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AB03 Lekobe

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Modellversuch LEKOBE<br />

Abschlussbericht<br />

Lernortübergreifende Lernfeldentwicklung<br />

für eine kooperative Berufsausbildung<br />

in ausgewählten<br />

gewerblich-technischen Berufen<br />

Ein Programmelement im BLK-Modellversuchsprogramm<br />

»Kooperation der Lernorte in der beruflichen Bildung« (Kolibri)<br />

Jena / Bremen, im Dezember 2003


Inhaltsverzeichnis – KOLIBRI-Abschlussbericht<br />

1 ALLGEMEINE ANGABEN ZUM MODELLVERSUCH -----------------------------------------3<br />

2 DARSTELLUNG DES MODELLVERSUCHS ------------------------------------------------------5<br />

2.1 Ausgangslage 5<br />

2.2 Ziele und Konzepte von LEKOBE 7<br />

2.3 Maßnahmen und Ergebnisse in LEKOBE 12<br />

2.3.1 Lernortkooperation und Ausbildungspartnerschaften (organisationale Ebene) 12<br />

2.3.2 Lernortkooperation und Lernfeldentwicklung (curriculare Ebene) 15<br />

2.3.3 Lernortkooperation und Ausbildungsgestaltung (didaktische Ebene) 20<br />

2.3.4 Lernortkooperation und Professionalisierung der Lehrer/Ausbilder 23<br />

3 BEITRAG DES MODELLVERSUCHS ZUM PROGRAMM KOLIBRI -------------------- 25<br />

3.1 Beantwortung der zielleitenden Fragestellungen aus Sicht des Modellversuches 25<br />

3.1.1 Maßnahmenbereich 1 25<br />

3.1.2 Maßnahmenbereich 5 31<br />

3.2 Gesamtbetrachtung und Ausblick 38<br />

4 ANHANG -------------------------------------------------------------------------------------------------- 40<br />

5 LITERATUR ---------------------------------------------------------------------------------------------- 47<br />

2


1 Allgemeine Angaben zum Modellversuch<br />

Projektkennung<br />

Förderkennziffer<br />

Bundesland<br />

Projektname<br />

Kurztitel<br />

Projekttyp<br />

Laufzeit<br />

K 5816.00<br />

Thüringen<br />

Lernortübergreifende Lernfeldentwicklung für eine kooperative Berufsausbildung in<br />

ausgewählten gewerblich-technischen Berufen<br />

LEKOBE<br />

Projektbeteiligte<br />

Anmeldende Stelle<br />

Einzelmodellversuch<br />

01.08.2000 – 31.07.2003<br />

Thüringer Kultusministerium<br />

Werner-Seelenbinder-Str. 7<br />

99096 Erfurt<br />

Durchführende Stelle<br />

Projektleiter<br />

Staatliches Berufsbildendes<br />

Schulzentrum Jena-Göschwitz<br />

Rudolstädter Str. 95<br />

07745 Jena-Göschwitz<br />

StD Volker Rempke (Projektleiter)<br />

StR Reinhard Kitzig (Projektkoordinator)<br />

3


Wissenschaftliche Begleitung<br />

Duale Partner<br />

Prof. Dr. Felix Rauner (Leitung)<br />

Waldemar Bauer (Koordination)<br />

Institut Technik und Bildung, Universität Bremen<br />

Am Fallturm 1<br />

28359 Bremen<br />

Schott-Zeiss Bildungszentrum gGmbH Jena,<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena,<br />

Kempfer & Kolakovic Personalmanagement Jena GmbH,<br />

JECAR Autohaus Jena GmbH,<br />

Autohaus Fischer GmbH Jena,<br />

TRUMPF Medizin Systeme GmbH Saalfeld<br />

4


2 Darstellung des Modellversuchs<br />

2.1 Ausgangslage<br />

Der historische Ursprung einer berufsförmig organisierten, also über die einzelbetrieblichen<br />

Schwerpunkte hinausgehenden, Kompetenzentwicklung von Auszubildenden ist eng mit der<br />

traditionellen Handwerkslehre verknüpft. Erst die Wanderschaft im Anschluss an eine handwerkliche<br />

Lehre, also das Sammeln von Arbeitserfahrung in anderen Betrieben, begründet die<br />

berufliche Kompetenz der Gesellen auf ihrem Weg zur Meisterschaft. Spuren dieser Tradition<br />

finden sich noch in den Empfehlungen des Deutschen Bildungsrats: „Zur Verbreiterung seiner<br />

Einsichten in die betrieblichen Sozialstrukturen soll der Lehrling die Möglichkeit erhalten,<br />

einen von Beginn der Lehre eingeplanten Betriebswechsel vorzunehmen“ (Deutscher Bildungsrat<br />

1969, S. 19). Insofern war die Kooperation unterschiedlicher Lernorte schon immer<br />

ein Grundansatz der beruflichen Ausbildung. In diesem Sinne wurde auch bei der formalen<br />

Gründung des dualen Systems das berühmte Kooperationspostulat verabschiedet und die Kooperation<br />

der Lernorte im Sinne einer gemeinsam durchzuführenden Ausbildung betont (vgl.<br />

Deutscher Ausschuss 1966, S. 503).<br />

Die Etablierung von Lernortverbünden wurde besonders aktuell, als die Ausbildungsbereitschaft<br />

in der Industrie in den 1990er Jahren zurückging. Lernortverbünde wurden bisher allerdings<br />

als eine Art Notgemeinschaft verstanden, mit deren Hilfe Ersatzausbildungsplätze<br />

geschaffen werden sollen, die durch öffentliche Mittel vollständig oder teilweise finanziert<br />

werden. In den neuen Bundesländern wurden nach der Wiedervereinigung, diesem Leitbild<br />

folgend, erhebliche finanzielle Mittel zur Förderung von Ausbildungsverbünden bereitgestellt.<br />

In der gegenwärtigen berufsbildungspolitischen Diskussion wird die Funktionsfähigkeit und<br />

Attraktivität des dualen Systems eng mit einer gut funktionierenden Lernortkooperation verbunden.<br />

In vielen Strategiepapieren und in gemeinsamen Empfehlungen bzw. Vereinbarungen<br />

der Länder wird die Bedeutung der Lernortkooperation für die Qualitäts- und Effizienzsteigerung<br />

des dualen Systems besonders hervorgehoben (vgl. z. B. KMK 1991; Senatsverwaltung<br />

für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen 1999, Arbeits- und Sozialminister-Kultusminister-<br />

Wirtschaftsministerkonferenz 2000, Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit<br />

1999). Aus diesen Beweggründen hat auch die Bund-Länder-Kommission das Modellversuchsprogramm<br />

KOLIBRI mit dem Themenschwerpunkt Lernortkooperation in die Wege<br />

geleitet.<br />

Ein Strukturelement des dualen Systems ist die Existenz zweier lernortspezifischer Curricula,<br />

die formal in einem gemeinsamen Ordnungsverfahren erarbeitet und abgestimmt werden sollten<br />

(vgl. KMK 1972). Tatsächlich hat sich aber eher eine Praxis der Curriculumentwicklung<br />

herausgebildet, die zwei unabhängige und bestenfalls inhaltlich zufällig zusammenpassende<br />

Ordnungsmittel hervorgebracht hat. Von der Erstellung eines beruflichen Gesamtcurriculums<br />

im Sinne eines stimmigen Konzeptes, wie es das gemeinsame Ergebnisprotokoll von 1972<br />

5


vorsieht, kann also nicht die Rede sein (vgl. Benner/Püttmann 1992, S. 14). Da faktisch und<br />

praktisch die Curricula das zentrale Bezugssystem für das berufliche Handeln der Ausbilder<br />

und Berufsschullehrer darstellen, ist es wenig verwunderlich, dass aufgrund des Fehlens der<br />

curricularen Grundlage Lernortkooperation eher zufällig und punktuell stattfindet. Lernortkooperatives<br />

Handeln hängt so von den je subjektiven Einstellungsmustern bzw. dem Kooperationsverständnis<br />

der Ausbilder und Lehrer ab und findet, wie empirische Untersuchungen<br />

belegen, kaum systematisch im Sinne einer didaktischen Abstimmung statt (vgl. Euler 1999,<br />

S. 9 ff.).<br />

Aus diesem Grunde ist es auch nicht verwunderlich, dass die empirischen Befunde zum Stand<br />

der Lernortkooperation eher ernüchternd sind. In zahlreichen Publikationen zur Lernortkooperation<br />

(vgl. z. B. Pätzold/Walden 1999) sowie in der Expertise des Programmträgers (vgl.<br />

Euler 1999) werden die curricularen, institutionellen und personalen Hemmnisse, die einer<br />

organisatorisch und didaktisch funktionalen Lernortkooperation entgegenstehen, deutlich herausgearbeitet.<br />

Die Ergebnisse der Analysen lassen sich unter Berücksichtigung der besonderen<br />

Rahmenbedingungen in den neuen Bundesländern auf die Situation in Thüringen übertragen.<br />

Ostthüringen ist eine Region mit einem Wirtschaftsschwerpunkt im Bereich der traditionsreichen<br />

optischen Industrie und der Präzisions- und Feinmechanik. Die Region Jena ist besonders<br />

durch die größeren Firmen Jenoptik AG, Carl Zeiss Jena GmbH, Schott Jenaer Glas<br />

GmbH sowie die Friedrich- Schiller- Universität Jena und die Fachhochschule Jena geprägt.<br />

Gleichzeitig gibt es eine Vielzahl von kleineren Betrieben, welche als Ausgründungen der<br />

Jenoptik entstanden sind. Durch die enge Verflechtung der High-Tech-Betriebe mit Forschung<br />

und Lehre an der Friedrich-Schiller-Universität und der Fachhochschule Jena entwickelt<br />

sich zunehmend ein besonderes Profil, welches mittlerweile durch Biotechnologie/Biotechnik,<br />

Lasertechnik, Raumfahrttechnik, optische und elektronisch-mechanische Systeme<br />

für unterschiedliche Anwendungen geprägt ist. Zusätzlich wächst die IT-Branche in der<br />

Region Jena. Das Softwareunternehmen Intershop prägte diese Entwicklung nachhaltig.<br />

Die konjunkturelle Situation der ansässigen Unternehmen ist vor allem im verarbeitenden<br />

Gewerbe sehr positiv. Allerdings sind die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sehr gering.<br />

Bezogen auf die Gesamtsituation halten sich Neueinstellungen und Entlassungen in etwa die<br />

Waage, sodass mittlerweile in einigen Bereichen auch ein Fachkräftemangel zu konstatieren<br />

ist. Die Ausbildungsbereitschaft ist insgesamt sehr niedrig und konzentriert sich auf die wenigen<br />

oben genannten Unternehmen bzw. deren Zusammenschlüsse. Eine Ursache dafür sind<br />

vermutlich die Ausbildungsbedingungen, mit denen kleine und mittlere Unternehmen konfrontiert<br />

sind. Die mehr oder weniger durchgängig gegebenen begrenzten, aber sehr spezialisierten<br />

Geschäftsfelder der KMU führen dazu, dass diese Betriebe nicht oder oft nur unter<br />

größten Schwierigkeiten an der dualen Berufsausbildung teilnehmen können. Hinzu kommt,<br />

dass kleine und mittlere Unternehmen in der Regel nur über nebenamtliche Ausbilder verfügen,<br />

sodass auch die Möglichkeit der Verzahnung von schulischem und betrieblichem Lernen<br />

oftmals erschwert wird.<br />

Der Zusammenschluss der Firmen Schott Jenaer Glas GmbH und Carl Zeiss Jena GmbH zu<br />

einer Ausbildungsgemeinschaft und der Zusammenschluss der Berufsausbildung bei der Jen-<br />

6


optik AG (Kempfer & Kolakovic Personalmanagement Jena GmbH) sowie der Ostthüringer<br />

Ausbildungsverbund (OAV) prägen die Thüringer Ausbildungslandschaft in besonderer Weise.<br />

In Jena existieren vier Staatliche berufsbildende Schulen, welche ihre Berufsfelder aufeinander<br />

abgestimmt haben. Von den privaten Bildungsträgern sind das DAG-Technikum, die<br />

Euro-Schulen, der Internationale Bund für Sozialarbeit, die überbetriebliche Ausbildungsgemeinschaft<br />

der Stadt Jena und die TÜV-Akademie zu nennen. Mit vielen der genannten Einrichtungen<br />

existiert eine enge Zusammenarbeit. Der Modellversuch LEKOBE versucht die<br />

Attraktivität und Qualität der dualen Berufsausbildung in der Region Jena zu verbessern. Anliegen<br />

des Vorhabens war es, Innovationsprozesse auf organisatorischer, curricularer und didaktischer<br />

Ebene zu initiieren, sie konzeptionell an aktuelle Modernisierungsansätze der Berufsbildung<br />

anknüpfen. So lieferte z. B. die Anfang der 1990er Jahre vom BIBB initiierte<br />

Modellversuchsreihe „Dezentrales Lernen“ Konzepte zur Förderung der Qualität des Lernens<br />

während betrieblicher Einsätze, um die Verlagerung von Kompetenzen und Verantwortlichkeiten<br />

in den direkt wertschöpfenden Bereich in Produktion und Instandhaltung zu unterstützen.<br />

Auf schulischer Seite wurde mit der Einführung der Lernfeldstruktur durch die KMK im<br />

Jahr 1996 die Grundlage geschaffen, Handlungsorientierung bereits auf curricularer Ebene zu<br />

fördern und die schulische Ausbildung stärker auf berufliche Handlungsfelder bzw. auf die<br />

Geschäfts- und Arbeitsprozesse zu beziehen. Der Modellversuch GoLo hat beispielsweise<br />

erfolgreich Konzepte zur Organisation und didaktischen Umsetzung einer gestaltungsorientierten<br />

Berufsbildung im Lernortverbund entwickelt, erprobt und verstetigt. Allerdings ist<br />

dieses Konzept auf Grund der speziellen Wirtschaftssituation nicht auf unsere Region übertragbar.<br />

Im Modellversuch GAB wurden durch umfangreiche empirische Untersuchungen,<br />

welche die beruflichen Handlungsfelder bzw. Arbeitsaufgaben charakterisieren, ausgewählte<br />

industrielle Berufe erfasst und darauf basierend geschäfts- sowie arbeitsprozessbezogene,<br />

lernortübergreifende Berufsbildungspläne am Beispiel eines Großunternehmens entwickelt.<br />

2.2 Ziele und Konzepte von LEKOBE<br />

In LEKOBE wurden die oben skizzierten Reformbemühungen sowie bereits erfolgreich erprobte<br />

Konzepte systematisch auf allen Ebenen aufgegriffen, auf die besondere strukturelle<br />

Situation in der Region Jena adaptiert und in ein ganzheitliches Konzept transferiert. Das Ziel<br />

war es, eine institutionalisierte Lernortkooperation zwischen dem Staatlichen berufsbildenden<br />

Schulzentrum Jena-Göschwitz und den Ausbildungsbetrieben der Region für die Ausbildungsberufe<br />

Industriemechaniker (Fachrichtung Geräte- und Feinwerktechnik), Mechatroniker<br />

und Kraftfahrzeugmechaniker zu errichten und zu verstetigen. Der konzeptionelle Ansatz<br />

im Modellversuch war dabei so angelegt, dass durch fünf miteinander verschränkte Maßnahmenfelder<br />

die Lernortkooperation im Sinne einer systemischen Innovation auf allen Ebenen<br />

gefördert wurde.<br />

7


Wiss. Begleitung<br />

ITB<br />

B eratung und E valuation<br />

Organisationsstruktur und Maßnahmenfelder<br />

P lanung und S teuerung<br />

Lehrer<br />

P rojektsteuerungsgruppe<br />

Organisation<br />

Curricula<br />

Didaktik<br />

Berufsfachkonferenzen<br />

Durchführung<br />

Ausbildungspartnerschaft<br />

Kommunaler<br />

Berufsbildungsdialog<br />

8<br />

Ausbilder<br />

Berufsschule Betriebe<br />

Regionale Beratung und Transfer<br />

Abb. 1: Organisationsstruktur und Maßnahmenfelder<br />

Die Aktivitäten innerhalb der einzelnen Maßnahmebereiche bewegten sich auf folgenden Ebenen:<br />

(1) Organisatorische Ebene – Gründung von Berufsfachkonferenzen und Ausbildungspartnerschaft<br />

Im Modellversuch wurden als feste Kooperationsstellen für jeden Ausbildungsberuf so genannte<br />

Berufsfachkonferenzen (BFK) eingerichtet, die sich aus Lehrern und Ausbildern der<br />

jeweiligen Ausbildungsberufe zusammensetzten. Die primäre Aufgabe der BFK war es, die<br />

duale Ausbildung zeitlich und inhaltlich abzustimmen, also Lernortkooperation curricular und<br />

organisatorisch zu intensivieren. Einen didaktischen Schwerpunkt der Aktivitäten bildeten<br />

hierbei die Identifizierung, Planung, Durchführung und Bewertung von gemeinsamen Ausbildungsprojekten<br />

in der Form des didaktischen Konzeptes der Lern- und Arbeitsaufgaben. Die<br />

kooperative Umsetzung der Ausbildungsinhalte sollte darüber hinaus im Rahmen einer Ausbildungspartnerschaft<br />

erfolgen. Die Ausbildungspartnerschaft folgte allerdings nicht dem<br />

Leitbild der Notgemeinschaft, sondern diente der Qualitätsverbesserung der gemeinsamen<br />

dualen Ausbildung, der Reduzierung der Ausbildungskosten und der höheren Ausschöpfung<br />

der betrieblichen Ausbildungspotenziale. Die Infrastruktur dieses Netzwerks ermöglichte es,<br />

die einzelnen Betriebe bei der Ausbildung z. B. durch die partnerschaftliche Nutzung von<br />

Ressourcen (Personal, Maschinen, Anlagen, Werkzeuge, Werkstätten usw.) erheblich zu entlasten.<br />

Darüber hinaus bot die Ausbildungspartnerschaft besondere Ausbildungsmöglichkeiten<br />

durch das Spektrum an Betrieben mit unterschiedlichen Geschäftsfeldern und dem entsprechenden<br />

Know-how sowie durch vielfältige, anspruchsvolle Arbeitsaufgaben.


(2) Curriculare Ebene – Entwicklung und Erprobung von lernortübergreifenden Lernfeldern<br />

Mit der Einführung des Lernfeldkonzeptes hat die Kultusministerkonferenz einen wegweisenden<br />

Reformschritt initiiert, der als Perspektivenwechsel in der Curriculumentwicklung<br />

bezeichnet werden kann. Das Lernfeldkonzept eröffnet die Möglichkeit, die mit dem gemeinsamen<br />

Ergebnisprotokoll intendierte Entwicklung eines beruflichen Gesamtcurriculums zu<br />

realisieren und somit Lernortkooperation curricular zu stützen bzw. zu fördern. Mit der Wiederentdeckung<br />

der Arbeit in Form von Arbeits- und Geschäftsprozessen als die neue zentrale<br />

Bezugsgröße für Lernfelder lässt sich die duale Berufsausbildung an beiden Lernorten inhaltlich<br />

auf dasselbe Fundament setzen. Der Ansatz zur Lernfeldentwicklung im Modellversuch<br />

LEKOBE orientierte sich am KMK-Lernfeldkonzept, ging aber strukturell darüber hinaus:<br />

Ziel war es, Ausbildungsrahmenplan und Rahmenlehrplan in einen lernortübergreifenden<br />

Berufsbildungsplan, also in ein Gesamtcurriculum zu überführen. Mit dem Berufsbildungsplan<br />

sollte bereits auf der curricularen Ebene erreicht werden, dass sich beide Lernorte auf<br />

dieselben, komplementär ausgewiesenen Ausbildungsinhalte beziehen und unter Nutzung<br />

ihrer je spezifischen Stärken für dieselbe berufliche Arbeitswelt gelernt werden kann. Auf<br />

diese Weise zeigte sich der unverwechselbare Beitrag beider Lernorte für eine nur gemeinsam<br />

zu gestaltende Berufsausbildung (vgl. Bremer 2001).<br />

Die Abbildung 2 zeigt den strukturellen Aufbau eines lernortübergreifenden Lernfeldes:<br />

Lernfeld n<br />

Lernbereich n<br />

Bezeichnung des Lernfeldes/ der beruflichen Arbeitsaufgabe<br />

Bildungs- und Qualifizierungsziele an den Lernorten<br />

Betrieb<br />

...<br />

Inhalte von Arbeit und Lernen<br />

Gegenstände<br />

• ...<br />

• ...<br />

• ...<br />

Beschreibung des beruflichen Handlungsfeldes<br />

Werkzeuge<br />

• ...<br />

• ...<br />

Methoden<br />

• ...<br />

• ...<br />

Organisation<br />

• ...<br />

• ...<br />

9<br />

Schule<br />

...<br />

Anforderungen<br />

• ...<br />

Abb. 2: Struktur eines lernortübergreifenden Lernfeldes<br />

• ...<br />

• ...<br />

Zeit<br />

Betrieb: n Wochen<br />

Schule: n Stunden


Die Ausformulierung der Lernfelder bzw. der bestimmenden Inhalte erfolgte auf der empirischen<br />

Basis von so genannten Experten-Facharbeiter-Workshops (vgl. Kleiner u. a. 2002).<br />

Die weiteren Inhalte sind von den Curriculumentwicklern festzulegen (zeitlicher Umfang der<br />

Ausbildung in Betrieb und Schule) bzw. zu identifizieren (Bildungs- und Qualifizierungsziele,<br />

Inhalte von Arbeit und Lernen). Die wechselseitigen Verbindungen zwischen den Zielen<br />

der Berufsausbildung und den Inhalten von Arbeit und Lernen in den drei Dimensionen Gegenstände,<br />

