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china - German Centres

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CHINACONTACT<br />

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Special<br />

Juli 2007 11. Jahrgang 9,80 € H49998<br />

CHINACONTACT<br />

DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR IHREN GESCHÄFTSERFOLG IN CHINA<br />

WEGWEISER CHINA<br />

100 Fragen & 100 Antworten<br />

zum China-Geschäft<br />

MIT LEASING STEUERN SPAREN<br />

Alternativen der Unternehmensfi nanzierung<br />

LOKALE TALENTE GEWINNEN<br />

Strategisches Employer-Branding<br />

Gemeinsam herausgegeben mit dem <strong>German</strong> Centre for Industry and Trade Beijing<br />

und dem <strong>German</strong> Centre for Industry and Trade Shanghai


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: : GERMAN-<br />

GERMAN-THAI GERMAN- THAI CHAMBER CHAMBER OF OF COMMERCE<br />

COMMERCE<br />

T : : [66.2] [66.2] 670.0600 670.0600 F : : : [66.2] [66.2] 670.0601 670.0601 E EE:<br />

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Foto: Fotostudio Elke Schöps<br />

CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007<br />

EDITORIAL<br />

Peter Tichauer<br />

Chefredakteur<br />

100 Fragen – viele Antworten<br />

China bleibt für die deutsche Wirtschaft eine wichtige Adresse: Mit einem<br />

Handelsvolumen von 78,2 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr ist<br />

Deutschland Chinas sechstwichtigster Handelspartner in der Welt und der<br />

wichtigste in Europa. Deutschland ist ebenfalls der größte europäische Investor<br />

in China. Allein im vergangenen Jahr investierten deutsche Unternehmen<br />

in dem Land 1,98 Milliarden US-Dollar. Das Gesamtvolumen deutscher Direktinvestitionen<br />

belief sich Ende 2006 auf insgesamt 14 Milliarden US-Dollar. Damit<br />

rangiert Deutschland unter den Top-Investoren in China auf Platz neun.<br />

Die Bilanz ist positiv, darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass viel<br />

mehr möglich ist. Denn in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden<br />

Ländern gibt es durchaus auch eine Reihe von Problemen, die auf der Tagung<br />

des Gemischten Wirtschaftsausschusses Deutschland-China Ende Juni 2007<br />

thematisiert wurden: Vom zuverlässigen Schutz geistigen Eigentums über die<br />

Gleichbehandlung chinesischer und ausländisch investierter Unternehmen<br />

sowie Aufl agen beim Technologietransfer bis hin zu Fragen der Zertifi zierung<br />

und Standardisierung reicht die Palette der Probleme, die den deutschen Unternehmern<br />

unter den Nägeln brennen.<br />

Neben diesen »großen«, auf politischer Ebene zu lösenden Fragen, gibt es<br />

noch eine Vielzahl »kleinerer«, aber nicht weniger wichtiger, mit denen sich<br />

jeder, der in China lebt und arbeitet, »herumschlagen« muss: Welchen Einfl uss<br />

hat die chinesische Politik auf die Wirtschaft? Ist eine Investition in China sicher?<br />

Welches ist der ideale Standort für ein Engagement? Muss man ein Konto<br />

bei einer chinesischen Bank eröffnen? Ist ausreichend qualifi ziertes Personal<br />

vorhanden und wie bekomme ich es? Wie hoch ist die Steuerbelastung und<br />

kann ich wie in Deutschland eine Steuerrückerstattung erhalten? Wer bietet<br />

Informationen und Hilfestellungen im China-Geschäft? Und nicht zuletzt<br />

sind es die vielen simplen Probleme, die den Alltag in China bestimmen,<br />

angefangen von der Wohnsituation über die medizinische Versorgung und<br />

Versicherungen bis hin zu der Frage, ob man in China mit einem deutschen<br />

Führerschein Auto fahren kann.<br />

Antworten darauf geben die bereits in dritter Aufl age erscheinenden und<br />

deutlich erweiterten »100 Fragen & 100 Antworten zum China-Geschäft«. Gemeinsam<br />

mit den <strong>German</strong> <strong>Centres</strong> for Industry and Commerce in Peking und<br />

Shanghai erarbeitet, sind sie in diesem Jahr auch als Sonderdruck erhältlich.<br />

Die »100 Fragen & 100 Antworten« sind für China-Einsteiger eine erste wichtige<br />

Informationsquelle, die professionelle Beratung natürlich nicht ersetzen<br />

kann. Und für diejenigen, die seit Jahren in China tätig sind, ist sie mit Sicherheit<br />

eine interessante Lektüre, die zeigt, welche »kleinen Dinge«, die fast schon<br />

zur Selbstverständlichkeit geworden sind, im täglichen Geschäftsleben zu<br />

beachten sind.<br />

3<br />

Far Eastern Limited<br />

Kompetenz in China<br />

Ihr Vorteil:<br />

Peking<br />

Ludwigshafen Shanghai<br />

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Far Eastern Limited –<br />

Spezialist für Ihr Chinageschäft<br />

Chinaerfahrene Consultants<br />

Ständige Marktpräsenz in China<br />

Kontakt zu chin. Entscheidungsträgern<br />

Langjährige Erfahrung bei der Umsetzung<br />

Büros in Peking, Shanghai, Xiamen<br />

(Provinz Fujian) und Guangzhou (Kanton)<br />

Unsere Leistungen:<br />

Marktstudien / Feasibility Studies<br />

Strategieentwicklung<br />

Vertriebsaufbau<br />

Konzeption „Repräsentanz auf Zeit“<br />

Gründung von Tochtergesellschaften<br />

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Ralf Marohn<br />

Managing Director<br />

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Senior Consultant<br />

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Tel.: 06 21 - 5 86 21-0<br />

Fax: 06 21 - 5 29 65 81<br />

E-Mail: info@far-eastern.de<br />

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100 Fragen &<br />

100 Antworten<br />

zum China-<br />

Geschäft<br />

Ein ChinaContact-Special in Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>German</strong> Centre for Industry and Trade,<br />

Peking, und dem <strong>German</strong> Centre for Industry<br />

and Trade, Shanghai<br />

Themen:<br />

6 Wirtschaftspolitik<br />

6 China in der WTO<br />

7 Standorte und Investitionszonen<br />

10 Handel<br />

13 Investitionen<br />

17 Finanzierung<br />

22 Recht & Steuern<br />

23 Unternehmensgründung<br />

24 Personalbeschaffung & -führung<br />

28 Messen & Ausstellungen<br />

28 Informationsbeschaffung & Ansprechpartner<br />

30 Alltag in China<br />

Hinweis: Die »100 Fragen & 100 Antworten zum China-Geschäft« erscheinen mit dieser<br />

Ausgabe in dritter, überarbeiteter Aufl age. Sie sollen Einsteiger im China-Geschäft<br />

darauf aufmerksam machen, welche Fragen bei einem Engagement in China gestellt<br />

werden müssen und erste Antworten für Entscheidungen geben. Eine fundierte Beratung<br />

kann dies aber nicht ersetzen. Da zahlreiche Fragen und Antworten – etwa zum<br />

Alltagsleben in China – nach wie vor aktuell sind, verweisen wir auch auf die Ausgaben<br />

der Jahre 2004 und 2005.<br />

Das ChinaContact-Special<br />

»100 Fragen & 100 Antworten<br />

zum China-<br />

Geschäft« entstand in Zusammenarbeit<br />

mit dem<br />

<strong>German</strong> Centre for Industry<br />

and Trade, Peking,<br />

und dem <strong>German</strong> Centre<br />

for Industry and Trade,<br />

Shanghai.<br />

<strong>German</strong> Centre for Industry and<br />

Trade Peking<br />

Unit 1111, Landmark Tower 2<br />

8 North Dongsanhuan R oad<br />

Peking 100 004, VR China<br />

Telefon 0086 10 / 65 90 69 19/20/21<br />

Fax 0086 10 / 65 90 77 68<br />

beijing@germancentre.org.cn<br />

www.germancentre.org.cn<br />

<strong>German</strong> Centre for Industry and<br />

Trade Shanghai<br />

88 Keyuan Road, Pudong<br />

Zhangjiang Hi-Tech Park<br />

Shanghai 201203, VR China<br />

Telefon 0086 21 / 28 98 68 88<br />

Fax 0086 21 / 28 98 68 92<br />

info@gcshanghai.com<br />

www.germancentreshanghai.com<br />

CHINACONTACT<br />

DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR IHREN GESCHÄFTSERFOLG IN CHINA<br />

ChinaContact<br />

Ritterstraße 2 B, 10969 Berlin<br />

Telefon 030 / 61 50 89 26<br />

Fax 030 / 61 50 89 27<br />

<strong>china</strong>-contact@owc.de<br />

www.owc.de<br />

Erscheinungstermin: Juli 2007<br />

Vervielfältigung und auszugsweise Wiedergabe<br />

ist nur unter Angabe der Quelle gestattet. Die Antworten<br />

wurden sorgfältig recherchiert, für Irrtümer<br />

oder Unterlassungen wird jedoch keine Haftung<br />

übernommen.


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100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

WIRTSCHAFTSPOLITIK<br />

� Welche wesentlichen Schwerpunkte werden heute in der<br />

chinesischen Wirtschaftspolitik gesetzt?<br />

Die Richtlinien für die Wirtschaftsentwicklung bis zum Jahr 2010<br />

sind in dem vom Nationalen Volkskongress im März verabschiedeten<br />

11. Fünfjahresprogramm formuliert. Der Förderung des<br />

Mittelstandes sowie dem Umweltschutz und der effi zienteren<br />

Nutzung von Energie und Rohstoffen wird insbesondere hohe<br />

Priorität eingeräumt. Der für den Ressourcenverbrauch verwendete<br />

Anteil am BIP soll um 20 Prozent reduziert und der Gesamtausstoß<br />

wichtiger Schadstoffe um zehn Prozent verringert werden.<br />

Dazu hat China unmittelbar vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm<br />

einen eigenen Umweltplan veröffentlicht. Das jährliche<br />

Wirtschaftswachstum soll bis 2010 unter acht Prozent begrenzt<br />

werden. Trotz der Bemühungen der chinesischen Regierung zur<br />

Abkühlung der Wirtschaft gehen Analysten allerdings davon aus,<br />

dass auch im laufenden Jahr ein zweistelliges Wirtschaftswachstum<br />

erreicht wird. Chinas technologische Kapazitäten sollen<br />

gestärkt und der gesellschaftlichen Entwicklung und den sozialen<br />

Belangen soll mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Im<br />

Vordergrund stehen eine wissenschaftlich begründete Politik der<br />

Wirtschaftsentwicklung und die »Schaffung einer harmonischen<br />

Gesellschaft«, in der die Erhöhung des Lebensstandards der benachteiligten<br />

ländlichen Bevölkerung im Mittelpunkt steht. Der<br />

Plan für eine »neue sozialistische ländliche Entwicklung« sieht die<br />

Schaffung von 45 Millionen Arbeitsplätzen in ländlichen Gebieten<br />

vor, außerdem sollen weitere 45 Millionen Bauern für Arbeiten<br />

in der Industrie qualifi ziert werden. Neben dem Ausbau der<br />

Infrastruktur sollen die Gesundheitsversorgung auf dem Land<br />

und der Zugang zu Schul- und Ausbildung verbessert werden.<br />

� Wie stark greift die Politik in die Wirtschaft ein?<br />

Die chinesische Wirtschaftspolitik kommt aus einer planwirtschaftlich<br />

orientierten Tradition, sie setzt nicht nur die wirt-<br />

CHINA IN DER WTO<br />

� Was sind die wesentlichen Inhalte der WTO-Vereinbarungen<br />

mit China?<br />

Mit dem Beitritt zur WTO hat sich China verpfl ichtet, Marktzugangsbeschränkungen<br />

und tarifäre Handelshemmnisse<br />

abzubauen und den gewerblichen Rechtsschutz zu verbessern.<br />

Seit 2005 dürfen sich in- und ausländische Unternehmen – von<br />

wenigen Ausnahmen abgesehen – ohne besondere Lizenzen<br />

völlig frei im Außenhandel engagieren.<br />

� China ist bisher noch nicht der WTO-Vereinbarung zu Öffentlichen<br />

Ausschreibungen beigetreten. Was bedeutet<br />

das für ausländische Unternehmen?<br />

Das Volumen der Öffentlichen Ausschreibungen in China beläuft<br />

sich auf mehr als 350 Milliarden Yuan (34 Milliarden Euro) und<br />

hat sich nach chinesischen Angaben in den vergangenen drei<br />

Jahren verdoppelt. Ausländische Unternehmen können bei einer<br />

Vielzahl von Öffentlichen Ausschreibungen nicht gleichberechtigt<br />

teilnehmen und müssen deutlich höhere Anforderungen<br />

erfüllen als chinesische. Während der Gespräche, die Jörgen<br />

Holmquist, Generaldirektor für Fragen des Binnenmarktes der<br />

schaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen, sondern<br />

formuliert in Form sektoraler und gesamtwirtschaftlicher Indikativplanung<br />

auch die entwicklungspolitischen Vorstellungen von<br />

Partei und Regierung.Durch die Genehmigungserfordernis für<br />

Investitionsprojekte unterliegen auch ausländische Investoren<br />

wirtschaftspolitischen Kontrollmechanismen. Da die Genehmigungen<br />

je nach Umfang der Investition auch von Behörden auf<br />

Provinz- oder Lokalebene erteilt werden, können hier Aspekte<br />

regionaler Wirtschaftspolitik und ihrer Präferenzen zum Tragen<br />

kommen.<br />

� Staatsindustrie versus Privatwirtschaft – welche Bedeutung<br />

hat die private Wirtschaft heute?<br />

Nach wie vor hat der Staatssektor in China Bedeutung. Besonders<br />

im Bereich der gesamten Infrastruktur und der Schwerindustrie,<br />

aber auch im Automobilbau dominieren staatliche Firmen.<br />

Neben den klassischen Staatsunternehmen kommt in diesem<br />

Segment auch Kollektivunternehmen eine wichtige Rolle zu, vor<br />

allem in ländlichen Regionen.<br />

Der Beitrag der privaten Unternehmen zum BIP ist in den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich gestiegen und liegt bei mehr<br />

als 50 Prozent. 1999 wurde die Existenzberechtigung privater<br />

Unternehmen in der Verfassung verankert. Bei den Bruttoanlageinvestitionen<br />

hat die Privatwirtschaft einen Anteil von etwa 60<br />

Prozent, staatliche Unternehmen tragen 30,6 und ausländische<br />

9,4 Prozent bei. Etwa 4,3 Millionen Privatunternehmen mit acht<br />

und mehr Beschäftigten sind bei den Gewerbeämtern registriert.<br />

Insgesamt beschäftigen die privaten Firmen mehr als 107 Millionen<br />

Menschen. Der private Einzelhandel hat seit 1978, dem<br />

Beginn der Reform- und Öffnungspolitik, seinen Umsatz um das<br />

26-Fache erhöht und erreichte Ende 2005 ein Volumen von 1,9<br />

Billionen Yuan.<br />

Europäischen Kommission, Anfang Juni 2007 in Peking geführt<br />

hat, wurde von chinesischer Seite bekräftigt, dass der Beitritt zu<br />

dem Abkommen »auf dem Weg« sei, Ende 2007 sollen die konkreten<br />

Verhandlungen beginnen.<br />

� Welche Auswirkungen haben die 2004 verabschiedeten<br />

neuen Regularien für die Automobilindustrie?<br />

Die »Richtlinie für die Entwicklung der Automobilindustrie« zielt<br />

auf die weitere Entwicklung der chinesischen Automobilindustrie.<br />

Verbraucher sollen zum Erwerb von Pkw motiviert werden. Laut<br />

11. Fünfjahresprogramm sollen bis 2010 60 Prozent der in China<br />

vertriebenen Pkw in China entwickelt werden. Für ausländische<br />

Investoren gilt allerdings, dass sie sich außerhalb der so genannten<br />

Export Processing Zones nur zu maximal 50 Prozent an einer<br />

chinesischen Firma beteiligen können. Die Zahl möglicher Joint<br />

Ventures ist auf zwei Partner je Fahrzeugkategorie beschränkt.<br />

Hinzu kommen Mindestvolumina für Investitionsumfang, Kreditwürdigkeit,<br />

Ertragsstärke und Eigenkapitalunterlegung sowie<br />

Local-Content-Regelungen bei Zulieferungen, was bei einer<br />

schnellen Konsolidierung der einheimischen Automobilindustrie<br />

ausländische Investoren benachteiligt.<br />

6 CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007


STANDORTE UND INVESTITIONSZONEN<br />

CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007<br />

100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

� Wo werden Prioritäten in der regionalen Entwicklung gesetzt?<br />

Durch die geografi schen Vorteile und die frühe außenwirtschaftliche Öffnung ist Chinas<br />

Osten heute wesentlich weiter entwickelt als Zentral- und West<strong>china</strong>. In den Küstenprovinzen<br />

konzentrieren sich rund 85 Prozent der ausländischen Investitionen, von dort<br />

stammen 90 Prozent der Exporte.<br />

Im Rahmen ihrer »Go West«-Kampagne versucht die Regierung seit einigen Jahren<br />

durch Infrastrukturausbau, Steuer- und Investitionsanreize sowie fi nanzielle Förderprogramme<br />

die Entwicklung West<strong>china</strong>s zu beschleunigen. Die Notwendigkeit der<br />

Entwicklung West- und Zentral<strong>china</strong>s wurde auf der letztjährigen NVK-Tagung und mit<br />

den Zielen des 11. Fünfjahresprogramms noch einmal deutlich gemacht.<br />

Nachdem sich im Nordosten die Strukturprobleme ebenfalls verschärft haben, steht<br />

auch diese Region immer stärker im Zentrum wirtschaftspolitischer Regionalförderung,<br />

wobei Hightech-Firmen mit ausländischem Kapital angesiedelt werden sollen.<br />

� Was ist bei einer Standortentscheidung in China zu beachten?<br />

Aufgrund bestimmter infrastruktureller und logistischer Defi zite sollte die wichtigste<br />

Grundlage jeder Standortentscheidung die Erreichbarkeit essentieller Abnehmerindustrien<br />

oder bei komplexen Produktionsstrukturen die regionale Verfügbarkeit von<br />

Zulieferern sein. Hohe Logistikkosten können schnell zum Preisnachteil für das eigene<br />

Produkt werden. Des Weiteren müssen die kontinuierliche Verfügbarkeit von Energie<br />

und das Angebot an qualifi ziertem Personal betrachtet werden. Lebenshaltungskosten<br />

und Lebensqualität, insbesondere Umweltverschmutzung, sind ebenfalls wichtige<br />

Aspekte. Zu empfehlen ist, Erfahrungen anderer ausländischer Unternehmen am gewünschten<br />

Standort zu erfragen.<br />

Die Möglichkeit, regionale Förderungen und Steuervergünstigungen in Anspruch zu<br />

nehmen, sollte nur ein zweitrangiges Kriterium sein.<br />

� Stimmt es, dass an bestimmten Standorten mit Engpässen in der Energie- und<br />

