Bewertungsmodalitäten in Bezug auf Projekte und die<br />
Kompetenzentwicklung der Schüler erstellt. In diesen wurden eine Einzelbewertung verschiedener<br />
Kompetenzbereiche bzw. -aspekte sowie eine Gewichtung der Kriterien vorgenommen.<br />
Die BFK Industriemechaniker hat im Zusammenhang mit dem Ausbildungsprojekt „Schraub-<br />
28
stock“ einen Bewertungsbogen zur Bewertung der erbrachten Leistungen erstellt. Die Bewertungskriterien<br />
ermöglichen die Einschätzung verschiedener Arbeits- und Lernbereiche und<br />
wurden nach den Anforderungen des Projekts ausgewählt. Bei der Bewertung selbst hat sich<br />
gezeigt, dass es sinnvoll ist, diese Kriterien gegeneinander abzuwägen. Dadurch können bei<br />
der Bewertung Schwerpunkte gesetzt und somit eine gezielte Entwicklung erreicht werden.<br />
Die Bewertungsbögen waren den Auszubildenden von Anfang an bekannt, sodass sie bei der<br />
Bearbeitung des Projektes die Schwerpunkte erkennen konnten. Hier zeigte sich, dass es gerade<br />
am Anfang besonders wichtig ist, die Aufgabenstellung so zu erläutern bzw. zu formulieren,<br />
dass die Lehrlinge die geplanten Schwerpunkte erkennen und somit gezielt handeln können.<br />
Das Projekt Schraubstock war sehr umfangreich und die Leitfragen sehr offen gestellt,<br />
um den Auszubildenden einen Freiraum zu schaffen und ihre Kreativität zu fördern. Deshalb<br />
war es auch schwierig eine Gewichtung der Bewertungskriterien vorzunehmen. Während der<br />
Projektdurchführung gezeigte sich, dass die Auszubildenden durch die Leitfragen Schwierigkeiten<br />
bei der Eingrenzung des Themas hatten. Es wurden daher auch unterschiedliche Ergebnisse<br />
erreicht. Diese Tatsache musste bei der Bewertung beachtet werden.<br />
Die BFK Mechatroniker hatte im Zusammenhang mit dem Ausbildungsprojekt „SPS-<br />
Interface“ ebenfalls einen eigenen Bewertungsbogen zur Bewertung der erbrachten Leistungen<br />
erstellt. Dieser Bewertungsbogen wurde allerdings nach den ersten beiden Präsentationen<br />
der Arbeitsgruppen etwas überarbeitet. Im Teil 2 „Präsentation“ wurde der Punkt “Medieneinsatz“<br />
ergänzt und die Punkteverteilung angepasst. Die Bewertungen der anderen Präsentationen<br />
zeigten, dass dieser Bewertungsbogen auch weiter verwendet werden kann. Weiterhin<br />
wurden die erreichten Punkte beim Teil 2 für die Bildung einer Note im Unterrichtsfach<br />
Deutsch herangezogen.<br />
Darüber hinaus wurde in beiden Berufsfachkonferenzen eine Ausbildungsmappe für die gemeinsame<br />
Dokumentation und Bewertung der zu erarbeitenden Projekte in beiden Lernorten<br />
erstellt. Die Mappe wurde von Auszubildenden an beiden Lernorten geführt und von den<br />
Lehrkräften kontrolliert und überprüft. Alle im Laufe der Ausbildung erarbeiteten Projekte<br />
konnten dort in übersichtlicher Weise dokumentiert werden.<br />
In der BFK Kfz-Mechaniker liegen derzeit – im Vergleich zu den anderen BFK – weniger<br />
Erfahrungen vor, welche Instrumente zur Beurteilung von Sozial- und Methodenkompetenz<br />
an beiden Lernorten verfügbar und für die Beurteilung der genannten Kompetenzen auch geeignet<br />
sind. Die beteiligten Lehrer bewerteten die Umsetzung der gemeinsamen Projekte mit<br />
unterschiedlichen Instrumenten. Vor dem Hintergrund des neuen Lernfeldkonzeptes wurde<br />
jedoch deutlich, dass hier weiterführende Überlegungen angestellt werden müssen, da die<br />
herkömmliche Praxis der Notenvergabe für schriftliche und mündliche Leistungen den neuen<br />
Anforderungen nicht mehr Rechnung trägt. Verbale Einschätzungen erschienen dem BFK-<br />
Leiter zu aufwändig und daher kaum praktikabel. Es bestünde die Gefahr, dass aus Zeitgründen<br />
zu formal herangegangen würden. Deshalb sollte eine breitere Streuung der Aufgabenbereiche,<br />
die mit Noten bewertet werden können, in Erwägung gezogen werden. Denkbar sind<br />
hier neben den traditionellen (auf Prüfungsmodus abgestimmten) Klassenarbeiten auch Fachvorträge<br />
von Schülerteams. Die ersten Anwendungsversuche dieses Verfahren im 3. Lehrjahr<br />
zeigten überraschend positive Ergebnisse, die bewiesen, dass die Schüler erstens teamfähig<br />
29
und zweitens in der Lage sind, technische Sachverhalte mündlich gut vorzutragen.<br />
1.5 Welche Anforderungen bzgl. Akzeptanz, Handhabbarkeit, Transparenz, testtheoretischen<br />
Gütekriterien und Aufwand (Zeit und Kosten) an das Instrumentarium erweisen sich als<br />
vertretbar und wie kann ihnen entsprochen werden?<br />
Die Frage nach den Anforderungen an die Bewertungsinstrumentarien kann am besten auf<br />
Basis der Standards des US-amerikanischen Joint Committee on Standards for Educational<br />
Evaluation beantwortet werden. Diese Standards für Evaluationsmaßnahmen im Bildungsbereich<br />
dienen dazu, eine möglichst hohe Qualität bei der Bildungsevaluation zu erreichen. Jeder<br />
Standard formuliert eine thematisch spezifische, normative Aussage für die Ausgestaltung<br />
einer Evaluation. Sie sind allerdings nicht als feste Regeln zu verstehen, die schematisch anzuwenden<br />
sind, sondern entsprechen vielmehr konkreten Empfehlungen. Die insgesamt 30<br />
einzelnen Standards sind in vier Kategorien gruppiert, die den zentralen Anforderungen an<br />
eine Evaluation entsprechen (vgl. Sanders 1999, S. 27 ff.):<br />
(1) Nützlichkeit: An ein Evaluationsinstrument ist die Anforderung zu stellen, dass es informativ,<br />
zeitgerecht und wirksam ist. Damit aussagekräftige Ergebnisse gewonnen werden<br />
können, sind die Eigenheiten und Informationsbedürfnisse der Adressaten möglichst genau<br />
zu bestimmen und das Evaluationsinstrument darauf zuzuschneiden. Ergebnisse sind<br />
rechtzeitig zur Verfügung zu stellen, wobei die Bewertung nicht nur auf die Qualität einer<br />
Maßnahme beschränkt werden, sondern auch umsetzbare und verständliche Hinweise<br />
auf Verbesserungsmöglichkeiten geben sollte.<br />
(2) Durchführbarkeit: Da Evaluationen in der Regel nicht unter Laborbedingungen stattfinden,<br />
hat das Evaluationsinstrument praxisgerecht zu sein. Die Evaluation darf nicht mehr<br />
Ressourcen, Material, Personal und Zeit in Anspruch nehmen als für die Erreichung des<br />
Evaluationszieles unbedingt erforderlich ist. Damit ein Evaluationsinstrument seinem<br />
Zweck angemessen ist, muss es leicht zu handhaben sein und in der Durchführung sowie<br />
in der Auswertung sehr transparent sein.<br />
(3) Korrektheit: Bei allem Erkenntnis- und Ergebnisinteresse darf eine Evaluation nicht die<br />
Rechte der involvierten Einzelpersonen aus den Augen verlieren. Die Korrektheitsstandards<br />
sollen vor ungesetzlichen, skrupellosen oder unethischen Vorgehensweisen warnen.<br />
(4) Genauigkeit: Entscheidend für die Qualität einer Evaluation ist, dass sie auch tatsächlich<br />
das bewertet, was bewertet werden soll, d. h. die Evaluation hat bezogen auf ihren Zweck<br />
umfassend zu sein und angemessene Informationen zu liefern. Dabei muss der Zusammenhang<br />
zwischen den erhobenen Daten und den daraus gewonnenen Schlussfolgerungen<br />
nachvollziehbar sein.<br />
Aus den bisherigen Erfahrungen mit Lern- und Arbeitsaufgaben und unter Berücksichtigung<br />
der Evaluationsstandards lassen sich zusammenfassend die folgenden Anforderungen an ein<br />
Selbstevaluationsinstrument für Lern- und Arbeitsaufgaben formulieren:<br />
30
(1) leichte Handhabbarkeit: Die Evaluation darf für Ausbilder und Lehrer nicht zu aufwändig<br />
sein (weder zeitlich noch inhaltlich) und keine besondere Vorbereitung erfordern.<br />
Die Arbeit der Evaluatoren muss sich nach Möglichkeit auf die reine Bewertung beschränken,<br />
die Auswertung hat ebenfalls möglichst einfach zu erfolgen. Ideal wäre ein<br />
automatisiertes Tool, das Ausbilder und Lehrer durch das Verfahren führt, für ihre Beurteilungen<br />
Ein- gabemasken vorsieht und diese schließlich direkt in Ergebnisse umsetzt,<br />
so dass die Evaluatoren von der Auswertungsarbeit befreit wären.<br />
(2) Transparenz: Das Verfahren bzw. das Vorgehen muss einleuchtend, möglichst unkompliziert<br />
und nachvollziehbar sein. Den Evaluatoren muss zu jedem Zeitpunkt klar sein,<br />
was wie und warum zu tun ist. Darüber hinaus muss immer deutlich sein, in welcher<br />
Form die Beurteilungen ausgewertet werden und in die Evaluationsergebnisse einfließen.<br />
Das Evaluationsinstrument darf kein „Geheimnis“ sein.<br />
(3) Angemessenheit: Entscheidend für den Erfolg der Evaluation ist natürlich, dass genau das<br />
bewertet wird, das untersucht werden soll. Dazu ist es erforderlich, Bewertungskategorien<br />
und Kriterien zu formulieren, die in einem unmittelbaren Zusammenhang zum zu<br />
bewertenden Konzept bzw. Projekt stehen und die entscheidenden Untersuchungsmerkmale<br />
widerspiegeln. Dabei müssen die Bewertungskategorien und -kriterien umfassend<br />
genug sein, sollten jedoch möglichst wenige Redundanzen aufweisen.<br />
(4) Bereitstellung von interpretierbaren, aussagekräftigen Ergebnissen: Vorrangiges Ziel<br />
einer Evaluation ist es, Aussagen über die Qualität und Verbesserungsmöglichkeiten einer<br />
Ausbildungsmaßnahme bzw. eines Ausbildungsprojektes zu liefern. Dies ist nur<br />
möglich, wenn den Evaluatoren klar ist, was die Ergebnisse ihrer Untersuchung bedeuten<br />
und wie sie auszulegen sind. Da auch die Interpretation der Ergebnisse nicht zu aufwändig<br />
sein darf, bietet sich eine sinnvolle Visualisierung an, mit der die Evaluatoren „auf<br />
einen Blick“ Stärken und Schwächen erkennen können.<br />
Innerhalb dieser Fragestellung sollte die Notwendigkeit der üblichen testheoretischen Gütekriterien<br />
