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Implementierung einer Corporate-Affairs-Strategie

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<strong>Implementierung</strong> <strong>einer</strong> <strong>Corporate</strong>-<strong>Affairs</strong>-<strong>Strategie</strong>Theorie: Customer RelationshipManagement und IntegrierteKommunikationDie beschriebene Regulierungssituation inder Tabakbranche wird langfristig eine Umorientierungauf Formen des Face-to-Face-Marketing und ähnlicher Methoden notwendigmachen. Deshalb orientiert sichdiese Kampagne an Überlegungen des „CustomerRelationship Management“ (Zollondz2006, S. 81 ff.) Durch konsequente Orientierungan den Interessen des Kunden soll mitdieser Managementmethode soziales Kapitalbeim Kunden generiert werden. Nach Hofferath,Boisjoly und Duncan ist soziales Kapitalein „key concept in sociology because itposits that social relationships form a resourcethat individuals can draw upon their personaland professional lives“ (Bauer/Grether2004, S. 136) Dieses soziale Kapital kann mitKundenzufriedenheit, Kundenvertrauen undCommitment gemessen werden, den drei Determinanten<strong>einer</strong> Kundenbeziehung (ebd.2004, S. 139 ff.). Durch die Generierung vonsozialem Kapital kann beim Konsumenteneine verstärkte Bereitschaft erwartet werden,eine langfristige Geschäftsbeziehung mitUnternehmen und Marke einzugehen (ebd.,S. 150 f). Wenn sich diese Effekte einstellen,wäre das angestrebte Ziel <strong>einer</strong> Win-Win-Situationzwischen Unternehmen und Kundenerreicht. Zu beachten ist hierbei allerdingsAbb. 1 Plakat der West-KampagneQuelle: Reemtsmanach Kotler und Bliemel, dass „ein Kunde[...] eine Geschäftsbeziehung als zufriedenstellend[betrachtet], sobald der empfangeneNettonutzen die Erwartungshaltung erfüllt“(ebd., S. 139). Vorstellungen aus dem CrossMedia-Marketing (Wiewer 2001, S. 97 ff.),aber vor allem das Konzept der IntegriertenKommunikation erschien uns in einem starkregulierten Umfeld und mit begrenzten finanziellenMitteln als erfolgversprechenderAnsatz, die (wahrscheinlichen) Erwartungshaltungender Konsumenten umfangreichund effektiv zufriedenzustellen. IntegrierteKommunikation wird als strategische Kommunikationim geplanten und koordiniertenZusammenspiel der Kommunikationsinstrumenteim Gesamtzusammenhang der Kampagneund der Unternehmenskommunikationdefiniert. Als strategischer Managementprozesssoll sie über alle internen und externenKommunikationskanäle, also im Bereichder externen Kommunikation (siehe Abbildung1 und Abbildung 2) sowohl „above theline“ (ATL) als auch „below the line“ (BTL),einen einheitlichen Auftritt schaffen (Odermatt/Frank2006, S. 26 ff.).Werbung für die KampagneTrotz der problematischen Regulierungssituationbleiben der Tabakindustrie noch Möglichkeitenmit dem Konsumenten zu kommunizieren.Für die „Toleranz für Raucher-Kampagne“wurde in der 18. und 19. Kalenderwoche2007 bundesweit geworben. Es wurdenverschiedene ATL- und BTL-Tools eingesetzt.Im ATL-Bereich warben Citylight-Plakate, Litfaßsäulen und 1/1 Plakate für dieMarke und die Raucherhotline. Über die Hotline,welche als In-House-Lösung ausschließlichvon Reemtsmamitarbeitern betreut wird,wurden Interessenten dann auf die Homepagewww.toleranzfuerraucher.de verwiesen,die das eigentliche Kernstück der Kampagnebildet. Dieser Umweg musste eingeschlagenwerden, da ein direktes Werben für dieHomepage juristisch bedenklich war. Aufder BTL-Ebene wurden Edgar-Cards (Edgar-Cardssind Werbepostkarten, die in speziellenKartenhaltern in gastronomischen Betriebenausgelegt werden und von den Besuchernkostenlos mitgenommen werden können)und Direktmailings verwandt. Auf mehrerenMillionen Edgar-Cards, die auf verschiedenenDistributionskanälen, wie z. B. inGaststätten, im Tabakhandel, aber auch unterEinbeziehung der Mitarbeiter angebotenwurden, wurde ohne Markenwerbung, abermit Textbotschaft und dem Dominamotiv fürwww.toleranz-fuer-raucher.de geworben. DesWeiteren wurden noch Direktmailings imsechsstelligen Bereich an registrierte Reemtsmakundenverschickt, die ebenfalls auf dieHomepage hinwiesen.Eine Kampagne FÜR RaucherIn Deutschland leben ca. 22 Millionen Raucher;das ist ungefähr ein Drittel der erwachsenenBevölkerung. Dieses Bevölkerungsdrittelwurde im Zuge <strong>einer</strong> weltweiten Bewegunggegen das Rauchen (Pangritz/Leinweber2004, S. 473) in den letzten Jahren zunehmendmehr stigmatisiert und an den gesellschaftlichenRand gedrängt. Einen Höhepunkthatte die Bewegung gegen das Rauchenmit dem vom Bundestag im Mai 2007verabschiedeten „Nichtraucherschutzgesetz“.In diesem politischen und gesellschaftlichenKlima, welches zunehmend auch durch persönlicheAnfeindungen und Intoleranz gegenüberRauchern geprägt ist, wollte Reemtsmaden Rauchern unter dem Motto „Ihr seidnicht allein!“ signalisieren, dass sich für ihreInteressen eingesetzt wird. Da für die Kam-Abb. 2 Toleranz für Raucher EdgarQuelle: ReemtsmaMarketing Review St. Gallen 1-200849

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