Wunschpferd Berber - Wanderreiten im Havelland

PferdemenschenMargitta Sharma reitetauf Kassane am Uferdes DölschseesMITdasWunschPFERDBERBERNUNTERWEGSAusdauernd, trittsicher und nervenstark – Kandidatin MargittaSharma war von Berber-Stute Kassane begeistert. Gemeinsammit Wanderrittführerin Sabine Zuckmantel erkundete sie daswunderschöne Havelland nördlich von BerlinText & Fotos: Ilja van de Kasteele66 www.mein-pferd.de 3/20113/2011 www.mein-pferd.de 67MP0311_66-71_Wunschpferd.indd 66-6731.01.2011 11:24:46 Uhr

Pferdemenschendie Steigbügellänge eingestellt,schließlich verlässt die Gruppeden Hof. An der Hauptstraßeentlang werden die Pferde geführt.Dann geht es hinaus indie Weite des Havellandes. Siereiten einen Feldweg entlangdurch leicht hügeliges Grünland,das trotz des Tauwetters inder Nachmittagssonne leuchtet.Heute BerberKassane ...… morgen ein imposantes Kaltblut,einen Dressur-Hengst odereinen Galopper – jeder hat einenVierbeiner, den er für sein Lebengern einmal reiten würde. DiesenWunsch möchten wir Ihnen erfüllen.Schreiben Sie uns, woherSie kommen, wie alt Sie sind(mind. 18 Jahre) und ein paarZeilen zu Ihrem reiterlichenBackground an:Redaktion Mein PferdSchanzenstraße 36Gebäude 31a51063 KölnE-Mail: redaktion@ mein-pferd.deMehr Informationen:www.mein-pferd.deWenn es bergauf oder bergab geht,vertraut Margitta der trittsicherenBerber-Stute Kassane völligDie Schneeschmelze hat einigekleine Seen entstehen lassen.Zwei Schwäne erheben sich indie Lüfte. Auf dem Weg habensich große Pfützen gebildet.Aus einer trinkt Kassane nochschnell ein paar Schlucke.Munter und zuverlässigVon der offenen Weite geht eshinein in den Wald. Äste undganze Stämme liegen auf demWeg. Für die trittsicheren Pferdekein Problem. Die Gruppetrabt häufig durch Wald undoffene Landschaften. Die Pferdesind munter, laufen aber verlässlichhintereinander. Gibt eszwischendurch Unruhe, ändertSabine die Reihenfolge der Pferde,bis es wieder ruhiger wird.Schließlich öffnet sich eineLichtung, und die Reiter blickenauf den Dölschsee.Lautes HundegebellDie Landschaft hat ihr Schneekleidabgeworfen, wirkt abernoch winterlich. Kraniche ziehenirgendwo über den Baumwipfeln.Eine Hundeschule übtlauthals auf der Lichtung. ImNach dem Ritt gibt’s selbstgemachten Glühwein am LagerfeuerTrab geht es am Seeufer entlang.Im kleinen Ort Baumgartenbegegnet den Reitern keinMensch. Der Weg in den Waldist von einer Schranke gesperrt.Um kein Risiko einzugehen (einSteigbügel könnte sich verfangen),reitet Sabine in großemBogen um die Bäume herum. Indieser Situation sei es ganz wichtig,dass die Reiter genau ihrerSpur folgen, betont sie. KurzeZeit später kommen sie übereine kleine Brücke zum Uferdes nächsten Sees. Einige Booteliegen verkehrt herum an Land,skeptisch beäugt von Kassane.Der Weg führt am Ufer entlang.Der See zur Rechten wirkt mitseiner dünnen, milchigen Eisschichtwie aus einem Märchen.Kein DurchkommenSabine ZuckmantelDie Wanderrittführerinmit Wunschpferd KassaneDie Gruppe trabt an, es geht überBaumwurzeln und zwischenmächtigen Stämmen hindurch.„Den Weg würde ich zu Hauseniemals traben“, sagt Margitta.Aber Kassane vertraut sie, dietrittsichere Stute vermittelt ihrRuhe und Sicherheit. Plötzlichstoppt die Gruppe. Ein großerBaumstamm liegt quer, versperrtden Weg. Sabine steigtab, versucht, einen Durchgangfreizuräumen. Vergeblich. Dereinzige Ausweg: den steilenHang hinauf. Sabine reitetvorweg, Margitta auf Kassanefolgt an dritter Stelle.Völliges VertrauenMargitta lehnt sich flach nachvorne und macht wegen desGestrüpps die Augen zu.Mitt lerweile vertraut sie ihrerStute vollkommen. Auch alses später wieder steil bergabzum Uferweg geht. Von dortTräume nicht dein Leben, sondern lebedeinen Traum – nach diesem Mottohat die 46-Jährige ihren Wanderreitbetriebim Jahr 2000 eröffnet. Diepassionierte Jägerin und Köchin ist vonRittmeister Herbert Fischer ausgebildetworden. Mit ihren Berbern und Araber-Berbern bietet sie kurze Ausritte undMehrtagestouren im Havelland undeuropäischen Ausland an.www.wanderreiten-havelland.degeht es im munteren Trab zumSchloss Meseberg. Hier warenschon Frankreichs StaatspräsidentNicolas Sarkozy undder amerikanische Ex-PräsidentGeorge W. Bush zu Gast.„Toll, wie gut ausgebildet sieist“, schwärmt Margitta, währendsie sich im Zweitakt demSchloss nähern. „Ich kannKassane wunderbar an dieZügel stellen und konzentrieremich auf ihre schwungvollenund raumgreifenden Bewegungen“,schwärmt Margitta. VonSchloss Meseberg geht es nachHause. Eine kleine Steigungnimmt die Gruppe im Galopp.„Toll zu sitzen, eine spürbarvorwärtstreibende Kraft undTrittsicherheit“, kommentiertMargitta begeistert. Kassanehat all ihre Erwartungen erfüllt.Und einen Gedanken inihr aufkeimen lassen.Am LagerfeuerEin kurzer Blick zurück: Schaffendie anderen den Aufstieg?Zu Fuß geht die Gruppe dieHauptstraße entlangAls sie im Dunkeln zurück zumHof kommen, die Pferde abgesattelt,gefüttert und zur Weidegebracht worden sind, stehendie Reiter bei selbstgemachtemGlühwein und Pfefferminzteean einem knisternden Lagerfeuer.„Wenn du einen Berberkaufen möchtest, komm mitnach Frankreich zu PhilippeJacquelin, dem Präsidenten desfranzösischen Beberverbandes.Reite einige Tage mit uns undsuch dir deinen Berber aus.“Margitta blickt in die Flammen:Eigentlich keine schlechteIdee, denkt sie. Kassane hat ihreBegeisterung für die Rasse geweckt.Und Sabine das Interesseam Wanderreiten. Ein eigenerBerber? Warum nicht. Und werweiß, was die Zukunft bringt?70 www.mein-pferd.de 3/2011MP0311_66-71_Wunschpferd.indd 70-7131.01.2011 11:24:55 Uhr