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Erinnerungen an ein schönes gemeinsames Jahr ... - ANUAS e.V.

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26. November 2011 - WeihnachtsfeierBeginn des generationsübergreifenden Patenschaftsvertrages mit dem <strong>ANUAS</strong> e.V. und dem Seniorenwohnpark Berlin-LichtenbergAm 26.11.2011 f<strong>an</strong>d die Auftaktver<strong>an</strong>staltung zum generationsübergreifenden Ver<strong>an</strong>staltungsprojekt des <strong>ANUAS</strong> und des SeniorenwohnparksLichtenberg in den Räumen des SWP Lichtenberg statt. Im Vorfeld wurde von Mitgliedern des <strong>ANUAS</strong> Kuchengebacken, Einladungen geschrieben, Plakate erstellt, Geschenke <strong>ein</strong>gepackt, und am Tag der Ver<strong>an</strong>staltung wurde der Speisesaaldes SWP hergerichtet und dekoriert. Mitarbeiter des SWP waren dabei behilflich, deckten die Tische <strong>ein</strong>, kochten Kaffee,stellten Getränke bereit und brachten die Bewohner des Seniorenparks, die nicht selbst laufen konnten, in ihren Rollstühlenbzw. Rollatoren in den Saal.4


Um 15.00 Uhr sprach Frau Waade Begrüßungsworte und erklärte den Anwesenden das Patenschaftsprojekt <strong>ANUAS</strong>/SWP.Zwei Musikstudenten untermalten das zweistündige Programm mit Geigenmusik, die teils klassischen Ursprungs waren, aberauch mit Weihnachtsliedern, bei denen sogar mitgesungen wurde. Herr Günter Toepfer trug zwischendurch weihnachtlicheGedichte und Geschichten vor und berichtete auch von s<strong>ein</strong>en "Wolfskindern", für die er sich schon seit <strong>Jahr</strong>en <strong>ein</strong>setzt.Frau Waade moderierte den Nachmittag und berichtete im Wechsel mit der Musikuntermalung und den Geschichten von HerrnToepfer von den monatlich gepl<strong>an</strong>ten Aktivitäten, die gem<strong>ein</strong>sam mit <strong>ANUAS</strong> und SWP ab J<strong>an</strong>uar 2012 durchgeführt werdensollen. Dabei stellte sie auch die Mitglieder des <strong>ANUAS</strong> und deren Funktion vor. Der Heimleiter Herr Mielenz sowie <strong>ein</strong>ige Mitgliederdes Heimbeirats waren auch zugegen, ebenso wie betroffene Angehörige vom <strong>ANUAS</strong> e.V.Der Kupfer-Künstler René-Konst<strong>an</strong>tin Stamatov stellte s<strong>ein</strong>e selbstgemachten Kupfer-Kunstwerke aus, diesmal waren es KerzenundTeelichthalter, die m<strong>an</strong> auch käuflich erwerben konnte.5


21. J<strong>an</strong>uar 2012Einladung zu <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>maligen Bilderreise durch das Trauml<strong>an</strong>d K<strong>an</strong>adaDie Stimmung der älteren Herrschaften war interessiert und heiter, was auch die <strong>an</strong>fänglichen technischen Schwierigkeitennicht mindern konnten. Vom SWP wurden L<strong>ein</strong>w<strong>an</strong>d und Beamer bereitgestellt, bei dem leider das Verbindungskabel zumLaptop fehlte, so dass kräftig improvisiert werden musste.Während Frau Waade eilig zurück zum <strong>ANUAS</strong> e.V. in der Erich-Kurz-Str. fuhr um Kabel für den eigenen Beamer zu besorgen,gab Frau Romy Lokat den Teilnehmern schon <strong>ein</strong>en interess<strong>an</strong>ten und interaktiv gestalteten Überblick über ihren K<strong>an</strong>ada-Aufenthalt.6


Am 31. 03. 2012 f<strong>an</strong>d <strong>ein</strong>e vorösterliche Ver<strong>an</strong>staltung zumgenerationsübergreifenden Ver<strong>an</strong>staltungsprojekt des <strong>ANUAS</strong>und des Seniorenwohnparks Lichtenberg in den Räumen desSWP Lichtenberg statt.Im Vorfeld wurden von Mitgliedern des <strong>ANUAS</strong> Kuchengebacken, Einladungen geschrieben, Plakate erstellt, und amTag der Ver<strong>an</strong>staltung wurde der Speisesaal des SWPhergerichtet und österlich dekoriert.Saal.Mitarbeiter des SWP waren dabei behilflich, deckten dieTische <strong>ein</strong>, kochten Kaffee, stellten Getränke bereit undbrachten die Bewohner des Seniorenparks, die nicht selbstlaufen konnten, mit ihren Rollstühlen bzw. Rollatoren in denUm 10.00 Uhr begrüßte Frau Waade alle Anwesenden undstellte die Sängerin Frau Julia Axen vor, die den Vormittagges<strong>an</strong>glich begleiten sollte. Herr Günter Toepfer war ebenfallswieder mit dabei und trug Geschichten und Gedichte zumFrühling vor. Er wechselte sich mit Frau Axen ab, so dass <strong>ein</strong>lockeres, heiteres Programm entst<strong>an</strong>d.Die Bewohner des Seniorenheimes k<strong>an</strong>nten Frau Axen nochaus DDR-Zeiten und konnten alle Lieder von ihr mitsingen.Frau Axen erzählte zwischen ihren Ch<strong>an</strong>sons aus ihremmusikalischen Leben.9


Herr Toepfer war sehr be<strong>ein</strong>druckt, dass die Senioren ebensofast alle Gedichte, die er vortrug, noch auswendig konnten undin s<strong>ein</strong>e Vorträge mit <strong>ein</strong>stiegen. Auch berichtete Herr Toepfernochmals kurz von den "Wolfskindern" und <strong>ein</strong>em gepl<strong>an</strong>tenZusammentreffen mit ihnen, den Bewohnern des SWP,Mitgliedern des <strong>ANUAS</strong> sowie betroffenen Angehörigen imkommenden Juni 2012.Musikalisch begleitet wurde Herr Toepfer, als er <strong>ein</strong> Gedicht vom "Kuckuck"vortrug, von zwei Wellensittichen, die im Foyer des SWP im Käfig saßen undlautstark zwitscherten und trällerten, dass Herr Toepfer und auch dasPublikum sich kaum halten konnten vor Lachen. Das war das Highlight desVormittags. Mitglieder des Heimbeirates waren ebenfalls zugegen undbed<strong>an</strong>kten sich für die überaus gelungene Ver<strong>an</strong>staltung. Auch warenbetroffene Angehörige sowie ehrenamtliche Mitarbeiter des <strong>ANUAS</strong> e.V.dabei.10


28. April 2012Einladung zur Buchlesung„Was bleibt, ist Sus Liebe“Ursprünglich gepl<strong>an</strong>t war <strong>ein</strong>e Ver<strong>an</strong>staltung zum Thema „Kupferkunst“. Der Künstler René Stamatov hatte <strong>ein</strong>e Woche vordem Termin <strong>ein</strong>en schweren Autounfall, somit musste improvisiert werden – wir entschieden uns für <strong>ein</strong>e Buchlesung und FrauWaade erklärte sich sofort bereit.11


Die Ver<strong>an</strong>staltung war sehr gut besucht. Frau Korytowski, die Ver<strong>an</strong>staltungsleiterin kümmerte sich um Kaffee, Kuchen sowiedie Dekoration (Gemälde, Zeichnungen, CDs und Leseexemplare des vorgestelltenBuches).Frau Waade leitete die Ver<strong>an</strong>staltung <strong>ein</strong>, indem sie berichtete, warum dieses Buch entst<strong>an</strong>d – sie las als Einleitung <strong>ein</strong>eTextpassage aus der Kindheit der Hauptfigur, ihrer Tochter. Die Zuhörer wurden mit <strong>ein</strong>bezogen durch <strong>ein</strong>e Zwischenfrage aufdas zu erwartende Ende dieser Passage.D<strong>an</strong>n erklärte Frau Sabrina Lauer, die Zeichnerin des Buch-Covers, welche Motivation sie hatte, das Bild in der Form zugestalten. Jeder Zuhörer hatte <strong>an</strong> s<strong>ein</strong>em Platz <strong>ein</strong> Lesezeichen mit gleicher Gestaltung, wie das Buch – zum besserenVerständnis und zum <strong>an</strong>schließenden Mitnehmen.Frau Geiss schrieb das 2. Vorwort des Buches und las dementsprechend ihr Vorwort. Jeder fühlte sich mit dem Text verbunden:beifälliges Nicken, Mimik, Gestik und kl<strong>ein</strong>e Einwürfe verdeutlichten das. Das Vorwort hat Frau Waade persönlich als sehr gutgeschrieben empfunden und für alle Familien, die Kinder haben, passend.12


Frau Waade berichtete über die Auswirkungen des Schicksalsschlages für die Familie und es wurde <strong>ein</strong> Gemälde vorgestellt,welches die Gemütslage der Familie im März 2008 darstellte. Die heutige Besitzerin des Gemäldes ist Frau Korytowski, die kurzerläuterte, was das Geschenk „mit ihr machte“ und wie sie es schätzt. Zwischendrin gab es <strong>ein</strong>ige musikalische Einlagen vonSus<strong>an</strong> Waade – deren CDs lagen zur Kenntnis und <strong>an</strong>schließendem Mitnehmen aus.Als letzten Text las Frau Waade <strong>ein</strong>zelne Textabschnitte vom Auffinden der toten Tochter/Hauptperson. D<strong>an</strong>ach beg<strong>an</strong>n dieDiskussionsrunde, die sehr <strong>an</strong>geregt war. Die Zuhörer stellten interessierte Fragen zum Herg<strong>an</strong>g, zu den Ermittlungen und demUmg<strong>an</strong>g mit dem Geschehen in der Familie und der Öffentlichkeit.Es wurden u.a. Verbindungen zu eigenen Geschehnissen und Erlebnissen in den Kriegs-und Nachkriegsjahren <strong>an</strong>gesprochen. Eswurde diskutiert über <strong>ein</strong>zelne Mordfälle im Freundes- und Bek<strong>an</strong>ntenkreis <strong>ein</strong>zelner Bewohner. Frau Waade erklärte, dass ihrdas schon aus vorherigen Gesprächen mit Bewohnern des SWP bek<strong>an</strong>nt war und sie aus diesem Grund diese Patenschaft des<strong>ANUAS</strong> e.V. mit dem SWP vorgeschlagen und org<strong>an</strong>isiert hat.Der generationsübergreifende Austausch k<strong>an</strong>n von großem Vorteil s<strong>ein</strong>. Frau Waade sprach das neue <strong>ANUAS</strong>-Projekt <strong>an</strong>,welches ab Juni 2012 beginnt „Schreibwerkstatt – <strong>ein</strong>e Ressource“. Dafür werden Interessierte aus dem SWP und BetreutenWohnen gesucht, die sich gerne beteiligen möchten, mit Gedichten, Geschichten oder Zeichnungen u.ä.13