Materialversorgung zu rechnen ist?<br />

Besonders in sehr heißen Sommern gab es in der Vergangenheit in einigen Regionen<br />

Probleme mit der Energieversorgung. Das Fehlen eines integrierten nationalen Stromnetzes<br />

macht es schwierig, Engpässe in bestimmten Regionen durch freie Kapazitäten<br />

in anderen Landesteilen auszugleichen. Durch den massiven Neubau von Energiekraftwerken<br />

wird jedoch heute davon ausgegangen, dass es bis 2008 sogar zu Überkapazitäten<br />

bei der Energieversorgung kommen könnte. Aufgrund der unausgeglichenen<br />

regionalen Wirtschaftsentwicklung kann es aber in Zukunft in Nord- und West<strong>china</strong> zu<br />

vorübergehenden Engpässen bei der Energieversorgung kommen.<br />

� Gibt es für bestimmte Branchen Standorte, die besonders attraktiv sind?<br />

Die chinesischen Provinzen betreiben oftmals die Politik der Clusterung von Industrien<br />

und bauen Industrie-Entwicklungszonen etwa für die Halbleiterproduktion oder den<br />

Maschinenbau auf. So ist die Provinz Fujian sehr aktiv bei der Ansiedlung von Computerindustrie<br />

und Komponentenproduktion. Die »Autostadt« Anting bei Shanghai ist ein<br />

anderes Beispiel für einen Industriecluster. Auch in Changchun soll in den kommenden<br />

Jahren eine so genannte »Autostadt« entstehen. Unter dem Aspekt der Kunden- und<br />

Lieferantennähe sind diese Cluster wichtige Standortfaktoren. Daneben ist die Nähe<br />

zu großen Seehäfen – Shanghai, Hongkong, Dalian, Qingdao oder Tianjin – bei hohen<br />

Exportraten oder beim Import von Zulieferteilen von Vorteil. Geprüft werden sollte, ob<br />

aufgrund der hohen Kosten an Standorten wie Shanghai, Peking oder Shenzhen die<br />

gewünschten Einsparungspotenziale überhaupt realisierbar sind.<br />

� Welche Unterschiede gibt es bei der Entwicklung der Infrastruktur?<br />

Die Küstenprovinzen sind sehr gut erschlossen. Je weiter man sich nach Westen bewegt,<br />

desto unzuverlässiger werden jedoch die Verbindungen. In den Zentralprovinzen existieren<br />

in der Regel nur Verkehrsachsen mit gut ausgebauten Highways, ein integriertes<br />

Straßennetz gibt es aber nicht. Geplant ist, bis 2010 alle Provinzhauptstädte und Städte<br />

mit mehr als 500.000 Einwohnern zu verbinden. Die Dichte des Eisenbahnnetzes nimmt<br />

7


100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

nach Westen hin ebenfalls ab. Erschwerend kommt hinzu, dass<br />

das Netz während der landesweiten Ferien, etwa zum chinesischen<br />

Neujahr, überlastet ist. Eine wichtige Entwicklung ist<br />

die neue Tibet-Eisenbahn. Der Jangtse-Staudamm ermöglicht<br />

es in Zukunft, Waren einfacher per Schiff nach Chongqing zu<br />

transportieren.<br />

� Es gibt eine Vielzahl von Wirtschaftsentwicklungszonen.<br />

Welche Bedeutung haben sie?<br />

Die etwa 150 staatlich und auf Provinzebene genehmigten<br />

Wirtschaftsentwicklungszonen, die auf unterschiedliche strategische<br />

Geschäftsmodelle ausländischer Investoren ausgerichtet<br />

sind – Economic and Technological Development Zones, High<br />

and New Technological Development Zones, Export Processing<br />

Zones, Free Trade Zones – bieten im Vergleich zu anderen Standorten<br />

ausgezeichnete Infrastruktur und verlässliche Rahmenbedingungen<br />

für Investitionen und reduzierte Steuersätze von 15<br />

bis 24 Prozent. Allerdings gilt mit der Unternehmenssteuerreform<br />

ab 1. Januar 2008 ein einheitlicher Satz von 25 Prozent für<br />

chinesische wie ausländische Firmen. Es ist davon auszugehen,<br />

dass es auch in Zukunft Industriezonen für bestimmte Cluster<br />

geben, insgesamt aber die Errichtung neuer Zonen nicht mehr<br />

gefördert wird.<br />

Generell gilt, dass mit den neuen Regelungen eher bestimmte<br />

Branchen und weniger Gebiete gefördert werden sollen. Steuerferien<br />

(bisherige 2+3-Regelung) werden nicht mehr gewährt, für<br />

vor dem 16. März 2007 gegründete Unternehmen gilt allerdings<br />

Bestandschutz. Sie können grundsätzlich die Steuerferien bis zu<br />

deren Ende in Anspruch nehmen, außer die Steuerferien haben<br />

noch gar nicht begonnen, weil bisher keine Gewinne erzielt<br />

wurden. In diesem Fall müssen sie unabhängig von erzielten Gewinnen<br />

oder Verlusten am 1. Januar 2008 beginnen. Auch die Ermäßigung<br />

für exportorientierte Unternehmen wird abgeschafft.<br />

Steuerliche Anreize, zum Beispiel für kleine Unternehmen mit<br />

geringem Gewinn, Hightech-Firmen und Investitionen in Umweltschutz,<br />

Technologieentwicklung und Produktionssicherheit<br />

sind vorgesehen, ob aber eine Firma in deren Genuss kommen<br />

wird, kann erst nach Erlass der genauen Durchführungsbestimmungen<br />

geklärt werden.<br />

� Ist es vorteilhaft, sich in einer Wirtschaftszone anzusiedeln?<br />

Neben den noch gültigen steuerlichen Vergünstigungen bieten<br />

viele Zonen einen »One-Stop-Service« für Investoren an, der die<br />

Gründungsformalitäten erleichtert. Dies entbindet den Investor<br />

von der Notwendigkeit, selbst die erforderlichen Unterlagen bei<br />

den einzelnen Behörden einzureichen. Darüber hinaus liegen<br />

die Wirtschaftszonen unter Infrastrukturgesichtspunkten recht<br />

günstig in industriellen Clustern, was eine Kunden- und Lieferantennähe<br />

garantiert. Andererseits sind zum Teil erhöhte Kosten<br />

für Personal und Immobilien einzuplanen.<br />

� Was ist bei der Entscheidung für eine Wirtschaftszone zu<br />

berücksichtigen?<br />

Entscheidend ist, die Bedingungen und Angebote in den Zonen<br />

genau zu prüfen, denn aufgrund der Vielzahl der Zonen gibt es<br />

unter den Zonen einen harten Wettbewerb um Investoren. Wichtige<br />

Kriterien sind die Nähe zu den Absatz- und Beschaffungsmärkten,<br />

die Kosteneffi zenz, gewährte Vorzugsbedingungen,<br />

der Zugang zu qualifi ziertem Personal, Infrastruktur und Logistik,<br />

Flexibilität und Kompetenz der Zonenverwaltungen sowie die<br />

Verfügbarkeit geeigneter Produktionsgebäude.<br />

� In welchen Provinzen beziehungsweise Städten sind bereits<br />

viele deutsche Unternehmen?<br />

Schwerpunktregion deutscher Investitionstätigkeit sind der<br />

Großraum Shanghai und das Jangtsedelta. Viele mittelständische<br />

Unternehmen sind in Taicang und Minhang aktiv. Im<br />

Großraum Peking sind viele Unternehmen aus politischen oder<br />

strategischen Gründen mit Repräsentanzen vertreten. Viele mittelständische<br />

Firmen sind im Perlfl ussdelta engagiert. Aber auch<br />

der Nordosten mit seiner Automobil- und Zulieferindustrie wird<br />

für deutsche Unternehmen zunehmend attraktiv.<br />

� Gibt es Alternativen zu den Standorten Peking, Shanghai<br />

und Kanton?<br />

Ja, vor allem die an Shanghai angrenzenden Provinzen Jiangsu<br />

und Zhejiang und die Shandong-Halbinsel mit Qingdao, aber<br />

auch Tianjin und Ningbo. Daneben werden Regionen im Umfeld<br />

aufstrebender Städte der »zweiten Reihe« wie Dalian, Shenyang<br />

oder Changchun interessant. Auch Chongqing und Sichuan werden<br />

mit der Fertigstellung des Drei-Schluchten-Staudamms und<br />

der daraus folgenden besseren infrastrukturellen Anbindung an<br />

die Küstenprovinzen zunehmend attraktiv. So genannte »Hinterlandstandorte«<br />

haben deutlich günstigere Grundstücks- und<br />

Immobilienpreise sowie ein niedrigeres Lohnkostenniveau bei<br />

geringerer Fluktuation. Zudem können Investoren dort auf direkte<br />

und komplikationslose Unterstützung durch die lokalen<br />

Behörden setzen, was in Shanghai oder Peking aufgrund der<br />

hohen Anzahl ausländischer Investoren längst nicht mehr der<br />

Fall ist. Allerdings gibt es dort für Expatriates oftmals nicht die<br />

Lebensbedingungen wie sie Shanghai, Peking oder Kanton<br />

bieten.<br />

� Lohnt sich ein Engagement in Zentral- und West<strong>china</strong>?<br />

Nicht für Einsteiger. Unternehmen mit Chinaerfahrung und<br />

passender Produktions- und Abnehmerstruktur, die ihre Aktivitäten<br />

in China ausbauen wollen, können aber in den neuen<br />

Wachstumspolen in Zentral- und West<strong>china</strong> attraktive Bedingungen<br />

fi nden. Allerdings müssen hier längere Transportzeiten<br />

einkalkuliert werden. Auch die Personalsuche oder -entsendung<br />

kann problematisch sein. Grundsätzlich sollten die steuerlichen<br />

Anreize der Regierung kein Kriterium für die Standortwahl in<br />

West<strong>china</strong> sein.<br />

� Hongkong versus Perlfl ussdelta<br />

Hier geht es nicht um ein Entweder-Oder. Die Standortentscheidung<br />

ist individuell zu treffen. Bei Produktion ist dem Perlfl ussdelta<br />

Vorrang einzuräumen. Hongkong bietet gerade für Einsteiger<br />

exzellente Bedingungen: gute Infrastruktur, Personal mit<br />

China-Erfahrung und ein effi zientes Finanzsystem. Ausländische<br />

Unternehmen in Hongkong können auch vom Closer Economic<br />

Partnership Agreement (CEPA) profi tieren, das vor Inkrafttreten<br />

der im Rahmen des chinesischen WTO-Beitritts vereinbarten<br />

Markt öffnung bessere Zugangs- und Investitionsbedingungen<br />

bietet.<br />

8 CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007


Mit einer nur schwach entwickelten Industrie im Hintergrund,<br />

knappen Rohstoffvorkommen und – verglichen mit<br />

anderen chinesischen Standorten – wenig ausgeprägten<br />

ausländischen Direktinvestitionen tragen die kleinen und<br />

mittleren einheimischen Unternehmen in hohem Maße zur<br />

wirtschaftlichen Entwicklung der Provinz Zhejiang bei. Im<br />

Vergleich mit anderen Küstenprovinzen kann Zhejiang weder<br />

als idealer Produktionsstandort noch als Logistikknoten<br />

punkten. Aber, die Provinz entwickelt sich rasch: Beim BIP pro<br />

Kopf kam Zhejiang im vergangenen Jahr auf Platz vier – noch<br />

vor zehn Jahren lag die Provinz auf dem zwölften Rang. Das<br />

Provinz-BIP wird vom Nationalen Statistikamt für 2006 mit<br />

196,35 Milliarden US-Dollar angegeben. Welche Kraft steckt<br />

also hinter diesen Zahlen?<br />

Im Jahr 2005 hat das Zhejiang Policy Researching Offi ce eine<br />

Studie zum Wirtschaftsvermögen der Provinz durchgeführt.<br />

CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007<br />

100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

FAITH MAO / JULIA XIE<br />

Kompetenz durch Industriecluster<br />

Zhejiang schiebt sich an die Spitze<br />

Das renommierte IMD World Competitiveness Yearbook 2007, das seit 1989 jährlich Geschäftsumfeld und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit von 55 Volkswirtschaften anhand von über 300 Kriterien bewertet und ein entsprechendes<br />

Ranking vornimmt, listet die Provinz Zhejiang als eine der vitalsten und wettbewerbsstärksten Provinzen Chinas<br />

auf.<br />

Ningbo, Shaoxing und Wenzhou im Vergleich<br />

Ningbo Shaoxing Wenzhou<br />

Gesamtumsatz der Industriebetriebe<br />

(in Milliarden RMB)<br />

Anteil an der Industrie-<br />

539,5 283,6 238,7<br />

produktion der Provinz (in %) 29,3 15,4 13,0<br />

Quelle: Zhejiang Policy Researching Office<br />

Dabei zeigte sich, dass mindestens 95 Prozent der 80 untersuchten<br />

Städte und Kreise wichtige Industriezweige aufgebaut<br />

haben. Damit verfügt eigentlich jede Stadt und jeder Kreis über<br />

ein wettbewerbsfähiges Produktspektrum. Letztendlich sind es<br />

diese Industriecluster, die Zhejiang erfolgreich gemacht haben.<br />

In den 360 verschiedenen Industriebereichen wird heute im<br />

Durchschnitt ein Jahresumsatz von 12,55 Millionen US-Dollar<br />

erzielt und die dort tätigen Unternehmen tragen 60,9 Prozent<br />

zur Industrieproduktion der Provinz Zhejiang bei.<br />

Gemessen am Bruttoumsatz in der Industrie nehmen die<br />

Städte Ningbo, Shaoxing und Wenzhou die Plätze eins bis drei<br />

auf der Provinz-Rangliste ein. Auf den nachfolgenden Plätzen<br />

liegen Taizhou, Jiaxing, Hangzhou, Huzhou, Jinhua, Quzhou,<br />

Lishui und Zhoushan.<br />

Autoteile und elektrische Erzeugnisse dominieren<br />

Elektrische Erzeugnisse aus dem Niederspannungsbereich<br />

sowie Autoteile und -zubehör – das sind die zwei wichtigsten<br />

Sektoren, die die Industrielandschaft der Provinz Zhejiang<br />

charakterisieren. Autoteile und -zubehör ist eine der sich am<br />

schnellsten entwickelnden Schlüsselbranchen in Zhejiang,<br />

insbesondere an den Standorten Wenzhou, Taizhou und<br />

im Kreis Yuhuan. Die Branche hat seit Anfang der 70er Jahre<br />

eine große Entwicklung erfahren. Allein im Kreis Yuhuan gibt<br />

es derzeit 2.300 Produktionsstätten, die im Jahr 2006 einen<br />

Umsatz in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar erzielten. Das<br />

Produktspektrum umfasst 31 Sortimente mit mehr als 5.000<br />

Einzelerzeugnissen, von denen rund 2.000 auch weltweit ex-<br />

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9


100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

portiert werden. Dass zehn Prozent der chinesischen Aussteller<br />

auf der Automechanika Frankfurt 2006 aus dem Kreis Yuhuan<br />

kamen, zeigt ebenfalls das Potenzial dieses Standorts. Einer<br />

der viel beachteten Aussteller ist die 1992 gegründete Taizhou<br />

HONGLI Automobile Parts Co., Ltd. Das Großunternehmen<br />

hat sich auf die Herstellung von Antriebs- und Getriebewellen<br />

spezialisiert. Im August 2006 wurde ihm der Titel »National<br />

Automobile Parts Export Base Enterprise« vom Wirtschaftsministerium<br />

und der Nationalen Reform- und Entwicklungskommission<br />

zuerkannt. Mit diesem Zertifi kat schmücken sich<br />

landesweit 160 Unternehmen, neun davon haben ihren Sitz<br />

in Taizhou, weitere fünf sind im Kreis Yuhuan ansässig. »In<br />

Yuhuan haben sich zahlreiche Unternehmen in denselben<br />

Industriebereichen und sogar auf dieselben Produkte spezialisiert«,<br />

sagt Peng Yong, Geschäftsführer von Taizhou Hongli.<br />

»Das kann zu einem gut entwickelten Produktions-Netzwerk<br />

führen und damit zu einer Kostenreduzierung beitragen. Die<br />

einzelnen Unternehmen profi tieren zudem von dem davon<br />

ausgehenden Markeneffekt. Andererseits kann der scharfe<br />

Wettbewerb einen Preiskrieg anzetteln, der letztendlich zur<br />

Zerstörung der gesamten Lieferkette führen könnte.« Um die<br />

Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern, investiert Hongli nun<br />