(Objektivität, Validität und Reliabilität) grundlegend diskutiert werden. Evaluationsinstrumente,<br />
die diesen wissenschaftlichen Kriterien genügen sollen, müssen in empirischen<br />
Verfahren statistisch überprüft werden. Solche Analysen benötigen umfangreiche Untersuchungen<br />
mit größeren Stichproben und Vergleichsuntersuchungen mit unterschiedlichen Probanden<br />
(Bewerter und zu Bewertende), die im Rahmen einzelner – vor allem kleinerer –<br />
Modellversuche nicht geleistet werden können. Insgesamt stellt sich auch die Frage, ob Evaluationsinstrumente<br />
zur Beurteilung von Ausbildungsmaßnahmen bzw. Lernprozessen überhaupt<br />
testtheoretischen Gütekriterien genügen müssen. Kompetenzbewertung ist ein sehr subjektiver<br />
und qualitativer Prozess und folgt weniger einer quantitativ-analytischen, sondern<br />
vielmehr einer qualitativen Logik.<br />
1.6 Welche Anforderungen werden an die Durchführenden der Bewertung bzgl. Kompetenzen,<br />
Zeitaufwand etc. gestellt? Wie können die Lehr- und Ausbildungsverantwortlichen<br />
im Rahmen einer (ggf. gemeinsamen) Weiterbildung auf diese Anforderungen vorbereitet<br />
31
werden?<br />
32
Insgesamt wird von Seiten der Lehrer in Bezug auf die Einsetzung von Bewertungsinstrumenten<br />
konstatiert, dass diese Aufgabe einen hohen Zeitaufwand aller Beteiligten sowie umfangreiche<br />
Kenntnisse über die Bewertungsmodelle und deren Kriterien erfordert. Dies bedeutet,<br />
dass hier eine besondere methodische Kompetenz erforderlich ist, die in der traditionellen<br />
Lehrerbildung und Schulpraxis in der Regel nicht berücksichtigt wird und sich dadurch nicht<br />
herausgebildet hat. In Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Begleitung wurde deshalb<br />
ein spezielles Seminar zum Thema Evaluationsinstrumente und Bewertung von Ausbildungsprojekten<br />
durchgeführt.<br />
3.1.2 Maßnahmenbereich 5<br />
Entwicklung der institutionellen und personellen Bedingungen zur Intensivierung und Verstetigung<br />
von Lernortkooperation<br />
5.1 Welche kulturellen, institutionellen und organisatorischen Bedingungen müssen auf<br />
Schulseite gegeben sein, damit Lernortkooperation auf breiter Basis funktionieren kann?<br />
In LEKOBE wurde in den drei ausgewählten Ausbildungsberufen jeweils eine Berufsfachkonferenz,<br />
also eine Lehrer-Ausbilder-Arbeitsgruppe, gegründet. Die BFK bildet die feste<br />
Kooperationsstelle und soll dauerhaft an der Schule installiert werden (vgl. 5.4).<br />
Auf Grund des vor allem in der Gründungs- und Konsolidierungsphase notwendigen hohen<br />
Zeitaufwandes bedarf es zeitlicher Entlastung für die Lehrer und Ausbilder. Wenn sich die<br />
Kooperationsstrukturen eingespielt haben, reduziert sich erfahrungsgemäß dieser Aufwand.<br />
Die Erfahrung in LEKOBE zeigte, dass die BFK einen Arbeitsgruppenleiter benötigt, wobei<br />
es unerheblich ist, welchem Lernort er angehört. Dieser könnte die Funktion eines Kooperationskoordinators<br />
übernehmen und sollte befugt sein, die anfallenden Arbeiten und Aufgaben<br />
zu übernehmen. Aus Sicht der Berufsschule sind alle erforderlichen Bedingungen gegeben,<br />
damit Lernortkooperation auf breiter Basis (weiterhin) funktionieren kann. Das Berufsschulzentrum<br />
könnte – ggf. auch im Wechsel mit einem größeren Ausbildungspartner – Anlauf-<br />
und Informationspunkt aller an der Berufsbildung Beteiligten sein. Der Modellversuch<br />
LEKOBE verdeutlicht somit, dass sich prinzipiell eine BFK als institutionalisierte Kooperationsstelle<br />
eignet.<br />
Damit Lernortkooperation auf breiter Basis funktionieren kann, müssten die Ausbildungsbetriebe<br />
bzw. Bildungszentren bereit sein, betriebliche Lehrgänge und Lehrunterweisungen untereinander<br />
zeitlich abzustimmen. Diese Abstimmung ist die Voraussetzung für eine Umsetzung<br />
von lernortübergreifenden Projekten. Je mehr Ausbildungsbetriebe bzw. Bildungszentren<br />
an solchen Projekten beteiligt sind, desto schwieriger werden die Abstimmung und Umsetzung.<br />
Die Arbeit im Modellversuch war durch besondere Rahmenbedingungen in der Zusammenarbeit<br />
zwischen den Lernorten geprägt, die zwar teilweise eine Lernortkooperation erschwerten,<br />
jedoch insgesamt zum Gelingen des Modellversuches entscheidend beigetragen haben. Dies<br />
bezieht sich im Wesentlichen auf die Zusammenarbeit mit großen Ausbildungsgesellschaften<br />
33
wie dem Schott-Zeiss Bildungszentrum gGmbH – mit dem eine besonders enge Zusammenarbeit<br />
gepflegt wird –, der Kempfer & Kolakovic Personalmanagement Jena GmbH, der BTZ<br />
Saalfeld gGmbH sowie den überbetrieblichen Einrichtungen BTZ Gera-Aga, der Innung des<br />
KFZ- Gewerbe Ostthüringen u. a. Diese Bildungseinrichtungen bzw. -institutionen haben zum<br />
einen die Wege in die Autohäuser und das BTZ geebnet und zum anderen verfügen sie über<br />
hauptamtliche Ausbilder, mit denen eine umfassende und kontinuierliche Zusammenarbeit<br />
möglich war. Dieser Aspekt ist besonders für die Planung und Durchführung von gemeinsamen<br />
und kooperativen Ausbildungsprojekten von großer Bedeutung und stellt einen entscheidenden<br />
Erfolgsfaktor für Lernortkooperation dar. Einerseits hat die Lernortkooperation mit<br />
diesen Institutionen eine sehr sichere Basis, andererseits verfügen diese Einrichtungen nicht<br />
über die realen betrieblichen Geschäfts- und Arbeitsprozesse, da es sich um Ausbildungseinrichtungen<br />
handelt. Damit wird eine Bezugnahme auf die betrieblichen Handlungs- und Geschäftsfelder<br />
natürlich schwierig. Dagegen besteht das Problem bei kleineren Ausbildungsbetrieben<br />
(z. B. Autohäuser) darin, dass diese über keine haupt- oder auch nebenamtlichen Ausbilder<br />
verfügen. Dort arbeiten die Auszubildenden mit den Facharbeitern oder Gesellen an<br />
den täglich aktuell anfallenden Arbeiten. Für eine stabile kooperative Zusammenarbeit fehlt<br />
dann häufig der Ansprechpartner oder der erforderliche Zeitfond.<br />
Da Lernortkooperation einen Kooperationsgegenstand benötigt und dies sinnvollerweise gemeinsame<br />
Ausbildungsprojekte sind, sollten im Bereich des Berufsschulunterrichts mehr<br />
Freiräume für die Projektarbeit geschaffen werden. Dazu bedarf es organisatorischer und inhaltlicher<br />
Veränderungen in der Schule (z. B. Raumplanung, Stundenfestlegung, Lehrereinsatz).<br />
Problematisch ist die zeitliche Verfügbarkeit der Ausbilder, welche die Abstimmungsprozesse<br />
und gemeinsame Ausbildungsgestaltung erschwert. Eine verallgemeinerbare Lösung<br />
konnte auch in LEKOBE dafür nicht gefunden werden.<br />
Eine wesentliche lernkulturelle Voraussetzung für selbstgesteuertes und projektförmiges Lernen<br />
ist das Vorhandensein einer entsprechenden Kompetenz bei den Schülerinnen und Schüler.<br />
Hier zeigten sich deutliche Defizite.. Der forcierte stärkere handlungsorientierte und kooperative<br />
Unterricht konnte von ihnen nicht unmittelbar umgesetzt werden, weil er aus der<br />
allgemein bildenden Schulen weitgehend unbekannt ist. Mit anderen Worten, vor der eigentlichen<br />
Projektarbeit mussten die Lehrer zunächst ein neues Lernkonzept bzw. -verständnis bei<br />
den Schülerinnen und Schülern generieren.<br />
5.3 Welchen Beitrag können Betriebe in einem kooperativ getragenen Schulentwicklungsprozess<br />
leisten?<br />
Diese Frage sollte nicht einseitig, sondern wechselseitig gestellt werden. Es sollte hinterfragt<br />
werden, welchen Beitrag eine Berufsschule für die betriebliche Organisations- und Personalentwicklung<br />
oder allgemein für die Regionalentwicklung leisten kann.<br />
In LEKOBE wurden folgende Schulentwicklungsprozesse initiiert:<br />
(1) Veränderung der schulischen Struktur der Fachkonferenzen<br />
Durch die Bildung der Berufsfachkonferenzen (BFK) wurde die bis dahin im Berufsfeld vor-<br />
34
handene Fachkonferenz „Metalltechnik“, welcher alle in diesem Berufsfeld im Fachunterricht<br />
unterrichtenden Lehrer angehörten, aufgehoben und es erfolgte eine Aufteilung nach Ausbildungsberufen.<br />
Das führte einerseits zwar dazu, dass einige Lehrer mehreren BFK angehörten,<br />
andererseits war nur so eine bessere ziel- und berufsspezifische, inhaltliche und didaktischmethodische<br />
Arbeit möglich, die sich stärker an den betrieblichen Geschäfts- und Arbeitsprozessen<br />
orientierte. Über gemeinsame Projekte kamen die berufliche Handlungskompetenz und<br />
die realen Inhalte der Facharbeit stärker zum Tragen. Die vorhandenen Altstrukturen, welche<br />
für die Berufsgruppen bestanden, wonach jeder Berufsgruppe nochmals ein „Berufsverantwortlicher“<br />
vorstand, wurden aufgelöst und der eben genannte Personenkreis mit integriert.<br />
Darüber hinaus wurden auch die Lehrer aus den allgemein bildenden Fächern und dem Fach<br />
Wirtschaftslehre, welche traditionell anderen Fachkonferenzen angehören, partiell mit in die<br />
Arbeit der BFK eingebunden. Somit konnten spezifische allgemein bildende Aspekte oder<br />
Probleme, z. B. der Informatik oder der Sprachkommunikation, innerhalb der Projektarbeit<br />
behandelt werden. Dieses Modell sollte nach Abschluss des Modellversuches auf andere Berufe<br />
übertragen werden. Vor dem Hintergrund der anstehenden Neuordnung in anderen Berufsfeldern<br />
bietet sich das BFK- Modell als geeignetes Modell an.<br />
(2) Neuordnung der innerschulischen Strukturen hinsichtlich der Mitarbeit in den Kammer-<br />
und Innungsprüfungsausschüssen<br />
Durch die Arbeit der BFK konnte die Mitarbeit der Lehrer in den Prüfungsausschüssen auf<br />