Herzliche Einladung zu <strong>ein</strong>em gem<strong>ein</strong>samen Spazierg<strong>an</strong>gam Sonnabend, den 26. Mai 2012, von 10.00 bis 12.00 UhrAm Stadtpark,10367 BerlinEingeladene Gäste:- Bezirksbürgermeister Berlin-Lichtenberg, Herr Geisel- Selbsthilfe-Kontaktstelle, Sekis, Frau Stötzner- Bewohner des Senioren-Wohnparks Berlin Lichtenberg- Bewohner des Betreuten Wohnens- Helfer des <strong>ANUAS</strong> e.V.14


Ziel der Ver<strong>an</strong>staltung:- Förderung des Ehrenamtes und des bürgerschaftlichen Engagements – Gespräche zu Problemen und Anliegen zu diesemThema- Förderung der Hilfe zur Selbsthilfe – Gespräche über Unterstützung und Förderung in der Selbsthilfe- Austausch betroffener Menschen unter<strong>ein</strong><strong>an</strong>der- generationsübergreifende Freizeitgestaltung und GesprächsrundenAuswertung der Ver<strong>an</strong>staltungLeider war es nicht möglich, mit den entsprechend <strong>ein</strong>geladenen Personen wie z.B. für den Bereich der Selbsthilfe, desEhrenamts und den Bürgermeister Berlin Lichtenberg zu diskutieren, wie z.B. über mögliche Verbesserungen für Senioren, …diese wollten gerne Fragen zu Parkbänken geklärt bekommen. Es sollten Fragen zur Selbsthilfe besprochen werden undUnterstützungsmöglichkeiten für ehrenamtliche Helfer. Leider war k<strong>ein</strong>er der o.g. geladenen Gäste <strong>an</strong>wesend!Wir werden zu gegebener Zeit <strong>ein</strong>en erneuten Versuch starten.Der Vormittag wurde trotzdem als sehr gelungen <strong>ein</strong>geschätzt undwar sehr gut besucht. Es f<strong>an</strong>den interess<strong>an</strong>te Gespräche statt sowieerste Anregungen für mögliche Arbeiten innerhalb der zukünftigstatt-findenden Schreibwerkstatt.Die Bewohner des SWP äußerten, dass es ihnen sehr gut gefallenhat und wir sowas gerne öfter mal machen könnten.15


„Die Sonne brennt.Der Latscher rennt.Es klappern die S<strong>an</strong>dalen.“(Frau Kretschmar)16


6. Juni. 2012Einladung zur gemütlichen Kaffeerundemit den Wolfskindern aus Litauen und Herrn ToepferDiese Torte wurde von Frau Korytowski vom <strong>ANUAS</strong> e.V. gebackenDie Kinder des Patenschaftskindergartens des SWP führen <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Kulturprogramm auf.17


Gem<strong>ein</strong>same Gespräche von Menschen unterschiedlicher Generationen und Schicksale und Bewältigungsstrategien.18


Kennenlernen der „Wolfskinder“ – Herr Toepfer berichtet über das Leben der gebürtigen Deutschen.Die Reporterin Frau Jennifer Gregori<strong>an</strong> schrieb über diesen erfolgreichen und interess<strong>an</strong>ten Nachmittag:Wolfskinder in Berlin zu BesuchSieben Wolfskinder aus Litauen verbringen im Juni 2012 <strong>ein</strong>e Woche in Berlin. Reise und Aufenthalt org<strong>an</strong>isiert der CDU-Politiker und Bundesverdienstkreuzträger Günter F. Toepfer mit Unterstützung des <strong>ANUAS</strong> e. V. und des „Senioren-WohnparksLichtenberg“. Wer sind die Wolfskinder? In <strong>ein</strong>er bewegenden Rede berichtet Toepfer über das Schicksal der gebürtigen Deutschen,die im Kindesalter durch Kriegswirren in Litauen gel<strong>an</strong>det sind.19


Nur sieben der 21 Wolfskinder des „Edelweiß“-Ver<strong>ein</strong>s, sind noch fit genug, die 16-stündige Busfahrtvon Litauen nach Deutschl<strong>an</strong>d <strong>an</strong>zutreten.Vom 4. bis <strong>ein</strong>schließlich 9. Juni 2012 sind sie inBerlin. Eine Woche volles Programm: Besuch imAbgeordnetenhaus, Kaffee und Kuchen im „Senioren-WohnparkLichtenberg“, Stadtrundfahr-ten undvieles mehr – zahlreiche Erlebnisse und Eindrückefür die im Durchschnitt 80-Jährigen. Aber weitauswichtiger: Sie erhalten endlich die Zuwen-dung undWertschätzung, die sie <strong>ein</strong> Leben l<strong>an</strong>g vermissten.Reise und den Aufenthalt org<strong>an</strong>isiert der CDU-Politiker und Bundesverdienstkreuzträger Günter F.Toepfer. Der <strong>ANUAS</strong> e. V. hilft bei der Org<strong>an</strong>isationsowie der Programmgestaltung und spendet Fahrsch<strong>ein</strong>e.Der „Senioren-Wohnpark Lichtenberg“ stellt den Gästen die Unterkunft in Berlin Kreuzberg und gewährleistet denTr<strong>an</strong>sport vom Busbahnhof.Gemütliche Kaffeerunde im „Senioren-Wohnpark Lichtenberg“Berlin, der 6.Juni 2012: In der Cafeteria des „Senioren-Wohnparks Lichtenberg“ haben diesieben Besucher/innen Platz genommen. An den <strong>an</strong>deren Tischen sitzen dieBewohnerinnen der Einrichtung. Es gibt Kaffee, Kekse, Pralinen und Frau MarionWaade, die Vorsitzende des <strong>ANUAS</strong> e. V., präsentiert <strong>ein</strong>en Kuchen, der eigenszu Ehren der Gäste aus Litauen gebacken wurde. Auf der riesigen Donauwelleist <strong>an</strong>statt Schokoglasur die Litauenkarte in den Farben der Nationalflaggezu sehen – <strong>ein</strong> Symbol der Partnerschaft zwischen Deutschl<strong>an</strong>d und Litauen.20


D<strong>an</strong>n erhalten die Wolfskinder noch <strong>ein</strong>en eigenhändig vom <strong>ANUAS</strong> e. V. genähten Geschenkbeutel. Darin befinden sich <strong>ein</strong>paar Präsente und <strong>ein</strong>e Erinnerungsmappe mit Fotos, ebenfalls von den Ver<strong>ein</strong>smitarbeiter/innen erstellt. Auch die Bewohner/innenbekommen <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e Aufmerksamkeit. In <strong>ein</strong>er bewegenden Rede bringt Herr Toepfer das Schicksal der Wolfskinderden Anwesenden nahe. Anschließend führen Kinder des Patenschaftskindergartens des Seniorenwohnparks <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>esProgramm vor. Der generationsübergreifende Aspekt der Ver<strong>an</strong>staltung ist auf den <strong>ANUAS</strong> e. V. zurückzuführen. Und die Ideeist gelungen: M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n förmlich beobachten wie die Schwere von den Senior/innen abfällt, die vor wenigen Minuten noch vonKriegstraumata und Entbehrungen gefesselt waren. Sie strahlen über das g<strong>an</strong>ze Gesicht und lächeln den Kindern zu.Wer sind die Wolfskinder?1945 wird das Ende der Grauen des NS-Regimes gefeiert. Die Welt k<strong>an</strong>n aufatmen! Allerdings nicht alle, wie unter <strong>an</strong>deren dieFrauen und Kinder in Ostpreußen und den <strong>an</strong>deren ehemals deutschen Ostgebieten. Die russische Armee wütet durch die Region.Rund zwei Millionen Frauen werden vergewaltigt. Viele sterben <strong>an</strong> den Folgen der Missh<strong>an</strong>dlung, <strong>an</strong>dere nehmen sich dasLeben. Die Überlebenden und ihre Kinder werden zusätzlich durch Seuchen, Kr<strong>an</strong>kheiten und Hungersnot gebeutelt. (Quelle:„FREIWILDDas – Schicksal deutscher Frauen 1945“ von Ingeborg Jacobs). Viele Kinder flüchten nach Litauen oder werden indas L<strong>an</strong>d geschleust. Die meisten sind verwaist und schwer traumatisiert: Sie haben die Vergewaltigung und Ermordung ihrerMütter unmittelbar miterlebt. Wo ihre Väter sind, wissen sie nicht, auch nicht, ob sie noch leben.Die Kinder schließen sich in Gruppen zusammen, durchstreifen die Wälder ähnlich Wolfsrudeln und ernähren sich von Gräsernund Wurzeln – daher die Bezeichnung. Jedoch <strong>an</strong>ders als die vierb<strong>ein</strong>igen Waldbewohner/innen, sind die menschlichen Wolfskindernicht für diese Lebensweise geschaffen: Sie leiden <strong>an</strong> den Witterungsverhältnissen, <strong>an</strong> Hunger sowie <strong>an</strong> der m<strong>an</strong>gelndenHygiene und werden von Kr<strong>an</strong>kheiten (Lungenentzündung, Tuberkulose etc.) geplagt. Viele überleben die Strapazen nicht. Andereertrinken in der Memel und 1947 erliegen Tausende dem unvergleichlich strengen Winter. Zudem laufen sie ständig Gefahr,entdeckt zu werden, was in der Regel dem sicheren Tod gleichkommt.Die Überlebenden erfahren <strong>ein</strong>e herbe Enttäuschung: Litauen ist gar nicht das L<strong>an</strong>d, in dem „Milch und Honig fließen“. Vielmehrherrscht auch dort große Not. Dennoch nehmen Menschen Flüchtlingskinder bei sich auf. Die wenigsten nutzen ihreSchützlinge als billige Arbeitskräfte aus. Herrn Toepfer sind nur zwei diesbezügliche Fälle bek<strong>an</strong>nt.21