Werkzeuge, Methoden und Organisation der Facharbeit sowie Anforderungen an<br />

die Facharbeit wurden so verdeutlicht. Die folgende Grafik verdeutlicht die Zusammenhänge<br />

und Quellen der Lernfeldentwicklung (vgl. Reinhold u. a. 2002, S. 44):<br />

Bezeichnung<br />

der beruflichen<br />

Arbeitsaufgabe<br />

Berufliche<br />

Arbeitsaufgaben<br />

Inhalte von Arbeit<br />

und Lernen<br />

Lernbereichsbeschreibungen<br />

Titel des<br />

Lernfelds<br />

BAG–<br />

Analyse<br />

Workshop-<br />

Ergebnisse/<br />

Arbeitsplatz<br />

-analysen<br />

Beschreibung des<br />

beruflichen<br />

Handlungsfelds<br />

Lernfeld n<br />

Zeit<br />

Bezeichnung des Lernfeldes/ der beruflichen Arbeitsaufgabe Betrieb: n Wochen<br />

Lernbereich n<br />

Schule: n Stunden<br />

Beschreibung des beruflichen Handlungsfeldes<br />

Bildungs– und Qualifizierungsziele an den Lernorten<br />

Betrieb<br />

Schule<br />

...<br />

...<br />

Inhalte von Arbeit und Lernen<br />

Gegenstände<br />

• ...<br />

• ...<br />

• ...<br />

Werkzeuge<br />

• ...<br />

• ...<br />

Methoden<br />

• ...<br />

• ...<br />

Organisation<br />

• ...<br />

• ...<br />

10<br />

Anforderungen<br />

• ...<br />

BAG–<br />

Analyse<br />

Lernortspezifische<br />

Bildungs– und<br />

Qualifizierungsziele<br />

Bildungsauftrag<br />

der Schule<br />

Gesellschaftliche<br />

Anforderungen<br />

Abb. 3: Ausgestaltung von Lernfeldern<br />

• ...<br />

• ...<br />

Lernbereichsbeschreibungen<br />

Berufsbild<br />

BAG–<br />

Analyse<br />

Berufliche<br />

Arbeitsaufgaben<br />

(3) Didaktisch-methodische Ebene – stärkere Vermittlung der Ausbildungsinhalte durch<br />

dual-kooperative Ausbildungsprojekte (gestaltungsorientierte Lern- und Arbeitsaufgaben)<br />

Ein zentrales Anliegen in LEKOBE war die Erhöhung des pädagogisch-didaktischen Zusammenwirkens<br />

beider Lernorte, die durch gemeinsam durchzuführende Lern- und Arbeitsaufgaben<br />

erfolgte (vgl. Howe u. a. 2002). Mit Lern- und Arbeitsaufgaben wurden prinzipiell zwei<br />

Ziele verfolgt. Erstens bildeten sie den konkreten Kooperationsgegenstand und zweitens sollten<br />

diese aus den realen betrieblichen Geschäfts- und Arbeitsprozessen abgeleitet werden und<br />

so den Perspektivenwechsel zu einer arbeitsorientierten Didaktik stützen. Lern- und Arbeitsaufgaben<br />

wurden in der Regel aus betrieblichen Arbeitsaufgaben bzw. Arbeitsaufträgen


des Ausbildungsbetriebs gewonnen. Da sich Lern- und Arbeitsaufgaben nur lernortübergreifend<br />

realisieren liessen, wurden die Ausbildungs- und Lerninhalte aus Betrieb und Berufsschule<br />

unmittelbar aufeinander bezogen, um den Auszubildenden deutlich zu machen, welcher<br />

Zusammenhang zwischen beruflicher Handlungskompetenz und den schulischen Lehrinhalten<br />

besteht. Aufgabe der Lehrer und Ausbilder in den BFK war es, solche Lern- und Arbeitsaufgaben<br />

zu entwickeln, durchzuführen und kritisch zu reflektieren. Diese Ausbildungsprojekte<br />

waren aufgrund der unterschiedlichen regional- und betriebsspezifischen Strukturen<br />

und Bedingungen immer wieder neu zu entwickeln. Mithilfe der partnerschaftlichen Struktur<br />

konnten die jeweiligen Stärken und Ressourcen der einzelnen Betriebe gerade bei der didaktischen<br />

Umsetzung im besonderen Maße genutzt und zugleich die Schwächen (in Bezug auf die<br />

Ausbildung) der anderen Betriebe kompensiert werden.<br />

Lern- und Arbeitsaufgaben entwickeln<br />

(schematischer Ablauf)<br />

Identifizieren<br />

Betrieb<br />

(Geschäfts- und Arbeitsprozesse)<br />

Überprüfen<br />

betriebliche<br />

Arbeitsaufgaben<br />

11<br />

Lern- und Arbeitsaufgaben<br />

Umsetzen<br />

ausbildungs-geeignete<br />

betriebl. Arbeitsaufgaben<br />

Abgleichen<br />

Lernfeld bzw.<br />

berufliche Arbeitsaufgabe<br />

Abb. 4: Schema zur Identifizierung von Lern- und Arbeitsaufgaben<br />

(4) Personelle Ebene – berufspädagogische Professionalisierung von Lehrern und Ausbildern<br />

Die berufspädagogische Professionalisierung der Ausbilder und Lehrer war vermutlich das<br />

entscheidende Erfolgskriterium im Modellversuch und lag als Maßnahmenbereich quer zu<br />

den anderen Bereichen. Prinzipiell sollten Lehrer und Ausbilder für Lernortkooperation qualifiziert<br />

werden. Hier galt es bedarfsorientiert notwendige Handlungskompetenzen zu vermitteln,<br />

die zur Umsetzung einer gestaltungsorientierten Berufsbildung in einer Ausbildungspartnerschaft<br />

notwendig sind. Angesprochen waren die Organisation und Moderation von<br />

Lernprozessen, didaktisch-methodische Aspekte beruflichen Lernens, wie z. B. gestaltungsund<br />

arbeitsprozessorientierte Lernkonzepte, die Curriculumentwicklung und -implementation<br />

oder die Kompetenzbewertung, aber auch motivationsfördernde und sozialkommunikative<br />

Aspekte der beruflichen Handlungskompetenz von Lehrern und Ausbildern, die für das ko-


operative Handeln eine wichtige Voraussetzung sind.<br />

(5) Bildungspolitische Ebene – Einrichtung eines regionalen Berufsbildungsdialog<br />

Im Vorhaben sollte ein regionaler Berufsbildungsdialog eingerichtet werden. Dieses Systemelement<br />

zielte darauf, die Repräsentanten der regional an der Berufsbildung beteiligten Institutionen<br />

in den Modellversuch zu integrieren. Damit sind z. B. Kammern, Innungen, Sozialpartner,<br />

Schulämter, Arbeitsverwaltungen etc. gemeint, die ein übergeordnetes bildungspolitisches<br />

Interesse an der Berufsbildung haben. Der Berufsbildungsdialog sorgte dafür, dass die<br />

regionalspezifischen Kompetenzen, Interessen und Beiträge aller an der Berufsbildung beteiligten<br />

Akteure berücksichtigt und gebündelt wurden.<br />

Die dargestellten Ziele und Konzepte von LEKOBE verdeutlichen, dass der Programmbeitrag<br />

im Rahmen von KOLOBRI somit im Maßnahmenbereich 1 „Entwicklung von kooperativen<br />

Konzepten zur Curriculumpräzisierung ‚vor Ort‘ sowie von Instrumenten zur ausbildungsprozessbegleitenden<br />

Beurteilung von Methoden- und Sozialkompetenz“ und im Maßnahmenbereich<br />

5 „Entwicklung der institutionellen und personellen Bedingungen zur Intensivierung<br />

und Verstetigung von Lernortkooperation“ verortet ist.<br />

2.3 Maßnahmen und Ergebnisse in LEKOBE<br />

Die folgende Beschreibung der Maßnahmen und Ergebnisse erfolgt ausdifferenziert nach den<br />

Berufsfachkonferenzen in Bezug auf die einzelnen Maßnahmenbereiche.<br />

2.3.1 Lernortkooperation und Ausbildungspartnerschaften (organisatorische Ebene)<br />

BFK Industriemechaniker<br />

Für den Ausbildungsberuf Industriemechaniker wurde eine Berufsfachkonferenz (BFK) geschaffen,<br />

die aus allen am Modellversuch mitarbeitenden Lehrern und den Ausbildern der<br />

beteiligten Betriebe bestand. Am Ende des Modellversuchs hatten sich in dieser BFK Kooperationsbeziehungen<br />

zu fünf Ausbildungsbetrieben der Region entwickelt. Die Zahl der am<br />

Modellversuch beteiligten Betriebe im Berichtszeitraum war konstant geblieben. Es gab keine<br />

Fluktuation, aber auch keinen Zuwachs an interessierten Partnerbetrieben. Damit kann von<br />

einem ausgeglichen Vernetzungs- und Beteiligungsbedarf ausgegangen werden. Die Ursachen<br />

hierfür liegen vermutlich an den spezifischen regionalen Gegebenheiten, denn im Umfeld gibt<br />

es nur wenige Ausbildungsbetriebe, d. h. das Einzugsgebiet beschränkt sich somit auf die<br />

unmittelbare Region um Jena. Der Bedarf an Industriemechanikern, Fachrichtung Geräte- und<br />

Feinwerktechnik, ist hauptsächlich für die Carl Zeiss Jena GmbH sowie deren Ausgründungen<br />

bzw. Übernahmen von der JENOPTIK GmbH bedeutsam. Diese Zahl ist durchaus befriedigend,<br />

weil in dieser Berufsgruppe nur eine Klasse an der Schule existiert. Die Zahl aller<br />

Ausbildungsbetriebe, die Auszubildende in dieser Klasse angemeldet haben, beträgt insgesamt<br />

acht, sodass sich drei Betriebe nicht an der Ausbildungspartnerschaft beteiligen.<br />

12


Am Anfang der Modellversuchsaktivitäten erfolgte innerhalb der Schule zunächst eine Abstimmung<br />

über die Stoffverteilungspläne in den einzelnen Fächern zwischen allen Lehrern.<br />

Im Anschluss daran sollten auch der betriebliche Ausbildungsrahmenplan und die schulischen<br />

Stoffverteilungspläne abgestimmt werden. Die beteiligten Lehrer hatten diesbezüglich alle<br />

Ausbilder der involvierten Betriebe eingeladen, um die Problemstellung zu erörtern. Hier<br />

zeigten sich bereits erste Schwierigkeiten, da nur wenige Betriebsvertreter für die Gespräche<br />

zeitlich verfügbar waren. Auch im folgenden Verlauf war die aktive Mitarbeit der Ausbilder<br />

des Öfteren eingeschränkt. So war es immer wieder schwierig, einen gemeinsamen Termin<br />

zur Durchführung von Arbeitsgesprächen zu finden. Deshalb wurden Arbeitspläne mit Terminen,<br />

Treffpunkten und Arbeitsschwerpunkten erstellt. Je nach Bedarf und Vereinbarungen<br />

trafen sich Lehrer und Ausbilder, um ausgewählte Schwerpunkte abzuarbeiten. Dabei wurden<br />

die Treffpunkte so gelegt, dass schulische oder betriebliche Aufgaben vorrangig bearbeitet<br />

werden konnten. Anschließend wurden die zeitlichen und stofflichen Gegebenheiten beider<br />

Curricula abgestimmt und die modellversuchsrelevanten Ausbildungsschwerpunkte nach<br />

brauchbaren Projektthemen und Ausbildungsinhalten analysiert. Hierbei war besonders wichtig,<br />

dass die Umsetzung in der Schule und in den beteiligten Betrieben gleichermaßen möglich<br />

wurde.<br />

Als erstes gemeinsames Ausbildungsprojekt verständigte sich die BFK auf das Projekt<br />

„Schraubstock“. Im Rahmen der Kooperationsaktivitäten wurden hierzu zunächst die theoretischen<br />

und praktischen Teilaufgaben zwischen den Lehrern und Ausbildern abgestimmt. Entscheidend<br />

war hier, die Kooperation zwischen Schule und Betrieben so zu gestalten, dass alle<br />

Aufgaben dem jeweiligen Lernort entsprechend richtig zugeordnet werden konnten.<br />

Die Verständigung innerhalb der BFK war eine wichtige Grundlage für die Lernortkooperation<br />

und somit ein Mittel, um die Qualität der Ausbildung zu verbessern. Nach der allgemeinen<br />

und der danach anschließenden gruppenspezifischen Bewertung des Projekts war bei den<br />

Auszubildenden der Nutzen deutlich erkennbar. Deshalb sollte die Arbeit der BFK infolge der<br />

jetzt gemachten Erfahrungen und aus dem Blickwinkel der Schule auch in Zukunft weitergeführt<br />

werden. Eine Voraussetzung für eine weiterhin erfolgreiche Arbeit wäre allerdings die<br />

Integration aller in den Klassen beteiligten Ausbildungsbetriebe innerhalb eines Ausbildungsberufs.<br />

BFK Mechatroniker<br />

Im Oktober 2000 wurde die Berufsfachkonferenz (BFK) Mechatroniker gegründet. Ihr gehörten<br />

drei Fachlehrer aus dem Bereich Elektrotechnik und Metalltechnik an. Kooperationsbeziehungen<br />

wurden zunächst mit vier Betrieben bzw. Bildungszentren initiiert, nämlich mit<br />

dem Schott-Zeiss-Bildungszentrum gGmbH, dem Bildungszentrum Saalfeld, der AWA-<br />

Altenburg und der Kempfer & Kolakovic Personalmanagement Jena GmbH.<br />

Die BFK Mechatroniker definierte zu Beginn des Modellversuches folgende Ziele:<br />

− Austausch von Informationen und Erfahrungen zwischen Lehrern und Ausbildern über<br />

die Ausbildung an beiden Lernorten,<br />

− Durchführung von Betriebsbesichtigungen zum Kennen lernen der betrieblichen Ge-<br />

13


schäfts- und Arbeitsprozesse,<br />

− Abstimmung der Lehrplaninhalte zwischen den Bildungszentren und der Berufsschule,<br />

− Erarbeitung von gemeinsamen Projekten für das erste Lehrjahr der Mechatroniker-<br />

Ausbildung.<br />

Am Ende des Modellversuches bestanden in der BFK Mechatroniker zu fünf Unternehmen<br />

stabile Kooperationsbeziehungen. Trotz Interesse an einer Lernortkooperation konnten Kooperationsbeziehungen<br />

auf Grund des Fehlens von hauptamtlichen Ausbildern nicht mit allen<br />

interessierten Unternehmen gepflegt werden. Durch die Beteiligung des BTZ Saalfeld<br />

gGmbH an diesem Modellversuch konnte der Verlust einzelner Betriebe jedoch kompensiert<br />

worden, weil mit diesem Ausbildungsbetrieb ein Partner zur Verfügung steht, der sehr kooperativ<br />

und engagiert mitarbeitet.<br />

Trotzdem ist die Beteiligungssituation aus Sicht der Schule noch nicht zufriedenstellend, da<br />

im Ausbildungsberuf Mechatroniker zwei Klassen an der Schule mit Auszubildenden aus ca.<br />

25 Ausbildungsbetrieben unterrichtet werden. Die Arbeit im Modellversuch erfolgte allerdings<br />

nur in einer der Klassen. Fast alle Schüler dieser Klasse absolvierten ihre praktische<br />

Grundausbildung in Form von Lehrgängen in den oben genannten Bildungszentren. Eine<br />

zweite Mechatronikerklasse konnte im Modellversuch nicht berücksichtigt werden, da in dieser<br />

die Auszubildenden aus vielen einzelnen und zum Teil kleinen Betrieben stammten. Eine<br />

Umsetzung des Modellversuches mit dieser Klasse war unter den gegeben Rahmenbedingungen<br />

nicht möglich. Der überwiegende Teil dieser relativ kleinen Unternehmen besitzt in der<br />

Regel keine hauptamtlichen oder nur einen nebenamtlichen für Ausbildungsaufgaben abgestellten<br />

Ausbilder. Weiterhin war die Lernortkooperation auch durch die zum Teil grundverschiedenen<br />

Profile, Einsatzfelder und Arbeitsbereiche des Mechatronikers in den einzelnen<br />

Betrieben erschwert. Diese Situation behinderte oftmals die Beteiligung der Unternehmen an<br />

lernortübergreifenden Projekten, weil nicht gleichzeitig alle individuellen Bedürfnisse berücksichtigt<br />

werden konnten.<br />

BFK Kfz-Mechaniker<br />

Die Gründung der BFK Kfz-Mechaniker erfolgte im Jahre 2000. Nach intensiven Vorgesprächen<br />

der Lehrer mit Vertretern aus Autohäusern zeigten zunächst zwei Autohäuser ein reges<br />

Interesse am Aufbau einer Lernortkooperation bzw. der Erprobung einer Partnerbeziehung<br />

zwischen der Berufsschule und den Kfz-Betrieben. Im Verlauf des Modellversuches erhöhte<br />

sich die Beteiligungszahl der Autohäuser auf fünf. Hinzu kam noch eine Partnerschaft mit<br />

dem Berufsbildungszentrum Gera Aga, einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte der Handwerkskammer<br />

Ostthüringen. Die Zusammenkünfte erfolgten in der ersten Phase des Modellversuchs<br />

regelmäßig monatlich. Mit dem BTZ Gera fanden Besprechungen in größeren Zeiträumen<br />

statt. Diese Entwicklung ist das Ergebnis einer kontinuierlichen und beharrlichen Zusammenarbeit<br />

mit der zuständigen Handwerkskammer und der Kfz-Innung.<br />

Im Rahmen dieser Partnerschaft sollte erprobt werden, inwieweit eine theoretische Vorbereitung<br />

der überbetrieblichen Lehrgänge sinnvoll ist und damit die Qualität der Ausbildung verbessert.<br />

Lernortkooperation erfolgte durch eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit den<br />

14


Ausbildungsbetrieben. Die Betriebe übernahmen dabei bestimmte Ausbildungseinheiten für<br />

alle Auszubildenden, indem sie die betrieblich relevanten, an den Inhalten der Facharbeit orientierten<br />

Aufgabenstellungen sowie die entsprechende Technik mitbrachten.<br />

Insgesamt zeigten die Gespräche zwischen Lehrern und Ausbildern sowie die Kooperationsaktivitäten,<br />

dass die Partner ein grundsätzliches Interesse an der Lernortkooperation besitzen.<br />

Allerdings entstanden in der praktischen Umsetzung immer wieder dieselben Probleme. Vor<br />

dem Hintergrund der ökonomischen Zwänge in den Kleinbetrieben und den aktuellen Tagesgeschäften<br />

haben die verantwortlichen Meister (andere „Ausbilder“ sind nicht im Personalbestand)<br />

in der Regel keine Zeit, kontinuierliche Ausbildung „nach Plan“ durchzuführen.<br />

Deshalb kann es auch zukünftig bei anfallenden Themenangeboten (z. B. besonders innovative<br />

Technologien) nur sporadische Kontakte geben – eine Verstetigung in einem formalisierten<br />

und institutionalisierten Sinne kann vermutlich nicht gelingen.<br />

Dagegen wäre eine Intensivierung der Zusammenarbeit sowie Koordination der Lerninhalte<br />

über eine Abstimmung der Lernfelder mit den Lehrgängen des BTZ zwar wünschenswert und<br />

möglich, jedoch zeigen sich hier in der Praxis andere Hemmnisse. Die zeitliche Planung dieser<br />

Institution kann sich nicht an den Jahrgangsstufen der Auszubildenden orientieren, sondern<br />

nur an ihrer vorhandenen Ausbildungskapazität. Dies hat zur Folge, dass die angebotenen,<br />

für die Betriebe verbindlich wahrzunehmenden Lehrgänge zeitlich und inhaltlich überhaupt<br />

nicht abstimmbar sind, was bei den Auszubildenden den notwendigen Wissenstransfer<br />

behindert. Es zeigte sich außerdem, dass es notwendig ist, die Themen zeitlich so zu planen,<br />

dass ein theoretischer Vorlauf entsteht. Dies bedeutet, dass eine zeitliche Koordination, ein<br />

theoretischer Vorlauf zur praktischen Ausbildung und eine intensive Kooperation zwar realisierbar<br />

sind, sie bedürfen aber einer intensiven und immer wieder bedingungsdeterminierten<br />

kooperativen Zusammenarbeit beider Partner. Aus diesem Grunde scheint eine Verstetigung<br />

aus heutiger Sicht unter bestimmten Bedingungen durchaus realisierbar zu sein. Dabei ist davon<br />

auszugehen, dass sich die personelle Lage der beteiligten Autohäuser aus wirtschaftlichen<br />

Gründen in nächster Zeit nicht spürbar verbessern wird.<br />

2.3.2 Lernortkooperation und Lernfeldentwicklung (curriculare Ebene)<br />

BFK Industriemechaniker<br />

Lernortkooperation erfordert eine einheitliche Zielstellung und Umsetzung einer gemeinsamen<br />

Ausbildung. Zur Entwicklung eines berufsrelevanten Lernfeldbeispieles trug man Bildungs-<br />

und Ausbildungsziele, Anforderungen, Werkzeuge, Gegenstände, Methoden und Organisationen<br />

beider Lernorte zusammen und stimmte sie miteinander ab. Ziel war es also, die<br />

beruflichen Handlungsfelder zu identifizieren. Dabei sollte die Anwendbarkeit auf das ausgewählte<br />

Projekt beachtet und trotzdem die Übertragbarkeit auf andere Projekte im übergeordneten<br />

Handlungsfeld gewährleistet werden.<br />

Das damit weitgehend abgedeckte exemplarische und für beide Lernorte verbindliche Lernfeld<br />

„Manuelle und maschinelle Fertigung von Einzelteilen und Baugruppen“ enthält die<br />

wichtigsten theoretischen und praktischen Grundlagen des ersten Ausbildungsjahres und ist<br />

15


als Mindestanforderung noch erweiterbar. Das Lernfeld bietet die Möglichkeit verschiedene<br />

Projekte zu wählen und somit betriebsorientiert zu lehren und zu lernen. Damit war ein erstes<br />

