Baum symbolisiert Gemeinsamkeit - Schulamt Forchheim
Baum symbolisiert Gemeinsamkeit - Schulamt Forchheim
Baum symbolisiert Gemeinsamkeit - Schulamt Forchheim
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Baum</strong> <strong>symbolisiert</strong><br />
<strong>Gemeinsamkeit</strong><br />
Behinderte und<br />
nichtbehinderte Kinder<br />
lernen zusammen in der<br />
Grundschulklasse - 29.09.<br />
17:12 Uhr<br />
Der Apfelbaum <strong>symbolisiert</strong>: "Wir gehören zusammen."<br />
Foto: Udo Güldner<br />
FORCHHEIM - Im Klassenzimmer der 1b an der Adalbert-Stifter-Volksschule (AST)<br />
herrscht lautes Gewusel. Wüsste man nicht, dass es sich um ein integratives<br />
Modellprojekt handelt, mit bloßem Auge würde man nicht erkennen, welches Kind<br />
behindert und welches nicht behindert ist.<br />
„Wir wollen den Schülern und Eltern zeigen, dass alle zusammengehören,“ sagt<br />
Schulrat Wolfgang Blos vom <strong>Schulamt</strong> <strong>Forchheim</strong>. Um dies auch nach außen hin zu<br />
dokumentieren, wurde gemeinsam ein Apfelbaum im Schulgarten gepflanzt.<br />
Gespendet hatte den schon vor zwei Jahren der Förderverein Integrative Schule<br />
Coburg (FISCO) an die Kollegen in <strong>Forchheim</strong> (FISFO). Barbara Gradl, Barbara Müller<br />
und Andreas Schmitt hatten danach die Initiative ergriffen, bis es endlich zur<br />
Kooperation kam.<br />
„Im Landkreis einmalig“<br />
Grundschullehrerin Franziska Reinwand und Sonderschulpädagogin Iris Lechler<br />
kümmern sich seit Schuljahresbeginn gemeinsam um die 26 Kinder, von denen acht<br />
im Alter von sechs bis acht Jahren aus der Hainbrunnenschule der Lebenshilfe<br />
<strong>Forchheim</strong> kommen und geistig behindert sind. „Das ist im Landkreis einmalig, dass<br />
eine ganze Klasse in den normalen Schulbetrieb integriert und zusammen unterrichtet<br />
wird,“ freut sich Hainbrunnen-Leiter Peter Anzenhofer.<br />
Einen ersten Schritt hatte es mit der Integration einzelner Schüler bereits in<br />
Unterleinleiter gegeben. „Wir haben für dieses Modell unsere schönsten Räume<br />
bereitgestellt und alle unsere Lehrer als Hospitanten in die Hainbrunnenschule<br />
geschickt“, erklärt AST-Direktorin Cordula Haderlein, der viel daran liegt, dass<br />
Kollegium und Eltern nicht nur das Projekt dulden, sondern davon überzeugt sind und<br />
sich einsetzen. „Mobbing gegenüber den behinderten Kindern ist übrigens gar kein<br />
Thema.“<br />
Das Integrationsprojekt ist auf vier Jahre, also die gesamte Grundschulzeit, angelegt<br />
und wird von zwei zusätzlichen Kinderpflegerinnen begleitet. „Die Kinder sollen<br />
miteinander reden, sich begegnen, einander verstehen“, wie Franziska Reinwand
meint.<br />
Der Lehrplan ist übrigens nicht anders als sonst, sondern nur rhythmisiert und mit<br />
vielen offenen Lernphasen. „Wir machen gemeinsames Teamteaching und entwickeln<br />
die Stunden jeden Tag neu. Das ist für uns ja Neuland.“ Zurzeit lernen übrigens alle<br />
Schüler gemeinsam mit allen Sinnen mehr über den Buchstaben M – behinderte und<br />
nicht behinderte Kinder.<br />
UDO GÜLDNER