Vielmehr können die dort <strong>an</strong>sässigen gläubigen Katholik/innen es nicht mit ihrem Glauben ver<strong>ein</strong>baren, diese Kinder sich selbstzu überlassen – und das trotz wirtschaftlicher Knappheit und des Risikos der Deportation in sibirische Arbeitslager. Für die russischeArmee gelten alle gebürtigen Deutschen als Nazis, auch wenn sie noch kl<strong>ein</strong>e Kinder sind.Folglich müssen die Wolfskinder ihre deutsche Identität verschweigen. Irgendw<strong>an</strong>n erhalten sie <strong>ein</strong>e litauische Identität „DerVerlust der Identität war ihre Lebensversicherung.“, erläutert Toepfer. Diese Aspekte sind auch heute noch die Kennzeichen derWolfskinder: Sie haben zwei Namen, zwei Geburtsdaten, zwei Geburtsorte – kurz: Zwei Identitäten.Erst nach der Unabhängigkeit Litauens im <strong>Jahr</strong>e 1991 finden die Wolfskinder als Gruppe zusammen. Sie gründen in Tauragė (aufdeutsch Tauroggen) die Interessensgem<strong>ein</strong>schaft „Wolfskinder Edelweiß“. „Edelweiß“ steht für Deutschl<strong>an</strong>d, da sie es nichtwagten, das L<strong>an</strong>d in der Verbundsbezeichnung zu führen. 28 von insgesamt 83 Wolfskindern ver<strong>ein</strong>te die Gem<strong>ein</strong>schaft <strong>ein</strong>stunter dem Vorsitz von Bronius Dapkus, alias Uwe Fritz. Heute sind es nur noch 21. Der Überlebenskampf in frühen <strong>Jahr</strong>en istnicht spurlos <strong>an</strong> ihnen vorbeigeg<strong>an</strong>gen. Viele leiden <strong>an</strong> Folgeerkr<strong>an</strong>kungen, wie etwa Rheuma und Ischias.Günter Toepfers EinsatzEnde des zweiten Weltkrieges: Magdeburg wird bombardiert. Eine Frau Toepfer und ihr kl<strong>ein</strong>er Sohn verlieren all ihr Hab undGut und stehen auf der Straße. Sie soll nach Ostpreußen evakuiert werden, dort soll es noch Wohnraum geben und die Verhältnissesollen noch nicht so arg s<strong>ein</strong>. Sie hat aber k<strong>ein</strong> gutes Gefühl und zum Glück ignoriert sie ihre Bedenken nicht. So entgehtGünter F. Toepfer haarscharf dem Schicksal der Wolfskinder. 2003 trifft er zum ersten Mal auf die Interessengem<strong>ein</strong>schaft ausTauragė. Zahlreiche Politiker/innen hatten ihr bereits das Blaue vom Himmel versprochen, so dass sie mehr als misstrauisch istund auf Toepfers Versprechungen missmutig reagiert.„Sol<strong>an</strong>ge ihr k<strong>ein</strong>en Besseren habt, müsst ihr mich nehmen.“, betont der CDU-Politiker daraufhin pragmatisch. Und diesmalwerden die Wolfskinder nicht enttäuscht. Toepfer hilft gut und gerne, wo er nur k<strong>an</strong>n: So unterstützt er bereits Menschen inKroatien, Georgien, Estl<strong>an</strong>d, Kasachst<strong>an</strong> Kirgisien und Turkmenist<strong>an</strong>. In Litauen hilft er Kinderheimen, Schulen und Senior/innenheimen.Und seit dem Zusammentreffen mit den Wolfskindern, dreht sich knapp 80 Prozent nur noch um sie. Endlicherhalten sie Aufmerksamkeit, endlich hört ihnen jem<strong>an</strong>d zu und nimmt sich ihrer <strong>an</strong>!22


Als Toepfer die Wolfskinder zum ersten Mal fragt, was sie denn wollen, ist er selbst erstaunt. Als Antwort hätte er Alimente,Medikamente, Geld oder Heizmaterialien erwartet – alles Dinge, die die Betreffenden missen. Stattdessen wollten sie aber nurwissen, ob jem<strong>an</strong>d nach ihrer Flucht nach ihnen gesucht hat und wer sie wirklich sind. Gerührt macht sich Toepfer auf die Sucheund wird fündig: Nach 59 <strong>Jahr</strong>en bringt er zwei Brüder zusammen. Er findet auch für zwei Brüder in Litauen die verloreneSchwester Gisela im Sauerl<strong>an</strong>d, die damals im Alter von zwei <strong>Jahr</strong>en mit ihrer Großmutter die Flucht überst<strong>an</strong>den hatte. S<strong>ein</strong>Lohn sind Freudentränen.„Den Leuten ist die Zuwendung wichtig“, berichtet Toepfer. <strong>Jahr</strong>zehnte l<strong>an</strong>g mussten sie ihre traumatischen Erlebnissen für sichbehalten, ohne zu wissen, ob sie noch irgendwo Angehörige haben. Nun tut es ihnen gut, wenn jem<strong>an</strong>d für sie etwas org<strong>an</strong>isiert,sie <strong>ein</strong>lädt und ihnen <strong>ein</strong>fach nur mal Aufmerksamkeit schenkt.23


23. Juni. 2012Einladungzur gem<strong>ein</strong>samen Gestaltung <strong>ein</strong>es W<strong>an</strong>dbildes (1)aus verschiedenen Materialien: Stoff, Papier, Leder, Wachstuch, Bänder und Kordeln24


29. Juni 2012Einladung zur Schreibwerkstatt(Projektver<strong>an</strong>twortliche: Frau Sylvia Geiss und Marion Waade– <strong>ANUAS</strong> e.V.)Schreiben ist leicht, m<strong>an</strong> muss nur die falschen Wörter weglassen.(Mark Twain)Was wollen wir machen?---- Wir gestalten <strong>ein</strong> Buch!Aufschreiben von g<strong>an</strong>z persönlichen Erlebnissen, Ged<strong>an</strong>ken und GefühlenKurzgeschichten, Erzählungen und Gedichte zu Themen, die uns bewegenBilder malenFotos machen26


Am 29.06.2012 f<strong>an</strong>den im Seniorenwohnpark Lichtenberg vorbereitende Arbeiten für das Projekt "Schreibwerkstatt – <strong>ein</strong>e Ressource"statt. Bewohner des SWP sowie des Betreuten Wohnens sowie Mitglieder des <strong>ANUAS</strong> e.V. sammelten Texte, Gedichte,Fotos, Bilder etc. für die Gestaltung des Buches, welches am Ende des <strong>Jahr</strong>es gem<strong>ein</strong>sam gestaltet werden soll. Es wurden Skizzen-/Schreibblöckeund Bleistifte rumgereicht.Es wurden Fotos und Zeichnungen rundgereicht, die sich jeder <strong>an</strong>schauen konnte/sollte – Ziel ist hier die Anregung undInspiration zum kreativen Schreiben. Durch die Bilder wird das Unterbewussts<strong>ein</strong> direkt <strong>an</strong>gesprochen.Frau Waade machte d<strong>an</strong>n den Vorschlag, <strong>ein</strong>en Buchstaben zu nehmen, der jedem <strong>an</strong>genehm ist und <strong>ein</strong>mal zu notieren,welches Wort, welcher Name oder welche Situation <strong>ein</strong>em zu diesem Buchstaben spont<strong>an</strong> <strong>ein</strong>fällt.Einige der Teilnehmer des Seniorenwohnparks tatensich <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs etwas schwer und wussten nicht recht,was sie machen sollten. Nachdem nochmals erklärtwurde, was gem<strong>ein</strong>t ist, legten die Teilnehmer/innenauch schon los.Frau Waade fragte die Teilnehmer/innen, wer denn<strong>ein</strong>en Buchstaben aufgeschrieben habe und wem dazuetwas <strong>ein</strong>gefallen sei.Eine Teilnehmerin meldete sich, die den Buchstaben„B“ notiert hatte:Zum Buchstaben „B“ war ihr das Wort "Baum"<strong>ein</strong>gefallen. Frau Waade fragte die Teilnehmerin, wassie denn mit dem "Baum" verbinde, welche<strong>Erinnerungen</strong> sie habe und welche Erlebnisse sie mit<strong>ein</strong>em "Baum" verknüpfen würde.27


Die Teilnehmerin beg<strong>an</strong>n zu erzählen. Und schon kam <strong>ein</strong>e Unterhaltung in G<strong>an</strong>ge, weil jedem/r Teilnehmer/in plötzlich etwaszum Thema "Baum" <strong>ein</strong>fiel, dass er/sie zum Besten geben konnte. So wurden Geschichten aus der Kindheit erzählt,beispielsweise wie m<strong>an</strong> als Kind immer auf den Baum im eigenen Garten geklettert war.Eine Teilnehmerin berichtete von gelben Süßkirschen im Garten ihrer Großeltern. Dies muss wohl <strong>ein</strong>e Rarität s<strong>ein</strong>, denn vongelben Kirschen hatten die meisten Teilnehmer/innen des Seniorenwohnparks noch nichts gehört.Eine <strong>an</strong>dere Teilnehmerin hatte auch den Buchstaben "B" gewählt. Ihr war dazu <strong>ein</strong>e Geschichte aus der Zeit des 2. Weltkrieges<strong>ein</strong>gefallen, wo es wenig zum Essen gab.Sie verkaufte immer ihre Zigarettenmarken, da sie selbst nicht rauchte. Das Geld dafür legte sie sich zur Seite, weil sie so gerne<strong>ein</strong>mal <strong>ein</strong> Weißbrot davon kaufen wollte. Als sie genug gespart hatte, kaufte sie das heißersehnte Weißbrot. Die Geschichteendete mit dem Satz: "Das Geld war weg, aber ich hatte <strong>ein</strong>en wunderbaren Genuss."28


Eine weitere Teilnehmerin berichtete, dass sie als Kind immer den Knust vom frisch gebackenen Brot abgebissen hatte.Es wurde allgem<strong>ein</strong> viel gelacht, den Teilnehmer/innen machte es sichtlich Spaß, alte Kindheitserinnerungen neu aufleben zulassen.Eine <strong>an</strong>dere Teilnehmerin erzählte von der Butter, in die sie als Kind immer hin<strong>ein</strong>biss. Sie wurde d<strong>an</strong>n immer von derGroßmutter dafür gescholten, wenn sie die kl<strong>ein</strong>en Zahnabdrücke ihrer Enkelin in der Butter f<strong>an</strong>d.Wieder <strong>ein</strong>e <strong>an</strong>dere Teilnehmerin berichtete von ihrem Erlebnis mit der Milchk<strong>an</strong>ne. Sie schleuderte die Milchk<strong>an</strong>ne am Henkeldurch die Luft, bis ihr <strong>ein</strong>mal die Milchk<strong>an</strong>ne aus der H<strong>an</strong>d rutschte und die g<strong>an</strong>ze Milch auf der Straße l<strong>an</strong>dete.Einer der Teilnehmer hatte sich bereiterklärt, da er gut zeichnen k<strong>an</strong>n, <strong>ein</strong>ige Zeichnungen und Bilder für das Buch <strong>an</strong>zufertigen.29


Eine weitere Teilnehmerin, die sehr aktiv mitmachte, erzählte folgende Geschichte:Sie selbst war früher als Ingenieurin tätig, und die Geschichte h<strong>an</strong>delte von ihrem Kollegen, der ebenfalls Ingenieur war. Diebeiden waren <strong>ein</strong>mal zusammen auf <strong>ein</strong>er Dienstreise mit dem Zug unterwegs, und da erzählte er ihr s<strong>ein</strong>e Geschichte.Er berichtete, dass er <strong>ein</strong> armer Schlucker sei und nichts habe, trotz s<strong>ein</strong>es gut dotierten Jobs. Er hatte nämlich 5 Frauen undmit jeder der Frauen hatte er <strong>ein</strong> Kind. Für s<strong>ein</strong>e Frauen bzw. Kinder musste er Unterhalt bezahlen, und dies belastete ihnfin<strong>an</strong>ziell schwer.Die erste Frau hatte ihm gut gefallen und er machte ihr schnell <strong>ein</strong>en Antrag. Bald darauf wurde geheiratet. M<strong>an</strong> ließ sichallerdings nach kurzer Zeit wieder scheiden, da er feststellte, dass sie doch nicht so gut war, wie er dachte. Sie konnte wohlnicht kochen. D<strong>an</strong>n erzählte er ihr, wie es mit der zweiten, dritten, vierten und fünften Frau weiterging. Jede von ihnen hatte<strong>ein</strong>en Makel, der ihm nicht gefiel, und so w<strong>an</strong>dte er sich der nächsten Frau zu.Die Frauen verstünden sich unter<strong>ein</strong><strong>an</strong>der blendend und kämen <strong>an</strong> jedem Feiertag zu ihm. Er sagte, dass er nun viermalgeschieden sei. Für die letzte Scheidung habe er aber k<strong>ein</strong>e Kraft mehr. In der Rückschau auf s<strong>ein</strong>e Verg<strong>an</strong>genheit berichtete er,dass er gar nicht so oft hätte zu heiraten brauchen, denn wenn er es sich recht überlegte, sei die erste Frau doch die bestegewesen.Zum Schluss gab er s<strong>ein</strong>er Kollegin noch <strong>ein</strong>en guten Rat: "Wenn Sie mal <strong>ein</strong>en M<strong>an</strong>n kennenlernen wollen, der sich für siescheiden lassen will, nehmen Sie den bloß nicht, der ist genau wie ich."Das Gelächter unter den Teilnehmer/innen war groß.Es war <strong>ein</strong> sehr kurzweiliger, amüs<strong>an</strong>ter Vormittag, <strong>an</strong> dem viel erzählt und viel gelacht wurde.30