verstärkt in Forschung und Entwicklung neuer Produktlinien<br />

wie Räder und erschließt neue Exportmärkte, darunter auch<br />

Russland.<br />

Die Stadt Yueqing ist als Zentrum für Herstellung und<br />

Vertrieb elektrischer Ausrüstungen für den Niederspannungsbereich<br />

bekannt. 2005 erzielte dieser Industriebereich einen<br />

Bruttoumsatz von mehr als 5,02 Milliarden US-Dollar und exportierte<br />

Waren im Wert von 501,9 Millionen US-Dollar. Die<br />

meisten der in der Stadt Liushi, südlich von Yueqing, ansässigen<br />

Firmen haben sich in den vergangenen 30 Jahren von Famili-<br />

HANDEL<br />

� Welche Bedeutung hat China als Handelspartner für<br />

Deutschland?<br />

China ist seit 2004 vor Japan Deutschlands wichtigster Handelspartner<br />

in Asien. Weltweit ist China zehntwichtigster Handelspartner<br />

der Bundesrepublik. Umgekehrt ist Deutschland für<br />

China der wichtigste Handelspartner in der EU. Weltweit rangiert<br />

Deutschland für China als Handelspartner auf Rang sechs. Nach<br />

chinesischen Statistiken erhöhte sich das Volumen im bilateralen<br />

Handel 2006 gegenüber 2005 um 24 Prozent und erreichte<br />

ein Volumen von 78,2 Milliarden US-Dollar. Davon waren 40,3<br />

Milliarden chinesische Lieferungen nach Deutschland und 37,9<br />

Milliarden US-Dollar Lieferungen aus Deutschland nach China.<br />

� Was hat es mit dem chinesischen Handelsbilanzüberschuss<br />

auf sich?<br />

Seit Jahren verzeichnet China einen deutlichen Exportüberschuss,<br />

der im Jahr 2006 insgesamt 177,5 Milliarden US-Dollar<br />

ausmachte. Chinas Exportüberschuss im Handel mit der Europäischen<br />

Union lag im selben Jahr bei einem Gesamthandelsvolumen<br />

von 272,3 Milliarden US-Dollar bei 91,7 Milliarden<br />

US-Dollar. Besonders hoch ist der Überschuss im Handel mit den<br />

USA, der 2006 bei 144,3 Milliarden US-Dollar lag. Obwohl die<br />

chinesische Regierung gezielt Maßnahmen ergreift, die Importe<br />

aus den USA und der Europäischen Union zu steigern, dürfte die<br />

enunternehmen oder kleinen Privatbetrieben zu Großunternehmen<br />

entwickelt. Darunter befi nden sich auch so bekannte<br />

Namen wie CHINT Electrics Co., Ltd. und die DELIXI Group.<br />

Als das Unternehmen WOSOM Electrical Co., Ltd. vom Veranstalter<br />

der Middle East Electricity 2005 wegen Verletzung<br />

von Urheberrechten von der weiteren Messeteilnahme ausgeschlossen<br />

wurde, war das eine Erfahrung mit Folgen. »Dank<br />

dieser unangenehmen Erfahrung haben wir begonnen, uns<br />

intensiv mit der Zukunft unseres Unternehmens auseinanderzusetzen<br />

und unsere Kernkompetenzen besser herauszuarbeiten«,<br />

sagt Geschaftsführer Xu Youbing. »Mittlerweile sind<br />

wir mit von uns entwickelten Schaltern auf den Weltmarkt<br />

zurückgekehrt und konnten im vergangenen Jahr Erzeugnisse<br />

im Wert von 3,76 Millionen US-Dollar nach Europa und in die<br />

USA exportieren.«<br />

Alle Industrieunternehmen der Provinz sind mit steigenden<br />

Kosten und der starken einheimischen und ausländischen Konkurrenz<br />

konfrontiert. Angesichts dieser Herausforderungen<br />

engagieren sich Unternehmen aus Zhejiang verstärkt auch auf<br />

internationalen Märkten und wenden heute dafür zehnmal<br />

mehr fi nanzielle Mittel auf als noch vor fünf Jahren. Daneben<br />

wurden Fertigungs- und Vertriebskapazitäten ins Ausland verlegt:<br />

Ende Juni 2006 verfügten 2.350 Unternehmen aus Zhejiang<br />

über Tochtergesellschaften im Ausland und setzten sich<br />

damit landesweit an die Spitze der Rangliste (nach Anzahl der<br />

Unternehmen). Auch das ist ein Zeichen für den Pioniergeist,<br />

der die Unternehmen der Provinz auszeichnet. �<br />

Faith Mao und Julia Xie sind Business Consultants bei Sinobal in Hangzhou<br />

bzw. Frankfurt am Main. info@sinobal.com /www.sinobal.com<br />

Bilanz auch in diesem Jahre wieder zu Gunsten Chinas ausfallen.<br />

Allerdings muss bei der Diskussion um die Exportüberschüsse<br />

beachtet werden, dass rund 60 Prozent der chinesischen Exporte<br />

Produkte aus ausländisch investierten Unternehmen sind.<br />

Außerdem exportiert China in großen Mengen Waren, die in<br />

den entwickelten Industrieländern gebraucht, aber nicht mehr<br />

gefertigt werden.<br />

� In welchen Branchen besteht in China besonders hoher<br />

Bedarf an Importen?<br />

China ist zunehmend an qualitativ und technologisch hochwertigen<br />

Maschinen und Anlagen für die eigene Exportindustrie<br />

interessiert und einer der wichtigsten Märkte für deutsche Werkzeugmaschinen,<br />

Textil- und Papiermaschinen. Der Produktionsschub<br />

in der Automobil- und Stahlindustrie wirkt sich vor allem<br />

auf die Importe von Komponenten und Rohstoffen aus. Laut<br />

VDMA hat die Bauindustrie 2006 wieder deutlich angezogen.<br />

Mit der gezielten Förderung des Umweltschutzes besteht zunehmend<br />

auch Bedarf an Technologien zum effi zienten Einsatz von<br />

Ressourcen und Energie.<br />

� Was importiert Deutschland aus China?<br />

Endprodukte dominieren den Import aus China, besonders<br />

Büro- und Datenverarbeitungsmaschinen und andere elektrotechnische<br />

Erzeugnisse wie Mobiltelefone, Digitalkameras<br />

10 CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007


INTERNATIONAL INTERNATIONAL BUSINESS GUIDES<br />

[ I T & E L E C T R O N I C G U I D E ]<br />

� � Kurzcharakteristik<br />

Kurzcharakteristik<br />

Die „IT & Electronic Guides“ richten sich an<br />

alle Unternehmer und Investoren, die im Bereich<br />

der Elektronik eine Zusammenarbeit mit<br />

asiatischen Partnern anstreben oder ausbauen<br />

wollen. Ausgewählte Themen bieten den<br />

Einstieg in den asiatischen Elektronikmarkt.<br />

� � Themenschwerpunkte<br />

Themenschwerpunkte<br />

- - Wirtschaftsinvestitionen Wirtschaftsinvestitionen und -standorte der<br />

Elektronikindustrie in China, Indien und<br />

Europa<br />

- - Investitionen asiatischer<br />

Elektronikunternehmen Elektronikunternehmen in Europa<br />

- - Kooperationen mit Elektronikunternehmen<br />

Elektronikunternehmen<br />

- - Der Markteinstieg durch Messen; rechtliche<br />

Voraussetzungen<br />

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jeweils EUR 19,80 inkl. MwSt und Versand im<br />

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DIN A5-Format, Broschur, Hochglanz, 200 Seiten<br />

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�� China € 19,80 Anzahl: ___ Exemplar(e)<br />

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Herausgeber<br />

OWC<br />

Verlag für für Außenwirtschaft GmbH<br />

www.owc.de<br />

CHINACONTACT<br />

DAS DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR FÜR IHREN IHREN GESCHÄFTSERFOLG GESCHÄFTSERFOLG IN CHINA IN CHINA<br />

IfAD - - Institut für Außenwirtschaft GmbH<br />

Ein Unternehmen der Vogel Business Medien<br />

und OWC - - Verlag für Außenwirtschaft<br />

Frau Nicole Ertmann<br />

Hohenzollernstraße 11-13, D-40211 Düsseldorf<br />

Tel. + 49 (0) 211-55 04 26 70<br />

Fax + 49 (0) 211-55 04 26 55<br />

ne@ifa-d.com, www.ifa-d.com<br />

Absender<br />

Firma<br />

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Herr/Frau<br />

Abt./Funktion<br />

[ [ CHINA ] ]<br />

[ [ INDIEN ] ]<br />

Straße PLZ/Ort<br />

Telefon/Fax E-mail<br />

Datum, Unterschrift, Firmenstempel<br />

FAXANTWORT<br />

Der Aufstieg von Chinas<br />

High-Tech-Branche ist in in der<br />

Geschichte ohne Beispiel im<br />

Tempo und in in der erzielten<br />

Quantität. Das Land ist in in<br />

kurzer Zeit zur Weltfabrik für<br />

elektronische Erzeugnisse<br />

geworden. Gleichzeitig wird das<br />

Reich der Mitte ein immer<br />

wichtigerer Absatzmarkt für<br />

High-Tech.<br />

Indien entwickelt sich zum<br />

Weltzentrum für Datenverarbeitung,<br />

für Softwaredienste<br />

und weitere Bereiche der<br />

Informationstechnologie.<br />

Informationstechnologie.<br />

Europäische Unternehmen<br />

nutzen zunehmend die günstigen<br />

Dienstleistungsangebote<br />

Dienstleistungsangebote<br />

aus Indien, um ihre eigene<br />

Kostenstruktur zu optimieren.<br />

Ein erfolgreiches Outsourcing<br />

erfordert jedoch einiges an<br />

Grundwissen über die spezielle<br />

Struktur der Branche in in Indien,<br />

über Einstiegshilfen zu<br />

möglichen Partnern und<br />

zur Qualitätssicherung der<br />

IT-Dienstleistungen.<br />

IT-Dienstleistungen.<br />

+49 (0) 211 - 55 04 26 55


100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

und Fernsehgeräte. Daneben ist China nach wie vor wichtiger<br />

Lieferant von Spielwaren, Textilien und Schuhen. Importe einfacher<br />

arbeitsintensiver Produkte bleiben zwar auf hohem Niveau,<br />

zunehmend dringen chinesische Anbieter aber auch mit höherwertigen<br />

Produkten auf den deutschen Markt vor.<br />

� China als Beschaffungsmarkt – was ist dabei zu beachten?<br />

Die zunehmende Produktionstätigkeit internationaler Firmen hat<br />

in den vergangenen Jahren auch die chinesische Zulieferindustrie<br />

weiterentwickelt. Sowohl die Frage, welche Produkte beziehungsweise<br />

-teile lokalisiert und welche Zulieferer ausgewählt<br />

werden, wird auch unter dem Aspekt der möglichen Verletzung<br />

geistiger Schutzrechte zu treffen sein. Denn für die Produktion<br />

benötigt der Zulieferer in jedem Fall genaue Zeichnungen des<br />

deutschen Mutterhauses. Für Zulieferungen innerhalb Chinas<br />

wie für Direktexporte stellen gleichbleibende Qualität, Zuverlässigkeit<br />

und Liefertreue die größten Herausforderungen dar. Für<br />

Direktexporte gilt, die Qualitätskontrolle noch vor Verschiffung<br />

vorzunehmen. Durch das qualitative und quantitative Wachstum<br />

etwa der chinesischen Elektronik- oder Automobilindustrie ist in<br />

einzelnen Regionen bereits eine differenzierte Zulieferindustrie<br />

entstanden, die neben dem Einkauf klassischer leichtindustrieller<br />

Handelsprodukte auch für die Beschaffung von Kaufteilen interessant<br />

ist. Bei Transportzeiten von 28 Tagen sind jedoch eine<br />

effi ziente Qualitätsprüfung vor Verschiffung und eine nachhaltige<br />

Terminüberwachung während des Produktionsprozesses<br />

empfehlenswert, ebenso die Absicherung des Transfers von<br />

Know-how.<br />

� Für welche Produkte ist China ein interessanter Beschaffungsmarkt?<br />

China ist als Beschaffungsmarkt für Konsumgüter schon lange<br />

in die Lieferstrukturen internationaler Groß- und Einzelhändler<br />

eingebunden. Die wichtigsten Produktbereiche liegen im Non-<br />

Food-Bereich. Hier verlagert sich der Schwerpunkt von traditionellen<br />

Exportgütern wie Spielzeugen, Schuhen und Textilien,<br />

Badezimmer- und Sanitärartikeln hin zu anspruchsvolleren<br />

Haushaltsgeräten oder Unterhaltungselektronik.<br />

Im industriellen Bereich ist das Angebot bei Kunststoffspritzguss-,<br />

Biege-, Stanz- und Pressteilen aus Metall oder einfacheren<br />

elektrotechnischen Bauteilen attraktiv. Neue Segmente umfassen<br />

elektronische Komponenten und Bauelemente. Ausländische<br />

Unternehmen nutzen auch zunehmend die Möglichkeiten zur<br />

günstigen Werkzeugherstellung in China. Mittlerweile gibt es<br />

eine Reihe von Beratern in China, die sich auf Sourcingthemen<br />

spezialisiert haben.<br />

� Welche Bedeutung haben Messen in China für Sourcing-<br />

Aktivitäten deutscher Unternehmen?<br />

Messen wie die international und branchenübergreifend<br />

ausgerichteten Großmessen CIFIT in Xiamen, Chinese Export<br />

Commodities Fair in Kanton (Kanton-Messe) oder die China-<br />

Sourcing-Messen in Hongkong ermöglichen erste Kontakte zu<br />

Unternehmen, die im chinesischen Markt gut etabliert sind.<br />

Trotzdem bleibt es notwendig, den potenziellen Lieferanten einer<br />

genauen Due Diligence zu unterziehen, vor allem im Hinblick<br />

auf die Qualität der Produktion.<br />

� Wie werden Importe in China abgewickelt?<br />

Im IT-Zeitalter haben sich die Verfahren für Importe in die VR<br />

China weiter beschleunigt. Gleichwohl gibt es hier noch be-<br />

trächtlichen Optimierungsbedarf, gerade für den wachsenden<br />

Bereich der »Just-in-time«-Lieferungen. Auch Speditionen übernehmen<br />

inzwischen einen Großteil der entsprechenden Arbeit<br />

für die Firmen.<br />

� Kann ich mit jedem chinesischen Unternehmen ein Handelsgeschäft<br />

abwickeln?<br />

Grundsätzlich kann ein Handelsgeschäft mit jedem chinesischen<br />

Unternehmen abgewickelt werden, das über eine Außenhandelsbefugnis<br />

verfügt. Es steht seit den Gesetzesänderungen Ende<br />

des Jahres 2004 grundsätzlich jedem chinesischen Unternehmen<br />

offen, eine solche zu beantragen.<br />

� Welche Möglichkeiten haben ausländische Unternehmen,<br />

eigene Waren und Dienstleistungen in China zu vermarkten<br />

und zu vertreiben?<br />

Mit der Öffnung des Marktes für ausländische Unternehmen ist<br />

es hier zu einer weitreichenden Liberalisierung gekommen, so<br />

dass ausländische Unternehmen grundsätzlich ihre Waren in<br />

der VR China vermarkten und vertreiben können. Im Dienstleistungssektor,<br />

zum Beispiel bei Versicherungen, bei Dienstleistern<br />

mit besonderen Qualitätsanforderungen (Architekten, Rechtsanwälte,<br />

Ingenieurbüros) bestehen aber nach wie vor zum Teil<br />

erhebliche Beschränkungen.<br />

� Wie vermarkte ich mein Produkt in China?<br />

In jedem Fall sind Marken- und Namensrechte in China in beiden<br />

Sprachen zu registrieren. Zunächst sollte der Markenschutz in<br />

Deutschland auf China ausgedehnt werden. Spätestens bei der<br />

Etablierung einer chinesischen Marke muss aber eine Registrierung<br />

in China erfolgen. Hier sind dann lateinische und chinesische<br />

Wortmarken und Aussprache sowie das Logo zu schützen.<br />

Der Vorteil einer sofortigen Registrierung in China ist, dass die<br />

Urkunde sehr schnell ausgestellt wird. Marken- und Produktauftritt<br />

sollten sich durchaus an der Corporate Identity des internationalen<br />

Unternehmens orientieren, gegebenenfalls aber auf<br />

die Bedürfnisse des Marktes abgestimmt werden, zum Beispiel<br />

indem das Logo mit chinesischen Schriftzeichen ergänzt wird.<br />

Bei der Vermarktungsstrategie werden deutsche Qualitätsstandards<br />

oft erfolgreich in den Vordergrund gestellt. Ist eine Verlagerung<br />

von Produktgruppen nach China geplant, sollte auf eine<br />

Einführung unter dem Label »made in <strong>German</strong>y« von Beginn an<br />

verzichtet werden, nicht aber auf die Bezugnahme auf deutsche<br />

Qualitätsstandards. Zudem muss sichergestellt werden, dass<br />

auch die Serviceinfrastruktur den hohen Qualitätsstandards der<br />

verkauften Maschine gerecht wird, dass jedoch bei Garantieleistungen<br />

der Verkaufserlös nicht wieder verloren wird.<br />

� Was ist bei der Einführung von Markennamen zu beachten?<br />

Bei der Einführung von Marken- und Produktnamen ist die einheitliche<br />

und passende Übertragung ins Chinesische ein wichtiger<br />

Erfolgsfaktor. Da nur zehn Prozent der Bevölkerung überhaupt<br />

sicher mit dem lateinischen Alphabet umgehen können,<br />

werden ausländische Begriffe ohne chinesische Übersetzung nur<br />

eingeschränkt erfasst oder abgespeichert. Ein Weiterempfehlen<br />

oder die gezielte Produktnachfrage im Groß- und Einzelhandel<br />

werden so erschwert. Bei der Übertragung ins Chinesische<br />

sollte ein Experte eingeschaltet werden, um etwaige negative<br />

Konnotationen im Hochchinesischen oder im Shanghai- und<br />

Kantondialekt auszuschließen.<br />

12 CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007


INVESTITIONEN<br />

� Welche rechtlichen Regelungen gelten für Investitionen?<br />

Das Anfang der achtziger Jahre geschaffene Regelungssystem<br />

mit Sondervorschriften für Joint Ventures und 100-prozentige<br />

Tochtergesellschaften gilt weiterhin. Nach der Umsetzung der<br />

WTO-Vorschriften sind ganz wesentliche Bereiche für ausländische<br />

Investoren geöffnet und es bestehen defi nierte rechtliche<br />

Rahmenbedingungen.<br />

� Wie sicher sind ausländische Investitionen in China?<br />

Aufgrund der nunmehr bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

wurde ein weitgehender Schutz für die getätigten<br />

Investitionen in der VR China erreicht. Darüber hinaus besteht<br />

ein – vor kurzem erweitertes – Investitionsschutzabkommen<br />

zwischen der Bundesrepublik Deutschland und China. Auf der<br />

Grundlage dieses Abkommens besteht im Übrigen auch die<br />

Möglichkeit,eine Investitionsschutzversicherung durch deutsche<br />

Versicherer zu erhalten.<br />

� Welche Beschränkungen gelten für ausländische Investitionen?<br />

Es bestehen nach wie vor in verschiedenen Industriebereichen<br />

tarifäre und nichttarifäre Hindernisse. Es ist insbesondere festzustellen,<br />

dass durch zunehmende Anforderungen an die Zahl<br />

der Mitarbeiter, die Höhe der Investitionen und den Umfang des<br />

Local Content gewisse Erschwernisse eintreten, die nicht in allen<br />

CHINACONTACT<br />

Legal Expertise for Business in China<br />

7 ⁄ 2007<br />

100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

Fällen mit den WTO-Vereinbarungen kompatibel erscheinen.<br />

Gleichwohl sind wesentliche Bereiche der chinesischen Wirtschaft<br />

für ausländische Investitionen offen.<br />

� Was ist bei Landnutzungsrechten zu beachten?<br />

In China ist es nicht möglich, Eigentum an Grund und Boden<br />

zu erwerben. Jedoch können Landnutzungsrechte, die meist<br />

50 bis 70 Jahre laufen, gegen eine »Bestellungsgebühr«, die<br />

einem Kaufpreis nahe kommt, erworben werden. Für Ausländer<br />

bestehen allerdings die Objekte betreffend Einschränkungen.<br />

Auch gab es bislang bei der Vergabe seitens der Behörden Unstimmigkeiten,<br />

die beispielsweise agrarwirtschaftliches Land als<br />

teures gewerbliches Land verkauften. Investoren sollten daher<br />

vor Erwerb eines Landnutzungsrechtes genau überprüfen, ob<br />

die Dokumente den Tatsachen entsprechen.<br />

� Wie groß ist der Zufl uss deutscher Investitionen in China?<br />

Nach chinesischen Angaben haben deutsche Unternehmen<br />

Ende 2006 insgesamt 14 Milliarden US-Dollar investiert. Im Jahr<br />

2006 wurden ausländische Investitionen von 69,47 Milliarden<br />

US-Dollar realisiert, davon entfi elen 1,98 Milliarden US-Dollar auf<br />

Deutschland. Das Gesamtvolumen der ausländischen Direktinvestitionen<br />

belief sich Ende 2006 auf 625,61 Milliarden US-Dollar.<br />

Mit einem Anteil von zwei Prozent ist Deutschland weltweit<br />

neuntgrößter und größter europäischer Investor in China.<br />

Unsere Mission ist rechtliche Beratung auf höchstem fachlichen Niveau mit einem praktischen,<br />

problemlösenden Ansatz.<br />

Dafür haben wir ein Team aufgebaut, in dem sich juristische Spezialkompetenz mit einem soliden Verständnis<br />

der chinesischen Gegebenheiten verbindet. Als älteste deutsche Kanzlei in Shanghai haben wir unser Geschäft<br />

seit 1994 kontinuierlich entwickelt und einen wachsenden Stamm von Mandanten aufgebaut, mit denen wir eine<br />

langjährige und von persönlichem Vertrauen geprägte Zusammenarbeit pflegen. Für diese Mandanten sind wir<br />

