Band 6: Tragwerksplanung
Band 6: Tragwerksplanung
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Leitfaden zur Kostenabschätzung von Planungs- und Berechnungsleistungen<br />
<strong>Band</strong> 6 – <strong>Tragwerksplanung</strong> Seite 24<br />
4. Musterbeispiel – Ermittlung des Honorars für <strong>Tragwerksplanung</strong><br />
In den folgenden Schritten wird die systematische Vorgehensweise zur Ermittlung des Honorars für<br />
die Planungs- und Berechnungsleistung dargestellt.<br />
4.1. Fallbeispiel Brücke<br />
In der Folge wird die Honorarermittlung für die Leistungen <strong>Tragwerksplanung</strong> exemplarisch für ein<br />
Brückenbauwerk dargestellt. Es werden dabei die einzelnen Schritte des Rechenganges genau erläutert.<br />
Somit ist die Berechnungsmethode auch auf alle anderen Arten von Projekten anwendbar.<br />
Eckdaten für das Fallbeispiel:<br />
Autobahnbrücke mit 1 Richtungsfahrbahn und 2 Fahrspuren<br />
3-feldrig vorgespannter Plattenbalkenquerschnitt<br />
Stützweiten 25m+33m+25m (in Summe 83m)<br />
Breite 14m<br />
Herstellkosten netto 1,43 Mio €<br />
Leistungszeitraum Jänner 2006 – März 2007<br />
Schritt 1: Ermittlung des mittleren Stundensatzes<br />
Wie in <strong>Band</strong> 1 – „Grundlagen“ dargestellt, leitet sich der mittlere Stundensatz aus der Jahresarbeitszeit,<br />
den Gehaltskosten und dem Stundensatz ab.<br />
Die Annahme für die Anzahl der geleisteten Stunden pro Jahr (mittlere Jahresarbeitszeit) für dieses<br />
Musterbeispiel ergibt sich aus einer theoretischen jährlichen Soll-Arbeitszeit von rund 2.035 Stunden<br />
bei einer Wochenarbeitszeit von 39 Stunden abzüglich aller Arten von Fehlzeiten, die durchschnittlich<br />
pro Mitarbeiter innerhalb eines Jahres anfallen. Das sind in diesem Fall rund 356 Stunden. Überstunden<br />
sind nicht berücksichtigt.<br />
Die Gehalts- bzw. Personalkosten für das Musterbeispiel ergeben sich für jede Mitarbeiterkategorie<br />
aus dem mittleren KV-Monatsgehalt brutto inkl. Zulagen und Überzahlung des KV-Mindestgehalts plus<br />
Dienstgeberbeitrag (Preisbasis 1.4.2007). Durch die Division der Personalkosten pro Jahr durch die<br />
Jahresarbeitszeit erhält man den spezifischen Stundensatz je Mitarbeiterkategorie.