14. 07. 2012Einladung zur W<strong>an</strong>dbildgestaltungThema: „Wir fahren mit der Eisenbahn durch die L<strong>an</strong>dschaft und sehen viel Interess<strong>an</strong>tes“ gem<strong>ein</strong>sames kreatives Gestalten aus verschiedenen MaterialienVorh<strong>an</strong>dene Materialien:verschiedene Stoffreste, Nähgarn, Knöpfe, Schnallen und Ringe, Scheren, vorgefertigte Motiv-Schablonen, diversesNähzubehör, Holzrädervorgegebenes Motivbild:Eisenbahn mit zwei Wagons fährt durch <strong>ein</strong>e L<strong>an</strong>dschaft mit Bäumen, Tieren, Haus, Förster, Windmühle31


Das Thema wurde als sehr interess<strong>an</strong>t empfunden. Die Beteiligung der kl<strong>ein</strong>en Gesellschaft war rege und interessiert. DerW<strong>an</strong>dteppich wurde im Vorfeld von <strong>ANUAS</strong> vorbereitet, mit <strong>ein</strong>em Tunnelzug oben und <strong>ein</strong>er St<strong>an</strong>ge zum Durchziehen.Einzelne Kl<strong>ein</strong>teile wurden selbständig von den Bewohnern ausgeschnitten. Ideen wurden eigenständig <strong>ein</strong>gebracht undumgesetzt. Es hat allen viel Spaß gemacht.32


11. August 2012EINLADUNG zum Kreativkreis„Creativtime“Das kunsttherapeutische Setting wurde durch <strong>ein</strong>e F<strong>an</strong>tasiereise in die Welt der Farben und der Natur eröffnet.D<strong>an</strong>ach haben sich alle Teilnehmer im kreativen Prozess mit der Thematik der F<strong>an</strong>tasiereise gestalterisch aus<strong>ein</strong><strong>an</strong>der gesetzt.Alle Teilnehmer konnten durch die gegenseitige Unterstützung und Anleitung mit Freude, Interesse und Konzentration <strong>an</strong> ihrenBildern arbeiten.Im Anschluss wurden alle Arbeiten gem<strong>ein</strong>sam betrachtet und jedem Teilnehmer <strong>ein</strong>e Wertschätzung s<strong>ein</strong>er Arbeit vermittelt.Die Bilder wurden von Betreuerin Nadine im Wohnpark ausgeh<strong>an</strong>gen.33


27. August 2012EINLADUNG zur SchreibwerkstattAm 27. 08 .2012 f<strong>an</strong>d im Seniorenwohnpark Lichtenberg <strong>ein</strong>e weitere Ver<strong>an</strong>staltung des Projektes "Schreibwerkstatt – <strong>ein</strong>eRessource" statt. Bewohner des SWP, des Betreuten Wohnens sowie Mitglieder des <strong>ANUAS</strong> e.V. nahmen teil.Heute ging es um das Thema "Glauben".Mit Glauben ist nicht zw<strong>an</strong>gsläufig <strong>ein</strong> religiöser Glaube gem<strong>ein</strong>t, vielmehr ging es um individuelle Überzeugungen undGlaubenssätze, Wahrnehmungen und Interpretationen. So hatte Frau Waade wieder <strong>ein</strong>ige Bilder mit verschiedenen Motivendabei. Jede/r Teilnehmer/in konnte sich <strong>ein</strong> Bild aussuchen, dass ihm/ihr besonders gut gefällt. Zuerst reichte sie <strong>ein</strong> Bildherum, auf dem <strong>ein</strong> M<strong>an</strong>n mit l<strong>an</strong>gen Haaren im l<strong>an</strong>gen Gew<strong>an</strong>d inmitten von Schafen zu sehen war.35


Einige assoziierten damit Jesus, der die Menschen behütet wie <strong>ein</strong> Schäfer s<strong>ein</strong>e Schafe. Zwischendurch las Frau Waade vonmehr oder minder berühmten Denkern, Wissenschaftlern und Philosophen Aussagen zum Thema "Glauben" vor und regte dieTeilnehmer/innen <strong>an</strong>, sich zu dem jeweiligen Ausspruch zu äußern und zu sagen, was sie selbst mit dem Wort "Glauben"verbinden. So entst<strong>an</strong>d <strong>ein</strong>e rege Unterhaltung unter den Anwesenden.Im Folgenden wird kurz <strong>an</strong>gerissen, welche Fotos sich die Teilnehmenden ausgesucht hatten, was sie darauf sahen und wie siees interpretierten.Frau Heller:- träumendes Mädchen- sie träumt vielleicht von ihrem Liebsten- die Tür könnte <strong>ein</strong> Durchg<strong>an</strong>g s<strong>ein</strong>, vielleicht ins Paradies- das Grün drum herum erinnert <strong>an</strong> Urlaub im Grünen oder in unserem Garten- wir sind jedes <strong>Jahr</strong> in Urlaub gefahren, meistens aufs L<strong>an</strong>d36


Frau Schenk (Bild mit dem Schäfer und den Schafen):- auf die Frage, ob Sie <strong>ein</strong>en christlichen Glaube habe:- ich bin gläubig, aber nicht fromm- bin aus der Kirche ausgetreten.- die wollten mich ausschließen, aber ich habe gesagt: „Gott ist für alle da und nicht nur für die, die bezahlen“Frau Brodke- sehe 2 Engelchen- denke dabei <strong>an</strong> m<strong>ein</strong>e Enkelkinder (Larissa + Veronique)- denke auch <strong>an</strong> die Mutter der Kinder, <strong>an</strong> m<strong>ein</strong>e Tochter- bin auch aus der Kirche ausgetreten, weil wir bezahlen musstenFrau Waade:Der eigene Glaube ist entscheidend, wie m<strong>an</strong> s<strong>ein</strong> Leben lebt.37


Herr Henning (Bruder von Frau Henning), ist erst seit <strong>ein</strong>igen Tagen im SWP:- Bild: Garten Eden- sie ist traurig, weil ihr Liebster (Adam) noch nicht erschienen istHerr Fritzsche:- ich komme aus Sachsen- auf m<strong>ein</strong>em Bild ist <strong>ein</strong> Weg, der über <strong>ein</strong>e Brücke führt- da hinten ist <strong>ein</strong>e Waldlichtung, da ist es heller, da sch<strong>ein</strong>t die Sonne hin<strong>ein</strong>- ich stelle mir vor, wie ich mit m<strong>ein</strong>er Pferdekutsche da l<strong>an</strong>g fahre zu der Lichtung hin- bin auf dem Dorf großgeworden (112 Einwohner)- das Bild erinnert mich <strong>an</strong> m<strong>ein</strong>e Jugend- darf ich es mitnehmen? Ich möchte es gerne m<strong>ein</strong>en Enkelkindern zeigen, der jüngste ist gerade 14- wenn ich nicht gerade mit der Pferdekutsche da l<strong>an</strong>g fahre, nehme ich halt das Fahrrad38


Herr und Frau Henning (Bruder und Schwester):- auf dem <strong>ein</strong>en Bild ist <strong>ein</strong>e Brücke, die zu Mutti <strong>an</strong>s <strong>an</strong>dere Ende führt- darunter fließt Wasser- Schwester hat den Zug<strong>an</strong>g zur MutterFrau Ellen Schulz - Mutter von Frau Waade:Da sie nicht selbst sprechen k<strong>an</strong>n, übernimmt Frau Waade dies für sie. Sie sagt, ihre Mutter hätte sich das Bild mit den Bäumenund dem Wasserfall ausgesucht, da sie Bäume liebt. Die stehen in der Natur, sind kräftig und haben Wurzeln. Wasser mag sieauch sehr gerne.39


Herr Titze:- Regenbogen- Kleidung und Haare der Frau auf dem Bild erinnern <strong>an</strong> <strong>ein</strong>e Indi<strong>an</strong>erin- Sie hält <strong>ein</strong>e Schale im ArmSonja:Auf ihrem Bild ist <strong>ein</strong>e H<strong>an</strong>d zu sehen, die die Erde hält:- H<strong>an</strong>d schützt Erde, Wasser, Luft- es könnte jederm<strong>an</strong>ns H<strong>an</strong>d s<strong>ein</strong>- jeder soll s<strong>ein</strong> Teil beitragen, die Erde zu schützenZwischendurch warf Frau Waade das Zitat <strong>ein</strong>: Glaube versetzt BergeFrau Schenk m<strong>ein</strong>te dazu: Der Glaube <strong>an</strong> mich selbst versetzt Berge40


Frau Waade:Glauben hat auch etwas mit Vertrauen zu tun.Frau Schenk:Vertrauen k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> nicht erzwingen.41


Sonja hat Tinte besorgt für den Rorschach-Test (vulgo Tintenklecks-Test, eigentlich: Rorschach-Formdeuteversuch).Alles in allem war die Stimmung sehr gut. Die Teilnehmer/innen hatten viel Spaß.Exkurs: Der Rorschach-Test (vulgo Tintenkleckstest, eigentlich: Rorschach-Formdeuteversuch) ist <strong>ein</strong> psychodiagnostischesTestverfahren, für das der Schweizer Herm<strong>an</strong>n Rorschach (1884–1922) <strong>ein</strong>e eigene Persönlichkeitstheorie entwickelte und dasspäter mit den Theorien der Freud'schen Schule verbunden wurde.Es wird von Psycho<strong>an</strong>alytikern <strong>an</strong>gewendet mit dem Ziel, die gesamte Persönlichkeit des Prob<strong>an</strong>den zu erfassen.Die Deutung von Klecksographien (Faltbilder) war schon im 19. <strong>Jahr</strong>hundert (zum Beispiel bei Justinus Kerner) üblich. DerRorschachtest wurde 1921 veröffentlicht, nachdem zuvor <strong>an</strong>dere Versuche, aus Faltbildern Schlüsse auf die Persönlichkeit zuziehen, gescheitert waren. Rorschach kam nach Entwicklung s<strong>ein</strong>es Formdeuteverfahrens in Kontakt mit der Psycho<strong>an</strong>al y-se42