Ansprechpartner in allen rechtlichen Fragen. Gleichzeitig erbringen wir in unseren Schwerpunktgebieten<br />

einzelfallbezogene Beratung für besonders anspruchsvolle Fallgestaltungen. Unsere gesellschaftsrechtliche<br />

Erfahrung bei Restrukturierungen und Akquisitionen, die Tätigkeit im Gewerblichen Rechtsschutz sowie unsere<br />

Expertise bei Bauprojekten sind besonders ausgeprägt.<br />

Alle unsere Anwälte in Shanghai beherrschen die chinesische Sprache und sind auf ihren jeweiligen<br />

Spezialgebieten mit den Besonderheiten des chinesischen Rechts und der chinesischen Geschäftspraxis vertraut.<br />

Shanghai Office Hamburg Office - China Desk<br />

Dr. Jörg-Michael Scheil Axel Neelmeier<br />

Mag. Johannes Weilharter Dr. Ma Lin<br />

Dr. Paolo Beconcini Hans-Bernd Giesler<br />

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Tel.: 0086 21 6219 8370 Fax: 0049 40 362 088<br />

Fax: 0086 21 6219 6849 E-Mail: snbhh@snb-law.de<br />

E-Mail: snb@snblaw.com<br />

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13


100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

� Welche Bedeutung hat China für die Industrie als Standort<br />

für Forschung und Entwicklung?<br />

China ist längst nicht mehr nur die »verlängerte Werkbank« für<br />

westliche Unternehmen. Das Land ist dabei, sich als »Hightech-<br />

Standort« einen Namen zu machen – mit guter Forschungsinfrastruktur,<br />

hoch qualifi zierten Fachkräften und weniger Hürden für<br />

wissenschaftlich-technologischen Fortschritt als in Deutschland.<br />

Die Ansiedlung regionaler Forschungs- und Entwicklungszentren<br />

internationaler Konzerne dürfte daher zunehmend interessant<br />

werden.<br />

� Chinesische Investitionen in Europa – welche Trends sind<br />

zu beobachten?<br />

Das Engagement chinesischer Unternehmen wird zunehmen.<br />

Investitionen dienen vor allem dem Aufbau von Vertriebsnetzen.<br />

Mit dem Kauf von Marken werden Marktpositionen gesichert.<br />

Das Volumen der chinesischen Direktinvestitionen im Ausland<br />

belief sich Ende 2006 auf insgesamt rund 70 Milliarden US-Dollar,<br />

allein 2006 investierten chinesische Unternehmen im Ausland<br />

In der ersten Phase, die für den Zeitraum von 2008 bis 2012<br />

angesetzt ist, haben sich die so genannten »Annex-1-Länder«,<br />

das heißt die 38 Industriestaaten, die die vorgenannten<br />

internationalen Vereinbarungen unterzeichnet haben,<br />

verpfl ichtet, Treibhausgasemissionen in ihren Ländern um<br />

einen bestimmten Prozentsatz der Werte aus dem Jahr 1990<br />

zu verringern (Deutschland zum Beispiel um acht Prozent).<br />

Die Länder, die keine »Annex-1-Länder« sind, haben keine<br />

entsprechende Reduzierungsverpfl ichtung. Bei diesen »Nicht-<br />

Annex-1-Ländern« handelt es sich allgemein gesprochen um<br />

Entwicklungsländer, denen insbesondere aufgrund der bereits<br />

in der UNFCCC enthaltenen Prinzipien andere Verpfl ichtungen<br />

als den Industrieländern in Bezug auf die Bekämpfung<br />

des Klimawandels zukommen.<br />

Marktführer bei CDM-Vorhaben<br />

In China spielt in diesem Zusammenhang der so genannte<br />

Clean Development Mechanism (CDM) eine Rolle. CDM hat<br />

sich zum Ziel gesetzt, Emissionsreduktionen von Treibhausgasen<br />

durch projektbezogene Kooperationen zu erreichen.<br />

In jüngster Zeit hat sich China mit einem Anteil von etwa 50<br />

Prozent zu einem der weltweiten »Marktführer« im Bereich<br />

qualifi zierter CDM-Projekte entwickelt. Ausländische Unternehmen<br />

aus den »Annex-1-Ländern« mit der Verpfl ichtung zur<br />

Emissionsreduzierung können in China Emissionszertifi kate<br />

aus CDM-Projekten erwerben, um so den Verpfl ichtungen<br />

rund 16 Milliarden US-Dollar, davon waren 80 Prozent M&A-Aktivitäten.<br />

Der Schwerpunkt der Investitionen liegt in Asien und<br />

anderen Entwicklungsländern, wo es auch um die Sicherung von<br />

Rohstoffzulieferungen geht.<br />

Nach chinesischen Angaben haben rund 700 Unternehmen in<br />

Deutschland investiert. 257 Millionen US-Dollar (6,3 Prozent<br />

aller chinesischen Investitionen im Ausland) fl ossen 2005 nach<br />

Europa und verteilten sich nach Angaben des Handelsministeriums<br />

vor allem auf Russland, Deutschland, Großbritannien und<br />

Kasachstan.<br />

� Welche Bedeutung haben PPP-Projekte?<br />

PPP-Projekte verbinden eine politisch gewünschte Entwicklung<br />

mit unternehmerischen Interessen, etwa indem Ausbildungsmaßnahmen<br />

gefördert werden, die später dem beteiligten<br />

Unternehmen und dem lokalen Arbeitsmarkt zugute kommen.<br />

Insgesamt spielen PPP-Projekte eine eher untergeordnete Rolle,<br />

aber sie können betriebswirtschaftlich sinnvolle Aktivitäten<br />

fl ankieren.<br />

SUSANNE RADEMACHER<br />

Umwelt rückt in den Mittelpunkt<br />

Clean-Development-Mechanism-Projekte in China<br />

Wie auch im Rest der Welt werden der Klimawandel und die negativen Einfl üsse der Umweltverschmutzung in<br />

China immer spürbarer. Um diesen Nachteilen entgegenzuwirken, haben unter anderem die United Nations Framework<br />

Convention on Climate Change (UNFCCC) von 1992 und das Kyoto-Protokoll von 1997 marktorientierte<br />

Mechanismen installiert, die den Unterzeichnerstaaten helfen sollen, weltweit die Emissionen von Treibhausgasen<br />

zu reduzieren.<br />

zur Reduzierung von Treibhausgasen zu genügen. Dies wird<br />

durch das Kyoto-Protokoll ermöglicht, das erlaubt, dass private<br />

Unternehmen aus den »Annex-1-Ländern« sich an CDM-Projekten<br />

beteiligen und das eine »Abwälzung« der Emissionsreduzierungsverpfl<br />

ichtung der »Annex-1-Länder« auf in diesen<br />

Ländern ansässige Unternehmen gestattet.<br />

Da in China oft die notwendige Umwelttechnologie zur<br />

Emissionsreduktion nicht verfügbar ist und chinesische Unternehmen<br />

von der entsprechenden ausländischen Technologie<br />

profi tieren wollen, kommt es auch im Bereich der CDM-Projekte<br />

häufi g zu chinesisch-ausländischen Kooperationen. Diese<br />

Kooperationen können auf zwei Wegen erfolgen: entweder<br />

im Wege eines reinen Technologietransfers beziehungsweise<br />

einer entsprechenden Lizenz (oftmals gepaart mit einer<br />

Vermietung oder dem Verkauf der entsprechenden Anlagen)<br />

oder aber im Wege einer Joint-Venture-Gründung zwischen<br />

chinesischen und ausländischen Partnern. Da CDM-Projekte<br />

einerseits den »Annex-1-Ländern« ermöglichen, ihren Reduktionsverpfl<br />

ichtungen von Treibhausgasen nachzukommen und<br />

andererseits zur Entwicklung umweltverträglicher und nachhaltiger<br />

Projekte in den jeweiligen Ländern wie beispielsweise<br />

China führen, gelten CDM-Projekte trotz der immer lauter<br />

werdenden Kritik noch immer als »Win-Win-Projekte«.<br />

Welche Projekte können sich qualifi zieren?<br />

Folgenden Projekte können den CDM-Status erhalten:<br />

14 CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007


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100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

� Projekte erneuerbarer Energien wie zum Beispiel Windkraft-<br />

Projekte<br />

� Strom-Erzeugung wie zum Beispiel die Umwandlung von<br />

Minengas in Strom<br />

� Projekte zur Steigerung der Energieeffi zienz, etwa durch<br />

Verbesserung der Infrastruktur und damit verbundener<br />

Reduzierung des Stromverlustes im Netz und<br />

� Forstprojekte wie Wiederaufforstung.<br />

In China regeln vor allem die »Measures for Operation and<br />

Management of CDM Projects« (»CDM Measures«) vom 12.<br />

Oktober 2005 die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Genehmigung<br />

von lokalen CDM-Projekten. Nach den Vorgaben<br />

des Kyoto-Protokolls hat China eine so genannte »Designated<br />

National Authority« (DNA) benannt, die für CDM-Projekte und<br />

deren effi ziente und transparente Durchführung Sorge tragen<br />

soll. Diese Aufgabe wird durch die Staatliche Entwicklungs- und<br />

Reformkommission ausgeführt. Daneben wurde das National<br />

Climate Change Coordination Committee (NCCCC) gegründet,<br />

dem das National CDM Board unterstellt ist, das die CDM-<br />

Projekte prüft. Geprüft werden insbesondere<br />

� die Berechtigung der Antragsteller zur Teilnahme an einem<br />

CDM-Projekt<br />

� die Project Design Documentation<br />

� die Baseline-Methode und Emissionsreduzierung<br />

� der Preis der Emissionszertifi kate<br />

� die Finanzierungs- und Technologietransferbedingungen<br />

des jeweiligen Projekts<br />

� die Dauer des Projekts<br />

� der Überwachungsplan und<br />

� die erwartete Nachhaltigkeit der Entwicklungseffi zienz.<br />

Antragsteller können zu 100 Prozent chinesisch investierte<br />

Gesellschaften oder chinesisch-ausländisch investierte Gesellschaften<br />

mit mindestens 51 Prozent chinesischer Beteiligung<br />

sein. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens verlangt die<br />

NDRC die Vorlage der Project Design Documentation, einen<br />

Kreditwürdigkeitsnachweis, allgemeine Projektinformationen,<br />

einen Finanzierungsplan sowie weitergehende relevante<br />

Informationen wie zum Beispiel ein Umweltgutachten und ge-<br />

gebenenfalls ein so genanntes »Emmission Reduction Purchase<br />

Agreement« für den Verkauf der Emissionszertifi kate.<br />

Soweit die Staatliche Entwicklungs- und Reformkommission<br />

das Projekt für qualifi ziert erachtet und die Antragsunterlagen<br />

komplett sind, wird eine Genehmigung erteilt. Die<br />

Validierung des CDM-Projekts erfolgt durch so genannte Designated<br />

Operational Entities (DOE), die durch das chinesische<br />

CDM-Executive-Board ernannt werden. Die Registrierung eines<br />

CDM-Projekts durch das CDM-Executive-Board stellt dann<br />

die formale Anerkennung des CDM-Projekts dar. Nach dieser<br />

Registrierung kann der Projekteigner mit der Umsetzung des<br />

CDM-Projekts beginnen, wobei er den in der Project Design<br />

Documentation enthaltenen Überwachungsplan einhalten<br />

und regelmäßig entsprechende Berichte bei der Staatlichen<br />

Entwicklungs- und Reformkommission und der zuständigen<br />

DOE einreichen muss. Im Erfolgsfall erteilt die DOE so genannte<br />

Verifi cation und Certifi cation Reports zur Bestätigung<br />

der erzielten Emissionsreduktionen und übermittelt diese an<br />

das CDM-Executive-Board, das dann die Emissionszertifi kate<br />

erteilt.<br />

Erträgnisverteilung<br />

Die im Zusammenhang mit einem in der VR China genehmigten<br />

CDM-Projekt erteilten Emissionszertifi kate stehen im<br />

Eigentum des Projekteigners. Die aus dem Verkauf der Emissionszertifi<br />

kate erzielten Einnahmen jedoch stehen nach den<br />

CDM-Measures zu einem bestimmten Teil der VR China und<br />

dem Projekteigner zu.<br />

Der jeweils an den Staat abzugebende Anteil aus dem Verkauf<br />

der Emissionszertifi kate bestimmt sich nach der Art des<br />

CDM-Projekts: Bei Hydrofl uorkarbon- und Perfl uorkarbon-<br />

Projekten werden 65 Prozent, bei N2O-Projekten 30 Prozent<br />

und bei Forstprojekten sowie bei nach den CDM-Measures als<br />

»vorrangig« eingestuften Projekten (zum Beispiel Energieeffi zienzsteigerung,<br />

erneuerbare Energien und Minengas-Projekte)<br />

zwei Prozent an den Staat abgeführt. �<br />

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16 CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007


FINANZIERUNG<br />

CHINACONTACT<br />

100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

� Wie stabil ist der Finanzsektor?<br />

Zwar ist der chinesische Finanzsektor stabiler als noch vor wenigen Jahren, Probleme<br />

im Bankensektor (faule Kredite, Korruption et cetera) gibt es weiterhin. Die Regierung<br />

versucht diese zu lösen und die Banken international wettbewerbsfähiger zu machen.<br />

Dazu werden die großen Banken an die Börse gebracht.<br />

� Welche Möglichkeiten bestehen, Kreditauskünfte einzuholen?<br />

Kreditauskünfte über potenzielle Abnehmer, Lieferanten, Joint-Venture-Partner et cetera<br />

helfen beim Entscheidungsprozess. Inzwischen bieten einige kommerzielle Dienstleister<br />

in China das Einholen von Kreditauskünften gegen ein überschaubares Entgelt an. Bisher<br />

sind jedoch erst wenige chinesische Firmen extern geratet.<br />

� Welche Möglichkeiten haben internationale Banken, im chinesischen Markt aktiv<br />

zu werden?<br />

Internationale Banken haben mehrere Möglichkeiten, im chinesischen Markt aktiv<br />

zu werden. Die meisten internationalen Banken beginnen ihr Engagement mit einer<br />

Repräsentanz, um den Markt zu beobachten und die Mutterhäuser bei Geschäften mit<br />

lokal ansässigen Firmen und Banken im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten zu<br />

unterstützen. Die Kunden des Mutterhauses werden dabei oft beratend in den Markt<br />

begleitet.<br />

Es besteht auch die Möglichkeit eine Filial-Lizenz zu beantragen. Nach Erhalt kann eine<br />

Bank zunächst nur Fremdwährungsgeschäft betreiben (Kontoführung, Auslandsgeschäft,<br />

Devisengeschäfte und anderes je nach Umfang der Lizenz). Nach einer Wartezeit<br />

von drei Jahren (davon müssen zwei Jahre profi tabel sein) besteht die Möglichkeit eine<br />

Lizenz für Renminbi-Geschäfte zu beantragen, mit der Konten in ganz China für die<br />

Unternehmenskunden eröffnet werden können.<br />

Seit dem 11. Dezember 2006, dem fünften Jahrestag des WTO-Beitritts, dürfen internationale<br />

Banken auch im Privatenkundengeschäft in Renminbi tätig werden. Bei Privatkundeneinlagen<br />

von mindestens einer Million Yuan Renminbi dürfen sie dies auch mit einer<br />

Filial-Lizenz. Sollte eine internationale Bank auch kleinere Einlagen annehmen wollen,<br />

muss sie in China eigens eine Tochtergesellschaft gründen. Bisher haben lediglich zehn<br />

ausländische Banken einen Antrag auf Gründung einer Tochtergesellschaft gestellt.<br />

Internationale Banken können sich auch an chinesischen Banken beteiligen, allerdings<br />

mit einem Anteil von maximal 20 Prozent.<br />

� Besteht Chancengleichheit zwischen chinesischen und ausländischen Banken?<br />

Fast alle Regularien und Restriktionen für den Finanzsektor gelten für chinesische und<br />

ausländische Banken gleichermaßen. Durch die unterschiedliche Geschäftsgestaltung<br />

und die limitierte Größe der Auslandsbanken (Dotationskapital erforderlich), wirken<br />

sich die Restriktionen oft zum Nachteil der Auslandsbanken aus.<br />

� Sind Finanzierungen über Börsengänge in Shanghai oder Shenzhen bereits<br />

möglich?<br />

Börsengänge sind nur für chinesische Unternehmen mit einer Minderheitsbeteiligung<br />

von ausländischen Investoren erlaubt.<br />

� Kann ein ausländischer Investor in China auf eine Bankbeziehung zu einer chinesischen<br />

Bank verzichten?<br />

Die meisten Filialen ausländischer Banken in China sind in Shanghai oder Peking vertreten.<br />

Selbst wenn sie eine Lizenz für Renminbi-Geschäfte halten, bieten die meisten<br />

ausländischen Filialen jedoch nicht die Kontoführung eines so genannten Basic Account<br />

an. Die Eröffnung eines Basic Accounts ist jedoch für in China registrierte ausländische<br />

Investoren unumgänglich, da die auf Basis des Basic Accounts ausgestellte »RMB<br />