ein breiteres personelles Fundament gestellt werden. Ohne die namentliche Verantwortung<br />
bezüglich der von der Kammer bzw. Innung festgelegten Personen zu verändern, wurde die<br />
Erstellung der für die Kenntnisprüfung zuständigen Prüfungsteile auf eine breitere Basis gestellt,<br />
indem die BFK in die Erstellung dieser Aufgaben, soweit sie nicht zentral gestellt werden,<br />
mit einbezogen wurde. Damit konnte ein großer Anteil an schulischer Erfahrung in die<br />
Prüfungszusammenhänge einfließen. Es ist zu vermuten, dass die Bedeutung dieser Maßnahme<br />
in den kommenden Jahren stärker zunehmen wird, da die Neuordnung der Ausbildungsberufe<br />
und die anstehende Novellierung des Berufsbildungsgesetzes den berufsbildenden Schulen<br />
möglicherweise mehr Prüfungsverantwortung antragen wird.<br />
(3) Hilfe bei der Durchsetzung gesetzlicher Vorschriften<br />
Die Arbeit der BFK-Mitglieder bestand zu einem großen Teil darin, Abstimmungsprozesse<br />
mit dem Lernort Betrieb vorzunehmen, also fachliche, inhaltliche, zeitliche und organisatorische<br />
Fragen mit den Ausbildern zu besprechen. Weil der Zeitfond der Ausbilder erfahrungsgemäß<br />
sehr beschränkt ist, mussten die Lehrer die Betriebe vor Ort besuchen. Die Lehrer<br />
konnten die betrieblichen Arbeits- und Geschäftsprozesse intensive kennen lernen und somit<br />
befähigt werden, diese Prozesse stärker in ihren Unterricht einfließen zu lassen. Hieraus<br />
könnten sich Gemeinsamkeiten mit der Verwaltungsvorschrift des Thüringer Kultusministeriums<br />
zur Durchführung betrieblicher Informationspraktika für Lehrkräfte an berufsbildenden<br />
Schulen ergeben. Durch das BFK- Modell könnte möglicherweise der Grundgedanke der genannten<br />
Verwaltungsvorschrift inhaltlich erfüllt und mit minimalem Unterrichtsausfall realisiert<br />
werden. Die Betriebspraktika sollten für Lehrer in einem Mindestzeitraum von 2 Wo-<br />
35
chen zusammenhängender Verweildauer im Praktikumsbetrieb stattfinden, womit ein längerer<br />
Unterrichtsausfall verbunden wäre. Die Projektleitung beabsichtigt dieses Modell dem Thüringer<br />
Kultusministerium zu empfehlen und wird auf der Basis der in LEKOBE gemachten<br />
Erfahrungen geeignete Vorschläge entwickeln.<br />
(4) Auswirkungen auf die Schulnetzentwicklung in Ostthüringer Die im Modellversuch gesammelten<br />
Erfahrungen hinsichtlich einer Kooperation beider Lernorte, insbesondere im<br />
Hinblick auf die Übertragbarkeit auf andere Berufsgruppen, bzw. Berufsfelder, haben in<br />
der berufsbildenden Schule Jena-Göschwitz Synergieeffekte erzeugt, welche es gestatten,<br />
dass die Ausbildungspotenziale optimiert, ausgebaut und verbessert wurden. Ein besonderer<br />
Schwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Erprobung von kooperativen Beziehungen<br />
im Bereich der Hochtechnologie, z. B. in der Ausbildung im Bereich der CNC-, SPS-,<br />
Industrierobotertechnik sowie der angewandten Informatik und Automatisierungstechnik.<br />
Hier besitzt die Modellversuchsschule entsprechende Ressourcen, welche über die normale<br />
schulische Ausbildung hinaus nutzbar sind. Diese könnten insbesondere für die Unterstützung<br />
der Ausbildungsgestaltung in kleineren und mittleren Unternehmen genutzt<br />
werden und damit eventuell auch deren Ausbildungsbereitschaft erhöhen. Diese Rahmenbedingungen<br />
bieten eine gute Basis das Ausbildungspotenzial in qualitativer Hinsicht<br />
im Ostthüringer Raum zu erhöhen, was für die Entwicklung des regionalen Schulnetzes<br />
für berufsbildende Schulen im Ostthüringer von großer Bedeutung wäre.<br />
5.4 Welche Stelle (Einzelinstitution bzw. Verbund) organisiert und moderiert lernortübergreifende<br />
Aktivitäten, um Kontinuität und Verstetigung zu gewährleisten?<br />
Die Erfahrungen aus diesem Modellversuch zeigen unter anderem, dass Lernortkooperation<br />
eine feste Kooperationsstelle benötigt. In LEKOBE wurden als feste Kooperationsstelle die<br />
Berufsfachkonferenzen etabliert, in der sich Lehrer und Ausbilder regelmäßig treffen um die<br />
duale Ausbildung zwischen beiden Lernorten abzustimmen (vgl. 5.1). Die BFK nehmen u. a.<br />
folgende Aufgaben wahr:<br />
− Koordination der gemeinsam getragenen dualen Ausbildung und Abstimmung der Lernziele<br />
und -inhalte,<br />
− Analysen der betrieblichen Handlungsfelder bzw. Geschäfts- und Arbeitsprozesse sowie<br />
der lernortspezifischen Ausbildungspotenziale,<br />
− Entwicklung gemeinsamer curricularer Strukturen (lernortübergreifende Lernfelder),<br />
− eigenverantwortliche Planung, Durchführung und Bewertung von Ausbildungsprojekten,<br />
− flankierende Aufgaben wie Beratung und Akquisition von nichtausbildenden Betrieben.<br />
Die Lehrer äußerten in diesem Zusammenhang folgendes: Die Schule sollte ein zentraler<br />
Punkt für alle Betriebe und Institutionen werden, weil sich seit dem Modellversuchsbeginn<br />
herausstellte, dass alle Initiativen von der Schule ausgingen. Natürlich sind auch andere Organisationsformen<br />
möglich. Dann müsste aber bei der Begründung einer solchen Struktur ein<br />
anderer Weg beschritten werden. Zum Beispiel könnte am Anfang Kontakt zu den örtlichen<br />
Wirtschaftsverbänden aufgenommen werden, mit dem Ziel, dass auch von dort Impulse für<br />
36
die Gewinnung von betrieblichen Kooperationspartnern ausgehen. Im vorliegenden Fall moderierte<br />
ausschließlich die Berufsschule die Aktivitäten zur Lernortkooperation. Die Bereitschaft<br />
der Betriebe wurde zwar stets signalisiert, scheiterte aber mitunter an der geringen zeitlichen<br />
Verfügbarkeit der Betriebspartner und teilweise auch der gemeinsamen Themenfindung<br />
von Ausbildungsprojekten.<br />
Insgesamt zeigte sich, dass der Wille zu weiterer Zusammenarbeit bei allen Partnern gegeben<br />
ist, aber die dafür zusätzlich notwendige Zeit im normalen Tagesablauf kaum vorhanden ist.<br />
Auf Grund des geringen Zeitfonds der betrieblichen Ausbilder wäre es erforderlich, dass die<br />
Lehrer häufiger in die Betriebe gehen, als die Ausbilder in die Berufsschule besuchen.<br />
Das BTZ Gera-Aga hat seine Bereitschaft zu weiterer Zusammenarbeit signalisiert und wird,<br />
nach den Besprechungen mit der Kfz-Innung Ostthüringen, sich auch weiterhin an der Lernortkooperation<br />
beteiligen. , Wenn eine Möglichkeit gefunden wird, den betrieblichen Mitarbeitern<br />
den entsprechenden zeitlichen Freiraum einzuräumen, wird es im Bereich Kfz eine<br />
Verstetigung geben können. Die Bereitschaft hierfür sollte von den Betriebsleitern eingefordert<br />
werden.<br />
Im Hinblick auf die Verstetigung der festen Kooperationsstellen wird von allen BFK-Leitern<br />
betont, dass diese nur dauerhaft möglich ist, wenn die neu entwickelten Strukturen immer<br />
wieder am „Leben gehalten“ werden. Eine Verstetigung von selbst wird es vermutlich nicht<br />
geben. Um diese Struktur noch fester zu verankern, sollte jedoch das Interesse der regionalen<br />
Wirtschaft stärker geweckt werden. In diesem Zusammenhang müssen jedoch die jeweils unterschiedlichen<br />
Bedingungen in den Ausbildungsbetrieben beachtet werden.<br />
Neben der Kooperationsstelle auf der operativen Ebene wurde mit der Projektsteuerungsgruppe<br />
ein übergeordnetes Gremium geschaffen, in welchem sich regelmäßig ausgewählte<br />
Vertreter beider Lernorte, der Kammern, des Thüringer Kultusministeriums und des Thüringer<br />
Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) treffen. Diese<br />
Gruppe koordinierte die Aktivitäten und beriet die BFK. Dieses Gremium bildete insofern<br />
eine Stelle des regionalen Dialoges, welcher dazu beigetragen konnte, dass Probleme frühzeitig<br />
erkannt, besprochen und gemeinsam gelöst wurden. Durch diese regelmäßigen Gesprächsrunden<br />
entstand ein weitgehendes beiderseitiges Verständnis für die Probleme der jeweils<br />
anderen Seite. Diese Gesprächskreise bzw. Dialoge trugen nicht zuletzt ganz entscheidend<br />
zum Gelingen des Modellversuchs bei.<br />
Um eine sinnvolle Verstetigung dieser Struktur zu gewährleisten, sollte der Dialog zumindest<br />
mit den Kammervertretern weitergeführt werden. Allerdings wäre es aus Sicht der Schule<br />
wünschenswert, dass im Interesse der zukünftigen Berufsschüler bzw. deren zukünftiger Ausbildungsplätze,<br />
dieser Dialog auf die Vertreter der regionalen bzw. kommunalen Entscheidungsträger<br />
und der maßgeblichen politischen Parteien erweitert würde, um einem größeren<br />
Kreis die Bedeutung der beruflichen Bildung deutlicher zumachen.. Der regionale Berufsbildungsdialog<br />
könnte so in einem größeren Umfang zur Koordinierung und Planung von Ausbildungsbedarf<br />
und Ausbildungskapazitäten genutzt werden.<br />
37
5.5 Welche (Teamentwicklungs-) Maßnahmen können die lernortübergreifende Zusammenarbeit<br />
von Ausbildern und Lehrern dauerhaft verbessern?<br />
Die regelmäßig stattfindenden BFK-Sitzungen trugen u. a. zur Teamentwicklung innerhalb<br />
der Arbeitsgruppe bei. Neben den kontinuierlichen Absprachen sowie der Planung, Durchführung<br />
und Bewertung gemeinsamer Projekte tauschten die Lehrer und Ausbilder verschiedene<br />
Unterrichts- und Ausbildungsdokumente sowie schul- bzw. betriebsspezifische Ordnungsmittel<br />
aus und erarbeiteten darüber hinaus gemeinsame Dokumente zur Veröffentlichung (z. B.<br />
Internet). Die im Modellversuch durchgeführten Tagungen wurden ebenfalls von den Lehrern<br />
und Ausbildern kooperativ umgesetzt. Durch die gemeinsame Planung und Durchführung der<br />
