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Kirchliche Nachrichten - Evangelisch in Sydney

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LiebeGeme<strong>in</strong>de!Ich möchte Sie mit demfolgenden Spruch grüßen:„Die Armen werdenniemals ganz aus de<strong>in</strong>emLand verschw<strong>in</strong>den.Darum mache ich dir zurPflicht: Du sollst de<strong>in</strong>em Not leidenden undarmen Bruder oder de<strong>in</strong>er Schwester, der/die <strong>in</strong> de<strong>in</strong>em Land lebt, de<strong>in</strong>e Handöffnen.“ (5.Mose 15,11)Im Deuteronomium (dem zweiten bzw. überarbeitetenGesetz des Mose) f<strong>in</strong>det sichdiese Aufforderung zum sozialen Mite<strong>in</strong>anderund sozialem Denken. Das Volk Israel befandsich gerade an der Schwelle zum verheißenenLand und wollte sich dort niederlassen,als die Gesetzestexte des 5. Buch Moseentstanden. Sie gelten als das Testamentdes Mose. Neben Alltags- und Umgangsregelnenthält das Buch sehr viele rituelleVorschriften und Geme<strong>in</strong>schaftsregeln. DasVolk Israel sah und sieht sich als das auserwählteGottesvolk und so s<strong>in</strong>d die Gesetzestextedes Mosebuches für sie gottgegebenund unumstößlich.Wenn man sich <strong>in</strong> die Texte vertieft und dieTöne zwischen den Zeilen versteht, dannspiegeln die Gesetze, Regeln und Vorschriftendie tiefe E<strong>in</strong>sicht wider, dass e<strong>in</strong>egute menschliche Geme<strong>in</strong>schaft nicht ohnee<strong>in</strong> soziales Gewissen für den Nächsten auskommt.Auch wenn sich diese Texte zumüberwiegenden Teil auf das Volk Israel bezogenhaben, sie haben bis heute Auswirkungenauch auf unser christliches Verständnisvon geme<strong>in</strong>schaftlichem Leben.Für uns Christen sollte das Wahrnehmen sozialerUnterschiede, das Benennen sozialerMissstände oder das Bekämpfen sozialer* Angedacht… *2Ungerechtigkeit e<strong>in</strong>selbstverständliches Anliegen se<strong>in</strong>. Denn wersich <strong>in</strong> der Nachfolge von Jesus Christussieht, sollte nicht wegschauen, wenn uns dasElend oder die Armut dieser Welt anspricht.Auch wenn so mancher Missstand nicht e<strong>in</strong>fachzu beheben ist, auch wenn wir als E<strong>in</strong>zelpersonennicht <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, diegroßen politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge,die e<strong>in</strong> entgrenzter Kapitalismusdieser Tage hervorbr<strong>in</strong>gt, zu ändern,wir leben <strong>in</strong> der Nachfolge Christi. JederSchritt, der zur L<strong>in</strong>derung von Leid und Notführt, ist e<strong>in</strong> richtiger Schritt. Jeder E<strong>in</strong>satz füre<strong>in</strong>en Notleidenden, e<strong>in</strong>e Notleidende ist e<strong>in</strong>guter E<strong>in</strong>satz.In der Bergpredigt (Mt. 5), die sozusagen diechristliche Version des mosaischen Gesetzesdarstellt, die aber ke<strong>in</strong>esfalls die Gesetze desMose außer Kraft setzt (Mt. 5,17f) ist nachzulesen,dass die Sorge um den Nächsten zuden elementaren Regeln christlichenZusammenlebens gehört. Wir empfangen dieLiebe Gottes als e<strong>in</strong> persönliches Geschenk,das uns stärken und aufrichten will. Zugleichaber s<strong>in</strong>d wir damit <strong>in</strong> den Stand versetzt zugeben.Also lassen wir uns wieder dazu herausfordern,als Christen <strong>in</strong> dieser Welt Spuren zuh<strong>in</strong>terlassen. Dabei geht es schon im AltenTestament nicht darum, wieviel wir geben,sondern darum, mit welcher Haltung wir anden Nächsten etwas abgeben. Im Deuteronomiumheisst es: „Gern sollst du geben,und de<strong>in</strong> Herz soll nichts Böses empf<strong>in</strong>den,wenn du ihm gibst, denn wegen dieser Sachewird dich Jahwe, de<strong>in</strong> Gott, segnen <strong>in</strong> allemde<strong>in</strong>em Tun und allem Schaffen de<strong>in</strong>erHand“ (5.Mose 15,10)Herzlichst,Pastor<strong>in</strong> Daniela Konrädi

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