china - German Centres
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CHINACONTACT<br />
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Juli 2007 11. Jahrgang 9,80 € H49998<br />
CHINACONTACT<br />
DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR IHREN GESCHÄFTSERFOLG IN CHINA<br />
WEGWEISER CHINA<br />
100 Fragen & 100 Antworten<br />
zum China-Geschäft<br />
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Strategisches Employer-Branding<br />
Gemeinsam herausgegeben mit dem <strong>German</strong> Centre for Industry and Trade Beijing<br />
und dem <strong>German</strong> Centre for Industry and Trade Shanghai
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GERMAN-THAI GERMAN- THAI CHAMBER CHAMBER OF OF COMMERCE<br />
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Foto: Fotostudio Elke Schöps<br />
CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007<br />
EDITORIAL<br />
Peter Tichauer<br />
Chefredakteur<br />
100 Fragen – viele Antworten<br />
China bleibt für die deutsche Wirtschaft eine wichtige Adresse: Mit einem<br />
Handelsvolumen von 78,2 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr ist<br />
Deutschland Chinas sechstwichtigster Handelspartner in der Welt und der<br />
wichtigste in Europa. Deutschland ist ebenfalls der größte europäische Investor<br />
in China. Allein im vergangenen Jahr investierten deutsche Unternehmen<br />
in dem Land 1,98 Milliarden US-Dollar. Das Gesamtvolumen deutscher Direktinvestitionen<br />
belief sich Ende 2006 auf insgesamt 14 Milliarden US-Dollar. Damit<br />
rangiert Deutschland unter den Top-Investoren in China auf Platz neun.<br />
Die Bilanz ist positiv, darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass viel<br />
mehr möglich ist. Denn in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden<br />
Ländern gibt es durchaus auch eine Reihe von Problemen, die auf der Tagung<br />
des Gemischten Wirtschaftsausschusses Deutschland-China Ende Juni 2007<br />
thematisiert wurden: Vom zuverlässigen Schutz geistigen Eigentums über die<br />
Gleichbehandlung chinesischer und ausländisch investierter Unternehmen<br />
sowie Aufl agen beim Technologietransfer bis hin zu Fragen der Zertifi zierung<br />
und Standardisierung reicht die Palette der Probleme, die den deutschen Unternehmern<br />
unter den Nägeln brennen.<br />
Neben diesen »großen«, auf politischer Ebene zu lösenden Fragen, gibt es<br />
noch eine Vielzahl »kleinerer«, aber nicht weniger wichtiger, mit denen sich<br />
jeder, der in China lebt und arbeitet, »herumschlagen« muss: Welchen Einfl uss<br />
hat die chinesische Politik auf die Wirtschaft? Ist eine Investition in China sicher?<br />
Welches ist der ideale Standort für ein Engagement? Muss man ein Konto<br />
bei einer chinesischen Bank eröffnen? Ist ausreichend qualifi ziertes Personal<br />
vorhanden und wie bekomme ich es? Wie hoch ist die Steuerbelastung und<br />
kann ich wie in Deutschland eine Steuerrückerstattung erhalten? Wer bietet<br />
Informationen und Hilfestellungen im China-Geschäft? Und nicht zuletzt<br />
sind es die vielen simplen Probleme, die den Alltag in China bestimmen,<br />
angefangen von der Wohnsituation über die medizinische Versorgung und<br />
Versicherungen bis hin zu der Frage, ob man in China mit einem deutschen<br />
Führerschein Auto fahren kann.<br />
Antworten darauf geben die bereits in dritter Aufl age erscheinenden und<br />
deutlich erweiterten »100 Fragen & 100 Antworten zum China-Geschäft«. Gemeinsam<br />
mit den <strong>German</strong> <strong>Centres</strong> for Industry and Commerce in Peking und<br />
Shanghai erarbeitet, sind sie in diesem Jahr auch als Sonderdruck erhältlich.<br />
Die »100 Fragen & 100 Antworten« sind für China-Einsteiger eine erste wichtige<br />
Informationsquelle, die professionelle Beratung natürlich nicht ersetzen<br />
kann. Und für diejenigen, die seit Jahren in China tätig sind, ist sie mit Sicherheit<br />
eine interessante Lektüre, die zeigt, welche »kleinen Dinge«, die fast schon<br />
zur Selbstverständlichkeit geworden sind, im täglichen Geschäftsleben zu<br />
beachten sind.<br />
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100 Fragen &<br />
100 Antworten<br />
zum China-<br />
Geschäft<br />
Ein ChinaContact-Special in Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>German</strong> Centre for Industry and Trade,<br />
Peking, und dem <strong>German</strong> Centre for Industry<br />
and Trade, Shanghai<br />
Themen:<br />
6 Wirtschaftspolitik<br />
6 China in der WTO<br />
7 Standorte und Investitionszonen<br />
10 Handel<br />
13 Investitionen<br />
17 Finanzierung<br />
22 Recht & Steuern<br />
23 Unternehmensgründung<br />
24 Personalbeschaffung & -führung<br />
28 Messen & Ausstellungen<br />
28 Informationsbeschaffung & Ansprechpartner<br />
30 Alltag in China<br />
Hinweis: Die »100 Fragen & 100 Antworten zum China-Geschäft« erscheinen mit dieser<br />
Ausgabe in dritter, überarbeiteter Aufl age. Sie sollen Einsteiger im China-Geschäft<br />
darauf aufmerksam machen, welche Fragen bei einem Engagement in China gestellt<br />
werden müssen und erste Antworten für Entscheidungen geben. Eine fundierte Beratung<br />
kann dies aber nicht ersetzen. Da zahlreiche Fragen und Antworten – etwa zum<br />
Alltagsleben in China – nach wie vor aktuell sind, verweisen wir auch auf die Ausgaben<br />
der Jahre 2004 und 2005.<br />
Das ChinaContact-Special<br />
»100 Fragen & 100 Antworten<br />
zum China-<br />
Geschäft« entstand in Zusammenarbeit<br />
mit dem<br />
<strong>German</strong> Centre for Industry<br />
and Trade, Peking,<br />
und dem <strong>German</strong> Centre<br />
for Industry and Trade,<br />
Shanghai.<br />
<strong>German</strong> Centre for Industry and<br />
Trade Peking<br />
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8 North Dongsanhuan R oad<br />
Peking 100 004, VR China<br />
Telefon 0086 10 / 65 90 69 19/20/21<br />
Fax 0086 10 / 65 90 77 68<br />
beijing@germancentre.org.cn<br />
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<strong>German</strong> Centre for Industry and<br />
Trade Shanghai<br />
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Zhangjiang Hi-Tech Park<br />
Shanghai 201203, VR China<br />
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Fax 0086 21 / 28 98 68 92<br />
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CHINACONTACT<br />
DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR IHREN GESCHÄFTSERFOLG IN CHINA<br />
ChinaContact<br />
Ritterstraße 2 B, 10969 Berlin<br />
Telefon 030 / 61 50 89 26<br />
Fax 030 / 61 50 89 27<br />
<strong>china</strong>-contact@owc.de<br />
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Erscheinungstermin: Juli 2007<br />
Vervielfältigung und auszugsweise Wiedergabe<br />
ist nur unter Angabe der Quelle gestattet. Die Antworten<br />
wurden sorgfältig recherchiert, für Irrtümer<br />
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100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
WIRTSCHAFTSPOLITIK<br />
� Welche wesentlichen Schwerpunkte werden heute in der<br />
chinesischen Wirtschaftspolitik gesetzt?<br />
Die Richtlinien für die Wirtschaftsentwicklung bis zum Jahr 2010<br />
sind in dem vom Nationalen Volkskongress im März verabschiedeten<br />
11. Fünfjahresprogramm formuliert. Der Förderung des<br />
Mittelstandes sowie dem Umweltschutz und der effi zienteren<br />
Nutzung von Energie und Rohstoffen wird insbesondere hohe<br />
Priorität eingeräumt. Der für den Ressourcenverbrauch verwendete<br />
Anteil am BIP soll um 20 Prozent reduziert und der Gesamtausstoß<br />
wichtiger Schadstoffe um zehn Prozent verringert werden.<br />
Dazu hat China unmittelbar vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm<br />
einen eigenen Umweltplan veröffentlicht. Das jährliche<br />
Wirtschaftswachstum soll bis 2010 unter acht Prozent begrenzt<br />
werden. Trotz der Bemühungen der chinesischen Regierung zur<br />
Abkühlung der Wirtschaft gehen Analysten allerdings davon aus,<br />
dass auch im laufenden Jahr ein zweistelliges Wirtschaftswachstum<br />
erreicht wird. Chinas technologische Kapazitäten sollen<br />
gestärkt und der gesellschaftlichen Entwicklung und den sozialen<br />
Belangen soll mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Im<br />
Vordergrund stehen eine wissenschaftlich begründete Politik der<br />
Wirtschaftsentwicklung und die »Schaffung einer harmonischen<br />
Gesellschaft«, in der die Erhöhung des Lebensstandards der benachteiligten<br />
ländlichen Bevölkerung im Mittelpunkt steht. Der<br />
Plan für eine »neue sozialistische ländliche Entwicklung« sieht die<br />
Schaffung von 45 Millionen Arbeitsplätzen in ländlichen Gebieten<br />
vor, außerdem sollen weitere 45 Millionen Bauern für Arbeiten<br />
in der Industrie qualifi ziert werden. Neben dem Ausbau der<br />
Infrastruktur sollen die Gesundheitsversorgung auf dem Land<br />
und der Zugang zu Schul- und Ausbildung verbessert werden.<br />
� Wie stark greift die Politik in die Wirtschaft ein?<br />
Die chinesische Wirtschaftspolitik kommt aus einer planwirtschaftlich<br />
orientierten Tradition, sie setzt nicht nur die wirt-<br />
CHINA IN DER WTO<br />
� Was sind die wesentlichen Inhalte der WTO-Vereinbarungen<br />
mit China?<br />
Mit dem Beitritt zur WTO hat sich China verpfl ichtet, Marktzugangsbeschränkungen<br />
und tarifäre Handelshemmnisse<br />
abzubauen und den gewerblichen Rechtsschutz zu verbessern.<br />
Seit 2005 dürfen sich in- und ausländische Unternehmen – von<br />
wenigen Ausnahmen abgesehen – ohne besondere Lizenzen<br />
völlig frei im Außenhandel engagieren.<br />
� China ist bisher noch nicht der WTO-Vereinbarung zu Öffentlichen<br />
Ausschreibungen beigetreten. Was bedeutet<br />
das für ausländische Unternehmen?<br />
Das Volumen der Öffentlichen Ausschreibungen in China beläuft<br />
sich auf mehr als 350 Milliarden Yuan (34 Milliarden Euro) und<br />
hat sich nach chinesischen Angaben in den vergangenen drei<br />
Jahren verdoppelt. Ausländische Unternehmen können bei einer<br />
Vielzahl von Öffentlichen Ausschreibungen nicht gleichberechtigt<br />
teilnehmen und müssen deutlich höhere Anforderungen<br />
erfüllen als chinesische. Während der Gespräche, die Jörgen<br />
Holmquist, Generaldirektor für Fragen des Binnenmarktes der<br />
schaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen, sondern<br />
formuliert in Form sektoraler und gesamtwirtschaftlicher Indikativplanung<br />
auch die entwicklungspolitischen Vorstellungen von<br />
Partei und Regierung.Durch die Genehmigungserfordernis für<br />
Investitionsprojekte unterliegen auch ausländische Investoren<br />
wirtschaftspolitischen Kontrollmechanismen. Da die Genehmigungen<br />
je nach Umfang der Investition auch von Behörden auf<br />
Provinz- oder Lokalebene erteilt werden, können hier Aspekte<br />
regionaler Wirtschaftspolitik und ihrer Präferenzen zum Tragen<br />
kommen.<br />
� Staatsindustrie versus Privatwirtschaft – welche Bedeutung<br />
hat die private Wirtschaft heute?<br />
Nach wie vor hat der Staatssektor in China Bedeutung. Besonders<br />
im Bereich der gesamten Infrastruktur und der Schwerindustrie,<br />
aber auch im Automobilbau dominieren staatliche Firmen.<br />
Neben den klassischen Staatsunternehmen kommt in diesem<br />
Segment auch Kollektivunternehmen eine wichtige Rolle zu, vor<br />
allem in ländlichen Regionen.<br />
Der Beitrag der privaten Unternehmen zum BIP ist in den vergangenen<br />
Jahren kontinuierlich gestiegen und liegt bei mehr<br />
als 50 Prozent. 1999 wurde die Existenzberechtigung privater<br />
Unternehmen in der Verfassung verankert. Bei den Bruttoanlageinvestitionen<br />
hat die Privatwirtschaft einen Anteil von etwa 60<br />
Prozent, staatliche Unternehmen tragen 30,6 und ausländische<br />
9,4 Prozent bei. Etwa 4,3 Millionen Privatunternehmen mit acht<br />
und mehr Beschäftigten sind bei den Gewerbeämtern registriert.<br />
Insgesamt beschäftigen die privaten Firmen mehr als 107 Millionen<br />
Menschen. Der private Einzelhandel hat seit 1978, dem<br />
Beginn der Reform- und Öffnungspolitik, seinen Umsatz um das<br />
26-Fache erhöht und erreichte Ende 2005 ein Volumen von 1,9<br />
Billionen Yuan.<br />
Europäischen Kommission, Anfang Juni 2007 in Peking geführt<br />
hat, wurde von chinesischer Seite bekräftigt, dass der Beitritt zu<br />
dem Abkommen »auf dem Weg« sei, Ende 2007 sollen die konkreten<br />
Verhandlungen beginnen.<br />
� Welche Auswirkungen haben die 2004 verabschiedeten<br />
neuen Regularien für die Automobilindustrie?<br />
Die »Richtlinie für die Entwicklung der Automobilindustrie« zielt<br />
auf die weitere Entwicklung der chinesischen Automobilindustrie.<br />
Verbraucher sollen zum Erwerb von Pkw motiviert werden. Laut<br />
11. Fünfjahresprogramm sollen bis 2010 60 Prozent der in China<br />
vertriebenen Pkw in China entwickelt werden. Für ausländische<br />
Investoren gilt allerdings, dass sie sich außerhalb der so genannten<br />
Export Processing Zones nur zu maximal 50 Prozent an einer<br />
chinesischen Firma beteiligen können. Die Zahl möglicher Joint<br />
Ventures ist auf zwei Partner je Fahrzeugkategorie beschränkt.<br />
Hinzu kommen Mindestvolumina für Investitionsumfang, Kreditwürdigkeit,<br />
Ertragsstärke und Eigenkapitalunterlegung sowie<br />
Local-Content-Regelungen bei Zulieferungen, was bei einer<br />
schnellen Konsolidierung der einheimischen Automobilindustrie<br />
ausländische Investoren benachteiligt.<br />
6 CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007
STANDORTE UND INVESTITIONSZONEN<br />
CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007<br />
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
� Wo werden Prioritäten in der regionalen Entwicklung gesetzt?<br />
Durch die geografi schen Vorteile und die frühe außenwirtschaftliche Öffnung ist Chinas<br />
Osten heute wesentlich weiter entwickelt als Zentral- und West<strong>china</strong>. In den Küstenprovinzen<br />
konzentrieren sich rund 85 Prozent der ausländischen Investitionen, von dort<br />
stammen 90 Prozent der Exporte.<br />
Im Rahmen ihrer »Go West«-Kampagne versucht die Regierung seit einigen Jahren<br />
durch Infrastrukturausbau, Steuer- und Investitionsanreize sowie fi nanzielle Förderprogramme<br />
die Entwicklung West<strong>china</strong>s zu beschleunigen. Die Notwendigkeit der<br />
Entwicklung West- und Zentral<strong>china</strong>s wurde auf der letztjährigen NVK-Tagung und mit<br />
den Zielen des 11. Fünfjahresprogramms noch einmal deutlich gemacht.<br />
Nachdem sich im Nordosten die Strukturprobleme ebenfalls verschärft haben, steht<br />
auch diese Region immer stärker im Zentrum wirtschaftspolitischer Regionalförderung,<br />
wobei Hightech-Firmen mit ausländischem Kapital angesiedelt werden sollen.<br />
� Was ist bei einer Standortentscheidung in China zu beachten?<br />
Aufgrund bestimmter infrastruktureller und logistischer Defi zite sollte die wichtigste<br />
Grundlage jeder Standortentscheidung die Erreichbarkeit essentieller Abnehmerindustrien<br />
oder bei komplexen Produktionsstrukturen die regionale Verfügbarkeit von<br />
Zulieferern sein. Hohe Logistikkosten können schnell zum Preisnachteil für das eigene<br />
Produkt werden. Des Weiteren müssen die kontinuierliche Verfügbarkeit von Energie<br />
und das Angebot an qualifi ziertem Personal betrachtet werden. Lebenshaltungskosten<br />
und Lebensqualität, insbesondere Umweltverschmutzung, sind ebenfalls wichtige<br />
Aspekte. Zu empfehlen ist, Erfahrungen anderer ausländischer Unternehmen am gewünschten<br />
Standort zu erfragen.<br />
Die Möglichkeit, regionale Förderungen und Steuervergünstigungen in Anspruch zu<br />