Projekte und der Tagungen wurde der lernortkooperative Gedanke nachhaltig verankert. Darüber<br />
hinaus verbesserten auch externe Veranstaltungen, z. B. gemeinsame Exkursionen, das<br />
interne Arbeitsklima.<br />
5.6 Welche Handlungskompetenzen benötigen die Akteure für Lernortkooperation? Wie können<br />
diese Kompetenzen (z. B. in gemeinsamen Workshops und Seminaren) erweitert werden?<br />
Die BFK Industriemechaniker betonte in diesem Zusammenhang, dass eine wesentliche Voraussetzung<br />
für eine erfolgreiche Lernortkooperation eine hohe Leistungsbereitschaft aller<br />
Teammitglieder erwartet werden müsse,. Nur so könnten Projekte sinnvoll bearbeiten werden.<br />
Die Vertreter der BFK Mechatroniker waren der Meinung, dass zur Abstimmung von Lerninhalten<br />
sowie zur Findung und Aufbereitung von lernortübergreifenden Projekten es zwingend<br />
erforderlich ist, dass die BFK bzw. die Fachlehrer und Ausbilder zuverlässig und regelmäßig<br />
zusammenarbeiten. Von den Akteuren müsste eine entsprechende positive Einstellung zur<br />
Lernortkooperation erwartet werden, die auch in eine reale Kooperationsbereitschaft mündet.<br />
Mit anderen Worten, Lernortkooperation hängt in erster Linie von der subjektiven Einstellung<br />
und Bereitschaft zur Kooperation der Beteiligten vor dem Hintergrund divergierender Ansprüche<br />
und Arbeitsanforderungen bei den Berufsschullehrern und Ausbildern ab.<br />
Die grundsätzlichen Probleme bei der Abstimmung von Ausbildungsprozessen sind organisatorischer<br />
und zeitlicher Art. Da die Abstimmung der Ausbildungsprozesse einen hohen zeitlichen<br />
Umfang erfordert, ist es weiterhin notwendig, möglichst viele Kommunikationsmittel zu<br />
nutzen. Die zeitlich-organisatorischen Abstimmungsprobleme steigen außerdem, je mehr<br />
Partner beteiligt sind. Als problematisch hatte sich diesbezüglich oft die zeitliche Verfügbarkeit<br />
der Ausbilder herausgestellt. In der betrieblichen Praxis war es nicht immer möglich,<br />
dass alle Ausbilder aus den verschiedenen Bildungszentren und Betrieben an den BFK-<br />
Sitzungen teilnahmen. Zur Durchführung von gemeinsamen Ausbildungsprojekten ist deshalb<br />
auch eine geeignete Form des Zeitmanagements notwendig. Prinzipiell erleichtern regelmäßig<br />
stattfindende BFK-Sitzungen die Abstimmungsprozesse. Die BFK begegneten dem Zeitproblem<br />
dadurch, dass zum einen die BFK-Sitzungen in die Betriebe verlagert wurden, zum anderen<br />
kamen moderne Kommunikationsmöglichkeiten, wie das Internet und Telefonkonferenzen<br />
stärker zum Tragen.<br />
Zur Handlungskompetenz gehören fundiertes Wissen und Kenntnisse über die beruflichen<br />
38
Handlungsfelder bzw. die betrieblichen Geschäfts- und Arbeitsprozesse. Zum einen konnten<br />
vertiefende Einsichten in die Handlungsfelder der dualen Partner durch die Rotation der BFK-<br />
Sitzungen in den Betrieben gewonnen werden. Dieses Vorgehen war auch für die Findung<br />
von Projekten wichtig. Durch die Kenntnisse der betrieblichen Prozesse und der Arbeitsaufgaben<br />
der Auszubildenden konnten Projektvorschläge gemacht werden, sodass sich die Partner<br />
letztlich auf ein Projekt einigen konnten. Zum anderen führten zusätzlich die Mitglieder<br />
der BFK Industriemechaniker und Mechatroniker exemplarische Analysen des betrieblichen<br />
Prozesses im Rahmen einer Betriebserkundung bei der Firma Schott durch.<br />
Die verantwortlichen Akteure der BFK Kfz-Mechaniker betonten ebenfalls, dass deren Mitglieder<br />
die betrieblichen Arbeitsabläufe kennen und verstehen sollten. Erst auf dieser Wissensbasis<br />
ließen sich daraus schulische Arbeitsaufgaben entwickeln, umsetzen und bewerten.<br />
Nach Meinung der Lehrer müssten sich diese Aufgaben weiterhin am aktuellen Lehrplan und<br />
den schulischen Gegebenheiten (Laborausstattung usw.) orientieren.<br />
Zur Weiterentwicklung der Handlungskompetenzen der Akteure wurden von der wissenschaftlichen<br />
Begleitung mehrere Seminare und Workshops angeboten. Diese Seminare hatten<br />
folgende Themenbereiche zum Inhalt, die in diesem Zusammenhang Mindestanforderung für<br />
die lernortkooperative, lernfeldstrukturierte Ausbildungsgestaltung repräsentieren:<br />
− Analyse beruflicher Facharbeit, Handlungsfelder und Geschäft- und Arbeitsprozesse mit<br />
Hilfe des Instrumentes „Berufliche Arbeitsaufgaben Erleben“,<br />
− Grundlagen und Implikation des Lernfeld-Konzeptes,<br />
− Entwicklung von (lernortübergreifenden) Lernfeldern,<br />
− Planung, Gestaltung und Bewertung von Lern- und Arbeitsaufgaben und<br />
− Aufbau von und Arbeit in Ausbildungspartnerschaften.<br />
5.7 Welchen Beitrag zur Unterstützung bzw. Erleichterung der Lernortkooperations-<br />
Aktivitäten kann Informations- und Kommunikationstechnik (IuK- Technik) leisten?<br />
Wie die Erfahrungen anderer Modellversuche zeigen, kann auch die IuK- Technik einen<br />
wichtigen Beitrag zur Lernortkooperation liefern. Im Modellversuch LEKOBE ist dieser Einsatz<br />
ein unverzichtbares Instrument zur Umsetzung einer effizienten Lernortkooperation, wie<br />
an anderer Stelle ausgeführt. So ist eine kontinuierliche BFK- Arbeit nur unter Nutzung moderner<br />
Medien wie Internet, Telefonkonferenzen u.a. möglich. Auf diesem Gebiet sehen die<br />
Lehrer gute Chancen für weitere Kooperationsaktivitäten und deren nachhaltige Verstetigung.<br />
Moderne Kommunikationsmittel sind ein wichtiges Medium, um die immer wieder mehrdimensional<br />
auftretenden zeitlichen Probleme zu lösen. Darüber hinaus ist dieser Arbeitsbereich<br />
von besonderer Relevanz, weil in der realen Arbeitswelt IuK- Technologien stärker im<br />
Einsatz sind bzw. heute schon fast alle Arbeitsprozesse prägen. Im Service-Bereich ist es<br />
mittlerweile ein wichtiges Medium zum Informationsaustausch zwischen Werkstatt und Hersteller.<br />
Eine moderne Berufsausbildung muss dies selbstverständlich berücksichtigen. Im<br />
Rahmen der Berufsausbildung bieten sich vielfältige Möglichkeiten, so kann man konkrete<br />
Problemfälle (z. B. im Kfz-Bereich konkrete Fahrzeugdaten) aus der Praxis „nachspielen“<br />
39
und so den Informationsdialog in die Schule verlagern.<br />
3.2 Gesamtbetrachtung und Ausblick<br />
Der Modellversuch bestätigte, dass die definierten Ziele und Maßnahmen insgesamt qualitativ<br />
und quantitativ richtig waren. Die einzelnen Ziele konnten auf Grund der Vielfalt jedoch nicht<br />
alle gleichermaßen in der erforderlichen Ausprägung erreicht werden. Der Wunsch der besseren<br />
Abstimmung der praktischen und theoretischen Ausbildung besteht generell sowohl bei<br />
den Ausbildungsbetrieben als auch bei den Lehrkräften der Berufsschule, übrigens auch bei<br />
den Auszubildenden. Im vorliegenden Kooperationsmodell wurden die Hauptinitiative und<br />
damit auch der meiste zeitliche und organisatorische Aufwand, durch die Lehrkräfte der Berufsschule<br />
getragen. In den gegenwärtigen Zeiten des akuten Lehrermangels und der Mehrarbeit<br />
in den Berufsschulen waren weitere Ergebnisse des Modellversuches nicht zu erreichen<br />
und der Optimismus für zukünftige Projekte wird deutlich gebremst. Hinzu kommt, dass<br />
LEKOBE kein Zwillingsmodellversuch war und so ein betrieblicher Modellversuch als Ausdruck<br />
gemeinsamer Ziele und Aktivitäten gefehlt hat.<br />
Für die Durchführung von Projekten innerhalb der lernortübergreifenden Lernfelder waren<br />
und sind insbesondere solche betrieblichen Ausbildungseinrichtungen hilfreich, bei denen<br />
Ausbilder angestellt sind, vor allem die überbetrieblichen Einrichtungen (Schott-Zeiss Bildungszentrum<br />
gGmbH, Überbetriebliche Ausbildungseinrichtung Jena, Internationaler Bund<br />
für Sozialarbeit, Jenoptik-Ausbildungseinrichtung Kempfer & Kolakovic Personalmanagement<br />
Jena GmbH, BZT, Ostthüringer Ausbildungsverbund u.a.). Bei dem Modellversuch ist<br />
die aktive Beteiligung von Ausbildern und der Leitung des Schott-Zeiss Bildungszentrums<br />
gGmbH besonders hervorzuheben. Da eine Reihe aktiver Partner weiterhin zur Verfügung<br />
stehen, besteht zumindest die Aussicht, den angefangenen Weg weiterzugehen und weitere<br />
gemeinsame Lernfelder und Projekte zu suchen, zu entwickeln und auszuführen.<br />
In klein- und mittelständischen Unternehmen ist eine Zusammenarbeit nur möglich, wenn<br />
erstens die finanzielle Situation des Betriebs gesichert ist und zweitens aktive Partner im Betrieb<br />
zu finden sind. In den neuen Bundesländern existieren jedoch zum Teil Probleme in Bezug<br />
auf die betrieblichen Rahmenbedingungen, Ressourcen und Kompetenzen. Dies bedeutet,<br />
dass in den neuen Bundesländern ein gesonderter Förderbedarf in diesem Sektor besteht.<br />
Die bessere inhaltliche und zeitliche Abstimmung der Ausbildungsplanung zwischen Betrieb<br />
und Berufsschule ist nicht nur ein didaktisches Gebot, sondern Grundlage für eine effektive<br />
gemeinsame Arbeit an lernortübergreifenden Lernfeldern und Projekten. Der Wille zu einer<br />
effektiven zeitlich-inhaltlichen Abstimmung muss bei allen an der Ausbildung beteiligten<br />
Partnern vorhanden, gewollt und durchsetzbar sein. Dies zu fördern und auch zu verlangen ist<br />
sowohl eine Aufgabe aller zuständigen Stellen als auch der Politik. Die Forderung nach dieser<br />
besseren zeitlich-inhaltlichen Abstimmung darf nicht eine Einbahnstraße nur für die Berufsschule<br />
sein. Sie muss auch für Betriebe, Ausbildungseinrichtungen und -gemeinschaften eine<br />
Pflichtaufgabe werden.<br />
Der regionale Berufsbildungsdialog beschränkte sich im Modellversuch auf die Innungen und<br />
40
