10.07.2015 Aufrufe

Mohammed in der Bibel - Lichtwort

Mohammed in der Bibel - Lichtwort

Mohammed in der Bibel - Lichtwort

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Im Neuen TestamentEs gibt noch weitere Prophezeiungen im Alten Testament – jedoch nicht nur dort, son<strong>der</strong>nauch im Neuen Testament <strong>der</strong> <strong>Bibel</strong> wird die Gesandtschaft <strong>Mohammed</strong>s (s) vorausgesagt,<strong>in</strong>dem sich <strong>der</strong> Prophet Jesus gegenüber se<strong>in</strong>en Jüngern <strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten großen Ansprachese<strong>in</strong>es Lebens über ihn äußert. Diese Ansprache ist offenbar nicht nur an die Anhänger Jesuzu se<strong>in</strong>en Lebzeiten gerichtet, son<strong>der</strong>n an se<strong>in</strong>e Anhänger zu allen Zeiten danach:„Und ich werde den [barmherzigen Herrn] 8 bitten, und er wird euch e<strong>in</strong>enan<strong>der</strong>en B e i s t a n d geben, dass er bei euch sei <strong>in</strong> Ewigkeit, den Geist <strong>der</strong>Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht nochihn kennt.“ (Joh 14,16-17)Der irritierende Ausdruck, <strong>der</strong> auch im Folgenden für die prophezeite Person 9 verwendetwird, „<strong>der</strong> Beistand“, hat schon Generationen von Gelehrten und <strong>Bibel</strong>übersetzern irritiert undtaucht je nach <strong>Bibel</strong>ausgabe unterschiedlich übersetzt auf, z.B. als „<strong>der</strong> Tröster“ o<strong>der</strong> „<strong>der</strong>Sachwalter“, und ke<strong>in</strong>es will richtig <strong>in</strong> den Kontext passen. Im griechischen „Orig<strong>in</strong>al“ lautetes parakletos.Es gibt (noch <strong>der</strong> Untermauerung bedürfende) Anhaltspunkte dafür, dass parakletos e<strong>in</strong>Übertragungsfehler des ursprünglichen Wortes peryklytos ( = „gelobt“, gepriesen) ist. 10 Solltedies stimmen, würde die Passage möglicherweise lauten: „... er wird euch e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>engeben, <strong>der</strong> gelobt ist.“ Auch würde es heißen, dass Jesus die prophezeite Person <strong>in</strong> denfolgenden Passagen den „Gelobten“ nennt. Das arabische Wort <strong>Mohammed</strong> heißt übersetzt„Gelobter“.Das Irritierende an parakletos ist nicht nur die Tatsache, dass es nicht <strong>in</strong> denTextzusammenhang zu passen sche<strong>in</strong>t, son<strong>der</strong>n auch, dass Jesus sich dem Ansche<strong>in</strong> nachselbst als e<strong>in</strong>en „Beistand“ bzw. parakletos bezeichnet. Immerh<strong>in</strong> tröstet er se<strong>in</strong>e Anhängerdamit, dass Gott ihnen „e<strong>in</strong>en a n d e r e n Beistand“ senden würde. Dies würde im Übrigenbeson<strong>der</strong>s s<strong>in</strong>nvoll kl<strong>in</strong>gen, wenn parakletos e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Wort für „Prophet“ se<strong>in</strong> sollte, denndann wäre die Übersetzung: „Und er wird euch e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Propheten geben.“ Tatsächlichwird von Rudolf Schnackenburg, dem wohl angesehensten katholischen Theologen undExperten für die Auslegung des Neuen Testaments, bestätigt:8 In den heute verfügbaren Versionen steht hier „Vater“ statt „barmherziger Herr“. Gott jedoch durchgehend„Vater“ zu nennen, kann als e<strong>in</strong>e theologisch motivierte nachträgliche Verfälschung angesehen werden, da dieseSitte <strong>in</strong> diesem Ausmaß <strong>in</strong> den früheren Schriften <strong>der</strong> <strong>Bibel</strong> unbekannt ist und die folgende <strong>Bibel</strong>stelle nur e<strong>in</strong>enS<strong>in</strong>n ergibt, wenn zuvor „Herr“ statt „Vater“ dort stand: „Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen;denn nur e<strong>in</strong>er ist euer Vater, <strong>der</strong> im Himmel.“ (Mt 23,9) Es ist nicht denkbar, dass Jesus jemandem verbietet,den eigenen Vater „Vater“ zu nennen. Am s<strong>in</strong>nvollsten ist jedoch die folgende, eher orig<strong>in</strong>ale Version: „Auchsollt ihr niemand auf Erden euren Herrn nennen; denn nur e<strong>in</strong>er ist euer Herr, <strong>der</strong> im Himmel.“ DenGottesnamen mit etwas von Menschen Ausgewähltem zu ersetzen, ist e<strong>in</strong>e typische <strong>Bibel</strong>tradition, die bereitsvom Umgang mit dem Alten Testament bekannt ist; <strong>der</strong> Gottesname <strong>in</strong> <strong>der</strong> hebräischen <strong>Bibel</strong>, Jahweh bzw.Jehovah (vermutl. „Ich b<strong>in</strong>, <strong>der</strong> ich b<strong>in</strong>“), wird schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> Septuag<strong>in</strong>ta teilweise mit Kyrios („Herr“) ersetzt, <strong>in</strong>den heutigen deutschen <strong>Bibel</strong>n steht dort durchgehend „<strong>der</strong> HERR“, wobei Juden den Namen nicht e<strong>in</strong>malaussprechen, son<strong>der</strong>n im mündlichen Gebrauch mit adonai („me<strong>in</strong> Herr“) ersetzen.9 Dass es e<strong>in</strong>e Person und ke<strong>in</strong> Geist ist, wird unten nachgewiesen.10 Das Wort parakletos fand E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> das Semitische (noch heute kennt das Hebräische das Lehnwort „parklit“mit <strong>der</strong> gleichen Bedeutung), womit auch für peryklytos nicht ausgeschlossen ist, dass es <strong>in</strong> das aramäische o<strong>der</strong>hebräische Vokabular aufgenommen wurde. Wenn sich <strong>der</strong> Johannes-Evangelist aramäischer o<strong>der</strong> hebräischerTextvorlagen bediente, ist es e<strong>in</strong> durchaus realistisches Szenario, dass er aufgrund <strong>der</strong> Konsonantenschrift desAramäischen nur das aramäische Gebilde PRKLT vorfand und gezwungen war zu erraten, welche <strong>der</strong> beidenVokalisierungen die richtige war.4