Sigmund Freuds, die die Rolle des Unbewussten erforschte. In den 1930er und 1940er <strong>Jahr</strong>en f<strong>an</strong>d der Test in Europa und inden Ver<strong>ein</strong>igten Staaten weite Verbreitung (Quelle: Wikipedia).M<strong>an</strong> faltet <strong>ein</strong> Blatt Papier in der Mitte, klappt es auf und gibt <strong>ein</strong>en Klecks Tinte in die Mitte. D<strong>an</strong>n klappt m<strong>an</strong> das Papier zuund verteilt die Tinte mit den Fingern.Anschließend wird das Papier wieder aufgeklappt.Der Tintenklecks wird nun von dem Betrachter interpretiert, zu Form und Größe des Kleckses oder auch wie die Tinte verlaufenist. Wichtig ist hier nicht die M<strong>ein</strong>ung des Therapeuten, sondern die Inter-pretation/der Glaube des Betrachters.Zeigt m<strong>an</strong> das Gebilde zehn verschiedenen Betrachtern, so erhält m<strong>an</strong> 10 verschiedene M<strong>ein</strong>ungen, was auf dem Papier zusehen s<strong>ein</strong> könnte. Genauso verhält es sich mit dem Glauben.Zum Tintenklecks von Sonja gab es folgende Interpretationen:- Wasserhahn, wo Wasser rausläuft in <strong>ein</strong>en Tümpel- Kleiderständer- Blumenvase- Fluss mit Ufer- Kaleidoskop- Baum mit Wurzeln- Teufelsgabel- Engelsflügel43


Das Spiel mit den Tintenklecksen f<strong>an</strong>d so viel Ankl<strong>an</strong>g bei den Teilnehmenden, dass <strong>ein</strong>ige <strong>an</strong>dere auch <strong>ein</strong>en Klecks machenwollten, der von den übrigen interpretiert werden konnte. Die Teilnehmer/innen hatten richtig viel Spaß dabei, es wurde vielgelacht.Der Klecks von Frau Schenk wurde von den Teilnehmenden wie folgt interpretiert:- Zwillinge, Embryos- Nieren oder innere Org<strong>an</strong>e- Skier- Schmetterling- <strong>ein</strong>fache Fliege- Motte- EngelsflügelHerr Henning machte das Spiel dermaßen viel Spaß, dass auch unbedingt <strong>ein</strong>en eigenen Klecks machen wollte:- Blütenblatt- Stengel- Ahornblatt bzw. Eichenblatt- Aladdins Wunderlampe (mit Henkel)- Weichnachtsbaum- Strauß Blumen- ZwergFrau Henning machte d<strong>an</strong>n auch noch ihren eigenen Klecks, der wie folgt interpretiert wurde:- Hundeknochen- Currywurst- Gitarre44


Zum Schluss machte auch Frau Heller noch <strong>ein</strong>en Klecks:- Vase- Marterpfahl- Schachfigur- <strong>ein</strong> Tier, das s<strong>ein</strong>e Vorderpfoten ausbreitet- Engerling- Delphin45


1. September 2012EINLADUNG zum Kreativkreis „Creativtime“Die kunsttherapeutische Ver<strong>an</strong>staltung f<strong>an</strong>d im Café des SWP statt. Es wurden Tische zusammengestellt, so dass <strong>ein</strong>e großeTischfläche für alle Teilnehmer genügend Platz bot. Getränke wurden zur Verfügung gestellt.Materialien(Papier, Vorlagen, Farben, Pinsel, Zirkel) wurden verteilt.Nach <strong>ein</strong>er kurzen Einführung haben sich die Teilnehmer für <strong>ein</strong>e ihnen <strong>an</strong>gemessene Vari<strong>an</strong>te entschieden.So wurde von mehreren Bewohnern <strong>ein</strong> selbst gestaltetes M<strong>an</strong>dala entworfen oder es wurden verschiedene Vorlagen für di<strong>ein</strong>dividuelle Gestaltung genutzt.Besonders hervorheben möchte ich die Interaktion der Bewohner mit den Mitgliedern des <strong>ANUAS</strong> e.V. und Schwester Sonja.Dadurch war <strong>ein</strong>e sehr individuelle Gestaltung im kreativen Prozess möglich.46


Alle Teilnehmer konnten durch die gegenseitige Unterstützung und Anleitung mit Freude, Interesse und Konzentration <strong>an</strong> ihrenM<strong>an</strong>dalas arbeiten.Im Anschluss wurden alle Arbeiten gem<strong>ein</strong>sam betrachtet und jedem Teilnehmer <strong>ein</strong>e Wertschätzung s<strong>ein</strong>er Arbeit vermittelt.47


24. September 2012EINLADUNG zur SchreibwerkstattAm 24.09.2012 f<strong>an</strong>d im Seniorenwohnpark Lichtenberg wieder <strong>ein</strong>e Ver<strong>an</strong>staltung des Selbsthilfe-Projektes "Schreibwerkstatt –<strong>ein</strong>e Ressource" statt.Bewohner des SWP, des Betreuten Wohnens sowie Mitglieder des <strong>ANUAS</strong> e.V. nahmen teil.Heute ging es um das Thema "Herbst".Der Tisch war sehr hübsch mit <strong>ein</strong>er Decke mit Herbstblattmotiven gedeckt und auf jedem Platz lag <strong>ein</strong>e Serviette, auf der <strong>ein</strong>Zweig <strong>ein</strong>er Eiche mit Laub, Eicheln und <strong>ein</strong>em Eichhörnchen zu sehen war.Fr. Schenk verteilte jedem Teilnehmer <strong>ein</strong> Blatt Papier für Notizen usw. und <strong>ein</strong>en Bleistift.48


Frau Waade fragte, was den Teilnehmern zu dem Thema Herbst <strong>ein</strong>fällt und bat alle Teilnehmer, Blätter zu malen.Es wurde Folgendes erzählt:Herr TitzeS<strong>ein</strong> Vater hat früher mit Fett in der Bratpf<strong>an</strong>ne Eicheln geröstet. Sie haben ihm nicht geschmeckt, aber wenn m<strong>an</strong> Hunger hat,isst m<strong>an</strong> auch, was nicht schmeckt.Frau Waade:Hat ähnlich un<strong>an</strong>genehme <strong>Erinnerungen</strong>, bei ihr wurde aus Zuckerrüben Sirupgekocht, der ihrnicht geschmeckt hat, aber sie musste ihn essen. Eine schöne Erinnerung hat Frau Waadeaber <strong>an</strong> das Flechten von Deko-Kränzen und Basteln von Gestecken für die Vase aus Blättern.Frau Brodke:Bei ihr wurden früher Blumenkränze gebastelt, es wurden die Blumen sol<strong>an</strong>ge geflochten, bis es <strong>ein</strong> Kr<strong>an</strong>z war, d<strong>an</strong>n wurdealles zusammen gebunden. Es wurden l<strong>an</strong>gstielige Blumen genommen zum Flechten, dort wurden kurze Blumen r<strong>ein</strong>gestecktund das G<strong>an</strong>ze wurde mit Stroh umwickelt.49


D<strong>an</strong>ach wurden mehrere Erzählungen vorgelesen:Frau Waade: „Die Blume der Kaiserin“Frau Waade: „Die Wunderpillen“Frau Regehr: „Ein Mensch“Frau Waade: „Geschichte von Mutter und Kind“ (<strong>ein</strong>e Aufrechnung)Frau Waade: „Falsche Freunde“Frau Waade: „Es war <strong>ein</strong>e Mutter, die hatte 4 Kinder…"Nicht alle Teilnehmer kennen das Lied der Mutter mit den vier Kindern, aber wer es kennt, singt mit und erzählt, wie m<strong>an</strong> ess<strong>an</strong>g und t<strong>an</strong>zte.Frau Waade liest die Geschichte, die sie beim vorigen Mal schon <strong>an</strong>gekündigt hat, aber immer noch nicht vor und sp<strong>an</strong>nt allenoch <strong>ein</strong> wenig auf die Folter. Besonders Frau Schenk freut sich sehr auf die Geschichte und ist gesp<strong>an</strong>nt wie <strong>ein</strong> Flitzebogen.Frau Waade verteilt Anstecker mit 2 unterschiedlichen Motiven und bittet die Teilnehmer, zu berichten, was sie darauf sehen.Bei dem vorwiegend or<strong>an</strong>genen Anstecker sieht m<strong>an</strong>:50


Bäume, Pferde, Reiter, Koppel, Western, L<strong>an</strong>dschaft, Wüste, OaseBei dem vorwiegend gelben Anstecker sieht m<strong>an</strong>:Sonnenaufg<strong>an</strong>g, Ast mit Vogel, Sonne, Ährenfeld, Wüste, Wald, Wasser,Kosmos, Schiff, SchwertfischFrau Waade liest: „Falsche Freundschaft“D<strong>an</strong>ach fasst sie die Erkenntnisse aus der Geschichte zusammen: „Wenn ich will, dass <strong>ein</strong>e Freundschaft bestehen bleibt, mussich etwas dafür tun“.Zwischendurch werden Bilder durchgereicht und von den Teilnehmern interpretiert.Frau Waade liest das Gedicht/Geschichte: „Das Leben ist bunt“, und es wird die Erkenntnis erarbeitet, dass „das Bunte durchdas Grau schimmert“, also dass m<strong>an</strong> auch immer das Gute im Leben, im verg<strong>an</strong>genen Tag sehen soll.Frau Waade liest die Geschichte/These: „Liebe kennt k<strong>ein</strong> Alter“Sie gibt <strong>ein</strong> Bild herum, wo <strong>ein</strong> Junge gefragt wird, was er s<strong>ein</strong>em Vater schenken wird. Er <strong>an</strong>twortet – „<strong>ein</strong>e Blume“ und wirdausgelacht. Es fallen Bemerkungen, wie "der ist wohl schwul". Es stellt sich jedoch heraus, dass der Vater tot ist und die Blumefür s<strong>ein</strong> Grab bestimmt ist. Es wird erarbeitet, dass m<strong>an</strong> vor dem Reden nachdenken und Vorurteile abbauen sollte.Frau Waade liest die so l<strong>an</strong>ge erwartete Geschichte: „Es war <strong>ein</strong>e Mutter, die hatte 4 Kinder“51


Es werden weitere Sprüche und Weisheiten vermittelt und darüber gesprochen und m<strong>an</strong> gewinnt gem<strong>ein</strong>sam die Erkenntnisse:„Nicht das Aussehen macht mich aus, sondern das, was in mir ist“."Es müssen nicht immer reale Geschichten s<strong>ein</strong>, die m<strong>an</strong> liest oder hört, es k<strong>an</strong>n auch etwas zum Träumen s<strong>ein</strong>."Alles in allem war die Stimmung sehr gut.Die Teilnehmer/innen waren sehr motiviert und haben aktiv teilgenommen.52