Account Management Card« zur Eröffnung von Renminbi-Konten anderen Typs benötigt<br />

wird. In der Praxis können ausländische Unternehmen auf eine Bankbeziehung zu<br />

einer chinesischen Bank meist nicht verzichten.<br />

7 ⁄ 2007<br />

17


100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

� Wie ist die Kreditvergabe durch chinesische Banken geregelt?<br />

Chinesische Banken, die sowohl Kredite in lokaler Währung als<br />

auch in Fremdwährung bieten, sind durchaus eine Konkurrenz<br />

zu deutschen Geschäftsbanken. Allerdings wird weiterhin eine<br />

Besicherung durch das Mutterhaus bevorzugt, wobei eine Hypothek<br />

auf Landnutzungsrechte und Gebäude möglich ist. In<br />

seltenen Fällen akzeptieren chinesische Banken auch Belege zu<br />

offenen Steuerrückerstattungen als Sicherheit. Blanko-Kredite<br />

werden nur in Sonderfällen vergeben.<br />

� Welche Bedeutung haben hermesgedeckte Bestellerkredite?<br />

Bisher haben hermesgedeckte Bestellerkredite mit oder ohne<br />

Bankgarantie in China wenig Bedeutung. Dies liegt unter anderem<br />

an den oft wenig aussagekräftigen Geschäftsberichten<br />

der Besteller, auf deren Basis keine Kreditentscheidung gefällt<br />

werden kann. Aus diesem Grund besteht Hermes in der Regel<br />

auf Garantien chinesischer Banken.<br />

� Wie können Forderungen abgesichert werden?<br />

Im internationalen Handelsverkehr ist die Eröffnung eines Akkreditivs<br />

üblich, das von der Hausbank in Abhängigkeit vom<br />

Bankenrisiko in China durch eine stille oder offene Bestätigung<br />

abgesichert wird. Die Absicherungsmöglichkeiten für innerchinesische<br />

Forderungen sind beschränkt. Forfaitierungen oder<br />

Factoring werden von einigen Banken inzwischen angeboten,<br />

sind aber eher unüblich. Zahlungen können über Bankschecks<br />

(Bank Drafts) ausgeführt werden. Hierbei handelt es sich um<br />

von lokalen Kreditinstituten ausgestellte Schecks, die bis zu drei<br />

Monaten garantiert sind.<br />

� Können Projekte über internationale Finanzinstitute fi -<br />

nanziert werden?<br />

Generell fi nanzieren internationale Finanzinstitute wie die<br />

Weltbank, IFC, ADB oder DEG Projekte in China über direkte<br />

Kredite, Beteiligungen und gelegentlich auch über Garantien.<br />

KARSTEN M. LEY<br />

Mit Leasing Steuern sparen<br />

Alternativen der Unternehmensfi nanzierung<br />

Eine grundsätzliche gesetzliche Bilanzierungs- und Zurechnungsregelung<br />

zur Behandlung von Leasingvereinbarungen<br />

wurde in China erst am 18. Januar 2001 vom Finanzministerium<br />

in Form einer Regierungsverordnung veröffentlicht,<br />

die ein elementarer Bestandteil des chinesischen Bilanzrechts<br />

war und auch für steuerliche Zwecke Anwendung fand. Damit<br />

wurden erstmals im chinesischen Bilanz- und Steuerrecht verbindliche<br />

Regelungen zur Abgrenzung von Finanzierungslea-<br />

Die strikten Devisenbestimmungen müssen auch in diesem Falle<br />

eingehalten werden.<br />

� Welche Möglichkeiten der Absatzfi nanzierung gibt es?<br />

Es ist zu erwarten, dass Leasing als Instrument der Absatzfi nanzierung<br />

in China in Zukunft einen größeren Stellenwert einnimmt.<br />

Inzwischen sind auch ausländische Leasinggesellschaften in<br />

China vertreten. Daneben haben einige ausländische Firmen<br />

eigene Absatzfi nanzierungsmodelle mit chinesischen Banken<br />

entworfen. Hier stellt der Verkäufer gegenüber der Bank eine<br />

Rückkaufgarantie für den Fall, dass der Kredit nicht zurückbezahlt<br />

wird. Allerdings bedeutet diese Art der Absatzfi nanzierung ein<br />

sehr hohes Risiko für den Verkäufer. Darüber hinaus besteht auch<br />

die Möglichkeit eines hermesgedeckten Bestellerkredites. Forfaitierungen<br />

oder Factoring sind bisher eher unüblich.<br />

� Welche Bedeutung hat die Flexibilisierung des Yuan für<br />

das China-Geschäft?<br />

Mit der Aufhebung der Bindung des chinesischen Renminbi an<br />

den US-Dollar im Juli 2005 ist auch das Thema Absicherung des<br />

Renminbi mehr in den Vordergrund gerückt. Bisher ist die Auswahl<br />

der Absicherungsprodukte und der anbietenden Banken<br />

eingeschränkt. Chinesische Banken und einige ausländische<br />

Banken mit entsprechenden Lizenzen können Warenhandelsund<br />

Dienstleistungsgeschäfte mit Währungstermingeschäften<br />

gegen Chinesische Yuan mit Laufzeiten von sieben Tagen bis<br />

maximal zwölf Monaten absichern. Auch werden inzwischen<br />

Renminbi-Swaps angeboten. Daneben gibt es über Banken<br />

in Hongkong und Singapur die Möglichkeit, so genannte<br />

Non-Deliverable Forwards abzuschließen. Bei dieser Form der<br />

Kursabsicherung erfolgt am Erfüllungstermin keine Anschaffung<br />

der Währung. Es wird lediglich der Unterschied zwischen dem<br />

aktuellen Kurs und dem vereinbarten Terminkurs ausgeglichen.<br />

Von den meisten Banken wird dieses Produkt erst ab einem Volumen<br />

von einer Million US-Dollar angeboten. Grundsätzlich wird<br />

den Unternehmen empfohlen, Währungsrisiken durch eine<br />

möglichst währungskongruente Finanzierung der Geschäfte<br />

zu minimieren.<br />

Bei einem Engagement in China kommt der Unternehmensfi nanzierung besondere Bedeutung zu. Aufgrund der<br />

rechtlichen Beschränkungen hinsichtlich des Einsatzes von hybriden Finanzierungsformen besteht bei der Finanzierung<br />

von Tochtergesellschaften meist nur die Wahl zwischen der Hingabe von Eigenkapital und der klassischen<br />

Fremdfi nanzierung durch Banken oder durch den Gesellschafter selbst. Daneben können seit einiger Zeit auch<br />

Leasingtransaktionen zur Finanzierung von Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens genutzt werden.<br />

sing und Operating-Leasing, zur Zurechnung und Aktivierung<br />

der Leasinggegenstände, Forderungen und Verbindlichkeiten<br />

beim Leasinggeber und Leasingnehmer und zur Behandlung<br />

der Leasingraten erlassen. Die Verordnung orientiert sich im<br />

Ansatz an den Regelungen der International Financial Reporting<br />

Standards zu Leasingvereinbarungen und deren bilanzieller<br />

Behandlung und wurde zum 1. Januar 2007 mit wenigen<br />

Änderungen in die New Accounting Standards for Business<br />

18 CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007


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08.-15.10.07 CeMAT Asia nach Shanghai, Hangzhou, Suzhou<br />

03.-11.11.07 Industrial Automation Show nach Shanghai<br />

03.-11.11.07 ENERGY Asia nach Shanghai<br />

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CHINACONTACT<br />

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100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

Enterprises aufgenommen. Die Regelungen sind ausdrücklich<br />

nicht auf Immobilienleasingvereinbarungen, Leasingvereinbarungen<br />

in Bezug auf die Entdeckung und Verarbeitung von<br />

regenerativen Ressourcen sowie auf Lizenzvereinbarungen<br />

beispielsweise über Filme, Videoaufnahmen, Theaterstücke,<br />

Manuskripte und Copyrights anzuwenden.<br />

Durch eine Fremd- oder Leasingfi nanzierung hat der Gesellschafter<br />

einer chinesischen Kapitalgesellschaft grundsätzlich<br />

die Möglichkeit, die Steuerbelastung der Tochterkapitalgesellschaft<br />

zu mindern und die Erträge in einem anderen Staat<br />

anfallen zu lassen.<br />

Kapitalverlagerung soll vermieden werden<br />

Zur Vermeidung derartiger Gewinnverlagerung sind im chinesischen<br />

Gesellschaftsrecht jedoch Restriktionen vorgesehen,<br />

die dem entgegenwirken sollen. Durch Vorschriften über das<br />

Verhältnis von Eigenkapital zur Investitionssumme soll eine<br />

Eigenkapital-Unterkapitalisierung von Unternehmen vermieden<br />

werden. Dadurch werden der Finanzierungsfreiheit enge<br />

Grenzen gesetzt. In den Vorschriften über das Verhältnis von<br />

Eigenkapital zu Fremdkapital wird sowohl für Joint Venture<br />

als auch für Tochtergesellschaften ein bestimmtes Mindesteigenkapital<br />

vorgeschrieben: Bei Investitionen bis zu drei Millionen<br />

US-Dollar sind mindestens 70 Prozent Eigenkapital<br />

vorgeschrieben. Liegt das Investitionsvolumen zwischen drei<br />

und zehn Millionen US-Dollar, muss der Eigenkapitalanteil<br />

mindestens 50 Prozent betragen, bei Investitionssummen<br />

zwischen zehn und 30 Millionen US-Dollar mindestens 40<br />

und bei Investitionen von mehr als 30 Millionen US-Dollar<br />

mindestens 33 Prozent.<br />

Die Höhe der Investitionssumme ist dabei nicht willkürlich<br />

wählbar. Vielmehr wird von den Genehmigungsbehörden<br />

überprüft, ob die geplanten Finanzmittel für das Vorhaben<br />

ausreichen. Das gilt auch für Vereinbarungen über Finanzierungsleasing,<br />

da die von einem chinesischen Leasingnehmer<br />

bei einer Finanzierungsleasingvereinbarung zu bilanzierende<br />

Leasingverbindlichkeit als Fremdkapital im Sinne der Fremdfi<br />

nanzierungsvorschriften qualifi ziert wird.<br />

Die Höhe des in einem Finanzierungsleasingvertrag oder in<br />

einem Darlehensvertrag vereinbarten Zinssatzes unterliegt<br />

ebenfalls grundsätzlich einer Prüfung durch die lokalen Steuerbehörden.<br />

Zinsen, die einem Unternehmen im Zusammenhang<br />

mit Produktion und Geschäftsbetrieb entstehen, dürfen<br />

nur dann als Aufwand das steuerpfl ichtige Einkommen mindern,<br />

wenn die lokalen Steuerbehörden<br />

sowohl die Dokumentation der Darlehensvergabe<br />

als auch die angemessene<br />

Zinshöhe überprüft haben. Als angemessener<br />

Zins wird üblicherweise der Zins<br />

angesehen, der einem banküblichen<br />

Fremdvergleichszins entspricht.<br />

Zudem ist zu beachten, dass Zinsen, die<br />

der Finanzierung von Anlagevermögen<br />

zuzuordnen sind, die Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten des Anlagevermögens<br />

erhöhen und somit als Aufwand<br />

grundsätzlich nur im Wege der Abschreibungen<br />

berücksichtigt werden können.<br />

Eine entsprechende Behandlung der<br />

beim Finanzierungsleasing in den Lea-<br />

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singraten enthaltenen Zinskomponente ist jedoch nicht ausdrücklich<br />

gefordert. Dies würde auch den chinesischen Bilanzierungsregelungen<br />

für Finanzierungsleasingvereinbarungen<br />

hinsichtlich der Berücksichtigung des Leasingobjekts und der<br />

Finanzierungskomponente in der Bilanz des Leasingnehmers<br />

widersprechen, denn hiernach ist das Leasingobjekt entweder<br />

mit dem Marktwert oder, sofern dieser Wert niedriger ist, mit<br />

dem Barwert der Mindestleasingzahlungen zu aktivieren.<br />

Dagegen ist eine Verbindlichkeit mit dem Bruttobetrag der<br />

Mindestleasingzahlungen zu passivieren. Der Unterschiedsbetrag<br />

zwischen dem aktivierten Wert des Leasingobjekts und<br />

der passivierten Verbindlichkeit ist vom Leasingnehmer als<br />

noch nicht fälliger Zinsaufwand aktivisch abzugrenzen und<br />

über die Laufzeit der Leasingraten entsprechend zu reduzieren.<br />

Bei einer Aktivierung des Zinsaufwands als Anschaffungskosten<br />

wäre hingegen die Berücksichtigung des Zinsanteils nur<br />

linear über den Abschreibungszeitraum gegeben, was den<br />

entsprechenden Bilanzierungsregeln widersprechen würde.<br />

Schließlich muss der Darlehensvertrag von der staatlichen Devisenbehörde<br />

grundsätzlich auf Plausibilität überprüft werden.<br />

Dies gilt auch für mit ausländischen Leasinggebern vereinbarte<br />

Finanzierungsleasingverträge.<br />

Steuerliche Vorteile durch Leasingfi nanzierung<br />

Auch wenn die Fremd- oder Leasingfi nanzierung von chinesischen<br />

Tochtergesellschaften derzeit nur begrenzt möglich<br />

ist, können insbesondere deutsche Muttergesellschaften<br />

steuerliche Vorteile erzielen, wenn sie den gegebenen Fremdfinanzierungsrahmen<br />

durch Gesellschafterdarlehen oder<br />

durch Finanzierungsleasingvereinbarungen zwischen der<br />

deutschen Mutter- und der chinesischen Tochtergesellschaft<br />

ausfüllen. Die besonderen steuerlichen Vorteile ergeben sich<br />

hierbei aus dem Doppelbesteuerungsabkommen zwischen<br />

China und Deutschland.<br />

Hinsichtlich der Zinszahlungen auf Gesellschafterdarlehen<br />

kann von China nach dem Doppelbesteuerungsabkommen<br />

eine Quellensteuer in Höhe von zehn Prozent des Bruttobetrages<br />

der Zinsen einbehalten werden. Dies entspricht der in<br />

China auf die Zinserträge bereits nach nationalem Steuerrecht<br />

vorgesehenen Quellensteuer. Allerdings sieht das Abkommen<br />

für den Fall eines deutschen Gläubigers und eines chinesischen<br />

Schuldners vor, dass 15 Prozent des Bruttobetrages der Zinsen<br />

auf die deutsche Steuerschuld fi ktiv angerechnet werden<br />

können. Insgesamt entsteht hierdurch ein zusätzliches Quellensteueranrechnungsvolumen<br />

von fünf Prozentpunkten,<br />

wodurch sich in gleicher Höhe eine<br />

Steuerentlastung im Vergleich zu einem<br />

Inlandsachverhalt ergibt.<br />

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Bei einer Leasingfi nanzierung werden<br />

die Leasingraten als Lizenzgebühren<br />

behandelt. Für Lizenzgebühren<br />

ist hierbei ebenfalls ein Quellensteuersatz<br />

von zehn Prozent vorgesehen.<br />

Werden sie für die Benutzung oder das<br />

Recht auf Benutzung gewerblicher,<br />

kaufmännischer oder wissenschaftlicher<br />

Ausrüstung gezahlt, so gelten als<br />

Besteuerungsgrundlage 70 Prozent<br />

ihres Bruttobetrages. Diese besondere<br />

Regelung aus dem Zusatzprotokoll zum<br />

Doppelbesteuerungsabkommen fi ndet<br />

20 CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007


auf Leasingraten Anwendung, wodurch sich die Quellensteuer<br />

effektiv auf sieben Prozent reduziert.<br />

Die in China gezahlte Quellensteuer ist in Deutschland<br />

grundsätzlich anrechenbar. Bei der Anrechnung ist jedoch<br />

zu beachten, dass für Lizenzgebühren, die ein deutscher<br />

Leasinggeber von einem chinesischen Leasingnehmer erhält,<br />

wiederum eine fi ktive Steueranrechnung als modifi zierte Form<br />

der Anrechnungsmethode vorgesehen ist. Hierdurch kann ein<br />

deutscher Leasinggeber grundsätzlich 15 Prozent des Bruttobetrages<br />

der Leasingraten auf seine deutsche Steuerschuld anrechnen,<br />

obwohl das Doppelbesteuerungsabkommen nur ein<br />

Quellensteuerrecht in Höhe von sieben Prozent einräumt. Die<br />

vorgesehene fi ktive Steueranrechnung ist an keine besonderen<br />

Voraussetzungen geknüpft. Diese Regelung soll als indirekte<br />

Subvention dieser wirtschaftlichen Aktivitäten einen effektiven<br />

Steuervorteil bieten, der dann eintritt, wenn die im Quellenstaat<br />

erhobene und vom Doppelbesteuerungsabkommen<br />

begrenzte Steuer unter dem fi ktiven Anrechnungsanspruch<br />

liegt.<br />

Sofern aufgrund der Ausgestaltung des Leasingvertrags das<br />

Leasingobjekt sowohl nach den chinesischen als auch nach<br />

den deutschen Zurechnungsregelungen dem chinesischen<br />

Leasingnehmer zugerechnet wird, ist die effektive steuerliche<br />

Wirkung einer fi ktiven Steueranrechnung im Fall des grenzüberschreitenden<br />

Finanzierungsleasings jedoch zunächst fraglich.<br />

Da im Doppelbesteuerungsabkommen nicht auf den in<br />

der Leasingrate enthaltenen und in Deutschland steuerpfl ich-<br />

Birkart Globistics-People:<br />

Katharina (Frankfurt), Surianti (Singapore)<br />

CHINACONTACT<br />

simply worldwide<br />

7 ⁄ 2007<br />

100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

tigen Zinsanteil abgestellt wird, sondern auf den Bruttobetrag<br />

der gesamten Leasingrate, kann es zu einer Übersteuerung<br />

kommen. Bei einem vorgesehenen effektiven Quellensteuersatz<br />

von sieben Prozent auf die Bruttoleasingrate würde dies<br />

bedeuten, dass dem Leasinggeber ein Überschuss nach Steuern<br />

nur dann verbleibt, wenn er einen Nettoüberschuss von mehr<br />

als sieben Prozent der Bruttovergütung erzielt. Hierbei würde<br />

auch die vorgesehene fi ktive Anrechnung von 15 Prozent der<br />

Bruttoleasingrate ins Leere laufen.<br />

Nach den auch für steuerliche Zwecke geltenden Bilanzierungsregelungen<br />

für Finanzierungsleasingvereinbarungen ist<br />

jedoch nur die Zinskomponente in der Leasingrate als Ertrag zu<br />

qualifi zieren. Insofern kann auch ein ausländischer Leasinggeber<br />

nur mit diesem Ertrag der beschränkten Steuerpfl icht in<br />

China unterliegen und nur diese Zinskomponente steuersystematisch<br />

zutreffend mit Quellensteuern belegt werden. Sowohl<br />

bei einer Gesellschafterfremdfi nanzierung als auch bei einer<br />

grenzüberschreitenden Finanzierungsleasingvereinbarung<br />

kann durch die im Doppelbesteuerungsabkommen für beide<br />

Finanzierungsalternativen vorgesehene fi ktive Quellensteueranrechnung<br />

grundsätzlich ein steuerlicher Vorteil erzielt werden.<br />

Dies sollte im Rahmen der individuellen Finanzierungsund<br />

Steuerplanung der chinesischen Tochtergesellschaft und<br />

ihres Gesellschafters entsprechend berücksichtigt werden. �<br />

Karsten M. Ley ist Senior Manager bei der Chinese Service Group von Deloitte<br />

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100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