Grundkonstrukt für die spätere Erarbeitung von lernortübergreifenden Lernfeldern geschaffen.<br />

Lernfeld 1<br />

Lernbereich 1<br />

Manuelle und maschinelle Fertigung von Einzelteilen<br />

und Baugruppen<br />

16<br />

Zeit<br />

Betrieb: 8 Wochen<br />

Schule: 80 Stunden<br />

Bei dieser beruflichen Arbeitsaufgabe geht es um die Herstellung von Einzelteilen und die Montage zur Baugruppe,<br />

zum Beispiel eines Schraubstockes. Dies setzt genaue Kenntnisse manueller Fertigungsverfahren wie Anreißen,<br />

Körnen, Meißeln, Sägen Feilen, Gewindeschneiden als auch Grundkenntnisse maschineller Fertigungsverfahren<br />

wie Bohren, Senken, Reiben, Drehen, Fräsen voraus. Hierzu müssen die Auszubildenden in der Lage sein,<br />

technische Unterlagen wie Zeichnungen, Stücklisten, etc. zu interpretieren und selbst zu entwickeln. Für die<br />

Durchsetzung von Qualitätsanforderungen sind der Umgang mit einfachen Prüfmitteln der Werkstatt und der<br />

Gebrauch von Standards notwendig.<br />

Bildungs- und Qualifizierungsziele an den Lernorten<br />

Betrieb:<br />

Schule :<br />

Die Auszubildenden beherrschen die praktischen Die Auszubildenden beherrschen die theoretischen Grundla-<br />

Grundfertigkeiten und wenden dabei die vermittelgen der manuellen und maschinellen Fertigung und stellen<br />

ten Kenntnisse der Theorie sicher an. Sie fertigen die Beziehungen zur Praxis her. Sie erstellen und ändern<br />

nach Kundenwunsch und beachten die vorgege- Teil- und Gruppenzeichnungen, Stücklisten, Technologien<br />

benen Qualitätsmerkmale und Standards. Die etc. und wenden dazu spezielle vorhandene technische Un-<br />

Auszubildenden kennen die Bedeutung ihrer Arterlagen an. Sie beurteilen Prüfergebnisse und beseitigen<br />

beit für die Funktionsfähigkeit der Baugruppe. Qualitätsmängel durch Verbesserungsvorschläge.<br />

Inhalte von Arbeit und Lernen<br />

Gegenstände<br />

• Der Kundenwunsch<br />

• Die Herstellung der Einzelteile<br />

• Montage zur Baugruppe<br />

• Qualitäts- und Funktionsprüfung<br />

• Präsentation der Ergebnisse<br />

Werkzeuge<br />

• Fachliteratur<br />

• Standards<br />

• Tabellenbücher<br />

• Technische Unterlagen<br />

• Arbeitspläne<br />

• Prüfpläne<br />

• Prüfmittel<br />

• Handgeführte Werkzeuge<br />

• Werkzeugmaschinen<br />

• Computertechnik<br />

Methoden<br />

• Suchen und Finden von technischen Informationen<br />

• Lesen, Ändern, Erstellen von Fertigungsunterlagen<br />

• Arbeitsplanung<br />

• Prüfplanung<br />

• Funktions- und Fehleranalyse<br />

• Werkzeug- und Werkstoffauswahl<br />

• Qualitätsmanagement<br />

• Auswahl genormter Komponenten<br />

Organisation<br />

• Arbeitsplatzplanung<br />

• Einzel-, Gruppenarbeit<br />

• Maschinenbelegung<br />

• Verfahrensanweisungen<br />

• Betriebsanweisungen<br />

• Präsentation<br />

Anforderungen<br />

• Sicheres Handhaben von<br />

Mess- und Prüfmitteln<br />

• Fachgerechte Anwendung<br />

von Werkzeugen und Maschinen<br />

• Einhaltung von Unfallverhütungsvorschriften<br />

• Technologische Disziplin<br />

• Bearbeitung des Kundenwunsches<br />

nach Pflichtenheft<br />

• Funktionsgerechte Fertigung<br />

• Dokumentation<br />

• Umgang mit PC und<br />

Software


BFK Mechatroniker<br />

• Evaluierung<br />

Abb. 5: Beispiel eines Lernfeldes für den Industriemechaniker<br />

Ein wesentliches Ziel im Modellversuch war die exemplarische Erarbeitung eines lernortübergreifenden<br />

Lernfeldes für den Ausbildungsberuf des Mechatronikers. Als exemplarisches<br />

Beispiel für solch ein Lernfeldes wurden das Lernfeld 3 „Installieren elektrischer Betriebsmittel“<br />

und die Positionen 11 und 12 im Ausbildungsrahmenplan verglichen und auf Basis einer<br />

inhaltlichen Analyse folgendes lernortübergreifendes Lernfeld entwickelt:<br />

Lernfeld 3<br />

Lernbereich 11, 12<br />

Installation elektrischer Betriebsmittel<br />

17<br />

Zeit<br />

Betrieb: 16 Wo.<br />

Schule: 100 Std.<br />

Die Bildungs- und Qualifizierungsziele beider Lernorte sollen an Hand einer gemeinsamen Projektarbeit erreicht<br />

werden.<br />

Die Schülerinnen und Schüler planen und realisieren die Projektarbeit.<br />

Dies setzt fundierte Kenntnisse über die Wirkung der elektrischen Energie, über elektrische Grundschaltungen,<br />

sowie den Einsatz entsprechender Mess- und Prüfmittel, wie z.B. Digitalmultimeter, Schutzmaßnahmenprüfgerät<br />

voraus.<br />

Als ein mögliches Projekt dient die Planung und der Aufbau eines Kleinsteuerungssystems für den experimentellen<br />

Einsatz in der betrieblichen und / oder schulischen Ausbildung.<br />

Bildungs- und Qualifizierungsziele an den Lernorten<br />

Betrieb:<br />

Die Auszubildenden erstellen einen Arbeitsplan und<br />

durchdenken die einzelnen Arbeitsschritte zur praktischen<br />

Umsetzung der Projektarbeit.<br />

Sie wählen geeignete Fertigungs- und Bearbeitungsverfahren<br />

zur Herstellung eines Gehäuses für das Kleinsteuerungssystem.<br />

Die Auszubildenden bauen die Komponenten ein und<br />

verdrahten sie.<br />

Sie nehmen das System in Betrieb und führen die notwendigen<br />

Messungen durch.<br />

Fehler werden erkannt und behoben.<br />

Inhalte von Arbeit und Lernen<br />

Schule :<br />

Die Auszubildenden entwickeln die notwendigen Stromlaufpläne.<br />

Sie machen sich mit den Daten der einzusetzenden<br />

Geräte und Bauelemente mittels Herstellerunterlagen<br />

und Datenblättern vertraut. Sie beherrschen<br />

die theoretischen Grundlagen über die elektrischen<br />

Größen, deren Zusammenhänge und führen die notwendigen<br />

Berechnungen durch. Die Auszubildenden<br />

sind in der Lage Stromlaufpläne und Konstruktionszeichnungen<br />

zu erstellen.<br />

Sie fertigen eine Dokumentation an.<br />

Dazu nutzen sie entsprechende Software.


Gegenstände<br />

• Gehäusebearbeitung<br />

• mechanischer und elektrischer<br />

Aufbau<br />

• Durchführung von Messungen<br />

• Inbetriebnahme und Übergabe<br />

Werkzeuge/Materialien/Unterlagen<br />

• Werkzeuge zur Gehäusebearbeitung<br />

• Herstellerkataloge<br />

• Herstellerunterlagen<br />

• Messgeräte<br />

• Prüfgeräte, z. B. Schutzmaßnahmenprüfgerät<br />

• geeignete CAD-Software<br />

Methoden<br />

• Erstellung eines Stromlaufplanes<br />

• Erstellung eines Verdrahtungsplanes<br />

• Anfertigung Konstruktionszeichnungen<br />

• Mechanischer und elektrischer Aufbau<br />

• Inbetriebnahme und Prüfungen<br />

Organisation<br />

• Arbeitsplatzplanung<br />

• Einzel- und Gruppenarbeit bei der Planung<br />

und Durchführung<br />

• Erstellung einer Dokumentation<br />

• Präsentationstechnik<br />

• Evaluierung<br />

Abb. 6: Beispiel eines Lernfeldes für Mechatroniker<br />

18<br />

Anforderungen<br />

• sichere Handhabung<br />

und Umgang mit Messgeräten<br />

und Prüfmitteln<br />

• fachgerechter Umgang mit<br />

Datenblättern und Herstellerunterlagen<br />

• Fähigkeiten an Hand von<br />

Katalogen und Datenblättern<br />

die Bauelemente auszuwählen<br />

• Kenntnisse in Anwendungssoftware<br />

(z. B. CAD-<br />

Software)<br />

• Einhaltung von Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz<br />

• Einhaltung von Unfallverhütungsvorschriften<br />

Das damit weitgehend abgedeckte exemplarische und für beide Lernorte verbindliche Lernfeld<br />

„Installation elektrischer Betriebsmittel“ enthält die wichtigsten theoretischen und praktischen<br />

Grundlagen des ersten Ausbildungsjahres und ist als Mindestanforderung noch erweiterbar.<br />

Durch eine definierte Aufteilung der Bildungs- und Qualifizierungsziele an den beiden<br />

Lernorten Schule und Ausbildungsbetrieb ist eine gute Übersichtlichkeit gewahrt. Das Lernfeld<br />

bietet die Möglichkeit verschiedene Projekte zu wählen und somit betriebsorientiert zu<br />

lehren und zu lernen. Dieses Musterlernfeld soll als Vorlage für die spätere Erarbeitung von<br />

lernortübergreifenden Lernfeldern geschaffen werden.


BFK Kfz-Mechaniker<br />

Als Beispiel für ein gestaltetes Lernfeld soll das Lernfeld 1 (Grundstufe) dienen.<br />

19


Lernfeld 1<br />

Warten und Pflegen von Fahrzeugen oder<br />

Systemen<br />

20<br />

Betrieb: 11 Wo.<br />

Schule: 100 Std.<br />

Die Schülerinnen und Schüler sind fähig Pflege- und Wartungsarbeiten zur Funktions- und Werterhaltung an<br />

Fahrzeugen oder berufstypischen Systemen durchzuführen und Kundenerwartungen zu ermitteln. Sie können<br />

Gespräche führen mit Vorgesetzten, Mitarbeitern und Lieferanten und die Bedeutung der Kundenpflege beachten.<br />

Sie zeigen eine positive persönliche Einstellung gegenüber ihrer Werkstattarbeit und übernehmen Verantwortung<br />

für den Geschäftsprozess. Die Schülerinnen und Schüler sind kompetent bei der Analyse von Funktionseinheiten<br />

der Fahrzeuge oder berufstypischer Systeme und in der Beschreibung der Funktion der Teilsysteme. Sie können<br />

Verfahren zur Analyse und Veranschaulichung von Funktionszusammenhängen anwenden und dabei Servicepläne<br />

und Reparaturleitfäden nutzen. Sie können sich technische Unterlagen beschaffen und wenden Möglichkeiten der<br />

Datenverarbeitung zur Informationsgewinnung und Dokumentation an. Sie sind befähigt die dem Service zugrunde<br />

liegenden Regeln, Normen und Vorschriften umzusetzen und die Kommunikation mit vorausgehenden und<br />

nachfolgenden Funktionsbereichen sicherzustellen. Sie haben Sicherheits- und Qualitätsbewusstsein und wenden<br />

die Vorschriften für den Arbeits- und Umweltschutz sicher an.<br />

Sie dokumentieren die durchgeführten Wartungsarbeiten und informieren über deren Art und Umfang.<br />

Bildungs- und Qualifizierungsziele an den Lernorten<br />

Betrieb:<br />

Kennenlernen des Ausbildungsbetriebes (Grundfkt.)<br />

Wissen über Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften<br />

sowie Brandschutzvorschriften etc.<br />

Kenntnisse zum Umweltschutz (Entsorgung/Recycl.)<br />

Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen<br />

Kontrollieren und Bewerten der Arbeitsergebnisse<br />

Anwenden von Prüfverfahren und -mitteln<br />

Nutzen betrieblicher und technischer Kommunikationsmittel<br />

und -verfahren (Funktionspläne etc.)<br />

Kommunikation mit internen und externen Kunden<br />

Warten, Prüfen und Einstellen von Fzgn. u. Systemen<br />

Inhalte von Arbeit und Lernen<br />

Gegenstände<br />

Serviceauftrag<br />

Motor (mech. Funktion, Öl-<br />

und Filterwechsel,<br />

Kühlung/Kühlmittel, Motorsteuerung,<br />

Ventile)<br />

Motormanagement (Fehlerspeicher,<br />

Zündanlage,<br />

Gemischbildung, Kraftstoffe)<br />

Fahrwerk (Räder, Reifen,<br />

Bremsen, Aufhängung,<br />

Lenkung)<br />

Elektrische Anlage<br />

(Beleuchtung, Generator,<br />

Starter, Batterie, Fkt.-<br />

Überwachungssysteme,<br />

Signalanlage)<br />

Triebwerk (Kupplung,<br />

Getriebe, Antriebswellen,<br />

Achsen)<br />

Fahrzeugrückgabe<br />

Werkzeuge<br />

Dateien (Kunde und Kfz)/OBD<br />

Auftragskalkulation/Servicedokumente<br />

Hebebühne<br />

Standardwerkzeug,<br />

Herstellervorschriften etc.<br />

Diagnose- und Auslesegeräte, Tester,<br />

Vielfach-messgerät, Fehlercodes,<br />

Grundeinstelldaten, Updates<br />

Manometer, Profiltiefemesser,<br />

Servicepläne, Prüfrichtlinien<br />

Vielfachmessgerät,<br />

Scheinwerfereinstellgerät<br />

Standardwerkzeug<br />

Gesprächsführung, Erläuterungen<br />

Schule :<br />

Bewerten unterschiedlicher Servicekonzepte<br />

Verstehen und Beurteilen des Kfz als Servicegegenstand<br />

(System Kfz)<br />

Erstellen von Arbeitsplanung für ausgewählte Serviceaufgaben<br />

(auswählen: Werkzeuge, Betriebs- und<br />

Hilfsstoffe – Normen und Kennzeichnungen berücksichtigen<br />

Nutzen moderner Informations- und Kommunikationstechniken,<br />

um Serviceinformationen zu erhalten<br />

Bedienen moderner Mess- und Prüfmittel<br />

Analyse und Funktionsbeschreibung (Schemata usw.)<br />

Abb. 7: Beispiel eines Lernfeldes für Kfz-Mechaniker<br />

Anforderungen<br />

Betriebs- und herstellerbezogene<br />

Vorgaben und Regelungen, Transparenz<br />

zu Umfang und Kosten<br />

Zulassungsrelevante Vorschriften<br />

Einschätzen und Bewerten von Laufgeräuschen,<br />

Öl-, Filter- und Kühlmittelzuständen,<br />

werkstattgerechte Unterlagen<br />

(vollständig)<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />

Technische Normen zu Betriebs- und<br />

Schmierstoffen, Beherrschen der Verfahren<br />

zur Grundeinstellung und<br />

Fehlerauslese<br />

Technische Normen, Sichtkontrolle,<br />

Messen und Prüfen von Drücken,<br />

Profiltiefen, Belagsstärken, Spiele etc.<br />

Technische Normen (Beleuchtung...),<br />

Sicht- und Funktionskontrolle (Sicherungen,<br />

Leitungen, Anschlüsse, Leuchten,<br />

Scheinwerfer, Signale), Messen und<br />

Prüfen (R, U, I, Scheinwerfer, Keilriemen<br />

usw.)<br />

Prüf- und Einstellverfahren (Kupplung,<br />

Dichtungen, Manschetten), Verschleiß<br />

bewerten<br />

Kundenorientierte Gestaltung der<br />

Übergabe


2.3.2 Lernortkooperation und Ausbildungsgestaltung (didaktische Ebene)<br />

BFK Industriemechaniker<br />

Als erstes Ausbildungsprojekt wurde zwischen der Schule und den Ausbildungsbetrieben das<br />

Projekt „Schraubstock“ vereinbart und im ersten Ausbildungsjahr durchgeführt. Der<br />

„Schraubstock“ ist ein Grundlagenprojekt, das ausgewählt wurde, weil eine Lernortkooperation<br />

hinsichtlich der theoretischen und praktischen Lerninhalte und gleichzeitig die praktische<br />

Umsetzung in verschiedenen Betrieben möglich waren. Das Projekt enthielt drei Schwerpunkte<br />

und Arbeitsphasen:<br />

− die theoretische Bearbeitung und Dokumentation,<br />

− die praktische Herstellung des Schraubstocks und<br />

− die Präsentation der Ergebnisse.<br />

Diese Gestaltung ermöglichte eine bessere Kompetenzentwicklung bei den Schülerinnen und<br />

Schülern, da sie sehr handlungsorientiert und selbstständig zu arbeiten hatten. Die praktische<br />

Umsetzung und die daran anschließenden Präsentationen erfolgten in Teamarbeit, um damit<br />

gleichzeitig Sozial- und Methodenkompetenz zu entwickeln. Eine wesentliche Voraussetzung<br />

für die ganzheitliche Bearbeitung des Projekts waren die guten materiellen und technischen<br />

Ausstattungen von Schule und Betrieb – ein wesentlicher Gesichtspunkt, der die Auswahl des<br />

Projekts „Schraubstock“ mit beeinflusste.<br />

Allerdings gab es einige Probleme, welche den Bearbeitungsprozess behinderten bzw. begrenzten.<br />

Das Projekt war hinsichtlich seiner Inhalte sehr umfangreich und anspruchsvoll. Es<br />

erforderte von allen Beteiligten einen sehr hohen Zeitaufwand. Die Bearbeitung von solch<br />

umfangreichen Projekten bringt Probleme mit sich, wie z. B. die Nutzung von Computerkabinetten<br />

und Fachräumen, Bedarf an zusammenhängenden Unterrichtsstunden, Lehrereinsatz<br />

etc. Deshalb ist es wichtig, die Teilaufgaben des Projekts auf die materiellen und personellen<br />

Voraussetzungen der Kooperationspartner zuzuschneiden.<br />

BFK Mechatroniker<br />

In der BFK Mechatroniker wurden die beiden Projekte „Schraub- und Stiftverbindung“ und<br />

ein „SPS-Interface“ entwickelt. Die Realisierung des Projektes „Schraub- und Stiftverbindung“<br />

erfolgte nicht in allen Ausbildungsbetrieben vollständig, da die Ausbilder in zwei Bildungszentren<br />

zu gleicher Zeit in der BFK „Industriemechaniker“ mitarbeiteten. Der jeweilige<br />

Ausbilder übernahm dann die Lehrgänge beider Berufsgruppen, zeitlich gestaffelt.<br />

Das Teilprojekt „SPS-Interface“ stellte jedoch ein mechatronisches Gesamtprojekt dar, da bei<br />

der Herstellung des Interfaces auch die Inhalte der „Schraub- und Stiftverbindung“ (Metallbearbeitung,<br />

Bohren, Leiterplattenherstellung etc.) integriert waren.<br />

Die Realisierung des Projektes „SPS-Interface“ erfolgte in 4 Phasen:<br />

1. theoretische Durchdringung der Grundkonzeption des Projektes und Arbeitsplanung<br />

2. Aufbau des Projektes und Inbetriebnahme der SPS-Interfaces<br />

21


3. Erstellung einer Dokumentation<br />

4. Präsentation der Arbeitsergebnisse<br />

Die Evaluation bzw. Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgaben erfolgte mit einem von der<br />

BFK Mechatroniker selbst erstellten Bewertungsbogen (vgl. 2. Zwischenbericht, S. 31).<br />

Das genannte Projekt hatte für alle Akteure folgende lernsituationsbegünstigende Effekte:<br />

1. Förderung der Sozialkompetenz durch Teamarbeit aller am Projekt beteiligten Auszubildenden.<br />

Der Aufgabenkatalog reichte von die Projekterstellung bis zur Ergebnispräsentation<br />

vor verschiedenen Gremien.<br />

2. Entwicklung der Methodenkompetenz, weil die technologische Vielfalt des Projekts eine<br />

Fülle unterschiedlicher Aufgaben bedingte.<br />

3. Förderung der individuellen und habituellen Persönlichkeitseigenschaften der Lernenden<br />

in Bezug auf Motivation und Berufsstolz, weil am Ende ein hochwertiges Produkt entstanden<br />

ist.<br />

4. Verbesserung der internen BFK- Arbeit auf Grund der umfangreichen Projektakquise, welche<br />

als Vorleistung zu erbringen war und das genannte Gremium vor problematische Aufgaben<br />

stellte. Von den BFK- Mitgliedern wurde auch immer wieder herausgestellt, dass<br />

der Projektumfang bereits im Grenzbereich des Möglichen lag.<br />

Im Verlauf des Projektes hat sich herausgestellt, dass die Integration bestimmter Projektinhalte,<br />

wie z. B. die Erstellung der Dokumentation sowie die Anfertigung von CAD-Fachzeichnungen,<br />

in den Unterrichtsablauf problematisch war. Prinzipiell ist es schwierig, im vorgesehenen<br />

Zeitvolumen den Unterrichtsstoff fachgerecht zu vermitteln. Beispielsweise sind für die<br />

Einweisung in ein Elektro-CAD-Programm zwei Stunden notwendig und damit ist das gesamte<br />

Stundenvolumen bereits ausgeschöpft. Die Erstellung der Funktionsbeschreibung im Unterricht<br />

gestaltete sich ebenfalls organisatorisch schwierig.<br />

BFK Kfz-Mechaniker<br />

In der BFK Kfz-Mechaniker wurden im Berichtszeitraum drei Projekte durchgeführt. Geplante<br />

weitere Projekte der gleichen Art scheiterten an der veränderten Personalsituation in den<br />

beteiligten Autohäusern. Es ist auch anzunehmen, dass sich die Lage eher noch verschärfen<br />

wird.<br />

Bei den drei Projekten handelt es sich um folgende:<br />

Projekt 1: Karosserietechnik mit dem Autohaus Reichstein & Opitz (12.6.2002 und<br />

