10.07.2015 Aufrufe

FREIWILLIGER RETTER - Allradmesse

FREIWILLIGER RETTER - Allradmesse

FREIWILLIGER RETTER - Allradmesse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LKWGazelle<strong>FREIWILLIGER</strong> <strong>RETTER</strong>Draußen in der Ramsau, dort wo der 12-fache Rallyestaatsmeister Franz Wittmann lieberGolf spielt, als Gas zu geben, setzt eine Feuerwehr auf die erste rote Gazelle des Landes.Wer von Bergen, Wald und Golfplätzenumgeben ist, muss leider auch immer mitUnfällen, Bränden und Naturkatastrophenrechnen. Immer dann, wenn solche Dinge passieren,müssen sich die Freiwilligen Feuerwehrmännernicht nur aufeinander, sondern auch aufdie vorhandene Technik verlassen können, umrasche Hilfe sicherzustellen. Das Land gibt vor,wie welche Feuerwehr ausgerüstet sein muss,um ihre Aufgaben erfüllen zu können und fördertdie für sinnvoll erachtete technische Ausstattung.Dieses System funktioniert an sich sehr gut, hataber auch seine Schwachstellen. So wie hier inder niederösterreichischen Ramsau muss ein 8,5Tonnen LFA (Lösch-Fahrzeug Allrad) und ein TLF-A 3000 (Tanklöschfahrzeug Allrad mit 3.000 LiterTank) einfach reichen. Das Geld für einen geländegängigen3,5 Tonner, wie er hier so oft gebrauchtwird, muss die Feuerwehr durch Spendenund Feuerwehrfeste abdecken, wodurch übermehrere Jahrzehnte hinweg ein zwischenzeitlichverkaufter Land Rover die ehrenvolle Aufgabehatte, samt Pumpe am Anhänger zu Waldbrändenund Überschwemmungen auszurücken.Nach langer intensiver Suche nach einem kostengünstigenKastenwagen mit Doppelkabine undsieben Sitzen wurden die Florianijünger auf der<strong>Allradmesse</strong> 2006 am Stand von HR Offroad fündig.Um aber nicht ein Fahrzeug zu kaufen, dasschlussendlich nicht das zu leisten imstande ist,was der Importeur verspricht, verabredete mansich zu einem ausgedehnten Ausflug ins heimischeGelände. Ewald Holler, Eigentümer von HROffroad, nahm an der ersten Proberunde teil,erklärte die wichtigsten technischen Funktionender Gazelle und verbrachte den weiteren Tag imlokalen Dorfgasthof. Immer wenn die Gazellezurückkehrte, standen bereits neue Feuerwehrmännerparat, um die Gazelle selbst zu probierenund irgendwann konnte er sich des Eindrucksnicht mehr erwehren, dass jeder Feuerwehrmannim Bezirk eine Runde gedreht hätte. Das Auto194 | DER ALLRADKATALOG 2007