nehmen, sollte nur ein zweitrangiges Kriterium sein.<br />
� Stimmt es, dass an bestimmten Standorten mit Engpässen in der Energie- und<br />
Materialversorgung zu rechnen ist?<br />
Besonders in sehr heißen Sommern gab es in der Vergangenheit in einigen Regionen<br />
Probleme mit der Energieversorgung. Das Fehlen eines integrierten nationalen Stromnetzes<br />
macht es schwierig, Engpässe in bestimmten Regionen durch freie Kapazitäten<br />
in anderen Landesteilen auszugleichen. Durch den massiven Neubau von Energiekraftwerken<br />
wird jedoch heute davon ausgegangen, dass es bis 2008 sogar zu Überkapazitäten<br />
bei der Energieversorgung kommen könnte. Aufgrund der unausgeglichenen<br />
regionalen Wirtschaftsentwicklung kann es aber in Zukunft in Nord- und West<strong>china</strong> zu<br />
vorübergehenden Engpässen bei der Energieversorgung kommen.<br />
� Gibt es für bestimmte Branchen Standorte, die besonders attraktiv sind?<br />
Die chinesischen Provinzen betreiben oftmals die Politik der Clusterung von Industrien<br />
und bauen Industrie-Entwicklungszonen etwa für die Halbleiterproduktion oder den<br />
Maschinenbau auf. So ist die Provinz Fujian sehr aktiv bei der Ansiedlung von Computerindustrie<br />
und Komponentenproduktion. Die »Autostadt« Anting bei Shanghai ist ein<br />
anderes Beispiel für einen Industriecluster. Auch in Changchun soll in den kommenden<br />
Jahren eine so genannte »Autostadt« entstehen. Unter dem Aspekt der Kunden- und<br />
Lieferantennähe sind diese Cluster wichtige Standortfaktoren. Daneben ist die Nähe<br />
zu großen Seehäfen – Shanghai, Hongkong, Dalian, Qingdao oder Tianjin – bei hohen<br />
Exportraten oder beim Import von Zulieferteilen von Vorteil. Geprüft werden sollte, ob<br />
aufgrund der hohen Kosten an Standorten wie Shanghai, Peking oder Shenzhen die<br />
gewünschten Einsparungspotenziale überhaupt realisierbar sind.<br />
� Welche Unterschiede gibt es bei der Entwicklung der Infrastruktur?<br />
Die Küstenprovinzen sind sehr gut erschlossen. Je weiter man sich nach Westen bewegt,<br />
desto unzuverlässiger werden jedoch die Verbindungen. In den Zentralprovinzen existieren<br />
in der Regel nur Verkehrsachsen mit gut ausgebauten Highways, ein integriertes<br />
Straßennetz gibt es aber nicht. Geplant ist, bis 2010 alle Provinzhauptstädte und Städte<br />
mit mehr als 500.000 Einwohnern zu verbinden. Die Dichte des Eisenbahnnetzes nimmt<br />
7
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
nach Westen hin ebenfalls ab. Erschwerend kommt hinzu, dass<br />
das Netz während der landesweiten Ferien, etwa zum chinesischen<br />
Neujahr, überlastet ist. Eine wichtige Entwicklung ist<br />
die neue Tibet-Eisenbahn. Der Jangtse-Staudamm ermöglicht<br />
es in Zukunft, Waren einfacher per Schiff nach Chongqing zu<br />
transportieren.<br />
� Es gibt eine Vielzahl von Wirtschaftsentwicklungszonen.<br />
Welche Bedeutung haben sie?<br />
Die etwa 150 staatlich und auf Provinzebene genehmigten<br />
Wirtschaftsentwicklungszonen, die auf unterschiedliche strategische<br />
Geschäftsmodelle ausländischer Investoren ausgerichtet<br />
sind – Economic and Technological Development Zones, High<br />
and New Technological Development Zones, Export Processing<br />
Zones, Free Trade Zones – bieten im Vergleich zu anderen Standorten<br />
ausgezeichnete Infrastruktur und verlässliche Rahmenbedingungen<br />
für Investitionen und reduzierte Steuersätze von 15<br />
bis 24 Prozent. Allerdings gilt mit der Unternehmenssteuerreform<br />
ab 1. Januar 2008 ein einheitlicher Satz von 25 Prozent für<br />
chinesische wie ausländische Firmen. Es ist davon auszugehen,<br />
dass es auch in Zukunft Industriezonen für bestimmte Cluster<br />
geben, insgesamt aber die Errichtung neuer Zonen nicht mehr<br />
gefördert wird.<br />
Generell gilt, dass mit den neuen Regelungen eher bestimmte<br />
Branchen und weniger Gebiete gefördert werden sollen. Steuerferien<br />
(bisherige 2+3-Regelung) werden nicht mehr gewährt, für<br />
vor dem 16. März 2007 gegründete Unternehmen gilt allerdings<br />
Bestandschutz. Sie können grundsätzlich die Steuerferien bis zu<br />
deren Ende in Anspruch nehmen, außer die Steuerferien haben<br />
noch gar nicht begonnen, weil bisher keine Gewinne erzielt<br />
wurden. In diesem Fall müssen sie unabhängig von erzielten Gewinnen<br />
oder Verlusten am 1. Januar 2008 beginnen. Auch die Ermäßigung<br />
für exportorientierte Unternehmen wird abgeschafft.<br />
Steuerliche Anreize, zum Beispiel für kleine Unternehmen mit<br />
geringem Gewinn, Hightech-Firmen und Investitionen in Umweltschutz,<br />
Technologieentwicklung und Produktionssicherheit<br />
sind vorgesehen, ob aber eine Firma in deren Genuss kommen<br />
wird, kann erst nach Erlass der genauen Durchführungsbestimmungen<br />
geklärt werden.<br />
� Ist es vorteilhaft, sich in einer Wirtschaftszone anzusiedeln?<br />
Neben den noch gültigen steuerlichen Vergünstigungen bieten<br />
viele Zonen einen »One-Stop-Service« für Investoren an, der die<br />
Gründungsformalitäten erleichtert. Dies entbindet den Investor<br />
von der Notwendigkeit, selbst die erforderlichen Unterlagen bei<br />
den einzelnen Behörden einzureichen. Darüber hinaus liegen<br />
die Wirtschaftszonen unter Infrastrukturgesichtspunkten recht<br />
günstig in industriellen Clustern, was eine Kunden- und Lieferantennähe<br />
garantiert. Andererseits sind zum Teil erhöhte Kosten<br />
für Personal und Immobilien einzuplanen.<br />
� Was ist bei der Entscheidung für eine Wirtschaftszone zu<br />
berücksichtigen?<br />
Entscheidend ist, die Bedingungen und Angebote in den Zonen<br />
genau zu prüfen, denn aufgrund der Vielzahl der Zonen gibt es<br />
unter den Zonen einen harten Wettbewerb um Investoren. Wichtige<br />
Kriterien sind die Nähe zu den Absatz- und Beschaffungsmärkten,<br />
die Kosteneffi zenz, gewährte Vorzugsbedingungen,<br />
der Zugang zu qualifi ziertem Personal, Infrastruktur und Logistik,<br />
Flexibilität und Kompetenz der Zonenverwaltungen sowie die<br />
Verfügbarkeit geeigneter Produktionsgebäude.<br />
� In welchen Provinzen beziehungsweise Städten sind bereits<br />
viele deutsche Unternehmen?<br />
Schwerpunktregion deutscher Investitionstätigkeit sind der<br />
Großraum Shanghai und das Jangtsedelta. Viele mittelständische<br />
Unternehmen sind in Taicang und Minhang aktiv. Im<br />
Großraum Peking sind viele Unternehmen aus politischen oder<br />
strategischen Gründen mit Repräsentanzen vertreten. Viele mittelständische<br />
Firmen sind im Perlfl ussdelta engagiert. Aber auch<br />
der Nordosten mit seiner Automobil- und Zulieferindustrie wird<br />
für deutsche Unternehmen zunehmend attraktiv.<br />
� Gibt es Alternativen zu den Standorten Peking, Shanghai<br />
und Kanton?<br />
Ja, vor allem die an Shanghai angrenzenden Provinzen Jiangsu<br />
und Zhejiang und die Shandong-Halbinsel mit Qingdao, aber<br />
auch Tianjin und Ningbo. Daneben werden Regionen im Umfeld<br />
aufstrebender Städte der »zweiten Reihe« wie Dalian, Shenyang<br />
oder Changchun interessant. Auch Chongqing und Sichuan werden<br />
mit der Fertigstellung des Drei-Schluchten-Staudamms und<br />
der daraus folgenden besseren infrastrukturellen Anbindung an<br />
die Küstenprovinzen zunehmend attraktiv. So genannte »Hinterlandstandorte«<br />
haben deutlich günstigere Grundstücks- und<br />
Immobilienpreise sowie ein niedrigeres Lohnkostenniveau bei<br />
geringerer Fluktuation. Zudem können Investoren dort auf direkte<br />
und komplikationslose Unterstützung durch die lokalen<br />
Behörden setzen, was in Shanghai oder Peking aufgrund der<br />
hohen Anzahl ausländischer Investoren längst nicht mehr der<br />
Fall ist. Allerdings gibt es dort für Expatriates oftmals nicht die<br />
Lebensbedingungen wie sie Shanghai, Peking oder Kanton<br />
bieten.<br />
� Lohnt sich ein Engagement in Zentral- und West<strong>china</strong>?<br />
Nicht für Einsteiger. Unternehmen mit Chinaerfahrung und<br />
passender Produktions- und Abnehmerstruktur, die ihre Aktivitäten<br />
in China ausbauen wollen, können aber in den neuen<br />
Wachstumspolen in Zentral- und West<strong>china</strong> attraktive Bedingungen<br />
fi nden. Allerdings müssen hier längere Transportzeiten<br />
einkalkuliert werden. Auch die Personalsuche oder -entsendung<br />
kann problematisch sein. Grundsätzlich sollten die steuerlichen<br />
Anreize der Regierung kein Kriterium für die Standortwahl in<br />
West<strong>china</strong> sein.<br />
� Hongkong versus Perlfl ussdelta<br />
Hier geht es nicht um ein Entweder-Oder. Die Standortentscheidung<br />
ist individuell zu treffen. Bei Produktion ist dem Perlfl ussdelta<br />
Vorrang einzuräumen. Hongkong bietet gerade für Einsteiger<br />
exzellente Bedingungen: gute Infrastruktur, Personal mit<br />
China-Erfahrung und ein effi zientes Finanzsystem. Ausländische<br />
Unternehmen in Hongkong können auch vom Closer Economic<br />
Partnership Agreement (CEPA) profi tieren, das vor Inkrafttreten<br />
der im Rahmen des chinesischen WTO-Beitritts vereinbarten<br />
Markt öffnung bessere Zugangs- und Investitionsbedingungen<br />
bietet.<br />
8 CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007
Mit einer nur schwach entwickelten Industrie im Hintergrund,<br />
knappen Rohstoffvorkommen und – verglichen mit<br />
anderen chinesischen Standorten – wenig ausgeprägten<br />
ausländischen Direktinvestitionen tragen die kleinen und<br />
mittleren einheimischen Unternehmen in hohem Maße zur<br />
wirtschaftlichen Entwicklung der Provinz Zhejiang bei. Im<br />
Vergleich mit anderen Küstenprovinzen kann Zhejiang weder<br />
als idealer Produktionsstandort noch als Logistikknoten<br />
punkten. Aber, die Provinz entwickelt sich rasch: Beim BIP pro<br />
Kopf kam Zhejiang im vergangenen Jahr auf Platz vier – noch<br />
vor zehn Jahren lag die Provinz auf dem zwölften Rang. Das<br />
Provinz-BIP wird vom Nationalen Statistikamt für 2006 mit<br />
196,35 Milliarden US-Dollar angegeben. Welche Kraft steckt<br />
also hinter diesen Zahlen?<br />
Im Jahr 2005 hat das Zhejiang Policy Researching Offi ce eine<br />
Studie zum Wirtschaftsvermögen der Provinz durchgeführt.<br />
CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007<br />
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
FAITH MAO / JULIA XIE<br />
Kompetenz durch Industriecluster<br />
Zhejiang schiebt sich an die Spitze<br />
Das renommierte IMD World Competitiveness Yearbook 2007, das seit 1989 jährlich Geschäftsumfeld und die<br />
Wettbewerbsfähigkeit von 55 Volkswirtschaften anhand von über 300 Kriterien bewertet und ein entsprechendes<br />
Ranking vornimmt, listet die Provinz Zhejiang als eine der vitalsten und wettbewerbsstärksten Provinzen Chinas<br />
auf.<br />
Ningbo, Shaoxing und Wenzhou im Vergleich<br />
Ningbo Shaoxing Wenzhou<br />
Gesamtumsatz der Industriebetriebe<br />
(in Milliarden RMB)<br />
Anteil an der Industrie-<br />
539,5 283,6 238,7<br />
produktion der Provinz (in %) 29,3 15,4 13,0<br />
Quelle: Zhejiang Policy Researching Office<br />
Dabei zeigte sich, dass mindestens 95 Prozent der 80 untersuchten<br />
Städte und Kreise wichtige Industriezweige aufgebaut<br />
haben. Damit verfügt eigentlich jede Stadt und jeder Kreis über<br />
ein wettbewerbsfähiges Produktspektrum. Letztendlich sind es<br />
diese Industriecluster, die Zhejiang erfolgreich gemacht haben.<br />
In den 360 verschiedenen Industriebereichen wird heute im<br />
Durchschnitt ein Jahresumsatz von 12,55 Millionen US-Dollar<br />
erzielt und die dort tätigen Unternehmen tragen 60,9 Prozent<br />
zur Industrieproduktion der Provinz Zhejiang bei.<br />
Gemessen am Bruttoumsatz in der Industrie nehmen die<br />
Städte Ningbo, Shaoxing und Wenzhou die Plätze eins bis drei<br />
auf der Provinz-Rangliste ein. Auf den nachfolgenden Plätzen<br />
liegen Taizhou, Jiaxing, Hangzhou, Huzhou, Jinhua, Quzhou,<br />
Lishui und Zhoushan.<br />
Autoteile und elektrische Erzeugnisse dominieren<br />
Elektrische Erzeugnisse aus dem Niederspannungsbereich<br />
sowie Autoteile und -zubehör – das sind die zwei wichtigsten<br />
Sektoren, die die Industrielandschaft der Provinz Zhejiang<br />
charakterisieren. Autoteile und -zubehör ist eine der sich am<br />
schnellsten entwickelnden Schlüsselbranchen in Zhejiang,<br />
insbesondere an den Standorten Wenzhou, Taizhou und<br />
im Kreis Yuhuan. Die Branche hat seit Anfang der 70er Jahre<br />
eine große Entwicklung erfahren. Allein im Kreis Yuhuan gibt<br />
es derzeit 2.300 Produktionsstätten, die im Jahr 2006 einen<br />
Umsatz in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar erzielten. Das<br />
Produktspektrum umfasst 31 Sortimente mit mehr als 5.000<br />
Einzelerzeugnissen, von denen rund 2.000 auch weltweit ex-<br />
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9
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
portiert werden. Dass zehn Prozent der chinesischen Aussteller<br />
auf der Automechanika Frankfurt 2006 aus dem Kreis Yuhuan<br />
kamen, zeigt ebenfalls das Potenzial dieses Standorts. Einer<br />
der viel beachteten Aussteller ist die 1992 gegründete Taizhou<br />
HONGLI Automobile Parts Co., Ltd. Das Großunternehmen<br />
hat sich auf die Herstellung von Antriebs- und Getriebewellen<br />
spezialisiert. Im August 2006 wurde ihm der Titel »National<br />
Automobile Parts Export Base Enterprise« vom Wirtschaftsministerium<br />
und der Nationalen Reform- und Entwicklungskommission<br />
zuerkannt. Mit diesem Zertifi kat schmücken sich<br />
landesweit 160 Unternehmen, neun davon haben ihren Sitz<br />
in Taizhou, weitere fünf sind im Kreis Yuhuan ansässig. »In<br />
Yuhuan haben sich zahlreiche Unternehmen in denselben<br />
Industriebereichen und sogar auf dieselben Produkte spezialisiert«,<br />
sagt Peng Yong, Geschäftsführer von Taizhou Hongli.<br />
»Das kann zu einem gut entwickelten Produktions-Netzwerk<br />
führen und damit zu einer Kostenreduzierung beitragen. Die<br />
einzelnen Unternehmen profi tieren zudem von dem davon<br />
ausgehenden Markeneffekt. Andererseits kann der scharfe<br />
Wettbewerb einen Preiskrieg anzetteln, der letztendlich zur<br />
Zerstörung der gesamten Lieferkette führen könnte.« Um die<br />
Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern, investiert Hongli nun<br />
verstärkt in Forschung und Entwicklung neuer Produktlinien<br />
wie Räder und erschließt neue Exportmärkte, darunter auch<br />
Russland.<br />
Die Stadt Yueqing ist als Zentrum für Herstellung und<br />
Vertrieb elektrischer Ausrüstungen für den Niederspannungsbereich<br />
bekannt. 2005 erzielte dieser Industriebereich einen<br />
Bruttoumsatz von mehr als 5,02 Milliarden US-Dollar und exportierte<br />
Waren im Wert von 501,9 Millionen US-Dollar. Die<br />
meisten der in der Stadt Liushi, südlich von Yueqing, ansässigen<br />
Firmen haben sich in den vergangenen 30 Jahren von Famili-<br />
HANDEL<br />
� Welche Bedeutung hat China als Handelspartner für<br />
Deutschland?<br />
China ist seit 2004 vor Japan Deutschlands wichtigster Handelspartner<br />
in Asien. Weltweit ist China zehntwichtigster Handelspartner<br />
der Bundesrepublik. Umgekehrt ist Deutschland für<br />
China der wichtigste Handelspartner in der EU. Weltweit rangiert<br />
Deutschland für China als Handelspartner auf Rang sechs. Nach<br />
chinesischen Statistiken erhöhte sich das Volumen im bilateralen<br />
Handel 2006 gegenüber 2005 um 24 Prozent und erreichte<br />
ein Volumen von 78,2 Milliarden US-Dollar. Davon waren 40,3<br />
Milliarden chinesische Lieferungen nach Deutschland und 37,9<br />
Milliarden US-Dollar Lieferungen aus Deutschland nach China.<br />
� Was hat es mit dem chinesischen Handelsbilanzüberschuss<br />