RECHT & STEUERN<br />

� Rechtssicherheit – wo sind die Grenzen?<br />

Es besteht nach wie vor keine Rechtssicherheit im gewerblichen<br />

Rechtsschutz. Auch in der Produkthaftung kann es im Falle eines<br />

Prozesses zu erheblichen Rechtsunsicherheiten kommen. Es ist in<br />

vielen Fällen kritisch, Partei eines Gerichtsverfahrens vor einem<br />

chinesischen Gericht zu sein. Hier bestehen erhebliche Unsicherheiten,<br />

was den Ausgang eines solchen Verfahrens angeht.<br />

� Auf welche Grundsätze sollen sich Investoren hinsichtlich<br />

der Schiedsgerichtsbarkeit einigen?<br />

Grundsätzlich ist zu empfehlen, bei Streitigkeiten anstelle einer<br />

gerichtlichen Auseinandersetzung ein Schiedsverfahren anzustreben<br />

und das vertraglich zu vereinbaren. Dabei ist es sinnvoll,<br />

die landestypische Schiedsgerichtsbarkeit zu vereinbaren, das<br />

heißt die China International Economic and Trade Arbitration<br />

Commission. Dort sind ausländische Anwälte als Schiedsrichter<br />

zugelassen. Die Schiedssprüche gelten als ausgewogen und im<br />

Allgemeinen als rechtlich korrekt. In der Praxis gibt es regelmäßig<br />

Schiedsklauseln in Verträgen, die juristisch nicht ordnungsgemäß<br />

formuliert sind. Daher sollte bei Vertragsschluss diese Klausel<br />

von einem in China erfahrenen internationalen Anwaltsbüro<br />

auf Vollständigkeit überprüft werden.<br />

� Sind Urheber-, Patent- und Markenrechte in China sicher?<br />

Die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz von Urheber-,<br />

Patent- und Markenrechten entsprechen internationalen Standards,<br />

allerdings ist die tatsächliche Durchsetzung derselben<br />

gegen Schutzrechtsverletzer noch problematisch.<br />

Es reicht zudem nicht aus, Urheber-, Patent- und Markenrechte<br />

allein international anzumelden, sie müssen auch in China registriert<br />

werden.<br />

� Welche Möglichkeiten gibt es, Rechte am geistigen Eigentum<br />

durchzusetzen?<br />

1. Zivilgerichtliche Verfahren, in denen Ansprüche auf Unterlassung<br />

der unerlaubten Nutzung von gewerblichen Schutzrechten<br />

sowie Schadensersatz gefordert werden können.<br />

2. Behördliche Durchsetzung der gewerblichen Schutzrechte,<br />

wobei die Behörden Razzien durchführen, gefälschte Waren<br />

beschlagnahmen und Bußgelder erlassen können.<br />

3. Strafrechtliche Verfahren können bei massiven Fälschungshandlungen<br />

relevant werden. In der Regel werden jedoch<br />

Fälschungshandlungen von den Strafverfolgungsbehörden<br />

(noch) nicht ausreichend verfolgt.<br />

� Gibt es auch unkonventionelle Möglichkeiten, den Schutz<br />

geistigen Eigentums zu sichern?<br />

1. Auswahl und Überwachung von Mitarbeitern, Vertragspartnern<br />

und Dritten und sensibles Vertragsmanagement<br />

2. Fälschungsfeindliche Produktkennzeichnung<br />

3. Öffentlichkeitsarbeit und Lobbying (Hinweise auf Sicherheitsund<br />

Gesundheitsrisiken bei Plagiaten, Mitarbeit bei der China<br />

Anti-Counterfeiting Coalition (CACC) oder beim Quality<br />

Brands Protection Committee (QBPC))<br />

4. Eher ungewöhnlich: Möglichkeit kooperativer Einbindung<br />

der Produktionskapazitäten von Plagiatoren in die eigene<br />

Fabrikation prüfen.<br />

� Welche Regelungen gibt es für M&A-Aktivitäten?<br />

Seit 2003 gibt es grundlegende Regelungen für den Erwerb von<br />

chinesischen Unternehmen. Diese sind nunmehr auch in der<br />

Praxis erprobt und haben sich grundsätzlich bewährt. Neuere<br />

Entwicklungen betreffen den Erwerb von Anteilen an staatseigenen<br />

Unternehmen. Hier besteht zunehmend die Notwendigkeit,<br />

über so genannte Equity Exchange Centers zu gehen, was<br />

gewisse Unsicherheiten im Rahmen der M&A-Transaktionen mit<br />

sich bringen kann.<br />

� Welche Besonderheiten gibt es bei der Rechnungslegung?<br />

Am 15. Februar 2006 wurde die Annäherung der chinesischen<br />

Rechnungslegungsstandards an die in Europa geltenden International<br />

Financial Reporting Standards bekannt gegeben.<br />

Seit Anfang 2005 wurden dazu bereits 22 neue Standards<br />

veröffentlicht, insgesamt existieren nunmehr 38 Standards.<br />

Folgende Besonderheiten der chinesischen Rechnungslegung<br />

bleiben erhalten: Verbot einer Wertaufholung bei vorangegangener<br />

Wertminderungsabschreibung, Zuwendungen durch<br />

die öffentliche Hand, Angaben über Beziehungen zwischen<br />

nahestehenden Staatsunternehmen. Die überarbeiteten China<br />

Accounting Standards gelten zunächst nur für an der Börse gelistete<br />

Unternehmen, werden aber Schritt für Schritt auf andere<br />

Unternehmen ausgeweitet. Zu beachten ist, dass in China eine<br />

chinesischsprachige Buchhaltung zu führen ist und die Buchhaltungssoftware<br />

bei der Steuerbehörde registriert sein muss.<br />

� Wie hoch ist die durchschnittliche laufende Steuerbelastung<br />

ausländischer Unternehmen in China?<br />

Ab 1. Januar 2008 wird in China das neue Körperschaftsteuerrecht<br />

in Kraft treten. Danach werden ausländische wie inländische<br />

Unternehmen mit dem einheitlichen Steuersatz von 25<br />

Prozent Körperschaftsteuer belegt. Unternehmen, die vor diesem<br />

Stichtag genehmigt wurden, müssen sich auf eine Übergangszeit<br />

von fünf Jahren einstellen, in der der Steuersatz jährlich um zwei<br />

Prozent erhöht wird.<br />

Ausnahmen für reduzierte Steuersätze gibt es für gewisse Unternehmensbereiche,<br />

insbesondere für Unternehmen, die im<br />

Umweltschutz tätig sind, und für Hightech-Unternehmen.<br />

� Gibt es nach wie vor Steuervergünstigungen für ausländisch<br />

investierte Unternehmen?<br />

Nach wie vor gelten Sondervorschriften für die Besteuerung ausländischer<br />

Unternehmen, die in Sonderzonen mit Steuersätzen<br />

bis zu maximal 15 Prozent belegt werden. Darüber hinaus gelten<br />

weiterhin Steueranreize, die dazu führen, dass in den ersten beiden<br />

Jahren mit Gewinn keine Einkommensteuer zu entrichten ist<br />

und in den nachfolgenden drei Jahren lediglich 50 Prozent des<br />

anwendbaren Satzes fällig werden.<br />

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22 CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007<br />

EXTRA Ru - Innen2.indd 12 23.03.2007 14:19:25 Uhr


UNTERNEHMENSGRÜNDUNG<br />

� Welche Unternehmensformen gibt es?<br />

Die üblichste Unternehmensform in China ist die Gründung einer<br />

GmbH. 100-prozentige Tochtergesellschaften werden ebenso<br />

meist in der Form einer GmbH gegründet wie so genannte Joint-<br />

Venture-Gesellschaften mit chinesischer und ausländischer Beteiligung.<br />

Joint-Venture-Gesellschaften können aber auch in einer<br />

weitaus loseren Form der BGB-Gesellschaft gegründet werden.<br />

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Repräsentanzen, die keine<br />

aktive Geschäftstätigkeit unterhalten dürfen, sowie Holdinggesellschaften<br />

und Aktiengesellschaften zu gründen, bei denen die<br />

Kapitalanforderungen allerdings sehr hoch sind.<br />

� Welche Bedeutung haben die Änderungen im chinesischen<br />

Gesellschaftsrecht für ausländische Investitionen?<br />

Die Änderungen im chinesischen Gesellschaftsrecht führen zu einer<br />

stärkeren Angleichung der Vorschriften zwischen inländisch<br />

und ausländisch investierten Unternehmen. Insbesondere was<br />

die Organe angeht, führt dies hier zu einer Vereinheitlichung<br />

(auch bei ausländisch investierten Unternehmen müssen jetzt<br />

zum Teil Aufsichtsräte eingeführt werden). Darüber hinaus wird<br />

eine größere Flexibilität geschaffen, denn nicht immer muss der<br />

Chairman of the Board auch der gesetzliche Vertreter sein.<br />

� Ist es sinnvoll, Joint-Venture-Gesellschaften in 100-prozentige<br />

Tochterunternehmen umzuwandeln?<br />

Rechtlich ist dies keine Umwandlung, sondern nur eine Auswechslung<br />

eines oder mehrerer Gesellschafter, die Rechtsform<br />

des Joint Ventures – in der Regel die GmbH – bleibt bestehen.<br />

Aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten muss entschieden<br />

werden, ob der chinesische Partner noch benötigt wird oder<br />

nicht.<br />

� Sind M&A bei chinesischen Unternehmen ein Risiko?<br />

Die Risiken sind deutlich höher als bei einem Unternehmenskauf<br />

in westlichen Ländern. Mangelnde Offenlegungspfl icht und eine<br />

Standortplanung weltweit.<br />

Fabrik- und<br />

Produktionsplanung<br />

■ Logistikplanung<br />

■ Effizienzsteigerung<br />

Produktion<br />

■ Effizienzsteigerung<br />

Office<br />

CHINACONTACT<br />

Die Welt ist klein geworden. Trotz dem ist es nach wie vor<br />

ein langer Weg zum Verständnis fremder Men t a li tä ten und<br />

Arbeitsweisen. Nutzen Sie Standortvor teile rund um den<br />

Globus. Ingenics öffnet Ihnen dazu die Türen bei Planung und<br />

Realisierung.<br />

100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

fehlende Standardisierung von Finanzdaten erschweren die Due<br />

Diligence. Kernprobleme sind eine detaillierte Überprüfung der<br />

existierenden Risiken und Verbindlichkeiten und die Transparenz<br />

der Strukturen und der Rechtsgeschäfte des zu übernehmenden<br />

Unternehmens. Zusätzlich ist die eventuelle Übernahme fi nanzieller<br />

oder personeller Verpfl ichtungen nur schwer kalkulierbar.<br />

� Welche Regelungen gibt es hinsichtlich des Local-Content-Anteils?<br />

In jüngster Zeit hat China in einigen Bereichen, zum Beispiel im<br />

Fahrzeugbau, die Anforderungen erhöht und insbesondere die<br />

Einfuhrzölle auf im Schnitt 28 Prozent angehoben. Dies steht<br />

nach Auffassung der EU und der USA im Widerspruch zu den<br />

bestehenden WTO-Regelungen und hat zu scharfen Protesten<br />

und zur Anrufung der WTO-Gremien geführt.<br />

� Welche Kosten sind mit der Gründung einer Repräsentanz<br />

beziehungsweise der Eröffnung eines Büros verbunden?<br />

Die Registrierung einer Repräsentanz in Peking bis zur Vergabe<br />

der Genehmigungsurkunde durch das Pekinger Municipal Bureau<br />

of Commerce wird von diversen Dienstleistern angeboten.<br />

Die Kosten belaufen sich auf etwa 2.500 bis 5.000 Euro und variieren<br />

nach Beratungsbedarf des Antragstellers. Zusätzlich fallen<br />

noch Formalitätsgebühren für die Anmeldung beim Gewerbeamt<br />

(Anfertigung von Stempeln, Stempelsteuer, Anmeldung<br />

beim Steueramt etc.) in Höhe von etwa 2.500 Yuan an.<br />

Für ein Kleinstbüro im <strong>German</strong> Centre for Industry and Trade<br />

Beijing belaufen sich die Kosten auf etwa 500 Euro monatlich<br />

inklusive aller Nebenkosten. Die <strong>German</strong> <strong>Centres</strong> stellen insbesondere<br />

kleineren Mietern eine umfangreiche Infrastruktur mit<br />

Konferenzräumen, Fahrdienst, Hotel-Sonderkonditionen etc. zur<br />

Verfügung.<br />

Zum Beispiel China – ein Fall für Profis.<br />

Wie funktioniert das Reich der Mitte? Wir<br />

kennen die Erfolgs faktoren: Übertragung<br />

der Produk tions-Stand ards, Zulieferer-<br />

umfeld, Baureali sie rung, Geneh mi gungs-<br />

verfahren, Projekt management und Faktor<br />

Mensch. Ingenics besitzt Know-how durch<br />

Erfahrung – nicht nur beim Reisessen mit<br />

Stäbchen.<br />

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100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

PERSONALBESCHAFFUNG & -FÜHRUNG<br />

� Wie und wo kann Personal rekrutiert werden?<br />

Personal kann auf vielfältige Weise rekrutiert werden, so über:<br />

o Inserate im Career Service China der Delegiertenbüros<br />

o die Arbeitsgruppe Entwicklung und Fachkräfte im Bereich<br />

der Migration und der Entwicklungszusammenarbeit:<br />

www.getjobs.net<br />

o Alumni-Netzwerke der deutschen Institutionen wie Carl Duisberg-Gesellschaft,<br />

DAAD und andere<br />

o inländische und ausländische Internet-Jobbörsen<br />

o Printmedien (zum Beispiel Careerpost)<br />

o Arbeitsmarktbörsen der lokalen Arbeitsämter<br />

o Arbeitsmarktbörsen der lokalen Universitäten<br />

o Praktika für chinesische Studenten in Deutschland oder in<br />

China durch Organisationen wie AIESEC<br />

o Empfehlungen durch chinesische Personaldienstleister<br />

(FESCO, China Star und andere)<br />

o Headhunter<br />

o persönliche Empfehlungen.<br />

� Ist gut qualifi ziertes Personal für alle Branchen verfügbar?<br />

Nein. Auch wenn sich die Anzahl an qualifi ziertem Personal in<br />

den vergangenen Jahren erhöht hat, gibt es in vielen Bereichen<br />

noch erhebliche Engpässe, so zum Beispiel in der Buchhaltung,<br />

Mechatronik oder Logistik. Auch im mittleren Management fehlt<br />

es oftmals an qualifi ziertem Personal. Bei Universitätsabgängern<br />

ist der betriebsinterne Schulungsbedarf weiterhin recht hoch.<br />

Es gibt eine große Zahl von Kooperationen zwischen deutschen<br />

und chinesischen Hochschulen. Deren Absolventen sind für die<br />

Industrie eher geeignet. Es gibt aber regionale und branchenspezifi<br />

sche Engpässe bei hoch qualifi zierten Facharbeitern und<br />

Meistern, vor allem in schnell wachsenden Branchen wie der Automobilindustrie,<br />

Elektronik, aber auch im technischen Vertrieb<br />

und im Management.<br />

� Gibt es eine funktionierende Berufsausbildung?<br />

Eine Berufsausbildung, die unseren Vorstellungen entspricht,<br />

wird erst seit einigen Jahren gefördert. Es gibt verschiedene Formen<br />

staatlicher und privater Berufsschulen mit ein- bis dreijährigen<br />

Ausbildungsgängen. An einigen Standorten wie in Tianjin<br />

oder Taicang gibt es mit deutscher Unterstützung aufgebaute<br />

duale Ausbildungszentren. Viele Unternehmen bilden jedoch<br />

ihre Fachkräfte »on the job« aus.<br />

� Können lokale Kräfte in allen Positionen eingesetzt werden?<br />

Ja. Grundsätzlich gibt es keine rechtlichen Beschränkungen.<br />

� Mit wem wird der Arbeitsvertrag geschlossen?<br />

Bei ausländisch investierten Unternehmen werden die Arbeitsverträge<br />

direkt zwischen Arbeitgeber und chinesischem<br />

Arbeitnehmer geschlossen. Bei ausländischen Repräsentanzen<br />

schließt die Repräsentanz einen Rahmenvertrag mit einer der zugelassenen<br />

chinesischen Personaldienstleistungsgesellschaften<br />

(FESCO, Star) ab. Die chinesischen Mitarbeiter der Repräsentanz<br />

werden in der Anlage zum Rahmenvertrag geführt.<br />

Ausländische Mitarbeiter schließen den Arbeitsvertrag direkt mit<br />

dem Arbeitgeber ab. Unterschieden wird zwischen Entsandten-<br />

vertrag (Head-Offi ce-Arbeitnehmer) oder lokalem Vertrag (FIEbeziehungsweise<br />