19.6.2002)<br />

Mit dem Meister wurde der Besuch der Karosserieabteilung im Sinne einer Betriebserkundung<br />

vereinbart. In der Theorie wurden für diesen Besuch die theoretischen Grundlagen gelegt<br />

und ein Fragekomplex erstellt:<br />

− Wann ist der Rückstauchvorgang mit Hilfe von Schwungenergie möglich?<br />

− Erklären Sie die Begriffe "Kaltaushärten und Überrichten" am praktischen Beispiel!<br />

22


− Nennen Sie die Schrittfolge beim Aufbau einer Frontknautschzone auf der Richtbank!<br />

− Nach welchen Verfahren führt man Kontrollmessungen nach der Karosseriereparatur aus?<br />

Die Auswertung des Projektes ergab folgende Ergebnisse:<br />

− Eine genaue zeitliche Absprache mit dem Besuch und dem Vorhandensein entsprechender<br />

Reparaturarbeiten konnte kaum erfolgen.<br />

− Die entsprechenden Fachkräfte konnten in der Praxis nur schwer freigestellt werden.<br />

− Das Thema wurde nicht ausreichend vorbereitet, sodass das bei der inhaltlichen Ausgestaltung<br />

ein Verbesserungsbedarf besteht.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Auszubildenden – trotz einiger Probleme –<br />

fundierte Einsichten in die betriebliche Praxis, insbesondere in die Durchführung von Lackierarbeiten,<br />

erhielten.<br />

Projekt 2: Sicherheitstechnik mit dem Autohaus Scholz GmbH (November/Dezember 2002)<br />

Dieses Projekt behandelte die Sicherheitstechnik von Fahrzeugen. Von den Lehrern wurde ein<br />

Begriffskatalog erstellt, der alle Begriffe zum Thema „Fahrzeugsicherheit“ enthielt und mit<br />

den Schülern erörtert wurde. Ihr Interesse an den Einzelthemen wurden mit Hilfe eines Fragebogens<br />

ermittelt. Der Begriffskatalog war zuvor mit dem Projektpartner Autohaus Scholz<br />

GmbH abgestimmt worden. Dabei stellte sich heraus, dass nur das Teilgebiet „Bremsen und<br />

dazugehörende Technik“ abgearbeitet werden konnte. Die Resonanz der Schüler wurde mit<br />

einem weiteren Fragebogen ermittelt. Ein zusätzlicher Abschlusstest gab Aufschluss über die<br />

Wissensaufnahme. Der Referent des Autohauses Scholz war sehr gut vorbereitet und hoch<br />

motiviert, sodass er das Thema praxisbezogen vermitteln konnte. In Bezug auf die Strukturierung<br />

der Lerninhalte ergab sich jedoch das Problem, dass das Thema „Bremsen“ in der schulischen<br />

Stoffvermittlung erst später folgte, die theoretischen Grundlagen also erst nach der<br />

praktischen Problembehandlung erfolgen konnte. Abschließend wurde noch vor Ort in der<br />

Werkstatt an einem Fahrzeug der E-Klasse das System in seiner technischen Ausführung vorgestellt.<br />

Diese Betriebserkundung war die effektivste und inhaltlich wertvollste Veranstaltung.<br />

Projekt 3: Theorievorbereitung ÜLU-Lehrgang Karosseriebau/Blechbearbeitung mit dem<br />

Ausbildungszentrum des Handwerks Gera/Aga (Oktober/November 2002)<br />

In Kooperation mit dem Ausbildungszentrum der Handwerkskammer Ostthüringen zu Gera<br />

wurde ein ÜLU-Lehrgang in der Berufsschule theoretisch vorbereitet und im Ausbildungszentrum<br />

praktisch durchgeführt. In der Berufsschule wurden die Schüler in zwei Unterrichtsstunden<br />

auf den noch nicht bekannten Stoffkomplex vorbereitet. Das Ausbildungszentrum<br />

stellte den Zeichnungssatz zur Verfügung. Dieser beinhaltete vier Werkstücke zur Blechbearbeitung<br />

an der Karosserie und wies steigende Schwierigkeitsgrade auf. Das Material wurde<br />

entsprechend der Aufgabenstellung aufbereitet und in Teams von zwei bis drei Schülern mit<br />

Hilfe eines Foliensatzes problemorientiert erläutert. Dazu wurden Hinweise zum Lesen von<br />

Fachzeichnungen zu den Besonderheiten der Blechbearbeitung gegeben.<br />

Der Lehrgang wurde mit einem Fragebogen zur Vorbereitung, den Hilfsmitteln, den auftretenden<br />

Schwierigkeiten und zur Lernortkooperation evaluiert. Nach dem ersten kooperativen<br />

23


Lehrgangsdurchlauf ergab die Auswertung des Fragebogens zunächst, dass die Vorbereitung<br />

des Projektes in der Berufsschule zeitlich unzureichend und die Hilfsmittel nicht optimal waren.<br />

Außerdem wurde deutlich, dass die Lernortkooperation im BTZ noch in den Anfängen<br />

steckte. Erst im Verlauf des zweiten Jahres stellte sich eine entscheidende Verbesserung ein,<br />

welche bei beiden Lernortpartnern den Sinn dieser Gesamtmaßnahme erkennen ließ. Mittlerweile<br />

gehen beide Seiten von einer nützlichen und langfristig angelegten kooperativen Zusammenarbeit<br />

aus, welche insbesondere unter den veränderten Bedingungen eines neuen Berufsbildes<br />

noch optimiert werden kann..<br />

2.3.3 Lernortkooperation und Professionalisierung der Lehrer/Ausbilder<br />

Im Rahmen von LEKOBE wurden mehrere Maßnahmen zur Professionalisierung der Lehrer<br />

und Ausbilder durchgeführt: Am 18.12 und19.12.2000 wurde von der wissenschaftliche Begleitung<br />

die erste gemeinsame Lehrer-Ausbilder-Weiterbildung zum Thema „Lern- und Arbeitsaufgaben<br />

für eine gestaltungsorientierte Berufsbildung im Lernortverbund“ durchgeführt.<br />

Im Seminar wurden erfolgreich erprobte Konzepte zur Gründung von Ausbildungspartnerschaften<br />

sowie zur Entwicklung, Durchführung und Bewertung von Lern- und Arbeitsaufgaben<br />

behandelt. Im zweiten gemeinsamen Lehrer-Ausbilder-Seminar am 25. 4. und 26.4.2001<br />

wurde das KMK-Lernfeldkonzept mit seinen Zielen und Prinzipien, sowie der Orientierung<br />

an Geschäfts- und Arbeitsprozessen bzw. beruflichen Handlungsfeldern thematisiert: Dabei<br />

wurde auch das ITB-Konzept zur Entwicklung von Lernfeldern vorgestellt. Weiterhin wurden<br />

die berufspädagogischen Aspekte sowie die didaktisch-methodischen Konsequenzen behandelt.<br />

Das Landesinstitut ThILLM hat im Rahmen des Seminars einen ersten Erfahrungsbericht<br />

zum Umsetzungsstand der Mechatroniker- Ausbildung bereitgestellt. Anschließend wurden<br />

erste Umsetzungsversuche zur Entwicklung eines lernortübergreifenden Lernfeldes vorgenommen.<br />

Darüber hinaus wurden verschiedene gemeinsame Exkursionen zu Berufsschulen durchgeführt,<br />

die an ähnlichen Themen und unter vergleichbare Bedingungen arbeiteten . So fand im<br />

November 2001 ein Erfahrungsaustausch mit Akteuren aus dem ehemaligen Modellversuch<br />

GoLo in Wilhelmshaven statt. Eine Lehrer-Ausbilder-Gruppe reiste für zwei Tage nach Wilhelmshaven,<br />

um sich über GoLo- Konzepte zu informieren, Expertengespräche zu führen und<br />

Betriebe und Projekte zu besichtigen. Im Rahmen des Kolibri-Programms wurde eine Exkursion<br />

zum Modellversuch INTRALOK nach Wiesloch durchgeführt, da sich dieses Vorhaben<br />

mit ähnlichen Fragestellungen (Lernortkooperation im Kfz-Handwerk) befasste.<br />

Am 05.12 und 6.12.2002 wurde eine Fachtagung organisiert, in der Herr Prof. Dr. Rauner<br />

einen Fachvortrag, hielt die Auszubildenden ihre Projekte präsentierten und in zwei Betrieben<br />

und einem Autohaus Workshops durchgeführt wurden.<br />

Es wurde deutlich, dass die regelmäßig stattfindenden BFK-Sitzungen ebenfalls zur Teamentwicklung<br />

beitrugen. Neben den kontinuierlichen Absprachen sowie der Planung, Durchführung<br />

und Bewertung gemeinsamer Projekte, tauschten die Lehrer und Ausbilder verschiedene<br />

Unterrichts- und Ausbildungsdokumente sowie schul- bzw. betriebsspezifische Ordnungsmittel<br />

aus und erarbeiteten darüber hinaus gemeinsame Dokumente zur Veröffentlichung<br />

(z. B. Internet). Im Kfz-Bereich führten auch Meister einzelne Unterrichteinheiten<br />

24


durch. Die BFK-Treffen in den Betrieben ermöglichten den Lehrern darüber hinaus einen<br />

aktuellen Einblick in die betriebliche Realität und das kennen lernen von Geschäfts- und Arbeitsprozessen<br />

in der betrieblichen Realität.<br />

25


3 Beitrag des Modellversuchs zum Programm KOLIBRI<br />

3.1 Beantwortung der zielleitenden Fragestellungen aus Sicht des Modellversuches<br />

3.1.1 Maßnahmenbereich 1<br />

Entwicklung von kooperativen Konzepten zur Curriculumpräzisierung ‘vor Ort’ sowie von<br />

Instrumenten zur ausbildungsprozessbegleitenden Beurteilung von Methoden- und Sozialkompetenzen<br />

1.1 Welche Verfahren der kooperativen Präzisierung sowie der Abstimmung von Lehrplaninhalten<br />

zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieben können etabliert werden?<br />

In LEKOBE konnten folgende Verfahren zur kooperativen Präzisierung etabliert werden:<br />

− eine stofflich-zeitliche Abstimmung der Lerninhalte zwischen den Kooperationspartnern,<br />

− die Entwicklung von exemplarischen lernortübergreifenden Lernfeldern in allen drei BFK<br />

und<br />

− die kooperative Umsetzung der gemeinsamen und lernortspezifisch ausdifferenzierten<br />

Ausbildungsinhalte durch Ausbildungsprojekte (vgl. 1.2).<br />

Aus der Sicht der BFK Industriemechaniker und der BFK Mechatroniker stellt sich diese<br />

Vorgehensweise wie folgt dar:<br />

Für eine erfolgreiche und effektive Umsetzung der lernortkooperativen Ausbildung ist es<br />

wichtig die Stoffverteilungspläne mit den betrieblichen Ausbildungsplänen zeitlich abzustimmen<br />

bzw. abzugleichen. Von besonderer Relevanz ist diese Abstimmung im Zusammenhang<br />

mit Ausbildungsprojekten, denn die Bearbeitung eines gemeinsamen Projekts ist nur<br />

möglich, wenn sich die Ausbildungsinhalte von Theorie und Praxis aufeinander beziehen.<br />

Neben der inhaltlichen Bezugnahme ist die zeitliche Abstimmung der Lerninhalte so zu gestalten,<br />

dass ein Ausbildungsprojekt kooperativ umgesetzt werden kann. In den Berufsfachkonferenzen<br />

wurden zunächst alle Stoffverteilungspläne vorgelegt und danach aufeinander<br />

abgestimmt. Alle für das Projekt notwendigen Themen wurden annähernd gleichzeitig von<br />

Schule und Betrieb behandelt. Dies ist unbedingt notwendig und sollte beibehalten werden,<br />

um die Zusammenarbeit der Ausbildungspartner zu verbessern und zu verstetigen. Für die<br />

Auszubildenden ist die parallele Bearbeitung von großem Nutzen, da dadurch die Basis zur<br />

Herausbildung und Entwicklung der beruflichen Handlungskompetenzen gelegt wird und der<br />

jeweils spezifische Beitrag beider Lernorte für eine gemeinsam zu gestaltende Ausbildung<br />

verdeutlicht wird. Der Verständnishorizont für berufliche Aufgaben, betriebliche Prozesse<br />

und technische Lösungen und Probleme konnte somit verbessert werden. Die durchgeführten<br />

Ausbildungsprojekte zeigten, dass der Erfolg bzw. der Erkenntnisgewinn bei den Auszubildenden<br />

zu erkennen war. Damit wird die Notwendigkeit der Zusammenarbeit bestätigt.<br />

26


In der BFK Kfz-Mechaniker wird diese Verstetigung der Abstimmung allerdings auch etwas<br />

kritisch gesehen, da sich in dieser Berufsgruppe die besonders schwierigen wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen im Handwerk bemerkbar machen. Die Abstimmung der Ausbildungsinhalte<br />

zwischen der Berufsschule und den Handwerksbetrieben ist nur bedingt und punktuell<br />

möglich, da letztere nicht nach einem detailliert durchstrukturiertem Plan (dem Ausbildungsrahmenplan)<br />

ausbilden. Die Ausbildung erfolgt nach temporär vorhandenen Arbeitsinhalten,<br />

also in Abhängigkeit der täglich unterschiedlich anfallenden Arbeitsaufgaben. Bisher wurden<br />

die gemeinsamen Projekte von den Vertretern der Ausbildungsbetriebe immer nur dann<br />

durchgeführt, wenn es die betrieblichen Belange zuließen. Hier liegt also eine Unsicherheit<br />

bezüglich einer dauerhaft zu verstetigenden Lernortkooperation vor. Soll dieses Modell zukunftsfähig<br />

gemacht werden, und das ist der erklärte Wille beider Partner, müssten andere<br />

Wege beschritten bzw. alle personellen und materiellen Ressourcen ausgeschöpft werden. Ob<br />

für diese Aufgabe eine zeitliche Freistellung eines Firmenmitarbeiters in Zukunft erreicht<br />

werden kann, um Projektmaßnahmen durchführen zu können, bleibt abzuwarten. Es wäre aus<br />

unserer Sicht besser, durch umfassende Betriebspraktika die Berufsschullehrer verstärkt in<br />

diesen Prozess einzubinden.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen der Berufsschule bzw. der BFK Kfz-Mechaniker und der überbetrieblichen<br />

Ausbildungsstätte, dem BTZ Gera, bleibt zwar prinzipiell bestehen, inwieweit<br />

aber die Abstimmung der Ausbildungsinhalte und die Durchführung gemeinsamer Projekte<br />

weiterhin realisierbar sind, bleibt offen. Hier besteht das Problem, dass sich die Lehrgänge<br />

der Grundstufe auch nach erfolgter Neuordnung dieses Ausbildungsberufs (noch) nicht verändert<br />

haben. Mit anderen Worten, die alten Lehrgänge „passen“ noch nicht zur neuen Ausbildungsordnung<br />

bzw. zu den ersten vier Lernfeldern des neuen Ausbildungsberufs. Beratungen<br />

erfolgten somit nur noch situationsgebunden und temporär. Im letzten Drittel des Modellversuches<br />

wurden deshalb auch keine Projekte mehr realisiert.<br />

Unter aktiver Mithilfe der Kfz-Innung Ostthüringen wird gegenwärtig nach möglichen gemeinsame<br />

Projekten gesucht. Im Hinblick auf die Abstimmung der Lerninhalte präferieren die<br />

beteiligten Lehrer in dieser BFK einen Vorlauf der Theorie, um eine Grundlage für das Projekt<br />

am BTZ zu schaffen. Bisher scheiterte die Umsetzung an der nicht möglichen zeitlichen<br />

Koordination der Lehrgangsdurchführung. Auch hier wird nach Lösungen gesucht werden.<br />

Das Ergebnis ist zurzeit noch offen.<br />

Die Lehrer empfehlen, dass zur Durchführung zukünftiger Projekte mit der Kfz-Innung Ostthüringen<br />

konkrete Absprachen getroffen werden sollten. So sollten in Zukunft die Projekte<br />

nach Absprache mit den Autohäusern fest in den Ablauf eines jeden Lehrjahres eingebunden<br />

werden. Geplant sind pro Lernfeld ein Projekt, d. h. vier Projekte pro Lehrjahr. Dies erfordert<br />

jedoch eine Klärung der Übernahme von Ausbildungseinheiten seitens der Betriebe und des<br />

Festlegung des zeitlichen Rahmens.<br />

1.2 Inwieweit kann die Präzisierung der Lehrplaninhalte in kooperativ getragene Formen der<br />

Planung und Durchführung einzelner Unterrichtseinheiten weitergeführt werden?<br />

Die Präzisierung und Konkretisierung erfolgte in LEKOBE in erster Linie in der Form von<br />

27


gemeinsamen Ausbildungsprojekten. Zur weiteren Planung und Durchführung einzelner Ausbildungs-<br />

bzw. Unterrichtseinheiten wurde eine Dokumentation der in den gemeinsamen Projekten<br />

erarbeiteten inhaltlichen Schwerpunkte erstellt, die als Grundlage für ein zunächst partielles<br />

Kerncurriculum dient. Die durchgeführten Projekte sollen inhaltlich-curricular überarbeitet<br />

werden und in eine curriculare Handreichung zur Durchführung des kooperativen Unterrichts<br />

überführt werden. Die Handreichung bietet eine Detaillierung bzw. Präzisierung der<br />

Lernfelder in Bezug auf Inhalte, Medien, Methoden, Gegenstände etc. unter Einbindung von<br />

Projektbeispielen.<br />

1.3 Über welche spezifischen Möglichkeiten (bzgl. pädagogischer Kompetenz, Zeit, Aufgabenstellungen,<br />

Verhältnis Auszubildende zu Lehr- bzw. Ausbildungskräften) der ausbildungsbegleitenden<br />

Beurteilung und Förderung von Sozial- und Methodenkompetenzen<br />

verfügen die Lernorte? Inwieweit könnte in diesem Zusammenhang ein kooperatives Zusammenwirken<br />

der Lernorte erfolgen?<br />

Prinzipiell verfügen alle beteiligten Lernorte über eine adäquate Kompetenz zur ausbildungsbegleitenden<br />

Beurteilung und Förderung von Sozial- und Methodenkompetenzen. Die<br />

Intensivierung der Lernortkooperation kann selbstverständlich auch zu einer Sensibilisierung<br />

und Verbesserung dieses Kompetenzbereiches führen. So hat der Modellversuch sicherlich<br />

zur Einsicht beigetragen, dass eine Prozessbeurteilung heutzutage von großer Relevanz ist.<br />

Des Weiteren sollte die Beurteilung bzw. Bewertung von Lernprozessen und -ergebnissen<br />

nicht nur auf den Sozial- und Methodenaspekt reduziert werden, da das konstituierende Zentrum<br />

der beruflichen Handlungskompetenz immer noch die Fachkompetenz darstellt. Diesbezüglich<br />

gilt es zu hinterfragen, wie und was bei der Herausbildung der Fachkompetenz beurteilt<br />

werden muss. Dabei muss der Referenzrahmen in der beruflichen Facharbeit selbst gesucht<br />

werden. Dies bedeutet, dass auch die etablierten Bewertungsinstrumente kritisch zu<br />

hinterfragen sind. Eine innovative Ausbildung benötigt deshalb integrative Instrumente der<br />

Bewertung, die alle Kompetenzfacetten berücksichtigen.<br />

In diesem Zusammenhang muss weiterhin kritisch diskutiert werden, ob sich die Aussetzung<br />

der Ausbilder-Eignungs-Verordnung nicht negativ auf die Beurteilung und Förderung der<br />

Methoden- und Sozialkompetenzen auswirken wird, weil dadurch zu befürchten ist, dass diese<br />

Kompetenzen bei den Ausbildern gegenüber der Fachkompetenz in den Hintergrund rücken<br />

und sich dies auch auf die Ausbildungsgestaltung auswirken könnte.<br />

1.4 Welche Instrumente eignen sich zur ausbildungsbegleitenden Beurteilung von Sozial- und<br />

Methodenkompetenzen an beiden Lernorten?<br />

In allen Berufsfachkonferenzen wurden Evaluationsverfahren bzw. -instrumente nach von<br />

ihnen selbst erarbeiteten Kriterien und Bewertungsmodalitäten in Bezug auf Projekte und die<br />

Kompetenzentwicklung der Schüler erstellt. In diesen wurden eine Einzelbewertung verschiedener<br />

Kompetenzbereiche bzw. -aspekte sowie eine Gewichtung der Kriterien vorgenommen.<br />

Die BFK Industriemechaniker hat im Zusammenhang mit dem Ausbildungsprojekt „Schraub-<br />

28


stock“ einen Bewertungsbogen zur Bewertung der erbrachten Leistungen erstellt. Die Bewertungskriterien<br />

ermöglichen die Einschätzung verschiedener Arbeits- und Lernbereiche und<br />

wurden nach den Anforderungen des Projekts ausgewählt. Bei der Bewertung selbst hat sich<br />

gezeigt, dass es sinnvoll ist, diese Kriterien gegeneinander abzuwägen. Dadurch können bei<br />

der Bewertung Schwerpunkte gesetzt und somit eine gezielte Entwicklung erreicht werden.<br />

Die Bewertungsbögen waren den Auszubildenden von Anfang an bekannt, sodass sie bei der<br />

Bearbeitung des Projektes die Schwerpunkte erkennen konnten. Hier zeigte sich, dass es gerade<br />

am Anfang besonders wichtig ist, die Aufgabenstellung so zu erläutern bzw. zu formulieren,<br />

dass die Lehrlinge die geplanten Schwerpunkte erkennen und somit gezielt handeln können.<br />