auf sich?<br />
Seit Jahren verzeichnet China einen deutlichen Exportüberschuss,<br />
der im Jahr 2006 insgesamt 177,5 Milliarden US-Dollar<br />
ausmachte. Chinas Exportüberschuss im Handel mit der Europäischen<br />
Union lag im selben Jahr bei einem Gesamthandelsvolumen<br />
von 272,3 Milliarden US-Dollar bei 91,7 Milliarden<br />
US-Dollar. Besonders hoch ist der Überschuss im Handel mit den<br />
USA, der 2006 bei 144,3 Milliarden US-Dollar lag. Obwohl die<br />
chinesische Regierung gezielt Maßnahmen ergreift, die Importe<br />
aus den USA und der Europäischen Union zu steigern, dürfte die<br />
enunternehmen oder kleinen Privatbetrieben zu Großunternehmen<br />
entwickelt. Darunter befi nden sich auch so bekannte<br />
Namen wie CHINT Electrics Co., Ltd. und die DELIXI Group.<br />
Als das Unternehmen WOSOM Electrical Co., Ltd. vom Veranstalter<br />
der Middle East Electricity 2005 wegen Verletzung<br />
von Urheberrechten von der weiteren Messeteilnahme ausgeschlossen<br />
wurde, war das eine Erfahrung mit Folgen. »Dank<br />
dieser unangenehmen Erfahrung haben wir begonnen, uns<br />
intensiv mit der Zukunft unseres Unternehmens auseinanderzusetzen<br />
und unsere Kernkompetenzen besser herauszuarbeiten«,<br />
sagt Geschaftsführer Xu Youbing. »Mittlerweile sind<br />
wir mit von uns entwickelten Schaltern auf den Weltmarkt<br />
zurückgekehrt und konnten im vergangenen Jahr Erzeugnisse<br />
im Wert von 3,76 Millionen US-Dollar nach Europa und in die<br />
USA exportieren.«<br />
Alle Industrieunternehmen der Provinz sind mit steigenden<br />
Kosten und der starken einheimischen und ausländischen Konkurrenz<br />
konfrontiert. Angesichts dieser Herausforderungen<br />
engagieren sich Unternehmen aus Zhejiang verstärkt auch auf<br />
internationalen Märkten und wenden heute dafür zehnmal<br />
mehr fi nanzielle Mittel auf als noch vor fünf Jahren. Daneben<br />
wurden Fertigungs- und Vertriebskapazitäten ins Ausland verlegt:<br />
Ende Juni 2006 verfügten 2.350 Unternehmen aus Zhejiang<br />
über Tochtergesellschaften im Ausland und setzten sich<br />
damit landesweit an die Spitze der Rangliste (nach Anzahl der<br />
Unternehmen). Auch das ist ein Zeichen für den Pioniergeist,<br />
der die Unternehmen der Provinz auszeichnet. �<br />
Faith Mao und Julia Xie sind Business Consultants bei Sinobal in Hangzhou<br />
bzw. Frankfurt am Main. info@sinobal.com /www.sinobal.com<br />
Bilanz auch in diesem Jahre wieder zu Gunsten Chinas ausfallen.<br />
Allerdings muss bei der Diskussion um die Exportüberschüsse<br />
beachtet werden, dass rund 60 Prozent der chinesischen Exporte<br />
Produkte aus ausländisch investierten Unternehmen sind.<br />
Außerdem exportiert China in großen Mengen Waren, die in<br />
den entwickelten Industrieländern gebraucht, aber nicht mehr<br />
gefertigt werden.<br />
� In welchen Branchen besteht in China besonders hoher<br />
Bedarf an Importen?<br />
China ist zunehmend an qualitativ und technologisch hochwertigen<br />
Maschinen und Anlagen für die eigene Exportindustrie<br />
interessiert und einer der wichtigsten Märkte für deutsche Werkzeugmaschinen,<br />
Textil- und Papiermaschinen. Der Produktionsschub<br />
in der Automobil- und Stahlindustrie wirkt sich vor allem<br />
auf die Importe von Komponenten und Rohstoffen aus. Laut<br />
VDMA hat die Bauindustrie 2006 wieder deutlich angezogen.<br />
Mit der gezielten Förderung des Umweltschutzes besteht zunehmend<br />
auch Bedarf an Technologien zum effi zienten Einsatz von<br />
Ressourcen und Energie.<br />
� Was importiert Deutschland aus China?<br />
Endprodukte dominieren den Import aus China, besonders<br />
Büro- und Datenverarbeitungsmaschinen und andere elektrotechnische<br />
Erzeugnisse wie Mobiltelefone, Digitalkameras<br />
10 CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007
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und Fernsehgeräte. Daneben ist China nach wie vor wichtiger<br />
Lieferant von Spielwaren, Textilien und Schuhen. Importe einfacher<br />
arbeitsintensiver Produkte bleiben zwar auf hohem Niveau,<br />
zunehmend dringen chinesische Anbieter aber auch mit höherwertigen<br />
Produkten auf den deutschen Markt vor.<br />
� China als Beschaffungsmarkt – was ist dabei zu beachten?<br />
Die zunehmende Produktionstätigkeit internationaler Firmen hat<br />
in den vergangenen Jahren auch die chinesische Zulieferindustrie<br />
weiterentwickelt. Sowohl die Frage, welche Produkte beziehungsweise<br />
-teile lokalisiert und welche Zulieferer ausgewählt<br />
werden, wird auch unter dem Aspekt der möglichen Verletzung<br />
geistiger Schutzrechte zu treffen sein. Denn für die Produktion<br />
benötigt der Zulieferer in jedem Fall genaue Zeichnungen des<br />
deutschen Mutterhauses. Für Zulieferungen innerhalb Chinas<br />
wie für Direktexporte stellen gleichbleibende Qualität, Zuverlässigkeit<br />
und Liefertreue die größten Herausforderungen dar. Für<br />
Direktexporte gilt, die Qualitätskontrolle noch vor Verschiffung<br />
vorzunehmen. Durch das qualitative und quantitative Wachstum<br />
etwa der chinesischen Elektronik- oder Automobilindustrie ist in<br />
einzelnen Regionen bereits eine differenzierte Zulieferindustrie<br />
entstanden, die neben dem Einkauf klassischer leichtindustrieller<br />
Handelsprodukte auch für die Beschaffung von Kaufteilen interessant<br />
ist. Bei Transportzeiten von 28 Tagen sind jedoch eine<br />
effi ziente Qualitätsprüfung vor Verschiffung und eine nachhaltige<br />
Terminüberwachung während des Produktionsprozesses<br />
empfehlenswert, ebenso die Absicherung des Transfers von<br />
Know-how.<br />
� Für welche Produkte ist China ein interessanter Beschaffungsmarkt?<br />
China ist als Beschaffungsmarkt für Konsumgüter schon lange<br />
in die Lieferstrukturen internationaler Groß- und Einzelhändler<br />
eingebunden. Die wichtigsten Produktbereiche liegen im Non-<br />
Food-Bereich. Hier verlagert sich der Schwerpunkt von traditionellen<br />
Exportgütern wie Spielzeugen, Schuhen und Textilien,<br />
Badezimmer- und Sanitärartikeln hin zu anspruchsvolleren<br />
Haushaltsgeräten oder Unterhaltungselektronik.<br />
Im industriellen Bereich ist das Angebot bei Kunststoffspritzguss-,<br />
Biege-, Stanz- und Pressteilen aus Metall oder einfacheren<br />
elektrotechnischen Bauteilen attraktiv. Neue Segmente umfassen<br />
elektronische Komponenten und Bauelemente. Ausländische<br />
Unternehmen nutzen auch zunehmend die Möglichkeiten zur<br />
günstigen Werkzeugherstellung in China. Mittlerweile gibt es<br />
eine Reihe von Beratern in China, die sich auf Sourcingthemen<br />
spezialisiert haben.<br />
� Welche Bedeutung haben Messen in China für Sourcing-<br />
Aktivitäten deutscher Unternehmen?<br />
Messen wie die international und branchenübergreifend<br />
ausgerichteten Großmessen CIFIT in Xiamen, Chinese Export<br />
Commodities Fair in Kanton (Kanton-Messe) oder die China-<br />
Sourcing-Messen in Hongkong ermöglichen erste Kontakte zu<br />
Unternehmen, die im chinesischen Markt gut etabliert sind.<br />
Trotzdem bleibt es notwendig, den potenziellen Lieferanten einer<br />
genauen Due Diligence zu unterziehen, vor allem im Hinblick<br />
auf die Qualität der Produktion.<br />
� Wie werden Importe in China abgewickelt?<br />
Im IT-Zeitalter haben sich die Verfahren für Importe in die VR<br />
China weiter beschleunigt. Gleichwohl gibt es hier noch be-<br />
trächtlichen Optimierungsbedarf, gerade für den wachsenden<br />
Bereich der »Just-in-time«-Lieferungen. Auch Speditionen übernehmen<br />
inzwischen einen Großteil der entsprechenden Arbeit<br />
für die Firmen.<br />
� Kann ich mit jedem chinesischen Unternehmen ein Handelsgeschäft<br />
abwickeln?<br />
Grundsätzlich kann ein Handelsgeschäft mit jedem chinesischen<br />
Unternehmen abgewickelt werden, das über eine Außenhandelsbefugnis<br />
verfügt. Es steht seit den Gesetzesänderungen Ende<br />
des Jahres 2004 grundsätzlich jedem chinesischen Unternehmen<br />
offen, eine solche zu beantragen.<br />
� Welche Möglichkeiten haben ausländische Unternehmen,<br />
eigene Waren und Dienstleistungen in China zu vermarkten<br />
und zu vertreiben?<br />
Mit der Öffnung des Marktes für ausländische Unternehmen ist<br />
es hier zu einer weitreichenden Liberalisierung gekommen, so<br />
dass ausländische Unternehmen grundsätzlich ihre Waren in<br />
der VR China vermarkten und vertreiben können. Im Dienstleistungssektor,<br />
zum Beispiel bei Versicherungen, bei Dienstleistern<br />
mit besonderen Qualitätsanforderungen (Architekten, Rechtsanwälte,<br />
Ingenieurbüros) bestehen aber nach wie vor zum Teil<br />
erhebliche Beschränkungen.<br />
� Wie vermarkte ich mein Produkt in China?<br />
In jedem Fall sind Marken- und Namensrechte in China in beiden<br />
Sprachen zu registrieren. Zunächst sollte der Markenschutz in<br />
Deutschland auf China ausgedehnt werden. Spätestens bei der<br />
Etablierung einer chinesischen Marke muss aber eine Registrierung<br />
in China erfolgen. Hier sind dann lateinische und chinesische<br />
Wortmarken und Aussprache sowie das Logo zu schützen.<br />
Der Vorteil einer sofortigen Registrierung in China ist, dass die<br />
Urkunde sehr schnell ausgestellt wird. Marken- und Produktauftritt<br />
sollten sich durchaus an der Corporate Identity des internationalen<br />
Unternehmens orientieren, gegebenenfalls aber auf<br />
die Bedürfnisse des Marktes abgestimmt werden, zum Beispiel<br />
indem das Logo mit chinesischen Schriftzeichen ergänzt wird.<br />
Bei der Vermarktungsstrategie werden deutsche Qualitätsstandards<br />
oft erfolgreich in den Vordergrund gestellt. Ist eine Verlagerung<br />
von Produktgruppen nach China geplant, sollte auf eine<br />
Einführung unter dem Label »made in <strong>German</strong>y« von Beginn an<br />
verzichtet werden, nicht aber auf die Bezugnahme auf deutsche<br />
Qualitätsstandards. Zudem muss sichergestellt werden, dass<br />
auch die Serviceinfrastruktur den hohen Qualitätsstandards der<br />
verkauften Maschine gerecht wird, dass jedoch bei Garantieleistungen<br />
der Verkaufserlös nicht wieder verloren wird.<br />
� Was ist bei der Einführung von Markennamen zu beachten?<br />
Bei der Einführung von Marken- und Produktnamen ist die einheitliche<br />
und passende Übertragung ins Chinesische ein wichtiger<br />
Erfolgsfaktor. Da nur zehn Prozent der Bevölkerung überhaupt<br />
sicher mit dem lateinischen Alphabet umgehen können,<br />
werden ausländische Begriffe ohne chinesische Übersetzung nur<br />
eingeschränkt erfasst oder abgespeichert. Ein Weiterempfehlen<br />
oder die gezielte Produktnachfrage im Groß- und Einzelhandel<br />
werden so erschwert. Bei der Übertragung ins Chinesische<br />
sollte ein Experte eingeschaltet werden, um etwaige negative<br />
Konnotationen im Hochchinesischen oder im Shanghai- und<br />
Kantondialekt auszuschließen.<br />
12 CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007
INVESTITIONEN<br />
� Welche rechtlichen Regelungen gelten für Investitionen?<br />
Das Anfang der achtziger Jahre geschaffene Regelungssystem<br />
mit Sondervorschriften für Joint Ventures und 100-prozentige<br />
Tochtergesellschaften gilt weiterhin. Nach der Umsetzung der<br />
WTO-Vorschriften sind ganz wesentliche Bereiche für ausländische<br />
Investoren geöffnet und es bestehen defi nierte rechtliche<br />
Rahmenbedingungen.<br />
� Wie sicher sind ausländische Investitionen in China?<br />
Aufgrund der nunmehr bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
wurde ein weitgehender Schutz für die getätigten<br />
Investitionen in der VR China erreicht. Darüber hinaus besteht<br />
ein – vor kurzem erweitertes – Investitionsschutzabkommen<br />
zwischen der Bundesrepublik Deutschland und China. Auf der<br />
Grundlage dieses Abkommens besteht im Übrigen auch die<br />
Möglichkeit,eine Investitionsschutzversicherung durch deutsche<br />
Versicherer zu erhalten.<br />
� Welche Beschränkungen gelten für ausländische Investitionen?<br />
Es bestehen nach wie vor in verschiedenen Industriebereichen<br />
tarifäre und nichttarifäre Hindernisse. Es ist insbesondere festzustellen,<br />
dass durch zunehmende Anforderungen an die Zahl<br />
der Mitarbeiter, die Höhe der Investitionen und den Umfang des<br />
Local Content gewisse Erschwernisse eintreten, die nicht in allen<br />
CHINACONTACT<br />
Legal Expertise for Business in China<br />
7 ⁄ 2007<br />
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
Fällen mit den WTO-Vereinbarungen kompatibel erscheinen.<br />
Gleichwohl sind wesentliche Bereiche der chinesischen Wirtschaft<br />
für ausländische Investitionen offen.<br />
� Was ist bei Landnutzungsrechten zu beachten?<br />
In China ist es nicht möglich, Eigentum an Grund und Boden<br />
zu erwerben. Jedoch können Landnutzungsrechte, die meist<br />
50 bis 70 Jahre laufen, gegen eine »Bestellungsgebühr«, die<br />
einem Kaufpreis nahe kommt, erworben werden. Für Ausländer<br />
bestehen allerdings die Objekte betreffend Einschränkungen.<br />
Auch gab es bislang bei der Vergabe seitens der Behörden Unstimmigkeiten,<br />
die beispielsweise agrarwirtschaftliches Land als<br />
teures gewerbliches Land verkauften. Investoren sollten daher<br />
vor Erwerb eines Landnutzungsrechtes genau überprüfen, ob<br />
die Dokumente den Tatsachen entsprechen.<br />
� Wie groß ist der Zufl uss deutscher Investitionen in China?<br />
Nach chinesischen Angaben haben deutsche Unternehmen<br />
Ende 2006 insgesamt 14 Milliarden US-Dollar investiert. Im Jahr<br />
2006 wurden ausländische Investitionen von 69,47 Milliarden<br />
US-Dollar realisiert, davon entfi elen 1,98 Milliarden US-Dollar auf<br />
Deutschland. Das Gesamtvolumen der ausländischen Direktinvestitionen<br />
belief sich Ende 2006 auf 625,61 Milliarden US-Dollar.<br />
Mit einem Anteil von zwei Prozent ist Deutschland weltweit<br />
neuntgrößter und größter europäischer Investor in China.<br />
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13
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
� Welche Bedeutung hat China für die Industrie als Standort<br />
für Forschung und Entwicklung?<br />
China ist längst nicht mehr nur die »verlängerte Werkbank« für<br />
westliche Unternehmen. Das Land ist dabei, sich als »Hightech-<br />
Standort« einen Namen zu machen – mit guter Forschungsinfrastruktur,<br />
hoch qualifi zierten Fachkräften und weniger Hürden für<br />
wissenschaftlich-technologischen Fortschritt als in Deutschland.<br />
Die Ansiedlung regionaler Forschungs- und Entwicklungszentren<br />
internationaler Konzerne dürfte daher zunehmend interessant<br />
werden.<br />
� Chinesische Investitionen in Europa – welche Trends sind<br />
zu beobachten?<br />
Das Engagement chinesischer Unternehmen wird zunehmen.<br />
Investitionen dienen vor allem dem Aufbau von Vertriebsnetzen.<br />
Mit dem Kauf von Marken werden Marktpositionen gesichert.<br />
Das Volumen der chinesischen Direktinvestitionen im Ausland<br />
belief sich Ende 2006 auf insgesamt rund 70 Milliarden US-Dollar,<br />
allein 2006 investierten chinesische Unternehmen im Ausland<br />
In der ersten Phase, die für den Zeitraum von 2008 bis 2012<br />
angesetzt ist, haben sich die so genannten »Annex-1-Länder«,<br />
das heißt die 38 Industriestaaten, die die vorgenannten<br />
internationalen Vereinbarungen unterzeichnet haben,<br />
verpfl ichtet, Treibhausgasemissionen in ihren Ländern um<br />
einen bestimmten Prozentsatz der Werte aus dem Jahr 1990<br />
zu verringern (Deutschland zum Beispiel um acht Prozent).<br />
Die Länder, die keine »Annex-1-Länder« sind, haben keine<br />
entsprechende Reduzierungsverpfl ichtung. Bei diesen »Nicht-<br />
