Alles für den Bauernwald

AGRITECHNICA 2011 in Hannover
Alles für den Bauernwald
Mit 415.000 Besuchern verzeichnete die Agritechnica 2011 vom 15. bis 19. November in Hannover
einen Rekord. Laut einer Umfrage kamen zwei Drittel der Messegäste aus Land- und Forstwirtschaft.
Forsttechnik-Neuheiten fanden sie in zwei Hallen und auf dem Freigelände vor. Schwerpunkte
bildeten Maschinen für die Holzernte im Bauernwald und zur Brennholzerzeugung.
Peter Liptay, Redaktion
Mit über 2700 Ausstellern und rund
415.000 Besuchern – 18 % mehr als
2009 – hat die Agritechnica 2011 eine neue
Dimension erreicht“, zog Dr. Reinhard
Grandke, Geschäftsführer vom Veranstalter
DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft)
Bilanz. Damit bestätige die Agritechnica
ihre führende Rolle als weltweiter
Branchentreffpunkt der Landtechnik.
Obwohl fast ein Viertel der Besucher aus
dem Ausland kam, empfanden die meisten
Forstaussteller die Internationalität der
Messe geringer als vor zwei Jahren. Im Vergleich
zur vorherigen Agritechnica
herrschte unter den Ausstellern eine deutlich
bessere Stimmung vor. 65 % beurteilten
die Aussichten für das Messenachgeschäft
mit „sehr gut“ oder „gut“ (2009: 53 %).
Mehr Zeit für Kundengespräche
Spielraum für Maschinen-Vorführungen
bot lediglich das relativ kleine Freigelände.
Anders als vor zwei Jahren waren dort aber
keine Hackmaschinen zu sehen, sondern
überwiegend Sägespaltautomaten und andere
Maschinen zur Brennholzaufbereitung.
Dies wurde aber nicht als Nachteil
angesehen. „Im Vergleich zur Austrofoma
hat man hier mehr Gelegenheit, um auf die
Kunden einzugehen und einzelne Maschinen
genauer vorzustellen“, erklärte Ing.
Werner Steininger, Geschäftsführer von
Mit 415.000 Besuchern konnte die Agritechnica 2011 einen
neuen Höchststand verbuchen. Fotos: Liptay
Westtech, Waizenkirchen. Das oberösterreichische
Unternehmen präsentierte das
neue Fällwerkzeug Woodcracker C 150 mit
Sammeleinheit zur effizienten Ernte von
Bäumen und Strauchwerk.
Geschraubter Hackrotor
Dass keine Hacker liefen, bedeutete nicht,
dass es in diesem Bereich keine Innovationen
gab. Eschlböck, Prambachkirchen, präsentierte
nach drei Jahren Entwicklungsarbeit
seinen Großhacker Biber 92 mit
einem völlig neuartigen Hackrotor. Die
hochfesten Materialien sind nicht geschweißt,
sondern durch Schraubverbindungen
zusammengefügt. Verschleißteile
können somit einzeln getauscht werden.
Der norddeutsche Lokalmatador Jenz, Petershagen/DE,
stellte einen neuen Gehölzmähhäcksler
für Kurzumtriebsplantagen
vor. Das Anbaugerät für Großtraktoren erntet
Weichhölzer bis 14 cm Stärke.
Zahlreiche Neuerungen in der Brennholzerzeugung
waren am Messe-Freigelände
zu bestaunen. Posch, Leibnitz, führte eine
Wipp-Säge vor, die mit zwei Kreissägeblättern
aus 1 m langen Scheiten drei Teile
macht. Der Vertikalspalter TB 900 von Pezzolato,
Envie/IT, verarbeitete Stammabschnitte
bis 90 cm Durchmesser zu Scheitholz.
Hans Seibold, Baiernrain/DE, der für
die Scheite eine sinnvolle Verwendung
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fand und sein Ausstellerzelt damit beheizte,
präsentierte unter anderem seine
neuen „Mulitkulti-Trommelreiniger“ für
Scheitholz.
Große Auswahl an Seilwinden
Einen großen Messeschwerpunkt stellten
Seilwinden dar. Dabei galt das Interesse
auch größeren Winden, wie der HS 410 mit
Rückholseilwinde von Holzknecht, Abtenau.
Bei Pfanzelt, Rettenbach/DE, stand die
Präzsionssteuerung PPS, mit der man die
Arbeit der Seilwinde an das Gelände anpassen
kann, im Mittelpunkt. Maxwald,
Ohlsdorf, zeigte sein Sondermodell M2000
Premium mit elektro-hydraulischer Steuerung,
Scheibenbremse und Zusatzfunktion
Stotterbremsen (dosiertes Lösen der
Bremse). Tajfun, Planina/SI, präsentierte
eine Doppeltrommelwinde mit einseitigem
Seilausstoß, die in der Praxis gerne
mit einem Kunststoff- und einem Stahlseil
bestückt wird.
Auf großes Interesse stießen auf der Agritechnica
auch die Neuheiten in den Bereichen
Sensortechnik, Navigation und
Datenmanagements. Hier konnte Progis,
Villlach, mit seinem Planungswerkzeug
WinGIS mit neuen Bing-Orhtofotos von
Microsoft punkten. Die nächste Agritechnica
findet vom 12. bis 16. November 2013
in Hannover statt. n
Zahlreiche land- und forstwirtschaftliche Unternehmer sahen sich
in den beiden Forsttechnik-Hallen nach neuen Maschinen um.
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Groß war das Interesse an der Pfanner-Schutzbekleidung –
begehrt war vor allem der Forstspezialhelm Protos Integral.
Den Auslegemulcher SMVA avs (vorn.), einen Böschungsmulcher und
einen Steinbrecher zeigte Barbara Seppi mit technischen Neuerungen.
Die Mobilsäge Alpina KE 90 mit Elektromotor stellte Serra als
optimales Einstiegsmodell in die Breitbandtechnologie vor.
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Am Stand von Progis informierten sich die Besucher über das
Planungswerkzeug WinGIS mit Luftbildern in 30 cm Auflösung.
Auf Basis eines Trommelhackers erntet der neue Gehölzmähhäcksler
von Jenz in Energiewäldern Aufwuchs bis 14 cm Stärke.
Am Maxwald-Stand präsentierte Martina Sterzinger (re.) die
Rückewinde M 2000 Premium mit Funk-Stotterbremse.
Fotos: Liptay

Fotos: Liptay
AGRITECHNICA 2011 in Hannover
Der Vertikalspalter TP 900 von Pezzolato verwandelt mit 40 t
Spaltkraft mehrere Holzstücke zugleich in handliches Kaminholz.
Das Hochleistungsgebläse Tornado 4000 von Fliegl befördert
Hackschnitzel auch in die entlegensten Bunker.
Die Pfanzelt Präzisionssteuerung PPS ermöglicht die Anpassung
der S-line Getriebeseilwinden an die jeweilige Rückesituation.
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Die Tajfun-Doppeltrommelwinde DGV 2x55 AHK wird gern mit
Kunststoff- und Stahlseil verwendet, zeigte Brigita Urbajs.
Aus hochfesten, verschleißarmen Materialien und patentierten
Schraubverbindungen besteht der neue Hackrotor von Eschlböck.
Kraftvolle Zwillingssäge: Die Wipp-Säge GS duo von Posch trennt
1 m-Scheite mit einer Bewegung in drei gleichgroße Teile auf.
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