GAZ GAZELLE 4X4MOTORZylinder:Hubraum:Pumpe-Düse-Dieselmotor4 Reihe2130 cm 3Leistung:81/110 KW/PSDrehmoment: 255 Nm bei 1800 U/minKRAFTÜBERTRAGUNGperm. Allradantrieb, Untersetzung,Mitteldifferentialsperre, 5-Gang-SchaltgetriebeFAHRZEUGAUFBAULeiterrahmen mit aufgeschraubter Karosserie,3 Türen, 7 SitzeFAHRWERK (Vorder-/Hinterachse)Starrachsen, BlattfedernBREMSENvo: Scheibenbremsen, hi: TrommelbremsenLENKUNGKugelumlauf, servounterstütztFELGEN/REIFEN7 J x 16 Stahl 245 / 70 R16ABMESSUNGEN; GEWICHTEL/B/H:5540/2075/2300 mmRadstand:2900 mmLeergewicht: 2310 kgzul. Gesamtgewicht: 3500 kgAnhängelast: 2800 kg (gebremst)750 kg (ungebremst)FAHRLEISTUNGEN0-100 km/h: 29,1 s V-max: 120 km/hVERBRAUCH (STADT/LAND/GESAMT)ges. 13,5 Liter DieselPREIS ab Euro: 22.100,- exkl. NoVA & MwSt.GELÄNDEWERTEBodenfreiheit:Wattiefe:Böschungswinkel:Rampenwinkel:230 mm700 mm33/30 Grad (vo/hi)31 GradBESONDERHEITENin nahezu unendlich vielen Konfigurationen lieferbarÜber die Ufer tretende Bäche wird die Technik der Gazelle ebenso zubewältigen haben wie Brände und Unfälle. Als Sicherungsfahrzeug für dieleider nur noch sehr sporadischen Ausfahrten von Franz Wittmann wird dieGazelle natürlich auch eingesetzt werden. Schließlich ist Wittmann Ehrenmitgliedder FF-Ramsau. Ob er die Gazelle auch fahren darf, bleibt offenwurde schlussendlich für würdig befunden, dieUmbauten, wie die hintere Singlebereifung undandere Feinheiten fixiert, und der Kaufvertragunterschrieben. Vor Indienststellung wurde derLaderaum noch in Richtung Einsatzfahrzeugumgebaut, schließlich musste auch noch diebeim Vorgänger am Anhänger hinterhergeschleppte Pumpe Platz finden, was auchgelang. Das optische Tuning nahm die Mannschaftder FF Ramsau dann selbst in die Handund ist heute stolzer Besitzer eines KLF-A (Klein-Löschfahrzeug-Allrad), das es in dieser Formzumindest im Augenblick kein zweites Mal inÖsterreich gibt. Wir haben die FF Ramsau kurznach der feierlichen Weihung der Gazellebesucht, um zu erfahren, wie sich die Gazelleinklusive Feuerwehr-Ausbau fährt, und um unsselbst ein Bild von den Gegebenheiten der Regionzu machen. Obwohl das kleinste Fahrzeug imFuhrpark, steht die Gazelle stets im Mittelpunktdes Interesses. Die Kollegen vom neuen Fachmagazin„Feuerwehr Objektiv” seien schon dagewesenund für die gemeinsame Ausfahrt hätteman die gesamte ‘Kampfmontur’ tragen müssen,und das alles bei Außentemperaturen, die dieseGegend sonst nur im Juli dann und wann erlebt.Auf die vollständige Montur haben wir verzichtet,auf die Ausfahrt nicht. Über schmale Asphaltwegegeht es hinauf in luftige Höhen. IrgendwannDie großen Hecktüren geben die feuerwehrtechnischeAusrüstung samt Pumpe bequem freiist der Asphalt zu Ende und Schotter an seinerStelle zu finden, der schlussendlich in lehmigeWiesen und steinigen Waldboden wechselt. Trotzdes aufgrund der Ausrüstung hohen Eigengewichtsvon rund drei Tonnen treibt der 110 PSstarke Steyr-Motor die Gazelle voran. Erst dort, wodie Steine größer und die Wege steiler werden,muss das Untersetzungsgetriebe ran, die ebenfallsvorhandene Sperre wird dank der Geländereifenim Format 245/70 R16 nicht benötigt.Wenn es regnet oder schneit, wird man froh sein,sie zu haben. Der Gazelle macht der Ausflug Freude.Da und dort ächzt ein wenig die Karosserieund das Armaturenbrett ist nie um eine Äußerungverlegen. Für die Feuerwehr zählt aber nur dasAnkommen, und das tut sie auch unter schwierigstenBedingungen. Die ersten Einsätze, wodann alles unter maximalem Zeitdruck ablaufenmuss, stehen noch aus, und ob die Gazelle aufSchnee genauso souverän ist wie im Geländemuss noch getestet werden – aber das machendie Burschen aus der Ramsau ja ohnedies gerne.DER ALLRADKATALOG 2007 | 195

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!