Das Projekt Schraubstock war sehr umfangreich und die Leitfragen sehr offen gestellt,<br />

um den Auszubildenden einen Freiraum zu schaffen und ihre Kreativität zu fördern. Deshalb<br />

war es auch schwierig eine Gewichtung der Bewertungskriterien vorzunehmen. Während der<br />

Projektdurchführung gezeigte sich, dass die Auszubildenden durch die Leitfragen Schwierigkeiten<br />

bei der Eingrenzung des Themas hatten. Es wurden daher auch unterschiedliche Ergebnisse<br />

erreicht. Diese Tatsache musste bei der Bewertung beachtet werden.<br />

Die BFK Mechatroniker hatte im Zusammenhang mit dem Ausbildungsprojekt „SPS-<br />

Interface“ ebenfalls einen eigenen Bewertungsbogen zur Bewertung der erbrachten Leistungen<br />

erstellt. Dieser Bewertungsbogen wurde allerdings nach den ersten beiden Präsentationen<br />

der Arbeitsgruppen etwas überarbeitet. Im Teil 2 „Präsentation“ wurde der Punkt “Medieneinsatz“<br />

ergänzt und die Punkteverteilung angepasst. Die Bewertungen der anderen Präsentationen<br />

zeigten, dass dieser Bewertungsbogen auch weiter verwendet werden kann. Weiterhin<br />

wurden die erreichten Punkte beim Teil 2 für die Bildung einer Note im Unterrichtsfach<br />

Deutsch herangezogen.<br />

Darüber hinaus wurde in beiden Berufsfachkonferenzen eine Ausbildungsmappe für die gemeinsame<br />

Dokumentation und Bewertung der zu erarbeitenden Projekte in beiden Lernorten<br />

erstellt. Die Mappe wurde von Auszubildenden an beiden Lernorten geführt und von den<br />

Lehrkräften kontrolliert und überprüft. Alle im Laufe der Ausbildung erarbeiteten Projekte<br />

konnten dort in übersichtlicher Weise dokumentiert werden.<br />

In der BFK Kfz-Mechaniker liegen derzeit – im Vergleich zu den anderen BFK – weniger<br />

Erfahrungen vor, welche Instrumente zur Beurteilung von Sozial- und Methodenkompetenz<br />

an beiden Lernorten verfügbar und für die Beurteilung der genannten Kompetenzen auch geeignet<br />

sind. Die beteiligten Lehrer bewerteten die Umsetzung der gemeinsamen Projekte mit<br />

unterschiedlichen Instrumenten. Vor dem Hintergrund des neuen Lernfeldkonzeptes wurde<br />

jedoch deutlich, dass hier weiterführende Überlegungen angestellt werden müssen, da die<br />

herkömmliche Praxis der Notenvergabe für schriftliche und mündliche Leistungen den neuen<br />

Anforderungen nicht mehr Rechnung trägt. Verbale Einschätzungen erschienen dem BFK-<br />

Leiter zu aufwändig und daher kaum praktikabel. Es bestünde die Gefahr, dass aus Zeitgründen<br />

zu formal herangegangen würden. Deshalb sollte eine breitere Streuung der Aufgabenbereiche,<br />

die mit Noten bewertet werden können, in Erwägung gezogen werden. Denkbar sind<br />

hier neben den traditionellen (auf Prüfungsmodus abgestimmten) Klassenarbeiten auch Fachvorträge<br />

von Schülerteams. Die ersten Anwendungsversuche dieses Verfahren im 3. Lehrjahr<br />

zeigten überraschend positive Ergebnisse, die bewiesen, dass die Schüler erstens teamfähig<br />

29


und zweitens in der Lage sind, technische Sachverhalte mündlich gut vorzutragen.<br />

1.5 Welche Anforderungen bzgl. Akzeptanz, Handhabbarkeit, Transparenz, testtheoretischen<br />

Gütekriterien und Aufwand (Zeit und Kosten) an das Instrumentarium erweisen sich als<br />

vertretbar und wie kann ihnen entsprochen werden?<br />

Die Frage nach den Anforderungen an die Bewertungsinstrumentarien kann am besten auf<br />

Basis der Standards des US-amerikanischen Joint Committee on Standards for Educational<br />

Evaluation beantwortet werden. Diese Standards für Evaluationsmaßnahmen im Bildungsbereich<br />

dienen dazu, eine möglichst hohe Qualität bei der Bildungsevaluation zu erreichen. Jeder<br />

Standard formuliert eine thematisch spezifische, normative Aussage für die Ausgestaltung<br />

einer Evaluation. Sie sind allerdings nicht als feste Regeln zu verstehen, die schematisch anzuwenden<br />

sind, sondern entsprechen vielmehr konkreten Empfehlungen. Die insgesamt 30<br />

einzelnen Standards sind in vier Kategorien gruppiert, die den zentralen Anforderungen an<br />

eine Evaluation entsprechen (vgl. Sanders 1999, S. 27 ff.):<br />

(1) Nützlichkeit: An ein Evaluationsinstrument ist die Anforderung zu stellen, dass es informativ,<br />

zeitgerecht und wirksam ist. Damit aussagekräftige Ergebnisse gewonnen werden<br />

können, sind die Eigenheiten und Informationsbedürfnisse der Adressaten möglichst genau<br />

zu bestimmen und das Evaluationsinstrument darauf zuzuschneiden. Ergebnisse sind<br />

rechtzeitig zur Verfügung zu stellen, wobei die Bewertung nicht nur auf die Qualität einer<br />

Maßnahme beschränkt werden, sondern auch umsetzbare und verständliche Hinweise<br />

auf Verbesserungsmöglichkeiten geben sollte.<br />

(2) Durchführbarkeit: Da Evaluationen in der Regel nicht unter Laborbedingungen stattfinden,<br />

hat das Evaluationsinstrument praxisgerecht zu sein. Die Evaluation darf nicht mehr<br />

Ressourcen, Material, Personal und Zeit in Anspruch nehmen als für die Erreichung des<br />

Evaluationszieles unbedingt erforderlich ist. Damit ein Evaluationsinstrument seinem<br />

Zweck angemessen ist, muss es leicht zu handhaben sein und in der Durchführung sowie<br />

in der Auswertung sehr transparent sein.<br />

(3) Korrektheit: Bei allem Erkenntnis- und Ergebnisinteresse darf eine Evaluation nicht die<br />

Rechte der involvierten Einzelpersonen aus den Augen verlieren. Die Korrektheitsstandards<br />

sollen vor ungesetzlichen, skrupellosen oder unethischen Vorgehensweisen warnen.<br />

(4) Genauigkeit: Entscheidend für die Qualität einer Evaluation ist, dass sie auch tatsächlich<br />

das bewertet, was bewertet werden soll, d. h. die Evaluation hat bezogen auf ihren Zweck<br />

umfassend zu sein und angemessene Informationen zu liefern. Dabei muss der Zusammenhang<br />

zwischen den erhobenen Daten und den daraus gewonnenen Schlussfolgerungen<br />

nachvollziehbar sein.<br />

Aus den bisherigen Erfahrungen mit Lern- und Arbeitsaufgaben und unter Berücksichtigung<br />

der Evaluationsstandards lassen sich zusammenfassend die folgenden Anforderungen an ein<br />

Selbstevaluationsinstrument für Lern- und Arbeitsaufgaben formulieren:<br />

30


(1) leichte Handhabbarkeit: Die Evaluation darf für Ausbilder und Lehrer nicht zu aufwändig<br />

sein (weder zeitlich noch inhaltlich) und keine besondere Vorbereitung erfordern.<br />

Die Arbeit der Evaluatoren muss sich nach Möglichkeit auf die reine Bewertung beschränken,<br />

die Auswertung hat ebenfalls möglichst einfach zu erfolgen. Ideal wäre ein<br />

automatisiertes Tool, das Ausbilder und Lehrer durch das Verfahren führt, für ihre Beurteilungen<br />

Ein- gabemasken vorsieht und diese schließlich direkt in Ergebnisse umsetzt,<br />

so dass die Evaluatoren von der Auswertungsarbeit befreit wären.<br />

(2) Transparenz: Das Verfahren bzw. das Vorgehen muss einleuchtend, möglichst unkompliziert<br />

und nachvollziehbar sein. Den Evaluatoren muss zu jedem Zeitpunkt klar sein,<br />

was wie und warum zu tun ist. Darüber hinaus muss immer deutlich sein, in welcher<br />

Form die Beurteilungen ausgewertet werden und in die Evaluationsergebnisse einfließen.<br />

Das Evaluationsinstrument darf kein „Geheimnis“ sein.<br />

(3) Angemessenheit: Entscheidend für den Erfolg der Evaluation ist natürlich, dass genau das<br />

bewertet wird, das untersucht werden soll. Dazu ist es erforderlich, Bewertungskategorien<br />

und Kriterien zu formulieren, die in einem unmittelbaren Zusammenhang zum zu<br />

bewertenden Konzept bzw. Projekt stehen und die entscheidenden Untersuchungsmerkmale<br />

widerspiegeln. Dabei müssen die Bewertungskategorien und -kriterien umfassend<br />

genug sein, sollten jedoch möglichst wenige Redundanzen aufweisen.<br />

(4) Bereitstellung von interpretierbaren, aussagekräftigen Ergebnissen: Vorrangiges Ziel<br />

einer Evaluation ist es, Aussagen über die Qualität und Verbesserungsmöglichkeiten einer<br />

Ausbildungsmaßnahme bzw. eines Ausbildungsprojektes zu liefern. Dies ist nur<br />

möglich, wenn den Evaluatoren klar ist, was die Ergebnisse ihrer Untersuchung bedeuten<br />

und wie sie auszulegen sind. Da auch die Interpretation der Ergebnisse nicht zu aufwändig<br />

sein darf, bietet sich eine sinnvolle Visualisierung an, mit der die Evaluatoren „auf<br />

einen Blick“ Stärken und Schwächen erkennen können.<br />

Innerhalb dieser Fragestellung sollte die Notwendigkeit der üblichen testheoretischen Gütekriterien<br />

(Objektivität, Validität und Reliabilität) grundlegend diskutiert werden. Evaluationsinstrumente,<br />

die diesen wissenschaftlichen Kriterien genügen sollen, müssen in empirischen<br />

Verfahren statistisch überprüft werden. Solche Analysen benötigen umfangreiche Untersuchungen<br />

mit größeren Stichproben und Vergleichsuntersuchungen mit unterschiedlichen Probanden<br />

(Bewerter und zu Bewertende), die im Rahmen einzelner – vor allem kleinerer –<br />

Modellversuche nicht geleistet werden können. Insgesamt stellt sich auch die Frage, ob Evaluationsinstrumente<br />

zur Beurteilung von Ausbildungsmaßnahmen bzw. Lernprozessen überhaupt<br />

testtheoretischen Gütekriterien genügen müssen. Kompetenzbewertung ist ein sehr subjektiver<br />

und qualitativer Prozess und folgt weniger einer quantitativ-analytischen, sondern<br />

vielmehr einer qualitativen Logik.<br />

1.6 Welche Anforderungen werden an die Durchführenden der Bewertung bzgl. Kompetenzen,<br />

Zeitaufwand etc. gestellt? Wie können die Lehr- und Ausbildungsverantwortlichen<br />

im Rahmen einer (ggf. gemeinsamen) Weiterbildung auf diese Anforderungen vorbereitet<br />

31


werden?<br />

32


Insgesamt wird von Seiten der Lehrer in Bezug auf die Einsetzung von Bewertungsinstrumenten<br />

konstatiert, dass diese Aufgabe einen hohen Zeitaufwand aller Beteiligten sowie umfangreiche<br />

Kenntnisse über die Bewertungsmodelle und deren Kriterien erfordert. Dies bedeutet,<br />

dass hier eine besondere methodische Kompetenz erforderlich ist, die in der traditionellen<br />

Lehrerbildung und Schulpraxis in der Regel nicht berücksichtigt wird und sich dadurch nicht<br />

herausgebildet hat. In Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Begleitung wurde deshalb<br />

ein spezielles Seminar zum Thema Evaluationsinstrumente und Bewertung von Ausbildungsprojekten<br />

durchgeführt.<br />

3.1.2 Maßnahmenbereich 5<br />

Entwicklung der institutionellen und personellen Bedingungen zur Intensivierung und Verstetigung<br />

von Lernortkooperation<br />

5.1 Welche kulturellen, institutionellen und organisatorischen Bedingungen müssen auf<br />

Schulseite gegeben sein, damit Lernortkooperation auf breiter Basis funktionieren kann?<br />

In LEKOBE wurde in den drei ausgewählten Ausbildungsberufen jeweils eine Berufsfachkonferenz,<br />

also eine Lehrer-Ausbilder-Arbeitsgruppe, gegründet. Die BFK bildet die feste<br />

Kooperationsstelle und soll dauerhaft an der Schule installiert werden (vgl. 5.4).<br />

Auf Grund des vor allem in der Gründungs- und Konsolidierungsphase notwendigen hohen<br />

Zeitaufwandes bedarf es zeitlicher Entlastung für die Lehrer und Ausbilder. Wenn sich die<br />

Kooperationsstrukturen eingespielt haben, reduziert sich erfahrungsgemäß dieser Aufwand.<br />

Die Erfahrung in LEKOBE zeigte, dass die BFK einen Arbeitsgruppenleiter benötigt, wobei<br />

es unerheblich ist, welchem Lernort er angehört. Dieser könnte die Funktion eines Kooperationskoordinators<br />

übernehmen und sollte befugt sein, die anfallenden Arbeiten und Aufgaben<br />

zu übernehmen. Aus Sicht der Berufsschule sind alle erforderlichen Bedingungen gegeben,<br />

damit Lernortkooperation auf breiter Basis (weiterhin) funktionieren kann. Das Berufsschulzentrum<br />

könnte – ggf. auch im Wechsel mit einem größeren Ausbildungspartner – Anlauf-<br />

und Informationspunkt aller an der Berufsbildung Beteiligten sein. Der Modellversuch<br />

LEKOBE verdeutlicht somit, dass sich prinzipiell eine BFK als institutionalisierte Kooperationsstelle<br />

eignet.<br />

Damit Lernortkooperation auf breiter Basis funktionieren kann, müssten die Ausbildungsbetriebe<br />

bzw. Bildungszentren bereit sein, betriebliche Lehrgänge und Lehrunterweisungen untereinander<br />

zeitlich abzustimmen. Diese Abstimmung ist die Voraussetzung für eine Umsetzung<br />

von lernortübergreifenden Projekten. Je mehr Ausbildungsbetriebe bzw. Bildungszentren<br />

an solchen Projekten beteiligt sind, desto schwieriger werden die Abstimmung und Umsetzung.<br />

Die Arbeit im Modellversuch war durch besondere Rahmenbedingungen in der Zusammenarbeit<br />

zwischen den Lernorten geprägt, die zwar teilweise eine Lernortkooperation erschwerten,<br />

jedoch insgesamt zum Gelingen des Modellversuches entscheidend beigetragen haben. Dies<br />

bezieht sich im Wesentlichen auf die Zusammenarbeit mit großen Ausbildungsgesellschaften<br />

33


wie dem Schott-Zeiss Bildungszentrum gGmbH – mit dem eine besonders enge Zusammenarbeit<br />

gepflegt wird –, der Kempfer & Kolakovic Personalmanagement Jena GmbH, der BTZ<br />

Saalfeld gGmbH sowie den überbetrieblichen Einrichtungen BTZ Gera-Aga, der Innung des<br />

KFZ- Gewerbe Ostthüringen u. a. Diese Bildungseinrichtungen bzw. -institutionen haben zum<br />

einen die Wege in die Autohäuser und das BTZ geebnet und zum anderen verfügen sie über<br />

hauptamtliche Ausbilder, mit denen eine umfassende und kontinuierliche Zusammenarbeit<br />

möglich war. Dieser Aspekt ist besonders für die Planung und Durchführung von gemeinsamen<br />

und kooperativen Ausbildungsprojekten von großer Bedeutung und stellt einen entscheidenden<br />

Erfolgsfaktor für Lernortkooperation dar. Einerseits hat die Lernortkooperation mit<br />

diesen Institutionen eine sehr sichere Basis, andererseits verfügen diese Einrichtungen nicht<br />

über die realen betrieblichen Geschäfts- und Arbeitsprozesse, da es sich um Ausbildungseinrichtungen<br />

handelt. Damit wird eine Bezugnahme auf die betrieblichen Handlungs- und Geschäftsfelder<br />

natürlich schwierig. Dagegen besteht das Problem bei kleineren Ausbildungsbetrieben<br />

(z. B. Autohäuser) darin, dass diese über keine haupt- oder auch nebenamtlichen Ausbilder<br />

verfügen. Dort arbeiten die Auszubildenden mit den Facharbeitern oder Gesellen an<br />

den täglich aktuell anfallenden Arbeiten. Für eine stabile kooperative Zusammenarbeit fehlt<br />

dann häufig der Ansprechpartner oder der erforderliche Zeitfond.<br />

Da Lernortkooperation einen Kooperationsgegenstand benötigt und dies sinnvollerweise gemeinsame<br />

Ausbildungsprojekte sind, sollten im Bereich des Berufsschulunterrichts mehr<br />

Freiräume für die Projektarbeit geschaffen werden. Dazu bedarf es organisatorischer und inhaltlicher<br />

Veränderungen in der Schule (z. B. Raumplanung, Stundenfestlegung, Lehrereinsatz).<br />

Problematisch ist die zeitliche Verfügbarkeit der Ausbilder, welche die Abstimmungsprozesse<br />

und gemeinsame Ausbildungsgestaltung erschwert. Eine verallgemeinerbare Lösung<br />

konnte auch in LEKOBE dafür nicht gefunden werden.<br />

Eine wesentliche lernkulturelle Voraussetzung für selbstgesteuertes und projektförmiges Lernen<br />

ist das Vorhandensein einer entsprechenden Kompetenz bei den Schülerinnen und Schüler.<br />

Hier zeigten sich deutliche Defizite.. Der forcierte stärkere handlungsorientierte und kooperative<br />

Unterricht konnte von ihnen nicht unmittelbar umgesetzt werden, weil er aus der<br />

allgemein bildenden Schulen weitgehend unbekannt ist. Mit anderen Worten, vor der eigentlichen<br />

Projektarbeit mussten die Lehrer zunächst ein neues Lernkonzept bzw. -verständnis bei<br />

den Schülerinnen und Schülern generieren.<br />

5.3 Welchen Beitrag können Betriebe in einem kooperativ getragenen Schulentwicklungsprozess<br />

leisten?<br />

Diese Frage sollte nicht einseitig, sondern wechselseitig gestellt werden. Es sollte hinterfragt<br />

werden, welchen Beitrag eine Berufsschule für die betriebliche Organisations- und Personalentwicklung<br />

oder allgemein für die Regionalentwicklung leisten kann.<br />

In LEKOBE wurden folgende Schulentwicklungsprozesse initiiert:<br />

(1) Veränderung der schulischen Struktur der Fachkonferenzen<br />

Durch die Bildung der Berufsfachkonferenzen (BFK) wurde die bis dahin im Berufsfeld vor-<br />

34


handene Fachkonferenz „Metalltechnik“, welcher alle in diesem Berufsfeld im Fachunterricht<br />

unterrichtenden Lehrer angehörten, aufgehoben und es erfolgte eine Aufteilung nach Ausbildungsberufen.<br />

Das führte einerseits zwar dazu, dass einige Lehrer mehreren BFK angehörten,<br />

andererseits war nur so eine bessere ziel- und berufsspezifische, inhaltliche und didaktischmethodische<br />

Arbeit möglich, die sich stärker an den betrieblichen Geschäfts- und Arbeitsprozessen<br />

orientierte. Über gemeinsame Projekte kamen die berufliche Handlungskompetenz und<br />

die realen Inhalte der Facharbeit stärker zum Tragen. Die vorhandenen Altstrukturen, welche<br />

für die Berufsgruppen bestanden, wonach jeder Berufsgruppe nochmals ein „Berufsverantwortlicher“<br />

vorstand, wurden aufgelöst und der eben genannte Personenkreis mit integriert.<br />

Darüber hinaus wurden auch die Lehrer aus den allgemein bildenden Fächern und dem Fach<br />

Wirtschaftslehre, welche traditionell anderen Fachkonferenzen angehören, partiell mit in die<br />

Arbeit der BFK eingebunden. Somit konnten spezifische allgemein bildende Aspekte oder<br />

Probleme, z. B. der Informatik oder der Sprachkommunikation, innerhalb der Projektarbeit<br />

behandelt werden. Dieses Modell sollte nach Abschluss des Modellversuches auf andere Berufe<br />

übertragen werden. Vor dem Hintergrund der anstehenden Neuordnung in anderen Berufsfeldern<br />

bietet sich das BFK- Modell als geeignetes Modell an.<br />

(2) Neuordnung der innerschulischen Strukturen hinsichtlich der Mitarbeit in den Kammer-<br />

und Innungsprüfungsausschüssen<br />

Durch die Arbeit der BFK konnte die Mitarbeit der Lehrer in den Prüfungsausschüssen auf<br />

ein breiteres personelles Fundament gestellt werden. Ohne die namentliche Verantwortung<br />

bezüglich der von der Kammer bzw. Innung festgelegten Personen zu verändern, wurde die<br />

Erstellung der für die Kenntnisprüfung zuständigen Prüfungsteile auf eine breitere Basis gestellt,<br />

indem die BFK in die Erstellung dieser Aufgaben, soweit sie nicht zentral gestellt werden,<br />

mit einbezogen wurde. Damit konnte ein großer Anteil an schulischer Erfahrung in die<br />

Prüfungszusammenhänge einfließen. Es ist zu vermuten, dass die Bedeutung dieser Maßnahme<br />

in den kommenden Jahren stärker zunehmen wird, da die Neuordnung der Ausbildungsberufe<br />

und die anstehende Novellierung des Berufsbildungsgesetzes den berufsbildenden Schulen<br />

möglicherweise mehr Prüfungsverantwortung antragen wird.<br />

(3) Hilfe bei der Durchsetzung gesetzlicher Vorschriften<br />

Die Arbeit der BFK-Mitglieder bestand zu einem großen Teil darin, Abstimmungsprozesse<br />

mit dem Lernort Betrieb vorzunehmen, also fachliche, inhaltliche, zeitliche und organisatorische<br />