Repräsentanz-Arbeitnehmer).<br />

Eine Änderung des Arbeitsvertragsrechts soll noch in diesem Jahr<br />

in Kraft treten. Eine wesentliche Änderung wird sein, dass auch<br />

bei Ablauf von befristeten Verträgen der Arbeitnehmer einen<br />

Anspruch auf eine Abfi ndung haben soll, und zwar für jedes<br />

angefangene Jahr in Höhe von zwei Monatsgehältern, falls der<br />

Vertrag nicht erneuert wird.<br />

� Sind Arbeitsverträge frei verhandelbar?<br />

Für chinesische Mitarbeiter werden die Arbeitsverträge von<br />

den chinesischen Personaldienstleistungsgesellschaften vorgegeben,<br />

die nur in geringem Umfang verhandelbar sind. In<br />

der Praxis werden insbesondere Klauseln zur Verschwiegenheitspfl<br />

icht ergänzt. Für Expats und lokal angestellte Ausländer<br />

sind die Arbeitsverträge frei verhandelbar. Allerdings gelten in<br />

beiden Fällen die zwingenden Bestimmungen des chinesischen<br />

Arbeitsrechts.<br />

� Wie sind Arbeits- und Urlaubszeiten geregelt?<br />

Seit 1995 gilt in China gesetzlich die 40-Stunden-Woche. Für<br />

Überstunden ist ein Zuschlag von 50 bis 300 Prozent vorgeschrieben,<br />

der Urlaubsanspruch liegt zwischen zehn und 20 Tagen<br />

zuzüglich der chinesischen Feiertagswochen zum chinesischen<br />

Neujahr, zu den Mai- und Oktoberfeiertagen.<br />

� Welche Auswirkungen hat die angekündigte Änderung<br />

des Arbeitsvertragsrechtes?<br />

Wesentlich ist, dass geschriebene unbefristete Arbeitsverträge<br />

zum Standard gemacht werden, Arbeitnehmer vor Ausbeutung<br />

und Belästigungen am Arbeitsplatz geschützt sowie die Gewerkschaften<br />

gestärkt werden.<br />

� Welche Lohnnebenkosten fallen bei lokalen Angestellten<br />

an?<br />

Die Lohnnebenkosten haben mittlerweile fast deutsches Niveau<br />

erreicht und betragen regional unterschiedlich zwischen 30 und<br />

gut 40 Prozent des Bruttogehaltes bei in der Bemessungsgrenze<br />

liegenden Gehältern. Allein die Bemessungsgrenze hat sich<br />

aufgrund steigender Gehälter in den vergangenen Jahren um<br />

jährlich acht bis zehn Prozent erhöht.<br />

Bei ausländisch investierten Unternehmen ist die Basis der Sozialkosten<br />

das im Vorjahr gezahlte Bruttogehalt einschließlich<br />

weiterer Zahlungen (zum Beispiel Überstunden) geteilt durch<br />

zwölf Monate. Die maximale Bemessungsgröße ist der dreifache<br />

Durchschnittslohn, der jährlich vom Staat festgelegt wird. Bei<br />

Repräsentanzen ist die Basis der Sozialkosten das durchschnittliche<br />

Jahresbruttogehalt am Ort, in dem sich die Repräsentanz<br />

befi ndet. Maximale Bemessungsgrundlage ist der dreifache<br />

Durchschnittslohn. Die Abrechnung erfolgt zwingend über chinesische<br />

Personaldienstleistungsgesellschaften (FESCO, China<br />

Star und andere).<br />

Hinzu kommen Gebühren für Personal- und Aktenverwaltung.<br />

Darüber hinaus gibt es weitere zusätzliche Leistungen, die<br />

vereinbart werden können, zum Beispiel zusätzliche Krankenversicherung,<br />

andere Versicherungen, Heizungszuschuss,<br />

Verkehrszuschuss, Kinderzuschuss, Weiterbildungszuschuss,<br />

24 CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007


Begräbniszuschuss für Familienangehörige<br />

etc.<br />

� Welche Besonderheiten bestehen<br />

hinsichtlich der Sozialversicherung<br />

für Deutsche in China?<br />

Seit April 2002 gilt das »Abkommen zwischen<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

und der VR China über Sozialversicherung«<br />

für die Renten- und Arbeitslosenversicherung<br />

(nicht für Pfl ege-, Kranken-<br />

und Unfallversicherung). Danach<br />

richtet sich die Versicherungspfl icht von<br />

in China beschäftigten Angestellten nach<br />

den chinesischen Vorschriften. Für von<br />

deutschen Unternehmen nach China<br />

befristet entsandte deutsche Angestellte<br />

mit deutschem Arbeitsvertrag gelten<br />

während der ersten 48 Kalendermonate<br />

der Entsendung die deutschen Vorschriften.<br />

Danach kann eine Befreiung von<br />

der Zahlungspfl icht der chinesischen<br />

Renten- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge<br />

beantragt werden. Nicht von<br />

einem Sozialversicherungsabkommen<br />

erfasste ausländische Angestellte sind<br />

grundsätzlich verpfl ichtet, Mitglied in der<br />

chinesischen Sozialversicherung zu wer-<br />

CHINACONTACT<br />

den. Anmerkung zur Praxis: In Shanghai<br />

ist es derzeit für Ausländer nicht möglich,<br />

in die chinesische Rentenversicherung<br />

einzuzahlen, in Peking schon.<br />

� Welche Steuern muss ein Expatriate<br />

in China abführen?<br />

Grundsätzlich sind natürliche Personen,<br />

die ihren Wohnsitz in China haben, unbeschränkt<br />

einkommensteuerpfl ichtig.<br />

Bei Ausländern, die nur für begrenzte Zeit<br />

in China arbeiten, wird nicht unterstellt,<br />

dass sie ihren Wohnsitz in China haben.<br />

Bei natürlichen Personen ohne Wohnsitz<br />

in China hängt die Besteuerung von der<br />

Dauer des Aufenthalts in China und den<br />

Quellen ihres Einkommens ab: Ausländer,<br />

die weniger als ein Jahr in China gearbeitet<br />

haben, sind nur mit dem Teil ihres Einkommens<br />

in China steuerpfl ichtig, der für<br />

die Tätigkeit in China gezahlt wird. Wenn<br />

ein deutscher Staatsbürger sich in einem<br />

Kalenderjahr weniger als 183 Tage in China<br />

aufgehalten hat und das Einkommen<br />

nicht von einer chinesischen Organisation<br />

oder einem chinesischen Unternehmen<br />

gezahlt wird, kann die Einkommensteu-<br />

ASIEN-SPECIALS<br />

Asien ist seit Jahren die Region mit<br />

der höchsten Wachstumsdynamik.<br />

Neben China-Contact (monatlich) und<br />

TaiwanContact (zweimal pro Jahr)<br />

publiziert der OWC-Verlag weitere<br />

Asien-Specials.<br />

www.owc.de<br />

7 ⁄ 2007<br />

100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

erpfl icht entfallen. Dabei wird der Tag<br />

der Einreise mitgerechnet, der Tag der<br />

Ausreise jedoch nicht.<br />

Natürliche Personen, die keinen Wohnsitz<br />

in China haben, sich jedoch in China<br />

zwischen einem Jahr und fünf Jahren<br />

aufgehalten haben, müssen nur auf die<br />

Einkünfte entrichten, die sie innerhalb<br />

Chinas erhalten haben. Ab dem sechsten<br />

Jahr sind sie unbeschränkt mit ihrem<br />

Welteinkommen steuerpfl ichtig. Dieser<br />

Zyklus kann neu gestartet werden, indem<br />

sich die Person entweder 30 Tage am Stück<br />

oder aber 90 Tage über ein Jahr kumuliert<br />

außerhalb Chinas aufhält. Besteuert wird<br />

das Monatseinkommen nach progressiven<br />

Sätzen. Steuerpfl ichtig sind Lohn und<br />

Gehalt, Einkommen aus Dienstleistungen,<br />

Honorare, Lizenzeinkünfte, Dividenden<br />

und Boni, Einkünfte aus Vermietung<br />

und Verpachtung, aus Übertragung von<br />

Vermögensgegenständen sowie andere<br />

Einkünfte. Steuerfrei sind nachweislich<br />

gezahlte Wohnungszulagen, die private<br />

Nutzung des Dienstwagens, Sprachtraining,<br />

Schul- und Kindergartenkosten,<br />

Umzugskosten und ein vertraglich vereinbarter<br />

Heim- und Urlaubsfl ug.<br />

Ja, informieren Sie uns über die<br />

Asien-Specials des OWC-Verlages.<br />

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Besonderes Interesse besteht<br />

an folgenden Ländern:<br />

� Indien<br />

� Japan<br />

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25


100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

� Gibt es eine Pfl icht zur Jahressteuererklärung in China?<br />

Seit 2007 muss jeder Steuerpfl ichtige bis 31. März für das Vorjahr<br />

eine Steuererklärung abgeben, sofern das Jahreseinkommen<br />

über 120.000 Yuan lag und der Steuerpfl ichtige sich innerhalb<br />

des Jahres nicht mehr als 30 Tage am Stück oder insgesamt nicht<br />

mehr als drei Monate außerhalb Chinas aufgehalten hat. Dabei<br />

müssen alle Einkommenskategorien erklärt werden, nach sieben<br />

Jahren Aufenthalt in China auch das Welteinkommen.<br />

� Wie hoch sind die Steuersätze auf Einkommen?<br />

Die Steuersätze variieren je nach Einkunftsart. Die Besteuerung<br />

unterliegt einem progressiven Steuersatz:<br />

Monatseinkommen in Yuan Steuersatz in Prozent<br />

0 - 500 .................................. 5<br />

500 - 2.000 .................................10<br />

2.000 - 5.000 .................................15<br />

5.000 - 20.000 ................................ 20<br />

20.000 - 40.000 ................................ 25<br />

40.000 - 60.000 ................................ 30<br />

60.000 - 80.000 ................................ 35<br />

80.000 - 100.000 ................................ 40<br />

über 100.000 ...................................... 45<br />

Für Einkünfte aus Dienstleistungen gilt grundsätzlich ein Steuersatz<br />

von 20 Prozent. Für Einkünfte aus Lizenzen, Vermietung<br />

und Verpachtung sowie aus der Übertragung von Vermögensge-<br />

ULF BOSCH<br />

Lokale Talente gewinnen<br />

Strategisches Employer-Branding<br />

Obwohl ihr zuletzt 50 Prozent mehr Gehalt angeboten wurden, wechselte die Teamleiterin der Audit-Abteilung<br />

einer Kreditkartenfi rma innerhalb des Shanghaier Finanzdistrikts Lujiazui zum direkten Wettbewerber. Von ihrer<br />

ehemaligen Vorgesetzten nach den Gründen befragt, ließ sie wissen, dass die Verdreifachung (!) ihrer Bezüge sowie<br />

die Aussicht auf eine systematische Karriereentwicklung für sie ausschlaggebend für diesen Schritt gewesen seien.<br />

Ihre Stelle konnte seither nicht wieder besetzt werden. Dieses Beispiel aus dem boomenden Bankensektor mag<br />

extrem anmuten, spiegelt jedoch anschaulich die derzeitige Lage am Arbeitsmarkt für qualifi zierte Nachwuchskräfte<br />

in China wider.<br />

Die Herausforderung, lokale Talente zu gewinnen, qualifi zieren<br />

und zu halten ist für ausländische Firmen zu einer existenziellen<br />

Frage geworden. Für multinationale Unternehmen<br />

in China wird der Personalmangel zum limitierenden Faktor<br />

für das strategische Wachstum und die operative Effi zienz.<br />

Eine Alternative zu einer Erhöhung des lokalen Anteils in<br />

der Personalstruktur gibt es nicht. Angesichts der Größe<br />

des Marktes einerseits sowie ausufernder Personalkosten<br />

andererseits stößt der Einsatz von entsandten Mitarbeitern,<br />

sowohl westlicher Expatriates als auch heimkehrender<br />

Auslandschinesen, an seine Grenzen. Lokale Kandidaten<br />

mit entsprechenden Qualifi kationen sind jedoch rar und<br />

stark umworben. Da zusätzlich die Vergütungsniveaus einer<br />

hohen Dynamik unterliegen, ist die Fluktuation in den<br />

Unternehmen ausgesprochen hoch.<br />

Mittlerweile haben viele Firmen die strategische Tragweite<br />

des Personalproblems in China erkannt und sind bereit, entsprechende<br />

Mittel zu dessen Lösung bereitzustellen. Trotzdem<br />

gestaltet sich der Aufbau personeller Kapazitäten äußerst<br />

schwierig. Die Gründe hierfür sind vielfältig und sowohl auf<br />

genständen gilt grundsätzlich ein Steuersatz von 20 Prozent, der<br />

jedoch örtlich zum Teil auf zehn Prozent reduziert ist.<br />

� Gibt es Freibeträge?<br />

Ein Freibetrag von 4.800 Yuan besteht für Steuerpfl ichtige in China,<br />

die Löhne und Gehälter aus dem Ausland beziehen sowie für<br />

Steuerpfl ichtige ohne Wohnsitz in China, die Löhne und Gehälter<br />

in China erzielen. Von der entsprechend der Steuertabelle ermittelten<br />

Steuersumme sind je nach Steuerklasse 25 bis maximal<br />

15.375 Yuan abzugsfähig.<br />

� Gibt es die Möglichkeit einer Steuerrückerstattung?<br />

Grundsätzlich gibt es auch in China eine Form der Rückerstattung<br />

der Lohn- und Gehaltssteuer, wobei es sich nicht um eine<br />

Rückerstattung in unserem Sinne handelt, sondern um eine »Belohnung<br />

der Unternehmen, die regelmäßig Steuern abgeführt<br />

haben«. Die Erstattungssumme wird nicht individuell, sondern<br />

pauschal mit zwei Prozent der gezahlten Steuersumme im Jahr<br />

berechnet. Die Steuerrückerstattung kann vom Unternehmen ab<br />

März des Folgejahres für die im vorherigen Kalenderjahr tatsächlich<br />

eingezahlte Steuer (das heißt Dezember des Vorvorjahres<br />

bis November der Vorjahres) beim Finanzamt beantragt werden<br />

und wird ausschließlich auf Geschäftskonten überwiesen. Die<br />

meisten Unternehmen nutzen diese Gelder für Incentives.<br />

arbeitsmarktbezogene als auch unternehmensindividuelle<br />

Sachverhalte zurückzuführen.<br />

Ausbildung fehlt Praxisnähe<br />

Im Hinblick auf Berufseinstiegspositionen bringt China heute<br />

mehr Absolventen als sonst ein Land auf der Welt hervor. Rein<br />

zahlenmäßig steht daher eigentlich ausreichend Personal zur<br />

Verfügung. Es tut sich jedoch zunehmend eine Diskrepanz<br />

zwischen Ausbildungsinhalten und Unternehmensanforderungen<br />

auf. Da sich die Hochschulen vor allem auf die Theorievermittlung<br />

konzentrieren, vermissen ausländische Firmen<br />

bei den Kandidaten insbesondere Qualifi kationsmerkmale wie<br />

Praxisnähe, ganzheitliches Denken, selbstständiges Handeln,<br />

Kreativität, Führungsfähigkeit sowie Ergebnisorientierung.<br />

Dem Überangebot an traditionell ausgebildeten Absolventen<br />

steht einn Mangel an qualifi ziertem Nachwuchs gegenüber.<br />

Bezogen auf die jungen Berufstätigen sieht die Situation<br />

nicht besser aus. Kandidaten mit relevanter Erfahrung sind<br />

in einigen Branchen kaum noch zu fi nden. Das Segment der<br />

»gestandenen« Fach- und Führungskräfte mit langjähriger Be-<br />

26 CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007


ufserfahrung ist hingegen quasi nicht existent. Die »verlorene<br />

Generation« der Jahrgänge 1947 bis 1960 wurde im Verlauf<br />

der »Kulturrevolution« um jegliche Ausbildungschancen gebracht<br />

und fand später kaum Zugang zum wirtschaftlichen<br />

Geschehen.<br />

Wettbewerb um Talente<br />

In den Unternehmen steigt die Nachfrage nach geeigneten<br />

Kandidaten jedoch unvermindert weiter. Dabei stehen die<br />

ausländischen Firmen nicht nur untereinander im Wettstreit.<br />

Top-Talente werden zunehmend auch von den börsennotierten<br />

»Red Chips« wie China Mobile, CNOOC oder Lenovo und<br />

aufstrebenden chinesischen Markenunternehmen wie Amoi,<br />

Hi sense, Li-Ning umworben. Diese sind durchaus ernstzunehmende<br />

Konkurrenten für multinationale Unternehmen.<br />

Mehr als die Hälfte der chinesischen Absolventen (53<br />

Prozent) würden am liebsten für ein rein chinesisches (Groß)-<br />

Unternehmen ohne jegliche ausländische Beteiligung, jedoch<br />

mit internationalem Netzwerk arbeiten. Als mögliche Gründe<br />

kommen karrieretechnische Überlegungen – kein »Glasdach«<br />

zwischen lokalen und ausländischen Managern –, die Unternehmensgröße,<br />

das Nebenleistungsangebot, die Arbeitsplatzsicherheit<br />

und nicht zuletzt patriotische Erwägungen<br />

in Betracht. Multinationale Unternehmen in China haben<br />

als Arbeitgeber demzufolge einen gewissen »natürlichen«<br />

Wettbewerbsnachteil. Dessen sind sie sich jedoch häufi g<br />

nicht bewusst und ergreifen daher auch nicht entsprechende<br />

Gegenmaßnahmen.<br />

Um aktiv zu werden, muss nicht nur das Bewusstsein sondern<br />

auch das erforderliche Wissen vorhanden sein. Für viele<br />

multinationale Unternehmen stellt der chinesische Arbeitsmarkt<br />

eine »Black Box« dar. Dies liegt vor allem an einem Mangel<br />

an fundierten Marktinformationen sowie praxisnahem<br />

Umsetzungs-Know-how. Weitgehende Unwissenheit herrscht<br />

oft sowohl hinsichtlich des Zugangs zu den potenziellen Nachwuchskräften<br />

als auch der Möglichkeiten, sich als attraktiver<br />

Arbeitgeber im chinesischen Markt zu positionieren.<br />

Einigermaßen brauchbare Informationen sind kaum verfügbar<br />

oder schwer zugänglich. Die wenigsten der ausländischen<br />

Firmen ergreifen vor diesem Hintergrund die Initiative<br />

und erheben die benötigten Informationen. Gezielte Benchmarking-Studien<br />

zu den Einstellungen und Präferenzen von<br />

Top-Talenten können hier die strategische Entscheidungsgrundlage<br />

für die Entwicklung von effektiven Anreiz-, Personalentwicklungs-<br />

und -bindungssystemen liefern.<br />

Gezieltes Personalmarketing<br />

Um ihre Wachstumsstrategien trotz des großen Wettbewerbs<br />

um die besten Talente umsetzen zu können, versuchen die<br />

Unternehmen zunehmend ihre Alleinstellungsmerkmale als<br />

attraktive Arbeitgeber herauszuarbeiten und diese in Form<br />

eines Employer-Brands zu vermitteln. Chinas begehrteste Arbeitgeber<br />

betreiben hierfür gezieltes Personalmarketing und<br />

konzentrieren sich auf Vergütungs-, Entwicklungs- sowie<br />

Work-Life-Balance-Aspekte.<br />

Hinsichtlich der Kommunikation hat sich eine Kombination aus<br />

zielgruppenspezifi schem »Direktmarketing« für potenzielle<br />

Kandidaten, etwa über Hochschulkooperationen, Mentorenprogramme,<br />

Alumni-Netzwerke, Job-Börsen sowie einer breiter<br />

angelegten Öffentlichkeitsarbeit in Verknüpfung mit dem Produktmarketing<br />

als zielführend erwiesen. Der Bekanntheitsgrad<br />

CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007<br />

CHINA<br />

Investitions- und<br />

Standortführer 2006<br />

Der neue Investitions- und Standortführer China 2006 wird auf<br />

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Informationen über Chinas Provinzen und Wirtschaftszonen, eine<br />

umfangreiche Liste von Firmen aus Deutschland, Österreich und<br />

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Herausgeber: Institut für Außenwirtschaft GmbH, Düsseldorf<br />

und Wirtschaftszeitschrift in Zusammenarbeit mit:<br />

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2006<br />

CHINA<br />

© Institut für Außenwirtschaft GmbH, Düsseldorf2006,www.ifa-d.com<br />

Investitions- und<br />

Standortführer<br />

© Foreign Trade Institute, Düsseldorf 2006<br />

Investment and<br />

Location Guide<br />

27


100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

ist vor allem wichtig, um von den Kandidaten überhaupt als<br />

potenzieller Arbeitgeber in Betracht gezogen zu werden. Damit<br />

diese jedoch auch dem Unternehmen beitreten und nicht<br />

frühzeitig wechseln, spielen die »harten« Vertragsbestandteile,<br />

insbesondere die Vergütung, eine herausragende Rolle. Der Aufbau<br />

eines fi nanziellen Grundstocks hat in den ersten Berufsjahren<br />

höchste Priorität.<br />

Die Loyalität zum Unternehmen oder eine gewisse Geradlinigkeit<br />

im Lebenslauf spielt dabei für viele Kandidaten eine<br />

untergeordnete Rolle. Um Kandidaten »an Bord« zu holen<br />

und »Job-Hopping« einzudämmen, ist die Sicherstellung einer<br />

marktadäquaten Vergütung (zum Beispiel über quartalsmäßige<br />

Anpassungen oder »Marktausgleichszulagen«), ergänzt durch<br />

leistungsbezogene Anreize und attraktive Nebenleistungen,<br />

unerlässlich.<br />

Für die chinesischen Mitarbeiter steht außerdem die Möglichkeit<br />

der individuellen Weiterentwicklung im Vordergrund.<br />

Hier können Unternehmen sich ihre oftmals bereits zentral<br />

aufgesetzten Personalentwicklungssysteme zu Nutze machen.<br />

Durch auf China angepasste Systeme können sich Unternehmen<br />

effektiv im Arbeitsmarkt differenzieren. Dabei werden Aspekte<br />

MESSEN & AUSSTELLUNGEN<br />

� Welcher Messestandort ist der richtige?<br />

Kundennähe und Internationalität der Veranstaltungen sind<br />

entscheidend. Letzteres können bisher nur wenige Messeplätze<br />

bieten. Wichtig ist die genaue Information im Vorfeld der Veranstaltung<br />

– Besucherzahl und -struktur, Organisator der Veranstaltung,<br />

Alter des Messezentrums. Auf kleinen Messen sind die<br />

Risiken für Neulinge deutlich höher und das Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