Kammern, die beteiligten Ausbildungseinrichtungen und -betriebe, Schulaufsicht und Berufsschule.<br />
Zu diesem Dialog musste die Initiative immer wieder von der Berufsschule ausgehen.<br />
Jedoch waren auch Vorbehalte bei den beteiligten Betrieben und Kammern gegen die Berufsschule<br />
als Initiator zu überwinden. Andererseits sind die berufsbildenden Schulen als gleichberechtigte<br />
Partner mit allen notwendigen Ressourcen, Kompetenzen und Berechtigungen<br />
auszustatten. Die in einigen Bundesländern laufenden Modellversuche zur Autonomie der<br />
berufsbildenden Schulen werden mit Interesse zu verfolgen sein. Der regionale Berufsbildungsdialog<br />
mit allen seinen geforderten Stärken und Initiativen erfordert eine breitere Basis,<br />
welche nicht immer zu erreichen ist.<br />
Modellversuche, welche beide dualen Partner der Ausbildung betreffen, wie z.B. Lernortkooperationen,<br />
sollten in Zukunft vor allem als gemeinsame Vorhaben der Wirtschaft und des<br />
Kultusministeriums gefördert werden. Damit wären viele der oben genannten Probleme leichter<br />
lösbar oder treten nicht in dieser Ausprägung auf. Gleichberechtigte duale Partnerschaft<br />
muss so sichtbargemacht werden.<br />
Auch in den sogenannten Wahlschulformen (vor allem in der Höheren Berufsfachschule, Assistenzberufe)<br />
ist eine Übertragung der Ergebnisse des Modellversuches denkbar. Vor allem<br />
während der Betriebspraktika treten Fragen der Lernortkooperation auf und gemeinsame lernortübergreifende<br />
Projekte sind denkbar.<br />
Lernortkooperation, lernortübergreifende Lernfelder und Projekte verändern die Ausbildung<br />
an beiden Lernorten nachhaltig positiv. Ohne das duale Ausbildungssystem in Frage stellen<br />
zu wollen, muss die Frage nach einer gemeinsamen Abschlussprüfung zugelassen sein. Es<br />
geht nicht vordergründig darum, die Ergebnisse der Ausbildung in der Berufsschule anzurechnen,<br />
sondern darum, Projekte oder Prüfungsaufgaben, an denen beide Partner ihren Anteil<br />
haben, gemeinsam zu prüfen. Geänderte Bedingungen in der Ausbildung erfordern auch veränderte<br />
Prüfungsbedingungen.<br />
Das in LEKOBE entwickelte Kooperationsmodell ist auf andere, nicht am Modellversuch<br />
beteiligte Klassen bzw. Berufsgruppen ohne weiteres übertragbar. Das wäre aus Sicht der<br />
Schule ein denkbarer Beitrag in Richtung einer nachhaltigen Verstetigung der Modellversuchsergebnisse.<br />
41
4 Anhang<br />
LEKOBE Tagebuch<br />
13.07.2000 Beratung mit Herrn Dr. Franke (TKM) zur Durchführung des Modellversuchs<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
17.07.2000 Beratung mit den beiden Kammern (IHK, HWK) in Gera zur Umsetzung des Modellversuchs<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Frau Weidhaas, Herr Sühle (IHK), Herr Gebhardt<br />
(HWK)<br />
01.08.2000 Beginn des Modellversuchs<br />
05.09.2000 Einweisung der am Modellversuch (MV) beteiligten Lehrer<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung), Herr Lux, Herr Steudel, Frau Grunert,<br />
Herr Markert, Herr Tautenhahn, Herr Brucksch, Herr Janetzki, Herr F. Schmidt<br />
11.09.2000 Eröffnungsveranstaltung des Modellversuchs:<br />
Teilnehmer: Herr Prof. Dr. Rauner; Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Dr. Franke (TKM), Herr<br />
Gebhardt, Herr Haase (HWK), Herr Gebhardt (staatl. Schulamt), Herr Kratsch (IHK), Herr<br />
Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung), Herr Lux, Herr Steudel, Frau Grunert, Herr Markert,<br />
Herr Tautenhahn, Herr Brucksch, Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Georgi (Klassenverteter<br />
der Klassen: MTR00a,b, Im00, KFZ 00a,b – am Modellversuch beteiligte Klassen)<br />
26.09.2000 Beratung im Thür. Kultusministerium (TKM) zur Finanzierung und zur Finanzabwicklung des<br />
MV<br />
Teilnehmer: Herr Dr. Franke (TKM), Frau Kiefer (TKM), Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung)<br />
29.09.2000 Beratung mit der Projektleitung des Gesamtprojektes KOLIBRI, in welches der MV LEKOBE<br />
mit eingebunden ist. Definition der Zielvereinbarungen<br />
Teilnehmer: Herr Prof. Dr. Euler (Programmleiter), Herr Krawczik (KOLIBRI), Herr Bauer<br />
(Uni Bremen), Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung),<br />
12.10.2000 Veranstaltung zur Konstituierung der Berufsfachkonferenzen als zentrales MV-Instrument<br />
Teilnehmer: Betriebliche Ausbilder: Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Erben, Herr Jacobi, Herr<br />
Patschke (alle Schott-Zeiss gGmbH), Herr Manthey (Autohaus Fischer), Herr Woiczak (AH<br />
JECAR), Herr Frühauf (Fa. Kempfer und Kollakovic) Lehrer: Herr Lux, Herr Steudel, Frau<br />
Grunert, Herr Markert, Herr Tautenhahn, Herr Brucksch, Herr Janetzki, Herr F. Schmidt,<br />
Herr Georgi, Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung)<br />
09.11.2000 Beratung der Projektleitung zur Durchführung der Weiterbildungsveranstaltung und Projektgruppensitzung<br />
am 19.12.-20.12.200<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
15.11.2000 BFK-Sitzung Mechatroniker zur Erstellung eines Arbeitsplanes<br />
Teilnehmer: Herr Jacobi (Schott- Zeiss gGmbH), Herr Frühauf (Kempfer& Kolakovic, Herr<br />
F. Schmidt, Herr Georgi, Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung)<br />
12.12.2000 BFK-Sitzung Industriemechaniker zur Erstellung eines Arbeitsplanes<br />
Teilnehmer: Herr Eiweleit (Uni Jena) Herr Erben, Herr Patscke (alle Schott-Zeiss gGmbH),<br />
Herr Frühauf (Fa. Kempfer und Kolakovic), Herr Lux, Herr Steudel, Frau Grunert<br />
18.-19.12.2000 Zweitägiges Weiterbildungsseminar der wissenschaftlichen Begleitung an der berufsbildenden<br />
Schule Jena-Göschwitz zum Thema „gestaltungsorientierte Lern- und Arbeitsaufgaben<br />
im Lernortverbund“<br />
Teilnehmer: Herr Bauer, Herr Howe (Uni Bremen), Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Erben,<br />
Herr Jacobi, Herr Patschke (alle Schott-Zeiss gGmbH), Herr Manthey (Autohaus Fischer<br />
Herr Woiczak (AH JECAR), Herr Frühauf (Fa. Kempfer und Kolakovic) Lehrer: Herr Lux,<br />
Herr Steudel, Frau Grunert, Herr Markert, Herr Tautenhahn, Herr Brucksch, Herr Janetzki,<br />
Herr F. Schmidt, Herr Georgi, Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung)<br />
19.12.2000 Projektgruppensitzung mit den Themen: Vorbereitung der Stärken und Bedarfsanalysen<br />
durch die wiss. Begleitung, inhaltlich zeitliche Abstimmung in den BFK, Projektfindung für<br />
das 2. Schulhalbjahr<br />
Teilnehmer: Herr Dr. Franke (TKM), Herr Hartlieb (Landesinstitut), Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
(Projektleitung), Herr Bauer, Herr Howe (Uni Bremen), Herr Eiweleit (Uni Jena), Frau Dr.<br />
Droth, Herr Erben, Herr Patschke (alle Schott-Zeiss gGmbH), Herr Manthey (Autohaus Fischer),<br />
Herr Woiczak (AH JECAR), Herr Haase, Herr Koch, (KFZ-Innung und HWK)<br />
19.12.2000 Beratung der Projektleitung zur Erarbeitung des Terminplanes für das Jahr 2001. Teilnehmer:<br />
Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung)<br />
19.01.2001 Beratung zur Erstellung und Installation der Webseite LEKOBE<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung), Herr Sewczik (Verantwortlicher für<br />
die Schulhomepage)<br />
42
15.02.2001 Projektgruppensitzung: Neben den Berichten der BFK-Leiter wurde die bevorstehende<br />
Befragung der Betriebe zur Stärken- und Bedarfsanalyse zusammen mit Herrn Bauer (wiss.<br />
Begleitung) beraten<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung), Frau Dr. Droth, Herr Bauer, Herr<br />
Kratsch (IHK Gera), Herr Hartlieb (Landesinstitut), Herr F. Schmidt, Herr Lux, Herr Janetzki,<br />
Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />
15.-16.03.2001 1. KOLIBRI- Fachtagung in Wiesbaden beim „HELP“ (Hessisches Landesinstitut)<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung); Herr Bauer (Uni Bremen)<br />
29.-30.03.2001 Zweitägiges Weiterbildungsseminar der wissenschaftlichen Begleitung zum Thema „Grundlagen<br />
und Implikation des KMK-Lernfeldkonzeptes, Entwicklung von Lernfelder, Umsetzung<br />
von Lernfeldern<br />
Teilnehmer: Herr Bauer, Herr Howe (Uni Bremen), Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Erben,<br />
Herr Jacobi, Herr Patschke (alle Schott- Zeiss gGmbH), Herr Manthey (Autohaus Fischer),<br />
Herr Woiczak (AH JECAR), Herr Frühauf (Fa. Kempfer und Kolakovic) Lehrer: Herr Lux,<br />
Herr Steudel, Frau Grunert, Herr Markert, Herr Tautenhahn, Herr Brucksch, Herr Janetzki,<br />
Herr F. Schmidt, Herr Georgi, Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung)<br />
26.04.2001 Projektgruppensitzung zu folgenden Themen : Auswertung der Analyse, Schwerpunkten der<br />
Arbeit im kommenden Schuljahr, Berichte der BFK-Leiter, Kontaktaufnahme mit anderen<br />
KOLIBRI-Modellversuchen<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Bauer (Uni Bremen), Fr. Dr. Droth (Schott-<br />
Zeiss), Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Lux, Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />
22.05.2001 Sitzung der Projektleitung zur Vorbereitung der nächsten Projektgruppensitzung, zur Anfertigung<br />
der Statusnotizen, zur Erarbeitung des Arbeitsplan-Entwurfs für das Schuljahr<br />
2001/2002<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
29.05.2001 Arbeitsberatung der Projektleitung zur abschließenden Fertigstellung der Statusnotizen<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
12.06.2001 Projektgruppensitzung mit den Themen: Fertigstellung des neuen Arbeitsplans, Reflexion<br />
der Analyse, Berichte der BFK-Leiter, Diskussion über die Installation des regionalen Berufsbildungsdialogs<br />