Fragen mit den Ausbildern zu besprechen. Weil der Zeitfond der Ausbilder erfahrungsgemäß<br />

sehr beschränkt ist, mussten die Lehrer die Betriebe vor Ort besuchen. Die Lehrer<br />

konnten die betrieblichen Arbeits- und Geschäftsprozesse intensive kennen lernen und somit<br />

befähigt werden, diese Prozesse stärker in ihren Unterricht einfließen zu lassen. Hieraus<br />

könnten sich Gemeinsamkeiten mit der Verwaltungsvorschrift des Thüringer Kultusministeriums<br />

zur Durchführung betrieblicher Informationspraktika für Lehrkräfte an berufsbildenden<br />

Schulen ergeben. Durch das BFK- Modell könnte möglicherweise der Grundgedanke der genannten<br />

Verwaltungsvorschrift inhaltlich erfüllt und mit minimalem Unterrichtsausfall realisiert<br />

werden. Die Betriebspraktika sollten für Lehrer in einem Mindestzeitraum von 2 Wo-<br />

35


chen zusammenhängender Verweildauer im Praktikumsbetrieb stattfinden, womit ein längerer<br />

Unterrichtsausfall verbunden wäre. Die Projektleitung beabsichtigt dieses Modell dem Thüringer<br />

Kultusministerium zu empfehlen und wird auf der Basis der in LEKOBE gemachten<br />

Erfahrungen geeignete Vorschläge entwickeln.<br />

(4) Auswirkungen auf die Schulnetzentwicklung in Ostthüringer Die im Modellversuch gesammelten<br />

Erfahrungen hinsichtlich einer Kooperation beider Lernorte, insbesondere im<br />

Hinblick auf die Übertragbarkeit auf andere Berufsgruppen, bzw. Berufsfelder, haben in<br />

der berufsbildenden Schule Jena-Göschwitz Synergieeffekte erzeugt, welche es gestatten,<br />

dass die Ausbildungspotenziale optimiert, ausgebaut und verbessert wurden. Ein besonderer<br />

Schwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Erprobung von kooperativen Beziehungen<br />

im Bereich der Hochtechnologie, z. B. in der Ausbildung im Bereich der CNC-, SPS-,<br />

Industrierobotertechnik sowie der angewandten Informatik und Automatisierungstechnik.<br />

Hier besitzt die Modellversuchsschule entsprechende Ressourcen, welche über die normale<br />

schulische Ausbildung hinaus nutzbar sind. Diese könnten insbesondere für die Unterstützung<br />

der Ausbildungsgestaltung in kleineren und mittleren Unternehmen genutzt<br />

werden und damit eventuell auch deren Ausbildungsbereitschaft erhöhen. Diese Rahmenbedingungen<br />

bieten eine gute Basis das Ausbildungspotenzial in qualitativer Hinsicht<br />

im Ostthüringer Raum zu erhöhen, was für die Entwicklung des regionalen Schulnetzes<br />

für berufsbildende Schulen im Ostthüringer von großer Bedeutung wäre.<br />

5.4 Welche Stelle (Einzelinstitution bzw. Verbund) organisiert und moderiert lernortübergreifende<br />

Aktivitäten, um Kontinuität und Verstetigung zu gewährleisten?<br />

Die Erfahrungen aus diesem Modellversuch zeigen unter anderem, dass Lernortkooperation<br />

eine feste Kooperationsstelle benötigt. In LEKOBE wurden als feste Kooperationsstelle die<br />

Berufsfachkonferenzen etabliert, in der sich Lehrer und Ausbilder regelmäßig treffen um die<br />

duale Ausbildung zwischen beiden Lernorten abzustimmen (vgl. 5.1). Die BFK nehmen u. a.<br />

folgende Aufgaben wahr:<br />

− Koordination der gemeinsam getragenen dualen Ausbildung und Abstimmung der Lernziele<br />

und -inhalte,<br />

− Analysen der betrieblichen Handlungsfelder bzw. Geschäfts- und Arbeitsprozesse sowie<br />

der lernortspezifischen Ausbildungspotenziale,<br />

− Entwicklung gemeinsamer curricularer Strukturen (lernortübergreifende Lernfelder),<br />

− eigenverantwortliche Planung, Durchführung und Bewertung von Ausbildungsprojekten,<br />

− flankierende Aufgaben wie Beratung und Akquisition von nichtausbildenden Betrieben.<br />

Die Lehrer äußerten in diesem Zusammenhang folgendes: Die Schule sollte ein zentraler<br />

Punkt für alle Betriebe und Institutionen werden, weil sich seit dem Modellversuchsbeginn<br />

herausstellte, dass alle Initiativen von der Schule ausgingen. Natürlich sind auch andere Organisationsformen<br />

möglich. Dann müsste aber bei der Begründung einer solchen Struktur ein<br />

anderer Weg beschritten werden. Zum Beispiel könnte am Anfang Kontakt zu den örtlichen<br />

Wirtschaftsverbänden aufgenommen werden, mit dem Ziel, dass auch von dort Impulse für<br />

36


die Gewinnung von betrieblichen Kooperationspartnern ausgehen. Im vorliegenden Fall moderierte<br />

ausschließlich die Berufsschule die Aktivitäten zur Lernortkooperation. Die Bereitschaft<br />

der Betriebe wurde zwar stets signalisiert, scheiterte aber mitunter an der geringen zeitlichen<br />

Verfügbarkeit der Betriebspartner und teilweise auch der gemeinsamen Themenfindung<br />

von Ausbildungsprojekten.<br />

Insgesamt zeigte sich, dass der Wille zu weiterer Zusammenarbeit bei allen Partnern gegeben<br />

ist, aber die dafür zusätzlich notwendige Zeit im normalen Tagesablauf kaum vorhanden ist.<br />

Auf Grund des geringen Zeitfonds der betrieblichen Ausbilder wäre es erforderlich, dass die<br />

Lehrer häufiger in die Betriebe gehen, als die Ausbilder in die Berufsschule besuchen.<br />

Das BTZ Gera-Aga hat seine Bereitschaft zu weiterer Zusammenarbeit signalisiert und wird,<br />

nach den Besprechungen mit der Kfz-Innung Ostthüringen, sich auch weiterhin an der Lernortkooperation<br />

beteiligen. , Wenn eine Möglichkeit gefunden wird, den betrieblichen Mitarbeitern<br />

den entsprechenden zeitlichen Freiraum einzuräumen, wird es im Bereich Kfz eine<br />

Verstetigung geben können. Die Bereitschaft hierfür sollte von den Betriebsleitern eingefordert<br />

werden.<br />

Im Hinblick auf die Verstetigung der festen Kooperationsstellen wird von allen BFK-Leitern<br />

betont, dass diese nur dauerhaft möglich ist, wenn die neu entwickelten Strukturen immer<br />

wieder am „Leben gehalten“ werden. Eine Verstetigung von selbst wird es vermutlich nicht<br />

geben. Um diese Struktur noch fester zu verankern, sollte jedoch das Interesse der regionalen<br />

Wirtschaft stärker geweckt werden. In diesem Zusammenhang müssen jedoch die jeweils unterschiedlichen<br />

Bedingungen in den Ausbildungsbetrieben beachtet werden.<br />

Neben der Kooperationsstelle auf der operativen Ebene wurde mit der Projektsteuerungsgruppe<br />

ein übergeordnetes Gremium geschaffen, in welchem sich regelmäßig ausgewählte<br />

Vertreter beider Lernorte, der Kammern, des Thüringer Kultusministeriums und des Thüringer<br />

Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) treffen. Diese<br />

Gruppe koordinierte die Aktivitäten und beriet die BFK. Dieses Gremium bildete insofern<br />

eine Stelle des regionalen Dialoges, welcher dazu beigetragen konnte, dass Probleme frühzeitig<br />

erkannt, besprochen und gemeinsam gelöst wurden. Durch diese regelmäßigen Gesprächsrunden<br />

entstand ein weitgehendes beiderseitiges Verständnis für die Probleme der jeweils<br />

anderen Seite. Diese Gesprächskreise bzw. Dialoge trugen nicht zuletzt ganz entscheidend<br />

zum Gelingen des Modellversuchs bei.<br />

Um eine sinnvolle Verstetigung dieser Struktur zu gewährleisten, sollte der Dialog zumindest<br />

mit den Kammervertretern weitergeführt werden. Allerdings wäre es aus Sicht der Schule<br />

wünschenswert, dass im Interesse der zukünftigen Berufsschüler bzw. deren zukünftiger Ausbildungsplätze,<br />

dieser Dialog auf die Vertreter der regionalen bzw. kommunalen Entscheidungsträger<br />

und der maßgeblichen politischen Parteien erweitert würde, um einem größeren<br />

Kreis die Bedeutung der beruflichen Bildung deutlicher zumachen.. Der regionale Berufsbildungsdialog<br />

könnte so in einem größeren Umfang zur Koordinierung und Planung von Ausbildungsbedarf<br />

und Ausbildungskapazitäten genutzt werden.<br />

37


5.5 Welche (Teamentwicklungs-) Maßnahmen können die lernortübergreifende Zusammenarbeit<br />

von Ausbildern und Lehrern dauerhaft verbessern?<br />

Die regelmäßig stattfindenden BFK-Sitzungen trugen u. a. zur Teamentwicklung innerhalb<br />

der Arbeitsgruppe bei. Neben den kontinuierlichen Absprachen sowie der Planung, Durchführung<br />

und Bewertung gemeinsamer Projekte tauschten die Lehrer und Ausbilder verschiedene<br />

Unterrichts- und Ausbildungsdokumente sowie schul- bzw. betriebsspezifische Ordnungsmittel<br />

aus und erarbeiteten darüber hinaus gemeinsame Dokumente zur Veröffentlichung (z. B.<br />

Internet). Die im Modellversuch durchgeführten Tagungen wurden ebenfalls von den Lehrern<br />

und Ausbildern kooperativ umgesetzt. Durch die gemeinsame Planung und Durchführung der<br />

Projekte und der Tagungen wurde der lernortkooperative Gedanke nachhaltig verankert. Darüber<br />

hinaus verbesserten auch externe Veranstaltungen, z. B. gemeinsame Exkursionen, das<br />

interne Arbeitsklima.<br />

5.6 Welche Handlungskompetenzen benötigen die Akteure für Lernortkooperation? Wie können<br />

diese Kompetenzen (z. B. in gemeinsamen Workshops und Seminaren) erweitert werden?<br />

Die BFK Industriemechaniker betonte in diesem Zusammenhang, dass eine wesentliche Voraussetzung<br />

für eine erfolgreiche Lernortkooperation eine hohe Leistungsbereitschaft aller<br />

Teammitglieder erwartet werden müsse,. Nur so könnten Projekte sinnvoll bearbeiten werden.<br />

Die Vertreter der BFK Mechatroniker waren der Meinung, dass zur Abstimmung von Lerninhalten<br />

sowie zur Findung und Aufbereitung von lernortübergreifenden Projekten es zwingend<br />

erforderlich ist, dass die BFK bzw. die Fachlehrer und Ausbilder zuverlässig und regelmäßig<br />

zusammenarbeiten. Von den Akteuren müsste eine entsprechende positive Einstellung zur<br />

Lernortkooperation erwartet werden, die auch in eine reale Kooperationsbereitschaft mündet.<br />

Mit anderen Worten, Lernortkooperation hängt in erster Linie von der subjektiven Einstellung<br />

und Bereitschaft zur Kooperation der Beteiligten vor dem Hintergrund divergierender Ansprüche<br />

und Arbeitsanforderungen bei den Berufsschullehrern und Ausbildern ab.<br />

Die grundsätzlichen Probleme bei der Abstimmung von Ausbildungsprozessen sind organisatorischer<br />

und zeitlicher Art. Da die Abstimmung der Ausbildungsprozesse einen hohen zeitlichen<br />

Umfang erfordert, ist es weiterhin notwendig, möglichst viele Kommunikationsmittel zu<br />

nutzen. Die zeitlich-organisatorischen Abstimmungsprobleme steigen außerdem, je mehr<br />

Partner beteiligt sind. Als problematisch hatte sich diesbezüglich oft die zeitliche Verfügbarkeit<br />

der Ausbilder herausgestellt. In der betrieblichen Praxis war es nicht immer möglich,<br />

dass alle Ausbilder aus den verschiedenen Bildungszentren und Betrieben an den BFK-<br />

Sitzungen teilnahmen. Zur Durchführung von gemeinsamen Ausbildungsprojekten ist deshalb<br />

auch eine geeignete Form des Zeitmanagements notwendig. Prinzipiell erleichtern regelmäßig<br />

stattfindende BFK-Sitzungen die Abstimmungsprozesse. Die BFK begegneten dem Zeitproblem<br />

dadurch, dass zum einen die BFK-Sitzungen in die Betriebe verlagert wurden, zum anderen<br />

kamen moderne Kommunikationsmöglichkeiten, wie das Internet und Telefonkonferenzen<br />

stärker zum Tragen.<br />

Zur Handlungskompetenz gehören fundiertes Wissen und Kenntnisse über die beruflichen<br />

38


Handlungsfelder bzw. die betrieblichen Geschäfts- und Arbeitsprozesse. Zum einen konnten<br />

vertiefende Einsichten in die Handlungsfelder der dualen Partner durch die Rotation der BFK-<br />

Sitzungen in den Betrieben gewonnen werden. Dieses Vorgehen war auch für die Findung<br />

von Projekten wichtig. Durch die Kenntnisse der betrieblichen Prozesse und der Arbeitsaufgaben<br />

der Auszubildenden konnten Projektvorschläge gemacht werden, sodass sich die Partner<br />

letztlich auf ein Projekt einigen konnten. Zum anderen führten zusätzlich die Mitglieder<br />

der BFK Industriemechaniker und Mechatroniker exemplarische Analysen des betrieblichen<br />

Prozesses im Rahmen einer Betriebserkundung bei der Firma Schott durch.<br />

Die verantwortlichen Akteure der BFK Kfz-Mechaniker betonten ebenfalls, dass deren Mitglieder<br />

die betrieblichen Arbeitsabläufe kennen und verstehen sollten. Erst auf dieser Wissensbasis<br />

ließen sich daraus schulische Arbeitsaufgaben entwickeln, umsetzen und bewerten.<br />

Nach Meinung der Lehrer müssten sich diese Aufgaben weiterhin am aktuellen Lehrplan und<br />

den schulischen Gegebenheiten (Laborausstattung usw.) orientieren.<br />

Zur Weiterentwicklung der Handlungskompetenzen der Akteure wurden von der wissenschaftlichen<br />

Begleitung mehrere Seminare und Workshops angeboten. Diese Seminare hatten<br />

folgende Themenbereiche zum Inhalt, die in diesem Zusammenhang Mindestanforderung für<br />

die lernortkooperative, lernfeldstrukturierte Ausbildungsgestaltung repräsentieren:<br />

− Analyse beruflicher Facharbeit, Handlungsfelder und Geschäft- und Arbeitsprozesse mit<br />

Hilfe des Instrumentes „Berufliche Arbeitsaufgaben Erleben“,<br />

− Grundlagen und Implikation des Lernfeld-Konzeptes,<br />

− Entwicklung von (lernortübergreifenden) Lernfeldern,<br />

− Planung, Gestaltung und Bewertung von Lern- und Arbeitsaufgaben und<br />

− Aufbau von und Arbeit in Ausbildungspartnerschaften.<br />

5.7 Welchen Beitrag zur Unterstützung bzw. Erleichterung der Lernortkooperations-<br />

Aktivitäten kann Informations- und Kommunikationstechnik (IuK- Technik) leisten?<br />

Wie die Erfahrungen anderer Modellversuche zeigen, kann auch die IuK- Technik einen<br />

wichtigen Beitrag zur Lernortkooperation liefern. Im Modellversuch LEKOBE ist dieser Einsatz<br />

ein unverzichtbares Instrument zur Umsetzung einer effizienten Lernortkooperation, wie<br />

an anderer Stelle ausgeführt. So ist eine kontinuierliche BFK- Arbeit nur unter Nutzung moderner<br />

Medien wie Internet, Telefonkonferenzen u.a. möglich. Auf diesem Gebiet sehen die<br />

Lehrer gute Chancen für weitere Kooperationsaktivitäten und deren nachhaltige Verstetigung.<br />

Moderne Kommunikationsmittel sind ein wichtiges Medium, um die immer wieder mehrdimensional<br />

auftretenden zeitlichen Probleme zu lösen. Darüber hinaus ist dieser Arbeitsbereich<br />

von besonderer Relevanz, weil in der realen Arbeitswelt IuK- Technologien stärker im<br />

Einsatz sind bzw. heute schon fast alle Arbeitsprozesse prägen. Im Service-Bereich ist es<br />

mittlerweile ein wichtiges Medium zum Informationsaustausch zwischen Werkstatt und Hersteller.<br />

Eine moderne Berufsausbildung muss dies selbstverständlich berücksichtigen. Im<br />

Rahmen der Berufsausbildung bieten sich vielfältige Möglichkeiten, so kann man konkrete<br />

Problemfälle (z. B. im Kfz-Bereich konkrete Fahrzeugdaten) aus der Praxis „nachspielen“<br />

39


und so den Informationsdialog in die Schule verlagern.<br />

3.2 Gesamtbetrachtung und Ausblick<br />

Der Modellversuch bestätigte, dass die definierten Ziele und Maßnahmen insgesamt qualitativ<br />

und quantitativ richtig waren. Die einzelnen Ziele konnten auf Grund der Vielfalt jedoch nicht<br />

alle gleichermaßen in der erforderlichen Ausprägung erreicht werden. Der Wunsch der besseren<br />

Abstimmung der praktischen und theoretischen Ausbildung besteht generell sowohl bei<br />

den Ausbildungsbetrieben als auch bei den Lehrkräften der Berufsschule, übrigens auch bei<br />

den Auszubildenden. Im vorliegenden Kooperationsmodell wurden die Hauptinitiative und<br />

damit auch der meiste zeitliche und organisatorische Aufwand, durch die Lehrkräfte der Berufsschule<br />

getragen. In den gegenwärtigen Zeiten des akuten Lehrermangels und der Mehrarbeit<br />

in den Berufsschulen waren weitere Ergebnisse des Modellversuches nicht zu erreichen<br />

und der Optimismus für zukünftige Projekte wird deutlich gebremst. Hinzu kommt, dass<br />

LEKOBE kein Zwillingsmodellversuch war und so ein betrieblicher Modellversuch als Ausdruck<br />

gemeinsamer Ziele und Aktivitäten gefehlt hat.<br />

Für die Durchführung von Projekten innerhalb der lernortübergreifenden Lernfelder waren<br />

und sind insbesondere solche betrieblichen Ausbildungseinrichtungen hilfreich, bei denen<br />

Ausbilder angestellt sind, vor allem die überbetrieblichen Einrichtungen (Schott-Zeiss Bildungszentrum<br />

gGmbH, Überbetriebliche Ausbildungseinrichtung Jena, Internationaler Bund<br />

für Sozialarbeit, Jenoptik-Ausbildungseinrichtung Kempfer & Kolakovic Personalmanagement<br />

Jena GmbH, BZT, Ostthüringer Ausbildungsverbund u.a.). Bei dem Modellversuch ist<br />

die aktive Beteiligung von Ausbildern und der Leitung des Schott-Zeiss Bildungszentrums<br />

gGmbH besonders hervorzuheben. Da eine Reihe aktiver Partner weiterhin zur Verfügung<br />

stehen, besteht zumindest die Aussicht, den angefangenen Weg weiterzugehen und weitere<br />

gemeinsame Lernfelder und Projekte zu suchen, zu entwickeln und auszuführen.<br />

In klein- und mittelständischen Unternehmen ist eine Zusammenarbeit nur möglich, wenn<br />

erstens die finanzielle Situation des Betriebs gesichert ist und zweitens aktive Partner im Betrieb<br />

zu finden sind. In den neuen Bundesländern existieren jedoch zum Teil Probleme in Bezug<br />

auf die betrieblichen Rahmenbedingungen, Ressourcen und Kompetenzen. Dies bedeutet,<br />

dass in den neuen Bundesländern ein gesonderter Förderbedarf in diesem Sektor besteht.<br />

Die bessere inhaltliche und zeitliche Abstimmung der Ausbildungsplanung zwischen Betrieb<br />

und Berufsschule ist nicht nur ein didaktisches Gebot, sondern Grundlage für eine effektive<br />

gemeinsame Arbeit an lernortübergreifenden Lernfeldern und Projekten. Der Wille zu einer<br />

effektiven zeitlich-inhaltlichen Abstimmung muss bei allen an der Ausbildung beteiligten<br />

Partnern vorhanden, gewollt und durchsetzbar sein. Dies zu fördern und auch zu verlangen ist<br />

sowohl eine Aufgabe aller zuständigen Stellen als auch der Politik. Die Forderung nach dieser<br />

besseren zeitlich-inhaltlichen Abstimmung darf nicht eine Einbahnstraße nur für die Berufsschule<br />

sein. Sie muss auch für Betriebe, Ausbildungseinrichtungen und -gemeinschaften eine<br />

Pflichtaufgabe werden.<br />

Der regionale Berufsbildungsdialog beschränkte sich im Modellversuch auf die Innungen und<br />

40


Kammern, die beteiligten Ausbildungseinrichtungen und -betriebe, Schulaufsicht und Berufsschule.<br />

Zu diesem Dialog musste die Initiative immer wieder von der Berufsschule ausgehen.<br />

Jedoch waren auch Vorbehalte bei den beteiligten Betrieben und Kammern gegen die Berufsschule<br />

als Initiator zu überwinden. Andererseits sind die berufsbildenden Schulen als gleichberechtigte<br />