6. Oktober 2012EINLADUNG zum Kreativkreis „Creativtime“Am 06.10.2012 f<strong>an</strong>d wieder <strong>ein</strong>e Ver<strong>an</strong>staltung im Rahmen des generationsübergreifenden Ver<strong>an</strong>staltungsprojekts des <strong>ANUAS</strong>und des Seniorenwohnparks Lichtenberg in den Räumen des SWP Lichtenberg statt. Bewohner des SWP, des BetreutenWohnens sowie Mitglieder des <strong>ANUAS</strong> e.V. nahmen teil. Geleitet wurde die Kreativrunde von der Kunsttherapeutin HeikeRudolf.Der Aufzug war kaputt, und so konnten nicht alle Bewohner nach unten ins Cafe tr<strong>an</strong>sportiert werden. Deshalb f<strong>an</strong>d dieVer<strong>an</strong>staltung im 3. Stock statt. Es waren wieder viele bek<strong>an</strong>nte Gesichter dabei.Es wurde Arbeitsmaterial (Farben, Stifte etc.) aus dem Keller des SWP nach oben gebracht. Darunter <strong>ein</strong>e Tapetenrolle, auf der<strong>ein</strong> Gem<strong>ein</strong>schaftsbild entstehen sollte. Mehrere Tische wurden zusammengestellt und die Tapete darauf ausgerollt.Frau Rudolf machte den Vorschlag, die Ver<strong>an</strong>staltungen des g<strong>an</strong>zen <strong>Jahr</strong>es Revue passieren zu lassen und zählte dieverschiedenen Projekte noch <strong>ein</strong>mal auf. D<strong>an</strong>n regte sie die Teilnehmenden <strong>an</strong>, <strong>ein</strong> Motiv auszuwählen, das sich auf <strong>ein</strong>e derletzten Ver<strong>an</strong>staltungen bezieht, z. B. <strong>ein</strong> Weihnachtsbaum aus der Ver<strong>an</strong>staltung vom Dezember 2011, <strong>ein</strong> Frühlingsmotiv ausunserem gem<strong>ein</strong>samen Spazierg<strong>an</strong>g im Park oder etwas aus unseren W<strong>an</strong>dbildgestaltungen etc.53


Frau Schenk fiel gleich das W<strong>an</strong>dbild mit der Eisenbahn <strong>ein</strong>, das im Sommer gem<strong>ein</strong>sam gestaltet wurde. Dies f<strong>an</strong>d sie so schön,dass sie sich entschied, die Eisenbahn aufs Papier zu bringen.Herr Fritzsche sagte, er könne k<strong>ein</strong>en Stift oder Pinsel halten und wolle lieber zuschauen. Er wollte <strong>ein</strong>fach nur dabei s<strong>ein</strong> undschaute sehr interessiert, was Frau Schenk und Frau Geiss, die unmittelbar in s<strong>ein</strong>er Nähe saßen, zu Papier brachten.Frau Brodke entschied sich für <strong>ein</strong>en Weihnachtsbaum aus unserer Auftaktver<strong>an</strong>staltung im Dezember 2011.54


Frau Schulz wurde von <strong>ein</strong>er Betreuerin des SWP dabei unterstützt, Herbstblätter zu zeichnen, es kam unter <strong>an</strong>derem <strong>ein</strong><strong>schönes</strong> Ahornblatt zust<strong>an</strong>de. Als Vorlage dienten Ahornblätter aus <strong>ein</strong>er W<strong>an</strong>ddekoration, die im Aufenthaltsraum hängt.Frau Erdm<strong>an</strong>n hatte Geburtstag und so machte Frau Rudolf den Vorschlag, doch <strong>ein</strong>e schöne Geburtstagstorte zu malen undunterstützte sie bei der Zeichnung. Frau Geiss fragte Frau Erdm<strong>an</strong>n, ob sie <strong>ein</strong>e Kerze auf ihrer Torte haben möchte. DerVorschlag gefiel ihr und so entst<strong>an</strong>d <strong>ein</strong>e dreistöckige Geburtstagstorte mit <strong>ein</strong>em Lebenslicht obendrauf.55


Frau Draeger malte <strong>ein</strong>en schönen Lenkdrachen in grüner Farbe. Hier wurde ebenfalls <strong>ein</strong>e Vorlage aus <strong>ein</strong>er W<strong>an</strong>ddekorationzur Hilfe genommen. Frau Draeger wurde von Frau Rudolf beim Ausmalen unterstützt. Das Resultat k<strong>an</strong>n sich wahrlich sehenlassen.Auch Sonnenblumen, diverse Herbstblätter und -früchte f<strong>an</strong>denin dem Gem<strong>ein</strong>schaftswerk ihren Platz und wurden in denverschiedensten Variationen dargestellt.Während des gem<strong>ein</strong>samen Gestaltens wurde sich regeunterhalten und es wurde auch viel gelacht. Frau Schenk maltemit kindlicher Freude <strong>an</strong> ihrer Eisenbahn, die immer mehrlebendige Details hervor brachte. So fährt ihre Eisenbahn durch<strong>ein</strong>e Wald- und Wiesenl<strong>an</strong>dschaft, in der gerade derOberförster mit Hund s<strong>ein</strong>e Runden im Mondensch<strong>ein</strong> dreht.Ein in der Sonne bunt leuchtender Herbstbaum mit Lampionbreitete links neben der Eisenbahn von Frau Schenk s<strong>ein</strong>eWurzeln und Äste aus und brachte Frau Rudolf auf die Idee,im nächsten <strong>Jahr</strong> <strong>ein</strong> Frühlingsfest mit Lampions im Freien zuver<strong>an</strong>stalten. Dies war zwar mehr scherzhaft gem<strong>ein</strong>t, dieIdee wurde aber im Allgem<strong>ein</strong>en freudig begrüßt.Zwei Damen in Rollstühlen, die bisl<strong>an</strong>g noch nicht teilgenommenhatten, waren mit von der Partie und schauten dem buntenTreiben zu. Zwei Betreuerinnen vom SWP hatten die Idee,dass die beiden Damen sich auf dem Gem<strong>ein</strong>schaftsbild auch56


verewigen könnten. Da sie jedoch nicht in der Lage waren, <strong>ein</strong>en Stift zu halten, bestrichen die Betreuerinnen ihnen die H<strong>an</strong>dinnenflächenmit Farbe und halfen ihnen dabei, ihre H<strong>an</strong>dabdrücke auf das Gem<strong>ein</strong>schaftsbild aufzudrücken.Die Abdrücke wurden noch mit den Namen der beiden Damen versehen, damit m<strong>an</strong> sie zuordnen k<strong>an</strong>n und so hatte jeder Teilnehmendemindestens <strong>ein</strong> Motiv beigesteuert.Das W<strong>an</strong>dbild soll vom Hausmeister des SWP aufgehängt werden. Da es jedoch recht l<strong>an</strong>g ist, wurde von Frau Rudolf derVorschlag gemacht, es zu teilen.57


22. Oktober 2012Einladung zur SchreibwerkstattAm 22.10.2012 f<strong>an</strong>d im Seniorenwohnpark Lichtenberg wieder <strong>ein</strong>e Ver<strong>an</strong>staltung des Projektes "Schreibwerkstatt – <strong>ein</strong>eRessource" statt. Bewohner des SWP, des Betreuten Wohnens sowie Mitglieder des <strong>ANUAS</strong> e.V. nahmen teil.Die Tische im Café wurden wieder zusammengestellt, damit alle Platz haben. Die Tafel wurde hübsch mit herbstlicherDekoration (Ziermais, Zierkürbisse, Herbststrauß, Lampionblumen, Kerzen und Servietten mit Kürbismotiven) versehen.Zur Einleitung stimmt Frau Waade <strong>ein</strong> Gedicht "Bunt sind schon die Wälder…" <strong>an</strong>.Frau Schenk und Frau Kretschmer erkennen es sofort und bemerken, dass dies <strong>ein</strong>Lied sei. Als Frau Waade sie auffordert, das Lied <strong>ein</strong>mal <strong>an</strong>zustimmen, lassen dieTeilnehmenden sich das nicht zweimal sagen. Jeder, der das Lied und den Text noch kennt,stimmt mit <strong>ein</strong>. Einige werfen <strong>ein</strong>, dass sie das Herbstlied in der Schule gelernt haben.Frau Kretschmer erinnert sich: "Wir haben immer Klingelmännchen gespielt und gehört, wie dieLeute, bei denen wir geklingelt haben, immer 'hallo, hallo' gerufen haben, aber niem<strong>an</strong>d war zu sehen.Frau Waade erzählt: "Bei uns st<strong>an</strong>d <strong>ein</strong>mal <strong>ein</strong> M<strong>an</strong>n direkt hinter der Tür, als wir geklingelt haben.Als die Tür aufging, sind wir nur noch ger<strong>an</strong>nt."Die herbstliche Dekoration regt zu weiteren Gesprächen <strong>an</strong>. Frau Waade spricht in dem Zusammenh<strong>an</strong>g "Halloween" <strong>an</strong> undfragt, wer diesen traditionellen Brauch kennt. Sie liest etwas dazu vor.58


Einige Teilnehmer kennen die Gebräuche, dass die Kinder am 31. Oktober <strong>an</strong> den Türen klingeln und mit dem Spruch "Süßes,sonst gibt’s Saures" bzw. "Süßes oder Saures" Süßigkeiten von den Erwachsenen bekommen. Der Brauch stammt nicht, wie oft<strong>an</strong>genommen, aus Amerika, sondern bei Halloween h<strong>an</strong>delt es sich um keltische Riten aus Irl<strong>an</strong>d und Engl<strong>an</strong>d. Das Symbol fürHalloween ist der Kürbis, der ausgehöhlt und aus dem <strong>ein</strong>e Gruselfratze geschnitzt wird. D<strong>an</strong>n kommt <strong>ein</strong>e Kerze hin<strong>ein</strong> undbringt das Gruselgesicht zum Glühen. M<strong>an</strong>chmal wurden auch Kohlrüben dafür benutzt.Frau Waade stellt <strong>ein</strong> Kürbisrezept vor, welches auch ins Buch der Schreibwerkstatt mit <strong>ein</strong>gestellt wird.D<strong>an</strong>n liest sie <strong>ein</strong>e Regenbogengeschichte vor und merkt vorher <strong>an</strong>, dass der Regenbogen – ebenso wie <strong>ein</strong>ige <strong>an</strong>dere Themen– bereits Gegenst<strong>an</strong>d der Schreibwerkstatt war und heute noch <strong>ein</strong>mal aufgegriffen werden soll. Zuvor hatte sie Papier undStifte verteilt und die Teilnehmenden <strong>an</strong>geregt, bei der Geschichte, die jetzt kommt, die Farben des Regenbogensaufzuzeichnen.Es streiten sich die Farben des Regenbogens, welche die beste und wichtigste Farbe sei.59


Grün:Blau:steht für Hoffnung, Natur, Bäume, Gras, Blätter etc. Ohne das Grün sterben die Tiere.steht für den Himmel, die Wolken, Wasser (<strong>ein</strong>e Teilnehmerin bemerkte: "Wir sind m<strong>an</strong>chmal auch blau"), das Meer.In diesem Zusammenh<strong>an</strong>g erzählt Frau Waade die Geschichte von ihrem jüngsten Sohn, der ihr als Kind berichtete, dieNachbarin habe Wildschw<strong>ein</strong>e zuhause. Dies konnte sich die Mutter nicht vorstellen und sagte: "Du m<strong>ein</strong>st sicherMeerschw<strong>ein</strong>e." "N<strong>ein</strong>", sagte der Kl<strong>ein</strong>e, "die schwimmen ja nicht im Meer."Gelb:Sonne, Wärme, Wohlbehagen, SonnenblumenOr<strong>an</strong>ge:steht für Gesundheit und Kraft, innere Bedürfnisse des Menschenlebens, Vitamine, Karotten, Kürbis, Or<strong>an</strong>gen + M<strong>an</strong>gos,Sonnenauf- und -unterg<strong>an</strong>g.Rot:steht für Blut, Gefahr, Tapferkeit, Feuer, Leidenschaft, Liebe (rote Rose, roter Mohn). Einige Teilnehmende m<strong>ein</strong>en:"Rot ist <strong>ein</strong>e aufdringliche Farbe"…,"Rot steht für Aggressivität…"Violett:steht für Mystik, Denken, Überlegen, Zwielicht, tiefes Wasser, Gebet, Inneren Frieden, Spiritualität60