Teilnehmer: Herr Kitzig, Herr Bauer (Uni Bremen), Fr. Dr. Droth (Schott-Zeiss), Herr Koch,<br />
(KFZ-Innung Ostthüringen), Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Lux, Frau Deutschmann<br />
(Protokollantin)<br />
25.06.2001 Beratung mit der Überbetrieblichen Lehrunterweisung der Handwerkskammer im BTZ Gera-<br />
Aga. Ziel der Arbeitsberatung war, dass eine Zusammenarbeit beider Einrichtungen auf<br />
temporal-inhaltlichem Gebiet sowie bei gemeinsamen Projekten begründet werden sollte<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Janetzki, Herr Brucksch, Herr Tautenhahn, Herr<br />
Markert, Herr Jörk (Leiter des BTZ), Herr Koch (Kfz-Innung )<br />
15.08.2001 Projektgruppensitzung zu folgenden Themen: Auswertung des ersten MV-Jahres, Termine<br />
im kommenden Schuljahr, Berichte der BFK-Leiter, Arbeitsstand der BFK-Projekte<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Hartlieb (ThILLM), Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr<br />
Gebhardt (HK Gera), Herr Friebel ( Schott-Zeiss), Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Lux,<br />
Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />
07.09.2001 Beratung der Projektleitung mit den BFK-Leitern zu den Themen: Verwendung der Mittel im<br />
MV, Abstimmung der BFK-Arbeitspläne, Stand der Projekte<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Lux<br />
13.09.2001 Beratung und Planungsgespräch mit der wissenschaftlichen Begleitung: aktueller Arbeitsstand<br />
im MV, Informationen über die letzten Projektgruppensitzungen, Erstellung des ersten<br />
Zwischenberichts, Vorbereitung des Besuchs beim MV-GoLo in Wilhelmshaven<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Bauer (Uni Bremen)<br />
20.09.2001 Beratung der Projektleitung zur Aufgabenverteilung bezüglich der Anfertigung des 1. Zwischenberichts<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
10.10.2001 Projektgruppensitzung zu folgenden Themen: Bericht über die Tagung der AG Metall- und<br />
Elektroberufe in Erfurt, Aufgabenverteilung bezüglich der Anfertigung des 1. Zwischenberichts,<br />
Besuch der BFK beim MV GoLo in Wilhelmshaven, Berichte der BFK-Leiter zum<br />
Schwerpunkt Ausbildungsprojekte<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Hartlieb (ThILLM), Herr Eiweleit (Uni Jena), Frau<br />
Dr. Droth (Schott-Zeiss), Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Ossig (in Vertr. für Herrn Lux),<br />
Herr Müller (BTZ Saalfeld gGmbH), Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />
18.-19.10.2001 2. KOLIBRI-Fachtagung in Soest beim Landesinstitut NRW<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Bauer<br />
22.10.2001 Beratung der Projektleitung über den aktuellen Arbeitsstand zur Anfertigung des 1. Zwischenberichts<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
43
12.11.2001 Beratung mit dem Thüringer Kultusministerium zum Abschluss des Haushalts 2001 sowie<br />
dem Stand der Arbeiten zur Anfertigung des 1. Zwischenberichts<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Dr. Franke, Frau Kiefer (TKM)<br />
14.11.2001 Betriebserkundung der Projektleitung und der BFK bei der Fa. Schott auf Initiative von Frau<br />
Dr. Droth<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Lux, Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Frau<br />
Grunert<br />
24.-25.11.2001 Besuch der BFK und der Projektleitung beim MV GoLo in Wilhelmshaven<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Lux, Herr Janetzki, Herr F. Schmidt,<br />
Herr Bauer (Uni Bremen)<br />
12.12.2001 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Bericht über die Fachexkursion in Wilhelmshaven,<br />
Präzisierung der Aufgaben im kommenden Kalenderjahr, Fragen der Verteilung<br />
und des Drucks des 1. Zwischenberichts, Berichte der BFK-Leiter, vorrangig zum Stand<br />
der Projekte<br />
Teilnehmer: Herr Dr. Franke (TKM), Herr Koch (KFZ-Innung), Herr Haase (HWK Gera) Herr<br />
Kitzig, Herr Hartlieb (ThILLM), Herr Eiweleit (Uni Jena), Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss), Herr<br />
Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Ossig, (in Vertr. für Herrn Lux), Herr Müller (BTZ Saalfeld<br />
gGmbH), Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />
30.01.2002 Beratung mit dem BFK-Leiter der BFK Kfz-Mechaniker zu Besonderheiten bei der Umsetzung<br />
von Projekten, personelle und qualitative Verstärkung der BFK<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Janetzki<br />
13.02.2002 Projektgruppensitzung zu folgenden Themen: Inhaltliche Auswertung des 1. Zwischenberichts,<br />
Präzisierung des Arbeitsplanes im Kalenderjahr 2002, Entwicklung von Musterlernfeldern<br />
im Bereich Industriemechaniker, Berichte der BFK-Leiter (Stand der durchgeführten<br />
Projekte)<br />
Teilnehmer: Herr Hloucal (TKM), Herr Koch (KFZ-Innung), Herr Haase (HWK Gera),<br />
Herr Kitzig, Herr Rempke, Herr Hartlieb (ThILLM), Herr Kratsch, (IHK Gera), Herr Bauer (Uni<br />
Bremen), Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Lux, Herr Müller<br />
(BTZ Saalfeld gGmbH), Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />
21.02.2002 Beratung mit Autohäusern, welche bisher noch nicht in die MV-Arbeit eingebunden werden<br />
konnten. Im Ergebnis dieser Beratung konnte die zuständige BFK um drei Partner vergrößert<br />
werden.<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Janetzki, Herr Koch (Kfz-Innung), Frau Zingl<br />
(AH Scholtz), Herr Schmidt, Tino (AH Scholtz), Herr Posmik (AH Reichstein & Opitz)<br />
11.03.2002 Telefonkonferenz mit der wiss. Begleitung zu Fragen der Konstruktion von Lernfeldern in der<br />
BFK Kfz-Mechaniker<br />
Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Kitzig<br />
13.03.-<br />
KOLIBRI- Fachtagung im Rahmen der Hochschultage der beruflichen Bildung<br />
15.03.2002 Teilnehmer: Herr Kitzig, Herr Dr. Franke (TKM), Herr Bauer (Uni Bremen)<br />
10.04.2002 Beratung der Projektleitung zur Vorbereitung der nächsten Projektgruppensitzung, Absprachen<br />
zur Anfertigung der 2. Statusnotizen<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
18.04.2002 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Bericht über die Hochschultage in Köln,<br />
Vorbereitung der Fachtagung im Herbst, Berichte der BFK-Leiter, Stand der alten und neuen<br />
BFK-Projekte, Aufgabenverteilung bezüglich der Anfertigung der 2. Statusnotizen.<br />
Teilnehmer: Herr Hloucal (TKM), Herr Koch (KFZ-Innung), Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss-<br />
Bildungszentrum, Herr Müller (HK), Herr Kitzig, Herr Rempke, Herr Hartlieb (ThILLM), Herr<br />
Kratsch (IHK Gera), Herr Janetzki, Herr Lux, Herr Nindelt, Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />
02.05.2002 Beratung der Projektleitung zu folgenden Themen: Stand der Arbeiten zur Anfertigung der<br />
Statusnotizen, Plan-Entwurf für das kommende Schuljahr, organisatorische Probleme zur<br />
Vorbereitung der Fachtagung<br />
Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
16.05.2002 Beratung mit den BFK- Leitern zu folgenden Themen: Verteilung Haushaltsmittel, letzte<br />
Arbeiten an den Statusnotizen, Wechsel des Leiters BFK KFZ-Mechaniker<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Janetzki, Herr Tautenhahn, Herr Lux, Herr<br />
F. Schmidt<br />
04.06.2002 Beratung mit der Überbetrieblichen Lehrunterweisung der Handwerkskammer im BTZ Gera-<br />
Aga zu folgenden Themen: Stand der Kooperation nach einem Jahr, Prüfung von Möglichkeiten,<br />
gemeinsame Ausbildungsprojekte (z. B. als Unterrichtsmittel) zu erstellen<br />
Teilnehmer: Herr Anderlik (Leiter der Kfz-Innungen Ostthüringen), Herr Koch (KFZ-Innung),<br />
Herr Kitzig, Herr Janetzki, Herr Brucksch, Herr Tautenhahn, Herr Markert, Herr Jörk (Leiter<br />
des BTZ)<br />
06.06.2002 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Vorbereitung der Fachtagung im Spätherbst,<br />
neue Weiterbildungsmaßnahmen im kommenden Schuljahr, Erstellung neuer Projekte,<br />
Berichte der BFK-Leiter zum Stand der Projektarbeit<br />
44
Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Rempke, Herr Kitzig,<br />
Herr Georgi, Herr Janetzki, Herr Lux, Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />
14.06.2002 Telefonkontakt mit einem Verantwortlichen des „MV INTRALOK“ zwecks gegenseitigem<br />
Besuch. Dieser MV ist auch Teil des KOLIBRI- Programms, die MV-Schule befindet sich in<br />
Wiesloch (BW)<br />
Teilnehmer: Herr Dr. Balzer (Wiesloch), Herr Kitzig<br />
15.08.2002 Beratung der Projektleitung zu folgenden Themen: Aufgaben in den kommenden Wochen,<br />
Festlegung der nächsten Weiterbildung (Workshop), Stand der Vorbereitung Fachtagung<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
03.09.2002 Dritter Workshop der wissenschaftlichen Begleitung zum Thema: Bewertung von Kompetenzen<br />
und Lernprozessen anhand von Evaluationsinstrumenten. Vorstellung von unterschiedlichen<br />
Bewertungsinstrumenten durch die wiss. Begleitung und Entwicklung von eigenen<br />
Instrumenten durch die BFK<br />
Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Müller (BZ Saalfeld),<br />
Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Manthey (AH Fischer), Herr Koch (Kfz-Innung), Herr Lux, Herr<br />
Steudel, Frau Grunert Herr Janetzki, Herr Brucksch, Herr Tautenhahn, Herr F. Schmidt,<br />
Herr Nindelt, Herr Georgi<br />
04.09.2002 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Stand der Vorbereitung der Fachtagung,<br />
Auswertung der Veranstaltung am 03.09.02, Projektfindung, Berichte der BFK-Leiter, Besuch<br />