Partner mit allen notwendigen Ressourcen, Kompetenzen und Berechtigungen<br />

auszustatten. Die in einigen Bundesländern laufenden Modellversuche zur Autonomie der<br />

berufsbildenden Schulen werden mit Interesse zu verfolgen sein. Der regionale Berufsbildungsdialog<br />

mit allen seinen geforderten Stärken und Initiativen erfordert eine breitere Basis,<br />

welche nicht immer zu erreichen ist.<br />

Modellversuche, welche beide dualen Partner der Ausbildung betreffen, wie z.B. Lernortkooperationen,<br />

sollten in Zukunft vor allem als gemeinsame Vorhaben der Wirtschaft und des<br />

Kultusministeriums gefördert werden. Damit wären viele der oben genannten Probleme leichter<br />

lösbar oder treten nicht in dieser Ausprägung auf. Gleichberechtigte duale Partnerschaft<br />

muss so sichtbargemacht werden.<br />

Auch in den sogenannten Wahlschulformen (vor allem in der Höheren Berufsfachschule, Assistenzberufe)<br />

ist eine Übertragung der Ergebnisse des Modellversuches denkbar. Vor allem<br />

während der Betriebspraktika treten Fragen der Lernortkooperation auf und gemeinsame lernortübergreifende<br />

Projekte sind denkbar.<br />

Lernortkooperation, lernortübergreifende Lernfelder und Projekte verändern die Ausbildung<br />

an beiden Lernorten nachhaltig positiv. Ohne das duale Ausbildungssystem in Frage stellen<br />

zu wollen, muss die Frage nach einer gemeinsamen Abschlussprüfung zugelassen sein. Es<br />

geht nicht vordergründig darum, die Ergebnisse der Ausbildung in der Berufsschule anzurechnen,<br />

sondern darum, Projekte oder Prüfungsaufgaben, an denen beide Partner ihren Anteil<br />

haben, gemeinsam zu prüfen. Geänderte Bedingungen in der Ausbildung erfordern auch veränderte<br />

Prüfungsbedingungen.<br />

Das in LEKOBE entwickelte Kooperationsmodell ist auf andere, nicht am Modellversuch<br />

beteiligte Klassen bzw. Berufsgruppen ohne weiteres übertragbar. Das wäre aus Sicht der<br />

Schule ein denkbarer Beitrag in Richtung einer nachhaltigen Verstetigung der Modellversuchsergebnisse.<br />

41


4 Anhang<br />

LEKOBE Tagebuch<br />

13.07.2000 Beratung mit Herrn Dr. Franke (TKM) zur Durchführung des Modellversuchs<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

17.07.2000 Beratung mit den beiden Kammern (IHK, HWK) in Gera zur Umsetzung des Modellversuchs<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Frau Weidhaas, Herr Sühle (IHK), Herr Gebhardt<br />

(HWK)<br />

01.08.2000 Beginn des Modellversuchs<br />

05.09.2000 Einweisung der am Modellversuch (MV) beteiligten Lehrer<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung), Herr Lux, Herr Steudel, Frau Grunert,<br />

Herr Markert, Herr Tautenhahn, Herr Brucksch, Herr Janetzki, Herr F. Schmidt<br />

11.09.2000 Eröffnungsveranstaltung des Modellversuchs:<br />

Teilnehmer: Herr Prof. Dr. Rauner; Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Dr. Franke (TKM), Herr<br />

Gebhardt, Herr Haase (HWK), Herr Gebhardt (staatl. Schulamt), Herr Kratsch (IHK), Herr<br />

Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung), Herr Lux, Herr Steudel, Frau Grunert, Herr Markert,<br />

Herr Tautenhahn, Herr Brucksch, Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Georgi (Klassenverteter<br />

der Klassen: MTR00a,b, Im00, KFZ 00a,b – am Modellversuch beteiligte Klassen)<br />

26.09.2000 Beratung im Thür. Kultusministerium (TKM) zur Finanzierung und zur Finanzabwicklung des<br />

MV<br />

Teilnehmer: Herr Dr. Franke (TKM), Frau Kiefer (TKM), Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung)<br />

29.09.2000 Beratung mit der Projektleitung des Gesamtprojektes KOLIBRI, in welches der MV LEKOBE<br />

mit eingebunden ist. Definition der Zielvereinbarungen<br />

Teilnehmer: Herr Prof. Dr. Euler (Programmleiter), Herr Krawczik (KOLIBRI), Herr Bauer<br />

(Uni Bremen), Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung),<br />

12.10.2000 Veranstaltung zur Konstituierung der Berufsfachkonferenzen als zentrales MV-Instrument<br />

Teilnehmer: Betriebliche Ausbilder: Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Erben, Herr Jacobi, Herr<br />

Patschke (alle Schott-Zeiss gGmbH), Herr Manthey (Autohaus Fischer), Herr Woiczak (AH<br />

JECAR), Herr Frühauf (Fa. Kempfer und Kollakovic) Lehrer: Herr Lux, Herr Steudel, Frau<br />

Grunert, Herr Markert, Herr Tautenhahn, Herr Brucksch, Herr Janetzki, Herr F. Schmidt,<br />

Herr Georgi, Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung)<br />

09.11.2000 Beratung der Projektleitung zur Durchführung der Weiterbildungsveranstaltung und Projektgruppensitzung<br />

am 19.12.-20.12.200<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

15.11.2000 BFK-Sitzung Mechatroniker zur Erstellung eines Arbeitsplanes<br />

Teilnehmer: Herr Jacobi (Schott- Zeiss gGmbH), Herr Frühauf (Kempfer& Kolakovic, Herr<br />

F. Schmidt, Herr Georgi, Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung)<br />

12.12.2000 BFK-Sitzung Industriemechaniker zur Erstellung eines Arbeitsplanes<br />

Teilnehmer: Herr Eiweleit (Uni Jena) Herr Erben, Herr Patscke (alle Schott-Zeiss gGmbH),<br />

Herr Frühauf (Fa. Kempfer und Kolakovic), Herr Lux, Herr Steudel, Frau Grunert<br />

18.-19.12.2000 Zweitägiges Weiterbildungsseminar der wissenschaftlichen Begleitung an der berufsbildenden<br />

Schule Jena-Göschwitz zum Thema „gestaltungsorientierte Lern- und Arbeitsaufgaben<br />

im Lernortverbund“<br />

Teilnehmer: Herr Bauer, Herr Howe (Uni Bremen), Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Erben,<br />

Herr Jacobi, Herr Patschke (alle Schott-Zeiss gGmbH), Herr Manthey (Autohaus Fischer<br />

Herr Woiczak (AH JECAR), Herr Frühauf (Fa. Kempfer und Kolakovic) Lehrer: Herr Lux,<br />

Herr Steudel, Frau Grunert, Herr Markert, Herr Tautenhahn, Herr Brucksch, Herr Janetzki,<br />

Herr F. Schmidt, Herr Georgi, Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung)<br />

19.12.2000 Projektgruppensitzung mit den Themen: Vorbereitung der Stärken und Bedarfsanalysen<br />

durch die wiss. Begleitung, inhaltlich zeitliche Abstimmung in den BFK, Projektfindung für<br />

das 2. Schulhalbjahr<br />

Teilnehmer: Herr Dr. Franke (TKM), Herr Hartlieb (Landesinstitut), Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

(Projektleitung), Herr Bauer, Herr Howe (Uni Bremen), Herr Eiweleit (Uni Jena), Frau Dr.<br />

Droth, Herr Erben, Herr Patschke (alle Schott-Zeiss gGmbH), Herr Manthey (Autohaus Fischer),<br />

Herr Woiczak (AH JECAR), Herr Haase, Herr Koch, (KFZ-Innung und HWK)<br />

19.12.2000 Beratung der Projektleitung zur Erarbeitung des Terminplanes für das Jahr 2001. Teilnehmer:<br />

Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung)<br />

19.01.2001 Beratung zur Erstellung und Installation der Webseite LEKOBE<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung), Herr Sewczik (Verantwortlicher für<br />

die Schulhomepage)<br />

42


15.02.2001 Projektgruppensitzung: Neben den Berichten der BFK-Leiter wurde die bevorstehende<br />

Befragung der Betriebe zur Stärken- und Bedarfsanalyse zusammen mit Herrn Bauer (wiss.<br />

Begleitung) beraten<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung), Frau Dr. Droth, Herr Bauer, Herr<br />

Kratsch (IHK Gera), Herr Hartlieb (Landesinstitut), Herr F. Schmidt, Herr Lux, Herr Janetzki,<br />

Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />

15.-16.03.2001 1. KOLIBRI- Fachtagung in Wiesbaden beim „HELP“ (Hessisches Landesinstitut)<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung); Herr Bauer (Uni Bremen)<br />

29.-30.03.2001 Zweitägiges Weiterbildungsseminar der wissenschaftlichen Begleitung zum Thema „Grundlagen<br />

und Implikation des KMK-Lernfeldkonzeptes, Entwicklung von Lernfelder, Umsetzung<br />

von Lernfeldern<br />

Teilnehmer: Herr Bauer, Herr Howe (Uni Bremen), Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Erben,<br />

Herr Jacobi, Herr Patschke (alle Schott- Zeiss gGmbH), Herr Manthey (Autohaus Fischer),<br />

Herr Woiczak (AH JECAR), Herr Frühauf (Fa. Kempfer und Kolakovic) Lehrer: Herr Lux,<br />

Herr Steudel, Frau Grunert, Herr Markert, Herr Tautenhahn, Herr Brucksch, Herr Janetzki,<br />

Herr F. Schmidt, Herr Georgi, Herr Rempke, Herr Kitzig (Projektleitung)<br />

26.04.2001 Projektgruppensitzung zu folgenden Themen : Auswertung der Analyse, Schwerpunkten der<br />

Arbeit im kommenden Schuljahr, Berichte der BFK-Leiter, Kontaktaufnahme mit anderen<br />

KOLIBRI-Modellversuchen<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Bauer (Uni Bremen), Fr. Dr. Droth (Schott-<br />

Zeiss), Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Lux, Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />

22.05.2001 Sitzung der Projektleitung zur Vorbereitung der nächsten Projektgruppensitzung, zur Anfertigung<br />

der Statusnotizen, zur Erarbeitung des Arbeitsplan-Entwurfs für das Schuljahr<br />

2001/2002<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

29.05.2001 Arbeitsberatung der Projektleitung zur abschließenden Fertigstellung der Statusnotizen<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

12.06.2001 Projektgruppensitzung mit den Themen: Fertigstellung des neuen Arbeitsplans, Reflexion<br />

der Analyse, Berichte der BFK-Leiter, Diskussion über die Installation des regionalen Berufsbildungsdialogs<br />

Teilnehmer: Herr Kitzig, Herr Bauer (Uni Bremen), Fr. Dr. Droth (Schott-Zeiss), Herr Koch,<br />

(KFZ-Innung Ostthüringen), Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Lux, Frau Deutschmann<br />

(Protokollantin)<br />

25.06.2001 Beratung mit der Überbetrieblichen Lehrunterweisung der Handwerkskammer im BTZ Gera-<br />

Aga. Ziel der Arbeitsberatung war, dass eine Zusammenarbeit beider Einrichtungen auf<br />

temporal-inhaltlichem Gebiet sowie bei gemeinsamen Projekten begründet werden sollte<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Janetzki, Herr Brucksch, Herr Tautenhahn, Herr<br />

Markert, Herr Jörk (Leiter des BTZ), Herr Koch (Kfz-Innung )<br />

15.08.2001 Projektgruppensitzung zu folgenden Themen: Auswertung des ersten MV-Jahres, Termine<br />

im kommenden Schuljahr, Berichte der BFK-Leiter, Arbeitsstand der BFK-Projekte<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Hartlieb (ThILLM), Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr<br />

Gebhardt (HK Gera), Herr Friebel ( Schott-Zeiss), Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Lux,<br />

Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />

07.09.2001 Beratung der Projektleitung mit den BFK-Leitern zu den Themen: Verwendung der Mittel im<br />

MV, Abstimmung der BFK-Arbeitspläne, Stand der Projekte<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Lux<br />

13.09.2001 Beratung und Planungsgespräch mit der wissenschaftlichen Begleitung: aktueller Arbeitsstand<br />

im MV, Informationen über die letzten Projektgruppensitzungen, Erstellung des ersten<br />

Zwischenberichts, Vorbereitung des Besuchs beim MV-GoLo in Wilhelmshaven<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Bauer (Uni Bremen)<br />

20.09.2001 Beratung der Projektleitung zur Aufgabenverteilung bezüglich der Anfertigung des 1. Zwischenberichts<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

10.10.2001 Projektgruppensitzung zu folgenden Themen: Bericht über die Tagung der AG Metall- und<br />

Elektroberufe in Erfurt, Aufgabenverteilung bezüglich der Anfertigung des 1. Zwischenberichts,<br />

Besuch der BFK beim MV GoLo in Wilhelmshaven, Berichte der BFK-Leiter zum<br />

Schwerpunkt Ausbildungsprojekte<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Hartlieb (ThILLM), Herr Eiweleit (Uni Jena), Frau<br />

Dr. Droth (Schott-Zeiss), Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Ossig (in Vertr. für Herrn Lux),<br />

Herr Müller (BTZ Saalfeld gGmbH), Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />

18.-19.10.2001 2. KOLIBRI-Fachtagung in Soest beim Landesinstitut NRW<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Bauer<br />

22.10.2001 Beratung der Projektleitung über den aktuellen Arbeitsstand zur Anfertigung des 1. Zwischenberichts<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

43


12.11.2001 Beratung mit dem Thüringer Kultusministerium zum Abschluss des Haushalts 2001 sowie<br />

dem Stand der Arbeiten zur Anfertigung des 1. Zwischenberichts<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Dr. Franke, Frau Kiefer (TKM)<br />

14.11.2001 Betriebserkundung der Projektleitung und der BFK bei der Fa. Schott auf Initiative von Frau<br />

Dr. Droth<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Lux, Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Frau<br />

Grunert<br />

24.-25.11.2001 Besuch der BFK und der Projektleitung beim MV GoLo in Wilhelmshaven<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Lux, Herr Janetzki, Herr F. Schmidt,<br />

Herr Bauer (Uni Bremen)<br />

12.12.2001 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Bericht über die Fachexkursion in Wilhelmshaven,<br />

Präzisierung der Aufgaben im kommenden Kalenderjahr, Fragen der Verteilung<br />

und des Drucks des 1. Zwischenberichts, Berichte der BFK-Leiter, vorrangig zum Stand<br />

der Projekte<br />

Teilnehmer: Herr Dr. Franke (TKM), Herr Koch (KFZ-Innung), Herr Haase (HWK Gera) Herr<br />

Kitzig, Herr Hartlieb (ThILLM), Herr Eiweleit (Uni Jena), Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss), Herr<br />

Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Ossig, (in Vertr. für Herrn Lux), Herr Müller (BTZ Saalfeld<br />

gGmbH), Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />

30.01.2002 Beratung mit dem BFK-Leiter der BFK Kfz-Mechaniker zu Besonderheiten bei der Umsetzung<br />

von Projekten, personelle und qualitative Verstärkung der BFK<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Janetzki<br />

13.02.2002 Projektgruppensitzung zu folgenden Themen: Inhaltliche Auswertung des 1. Zwischenberichts,<br />

Präzisierung des Arbeitsplanes im Kalenderjahr 2002, Entwicklung von Musterlernfeldern<br />

im Bereich Industriemechaniker, Berichte der BFK-Leiter (Stand der durchgeführten<br />

Projekte)<br />

Teilnehmer: Herr Hloucal (TKM), Herr Koch (KFZ-Innung), Herr Haase (HWK Gera),<br />

Herr Kitzig, Herr Rempke, Herr Hartlieb (ThILLM), Herr Kratsch, (IHK Gera), Herr Bauer (Uni<br />

Bremen), Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Janetzki, Herr F. Schmidt, Herr Lux, Herr Müller<br />

(BTZ Saalfeld gGmbH), Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />

21.02.2002 Beratung mit Autohäusern, welche bisher noch nicht in die MV-Arbeit eingebunden werden<br />

konnten. Im Ergebnis dieser Beratung konnte die zuständige BFK um drei Partner vergrößert<br />

werden.<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Janetzki, Herr Koch (Kfz-Innung), Frau Zingl<br />

(AH Scholtz), Herr Schmidt, Tino (AH Scholtz), Herr Posmik (AH Reichstein & Opitz)<br />

11.03.2002 Telefonkonferenz mit der wiss. Begleitung zu Fragen der Konstruktion von Lernfeldern in der<br />

BFK Kfz-Mechaniker<br />

Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Kitzig<br />

13.03.-<br />

KOLIBRI- Fachtagung im Rahmen der Hochschultage der beruflichen Bildung<br />

15.03.2002 Teilnehmer: Herr Kitzig, Herr Dr. Franke (TKM), Herr Bauer (Uni Bremen)<br />

10.04.2002 Beratung der Projektleitung zur Vorbereitung der nächsten Projektgruppensitzung, Absprachen<br />

zur Anfertigung der 2. Statusnotizen<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

18.04.2002 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Bericht über die Hochschultage in Köln,<br />

Vorbereitung der Fachtagung im Herbst, Berichte der BFK-Leiter, Stand der alten und neuen<br />

BFK-Projekte, Aufgabenverteilung bezüglich der Anfertigung der 2. Statusnotizen.<br />

Teilnehmer: Herr Hloucal (TKM), Herr Koch (KFZ-Innung), Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss-<br />

Bildungszentrum, Herr Müller (HK), Herr Kitzig, Herr Rempke, Herr Hartlieb (ThILLM), Herr<br />

Kratsch (IHK Gera), Herr Janetzki, Herr Lux, Herr Nindelt, Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />

02.05.2002 Beratung der Projektleitung zu folgenden Themen: Stand der Arbeiten zur Anfertigung der<br />

Statusnotizen, Plan-Entwurf für das kommende Schuljahr, organisatorische Probleme zur<br />

Vorbereitung der Fachtagung<br />

Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

16.05.2002 Beratung mit den BFK- Leitern zu folgenden Themen: Verteilung Haushaltsmittel, letzte<br />

Arbeiten an den Statusnotizen, Wechsel des Leiters BFK KFZ-Mechaniker<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Janetzki, Herr Tautenhahn, Herr Lux, Herr<br />

F. Schmidt<br />

04.06.2002 Beratung mit der Überbetrieblichen Lehrunterweisung der Handwerkskammer im BTZ Gera-<br />

Aga zu folgenden Themen: Stand der Kooperation nach einem Jahr, Prüfung von Möglichkeiten,<br />

gemeinsame Ausbildungsprojekte (z. B. als Unterrichtsmittel) zu erstellen<br />

Teilnehmer: Herr Anderlik (Leiter der Kfz-Innungen Ostthüringen), Herr Koch (KFZ-Innung),<br />

Herr Kitzig, Herr Janetzki, Herr Brucksch, Herr Tautenhahn, Herr Markert, Herr Jörk (Leiter<br />

des BTZ)<br />

06.06.2002 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Vorbereitung der Fachtagung im Spätherbst,<br />

neue Weiterbildungsmaßnahmen im kommenden Schuljahr, Erstellung neuer Projekte,<br />

Berichte der BFK-Leiter zum Stand der Projektarbeit<br />

44


Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Rempke, Herr Kitzig,<br />

Herr Georgi, Herr Janetzki, Herr Lux, Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />

14.06.2002 Telefonkontakt mit einem Verantwortlichen des „MV INTRALOK“ zwecks gegenseitigem<br />

Besuch. Dieser MV ist auch Teil des KOLIBRI- Programms, die MV-Schule befindet sich in<br />

Wiesloch (BW)<br />

Teilnehmer: Herr Dr. Balzer (Wiesloch), Herr Kitzig<br />

15.08.2002 Beratung der Projektleitung zu folgenden Themen: Aufgaben in den kommenden Wochen,<br />

Festlegung der nächsten Weiterbildung (Workshop), Stand der Vorbereitung Fachtagung<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

03.09.2002 Dritter Workshop der wissenschaftlichen Begleitung zum Thema: Bewertung von Kompetenzen<br />

und Lernprozessen anhand von Evaluationsinstrumenten. Vorstellung von unterschiedlichen<br />

Bewertungsinstrumenten durch die wiss. Begleitung und Entwicklung von eigenen<br />

Instrumenten durch die BFK<br />

Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Müller (BZ Saalfeld),<br />

Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Manthey (AH Fischer), Herr Koch (Kfz-Innung), Herr Lux, Herr<br />

Steudel, Frau Grunert Herr Janetzki, Herr Brucksch, Herr Tautenhahn, Herr F. Schmidt,<br />

Herr Nindelt, Herr Georgi<br />

04.09.2002 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Stand der Vorbereitung der Fachtagung,<br />

Auswertung der Veranstaltung am 03.09.02, Projektfindung, Berichte der BFK-Leiter, Besuch<br />

beim „MV INTRA-LOK“ in Wiesloch<br />

Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Hloucal (TKM), Herr Hartlieb (ThILLM), Herr<br />

Koch (Kfz-Innung), Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Müller (BZ Saalfeld), Herr Jörk (ÜLU,<br />

BTZ Gera-Aga), Herr Eiweleit (Ausbild. d. Uni Jena), Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss- BZ), Herr<br />

Kratsch (IHK), Herr Haase (HWK), Herr Lux, Herr Tautenhahn, Herr F. Schmidt, Frau<br />

Deutschmann (Protokollantin)<br />

09.09.2002 Gespräche zur Vorbereitung des Besuchs in Wiesloch bei „INTRALOK“ am Vorabend der<br />

Fachtagung an der Uni Dortmund in gemütlicher Runde<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Frau Busian, Herr Riemann (beide Uni Dortmund),<br />

Herr Dr. Balzer, Herr Utz (beide BBS Wiesloch)<br />

10.09.2002 Fachtagung zum Thema: Intensivierung der Lernortkooperation zwischen Schule und Betrieb<br />

an der Uni Dortmund (Lehrstuhl Berufspädagogik). Am Rande Gespräche mit Herrn<br />