D<strong>an</strong>n wird die Frage erörtert: Welche Farbe ist die wichtigste?Am meisten wird von den Teilnehmenden die Farbe "Rot" gen<strong>an</strong>nt. Einmal grün, <strong>ein</strong>mal gelb. M<strong>an</strong>che sagen auch: "Alle Farbensind wichtig,"…"die Regenbogenfarben machen nur in ihrer Gesamtheit etwas aus (Sonja)…"Es wird noch <strong>ein</strong>e weitere Geschichte vorgelesen, diesmal von <strong>ein</strong>em Regenbogen, der s<strong>ein</strong>e Farben verloren hatte."Das Leben ist bunt…", …"Regenbogen passt zu jeder <strong>Jahr</strong>eszeit…"Es kommt das Thema Abendrot auf: "Abendrot schlägt das Wetter tot" (Frau Kretschmer)Frau Geiss erzählt, dass ihre Mutter immer sagte: "Wenn der Himmel rot ist, backen die Engel Plätzchen."Sie hat auch <strong>ein</strong>e geschliffene Kristallkugel im Fenster hängen. Wenn die Sonne darauf sch<strong>ein</strong>t und die Kugel bewegt wird,werfen die Facetten der Kugel g<strong>an</strong>z viele bunte Lichtkleckse <strong>an</strong> die W<strong>an</strong>d in allen Regenbogenfarben. Es sieht d<strong>an</strong>n b<strong>ein</strong>ahe aus,wie die Lichter <strong>ein</strong>er Diskokugel.Frau Waade liest <strong>ein</strong>e selbstgeschriebene Geschichte zum Herbst. Sie h<strong>an</strong>delt von ihrem Hund Cora, der sich als Welpe <strong>ein</strong>malam Fahrrad ihres M<strong>an</strong>nes vergriff und dieses zerlegte. Nicht etwa, weil der Hund aggressiv war, sondern weil er Angst vorFahrrädern hatte.Frau Schenk war schon g<strong>an</strong>z gesp<strong>an</strong>nt, weil sie dachte, jetzt käme der Krimi, den Frau Waade zuvor <strong>an</strong>gekündigt hatte. AberFrau Waade sp<strong>an</strong>nt uns alle noch etwas auf die Folter und liest vorher noch "die ausr<strong>an</strong>gierte Mutter" und <strong>ein</strong>e Geschichte zumThema "Glück", welches auch bereits Gegenst<strong>an</strong>d <strong>ein</strong>er der vorhergehenden Schreibwerkstätten war.Frau Schenk fällt dazu <strong>ein</strong> Zitat aus der Operette "Die Fledermaus" <strong>ein</strong>:"Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist."Zum Abschluss liest Frau Waade die heißersehnte, selbstgeschriebene Kriminalgeschichte. Sie h<strong>an</strong>delt von <strong>ein</strong>em M<strong>an</strong>n, derpl<strong>an</strong>t, s<strong>ein</strong>e Frau umzubringen. Er sp<strong>an</strong>nt dafür s<strong>ein</strong>en Freund Willi <strong>ein</strong>, den er für etwas <strong>ein</strong>fältig hält. Willi soll s<strong>ein</strong>e Frau ermorden,da sie reich ist und er <strong>ein</strong> armer Schlucker. Er will <strong>an</strong> ihr Geld.61


Doch Willi ist beileibe nicht so <strong>ein</strong>fältig, wie der M<strong>an</strong>n immer dachte. Als der M<strong>an</strong>n ihm s<strong>ein</strong>en genauen Mordpl<strong>an</strong> schildert,entpuppt sich Willi als Kriminalkommissar, der die g<strong>an</strong>ze Geschichte auf Tonb<strong>an</strong>d aufgenommen hatte und den sauberen HerrnGemahl nun verhaften wird. Da hatte der M<strong>an</strong>n geglaubt, s<strong>ein</strong>en Freund Willi gut zu kennen und hatte ihn am Ende total verk<strong>an</strong>nt.Frau Waade fragte die Teilnehmenden, was sie dachten, wie die Geschichte ausging. Es kamen die unterschiedlichstenHypothesen zutage.Frau Geiss befürchtete, dass der Freund Willi womöglich tatsächlich die Frau umbringen würde und für s<strong>ein</strong>en Freund am Endesogar noch ins Gefängnis gehen müsste. Das wäre <strong>ein</strong> starkes Stück gewesen.Frau Korytowski sagte: "N<strong>ein</strong>, n<strong>ein</strong>, das ist schon klar, dass hier k<strong>ein</strong> Mord passiert, das wäre zu starker Tobak."Ja, ja, da ging wohl wieder <strong>ein</strong>mal die dunkle F<strong>an</strong>tasie mit Frau Geiss durch.Die Themen des heutigen Tages werden noch mit ins Buch <strong>ein</strong>fließen.Es wird voraussichtlich heißen:„Das Leben ist bunt“Untertitel: "Geschichten, die das Leben schrieb" oder "Geschichten aus dem Leben"oder so ähnlich.62


Über die Covergestaltung soll mit den Teilnehmenden noch <strong>ein</strong>mal gesprochen werden (auf Frage von Frau Schenk).Hier werden verschiedene Bilder und Motive zur Auswahl gestellt. Es wurde aber schon zugestimmt, dass auf jeden Fall <strong>ein</strong>Regenbogen mit vorne drauf soll.Am Ende des <strong>Jahr</strong>es bekommt d<strong>an</strong>n jede/r Mitwirkende <strong>ein</strong> Buch überreicht, in dem s<strong>ein</strong>e/ihre Werke zu bewundern sind.Wir sind alle g<strong>an</strong>z gesp<strong>an</strong>nt und freuen uns darauf.63


Einladung zum Kreativkreis„Creativtime“Am 10. 11. 2012 f<strong>an</strong>d wieder <strong>ein</strong>e Ver<strong>an</strong>staltung im Rahmen des generationsübergreifendenVer<strong>an</strong>staltungsprojekts des <strong>ANUAS</strong> und des Seniorenwohnparks Lichtenberg im Café desSWP Lichtenberg statt. Bewohner des SWP, des Betreuten Wohnens sowie Mitglieder des<strong>ANUAS</strong> e.V. nahmen teil. Geleitet wurde die Kreativver<strong>an</strong>staltung von Frau Waade, FrauKorytowski und Frau Geiss. D<strong>an</strong>a, vom Pflegepersonal ging uns sehr hilfreich zur H<strong>an</strong>d undorg<strong>an</strong>isierte die Arbeitsflächen sowie das Her<strong>an</strong>holen der Bewohner und Getränke u.ä.Es waren <strong>ein</strong> paar "neue Gesichter" dabei, die sich eifrig <strong>an</strong> den Basteleien beteiligten.64


Im Vorfeld wurden viele verschiedene Materialien gesammelt, z. B. Kast<strong>an</strong>ien, T<strong>an</strong>nenzweige,T<strong>an</strong>nen-, Fichten- und Kiefernzapfen, Eicheln, kl<strong>ein</strong>e goldene Kugeln, Glöckchen, Engelchen,Holzfigürchen, Plastikäpfel, weiteres Dekomaterial, Schleifen und Holzscheiben, die von <strong>ein</strong>em Ast oder dünnen Baumstammabgesägt worden waren. All diese Materialien wurden kostenlos beschafft, weil sie entweder noch aus verg<strong>an</strong>genen <strong>Jahr</strong>envorh<strong>an</strong>den waren oder aber aus der Natur gesammelt werden konnten. Die Holzscheiben stammten aus dem Garten von FrauKorytowski. Natürlich durften auch Draht, Scheren und Klebstoff nicht fehlen.Die Tische im Café wurden wieder zu <strong>ein</strong>er l<strong>an</strong>gen Tafel zusammengestellt. Die Bastelmaterialien wurden teils auf dem Boden,in der Hauptsache aber auf dem Tisch ausgebreitet. Die Teilnehmenden wurden <strong>an</strong>geregt, aus den Holzscheiben,T<strong>an</strong>nenzweigen und verschiedenen Materialien <strong>ein</strong> Weihnachtsgesteck zu basteln. Mit Basteldraht und Heißkleber konntendie verschiedenen Elemente und Werkstoffe auf den Holzscheiben so befestigt werden, dass sie sich nicht gleich wieder lösenund l<strong>an</strong>ge halten. Es kamen die schönsten Ergebnisse dabei heraus. Einige gestalteten etwas größere Gestecke, <strong>an</strong>derewiederum g<strong>an</strong>z kl<strong>ein</strong>e. Und alle sehen so hübsch und kunstvoll aus, als wären sie von professionellen Floristen <strong>an</strong>gefertigtworden.65


Frau Waade brachte zudem noch T<strong>an</strong>nenbaum-Schablonen auf grüne A4-Blätter mit.Darauf waren die Umrisse <strong>ein</strong>es T<strong>an</strong>nenbaums vorgezeichnet.Die eifrigen Bastler waren mittlerweile in ihrer Kreativität nicht mehr zu bremsen und verzierten die T<strong>an</strong>nenbäumchen ausPapier mit Schleifen, Holzfigürchen, Strohsternen, Glaskügelchen etc.Einige klebten oben die Baumspitzen nicht zu, sondern ließen sie offen und steckten T<strong>an</strong>nengrün hin<strong>ein</strong>, <strong>an</strong> denen Glöckchenund <strong>an</strong>dere Figuren <strong>an</strong>gehängt waren.66


Die selbst gebastelten Gestecke und T<strong>an</strong>nenbäumchen wurden so kunstvoll gestaltet, dass m<strong>an</strong> sie glatt hätte verkaufenkönnen. Jede/r Teilnehmer/in wurde im Laufe der Zeit immer kreativer und künstlerischer in der Ausarbeitung derWeihnachtsdekoration. Es machte den Beteiligten sichtlichen Spaß und m<strong>an</strong> war wieder <strong>ein</strong>mal g<strong>an</strong>z bestürzt darüber, dassdie Zeit so schnell verflog.67