Annex-1-Ländern« handelt es sich allgemein gesprochen um<br />
Entwicklungsländer, denen insbesondere aufgrund der bereits<br />
in der UNFCCC enthaltenen Prinzipien andere Verpfl ichtungen<br />
als den Industrieländern in Bezug auf die Bekämpfung<br />
des Klimawandels zukommen.<br />
Marktführer bei CDM-Vorhaben<br />
In China spielt in diesem Zusammenhang der so genannte<br />
Clean Development Mechanism (CDM) eine Rolle. CDM hat<br />
sich zum Ziel gesetzt, Emissionsreduktionen von Treibhausgasen<br />
durch projektbezogene Kooperationen zu erreichen.<br />
In jüngster Zeit hat sich China mit einem Anteil von etwa 50<br />
Prozent zu einem der weltweiten »Marktführer« im Bereich<br />
qualifi zierter CDM-Projekte entwickelt. Ausländische Unternehmen<br />
aus den »Annex-1-Ländern« mit der Verpfl ichtung zur<br />
Emissionsreduzierung können in China Emissionszertifi kate<br />
aus CDM-Projekten erwerben, um so den Verpfl ichtungen<br />
rund 16 Milliarden US-Dollar, davon waren 80 Prozent M&A-Aktivitäten.<br />
Der Schwerpunkt der Investitionen liegt in Asien und<br />
anderen Entwicklungsländern, wo es auch um die Sicherung von<br />
Rohstoffzulieferungen geht.<br />
Nach chinesischen Angaben haben rund 700 Unternehmen in<br />
Deutschland investiert. 257 Millionen US-Dollar (6,3 Prozent<br />
aller chinesischen Investitionen im Ausland) fl ossen 2005 nach<br />
Europa und verteilten sich nach Angaben des Handelsministeriums<br />
vor allem auf Russland, Deutschland, Großbritannien und<br />
Kasachstan.<br />
� Welche Bedeutung haben PPP-Projekte?<br />
PPP-Projekte verbinden eine politisch gewünschte Entwicklung<br />
mit unternehmerischen Interessen, etwa indem Ausbildungsmaßnahmen<br />
gefördert werden, die später dem beteiligten<br />
Unternehmen und dem lokalen Arbeitsmarkt zugute kommen.<br />
Insgesamt spielen PPP-Projekte eine eher untergeordnete Rolle,<br />
aber sie können betriebswirtschaftlich sinnvolle Aktivitäten<br />
fl ankieren.<br />
SUSANNE RADEMACHER<br />
Umwelt rückt in den Mittelpunkt<br />
Clean-Development-Mechanism-Projekte in China<br />
Wie auch im Rest der Welt werden der Klimawandel und die negativen Einfl üsse der Umweltverschmutzung in<br />
China immer spürbarer. Um diesen Nachteilen entgegenzuwirken, haben unter anderem die United Nations Framework<br />
Convention on Climate Change (UNFCCC) von 1992 und das Kyoto-Protokoll von 1997 marktorientierte<br />
Mechanismen installiert, die den Unterzeichnerstaaten helfen sollen, weltweit die Emissionen von Treibhausgasen<br />
zu reduzieren.<br />
zur Reduzierung von Treibhausgasen zu genügen. Dies wird<br />
durch das Kyoto-Protokoll ermöglicht, das erlaubt, dass private<br />
Unternehmen aus den »Annex-1-Ländern« sich an CDM-Projekten<br />
beteiligen und das eine »Abwälzung« der Emissionsreduzierungsverpfl<br />
ichtung der »Annex-1-Länder« auf in diesen<br />
Ländern ansässige Unternehmen gestattet.<br />
Da in China oft die notwendige Umwelttechnologie zur<br />
Emissionsreduktion nicht verfügbar ist und chinesische Unternehmen<br />
von der entsprechenden ausländischen Technologie<br />
profi tieren wollen, kommt es auch im Bereich der CDM-Projekte<br />
häufi g zu chinesisch-ausländischen Kooperationen. Diese<br />
Kooperationen können auf zwei Wegen erfolgen: entweder<br />
im Wege eines reinen Technologietransfers beziehungsweise<br />
einer entsprechenden Lizenz (oftmals gepaart mit einer<br />
Vermietung oder dem Verkauf der entsprechenden Anlagen)<br />
oder aber im Wege einer Joint-Venture-Gründung zwischen<br />
chinesischen und ausländischen Partnern. Da CDM-Projekte<br />
einerseits den »Annex-1-Ländern« ermöglichen, ihren Reduktionsverpfl<br />
ichtungen von Treibhausgasen nachzukommen und<br />
andererseits zur Entwicklung umweltverträglicher und nachhaltiger<br />
Projekte in den jeweiligen Ländern wie beispielsweise<br />
China führen, gelten CDM-Projekte trotz der immer lauter<br />
werdenden Kritik noch immer als »Win-Win-Projekte«.<br />
Welche Projekte können sich qualifi zieren?<br />
Folgenden Projekte können den CDM-Status erhalten:<br />
14 CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007
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100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
� Projekte erneuerbarer Energien wie zum Beispiel Windkraft-<br />
Projekte<br />
� Strom-Erzeugung wie zum Beispiel die Umwandlung von<br />
Minengas in Strom<br />
� Projekte zur Steigerung der Energieeffi zienz, etwa durch<br />
Verbesserung der Infrastruktur und damit verbundener<br />
Reduzierung des Stromverlustes im Netz und<br />
� Forstprojekte wie Wiederaufforstung.<br />
In China regeln vor allem die »Measures for Operation and<br />
Management of CDM Projects« (»CDM Measures«) vom 12.<br />
Oktober 2005 die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Genehmigung<br />
von lokalen CDM-Projekten. Nach den Vorgaben<br />
des Kyoto-Protokolls hat China eine so genannte »Designated<br />
National Authority« (DNA) benannt, die für CDM-Projekte und<br />
deren effi ziente und transparente Durchführung Sorge tragen<br />
soll. Diese Aufgabe wird durch die Staatliche Entwicklungs- und<br />
Reformkommission ausgeführt. Daneben wurde das National<br />
Climate Change Coordination Committee (NCCCC) gegründet,<br />
dem das National CDM Board unterstellt ist, das die CDM-<br />
Projekte prüft. Geprüft werden insbesondere<br />
� die Berechtigung der Antragsteller zur Teilnahme an einem<br />
CDM-Projekt<br />
� die Project Design Documentation<br />
� die Baseline-Methode und Emissionsreduzierung<br />
� der Preis der Emissionszertifi kate<br />
� die Finanzierungs- und Technologietransferbedingungen<br />
des jeweiligen Projekts<br />
� die Dauer des Projekts<br />
� der Überwachungsplan und<br />
� die erwartete Nachhaltigkeit der Entwicklungseffi zienz.<br />
Antragsteller können zu 100 Prozent chinesisch investierte<br />
Gesellschaften oder chinesisch-ausländisch investierte Gesellschaften<br />
mit mindestens 51 Prozent chinesischer Beteiligung<br />
sein. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens verlangt die<br />
NDRC die Vorlage der Project Design Documentation, einen<br />
Kreditwürdigkeitsnachweis, allgemeine Projektinformationen,<br />
einen Finanzierungsplan sowie weitergehende relevante<br />
Informationen wie zum Beispiel ein Umweltgutachten und ge-<br />
gebenenfalls ein so genanntes »Emmission Reduction Purchase<br />
Agreement« für den Verkauf der Emissionszertifi kate.<br />
Soweit die Staatliche Entwicklungs- und Reformkommission<br />
das Projekt für qualifi ziert erachtet und die Antragsunterlagen<br />
komplett sind, wird eine Genehmigung erteilt. Die<br />
Validierung des CDM-Projekts erfolgt durch so genannte Designated<br />
Operational Entities (DOE), die durch das chinesische<br />
CDM-Executive-Board ernannt werden. Die Registrierung eines<br />
CDM-Projekts durch das CDM-Executive-Board stellt dann<br />
die formale Anerkennung des CDM-Projekts dar. Nach dieser<br />
Registrierung kann der Projekteigner mit der Umsetzung des<br />
CDM-Projekts beginnen, wobei er den in der Project Design<br />
Documentation enthaltenen Überwachungsplan einhalten<br />
und regelmäßig entsprechende Berichte bei der Staatlichen<br />
Entwicklungs- und Reformkommission und der zuständigen<br />
DOE einreichen muss. Im Erfolgsfall erteilt die DOE so genannte<br />
Verifi cation und Certifi cation Reports zur Bestätigung<br />
der erzielten Emissionsreduktionen und übermittelt diese an<br />
das CDM-Executive-Board, das dann die Emissionszertifi kate<br />
erteilt.<br />
Erträgnisverteilung<br />
Die im Zusammenhang mit einem in der VR China genehmigten<br />
CDM-Projekt erteilten Emissionszertifi kate stehen im<br />
Eigentum des Projekteigners. Die aus dem Verkauf der Emissionszertifi<br />
kate erzielten Einnahmen jedoch stehen nach den<br />
CDM-Measures zu einem bestimmten Teil der VR China und<br />
dem Projekteigner zu.<br />
Der jeweils an den Staat abzugebende Anteil aus dem Verkauf<br />
der Emissionszertifi kate bestimmt sich nach der Art des<br />
CDM-Projekts: Bei Hydrofl uorkarbon- und Perfl uorkarbon-<br />
Projekten werden 65 Prozent, bei N2O-Projekten 30 Prozent<br />
und bei Forstprojekten sowie bei nach den CDM-Measures als<br />
»vorrangig« eingestuften Projekten (zum Beispiel Energieeffi zienzsteigerung,<br />
erneuerbare Energien und Minengas-Projekte)<br />
zwei Prozent an den Staat abgeführt. �<br />
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16 CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007
FINANZIERUNG<br />
CHINACONTACT<br />
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
� Wie stabil ist der Finanzsektor?<br />
Zwar ist der chinesische Finanzsektor stabiler als noch vor wenigen Jahren, Probleme<br />
im Bankensektor (faule Kredite, Korruption et cetera) gibt es weiterhin. Die Regierung<br />
versucht diese zu lösen und die Banken international wettbewerbsfähiger zu machen.<br />
Dazu werden die großen Banken an die Börse gebracht.<br />
� Welche Möglichkeiten bestehen, Kreditauskünfte einzuholen?<br />
Kreditauskünfte über potenzielle Abnehmer, Lieferanten, Joint-Venture-Partner et cetera<br />
helfen beim Entscheidungsprozess. Inzwischen bieten einige kommerzielle Dienstleister<br />
in China das Einholen von Kreditauskünften gegen ein überschaubares Entgelt an. Bisher<br />
sind jedoch erst wenige chinesische Firmen extern geratet.<br />
� Welche Möglichkeiten haben internationale Banken, im chinesischen Markt aktiv<br />
zu werden?<br />
Internationale Banken haben mehrere Möglichkeiten, im chinesischen Markt aktiv<br />
zu werden. Die meisten internationalen Banken beginnen ihr Engagement mit einer<br />
Repräsentanz, um den Markt zu beobachten und die Mutterhäuser bei Geschäften mit<br />
lokal ansässigen Firmen und Banken im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten zu<br />
unterstützen. Die Kunden des Mutterhauses werden dabei oft beratend in den Markt<br />
begleitet.<br />
Es besteht auch die Möglichkeit eine Filial-Lizenz zu beantragen. Nach Erhalt kann eine<br />
Bank zunächst nur Fremdwährungsgeschäft betreiben (Kontoführung, Auslandsgeschäft,<br />
Devisengeschäfte und anderes je nach Umfang der Lizenz). Nach einer Wartezeit<br />
von drei Jahren (davon müssen zwei Jahre profi tabel sein) besteht die Möglichkeit eine<br />
Lizenz für Renminbi-Geschäfte zu beantragen, mit der Konten in ganz China für die<br />
Unternehmenskunden eröffnet werden können.<br />
Seit dem 11. Dezember 2006, dem fünften Jahrestag des WTO-Beitritts, dürfen internationale<br />
Banken auch im Privatenkundengeschäft in Renminbi tätig werden. Bei Privatkundeneinlagen<br />
von mindestens einer Million Yuan Renminbi dürfen sie dies auch mit einer<br />
Filial-Lizenz. Sollte eine internationale Bank auch kleinere Einlagen annehmen wollen,<br />
muss sie in China eigens eine Tochtergesellschaft gründen. Bisher haben lediglich zehn<br />
ausländische Banken einen Antrag auf Gründung einer Tochtergesellschaft gestellt.<br />
Internationale Banken können sich auch an chinesischen Banken beteiligen, allerdings<br />
mit einem Anteil von maximal 20 Prozent.<br />
� Besteht Chancengleichheit zwischen chinesischen und ausländischen Banken?<br />
Fast alle Regularien und Restriktionen für den Finanzsektor gelten für chinesische und<br />
ausländische Banken gleichermaßen. Durch die unterschiedliche Geschäftsgestaltung<br />
und die limitierte Größe der Auslandsbanken (Dotationskapital erforderlich), wirken<br />
sich die Restriktionen oft zum Nachteil der Auslandsbanken aus.<br />
� Sind Finanzierungen über Börsengänge in Shanghai oder Shenzhen bereits<br />
möglich?<br />
Börsengänge sind nur für chinesische Unternehmen mit einer Minderheitsbeteiligung<br />
von ausländischen Investoren erlaubt.<br />
� Kann ein ausländischer Investor in China auf eine Bankbeziehung zu einer chinesischen<br />
Bank verzichten?<br />
Die meisten Filialen ausländischer Banken in China sind in Shanghai oder Peking vertreten.<br />
Selbst wenn sie eine Lizenz für Renminbi-Geschäfte halten, bieten die meisten<br />
ausländischen Filialen jedoch nicht die Kontoführung eines so genannten Basic Account<br />
an. Die Eröffnung eines Basic Accounts ist jedoch für in China registrierte ausländische<br />
Investoren unumgänglich, da die auf Basis des Basic Accounts ausgestellte »RMB<br />
Account Management Card« zur Eröffnung von Renminbi-Konten anderen Typs benötigt<br />
wird. In der Praxis können ausländische Unternehmen auf eine Bankbeziehung zu<br />
einer chinesischen Bank meist nicht verzichten.<br />
7 ⁄ 2007<br />
17
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
� Wie ist die Kreditvergabe durch chinesische Banken geregelt?<br />
Chinesische Banken, die sowohl Kredite in lokaler Währung als<br />
auch in Fremdwährung bieten, sind durchaus eine Konkurrenz<br />
zu deutschen Geschäftsbanken. Allerdings wird weiterhin eine<br />
Besicherung durch das Mutterhaus bevorzugt, wobei eine Hypothek<br />
auf Landnutzungsrechte und Gebäude möglich ist. In<br />
seltenen Fällen akzeptieren chinesische Banken auch Belege zu<br />
offenen Steuerrückerstattungen als Sicherheit. Blanko-Kredite<br />
werden nur in Sonderfällen vergeben.<br />
� Welche Bedeutung haben hermesgedeckte Bestellerkredite?<br />
Bisher haben hermesgedeckte Bestellerkredite mit oder ohne<br />
Bankgarantie in China wenig Bedeutung. Dies liegt unter anderem<br />
an den oft wenig aussagekräftigen Geschäftsberichten<br />
der Besteller, auf deren Basis keine Kreditentscheidung gefällt<br />
werden kann. Aus diesem Grund besteht Hermes in der Regel<br />
auf Garantien chinesischer Banken.<br />
� Wie können Forderungen abgesichert werden?<br />
Im internationalen Handelsverkehr ist die Eröffnung eines Akkreditivs<br />
üblich, das von der Hausbank in Abhängigkeit vom<br />
Bankenrisiko in China durch eine stille oder offene Bestätigung<br />
abgesichert wird. Die Absicherungsmöglichkeiten für innerchinesische<br />
Forderungen sind beschränkt. Forfaitierungen oder<br />
Factoring werden von einigen Banken inzwischen angeboten,<br />
sind aber eher unüblich. Zahlungen können über Bankschecks<br />
(Bank Drafts) ausgeführt werden. Hierbei handelt es sich um<br />
von lokalen Kreditinstituten ausgestellte Schecks, die bis zu drei<br />
Monaten garantiert sind.<br />
� Können Projekte über internationale Finanzinstitute fi -<br />
nanziert werden?<br />
Generell fi nanzieren internationale Finanzinstitute wie die<br />
Weltbank, IFC, ADB oder DEG Projekte in China über direkte<br />
Kredite, Beteiligungen und gelegentlich auch über Garantien.<br />
KARSTEN M. LEY<br />
Mit Leasing Steuern sparen<br />
Alternativen der Unternehmensfi nanzierung<br />
Eine grundsätzliche gesetzliche Bilanzierungs- und Zurechnungsregelung<br />
zur Behandlung von Leasingvereinbarungen<br />
wurde in China erst am 18. Januar 2001 vom Finanzministerium<br />
in Form einer Regierungsverordnung veröffentlicht,<br />
die ein elementarer Bestandteil des chinesischen Bilanzrechts<br />
war und auch für steuerliche Zwecke Anwendung fand. Damit<br />
wurden erstmals im chinesischen Bilanz- und Steuerrecht verbindliche<br />
Regelungen zur Abgrenzung von Finanzierungslea-<br />
Die strikten Devisenbestimmungen müssen auch in diesem Falle<br />
eingehalten werden.<br />
� Welche Möglichkeiten der Absatzfi nanzierung gibt es?<br />
Es ist zu erwarten, dass Leasing als Instrument der Absatzfi nanzierung<br />
in China in Zukunft einen größeren Stellenwert einnimmt.<br />
Inzwischen sind auch ausländische Leasinggesellschaften in<br />
China vertreten. Daneben haben einige ausländische Firmen<br />
eigene Absatzfi nanzierungsmodelle mit chinesischen Banken<br />