weile. Der Beistand aber, <strong>der</strong> heilige Geist, den <strong>der</strong> [barmherzige Herr]senden wird <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Namen, <strong>der</strong> wird euch alles lehren und euch an alleser<strong>in</strong>nern, was ich euch gesagt habe. [...]Wenn <strong>der</strong> Beistand gekommen ist, den ich euch von dem [barmherzigenHerrn] senden werde 14 , <strong>der</strong> Geist <strong>der</strong> Wahrheit, <strong>der</strong> von dem [barmherzigenHerrn] ausgeht, so wird <strong>der</strong> von mir zeugen. Aber auch ihr zeugt, weil ihrvon Anfang an bei mir seid.“Beim Lesen dieser und späterer Passagen über den von Jesus verkündeten Propheten mag beidem e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en e<strong>in</strong> Verdacht aufkommen, weil <strong>der</strong> Erwähnung des „Beistandes“ <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em überflüssig und übertrieben anmutenden Maße die Apposition „<strong>der</strong> Geist <strong>der</strong>Wahrheit“, o<strong>der</strong> - wie beson<strong>der</strong>s hier - „<strong>der</strong> heilige Geist“ angefügt wird – als ob jemandüberaus fürchtete, dass „<strong>der</strong> Beistand“ e<strong>in</strong>e Interpretation erfährt, die e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> Überliefererzuwi<strong>der</strong> gewesen wäre. In <strong>der</strong> Tat existieren von den Evangelien schier unzählige Versionenund Abschriften, die sich bzgl. <strong>der</strong> Grammatik, <strong>der</strong> Formulierung und späteren E<strong>in</strong>fügungenunterscheiden. Dass es sich bei <strong>der</strong> Apposition „<strong>der</strong> heilige Geist“ um e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>fügung handelt,ist nicht unwahrsche<strong>in</strong>lich. Es wäre <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tat seltsam, wenn Jesus die ganze Zeit über e<strong>in</strong>enormale, sterbliche Person und dazu e<strong>in</strong>en Propheten prophezeit, und Johannes dann dieGefahr e<strong>in</strong>geht, dass sie mit dem Heiligen Geist verwechselt wird – auch wenn es sich hierum e<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>er typischen Redewendungen handeln mag (d.h. „<strong>der</strong> heilige Geist“ im S<strong>in</strong>ne von„<strong>der</strong> heilige Prophet“).E<strong>in</strong>e große Anzahl christlicher Gelehrter und Theologen gesteht denn auch, dass es sich beidem Parakleten nicht um den heiligen Geist im heutigen christlichen S<strong>in</strong>ne handelt. Wichtigist an dem letzten Zitat, dass <strong>der</strong> kommende Prophet von Jesus zeugen, d.h. se<strong>in</strong>eProphetenschaft bestätigen würde. Da <strong>der</strong> „Heilige Geist“ dem Neuen Testament zufolgespeziell für die Jünger bestimmt war, machte es ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n, dass dieser ihnen von Jesuszeugt, wenn sie selbst bereits von Jesus zeugen.„Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe,denn wenn ich nicht weggehe, wird <strong>der</strong> Beistand nicht zu euch kommen;<strong>in</strong>dem ich aber h<strong>in</strong>gehe, sende ich ihn zu euch. Und wenn er gekommen ist,wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und vonGericht.“ (Joh 16,7-8)Hier ist wichtig festzuhalten, dass <strong>der</strong> nach Jesus kommende Prophet die Welt wegen ihrerSünden und ihrer mangelnden Gerechtigkeit, auf den Tag des Gerichts h<strong>in</strong>weisend, anklagen(„überführen“) werde. Und das Erstaunliche: Der nach Jesus folgende Prophet istw i c h t i g e r als Jesus. Warum sonst wäre es n ü t z l i c h , dass Jesus geht und <strong>der</strong>„Beistand“ kommt?„Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.Wenn aber jener, <strong>der</strong> Geist <strong>der</strong> Wahrheit, gekommen ist, wird er euch <strong>in</strong> dieganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, son<strong>der</strong>n waser hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen.“(Joh 16,12-14)Offenbar gehört zu den Aufgaben des von Jesus verkündeten Gesandten, die Vermittlung <strong>der</strong>göttlichen Botschaft zu vollenden, was durch Jesus noch nicht geschehen war. Desweiteren14 D.h. wohl: <strong>in</strong>dem ich Gott um se<strong>in</strong>e Sendung bitte.6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!