Frau Waade wollte eigentlich noch Kast<strong>an</strong>ienmännchen basteln, hierfür reichte die Zeit jedoch nicht mehr aus. Wir haben unsvorgenommen, zur nächsten Schreibwerkstatt die Kast<strong>an</strong>ien und dazugehöriges Material nochmal mitzubringen und zu kl<strong>ein</strong>enTierfiguren zu gestalten.Es wurde beim Basteln viel gelacht.Diejenigen, die motorisch nicht mehr so beweglich waren, wurden von Frau Waade, Frau Korytowsi, Frau Geiss und <strong>ein</strong>erMitarbeiterin des SWP (D<strong>an</strong>a) beim Stecken und Kleben unterstützt. Für Getränke war bestens gesorgt. DieRaumtemperatur und das Klima waren sehr <strong>an</strong>genehm.Zwischendurch bekamen wir Besuch von <strong>ein</strong>er Bewohnerin im Rollstuhl, die noch nicht allzu l<strong>an</strong>ge im SWP wohnt. Sie wollte <strong>ein</strong>bisschen zugucken und wurde freudig begrüßt. Das bunte Treiben und die schöne Stimmung schienen ihr sehr zu gefallen.Frau Draeger war am Ende der Ver<strong>an</strong>staltung sehr traurig darüber, dass sie heute nicht mehr die Dinge tun k<strong>an</strong>n, die ihr früherso leicht von der H<strong>an</strong>d gingen. Frau Korytowski tröstete sie. Wir freuen uns und schätzen es sehr, dass Frau Draeger trotzdemimmer wieder dabei ist.Es wurden viele Fotos gemacht. Am Ende durfte sich jede/r Teilnehmer/in ihr/s<strong>ein</strong> Gesteck mit aufs Zimmer nehmen oder fürdie Tischdekoration zur Weihnachtsfeier im Keller lagern.68


Einladung zur letzten Schreibwerkstatt 2012Am 26.11.2012 f<strong>an</strong>d im Seniorenwohnpark Lichtenberg wieder <strong>ein</strong>e Ver<strong>an</strong>staltung des Projektes "Schreibwerkstatt – <strong>ein</strong>eRessource" statt. Bewohner des SWP, des Betreuten Wohnens sowie Mitglieder des <strong>ANUAS</strong> e.V. nahmen teil.Die Tische im Café wurden wieder zu <strong>ein</strong>er l<strong>an</strong>gen Tafel zusammengestellt, damit alle Platz haben. Der Aufzug wurde repariert,und so kamen <strong>ein</strong>ige Teilnehmer/innen später noch hinzu. Frau Waade brachte <strong>ein</strong>e Alternative zu Wachskerzen mit, die zwaraus echtem Wachs bestehen, bei denen jedoch das Licht künstlich ist.Wir wollten eigentlich heute mit den Kast<strong>an</strong>ien und den Eicheln Figuren basteln, jedoch mussten die Werkstoffe vom SWPentsorgt werden, da sie bereits Schimmel <strong>an</strong>gesetzt hatten.69


Frau Waade stimmte die Teilnehmenden auf das bevorstehende Weihnachtsfest <strong>ein</strong> und beg<strong>an</strong>n mit <strong>ein</strong>em Märchen derGebrüder Grimm. Sie las "Das Waldhaus". Die meisten Teilnehmenden k<strong>an</strong>nten dieses Märchen, und es war schön, es nach<strong>Jahr</strong>en wieder <strong>ein</strong>mal zu hören."Schön Hühnchen,schön Hähnchen,und du, schöne bunte Kuh,was sagst du dazu?"D<strong>an</strong>ach fragte Frau Waade, wer denn wisse, wie Weihnachten eigentlich entst<strong>an</strong>den sei. So wirklich wusste es niem<strong>an</strong>d. Und solas sie etwas zur Entstehung des Weihnachtsfestes. Es wurde erst ca. 335 nach Chr. die ersten Weihnachtsfeste gefeiert, sieentst<strong>an</strong>den aus heidnischen Gebräuchen, die sich später mit christlichen Riten vermischten.70


Anschließend las Frau Waade <strong>ein</strong>e selbst geschriebene Geschichte von Hedwig Kloster-Holl. Sie h<strong>an</strong>delte davon, wie Hedwig alsKind im <strong>Jahr</strong> 1943 das Weihnachtsfest erlebte, welche Vorbereitungen getroffen wurden usw. Hedwig beschrieb <strong>ein</strong>ige Dingesehr detailliert, z. B. das Schlachten <strong>ein</strong>es K<strong>an</strong>inchens, aus dem Hasenpfeffer gemacht wurde. Einige Teilnehmer/innenverzogen das Gesicht und wollten es gar nicht so genau wissen.Es wurde aber dabei viel gelacht und Frau Waade überspr<strong>an</strong>g die "schlimmsten" Stellen.Später stellte sich heraus, dass bei den meisten Teilnehmer/innen früher auch K<strong>an</strong>inchen zu Weihnachten gegessen wurden,denn im Krieg gab es oft k<strong>ein</strong> <strong>an</strong>deres Fleisch.Frau Schenk erzählte, dass sie und ihre Eltern früher k<strong>ein</strong>e Beziehung zu den K<strong>an</strong>inchen hergestellt hatten, so konnten sie sieverspeisen ohne Gewissensbisse: "Bei uns mussten sie alle dr<strong>an</strong> glauben."Frau Waade erzählte von <strong>ein</strong>er Familie, die auch <strong>an</strong> Weihnachten immer K<strong>an</strong>inchen zubereiteten. Bis auf <strong>ein</strong> K<strong>an</strong>inchen, dassuchte immer die Nähe zum Hausherrn, folgte ihm ins Bad usw. Dieses K<strong>an</strong>inchen hatten alle in der Familie so liebgewonnen,dass es k<strong>ein</strong>er übers Herz brachte, es zu schlachten.Frau Waade fragte, ob das Lied "Morgen, Kinder, wird's was geben" bek<strong>an</strong>nt sei. Natürlich kennen alle das Lied, aber singenwollte es noch niem<strong>an</strong>d. Es sei noch zu früh. So wurde beschlossen, das Lied bei der Weihnachtsfeier zu singen.71


Frau Waade las noch <strong>ein</strong>ige Gedichte, z. B. "Wünsche zu Weihnachten". Sie ließ auch <strong>ein</strong>ige Rezepte, Bastel<strong>an</strong>regungen undBilder rumgehen.In der Geschichte "Was macht der Weihnachtsm<strong>an</strong>n?" berichtete der Weihnachtsm<strong>an</strong>n aus s<strong>ein</strong>em Leben und davon, wie vielArbeit er vor Weihnachten hat. Er hatte viele Helfer, die ihm <strong>an</strong> den Tagen vor Heiligabend halfen, dass die Kinder alle ihreGeschenke rechtzeitig bekommen. Natürlich erwähnte und lobte er auch s<strong>ein</strong>e Rentiere: Donner, Blitz, D<strong>an</strong>cer, Dasher, Pr<strong>an</strong>cer,Vixen, Comet und Cupid. Das bek<strong>an</strong>nteste Rentier ist natürlich Rudolph mit der roten Nase, berühmt aus dem Song"Rudolph the red-nosed r<strong>ein</strong>deerhad a very shiny nose…"Wenn die Geschenke alle abgeliefert sind, feiert auch der Weihnachtsm<strong>an</strong>n. Er lässt es sich im Kreise s<strong>ein</strong>er Lieben gut gehenmit <strong>ein</strong>em schönen Essen. D<strong>an</strong>ach gehen alle schlafen und schlafen am nächsten Tag sehhhhr l<strong>an</strong>ge aus….Frau Waade fragt die Teilnehmer: "War Weihnachten früher schöner?" und las dazu aus <strong>ein</strong>er Geschichte, wie Weihnachtenfrüher verbracht wurde und wie es heute abläuft.Die Zuhörer tauschen sich aus über ihre eigenen Weihnachtserlebnisse, die sie als Kinder hatten. Frau Waade berichtete, dassihr M<strong>an</strong>n den Kindern immer den Weihnachtsm<strong>an</strong>n machte, bis die Sache <strong>ein</strong>es Tages aufflog, weil der Weihnachtsm<strong>an</strong>n"genau die gleichen P<strong>an</strong>toffeln <strong>an</strong>hatte wie Papa"…72


Frau Geiss erzählte, dass es in ihrer Familie k<strong>ein</strong>en Weihnachtsm<strong>an</strong>n gab. Das Christkind brachte <strong>an</strong> Heiligabend immer dieGeschenke. Die Mutter schloss das Wohnzimmer ab, nicht ohne das Fenster vorher <strong>ein</strong>en Spalt zu öffnen, damit das Christkindauf s<strong>an</strong>ften Flügeln hin<strong>ein</strong>fliegen und die Geschenke unter den Weihnachtsbaum legen konnte. Natürlich wollten die Kinder dasChristkind gerne <strong>ein</strong>mal sehen, aber die Mutter sagte, es sei sehr scheu und hätte sich noch niem<strong>an</strong>dem gezeigt. Sie ermahntedie Kinder auch dazu, sehr leise zu s<strong>ein</strong>, sonst würde das Christkind erschrecken und sofort davonfliegen. Und d<strong>an</strong>n gäbe esk<strong>ein</strong>e GeschenkeDas wollten die Kinder natürlich nicht, und so bekamen sie das Christkind bis heute nicht zu Gesicht.M<strong>an</strong>che Teilnehmer/inner erzählten von ihren Geschenken, die sie als Kinder bekamen. Da waren Puppenhäuser dabei, bei<strong>ein</strong>igen auch <strong>ein</strong> Kaufm<strong>an</strong>nsladen. M<strong>an</strong> war sich im Allgem<strong>ein</strong>en darüber <strong>ein</strong>ig, dass früher Weihnachten viel schöner war alsheute. Der Zusammenhalt war <strong>ein</strong> <strong>an</strong>derer. Die Leute hatten früher nicht viel und waren mit dem wenigen mehr zufrieden alsheute, wo es alles zu kaufen gibt.M<strong>an</strong> sprach über Bratäpfel und Frau Korytowski erzählte, dass ihr Papa, als sie noch Kinder waren, mit ihr und denGeschwistern am Nachmittag des Heiligabend immer zum Schlittschuhlaufen ging. Und wenn sie nach Hause kamen, war derWeihnachtsbaum geschmückt und die Geschenke lagen drunter. So konnte das Weihnachtsfest beginnen.(Bild: Wikipedia)73


Ein Gedicht <strong>ein</strong>es unbek<strong>an</strong>nten Verfassers mit dem Titel Der Bratapfel gilt als bayrisches Volksgut und wird gerne zur Weihnachtszeitgelesen oder vorgetragen:Kinder, kommt und ratet,was im Ofen bratet!......den Zipfel, den Zapfel,den Kipfel, den Kapfel,den knusprigen Apfel.Zum Auskl<strong>an</strong>g las Frau Waade noch die Geschichte "Spuk im Weihnachtsl<strong>an</strong>d" (liegt als Text vor).Es war wieder <strong>ein</strong>mal <strong>ein</strong>e sehr gemütliche Runde. Frau Waade berichtete noch von den Plänen für's nächste <strong>Jahr</strong>. Es wirdweiterhin die Schreibwerkstatt geben (geführt von Frau Waade), d<strong>an</strong>n <strong>ein</strong> Lesecafé, das von Frau Geiss geleitet wird. DieBastelrunden stehen unter der Regie von Frau Korytowski und Frau Rudolph wird wieder mit künstlerischen Aktivitätenaufwarten.Genaueres dazu d<strong>an</strong>n zur Weihnachtsfeier am 08. 12. 2012.Vielen D<strong>an</strong>k wieder für die nette Unterstützung des Pflegepersonals, die wieder für die Org<strong>an</strong>isation und das Her<strong>an</strong>führen dergebehinderten Bewohner und Getränke zuständig waren. Wir sind alle schon <strong>ein</strong> richtig <strong>ein</strong>gespieltes Team.74

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