entworfen. Hier stellt der Verkäufer gegenüber der Bank eine<br />
Rückkaufgarantie für den Fall, dass der Kredit nicht zurückbezahlt<br />
wird. Allerdings bedeutet diese Art der Absatzfi nanzierung ein<br />
sehr hohes Risiko für den Verkäufer. Darüber hinaus besteht auch<br />
die Möglichkeit eines hermesgedeckten Bestellerkredites. Forfaitierungen<br />
oder Factoring sind bisher eher unüblich.<br />
� Welche Bedeutung hat die Flexibilisierung des Yuan für<br />
das China-Geschäft?<br />
Mit der Aufhebung der Bindung des chinesischen Renminbi an<br />
den US-Dollar im Juli 2005 ist auch das Thema Absicherung des<br />
Renminbi mehr in den Vordergrund gerückt. Bisher ist die Auswahl<br />
der Absicherungsprodukte und der anbietenden Banken<br />
eingeschränkt. Chinesische Banken und einige ausländische<br />
Banken mit entsprechenden Lizenzen können Warenhandelsund<br />
Dienstleistungsgeschäfte mit Währungstermingeschäften<br />
gegen Chinesische Yuan mit Laufzeiten von sieben Tagen bis<br />
maximal zwölf Monaten absichern. Auch werden inzwischen<br />
Renminbi-Swaps angeboten. Daneben gibt es über Banken<br />
in Hongkong und Singapur die Möglichkeit, so genannte<br />
Non-Deliverable Forwards abzuschließen. Bei dieser Form der<br />
Kursabsicherung erfolgt am Erfüllungstermin keine Anschaffung<br />
der Währung. Es wird lediglich der Unterschied zwischen dem<br />
aktuellen Kurs und dem vereinbarten Terminkurs ausgeglichen.<br />
Von den meisten Banken wird dieses Produkt erst ab einem Volumen<br />
von einer Million US-Dollar angeboten. Grundsätzlich wird<br />
den Unternehmen empfohlen, Währungsrisiken durch eine<br />
möglichst währungskongruente Finanzierung der Geschäfte<br />
zu minimieren.<br />
Bei einem Engagement in China kommt der Unternehmensfi nanzierung besondere Bedeutung zu. Aufgrund der<br />
rechtlichen Beschränkungen hinsichtlich des Einsatzes von hybriden Finanzierungsformen besteht bei der Finanzierung<br />
von Tochtergesellschaften meist nur die Wahl zwischen der Hingabe von Eigenkapital und der klassischen<br />
Fremdfi nanzierung durch Banken oder durch den Gesellschafter selbst. Daneben können seit einiger Zeit auch<br />
Leasingtransaktionen zur Finanzierung von Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens genutzt werden.<br />
sing und Operating-Leasing, zur Zurechnung und Aktivierung<br />
der Leasinggegenstände, Forderungen und Verbindlichkeiten<br />
beim Leasinggeber und Leasingnehmer und zur Behandlung<br />
der Leasingraten erlassen. Die Verordnung orientiert sich im<br />
Ansatz an den Regelungen der International Financial Reporting<br />
Standards zu Leasingvereinbarungen und deren bilanzieller<br />
Behandlung und wurde zum 1. Januar 2007 mit wenigen<br />
Änderungen in die New Accounting Standards for Business<br />
18 CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007
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CHINACONTACT<br />
DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR IHREN GESCHÄFTSERFOLG IN CHINA
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
Enterprises aufgenommen. Die Regelungen sind ausdrücklich<br />
nicht auf Immobilienleasingvereinbarungen, Leasingvereinbarungen<br />
in Bezug auf die Entdeckung und Verarbeitung von<br />
regenerativen Ressourcen sowie auf Lizenzvereinbarungen<br />
beispielsweise über Filme, Videoaufnahmen, Theaterstücke,<br />
Manuskripte und Copyrights anzuwenden.<br />
Durch eine Fremd- oder Leasingfi nanzierung hat der Gesellschafter<br />
einer chinesischen Kapitalgesellschaft grundsätzlich<br />
die Möglichkeit, die Steuerbelastung der Tochterkapitalgesellschaft<br />
zu mindern und die Erträge in einem anderen Staat<br />
anfallen zu lassen.<br />
Kapitalverlagerung soll vermieden werden<br />
Zur Vermeidung derartiger Gewinnverlagerung sind im chinesischen<br />
Gesellschaftsrecht jedoch Restriktionen vorgesehen,<br />
die dem entgegenwirken sollen. Durch Vorschriften über das<br />
Verhältnis von Eigenkapital zur Investitionssumme soll eine<br />
Eigenkapital-Unterkapitalisierung von Unternehmen vermieden<br />
werden. Dadurch werden der Finanzierungsfreiheit enge<br />
Grenzen gesetzt. In den Vorschriften über das Verhältnis von<br />
Eigenkapital zu Fremdkapital wird sowohl für Joint Venture<br />
als auch für Tochtergesellschaften ein bestimmtes Mindesteigenkapital<br />
vorgeschrieben: Bei Investitionen bis zu drei Millionen<br />
US-Dollar sind mindestens 70 Prozent Eigenkapital<br />
vorgeschrieben. Liegt das Investitionsvolumen zwischen drei<br />
und zehn Millionen US-Dollar, muss der Eigenkapitalanteil<br />
mindestens 50 Prozent betragen, bei Investitionssummen<br />
zwischen zehn und 30 Millionen US-Dollar mindestens 40<br />
und bei Investitionen von mehr als 30 Millionen US-Dollar<br />
mindestens 33 Prozent.<br />
Die Höhe der Investitionssumme ist dabei nicht willkürlich<br />
wählbar. Vielmehr wird von den Genehmigungsbehörden<br />
überprüft, ob die geplanten Finanzmittel für das Vorhaben<br />
ausreichen. Das gilt auch für Vereinbarungen über Finanzierungsleasing,<br />
da die von einem chinesischen Leasingnehmer<br />
bei einer Finanzierungsleasingvereinbarung zu bilanzierende<br />
Leasingverbindlichkeit als Fremdkapital im Sinne der Fremdfi<br />
nanzierungsvorschriften qualifi ziert wird.<br />
Die Höhe des in einem Finanzierungsleasingvertrag oder in<br />
einem Darlehensvertrag vereinbarten Zinssatzes unterliegt<br />
ebenfalls grundsätzlich einer Prüfung durch die lokalen Steuerbehörden.<br />
Zinsen, die einem Unternehmen im Zusammenhang<br />
mit Produktion und Geschäftsbetrieb entstehen, dürfen<br />
nur dann als Aufwand das steuerpfl ichtige Einkommen mindern,<br />
wenn die lokalen Steuerbehörden<br />
sowohl die Dokumentation der Darlehensvergabe<br />
als auch die angemessene<br />
Zinshöhe überprüft haben. Als angemessener<br />
Zins wird üblicherweise der Zins<br />
angesehen, der einem banküblichen<br />
Fremdvergleichszins entspricht.<br />
Zudem ist zu beachten, dass Zinsen, die<br />
der Finanzierung von Anlagevermögen<br />
zuzuordnen sind, die Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten des Anlagevermögens<br />
erhöhen und somit als Aufwand<br />
grundsätzlich nur im Wege der Abschreibungen<br />
berücksichtigt werden können.<br />
Eine entsprechende Behandlung der<br />
beim Finanzierungsleasing in den Lea-<br />
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singraten enthaltenen Zinskomponente ist jedoch nicht ausdrücklich<br />
gefordert. Dies würde auch den chinesischen Bilanzierungsregelungen<br />
für Finanzierungsleasingvereinbarungen<br />
hinsichtlich der Berücksichtigung des Leasingobjekts und der<br />
Finanzierungskomponente in der Bilanz des Leasingnehmers<br />
widersprechen, denn hiernach ist das Leasingobjekt entweder<br />
mit dem Marktwert oder, sofern dieser Wert niedriger ist, mit<br />
dem Barwert der Mindestleasingzahlungen zu aktivieren.<br />
Dagegen ist eine Verbindlichkeit mit dem Bruttobetrag der<br />
Mindestleasingzahlungen zu passivieren. Der Unterschiedsbetrag<br />
zwischen dem aktivierten Wert des Leasingobjekts und<br />
der passivierten Verbindlichkeit ist vom Leasingnehmer als<br />
noch nicht fälliger Zinsaufwand aktivisch abzugrenzen und<br />
über die Laufzeit der Leasingraten entsprechend zu reduzieren.<br />
Bei einer Aktivierung des Zinsaufwands als Anschaffungskosten<br />
wäre hingegen die Berücksichtigung des Zinsanteils nur<br />
linear über den Abschreibungszeitraum gegeben, was den<br />
entsprechenden Bilanzierungsregeln widersprechen würde.<br />
Schließlich muss der Darlehensvertrag von der staatlichen Devisenbehörde<br />
grundsätzlich auf Plausibilität überprüft werden.<br />
Dies gilt auch für mit ausländischen Leasinggebern vereinbarte<br />
Finanzierungsleasingverträge.<br />
Steuerliche Vorteile durch Leasingfi nanzierung<br />
Auch wenn die Fremd- oder Leasingfi nanzierung von chinesischen<br />
Tochtergesellschaften derzeit nur begrenzt möglich<br />
ist, können insbesondere deutsche Muttergesellschaften<br />
steuerliche Vorteile erzielen, wenn sie den gegebenen Fremdfinanzierungsrahmen<br />
durch Gesellschafterdarlehen oder<br />
durch Finanzierungsleasingvereinbarungen zwischen der<br />
deutschen Mutter- und der chinesischen Tochtergesellschaft<br />
ausfüllen. Die besonderen steuerlichen Vorteile ergeben sich<br />
hierbei aus dem Doppelbesteuerungsabkommen zwischen<br />
China und Deutschland.<br />
Hinsichtlich der Zinszahlungen auf Gesellschafterdarlehen<br />
kann von China nach dem Doppelbesteuerungsabkommen<br />
eine Quellensteuer in Höhe von zehn Prozent des Bruttobetrages<br />
der Zinsen einbehalten werden. Dies entspricht der in<br />
China auf die Zinserträge bereits nach nationalem Steuerrecht<br />
vorgesehenen Quellensteuer. Allerdings sieht das Abkommen<br />
für den Fall eines deutschen Gläubigers und eines chinesischen<br />
Schuldners vor, dass 15 Prozent des Bruttobetrages der Zinsen<br />
auf die deutsche Steuerschuld fi ktiv angerechnet werden<br />
können. Insgesamt entsteht hierdurch ein zusätzliches Quellensteueranrechnungsvolumen<br />
von fünf Prozentpunkten,<br />
wodurch sich in gleicher Höhe eine<br />
Steuerentlastung im Vergleich zu einem<br />
Inlandsachverhalt ergibt.<br />
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die Leasingraten als Lizenzgebühren<br />
behandelt. Für Lizenzgebühren<br />
ist hierbei ebenfalls ein Quellensteuersatz<br />
von zehn Prozent vorgesehen.<br />
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Recht auf Benutzung gewerblicher,<br />
kaufmännischer oder wissenschaftlicher<br />
Ausrüstung gezahlt, so gelten als<br />
Besteuerungsgrundlage 70 Prozent<br />
ihres Bruttobetrages. Diese besondere<br />
Regelung aus dem Zusatzprotokoll zum<br />
Doppelbesteuerungsabkommen fi ndet<br />
20 CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007
auf Leasingraten Anwendung, wodurch sich die Quellensteuer<br />
effektiv auf sieben Prozent reduziert.<br />
Die in China gezahlte Quellensteuer ist in Deutschland<br />
grundsätzlich anrechenbar. Bei der Anrechnung ist jedoch<br />
zu beachten, dass für Lizenzgebühren, die ein deutscher<br />
Leasinggeber von einem chinesischen Leasingnehmer erhält,<br />
wiederum eine fi ktive Steueranrechnung als modifi zierte Form<br />
der Anrechnungsmethode vorgesehen ist. Hierdurch kann ein<br />
deutscher Leasinggeber grundsätzlich 15 Prozent des Bruttobetrages<br />
der Leasingraten auf seine deutsche Steuerschuld anrechnen,<br />
obwohl das Doppelbesteuerungsabkommen nur ein<br />
Quellensteuerrecht in Höhe von sieben Prozent einräumt. Die<br />
vorgesehene fi ktive Steueranrechnung ist an keine besonderen<br />
Voraussetzungen geknüpft. Diese Regelung soll als indirekte<br />
Subvention dieser wirtschaftlichen Aktivitäten einen effektiven<br />
Steuervorteil bieten, der dann eintritt, wenn die im Quellenstaat<br />
erhobene und vom Doppelbesteuerungsabkommen<br />
begrenzte Steuer unter dem fi ktiven Anrechnungsanspruch<br />
liegt.<br />
Sofern aufgrund der Ausgestaltung des Leasingvertrags das<br />
Leasingobjekt sowohl nach den chinesischen als auch nach<br />
den deutschen Zurechnungsregelungen dem chinesischen<br />
Leasingnehmer zugerechnet wird, ist die effektive steuerliche<br />
Wirkung einer fi ktiven Steueranrechnung im Fall des grenzüberschreitenden<br />
Finanzierungsleasings jedoch zunächst fraglich.<br />
Da im Doppelbesteuerungsabkommen nicht auf den in<br />
der Leasingrate enthaltenen und in Deutschland steuerpfl ich-<br />
Birkart Globistics-People:<br />
Katharina (Frankfurt), Surianti (Singapore)<br />
CHINACONTACT<br />
simply worldwide<br />
7 ⁄ 2007<br />
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
tigen Zinsanteil abgestellt wird, sondern auf den Bruttobetrag<br />
der gesamten Leasingrate, kann es zu einer Übersteuerung<br />
kommen. Bei einem vorgesehenen effektiven Quellensteuersatz<br />
von sieben Prozent auf die Bruttoleasingrate würde dies<br />
bedeuten, dass dem Leasinggeber ein Überschuss nach Steuern<br />
nur dann verbleibt, wenn er einen Nettoüberschuss von mehr<br />
als sieben Prozent der Bruttovergütung erzielt. Hierbei würde<br />
auch die vorgesehene fi ktive Anrechnung von 15 Prozent der<br />
Bruttoleasingrate ins Leere laufen.<br />
Nach den auch für steuerliche Zwecke geltenden Bilanzierungsregelungen<br />
für Finanzierungsleasingvereinbarungen ist<br />
jedoch nur die Zinskomponente in der Leasingrate als Ertrag zu<br />
qualifi zieren. Insofern kann auch ein ausländischer Leasinggeber<br />
nur mit diesem Ertrag der beschränkten Steuerpfl icht in<br />
China unterliegen und nur diese Zinskomponente steuersystematisch<br />
zutreffend mit Quellensteuern belegt werden. Sowohl<br />
bei einer Gesellschafterfremdfi nanzierung als auch bei einer<br />
grenzüberschreitenden Finanzierungsleasingvereinbarung<br />
kann durch die im Doppelbesteuerungsabkommen für beide<br />
Finanzierungsalternativen vorgesehene fi ktive Quellensteueranrechnung<br />
grundsätzlich ein steuerlicher Vorteil erzielt werden.<br />
Dies sollte im Rahmen der individuellen Finanzierungsund<br />
Steuerplanung der chinesischen Tochtergesellschaft und<br />
ihres Gesellschafters entsprechend berücksichtigt werden. �<br />
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100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
RECHT & STEUERN<br />
� Rechtssicherheit – wo sind die Grenzen?<br />
Es besteht nach wie vor keine Rechtssicherheit im gewerblichen<br />
Rechtsschutz. Auch in der Produkthaftung kann es im Falle eines<br />
Prozesses zu erheblichen Rechtsunsicherheiten kommen. Es ist in<br />
vielen Fällen kritisch, Partei eines Gerichtsverfahrens vor einem<br />
chinesischen Gericht zu sein. Hier bestehen erhebliche Unsicherheiten,<br />
was den Ausgang eines solchen Verfahrens angeht.<br />
� Auf welche Grundsätze sollen sich Investoren hinsichtlich<br />
der Schiedsgerichtsbarkeit einigen?<br />
Grundsätzlich ist zu empfehlen, bei Streitigkeiten anstelle einer<br />
gerichtlichen Auseinandersetzung ein Schiedsverfahren anzustreben<br />
und das vertraglich zu vereinbaren. Dabei ist es sinnvoll,<br />
die landestypische Schiedsgerichtsbarkeit zu vereinbaren, das<br />
heißt die China International Economic and Trade Arbitration<br />
Commission. Dort sind ausländische Anwälte als Schiedsrichter<br />
zugelassen. Die Schiedssprüche gelten als ausgewogen und im<br />
Allgemeinen als rechtlich korrekt. In der Praxis gibt es regelmäßig<br />
Schiedsklauseln in Verträgen, die juristisch nicht ordnungsgemäß<br />
formuliert sind. Daher sollte bei Vertragsschluss diese Klausel<br />
von einem in China erfahrenen internationalen Anwaltsbüro<br />
auf Vollständigkeit überprüft werden.<br />
� Sind Urheber-, Patent- und Markenrechte in China sicher?<br />
Die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz von Urheber-,<br />
Patent- und Markenrechten entsprechen internationalen Standards,<br />
allerdings ist die tatsächliche Durchsetzung derselben<br />
gegen Schutzrechtsverletzer noch problematisch.<br />
Es reicht zudem nicht aus, Urheber-, Patent- und Markenrechte<br />
allein international anzumelden, sie müssen auch in China registriert<br />
werden.<br />
� Welche Möglichkeiten gibt es, Rechte am geistigen Eigentum<br />
durchzusetzen?<br />
1. Zivilgerichtliche Verfahren, in denen Ansprüche auf Unterlassung<br />
der unerlaubten Nutzung von gewerblichen Schutzrechten<br />
sowie Schadensersatz gefordert werden können.<br />
2. Behördliche Durchsetzung der gewerblichen Schutzrechte,<br />
wobei die Behörden Razzien durchführen, gefälschte Waren<br />
beschlagnahmen und Bußgelder erlassen können.<br />