ist meist nicht optimal. Unabhängig vom Messestandort<br />

sollte der Messeauftritt immer sorgfältig vorbereitet und genügend<br />

Zeit für die Nachbereitung eingeplant werden.<br />

� Gibt es Förderungen der Messebeteiligung?<br />

Ja. Im Rahmen des Auslandsmesseprogramms des Bundes<br />

für das Jahr 2008 bietet das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie deutschen Unternehmen Exportplattformen<br />

auf 243 Auslandsmessen, davon 62 in China und Hongkong.<br />

Nach der bisherigen Planung stehen dafür 36 Millionen Euro<br />

zur Verfügung. Die Liste der ausgewählten Messen kann über<br />

die Messe-Datenbank des AUMA Ausstellungs- und Messe-Ausschuss<br />

der Deutschen Wirtschaft unter www.auma-messen.de/<br />

Auslandsmesseprogramme recherchiert werden.<br />

� Welche Bedeutung haben Messebeteiligungen der Bundesländer?<br />

Mit wechselnden Branchen- und Länderschwerpunkten richten<br />

sich die Messebeteiligungsprogramme der einzelnen Bundesländer<br />

laufend neu auf die Bedürfnisse »ihrer« Unternehmen aus.<br />

INFORMATIONSBESCHAFFUNG & ANSPRECHPARTNER<br />

� Wer bietet in Deutschland Informationen zu China?<br />

Erste und direkte Ansprechpartner für Unternehmen sind die Industrie-<br />

und Handelskammern. Sie sind mit den Delegiertenbüros<br />

der Deutschen Wirtschaft in China eng verknüpft. Mit Büros<br />

wie Flexibilität (nicht »one-size-fi ts-all«) und Praxisbezug (»onthe-job«)<br />

von den Kandidaten besonders geschätzt. Nicht zu<br />

vernachlässigen sind im chinesischen Arbeitsumfeld darüber<br />

hinaus die soziale Einbindung und eine Vereinbarkeit von Berufs-<br />

und Privatleben.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination der<br />

Faktoren »Wirtschaftsboom«, »Personalmangel« und »Gehälterinfl<br />

ation« das Personalumfeld in China zu einer großen<br />

Herausforderung werden lässt. Um trotz aller Widrigkeiten die<br />

Unternehmensziele im chinesischen Markt erreichen zu können,<br />

ist strategisches Employer-Branding die wohl effektivste Waffe im<br />

Kampf um die besten lokalen Talente. Mit gezieltem Employer-<br />

Branding können Unternehmen einerseits Unzulänglichkeiten in<br />

den Personalsystemen ausgleichen und sich andererseits wichtige<br />

Wettbewerbsvorteile im Arbeitsmarkt verschaffen. �<br />

Ulf Bosch ist Senior Manager im Shanghaier Büro der Unternehmensberatung<br />

Watson Wyatt und leitet den dortigen <strong>German</strong> Desk.<br />

ulf.bosch@watsonwyatt.com / www.watsonwyatt.com<br />

Sie ergänzen das Auslandsmesseprogramm des Bundes. Besonders<br />

kleine und mittelständische Unternehmen erhalten mit der<br />

geförderten Teilnahme an Gemeinschaftsständen Unterstützung<br />

bei der Erschließung neuer Auslandsmärkte.<br />

� Wie fi ndet man den »richtigen« Messebauer?<br />

Den »richtigen« Messebauer in China zu fi nden ist nicht immer<br />

leicht. Nicht nur der Messemarkt China entwickelt sich in<br />

raschem Tempo, auch die Anzahl der in diesem Dienstleistungsbereich<br />

tätigen Unternehmen hat sich in den vergangenen<br />

Jahren vervielfacht. Wird der Messeauftritt von Deutschland aus<br />

organisiert, empfi ehlt sich die Zusammenarbeit mit einem Full-<br />

Service-Dienstleister. Orientieren sollte sich dessen Auswahl an<br />

verschiedenen Kriterien wie Kompetenz (er sollte über internationale<br />

Erfahrungen verfügen), Design (wegen der eingeschränkten<br />

Auswahl an Materialien und Systemen ist es wichtig, mit einem<br />

guten Design eigene Akzente zu setzen, um sich von der Masse<br />

der Aussteller abzuheben), Qualität (Arbeiten unter Zeitdruck<br />

ist beim Messeaufbau die Regel), Sicherheit (qualifi zierte Messebauer<br />

verfügen über fachkundiges Personal, das nicht nur<br />

eine Design- sondern auch eine Statikausbildung hat – das ist<br />

für die Sicherheit von Standpersonal und Besuchern von entscheidender<br />

Bedeutung) sowie Verlässlichkeit (auf gute interne<br />

Organisation des Messebauers achten,damit dessen Probleme,<br />

zum Beispiel Liquiditätsschwierigkeiten, nicht den Aussteller und<br />

seinen Erfolg auf der Veranstaltung beeinträchtigen).<br />

in Peking, Shanghai und Kanton besteht ein direkter Austausch,<br />

wodurch die Unternehmen schnelle und kompetente Beratung<br />

erhalten. Ebenso stehen die Teams der <strong>German</strong> <strong>Centres</strong> in Stuttgart<br />

beziehungsweise Peking sowie in München beziehungs-<br />

28 CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007


weise Shanghai jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung.<br />

Als privatwirtschaftliche Vereinigung und Mitgliederorganisation<br />

ist der Ostasiatische Verein e.V. (OAV) Asien-Spezialist und<br />

Ansprechpartner für Unternehmen aller Branchen aus ganz<br />

Deutschland. Bei der Gründung des Asien-Pazifi k-Ausschusses<br />

der Deutschen Wirtschaft (APA) 1993 durch den Bundesverband<br />

der Deutschen Industrie, den Deutschen Industrie- und Handelstag<br />

und den Ostasiatischen Verein stand das Ziel im Vordergrund,<br />

den Vorsprung von Unternehmen aus wichtigen Konkurrenzländern<br />

beim Asien-Engagement wettzumachen. Der APA, seit<br />

1999 erweitert um die Träger Bundesverband deutscher Banken<br />

und Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels,<br />

setzt sich dafür ein, intensivere wirtschaftliche Beziehungen<br />

in beide Richtungen herzustellen und die wirtschaftspolitischen<br />

Rahmenbedingungen für das Asien-Geschäft sowohl in<br />

Deutschland als auch in den asiatisch-pazifi schen Ländern zu<br />

verbessern. Ein weiteres Forum für Wirtschaftspartner ist die<br />

DCW Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung e.V., Köln.<br />

Seit 1987 organisiert sie den Erfahrungsaustausch zwischen<br />

Firmen, Institutionen und Persönlichkeiten im China-Geschäft.<br />

Durch regionale Arbeitskreise ist der Verein bundesweit präsent.<br />

Daneben gibt es eine Vielzahl von Verbänden und Vereinen, die<br />

sich, entweder branchenspezifi sch oder regional organisiert, für<br />

den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zu China engagieren<br />

und kompetente Ansprechpartner von Unternehmen sind.<br />

� Was können die deutschen diplomatischen Vertretungen<br />

in China für deutsche Unternehmen tun?<br />

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7 ⁄ 2007<br />

100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

Neben der deutschen Botschaft in Peking gibt es Generalkonsulate<br />

in Shanghai, Kanton, Chengdu sowie in Hongkong. Die<br />

Handelsförderungsstelle der Deutschen Botschaft in Peking und<br />

die Wirtschaftsdienste an den Generalkonsulaten sind wichtige<br />

Ansprechpartner für deutsche Unternehmen in China. Sie beobachten,<br />

gestalten und informieren über die Rahmenbedingungen<br />

für Handel und Investitionen in China und leisten aktive<br />

Lobbyarbeit für deutsche Unternehmensinteressen gegenüber<br />

chinesischen Behörden. Darüber hinaus sind sie auch eine mögliche<br />

»Brücke« zu chinesischen Regierungsstellen, wenn es darum<br />

geht, in Schwierigkeiten geratenen Unternehmen zu helfen.<br />

� Welche Leistungen bieten die Delegiertenbüros der<br />

Deutschen Wirtschaft?<br />

Das Serviceangebot umfasst unter anderem Adressenrecherchen,<br />

Firmeninformationen und Firmenrecherchen, Marktstudien,<br />

Firmenvertretungen, Gründung von Repräsentanzen und<br />

100-prozentigen Tochtergesellschaften, individuelle Beratung<br />

und Projektbetreuung, Kontaktvermittlung, Recruitment Service,<br />

Standortanalysen, Training Service, Übersetzen/Dolmetschen,<br />

Unterstützung in Rechts- und Zollfragen, Visa-Service, Webservice,<br />

Werbung, Promotion und Anzeigen.<br />

� Daneben gibt es die Deutsche Handelskammer in China.<br />

Welche Aufgaben hat sie?<br />

Die Deutsche Handelskammer in China unterstützt und fördert<br />

die Interessen der Deutschen Wirtschaft in China im Allgemeinen<br />

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29


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Korea<br />

Vietnam<br />

China<br />

Japan<br />

Thailand<br />

Indonesien<br />

Philippinen<br />

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100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

und ihrer Mitglieder im Besonderen. Das<br />

geschieht durch Lobbying, Networking,<br />

direkte Kontakte zur deutschen Regierung,<br />

Informationen für Unternehmen in<br />

Deutschland.<br />

� Welche Möglichkeiten bieten die<br />

<strong>German</strong> <strong>Centres</strong> in Peking und<br />

Shanghai?<br />

Als Instrument der Außenwirtschaftsförderung<br />

unterstützen die <strong>German</strong> <strong>Centres</strong><br />

in Shanghai und Peking deutsche Unternehmen<br />

beim Markteintritt in China. In<br />

Kooperation mit dem Delegiertenbüro<br />

der Deutschen Wirtschaft erhalten die<br />

Unternehmen vom <strong>German</strong> Centre alle<br />

Leistungen, die sie als Neueinsteiger in<br />

China brauchen. Die <strong>German</strong> <strong>Centres</strong><br />

bieten deutschen Unternehmen repräsentative<br />

Büro- und Konferenzräume<br />

sowie ein umfassendes Dienstleistungspaket<br />

an. Die <strong>German</strong> <strong>Centres</strong> sind<br />

zuverlässige Quellen für Informationen<br />

und kompetenter Ansprechpartner zu<br />

Fragen des Markteinstiegs. Workshops,<br />

Seminare und Präsentationen gehören<br />

zu den regelmäßigen Veranstaltungen in<br />

den Häusern.<br />

ALLTAG IN CHINA<br />

� Welche Formalitäten hat ein Expatriate<br />

bei seiner Einreise in China zu<br />

erledigen?<br />

Der Expatriate muss als erstes seine Aufenthaltsgenehmigung<br />

und sein Visum<br />

beantragen, die neuerdings im Pass<br />

eingetragen werden und in der Regel<br />

ein Jahr Gültigkeit haben. Die zuständige<br />

Behörde ist die Division of Aliens and Exit-<br />

Entry Administration des lokalen Amtes<br />

für Auswärtige Angelegenheiten.<br />

Voraussetzung für die Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung<br />

und des Visums ist,<br />

dass der Antragsteller einen gültigen und<br />

von der Hausverwaltung beglaubigten<br />

Mietvertrag hat, mit dem er sich bei seinem<br />

zuständigen Einwohneramt polizeilich<br />

angemeldet hat, dass der Antragsteller<br />

sich dem offi ziellen Gesundheitstest<br />

bei einem ausgewiesenen chinesischen<br />

Krankenhaus unterzogen hat und über<br />

eine entsprechende Urkunde verfügt. Unter<br />

bestimmten Umständen kann dieser<br />

Gesundheitstest auch bereits im Vorfeld in<br />

Deutschland absolviert werden. Der Antragsteller<br />

benötigt einen Arbeitsvertrag,<br />

der Antrag auf Aufenthaltsgenehmigung<br />

sowie das Visum müssen mit einem<br />

� Welche Rolle spielt die Europäische<br />

Handelskammer in China?<br />

Die im Oktober 2000 gegründete Europäische<br />

Handelskammer in China<br />

vertritt knapp 1.100 Unternehmen der 27<br />

Mitgliedsstaaten der EU. Im Gegensatz<br />

zu den Länderkammern bietet sie keine<br />

Dienstleistungen für einzelne Unternehmen<br />

an. Ihr Hauptanliegen ist Lobbying<br />

für die Interessen der Mitgliedsunternehmen,<br />

vor allem auch bei der Umsetzung<br />

der WTO-Beschlüsse durch China. Sie ist in<br />

branchenspezifi sche Arbeitsgruppen gegliedert,<br />

in denen regelmäßig Probleme<br />

des Geschäfts in der jeweiligen Branche<br />

diskutiert werden und ein gemeinsamer<br />

europäischer Standpunkt formuliert wird,<br />

der sowohl gegenüber den chinesischen<br />

Behörden als auch der Europäischen<br />

Kommission in Brüssel vertreten wird.<br />

Jährlich veröffentlicht die Kammer dazu<br />

ein Positionspapier mit den wichtigsten<br />

Anliegen der Mitgliedsunternehmen und<br />

Lösungsvorschlägen für einen besseren<br />

Marktzugang in China. Die Kammer ist<br />

in Peking, Shanghai, Nanjing, Chengdu,<br />

Tianjin, Shenyang und Kanton präsent.<br />

offi ziellen chinesischen Firmensiegel<br />

beglaubigt sein.<br />

Für Anträge und Untersuchung sind<br />

Passkopien und eine Vielzahl von Fotos<br />

erforderlich.<br />

� Für welchen Zeitraum wird die Aufenthaltsgenehmigung<br />

und Arbeitserlaubnis<br />

gewährt?<br />

Die Arbeitserlaubnis ist an die Aufenthaltsgenehmigung<br />

gebunden. Eine<br />

separate Aufenthaltsgenehmigung gibt<br />

es nicht mehr, sie wird gemeinsam mit<br />

dem Visum erteilt und ist jeweils für ein<br />

Jahr gültig.<br />

� Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten<br />

für Expatriates in China?<br />

Reiseführer rechnen die chinesischen<br />

Großstädte oftmals zu den teuersten<br />

Orten der Welt. Doch wer sich nicht nur<br />

touristisch in China aufhält, fi ndet schnell<br />

heraus, dass die individuellen Lebenshaltungskosten<br />

nach einer Eingewöhnungsphase<br />

gewöhnlich sinken. Da Expatriates<br />

inzwischen auch in chinesischen Vierteln<br />

Wohnungen anmieten können, sind die<br />

Mieten für Wohnungen in Peking und<br />

30 CHINACONTACT<br />

7 ⁄ 2007


Shanghai deutlich günstiger als in der Vergangenheit. In Peking<br />

muss man für eine Wohnung mit westlichem Standard etwa genauso<br />

viel rechnen wie in München oder Frankfurt am Main.<br />

� Welche Auslandskrankenversicherung sollte ein deutscher<br />

Expatriate abschließen?<br />

Gesetzliche Krankenversicherungen decken normalerweise<br />

einen längerfristigen Arbeitsaufenthalt im außereuropäischen<br />

Ausland nicht ab. Es ist daher ratsam, eine private Krankenversicherung<br />

zu wählen, die sich besonders auf diesem Gebiet spezialisiert<br />

hat. Die anfallenden Kosten werden im Regelfall voll vom<br />

Arbeitgeber übernommen. Lokal angestellte Ausländer sollten<br />

eine entsprechende Auslandszusatzversicherung abschließen.<br />

Generell empfi ehlt es sich, eine Anwartschaft auf die gesetzliche<br />

Krankenversicherung in Deutschland abzuschließen, ehe die gesetzliche<br />

Versicherung aufgegeben wird. Diese Regelung könnte<br />

jedoch in nächster Zeit im Rahmen der deutschen Gesundheitsreform<br />

obsolet werden.<br />

� Wie ist die medizinische Versorgung in China organisiert?<br />

Solange man sich in chinesischen Großstädten aufhält, kann<br />

auf eine ausreichende Menge an Ärzten und Krankenhäusern<br />

zurückgegriffen werden, deren Standards mit denen in Deutschland<br />

vergleichbar sind. Erste Anlaufstelle ist oft der deutsche Botschaftsarzt<br />

in Peking oder eine andere Einrichtung mit ausländi-<br />

CHINACONTACT<br />

Forum der deutschen Wirtschaft<br />

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politischen Führungskräfte in Chinas<br />

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7 ⁄ 2007<br />

100 FRAGEN 100 ANTWORTEN<br />

schen Fachkräften. Bei Tätigkeiten im Hinterland empfi ehlt sich<br />

eine Versicherung zur Notfallevakuierung mit einem westlichen<br />

Anbieter, da die Rettungsdienste in China noch nicht zuverlässig<br />

und fl ächendeckend arbeiten.<br />

� Darf man mit dem deutschen Führerschein in China Auto<br />

fahren?<br />

Nein, wer in China Auto – auch einen Mietwagen – fahren will,<br />

benötigt einen chinesischen Führerschein, für den eine Prüfung<br />

zu absolvieren ist. Allerdings kann auch ein so genannter »Touristenführerschein«<br />

beantragt werden, der abhängig von der<br />

Gültigkeit und Art des Visums auf wenige Monate zeitlich begrenzt<br />

ist. Voraussetzung sind der deutsche Führerschein sowie<br />

die Teilnahme an einem Theorie-Kurs. In den großen Städten gibt<br />

es dafür einige Anbieter.<br />

� Gibt es deutsche / internationale Schulen?<br />

Ja. Sowohl in Peking als auch in Shanghai gibt es eine Deutsche<br />

Schule. Daneben gibt es ein Reihe internationaler Schulen, auch<br />

in verschiedenen anderen Städten.<br />

� Können deutsche Kinder auch chinesische Schulen besuchen?<br />

Grundsätzlich ja, jedoch könnte es Probleme mit der Anerkennung<br />

der Abschlüsse in Deutschland geben. �<br />

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