beim „MV INTRA-LOK“ in Wiesloch<br />
Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Hloucal (TKM), Herr Hartlieb (ThILLM), Herr<br />
Koch (Kfz-Innung), Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Müller (BZ Saalfeld), Herr Jörk (ÜLU,<br />
BTZ Gera-Aga), Herr Eiweleit (Ausbild. d. Uni Jena), Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss- BZ), Herr<br />
Kratsch (IHK), Herr Haase (HWK), Herr Lux, Herr Tautenhahn, Herr F. Schmidt, Frau<br />
Deutschmann (Protokollantin)<br />
09.09.2002 Gespräche zur Vorbereitung des Besuchs in Wiesloch bei „INTRALOK“ am Vorabend der<br />
Fachtagung an der Uni Dortmund in gemütlicher Runde<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Frau Busian, Herr Riemann (beide Uni Dortmund),<br />
Herr Dr. Balzer, Herr Utz (beide BBS Wiesloch)<br />
10.09.2002 Fachtagung zum Thema: Intensivierung der Lernortkooperation zwischen Schule und Betrieb<br />
an der Uni Dortmund (Lehrstuhl Berufspädagogik). Am Rande Gespräche mit Herrn<br />
Prof. Pätzold und Frau Busian vom genannten Lehrstuhl<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
11.09.2002 Beratung der Projektleitung mit der BFK KFZ zwecks Terminabstimmung für den Besuch in<br />
Wiesloch und Festlegung des Teilnehmerkreises<br />
Teilnehmer: Herr Tautenhahn, Herr Brucksch, Herr Janetzki, Herr Kitzig<br />
12.09.2002 Beratung mit dem Landesinstitut (ThILLM) zur Absicherung der Fachtagung im Dezember<br />
Teilnehmer: Herr Hartlieb (ThILLM), Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
17.09.2002 Absicherung der Organisation der Fachtagung, Vereinbarungen mit der Stadtverwaltung,<br />
„Jena-Tourist“ und Hotels<br />
19.09.2002 Beratung der Projektleitung zum Stand der Vorbereitung der Fachtagung, Absprachen mit<br />
dem Schott-Zeiss BZ hinsichtlich der Workshops zur Fachtagung sowie der Schaffung neuer<br />
gemeinsamer Ausbildungsprojekte<br />
Teilnehmer: Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss), Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
30.09.-01.10.2002 KOLIBRI-Fachtagung in Paderborn: am Rande dieser Tage wurden Gespräche mit der<br />
Schulleitung der BBS in Wiesloch geführt, um den ersten Besuch beim MV „INTRALOK“ zu<br />
organisieren<br />
Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Rempke, Herr Kitzig, Frau Ohnesorge (SL BBS<br />
Wiesloch)<br />
09.10.2002 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Letzter Stand der Vorbereitung bezüglich<br />
der Fachtagung, insbesondere die Gestaltung der Workshops, Anfertigung des 2. Zwischenberichts,<br />
Berichte der BFK-Leiter zum Stand der Projekte, Erarbeitung der lernortübergreifenden<br />
Lernfelder, Informationen zum geplanten Besuch bei „INTRALOK“<br />
Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Hloucal (TKM), Herr Hartlieb (ThILLM), Herr<br />
Koch (Kfz-Innung), Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Müller (BZ Saalfeld), Herr Jörk (ÜLU,<br />
BTZ Gera-Aga), Herr Eiweleit (Uni Jena), Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss BZ), Herr Kratsch<br />
(IHK), Herr Haase (HWK), Herr Lux, Herr Tautenhahn, Herr F. Schmidt, Frau Deutschmann<br />
(Protokollantin)<br />
29.10.2002 Beratung der Projektleitung hinsichtlich der finanziellen Absicherung und zum Stand der<br />
Haushaltsmittel- Nutzung im Modellversuch<br />
Teilnehmer: Frau Wötzel (SBSZ Jena), Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
30.10.2002 Beratung der Projektleitung mit den BFK-Leitern zur Vorbereitung der Fachtagung, besonders<br />
zur Gestaltung der Workshops<br />
Teilnehmer: Herr Tautenhahn, Herr Lux, Herr Schmidt, Herr Nindelt, Herr Rempke, Herr<br />
Kitzig<br />
20.11.2002 Beratung der Projektleitung mit den BFK-Leitern zur Absicherung der Workshops am 2. Tag<br />
45
der Fachtagung<br />
Teilnehmer: Herr Lux, Herr F. Schmidt, Herr Tautenhahn, Herr Nindelt, Herr Rempke, Herr<br />
Kitzig<br />
20.11.2002 Telefonische Absprachen zur Fachtagung mit dem Schott-Zeiss BZ<br />
Teilnehmer: Frau Dr. Droth, Herr Kitzig<br />
25.-27.11.2002 Dreitägiger Besuch der Projektleitung und der BFK KFZ-Mechaniker in Wiesloch<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Janetzki, Herr Tautenhahn,<br />
02.12.2002 Beratung der Projektleitung mit dem technischen Personal der Schule zur Absicherung der<br />
Fachtagung<br />
Teilnehmer: Herr Sillmann (Stellv. Schulleiter in Vertretung von Herrn Rempke), Herr Kitzig,<br />
Herr Becker (Hausmeister)<br />
05.-06.12.2002 1. Fachtagung zusammen mit dem Landesinstitut (ThILLM) zur Verbreitung der Zwischenergebnisse<br />
des Modellversuchs mit folgendem Ablauf:<br />
1. Tag: Donnerstag, 05.12.02 (13:00 – 18:00 Uhr)<br />
13:00 Uhr Eröffnung durch den Projektleiter<br />
13:15 Uhr Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Jena<br />
13:30 Uhr Fachvortrag der wissenschaftlichen Begleitung Herr Prof. Dr. Rauner (Uni Bremen)<br />
zum Thema: „ Die arbeitsorientierte Wende in der Didaktik“<br />
15:00 Uhr Berichte der Projektleitung zur Arbeit im Modellversuch Herr Rempke (Projektleiter),<br />
Herr Kitzig (Projektkoordinator) Herr Bauer (wissenschaftliche Begleitung, Uni Bremen)<br />
15:30 Uhr Berichte der Berufsfachkonferenzen BFK Mechatroniker, BFK Industriemechaniker<br />
(Geräte/Feinwerktechnik), BFK Kraftfahrzeugmechaniker<br />
17:00 Uhr Podiumsdiskussion mit Vertretern der Kammern Herrn Dr. Franke, (TKM, Moderator)<br />
sowie Herrn Prof. Dr. Rauner<br />
2. Tag: Freitag, 06.12.02 (Beginn 9:00 – 12:00 Uhr)<br />
Arbeit in 3 Workshops:<br />
WS 1 Umsetzung des MV in der Berufsgruppe Industriemechaniker, FR Geräte / Feinwerktechniker,<br />
Organisation der Projekte, Arbeit der Berufsfachkonferenz, zukünftige Neuordnung<br />
der industriellen Metall-Berufe, Betriebsbesichtigung<br />
Ort : Schott-Zeiss Bildungszentrum gGmbH in Jena<br />
WS 2 Umsetzung des MV in der Berufsgruppe Mechatroniker, Projektarbeit, Unterrichtsorganisation<br />
von Lernfeldern, Arbeit der Berufsfachkonferenz, zukünftige Neuordnung der<br />
Elektro-Berufe, Betriebsbesichtigung<br />
Ort : Schott-Zeiss Bildungszentrum gGmbH in Jena<br />
WS 3 Neue Wege bei der Organisation der Lernortkooperation mit handwerklichen Metallberufen<br />
am Beispiel Kraftfahrzeugmechaniker, zukünftige Neuordnung der Kfz-Berufe, Betriebsbesichtigung<br />
Ort: Autohaus Fischer GmbH in Jena<br />
06.02.2003 Informationsveranstaltung für metallverarbeitende Betriebe zum Thema Lernortkooperation:<br />
Vorstellung der Berufsfachkonferenzarbeit, Kooperationsmodelle, inhaltliche Möglichkeiten<br />
Teilnehmer: Herr Steudel, Herr Sillmann, Herr Kitzig, Herr Kruse, Herr Tilch, Vertreter mehrerer<br />
Ausbildungsbetriebe<br />
26.02.2003 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Resümee der Fachtagung vom 05.12. –<br />
06.12.2002, Informationen zum neuen Beruf „Kfz-Mechatroniker“, Feedback zum 2. Zwischenbericht,<br />
Fertigstellung der lernortübergreifenden Lernfelder, terminliche Planung der<br />
Abschlusstagung, Berichte der BFK-Leiter<br />
Teilnehmer: Herr Hase (HWK Gera), Herr Kitzig, Herr Rempke, Herr Tautenhahn, Herr<br />
F. Schmidt, Herr Steudel, Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Hartlieb<br />
(ThILLM), Herr Hloucal (TKM), Herr Schmidt (AH Scholz), Herr Jörk (HK),<br />
Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />
01.04.2003 Beratung der Projektleitung mit der BFK Industriemechaniker zur Erstellung von Musterlernfeldern<br />
und der Erarbeitung von lernortübergreifenden Lernfeldern<br />
Teilnehmer: Herr Lux, Frau Grunert, Herr Steudel, Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
08.04.2003 Konsultation der Projektleitung mit der BFK Mechatroniker zum Thema: Erstellung von lernortübergreifenden<br />
Lernfeldern und zur Fertigstellung des letzten Projekts<br />
Teilnehmer: Herr F. Schmidt, Herr Nindelt, Herr Georgi, Herr Erben (Schott-Zeiss), Herr<br />
Rempke, Herr Kitzig<br />
30.04.2003 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Terminfixierung der Abschlusstagung,<br />
Anfertigung des Abschlußberichts, Aufgabenfixierung bis zur Beendigung des Modellversuchs,<br />
Berichte der BFK-Leiter<br />
Teilnehmer: Herr Kitzig, Herr Rempke, Herr Tautenhahn, Herr Lux, Herr Nindelt, Herr Hartlieb<br />
(ThILLM), Herr Hloucal (TKM), Herr Kratsch (IHK Ostthüringen zu Gera), Herr Haase<br />
(Kfz-Innung Ostthüringen), Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss Bildungszentrum),<br />
Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />
08.05.2003 Arbeitsberatung der Projektleitung zu folgenden Themen: Vorbereitung der Abschlusstagung<br />
„KOLIBRI“ in Soest (Aufgaben der Projektgruppe zur Präsentation), Anfertigung des Ab-<br />
46
schlussberichts, Problematik der Erstellung von lernortübergreifenden Lernfeldern<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig.<br />
13.06.2003 Beratung der Projektleitung zur Vorbereitung der Abschlusstagung „KOLIBRI“ in Soest (Aufgaben<br />
der Projektgruppe zur Präsentation), Zusammenstellung der Materialien<br />
Teilnehmer: Herr Tautenhahn, Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
18.06.2003 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Vorbereitung der Abschlusstagung<br />
„KOLIBRI“, Stand der Arbeiten bezüglich der lernort-übergreifenden Lernfelder, Aufgabenverteilung<br />
zur Anfertigung des Abschlußberichts<br />
Teilnehmer: Herr Kitzig, Herr Rempke, Herr Bauer (Uni Bremen),Herr Tautenhahn, Herr Lux,<br />
Herr Nindelt, Herr Hartlieb (ThILLM), Herr Hloucal (TKM), Herr Kratsch (IHK Ostthüringen<br />