3. Strafrechtliche Verfahren können bei massiven Fälschungshandlungen<br />
relevant werden. In der Regel werden jedoch<br />
Fälschungshandlungen von den Strafverfolgungsbehörden<br />
(noch) nicht ausreichend verfolgt.<br />
� Gibt es auch unkonventionelle Möglichkeiten, den Schutz<br />
geistigen Eigentums zu sichern?<br />
1. Auswahl und Überwachung von Mitarbeitern, Vertragspartnern<br />
und Dritten und sensibles Vertragsmanagement<br />
2. Fälschungsfeindliche Produktkennzeichnung<br />
3. Öffentlichkeitsarbeit und Lobbying (Hinweise auf Sicherheitsund<br />
Gesundheitsrisiken bei Plagiaten, Mitarbeit bei der China<br />
Anti-Counterfeiting Coalition (CACC) oder beim Quality<br />
Brands Protection Committee (QBPC))<br />
4. Eher ungewöhnlich: Möglichkeit kooperativer Einbindung<br />
der Produktionskapazitäten von Plagiatoren in die eigene<br />
Fabrikation prüfen.<br />
� Welche Regelungen gibt es für M&A-Aktivitäten?<br />
Seit 2003 gibt es grundlegende Regelungen für den Erwerb von<br />
chinesischen Unternehmen. Diese sind nunmehr auch in der<br />
Praxis erprobt und haben sich grundsätzlich bewährt. Neuere<br />
Entwicklungen betreffen den Erwerb von Anteilen an staatseigenen<br />
Unternehmen. Hier besteht zunehmend die Notwendigkeit,<br />
über so genannte Equity Exchange Centers zu gehen, was<br />
gewisse Unsicherheiten im Rahmen der M&A-Transaktionen mit<br />
sich bringen kann.<br />
� Welche Besonderheiten gibt es bei der Rechnungslegung?<br />
Am 15. Februar 2006 wurde die Annäherung der chinesischen<br />
Rechnungslegungsstandards an die in Europa geltenden International<br />
Financial Reporting Standards bekannt gegeben.<br />
Seit Anfang 2005 wurden dazu bereits 22 neue Standards<br />
veröffentlicht, insgesamt existieren nunmehr 38 Standards.<br />
Folgende Besonderheiten der chinesischen Rechnungslegung<br />
bleiben erhalten: Verbot einer Wertaufholung bei vorangegangener<br />
Wertminderungsabschreibung, Zuwendungen durch<br />
die öffentliche Hand, Angaben über Beziehungen zwischen<br />
nahestehenden Staatsunternehmen. Die überarbeiteten China<br />
Accounting Standards gelten zunächst nur für an der Börse gelistete<br />
Unternehmen, werden aber Schritt für Schritt auf andere<br />
Unternehmen ausgeweitet. Zu beachten ist, dass in China eine<br />
chinesischsprachige Buchhaltung zu führen ist und die Buchhaltungssoftware<br />
bei der Steuerbehörde registriert sein muss.<br />
� Wie hoch ist die durchschnittliche laufende Steuerbelastung<br />
ausländischer Unternehmen in China?<br />
Ab 1. Januar 2008 wird in China das neue Körperschaftsteuerrecht<br />
in Kraft treten. Danach werden ausländische wie inländische<br />
Unternehmen mit dem einheitlichen Steuersatz von 25<br />
Prozent Körperschaftsteuer belegt. Unternehmen, die vor diesem<br />
Stichtag genehmigt wurden, müssen sich auf eine Übergangszeit<br />
von fünf Jahren einstellen, in der der Steuersatz jährlich um zwei<br />
Prozent erhöht wird.<br />
Ausnahmen für reduzierte Steuersätze gibt es für gewisse Unternehmensbereiche,<br />
insbesondere für Unternehmen, die im<br />
Umweltschutz tätig sind, und für Hightech-Unternehmen.<br />
� Gibt es nach wie vor Steuervergünstigungen für ausländisch<br />
investierte Unternehmen?<br />
Nach wie vor gelten Sondervorschriften für die Besteuerung ausländischer<br />
Unternehmen, die in Sonderzonen mit Steuersätzen<br />
bis zu maximal 15 Prozent belegt werden. Darüber hinaus gelten<br />
weiterhin Steueranreize, die dazu führen, dass in den ersten beiden<br />
Jahren mit Gewinn keine Einkommensteuer zu entrichten ist<br />
und in den nachfolgenden drei Jahren lediglich 50 Prozent des<br />
anwendbaren Satzes fällig werden.<br />
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22 CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007<br />
EXTRA Ru - Innen2.indd 12 23.03.2007 14:19:25 Uhr
UNTERNEHMENSGRÜNDUNG<br />
� Welche Unternehmensformen gibt es?<br />
Die üblichste Unternehmensform in China ist die Gründung einer<br />
GmbH. 100-prozentige Tochtergesellschaften werden ebenso<br />
meist in der Form einer GmbH gegründet wie so genannte Joint-<br />
Venture-Gesellschaften mit chinesischer und ausländischer Beteiligung.<br />
Joint-Venture-Gesellschaften können aber auch in einer<br />
weitaus loseren Form der BGB-Gesellschaft gegründet werden.<br />
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Repräsentanzen, die keine<br />
aktive Geschäftstätigkeit unterhalten dürfen, sowie Holdinggesellschaften<br />
und Aktiengesellschaften zu gründen, bei denen die<br />
Kapitalanforderungen allerdings sehr hoch sind.<br />
� Welche Bedeutung haben die Änderungen im chinesischen<br />
Gesellschaftsrecht für ausländische Investitionen?<br />
Die Änderungen im chinesischen Gesellschaftsrecht führen zu einer<br />
stärkeren Angleichung der Vorschriften zwischen inländisch<br />
und ausländisch investierten Unternehmen. Insbesondere was<br />
die Organe angeht, führt dies hier zu einer Vereinheitlichung<br />
(auch bei ausländisch investierten Unternehmen müssen jetzt<br />
zum Teil Aufsichtsräte eingeführt werden). Darüber hinaus wird<br />
eine größere Flexibilität geschaffen, denn nicht immer muss der<br />
Chairman of the Board auch der gesetzliche Vertreter sein.<br />
� Ist es sinnvoll, Joint-Venture-Gesellschaften in 100-prozentige<br />
Tochterunternehmen umzuwandeln?<br />
Rechtlich ist dies keine Umwandlung, sondern nur eine Auswechslung<br />
eines oder mehrerer Gesellschafter, die Rechtsform<br />
des Joint Ventures – in der Regel die GmbH – bleibt bestehen.<br />
Aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten muss entschieden<br />
werden, ob der chinesische Partner noch benötigt wird oder<br />
nicht.<br />
� Sind M&A bei chinesischen Unternehmen ein Risiko?<br />
Die Risiken sind deutlich höher als bei einem Unternehmenskauf<br />
in westlichen Ländern. Mangelnde Offenlegungspfl icht und eine<br />
Standortplanung weltweit.<br />
Fabrik- und<br />
Produktionsplanung<br />
■ Logistikplanung<br />
■ Effizienzsteigerung<br />
Produktion<br />
■ Effizienzsteigerung<br />
Office<br />
CHINACONTACT<br />
Die Welt ist klein geworden. Trotz dem ist es nach wie vor<br />
ein langer Weg zum Verständnis fremder Men t a li tä ten und<br />
Arbeitsweisen. Nutzen Sie Standortvor teile rund um den<br />
Globus. Ingenics öffnet Ihnen dazu die Türen bei Planung und<br />
Realisierung.<br />
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
fehlende Standardisierung von Finanzdaten erschweren die Due<br />
Diligence. Kernprobleme sind eine detaillierte Überprüfung der<br />
existierenden Risiken und Verbindlichkeiten und die Transparenz<br />
der Strukturen und der Rechtsgeschäfte des zu übernehmenden<br />
Unternehmens. Zusätzlich ist die eventuelle Übernahme fi nanzieller<br />
oder personeller Verpfl ichtungen nur schwer kalkulierbar.<br />
� Welche Regelungen gibt es hinsichtlich des Local-Content-Anteils?<br />
In jüngster Zeit hat China in einigen Bereichen, zum Beispiel im<br />
Fahrzeugbau, die Anforderungen erhöht und insbesondere die<br />
Einfuhrzölle auf im Schnitt 28 Prozent angehoben. Dies steht<br />
nach Auffassung der EU und der USA im Widerspruch zu den<br />
bestehenden WTO-Regelungen und hat zu scharfen Protesten<br />
und zur Anrufung der WTO-Gremien geführt.<br />
� Welche Kosten sind mit der Gründung einer Repräsentanz<br />
beziehungsweise der Eröffnung eines Büros verbunden?<br />
Die Registrierung einer Repräsentanz in Peking bis zur Vergabe<br />
der Genehmigungsurkunde durch das Pekinger Municipal Bureau<br />
of Commerce wird von diversen Dienstleistern angeboten.<br />
Die Kosten belaufen sich auf etwa 2.500 bis 5.000 Euro und variieren<br />
nach Beratungsbedarf des Antragstellers. Zusätzlich fallen<br />
noch Formalitätsgebühren für die Anmeldung beim Gewerbeamt<br />
(Anfertigung von Stempeln, Stempelsteuer, Anmeldung<br />
beim Steueramt etc.) in Höhe von etwa 2.500 Yuan an.<br />
Für ein Kleinstbüro im <strong>German</strong> Centre for Industry and Trade<br />
Beijing belaufen sich die Kosten auf etwa 500 Euro monatlich<br />
inklusive aller Nebenkosten. Die <strong>German</strong> <strong>Centres</strong> stellen insbesondere<br />
kleineren Mietern eine umfangreiche Infrastruktur mit<br />
Konferenzräumen, Fahrdienst, Hotel-Sonderkonditionen etc. zur<br />
Verfügung.<br />
Zum Beispiel China – ein Fall für Profis.<br />
Wie funktioniert das Reich der Mitte? Wir<br />
kennen die Erfolgs faktoren: Übertragung<br />
der Produk tions-Stand ards, Zulieferer-<br />
umfeld, Baureali sie rung, Geneh mi gungs-<br />
verfahren, Projekt management und Faktor<br />
Mensch. Ingenics besitzt Know-how durch<br />
Erfahrung – nicht nur beim Reisessen mit<br />
Stäbchen.<br />
23<br />
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100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
PERSONALBESCHAFFUNG & -FÜHRUNG<br />
� Wie und wo kann Personal rekrutiert werden?<br />
Personal kann auf vielfältige Weise rekrutiert werden, so über:<br />
o Inserate im Career Service China der Delegiertenbüros<br />
o die Arbeitsgruppe Entwicklung und Fachkräfte im Bereich<br />
der Migration und der Entwicklungszusammenarbeit:<br />
www.getjobs.net<br />
o Alumni-Netzwerke der deutschen Institutionen wie Carl Duisberg-Gesellschaft,<br />
DAAD und andere<br />
o inländische und ausländische Internet-Jobbörsen<br />
o Printmedien (zum Beispiel Careerpost)<br />
o Arbeitsmarktbörsen der lokalen Arbeitsämter<br />
o Arbeitsmarktbörsen der lokalen Universitäten<br />
o Praktika für chinesische Studenten in Deutschland oder in<br />
China durch Organisationen wie AIESEC<br />
o Empfehlungen durch chinesische Personaldienstleister<br />
(FESCO, China Star und andere)<br />
o Headhunter<br />
o persönliche Empfehlungen.<br />
� Ist gut qualifi ziertes Personal für alle Branchen verfügbar?<br />
Nein. Auch wenn sich die Anzahl an qualifi ziertem Personal in<br />
den vergangenen Jahren erhöht hat, gibt es in vielen Bereichen<br />
noch erhebliche Engpässe, so zum Beispiel in der Buchhaltung,<br />
Mechatronik oder Logistik. Auch im mittleren Management fehlt<br />
es oftmals an qualifi ziertem Personal. Bei Universitätsabgängern<br />
ist der betriebsinterne Schulungsbedarf weiterhin recht hoch.<br />
Es gibt eine große Zahl von Kooperationen zwischen deutschen<br />
und chinesischen Hochschulen. Deren Absolventen sind für die<br />
Industrie eher geeignet. Es gibt aber regionale und branchenspezifi<br />
sche Engpässe bei hoch qualifi zierten Facharbeitern und<br />
Meistern, vor allem in schnell wachsenden Branchen wie der Automobilindustrie,<br />
Elektronik, aber auch im technischen Vertrieb<br />
und im Management.<br />
� Gibt es eine funktionierende Berufsausbildung?<br />
Eine Berufsausbildung, die unseren Vorstellungen entspricht,<br />
wird erst seit einigen Jahren gefördert. Es gibt verschiedene Formen<br />
staatlicher und privater Berufsschulen mit ein- bis dreijährigen<br />
Ausbildungsgängen. An einigen Standorten wie in Tianjin<br />
oder Taicang gibt es mit deutscher Unterstützung aufgebaute<br />
duale Ausbildungszentren. Viele Unternehmen bilden jedoch<br />
ihre Fachkräfte »on the job« aus.<br />
� Können lokale Kräfte in allen Positionen eingesetzt werden?<br />
Ja. Grundsätzlich gibt es keine rechtlichen Beschränkungen.<br />
� Mit wem wird der Arbeitsvertrag geschlossen?<br />
Bei ausländisch investierten Unternehmen werden die Arbeitsverträge<br />
direkt zwischen Arbeitgeber und chinesischem<br />
Arbeitnehmer geschlossen. Bei ausländischen Repräsentanzen<br />
schließt die Repräsentanz einen Rahmenvertrag mit einer der zugelassenen<br />
chinesischen Personaldienstleistungsgesellschaften<br />
(FESCO, Star) ab. Die chinesischen Mitarbeiter der Repräsentanz<br />
werden in der Anlage zum Rahmenvertrag geführt.<br />
Ausländische Mitarbeiter schließen den Arbeitsvertrag direkt mit<br />
dem Arbeitgeber ab. Unterschieden wird zwischen Entsandten-<br />
vertrag (Head-Offi ce-Arbeitnehmer) oder lokalem Vertrag (FIEbeziehungsweise<br />
Repräsentanz-Arbeitnehmer).<br />
Eine Änderung des Arbeitsvertragsrechts soll noch in diesem Jahr<br />
in Kraft treten. Eine wesentliche Änderung wird sein, dass auch<br />
bei Ablauf von befristeten Verträgen der Arbeitnehmer einen<br />
Anspruch auf eine Abfi ndung haben soll, und zwar für jedes<br />
angefangene Jahr in Höhe von zwei Monatsgehältern, falls der<br />
Vertrag nicht erneuert wird.<br />
� Sind Arbeitsverträge frei verhandelbar?<br />
Für chinesische Mitarbeiter werden die Arbeitsverträge von<br />
den chinesischen Personaldienstleistungsgesellschaften vorgegeben,<br />
die nur in geringem Umfang verhandelbar sind. In<br />
der Praxis werden insbesondere Klauseln zur Verschwiegenheitspfl<br />
icht ergänzt. Für Expats und lokal angestellte Ausländer<br />
sind die Arbeitsverträge frei verhandelbar. Allerdings gelten in<br />
beiden Fällen die zwingenden Bestimmungen des chinesischen<br />
Arbeitsrechts.<br />
� Wie sind Arbeits- und Urlaubszeiten geregelt?<br />
Seit 1995 gilt in China gesetzlich die 40-Stunden-Woche. Für<br />
Überstunden ist ein Zuschlag von 50 bis 300 Prozent vorgeschrieben,<br />
der Urlaubsanspruch liegt zwischen zehn und 20 Tagen<br />
zuzüglich der chinesischen Feiertagswochen zum chinesischen<br />
Neujahr, zu den Mai- und Oktoberfeiertagen.<br />
� Welche Auswirkungen hat die angekündigte Änderung<br />
des Arbeitsvertragsrechtes?<br />
Wesentlich ist, dass geschriebene unbefristete Arbeitsverträge<br />
zum Standard gemacht werden, Arbeitnehmer vor Ausbeutung<br />
und Belästigungen am Arbeitsplatz geschützt sowie die Gewerkschaften<br />
gestärkt werden.<br />
� Welche Lohnnebenkosten fallen bei lokalen Angestellten<br />
an?<br />
Die Lohnnebenkosten haben mittlerweile fast deutsches Niveau<br />
erreicht und betragen regional unterschiedlich zwischen 30 und<br />
gut 40 Prozent des Bruttogehaltes bei in der Bemessungsgrenze<br />
liegenden Gehältern. Allein die Bemessungsgrenze hat sich<br />
aufgrund steigender Gehälter in den vergangenen Jahren um<br />
jährlich acht bis zehn Prozent erhöht.<br />
Bei ausländisch investierten Unternehmen ist die Basis der Sozialkosten<br />
das im Vorjahr gezahlte Bruttogehalt einschließlich<br />
weiterer Zahlungen (zum Beispiel Überstunden) geteilt durch<br />
zwölf Monate. Die maximale Bemessungsgröße ist der dreifache<br />
Durchschnittslohn, der jährlich vom Staat festgelegt wird. Bei<br />
Repräsentanzen ist die Basis der Sozialkosten das durchschnittliche<br />
Jahresbruttogehalt am Ort, in dem sich die Repräsentanz<br />
befi ndet. Maximale Bemessungsgrundlage ist der dreifache<br />
Durchschnittslohn. Die Abrechnung erfolgt zwingend über chinesische<br />
Personaldienstleistungsgesellschaften (FESCO, China<br />
Star und andere).<br />
Hinzu kommen Gebühren für Personal- und Aktenverwaltung.<br />
Darüber hinaus gibt es weitere zusätzliche Leistungen, die<br />
vereinbart werden können, zum Beispiel zusätzliche Krankenversicherung,<br />
andere Versicherungen, Heizungszuschuss,<br />
Verkehrszuschuss, Kinderzuschuss, Weiterbildungszuschuss,<br />
24 CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007
Begräbniszuschuss für Familienangehörige<br />
etc.<br />
� Welche Besonderheiten bestehen<br />
hinsichtlich der Sozialversicherung<br />
für Deutsche in China?<br />
Seit April 2002 gilt das »Abkommen zwischen<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
und der VR China über Sozialversicherung«<br />
für die Renten- und Arbeitslosenversicherung<br />
(nicht für Pfl ege-, Kranken-<br />
und Unfallversicherung). Danach<br />
richtet sich die Versicherungspfl icht von<br />
in China beschäftigten Angestellten nach<br />
den chinesischen Vorschriften. Für von<br />