Prof. Pätzold und Frau Busian vom genannten Lehrstuhl<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

11.09.2002 Beratung der Projektleitung mit der BFK KFZ zwecks Terminabstimmung für den Besuch in<br />

Wiesloch und Festlegung des Teilnehmerkreises<br />

Teilnehmer: Herr Tautenhahn, Herr Brucksch, Herr Janetzki, Herr Kitzig<br />

12.09.2002 Beratung mit dem Landesinstitut (ThILLM) zur Absicherung der Fachtagung im Dezember<br />

Teilnehmer: Herr Hartlieb (ThILLM), Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

17.09.2002 Absicherung der Organisation der Fachtagung, Vereinbarungen mit der Stadtverwaltung,<br />

„Jena-Tourist“ und Hotels<br />

19.09.2002 Beratung der Projektleitung zum Stand der Vorbereitung der Fachtagung, Absprachen mit<br />

dem Schott-Zeiss BZ hinsichtlich der Workshops zur Fachtagung sowie der Schaffung neuer<br />

gemeinsamer Ausbildungsprojekte<br />

Teilnehmer: Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss), Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

30.09.-01.10.2002 KOLIBRI-Fachtagung in Paderborn: am Rande dieser Tage wurden Gespräche mit der<br />

Schulleitung der BBS in Wiesloch geführt, um den ersten Besuch beim MV „INTRALOK“ zu<br />

organisieren<br />

Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Rempke, Herr Kitzig, Frau Ohnesorge (SL BBS<br />

Wiesloch)<br />

09.10.2002 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Letzter Stand der Vorbereitung bezüglich<br />

der Fachtagung, insbesondere die Gestaltung der Workshops, Anfertigung des 2. Zwischenberichts,<br />

Berichte der BFK-Leiter zum Stand der Projekte, Erarbeitung der lernortübergreifenden<br />

Lernfelder, Informationen zum geplanten Besuch bei „INTRALOK“<br />

Teilnehmer: Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Hloucal (TKM), Herr Hartlieb (ThILLM), Herr<br />

Koch (Kfz-Innung), Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Müller (BZ Saalfeld), Herr Jörk (ÜLU,<br />

BTZ Gera-Aga), Herr Eiweleit (Uni Jena), Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss BZ), Herr Kratsch<br />

(IHK), Herr Haase (HWK), Herr Lux, Herr Tautenhahn, Herr F. Schmidt, Frau Deutschmann<br />

(Protokollantin)<br />

29.10.2002 Beratung der Projektleitung hinsichtlich der finanziellen Absicherung und zum Stand der<br />

Haushaltsmittel- Nutzung im Modellversuch<br />

Teilnehmer: Frau Wötzel (SBSZ Jena), Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

30.10.2002 Beratung der Projektleitung mit den BFK-Leitern zur Vorbereitung der Fachtagung, besonders<br />

zur Gestaltung der Workshops<br />

Teilnehmer: Herr Tautenhahn, Herr Lux, Herr Schmidt, Herr Nindelt, Herr Rempke, Herr<br />

Kitzig<br />

20.11.2002 Beratung der Projektleitung mit den BFK-Leitern zur Absicherung der Workshops am 2. Tag<br />

45


der Fachtagung<br />

Teilnehmer: Herr Lux, Herr F. Schmidt, Herr Tautenhahn, Herr Nindelt, Herr Rempke, Herr<br />

Kitzig<br />

20.11.2002 Telefonische Absprachen zur Fachtagung mit dem Schott-Zeiss BZ<br />

Teilnehmer: Frau Dr. Droth, Herr Kitzig<br />

25.-27.11.2002 Dreitägiger Besuch der Projektleitung und der BFK KFZ-Mechaniker in Wiesloch<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Janetzki, Herr Tautenhahn,<br />

02.12.2002 Beratung der Projektleitung mit dem technischen Personal der Schule zur Absicherung der<br />

Fachtagung<br />

Teilnehmer: Herr Sillmann (Stellv. Schulleiter in Vertretung von Herrn Rempke), Herr Kitzig,<br />

Herr Becker (Hausmeister)<br />

05.-06.12.2002 1. Fachtagung zusammen mit dem Landesinstitut (ThILLM) zur Verbreitung der Zwischenergebnisse<br />

des Modellversuchs mit folgendem Ablauf:<br />

1. Tag: Donnerstag, 05.12.02 (13:00 – 18:00 Uhr)<br />

13:00 Uhr Eröffnung durch den Projektleiter<br />

13:15 Uhr Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Jena<br />

13:30 Uhr Fachvortrag der wissenschaftlichen Begleitung Herr Prof. Dr. Rauner (Uni Bremen)<br />

zum Thema: „ Die arbeitsorientierte Wende in der Didaktik“<br />

15:00 Uhr Berichte der Projektleitung zur Arbeit im Modellversuch Herr Rempke (Projektleiter),<br />

Herr Kitzig (Projektkoordinator) Herr Bauer (wissenschaftliche Begleitung, Uni Bremen)<br />

15:30 Uhr Berichte der Berufsfachkonferenzen BFK Mechatroniker, BFK Industriemechaniker<br />

(Geräte/Feinwerktechnik), BFK Kraftfahrzeugmechaniker<br />

17:00 Uhr Podiumsdiskussion mit Vertretern der Kammern Herrn Dr. Franke, (TKM, Moderator)<br />

sowie Herrn Prof. Dr. Rauner<br />

2. Tag: Freitag, 06.12.02 (Beginn 9:00 – 12:00 Uhr)<br />

Arbeit in 3 Workshops:<br />

WS 1 Umsetzung des MV in der Berufsgruppe Industriemechaniker, FR Geräte / Feinwerktechniker,<br />

Organisation der Projekte, Arbeit der Berufsfachkonferenz, zukünftige Neuordnung<br />

der industriellen Metall-Berufe, Betriebsbesichtigung<br />

Ort : Schott-Zeiss Bildungszentrum gGmbH in Jena<br />

WS 2 Umsetzung des MV in der Berufsgruppe Mechatroniker, Projektarbeit, Unterrichtsorganisation<br />

von Lernfeldern, Arbeit der Berufsfachkonferenz, zukünftige Neuordnung der<br />

Elektro-Berufe, Betriebsbesichtigung<br />

Ort : Schott-Zeiss Bildungszentrum gGmbH in Jena<br />

WS 3 Neue Wege bei der Organisation der Lernortkooperation mit handwerklichen Metallberufen<br />

am Beispiel Kraftfahrzeugmechaniker, zukünftige Neuordnung der Kfz-Berufe, Betriebsbesichtigung<br />

Ort: Autohaus Fischer GmbH in Jena<br />

06.02.2003 Informationsveranstaltung für metallverarbeitende Betriebe zum Thema Lernortkooperation:<br />

Vorstellung der Berufsfachkonferenzarbeit, Kooperationsmodelle, inhaltliche Möglichkeiten<br />

Teilnehmer: Herr Steudel, Herr Sillmann, Herr Kitzig, Herr Kruse, Herr Tilch, Vertreter mehrerer<br />

Ausbildungsbetriebe<br />

26.02.2003 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Resümee der Fachtagung vom 05.12. –<br />

06.12.2002, Informationen zum neuen Beruf „Kfz-Mechatroniker“, Feedback zum 2. Zwischenbericht,<br />

Fertigstellung der lernortübergreifenden Lernfelder, terminliche Planung der<br />

Abschlusstagung, Berichte der BFK-Leiter<br />

Teilnehmer: Herr Hase (HWK Gera), Herr Kitzig, Herr Rempke, Herr Tautenhahn, Herr<br />

F. Schmidt, Herr Steudel, Herr Eiweleit (Uni Jena), Herr Bauer (Uni Bremen), Herr Hartlieb<br />

(ThILLM), Herr Hloucal (TKM), Herr Schmidt (AH Scholz), Herr Jörk (HK),<br />

Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />

01.04.2003 Beratung der Projektleitung mit der BFK Industriemechaniker zur Erstellung von Musterlernfeldern<br />

und der Erarbeitung von lernortübergreifenden Lernfeldern<br />

Teilnehmer: Herr Lux, Frau Grunert, Herr Steudel, Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

08.04.2003 Konsultation der Projektleitung mit der BFK Mechatroniker zum Thema: Erstellung von lernortübergreifenden<br />

Lernfeldern und zur Fertigstellung des letzten Projekts<br />

Teilnehmer: Herr F. Schmidt, Herr Nindelt, Herr Georgi, Herr Erben (Schott-Zeiss), Herr<br />

Rempke, Herr Kitzig<br />

30.04.2003 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Terminfixierung der Abschlusstagung,<br />

Anfertigung des Abschlußberichts, Aufgabenfixierung bis zur Beendigung des Modellversuchs,<br />

Berichte der BFK-Leiter<br />

Teilnehmer: Herr Kitzig, Herr Rempke, Herr Tautenhahn, Herr Lux, Herr Nindelt, Herr Hartlieb<br />

(ThILLM), Herr Hloucal (TKM), Herr Kratsch (IHK Ostthüringen zu Gera), Herr Haase<br />

(Kfz-Innung Ostthüringen), Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss Bildungszentrum),<br />

Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />

08.05.2003 Arbeitsberatung der Projektleitung zu folgenden Themen: Vorbereitung der Abschlusstagung<br />

„KOLIBRI“ in Soest (Aufgaben der Projektgruppe zur Präsentation), Anfertigung des Ab-<br />

46


schlussberichts, Problematik der Erstellung von lernortübergreifenden Lernfeldern<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig.<br />

13.06.2003 Beratung der Projektleitung zur Vorbereitung der Abschlusstagung „KOLIBRI“ in Soest (Aufgaben<br />

der Projektgruppe zur Präsentation), Zusammenstellung der Materialien<br />

Teilnehmer: Herr Tautenhahn, Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

18.06.2003 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Vorbereitung der Abschlusstagung<br />

„KOLIBRI“, Stand der Arbeiten bezüglich der lernort-übergreifenden Lernfelder, Aufgabenverteilung<br />

zur Anfertigung des Abschlußberichts<br />

Teilnehmer: Herr Kitzig, Herr Rempke, Herr Bauer (Uni Bremen),Herr Tautenhahn, Herr Lux,<br />

Herr Nindelt, Herr Hartlieb (ThILLM), Herr Hloucal (TKM), Herr Kratsch (IHK Ostthüringen<br />

zu Gera), Herr Hase (Kfz-Innung Ostthüringen), Frau Dr. Droth (Schott-Zeiss Bildungszentrum),<br />

Frau Deutschmann (Protokollantin)<br />

25.-26.06.2003 Abschlusstagung des BLK-Programms „KOLIBRI“ mit Präsentationen aller teilnehmenden<br />

Modellversuche<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Bauer (Uni Bremen), Herr F. Schmidt, Herr Kitzig<br />

22.08.2003 Beratung der Projektleitung zur Vorbereitung der Abschlusstagung: Präzisierung der Tagesordnung<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

03.09.2003 Beratung der Projektleitung zur Vorbereitung der Abschlusstagung: Finanzbedarf und organisatorische<br />

Belange<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Frau Wötzel (Finanzsachbearbeiterin der Schule), Herr Kitzig<br />

11.09.2003 Beratung der Projektleitung zur Vorbereitung der Abschlusstagung: Vervollständigung des<br />

Tagungsprogramms<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

12.09.2003 Beratung der Projektleitung mit dem Landesinstitut (ThILLM) zur Vorbereitung der Abschlusstagung<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Hartlieb (ThILLM)<br />

17.09.2003 Projektgruppensitzung zu folgenden Hauptthemen: Vorbereitung der Abschlusstagung: Präzisierung<br />

der Tagesordnung, Gestaltung der Workshops, Berichte der BFK-Leiter zum Abschluss<br />

der Projekte, Gestaltung der weiteren Zusammenarbeit nach Abschluss des MV,<br />

Ausblick<br />

Teilnehmer: Herr Kratsch (IHK Ostthüringen zu Gera), Herr Haase (HK Ostthüringen zu<br />

Gera), Herr Haase (Kfz-Innung), Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Lux, Herr Tautenhahn, Herr<br />

13.06.2003<br />

07.10.2003 Beratung der Projektleitung zur Vorbereitung der Abschlusstagung<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig<br />

13.10.2003 Beratung der Projektleitung mit der wissenschaftlichen Begleitung zur Vorbereitung der<br />

Abschlusstagung<br />

Teilnehmer: Herr Rempke, Herr Kitzig, Herr Bauer<br />

22.-23.10.03 Abschlusstagung des Modellversuchs LEKOBE<br />

Mittwoch, 22.10.03 (Beginn 13:00 Uhr)<br />

13:00 Uhr Eröffnung durch den Projektleiter, Herrn Rempke<br />

13:15 Uhr Grußwort des Dezernenten für Sozialwesen und Kultur der Stadt Jena<br />

Herr Dr. Albrecht Schröter<br />

13:30 Uhr Ansprache des Thüringer Kultusministers, Herr Dr. Michael Krapp<br />

14:00 Uhr Fachvortrag der wissenschaftlichen Begleitung zum Thema:<br />

"Berufliche Bildung in europäischer Perspektive"<br />

Herr Prof. Dr. Rauner, Uni Bremen<br />

14:45 - 15:15 Uhr Pause<br />

15:15 Uhr Berichte der Projektleitung zu den Ergebnissen des Modellversuchs: Herr<br />

Rempke (Projektleiter), Herr Kitzig (Projekt- Koordinator),<br />

Herr Bauer (wissenschaftliche Begleitung, Uni Bremen)<br />

16:15 Uhr Pause<br />

16:45 Uhr Berichte der Berufsfachkonferenzen: BFK Mechatroniker, BFK Industriemechaniker<br />

(Geräte- und Feinwerktechnik), BFK Kraftfahrzeugmechaniker<br />

19:00 Uhr Veranstaltung im Zeiss-Planetarium Jena zum Thema: „Gefahr aus dem All“<br />

20:00 Uhr gemeinsames Abendessen im Hotel „Schwarzer Bär“, Lutherplatz 2<br />

Donnerstag, 23.10.03 (Beginn 09:00 Uhr) Arbeit in 3 Workshops<br />

WS 1: Berichterstattung über die Ergebnisse der kooperativen Netzwerke im Bereich<br />

Kfz durch Lehrer und Schüler. Fragen zur Verstetigung der Lernortkooperation im<br />

KFZ-Handwerk und deren Anwendbarkeit in anderen Handwerksberufen, Zusammenarbeit<br />

mit den „ÜLU“, Forum der Möglichkeiten hinsichtlich vertiefter kooperativer<br />

Beziehungen.<br />

Leiter und Moderator: Herr Tautenhahn, SBSZ Jena-Göschwitz<br />

Berufe des Kraftfahrzeug Gewerbes nach der Neuordnung und neue Prü-<br />

47


fungsmodalitäten, Vortrag: Herr Haase, Kfz-Innung Ostthüringen<br />

Im Anschluss findet eine Betriebsbesichtigung im Autohaus statt.<br />

Ort: Autohaus Fischer Jena, Brückenstraße<br />

WS 2: Ergebnisse des MV in der Berufsgruppe Mechatroniker aus Sicht der BFK,<br />

Probleme bei der Umsetzung gemeinsamer Projekte und vorhandene Verste-<br />

tigungselemente in Form von Berichten durch Lehrer und Schüler.<br />

Leiter und Moderator: Herr Schmidt, SBSZ Jena-Göschwitz<br />

Forum der Möglichkeiten hinsichtlich Lernortkooperation (Diskussion).<br />

Leiter und Moderator: Herr Bauer, Uni Bremen (ITB)<br />

Betriebsbesichtigung bei JENOPTIK Automatisierungs GmbH<br />

Führung: Herr Flemig, Herr Hirte<br />

Ort: Kempfer & Kolakovic Personalmanagement GmbH,<br />

Göschwitzer Straße 25, Jena-Göschwitz<br />

WS 3: 1. Betriebsführung bei SCHOTT Jenaer Glaswerk mit anschließendem Muse-<br />

umsbesuch (Werkmuseum Schott), Leitung: Frau Rentsch (SCHOTT Jenaer<br />

Glaswerk)<br />

2. Berichterstattung zur Umsetzung des MV in der Berufsgruppe Industrieme-<br />

chaniker, FR Geräte / Feinwerktechnik, Organisation der Projekte, Arbeit<br />

der Berufsfachkonferenz, Forum der Möglichkeiten hinsichtlich Lernortko-<br />

operation. Leiter und Moderator: Herr Lux, Herr Kitzig<br />

3. Zukünftige Neuordnung der industriellen Metall-Berufe<br />

Vortrag: Frau Heß, BBSZ Gera<br />

Ort : Schott-Zeiss Bildungszentrum gGmbH, Otto-Schott-Straße 13, Jena<br />

30.11.03 Fertigstellung und Drucklegung des Abschlußberichts<br />

10.12.03 Abschlussveranstaltung<br />

48


5 Literatur<br />

Arbeits- und Sozialminister-Kultusminister-Wirtschaftsministerkonferenz: Länderpositionen<br />

zu Folgeaktivitäten aus dem Beschluss der Arbeitsgruppe „Aus- und Weiterbildung“ im<br />

Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit „Strukturelle Weiterentwicklung<br />

der dualen Berufsausbildung - Gemeinsame Grundlagen und Orientierungen“. Bonn<br />

2000.<br />

Bauer, W./Howe, H./Meyer, K.: Stärken-Bedarfs-Analysen. Ein Instrument zur Identifizierung<br />

regionaler Ausbildungsressourcen und -potenziale für eine Ausbildungspartnerschaft<br />

(unveröffentlichtes Manuskript).<br />

Benner, H./Pütmann, F.: 20 Jahre gemeinsames Ergebnisprotokoll. Bonn 1992.<br />

Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit: Ergebnisse der Arbeitsgruppe<br />

„Aus- und Weiterbildung“. Bonn 1999.<br />

Euler, D.: Kooperation der Lernorte in der Berufsbildung. Materialien zur Bildungsplanung<br />

und Forschungsförderung. Heft 75. Bonn 1999.<br />

Howe, F. u. a.: Lern- und Arbeitsaufgaben für eine gestaltungsorientierte Berufsbildung.<br />

Konstanz: Christiani 2002.<br />

Howe, F./Bauer, W.: (Selbst-)Evaluation gestaltungsorientierter Lern- und Arbeitsaufgaben.<br />

In: Petersen, W./Rauner, F./Stuber, F. (Hrsg.): IT-gestützte Facharbeit – Gestaltungsorientierte<br />

Berufsbildung. Baden-Baden 2001, S. 385-401.<br />

Kleiner, M. u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit.<br />

Konstanz 2002.<br />

KMK-Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusministerien der Länder in der Bundesrepublik<br />

Deutschland: Gemeinsames Ergebnisprotokoll betreffend das Verfahren bei der<br />

Abstimmung von Ausbildungsordnungen und Rahmenlehrplänen im Bereich der beruflichen<br />

Bildung zwischen der Bundesregierung und den Kultusministern/-senatoren der Länder<br />

vom 30.05.1972.<br />

KMK-Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusministerien der Länder in der Bundesrepublik<br />

Deutschland: Vereinbarung über die Weiterentwicklung der Berufsschule. Bonn<br />

1991.<br />

49


KMK-Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusministerien der Länder in der Bundesrepublik<br />

Deutschland: Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der<br />

Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre<br />

Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe.<br />

Bonn 2000.<br />

Modellversuch »GAB«: Gemeinsamer Abschlussbericht. Bremen 2003.<br />

Modellversuch »GoLo«: Gestaltungsorientierte Lern- und Arbeitsaufgaben. Sammelband.<br />

Dokumentation zum Abschlussbericht. Bremen/Wilhelmshaven 1999.<br />

Pätzold, G./Walden, G. (Hrsg.): Lernortkooperation – Stand und Perspektiven. Bielefeld<br />

1999.<br />

Rauner, F.: Entwicklungslogisch strukturierte berufliche Curricula: Vom Neuling zur reflektierten<br />

Meisterschaft. In: ZBW, 95. Bd. (1999), Heft 3, S. 424-446.<br />

Rauner, F.: Gestaltungsorientierte Berufsbildung und integrierte Berufsbildungspläne. In:<br />

Lipsmeier, A./Pätzold G. (Hrsg.): Lernfeldorientierung in Theorie und Praxis. ZBW-<br />

Beiheft 15. Stuttgart: Franz Steiner 2000, S. 109-121.<br />

Rauner, F. (2002): Perspektivenwechsel beruflicher Bildungsprozesse. Arbeits- und Geschäftsprozesse<br />

als Orientierungspunkte für die Entwicklung von Ordnungsmitteln, in:<br />

Wirtschaft und Berufserziehung, Heft 8, S. 15–26.<br />

Rauner, F.: Ausbildungspartnerschaften als Regelmodell für die Organisation der dualen Berufsbildung.<br />

In: Pahl, J.-P./Schütte, F./Vermehr, B. (Hrsg.): Verbundausbildung: Lernorganisation<br />

im Bereich Hochtechnologie. Bielefeld 2002, S. 151-174,<br />

Rauner, F./Kleiner, M./Meyer, K.: Berufsbildungsplan für den Industriemechaniker. ITB-<br />

Arbeitspapiere 32. Bremen 2001.<br />

Reinhold, M. u. a.: Curriculum-Design II. Entwickeln von Lernfeldern. Von beruflichen Arbeitsaufgaben<br />

zum Berufsbildungsplan. Konstanz: Christiani 2003<br />

Sanders, J. R. (Hrsg.): Handbuch der Evaluationsstandards. Die Standards des Joint Committee<br />

on Standards for Educational Evaluation. Opladen 1999.<br />

Senatsverwaltung für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen (Hrsg.): Berliner Memorandum<br />

zur Modernisierung der Beruflichen Bildung. Leitlinien zum Ausbau und zur Weiterentwicklung<br />

des Dualen Systems. Berlin 1999.<br />

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