zu Gera), Herr Hase (Kfz-Innung Ostthüringen), Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss Bildungszentrum),<br />
Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />
25.-26.06.2003 Abschlusstagung des BLK-Programms „KOLIBRI“ mit Präsentationen aller teilnehmenden<br />
Modellversuche<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Bauer (Uni Bremen), Herr F. Schmidt, Herr Kitzig<br />
22.08.2003 Beratung der Projektleitung zur Vorbereitung der Abschlusstagung: Präzisierung der Tagesordnung<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
03.09.2003 Beratung der Projektleitung zur Vorbereitung der Abschlusstagung: Finanzbedarf und organisatorische<br />
Belange<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Frau Wötzel (Finanzsachbearbeiterin der Schule), Herr Kitzig<br />
11.09.2003 Beratung der Projektleitung zur Vorbereitung der Abschlusstagung: Vervollständigung des<br />
Tagungsprogramms<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
12.09.2003 Beratung der Projektleitung mit dem Landesinstitut (ThILLM) zur Vorbereitung der Abschlusstagung<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Hartlieb (ThILLM)<br />
17.09.2003 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Vorbereitung der Abschlusstagung: Präzisierung<br />
der Tagesordnung, Gestaltung der Workshops, Berichte der BFK-Leiter zum Abschluss<br />
der Projekte, Gestaltung der weiteren Zusammenarbeit nach Abschluss des MV,<br />
Ausblick<br />
Teilnehmer: Herr Kratsch (IHK Ostthüringen zu Gera), Herr Haase (HK Ostthüringen zu<br />
Gera), Herr Haase (Kfz-Innung), Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Lux, Herr Tautenhahn, Herr<br />
13.06.2003<br />
07.10.2003 Beratung der Projektleitung zur Vorbereitung der Abschlusstagung<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />
13.10.2003 Beratung der Projektleitung mit der wissenschaftlichen Begleitung zur Vorbereitung der<br />
Abschlusstagung<br />
Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Bauer<br />
22.-23.10.03 Abschlusstagung des Modellversuchs LEKOBE<br />
Mittwoch, 22.10.03 (Beginn 13:00 Uhr)<br />
13:00 Uhr Eröffnung durch den Projektleiter, Herrn Rempke<br />
13:15 Uhr Grußwort des Dezernenten für Sozialwesen und Kultur der Stadt Jena<br />
Herr Dr. Albrecht Schröter<br />
13:30 Uhr Ansprache des Thüringer Kultusministers, Herr Dr. Michael Krapp<br />
14:00 Uhr Fachvortrag der wissenschaftlichen Begleitung zum Thema:<br />
"Berufliche Bildung in europäischer Perspektive"<br />
Herr Prof. Dr. Rauner, Uni Bremen<br />
14:45 - 15:15 Uhr Pause<br />
15:15 Uhr Berichte der Projektleitung zu den Ergebnissen des Modellversuchs: Herr<br />
Rempke (Projektleiter), Herr Kitzig (Projekt- Koordinator),<br />
Herr Bauer (wissenschaftliche Begleitung, Uni Bremen)<br />
16:15 Uhr Pause<br />
16:45 Uhr Berichte der Berufsfachkonferenzen: BFK Mechatroniker, BFK Industriemechaniker<br />
(Geräte- und Feinwerktechnik), BFK Kraftfahrzeugmechaniker<br />
19:00 Uhr Veranstaltung im Zeiss-Planetarium Jena zum Thema: „Gefahr aus dem All“<br />
20:00 Uhr gemeinsames Abendessen im Hotel „Schwarzer Bär“, Lutherplatz 2<br />
Donnerstag, 23.10.03 (Beginn 09:00 Uhr) Arbeit in 3 Workshops<br />
WS 1: Berichterstattung über die Ergebnisse der kooperativen Netzwerke im Bereich<br />
Kfz durch Lehrer und Schüler. Fragen zur Verstetigung der Lernortkooperation im<br />
KFZ-Handwerk und deren Anwendbarkeit in anderen Handwerksberufen, Zusammenarbeit<br />
mit den „ÜLU“, Forum der Möglichkeiten hinsichtlich vertiefter kooperativer<br />
Beziehungen.<br />
Leiter und Moderator: Herr Tautenhahn, SBSZ Jena-Göschwitz<br />
Berufe des Kraftfahrzeug Gewerbes nach der Neuordnung und neue Prü-<br />
47
fungsmodalitäten, Vortrag: Herr Haase, Kfz-Innung Ostthüringen<br />
Im Anschluss findet eine Betriebsbesichtigung im Autohaus statt.<br />
Ort: Autohaus Fischer Jena, Brückenstraße<br />
WS 2: Ergebnisse des MV in der Berufsgruppe Mechatroniker aus Sicht der BFK,<br />
Probleme bei der Umsetzung gemeinsamer Projekte und vorhandene Verste-<br />
tigungselemente in Form von Berichten durch Lehrer und Schüler.<br />
Leiter und Moderator: Herr Schmidt, SBSZ Jena-Göschwitz<br />
Forum der Möglichkeiten hinsichtlich Lernortkooperation (Diskussion).<br />
Leiter und Moderator: Herr Bauer, Uni Bremen (ITB)<br />
Betriebsbesichtigung bei JENOPTIK Automatisierungs GmbH<br />
Führung: Herr Flemig, Herr Hirte<br />
Ort: Kempfer & Kolakovic Personalmanagement GmbH,<br />
Göschwitzer Straße 25, Jena-Göschwitz<br />
WS 3: 1. Betriebsführung bei SCHOTT Jenaer Glaswerk mit anschließendem Muse-<br />
umsbesuch (Werkmuseum Schott), Leitung: Frau Rentsch (SCHOTT Jenaer<br />
Glaswerk)<br />
2. Berichterstattung zur Umsetzung des MV in der Berufsgruppe Industrieme-<br />
chaniker, FR Geräte / Feinwerktechnik, Organisation der Projekte, Arbeit<br />
der Berufsfachkonferenz, Forum der Möglichkeiten hinsichtlich Lernortko-<br />
operation. Leiter und Moderator: Herr Lux, Herr Kitzig<br />
3. Zukünftige Neuordnung der industriellen Metall-Berufe<br />
Vortrag: Frau Heß, BBSZ Gera<br />
Ort : Schott-Zeiss Bildungszentrum gGmbH, Otto-Schott-Straße 13, Jena<br />
30.11.03 Fertigstellung und Drucklegung des Abschlußberichts<br />
10.12.03 Abschlussveranstaltung<br />
48
5 Literatur<br />
Arbeits- und Sozialminister-Kultusminister-Wirtschaftsministerkonferenz: Länderpositionen<br />
zu Folgeaktivitäten aus dem Beschluss der Arbeitsgruppe „Aus- und Weiterbildung“ im<br />
Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit „Strukturelle Weiterentwicklung<br />
der dualen Berufsausbildung - Gemeinsame Grundlagen und Orientierungen“. Bonn<br />
2000.<br />
Bauer, W./Howe, H./Meyer, K.: Stärken-Bedarfs-Analysen. Ein Instrument zur Identifizierung<br />
regionaler Ausbildungsressourcen und -potenziale für eine Ausbildungspartnerschaft<br />
(unveröffentlichtes Manuskript).<br />
Benner, H./Pütmann, F.: 20 Jahre gemeinsames Ergebnisprotokoll. Bonn 1992.<br />
Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit: Ergebnisse der Arbeitsgruppe<br />
„Aus- und Weiterbildung“. Bonn 1999.<br />
Euler, D.: Kooperation der Lernorte in der Berufsbildung. Materialien zur Bildungsplanung<br />
und Forschungsförderung. Heft 75. Bonn 1999.<br />
Howe, F. u. a.: Lern- und Arbeitsaufgaben für eine gestaltungsorientierte Berufsbildung.<br />
Konstanz: Christiani 2002.<br />
Howe, F./Bauer, W.: (Selbst-)Evaluation gestaltungsorientierter Lern- und Arbeitsaufgaben.<br />
In: Petersen, W./Rauner, F./Stuber, F. (Hrsg.): IT-gestützte Facharbeit – Gestaltungsorientierte<br />
Berufsbildung. Baden-Baden 2001, S. 385-401.<br />
Kleiner, M. u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit.<br />
Konstanz 2002.<br />
KMK-Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusministerien der Länder in der Bundesrepublik<br />
Deutschland: Gemeinsames Ergebnisprotokoll betreffend das Verfahren bei der<br />
Abstimmung von Ausbildungsordnungen und Rahmenlehrplänen im Bereich der beruflichen<br />
Bildung zwischen der Bundesregierung und den Kultusministern/-senatoren der Länder<br />
vom 30.05.1972.<br />
KMK-Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusministerien der Länder in der Bundesrepublik<br />
Deutschland: Vereinbarung über die Weiterentwicklung der Berufsschule. Bonn<br />
1991.<br />
49
KMK-Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusministerien der Länder in der Bundesrepublik<br />
Deutschland: Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der<br />
Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre<br />
Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe.<br />
Bonn 2000.<br />
Modellversuch »GAB«: Gemeinsamer Abschlussbericht. Bremen 2003.<br />
Modellversuch »GoLo«: Gestaltungsorientierte Lern- und Arbeitsaufgaben. Sammelband.<br />
Dokumentation zum Abschlussbericht. Bremen/Wilhelmshaven 1999.<br />
Pätzold, G./Walden, G. (Hrsg.): Lernortkooperation – Stand und Perspektiven. Bielefeld<br />
1999.<br />
Rauner, F.: Entwicklungslogisch strukturierte berufliche Curricula: Vom Neuling zur reflektierten<br />
Meisterschaft. In: ZBW, 95. Bd. (1999), Heft 3, S. 424-446.<br />
Rauner, F.: Gestaltungsorientierte Berufsbildung und integrierte Berufsbildungspläne. In:<br />
Lipsmeier, A./Pätzold G. (Hrsg.): Lernfeldorientierung in Theorie und Praxis. ZBW-<br />
Beiheft 15. Stuttgart: Franz Steiner 2000, S. 109-121.<br />
Rauner, F. (2002): Perspektivenwechsel beruflicher Bildungsprozesse. Arbeits- und Geschäftsprozesse<br />
als Orientierungspunkte für die Entwicklung von Ordnungsmitteln, in:<br />
Wirtschaft und Berufserziehung, Heft 8, S. 15–26.<br />
Rauner, F.: Ausbildungspartnerschaften als Regelmodell für die Organisation der dualen Berufsbildung.<br />
In: Pahl, J.-P./Schütte, F./Vermehr, B. (Hrsg.): Verbundausbildung: Lernorganisation<br />
im Bereich Hochtechnologie. Bielefeld 2002, S. 151-174,<br />
Rauner, F./Kleiner, M./Meyer, K.: Berufsbildungsplan für den Industriemechaniker. ITB-<br />
Arbeitspapiere 32. Bremen 2001.<br />
Reinhold, M. u. a.: Curriculum-Design II. Entwickeln von Lernfeldern. Von beruflichen Arbeitsaufgaben<br />
zum Berufsbildungsplan. Konstanz: Christiani 2003<br />
Sanders, J. R. (Hrsg.): Handbuch der Evaluationsstandards. Die Standards des Joint Committee<br />
on Standards for Educational Evaluation. Opladen 1999.<br />
Senatsverwaltung für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen (Hrsg.): Berliner Memorandum<br />
zur Modernisierung der Beruflichen Bildung. Leitlinien zum Ausbau und zur Weiterentwicklung<br />
des Dualen Systems. Berlin 1999.<br />
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