deutschen Unternehmen nach China<br />
befristet entsandte deutsche Angestellte<br />
mit deutschem Arbeitsvertrag gelten<br />
während der ersten 48 Kalendermonate<br />
der Entsendung die deutschen Vorschriften.<br />
Danach kann eine Befreiung von<br />
der Zahlungspfl icht der chinesischen<br />
Renten- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge<br />
beantragt werden. Nicht von<br />
einem Sozialversicherungsabkommen<br />
erfasste ausländische Angestellte sind<br />
grundsätzlich verpfl ichtet, Mitglied in der<br />
chinesischen Sozialversicherung zu wer-<br />
CHINACONTACT<br />
den. Anmerkung zur Praxis: In Shanghai<br />
ist es derzeit für Ausländer nicht möglich,<br />
in die chinesische Rentenversicherung<br />
einzuzahlen, in Peking schon.<br />
� Welche Steuern muss ein Expatriate<br />
in China abführen?<br />
Grundsätzlich sind natürliche Personen,<br />
die ihren Wohnsitz in China haben, unbeschränkt<br />
einkommensteuerpfl ichtig.<br />
Bei Ausländern, die nur für begrenzte Zeit<br />
in China arbeiten, wird nicht unterstellt,<br />
dass sie ihren Wohnsitz in China haben.<br />
Bei natürlichen Personen ohne Wohnsitz<br />
in China hängt die Besteuerung von der<br />
Dauer des Aufenthalts in China und den<br />
Quellen ihres Einkommens ab: Ausländer,<br />
die weniger als ein Jahr in China gearbeitet<br />
haben, sind nur mit dem Teil ihres Einkommens<br />
in China steuerpfl ichtig, der für<br />
die Tätigkeit in China gezahlt wird. Wenn<br />
ein deutscher Staatsbürger sich in einem<br />
Kalenderjahr weniger als 183 Tage in China<br />
aufgehalten hat und das Einkommen<br />
nicht von einer chinesischen Organisation<br />
oder einem chinesischen Unternehmen<br />
gezahlt wird, kann die Einkommensteu-<br />
ASIEN-SPECIALS<br />
Asien ist seit Jahren die Region mit<br />
der höchsten Wachstumsdynamik.<br />
Neben China-Contact (monatlich) und<br />
TaiwanContact (zweimal pro Jahr)<br />
publiziert der OWC-Verlag weitere<br />
Asien-Specials.<br />
www.owc.de<br />
7 ⁄ 2007<br />
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
erpfl icht entfallen. Dabei wird der Tag<br />
der Einreise mitgerechnet, der Tag der<br />
Ausreise jedoch nicht.<br />
Natürliche Personen, die keinen Wohnsitz<br />
in China haben, sich jedoch in China<br />
zwischen einem Jahr und fünf Jahren<br />
aufgehalten haben, müssen nur auf die<br />
Einkünfte entrichten, die sie innerhalb<br />
Chinas erhalten haben. Ab dem sechsten<br />
Jahr sind sie unbeschränkt mit ihrem<br />
Welteinkommen steuerpfl ichtig. Dieser<br />
Zyklus kann neu gestartet werden, indem<br />
sich die Person entweder 30 Tage am Stück<br />
oder aber 90 Tage über ein Jahr kumuliert<br />
außerhalb Chinas aufhält. Besteuert wird<br />
das Monatseinkommen nach progressiven<br />
Sätzen. Steuerpfl ichtig sind Lohn und<br />
Gehalt, Einkommen aus Dienstleistungen,<br />
Honorare, Lizenzeinkünfte, Dividenden<br />
und Boni, Einkünfte aus Vermietung<br />
und Verpachtung, aus Übertragung von<br />
Vermögensgegenständen sowie andere<br />
Einkünfte. Steuerfrei sind nachweislich<br />
gezahlte Wohnungszulagen, die private<br />
Nutzung des Dienstwagens, Sprachtraining,<br />
Schul- und Kindergartenkosten,<br />
Umzugskosten und ein vertraglich vereinbarter<br />
Heim- und Urlaubsfl ug.<br />
Ja, informieren Sie uns über die<br />
Asien-Specials des OWC-Verlages.<br />
Senden Sie uns kostenlos<br />
Ansichtshefte, Anzeigenpreise,<br />
Themen und Termine.<br />
Besonderes Interesse besteht<br />
an folgenden Ländern:<br />
� Indien<br />
� Japan<br />
Firma<br />
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Abteilung<br />
Herr/Frau<br />
Straße<br />
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Ort<br />
Telefon<br />
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25
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
� Gibt es eine Pfl icht zur Jahressteuererklärung in China?<br />
Seit 2007 muss jeder Steuerpfl ichtige bis 31. März für das Vorjahr<br />
eine Steuererklärung abgeben, sofern das Jahreseinkommen<br />
über 120.000 Yuan lag und der Steuerpfl ichtige sich innerhalb<br />
des Jahres nicht mehr als 30 Tage am Stück oder insgesamt nicht<br />
mehr als drei Monate außerhalb Chinas aufgehalten hat. Dabei<br />
müssen alle Einkommenskategorien erklärt werden, nach sieben<br />
Jahren Aufenthalt in China auch das Welteinkommen.<br />
� Wie hoch sind die Steuersätze auf Einkommen?<br />
Die Steuersätze variieren je nach Einkunftsart. Die Besteuerung<br />
unterliegt einem progressiven Steuersatz:<br />
Monatseinkommen in Yuan Steuersatz in Prozent<br />
0 - 500 .................................. 5<br />
500 - 2.000 .................................10<br />
2.000 - 5.000 .................................15<br />
5.000 - 20.000 ................................ 20<br />
20.000 - 40.000 ................................ 25<br />
40.000 - 60.000 ................................ 30<br />
60.000 - 80.000 ................................ 35<br />
80.000 - 100.000 ................................ 40<br />
über 100.000 ...................................... 45<br />
Für Einkünfte aus Dienstleistungen gilt grundsätzlich ein Steuersatz<br />
von 20 Prozent. Für Einkünfte aus Lizenzen, Vermietung<br />
und Verpachtung sowie aus der Übertragung von Vermögensge-<br />
ULF BOSCH<br />
Lokale Talente gewinnen<br />
Strategisches Employer-Branding<br />
Obwohl ihr zuletzt 50 Prozent mehr Gehalt angeboten wurden, wechselte die Teamleiterin der Audit-Abteilung<br />
einer Kreditkartenfi rma innerhalb des Shanghaier Finanzdistrikts Lujiazui zum direkten Wettbewerber. Von ihrer<br />
ehemaligen Vorgesetzten nach den Gründen befragt, ließ sie wissen, dass die Verdreifachung (!) ihrer Bezüge sowie<br />
die Aussicht auf eine systematische Karriereentwicklung für sie ausschlaggebend für diesen Schritt gewesen seien.<br />
Ihre Stelle konnte seither nicht wieder besetzt werden. Dieses Beispiel aus dem boomenden Bankensektor mag<br />
extrem anmuten, spiegelt jedoch anschaulich die derzeitige Lage am Arbeitsmarkt für qualifi zierte Nachwuchskräfte<br />
in China wider.<br />
Die Herausforderung, lokale Talente zu gewinnen, qualifi zieren<br />
und zu halten ist für ausländische Firmen zu einer existenziellen<br />
Frage geworden. Für multinationale Unternehmen<br />
in China wird der Personalmangel zum limitierenden Faktor<br />
für das strategische Wachstum und die operative Effi zienz.<br />
Eine Alternative zu einer Erhöhung des lokalen Anteils in<br />
der Personalstruktur gibt es nicht. Angesichts der Größe<br />
des Marktes einerseits sowie ausufernder Personalkosten<br />
andererseits stößt der Einsatz von entsandten Mitarbeitern,<br />
sowohl westlicher Expatriates als auch heimkehrender<br />
Auslandschinesen, an seine Grenzen. Lokale Kandidaten<br />
mit entsprechenden Qualifi kationen sind jedoch rar und<br />
stark umworben. Da zusätzlich die Vergütungsniveaus einer<br />
hohen Dynamik unterliegen, ist die Fluktuation in den<br />
Unternehmen ausgesprochen hoch.<br />
Mittlerweile haben viele Firmen die strategische Tragweite<br />
des Personalproblems in China erkannt und sind bereit, entsprechende<br />
Mittel zu dessen Lösung bereitzustellen. Trotzdem<br />
gestaltet sich der Aufbau personeller Kapazitäten äußerst<br />
schwierig. Die Gründe hierfür sind vielfältig und sowohl auf<br />
genständen gilt grundsätzlich ein Steuersatz von 20 Prozent, der<br />
jedoch örtlich zum Teil auf zehn Prozent reduziert ist.<br />
� Gibt es Freibeträge?<br />
Ein Freibetrag von 4.800 Yuan besteht für Steuerpfl ichtige in China,<br />
die Löhne und Gehälter aus dem Ausland beziehen sowie für<br />
Steuerpfl ichtige ohne Wohnsitz in China, die Löhne und Gehälter<br />
in China erzielen. Von der entsprechend der Steuertabelle ermittelten<br />
Steuersumme sind je nach Steuerklasse 25 bis maximal<br />
15.375 Yuan abzugsfähig.<br />
� Gibt es die Möglichkeit einer Steuerrückerstattung?<br />
Grundsätzlich gibt es auch in China eine Form der Rückerstattung<br />
der Lohn- und Gehaltssteuer, wobei es sich nicht um eine<br />
Rückerstattung in unserem Sinne handelt, sondern um eine »Belohnung<br />
der Unternehmen, die regelmäßig Steuern abgeführt<br />
haben«. Die Erstattungssumme wird nicht individuell, sondern<br />
pauschal mit zwei Prozent der gezahlten Steuersumme im Jahr<br />
berechnet. Die Steuerrückerstattung kann vom Unternehmen ab<br />
März des Folgejahres für die im vorherigen Kalenderjahr tatsächlich<br />
eingezahlte Steuer (das heißt Dezember des Vorvorjahres<br />
bis November der Vorjahres) beim Finanzamt beantragt werden<br />
und wird ausschließlich auf Geschäftskonten überwiesen. Die<br />
meisten Unternehmen nutzen diese Gelder für Incentives.<br />
arbeitsmarktbezogene als auch unternehmensindividuelle<br />
Sachverhalte zurückzuführen.<br />
Ausbildung fehlt Praxisnähe<br />
Im Hinblick auf Berufseinstiegspositionen bringt China heute<br />
mehr Absolventen als sonst ein Land auf der Welt hervor. Rein<br />
zahlenmäßig steht daher eigentlich ausreichend Personal zur<br />
Verfügung. Es tut sich jedoch zunehmend eine Diskrepanz<br />
zwischen Ausbildungsinhalten und Unternehmensanforderungen<br />
auf. Da sich die Hochschulen vor allem auf die Theorievermittlung<br />
konzentrieren, vermissen ausländische Firmen<br />
bei den Kandidaten insbesondere Qualifi kationsmerkmale wie<br />
Praxisnähe, ganzheitliches Denken, selbstständiges Handeln,<br />
Kreativität, Führungsfähigkeit sowie Ergebnisorientierung.<br />
Dem Überangebot an traditionell ausgebildeten Absolventen<br />
steht einn Mangel an qualifi ziertem Nachwuchs gegenüber.<br />
Bezogen auf die jungen Berufstätigen sieht die Situation<br />
nicht besser aus. Kandidaten mit relevanter Erfahrung sind<br />
in einigen Branchen kaum noch zu fi nden. Das Segment der<br />
»gestandenen« Fach- und Führungskräfte mit langjähriger Be-<br />
26 CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007
ufserfahrung ist hingegen quasi nicht existent. Die »verlorene<br />
Generation« der Jahrgänge 1947 bis 1960 wurde im Verlauf<br />
der »Kulturrevolution« um jegliche Ausbildungschancen gebracht<br />
und fand später kaum Zugang zum wirtschaftlichen<br />
Geschehen.<br />
Wettbewerb um Talente<br />
In den Unternehmen steigt die Nachfrage nach geeigneten<br />
Kandidaten jedoch unvermindert weiter. Dabei stehen die<br />
ausländischen Firmen nicht nur untereinander im Wettstreit.<br />
Top-Talente werden zunehmend auch von den börsennotierten<br />
»Red Chips« wie China Mobile, CNOOC oder Lenovo und<br />
aufstrebenden chinesischen Markenunternehmen wie Amoi,<br />
Hi sense, Li-Ning umworben. Diese sind durchaus ernstzunehmende<br />
Konkurrenten für multinationale Unternehmen.<br />
Mehr als die Hälfte der chinesischen Absolventen (53<br />
Prozent) würden am liebsten für ein rein chinesisches (Groß)-<br />
Unternehmen ohne jegliche ausländische Beteiligung, jedoch<br />
mit internationalem Netzwerk arbeiten. Als mögliche Gründe<br />
kommen karrieretechnische Überlegungen – kein »Glasdach«<br />
zwischen lokalen und ausländischen Managern –, die Unternehmensgröße,<br />
das Nebenleistungsangebot, die Arbeitsplatzsicherheit<br />
und nicht zuletzt patriotische Erwägungen<br />
in Betracht. Multinationale Unternehmen in China haben<br />
als Arbeitgeber demzufolge einen gewissen »natürlichen«<br />
Wettbewerbsnachteil. Dessen sind sie sich jedoch häufi g<br />
nicht bewusst und ergreifen daher auch nicht entsprechende<br />
Gegenmaßnahmen.<br />
Um aktiv zu werden, muss nicht nur das Bewusstsein sondern<br />
auch das erforderliche Wissen vorhanden sein. Für viele<br />
multinationale Unternehmen stellt der chinesische Arbeitsmarkt<br />
eine »Black Box« dar. Dies liegt vor allem an einem Mangel<br />
an fundierten Marktinformationen sowie praxisnahem<br />
Umsetzungs-Know-how. Weitgehende Unwissenheit herrscht<br />
oft sowohl hinsichtlich des Zugangs zu den potenziellen Nachwuchskräften<br />
als auch der Möglichkeiten, sich als attraktiver<br />
Arbeitgeber im chinesischen Markt zu positionieren.<br />
Einigermaßen brauchbare Informationen sind kaum verfügbar<br />
oder schwer zugänglich. Die wenigsten der ausländischen<br />
Firmen ergreifen vor diesem Hintergrund die Initiative<br />
und erheben die benötigten Informationen. Gezielte Benchmarking-Studien<br />
zu den Einstellungen und Präferenzen von<br />
Top-Talenten können hier die strategische Entscheidungsgrundlage<br />
für die Entwicklung von effektiven Anreiz-, Personalentwicklungs-<br />
und -bindungssystemen liefern.<br />
Gezieltes Personalmarketing<br />
Um ihre Wachstumsstrategien trotz des großen Wettbewerbs<br />
um die besten Talente umsetzen zu können, versuchen die<br />
Unternehmen zunehmend ihre Alleinstellungsmerkmale als<br />
attraktive Arbeitgeber herauszuarbeiten und diese in Form<br />
eines Employer-Brands zu vermitteln. Chinas begehrteste Arbeitgeber<br />
betreiben hierfür gezieltes Personalmarketing und<br />
konzentrieren sich auf Vergütungs-, Entwicklungs- sowie<br />
Work-Life-Balance-Aspekte.<br />
Hinsichtlich der Kommunikation hat sich eine Kombination aus<br />
zielgruppenspezifi schem »Direktmarketing« für potenzielle<br />
Kandidaten, etwa über Hochschulkooperationen, Mentorenprogramme,<br />
Alumni-Netzwerke, Job-Börsen sowie einer breiter<br />
angelegten Öffentlichkeitsarbeit in Verknüpfung mit dem Produktmarketing<br />
als zielführend erwiesen. Der Bekanntheitsgrad<br />
CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007<br />
CHINA<br />
Investitions- und<br />
Standortführer 2006<br />
Der neue Investitions- und Standortführer China 2006 wird auf<br />
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CHINA<br />
© Institut für Außenwirtschaft GmbH, Düsseldorf2006,www.ifa-d.com<br />
Investitions- und<br />
Standortführer<br />
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Investment and<br />
Location Guide<br />
27
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
ist vor allem wichtig, um von den Kandidaten überhaupt als<br />
potenzieller Arbeitgeber in Betracht gezogen zu werden. Damit<br />
diese jedoch auch dem Unternehmen beitreten und nicht<br />
frühzeitig wechseln, spielen die »harten« Vertragsbestandteile,<br />
insbesondere die Vergütung, eine herausragende Rolle. Der Aufbau<br />
eines fi nanziellen Grundstocks hat in den ersten Berufsjahren<br />
höchste Priorität.<br />
Die Loyalität zum Unternehmen oder eine gewisse Geradlinigkeit<br />
im Lebenslauf spielt dabei für viele Kandidaten eine<br />
untergeordnete Rolle. Um Kandidaten »an Bord« zu holen<br />
und »Job-Hopping« einzudämmen, ist die Sicherstellung einer<br />
marktadäquaten Vergütung (zum Beispiel über quartalsmäßige<br />
Anpassungen oder »Marktausgleichszulagen«), ergänzt durch<br />
leistungsbezogene Anreize und attraktive Nebenleistungen,<br />
unerlässlich.<br />
Für die chinesischen Mitarbeiter steht außerdem die Möglichkeit<br />
der individuellen Weiterentwicklung im Vordergrund.<br />
Hier können Unternehmen sich ihre oftmals bereits zentral<br />
aufgesetzten Personalentwicklungssysteme zu Nutze machen.<br />
Durch auf China angepasste Systeme können sich Unternehmen<br />
effektiv im Arbeitsmarkt differenzieren. Dabei werden Aspekte<br />
MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />
� Welcher Messestandort ist der richtige?<br />
Kundennähe und Internationalität der Veranstaltungen sind<br />
entscheidend. Letzteres können bisher nur wenige Messeplätze<br />
bieten. Wichtig ist die genaue Information im Vorfeld der Veranstaltung<br />
– Besucherzahl und -struktur, Organisator der Veranstaltung,<br />
Alter des Messezentrums. Auf kleinen Messen sind die<br />
