Band 6: Tragwerksplanung

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Leitfaden zur Kostenabschätzung von Planungs- und Berechnungsleistungen Band 6 – Tragwerksplanung Seite 32 Erläuterung zu den angenommenen Aufwandswerten Die Aufwandswerte [MaTage] der aufwandsabhängigen Teilleistungen sind immer vom Planer individuell abzuschätzen. Die Annahmen haben die Art und Komplexität der Leistung, des Bauwerks und des Umfeldes (vgl. PKF) zu beinhalten. Für die Abschätzung des Stundenaufwandes für optionale Leistungen ist gleichermaßen vorzugehen. Außerdem ist der Leistungsumfang der Grundleistung (Angabe in % bei der Analyse des Leistungsumfanges) in den geschätzten Werten zu berücksichtigen. Eine Angabe von Standardaufwandswerten (vor allem für die bauwerksgrößenabhängigen Kosten) ist aufgrund der Unterschiedlichkeit der einzelnen Projekte nicht möglich. Die in den Beispielen angegebenen Werte basieren auf realen Projekten. Die Aufwandswerte [h/EH] der bauwerksgrößenabhängigen Teilleistungen sind aus den eigenen Nachkalkulationen bzw. Kostenanalysen abzuleiten. Dabei ist auf die Vergleichbarkeit des zu analysierenden Projektes mit den Vergleichsprojekten sowie auf die projektspezifischen Rahmenbedingungen dez zu analysierenden Projekte Bedacht zu nehmen. Da diese Kennwerte i.a. auf bereinigten Kennzahlen basieren, sind die Annahmen für 100 % der Grundleistung ohne Berücksichtigung der Art und Komplexität der Leistung, des Bauwerks und des Umfeldes (PKF) zu treffen. Die Stundenanzahl für die bauwerksgrößenabhängigen Teilleistungen ergibt sich somit aus dem Aufwandswert (für Grundleistung exkl. PKF) x Leistungsumfang Grundleistung (in %) x Bauwerksgröße x Projektklassenfaktor (PKF) + Summe Stunden für optionale Leistungen. Für den Fall, dass aufgrund der Besonderheiten eines Bauwerkes keine bauwerksgrößenabhängigen Kennwerte ermittelt werden können, ist der Stundenaufwand möglichst plausibel abzuschätzen. Die Aufwandswerte [h/Mo] der zeitabhängigen Teilleistungen sind auch vom Planer individuell in Abhängigkeit des Leistungsbildes anzunehmen. Da diese Werte i.a. auf bereinigten Kennzahlen basieren, sind die Annahmen für 100 % der Grundleistung ohne Berücksichtigung der Art und Komplexität der Leistung, des Bauwerks und des Umfeldes (PKF) zu treffen. Die Stundenanzahl für die zeitabhängigen Teilleistungen ergibt sich somit aus einem Aufwandswert in Std./Mo (für Grundleistung exkl. PKF) x Leistungsumfang Grundleistung (in %) x Dauer (in Mo) x Projektklassenfaktor (PKF) + Summe Stunden für optionale Leistungen. Die Auswertung der Kennwerte Gesamtaufwandwertes sowie Prozentanteils Planungskosten am Anbotspreis kann bei der Plausibilitätsüberprüfung der einzelnen Ergebnisse helfen. Plausibilitätsprüfung: Eine allgemeine Prüfung des ermittelten Honorars auf Plausibilität kann über den Anteil an Herstellkosten abgeleitet werden. Entsprechende Kennwerte sind aus der bürointernen Nachkalkulation anhand der eigenen Kosten und Stundenaufwände zu ermitteln und heranzuziehen. Die Herstellkosten setzen sich dabei aus den Baukosten 5 und den Lieferungen und Leistungen des Bauherrn zusammen. _______________________ 5 Baukosten gemäß Definition ÖNORM B 1801-1 ohne USt.
Leitfaden zur Kostenabschätzung von Planungs- und Berechnungsleistungen Band 6 – Tragwerksplanung Seite 33 4.2. Fallbeispiel Wohnanlage In der Folge wird die Honorarermittlung für die Leistungen Tragwerksplanung exemplarisch für ein Hochbauprojekt dargestellt. Es werden dabei die einzelnen Schritte des Rechenganges genau erläutert. Somit ist die Berechnungsmethode auch auf alle anderen Arten von Projekten anwendbar. Eckdaten für das Fallbeispiel Wohnanlage: 20 Wohneinheiten mit Tiefgarage Bruttorauminhalt 18.000 m³ Bruttogrundfläche 6.000 m² Herstellkosten netto 7,2 Mio € Leistungszeitraum März 2006 – Juni 2007 Schritt 1: Ermittlung des mittleren Stundensatzes Im vorliegenden Beispiel ergibt sich ein mittlerer Preis pro Stunde von 75,51 €/h. Dieser Wert ist die Grundlage für alle folgenden Berechnungen. Die nachvollziehbare Berechnung findet sich im Musterbeispiel Kapitel 4.1. Schritt 2: Analyse des Leistungsumfanges und des Terminplans Im nächsten Schritt ist der zu erbringende Leistungsumfang genau zu analysieren. Einer der Hauptursachen des großen Unterschiedes in der Höhe der einzelnen Planungshonorare liegt auch in unterschiedlichen Leistungsbildern und den unterschiedlichen Dauern der einzelnen Teilleistungen bei unterschiedlichen Projekten. Das in Kapitel 2 dargestellte Leistungsbild soll dazu eine Hilfe darstellen. Entsprechende Abweichungen von den Grundleistungen sind im Rahmen der angegebenen Bandbreiten oder auf Basis von Detailabschätzungen zu berücksichtigen.
Seite 1 und 2: Leitfaden zur Kostenabschätzung vo
Seite 3 und 4: Inhaltsübersicht Band 6 - Tragwerk
Seite 33: Leitfaden zur Kostenabschätzung vo

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