Risiken für Neulinge deutlich höher und das Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />
ist meist nicht optimal. Unabhängig vom Messestandort<br />
sollte der Messeauftritt immer sorgfältig vorbereitet und genügend<br />
Zeit für die Nachbereitung eingeplant werden.<br />
� Gibt es Förderungen der Messebeteiligung?<br />
Ja. Im Rahmen des Auslandsmesseprogramms des Bundes<br />
für das Jahr 2008 bietet das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie deutschen Unternehmen Exportplattformen<br />
auf 243 Auslandsmessen, davon 62 in China und Hongkong.<br />
Nach der bisherigen Planung stehen dafür 36 Millionen Euro<br />
zur Verfügung. Die Liste der ausgewählten Messen kann über<br />
die Messe-Datenbank des AUMA Ausstellungs- und Messe-Ausschuss<br />
der Deutschen Wirtschaft unter www.auma-messen.de/<br />
Auslandsmesseprogramme recherchiert werden.<br />
� Welche Bedeutung haben Messebeteiligungen der Bundesländer?<br />
Mit wechselnden Branchen- und Länderschwerpunkten richten<br />
sich die Messebeteiligungsprogramme der einzelnen Bundesländer<br />
laufend neu auf die Bedürfnisse »ihrer« Unternehmen aus.<br />
INFORMATIONSBESCHAFFUNG & ANSPRECHPARTNER<br />
� Wer bietet in Deutschland Informationen zu China?<br />
Erste und direkte Ansprechpartner für Unternehmen sind die Industrie-<br />
und Handelskammern. Sie sind mit den Delegiertenbüros<br />
der Deutschen Wirtschaft in China eng verknüpft. Mit Büros<br />
wie Flexibilität (nicht »one-size-fi ts-all«) und Praxisbezug (»onthe-job«)<br />
von den Kandidaten besonders geschätzt. Nicht zu<br />
vernachlässigen sind im chinesischen Arbeitsumfeld darüber<br />
hinaus die soziale Einbindung und eine Vereinbarkeit von Berufs-<br />
und Privatleben.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination der<br />
Faktoren »Wirtschaftsboom«, »Personalmangel« und »Gehälterinfl<br />
ation« das Personalumfeld in China zu einer großen<br />
Herausforderung werden lässt. Um trotz aller Widrigkeiten die<br />
Unternehmensziele im chinesischen Markt erreichen zu können,<br />
ist strategisches Employer-Branding die wohl effektivste Waffe im<br />
Kampf um die besten lokalen Talente. Mit gezieltem Employer-<br />
Branding können Unternehmen einerseits Unzulänglichkeiten in<br />
den Personalsystemen ausgleichen und sich andererseits wichtige<br />
Wettbewerbsvorteile im Arbeitsmarkt verschaffen. �<br />
Ulf Bosch ist Senior Manager im Shanghaier Büro der Unternehmensberatung<br />
Watson Wyatt und leitet den dortigen <strong>German</strong> Desk.<br />
ulf.bosch@watsonwyatt.com / www.watsonwyatt.com<br />
Sie ergänzen das Auslandsmesseprogramm des Bundes. Besonders<br />
kleine und mittelständische Unternehmen erhalten mit der<br />
geförderten Teilnahme an Gemeinschaftsständen Unterstützung<br />
bei der Erschließung neuer Auslandsmärkte.<br />
� Wie fi ndet man den »richtigen« Messebauer?<br />
Den »richtigen« Messebauer in China zu fi nden ist nicht immer<br />
leicht. Nicht nur der Messemarkt China entwickelt sich in<br />
raschem Tempo, auch die Anzahl der in diesem Dienstleistungsbereich<br />
tätigen Unternehmen hat sich in den vergangenen<br />
Jahren vervielfacht. Wird der Messeauftritt von Deutschland aus<br />
organisiert, empfi ehlt sich die Zusammenarbeit mit einem Full-<br />
Service-Dienstleister. Orientieren sollte sich dessen Auswahl an<br />
verschiedenen Kriterien wie Kompetenz (er sollte über internationale<br />
Erfahrungen verfügen), Design (wegen der eingeschränkten<br />
Auswahl an Materialien und Systemen ist es wichtig, mit einem<br />
guten Design eigene Akzente zu setzen, um sich von der Masse<br />
der Aussteller abzuheben), Qualität (Arbeiten unter Zeitdruck<br />
ist beim Messeaufbau die Regel), Sicherheit (qualifi zierte Messebauer<br />
verfügen über fachkundiges Personal, das nicht nur<br />
eine Design- sondern auch eine Statikausbildung hat – das ist<br />
für die Sicherheit von Standpersonal und Besuchern von entscheidender<br />
Bedeutung) sowie Verlässlichkeit (auf gute interne<br />
Organisation des Messebauers achten,damit dessen Probleme,<br />
zum Beispiel Liquiditätsschwierigkeiten, nicht den Aussteller und<br />
seinen Erfolg auf der Veranstaltung beeinträchtigen).<br />
in Peking, Shanghai und Kanton besteht ein direkter Austausch,<br />
wodurch die Unternehmen schnelle und kompetente Beratung<br />
erhalten. Ebenso stehen die Teams der <strong>German</strong> <strong>Centres</strong> in Stuttgart<br />
beziehungsweise Peking sowie in München beziehungs-<br />
28 CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007
weise Shanghai jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung.<br />
Als privatwirtschaftliche Vereinigung und Mitgliederorganisation<br />
ist der Ostasiatische Verein e.V. (OAV) Asien-Spezialist und<br />
Ansprechpartner für Unternehmen aller Branchen aus ganz<br />
Deutschland. Bei der Gründung des Asien-Pazifi k-Ausschusses<br />
der Deutschen Wirtschaft (APA) 1993 durch den Bundesverband<br />
der Deutschen Industrie, den Deutschen Industrie- und Handelstag<br />
und den Ostasiatischen Verein stand das Ziel im Vordergrund,<br />
den Vorsprung von Unternehmen aus wichtigen Konkurrenzländern<br />
beim Asien-Engagement wettzumachen. Der APA, seit<br />
1999 erweitert um die Träger Bundesverband deutscher Banken<br />
und Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels,<br />
setzt sich dafür ein, intensivere wirtschaftliche Beziehungen<br />
in beide Richtungen herzustellen und die wirtschaftspolitischen<br />
Rahmenbedingungen für das Asien-Geschäft sowohl in<br />
Deutschland als auch in den asiatisch-pazifi schen Ländern zu<br />
verbessern. Ein weiteres Forum für Wirtschaftspartner ist die<br />
DCW Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung e.V., Köln.<br />
Seit 1987 organisiert sie den Erfahrungsaustausch zwischen<br />
Firmen, Institutionen und Persönlichkeiten im China-Geschäft.<br />
Durch regionale Arbeitskreise ist der Verein bundesweit präsent.<br />
Daneben gibt es eine Vielzahl von Verbänden und Vereinen, die<br />
sich, entweder branchenspezifi sch oder regional organisiert, für<br />
den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zu China engagieren<br />
und kompetente Ansprechpartner von Unternehmen sind.<br />
� Was können die deutschen diplomatischen Vertretungen<br />
in China für deutsche Unternehmen tun?<br />
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7 ⁄ 2007<br />
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
Neben der deutschen Botschaft in Peking gibt es Generalkonsulate<br />
in Shanghai, Kanton, Chengdu sowie in Hongkong. Die<br />
Handelsförderungsstelle der Deutschen Botschaft in Peking und<br />
die Wirtschaftsdienste an den Generalkonsulaten sind wichtige<br />
Ansprechpartner für deutsche Unternehmen in China. Sie beobachten,<br />
gestalten und informieren über die Rahmenbedingungen<br />
für Handel und Investitionen in China und leisten aktive<br />
Lobbyarbeit für deutsche Unternehmensinteressen gegenüber<br />
chinesischen Behörden. Darüber hinaus sind sie auch eine mögliche<br />
»Brücke« zu chinesischen Regierungsstellen, wenn es darum<br />
geht, in Schwierigkeiten geratenen Unternehmen zu helfen.<br />
� Welche Leistungen bieten die Delegiertenbüros der<br />
Deutschen Wirtschaft?<br />
Das Serviceangebot umfasst unter anderem Adressenrecherchen,<br />
Firmeninformationen und Firmenrecherchen, Marktstudien,<br />
Firmenvertretungen, Gründung von Repräsentanzen und<br />
100-prozentigen Tochtergesellschaften, individuelle Beratung<br />
und Projektbetreuung, Kontaktvermittlung, Recruitment Service,<br />
Standortanalysen, Training Service, Übersetzen/Dolmetschen,<br />
Unterstützung in Rechts- und Zollfragen, Visa-Service, Webservice,<br />
Werbung, Promotion und Anzeigen.<br />
� Daneben gibt es die Deutsche Handelskammer in China.<br />
Welche Aufgaben hat sie?<br />
Die Deutsche Handelskammer in China unterstützt und fördert<br />
die Interessen der Deutschen Wirtschaft in China im Allgemeinen<br />
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100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
und ihrer Mitglieder im Besonderen. Das<br />
geschieht durch Lobbying, Networking,<br />
direkte Kontakte zur deutschen Regierung,<br />
Informationen für Unternehmen in<br />
Deutschland.<br />
� Welche Möglichkeiten bieten die<br />
<strong>German</strong> <strong>Centres</strong> in Peking und<br />
Shanghai?<br />
Als Instrument der Außenwirtschaftsförderung<br />
unterstützen die <strong>German</strong> <strong>Centres</strong><br />
in Shanghai und Peking deutsche Unternehmen<br />
beim Markteintritt in China. In<br />
Kooperation mit dem Delegiertenbüro<br />
der Deutschen Wirtschaft erhalten die<br />
Unternehmen vom <strong>German</strong> Centre alle<br />
Leistungen, die sie als Neueinsteiger in<br />
China brauchen. Die <strong>German</strong> <strong>Centres</strong><br />
bieten deutschen Unternehmen repräsentative<br />
Büro- und Konferenzräume<br />
sowie ein umfassendes Dienstleistungspaket<br />
an. Die <strong>German</strong> <strong>Centres</strong> sind<br />
zuverlässige Quellen für Informationen<br />
und kompetenter Ansprechpartner zu<br />
Fragen des Markteinstiegs. Workshops,<br />
Seminare und Präsentationen gehören<br />
zu den regelmäßigen Veranstaltungen in<br />
den Häusern.<br />
ALLTAG IN CHINA<br />
� Welche Formalitäten hat ein Expatriate<br />
bei seiner Einreise in China zu<br />
erledigen?<br />
Der Expatriate muss als erstes seine Aufenthaltsgenehmigung<br />
und sein Visum<br />
beantragen, die neuerdings im Pass<br />
eingetragen werden und in der Regel<br />
ein Jahr Gültigkeit haben. Die zuständige<br />
Behörde ist die Division of Aliens and Exit-<br />
Entry Administration des lokalen Amtes<br />
für Auswärtige Angelegenheiten.<br />
Voraussetzung für die Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung<br />
und des Visums ist,<br />
dass der Antragsteller einen gültigen und<br />
von der Hausverwaltung beglaubigten<br />
Mietvertrag hat, mit dem er sich bei seinem<br />
zuständigen Einwohneramt polizeilich<br />
angemeldet hat, dass der Antragsteller<br />
sich dem offi ziellen Gesundheitstest<br />
bei einem ausgewiesenen chinesischen<br />
Krankenhaus unterzogen hat und über<br />
eine entsprechende Urkunde verfügt. Unter<br />
bestimmten Umständen kann dieser<br />
Gesundheitstest auch bereits im Vorfeld in<br />
Deutschland absolviert werden. Der Antragsteller<br />
benötigt einen Arbeitsvertrag,<br />
der Antrag auf Aufenthaltsgenehmigung<br />
sowie das Visum müssen mit einem<br />
� Welche Rolle spielt die Europäische<br />
Handelskammer in China?<br />
Die im Oktober 2000 gegründete Europäische<br />
Handelskammer in China<br />
vertritt knapp 1.100 Unternehmen der 27<br />
Mitgliedsstaaten der EU. Im Gegensatz<br />
zu den Länderkammern bietet sie keine<br />
Dienstleistungen für einzelne Unternehmen<br />
an. Ihr Hauptanliegen ist Lobbying<br />
für die Interessen der Mitgliedsunternehmen,<br />
vor allem auch bei der Umsetzung<br />
der WTO-Beschlüsse durch China. Sie ist in<br />
branchenspezifi sche Arbeitsgruppen gegliedert,<br />
in denen regelmäßig Probleme<br />
des Geschäfts in der jeweiligen Branche<br />
diskutiert werden und ein gemeinsamer<br />
europäischer Standpunkt formuliert wird,<br />
der sowohl gegenüber den chinesischen<br />
Behörden als auch der Europäischen<br />
Kommission in Brüssel vertreten wird.<br />
Jährlich veröffentlicht die Kammer dazu<br />
ein Positionspapier mit den wichtigsten<br />
Anliegen der Mitgliedsunternehmen und<br />
Lösungsvorschlägen für einen besseren<br />
Marktzugang in China. Die Kammer ist<br />
in Peking, Shanghai, Nanjing, Chengdu,<br />
Tianjin, Shenyang und Kanton präsent.<br />
offi ziellen chinesischen Firmensiegel<br />
beglaubigt sein.<br />
Für Anträge und Untersuchung sind<br />
Passkopien und eine Vielzahl von Fotos<br />
erforderlich.<br />
� Für welchen Zeitraum wird die Aufenthaltsgenehmigung<br />
und Arbeitserlaubnis<br />
gewährt?<br />
Die Arbeitserlaubnis ist an die Aufenthaltsgenehmigung<br />
gebunden. Eine<br />
separate Aufenthaltsgenehmigung gibt<br />
es nicht mehr, sie wird gemeinsam mit<br />
dem Visum erteilt und ist jeweils für ein<br />
Jahr gültig.<br />
� Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten<br />
für Expatriates in China?<br />
Reiseführer rechnen die chinesischen<br />
Großstädte oftmals zu den teuersten<br />
Orten der Welt. Doch wer sich nicht nur<br />
touristisch in China aufhält, fi ndet schnell<br />
heraus, dass die individuellen Lebenshaltungskosten<br />
nach einer Eingewöhnungsphase<br />
gewöhnlich sinken. Da Expatriates<br />
inzwischen auch in chinesischen Vierteln<br />
Wohnungen anmieten können, sind die<br />
Mieten für Wohnungen in Peking und<br />
30 CHINACONTACT<br />
7 ⁄ 2007
Shanghai deutlich günstiger als in der Vergangenheit. In Peking<br />
muss man für eine Wohnung mit westlichem Standard etwa genauso<br />
viel rechnen wie in München oder Frankfurt am Main.<br />
� Welche Auslandskrankenversicherung sollte ein deutscher<br />
Expatriate abschließen?<br />
Gesetzliche Krankenversicherungen decken normalerweise<br />
einen längerfristigen Arbeitsaufenthalt im außereuropäischen<br />
Ausland nicht ab. Es ist daher ratsam, eine private Krankenversicherung<br />
zu wählen, die sich besonders auf diesem Gebiet spezialisiert<br />
hat. Die anfallenden Kosten werden im Regelfall voll vom<br />
Arbeitgeber übernommen. Lokal angestellte Ausländer sollten<br />
eine entsprechende Auslandszusatzversicherung abschließen.<br />
Generell empfi ehlt es sich, eine Anwartschaft auf die gesetzliche<br />
Krankenversicherung in Deutschland abzuschließen, ehe die gesetzliche<br />
Versicherung aufgegeben wird. Diese Regelung könnte<br />
jedoch in nächster Zeit im Rahmen der deutschen Gesundheitsreform<br />
obsolet werden.<br />
� Wie ist die medizinische Versorgung in China organisiert?<br />
Solange man sich in chinesischen Großstädten aufhält, kann<br />
auf eine ausreichende Menge an Ärzten und Krankenhäusern<br />
zurückgegriffen werden, deren Standards mit denen in Deutschland<br />
vergleichbar sind. Erste Anlaufstelle ist oft der deutsche Botschaftsarzt<br />
in Peking oder eine andere Einrichtung mit ausländi-<br />
CHINACONTACT<br />
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7 ⁄ 2007<br />
100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />
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eine Versicherung zur Notfallevakuierung mit einem westlichen<br />
Anbieter, da die Rettungsdienste in China noch nicht zuverlässig<br />
und fl ächendeckend arbeiten.<br />
� Darf man mit dem deutschen Führerschein in China Auto<br />
fahren?<br />
Nein, wer in China Auto – auch einen Mietwagen – fahren will,<br />
benötigt einen chinesischen Führerschein, für den eine Prüfung<br />
zu absolvieren ist. Allerdings kann auch ein so genannter »Touristenführerschein«<br />
beantragt werden, der abhängig von der<br />
Gültigkeit und Art des Visums auf wenige Monate zeitlich begrenzt<br />
ist. Voraussetzung sind der deutsche Führerschein sowie<br />
die Teilnahme an einem Theorie-Kurs. In den großen Städten gibt<br />
es dafür einige Anbieter.<br />
� Gibt es deutsche / internationale Schulen?<br />
Ja. Sowohl in Peking als auch in Shanghai gibt es eine Deutsche<br />
Schule. Daneben gibt es ein Reihe internationaler Schulen, auch<br />
in verschiedenen anderen Städten.<br />
� Können deutsche Kinder auch chinesische Schulen besuchen?<br />
Grundsätzlich ja, jedoch könnte es Probleme mit der Anerkennung<br />
der Abschlüsse in Deutschland geben. �<br />
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