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Antwort Brief FDP 01032011

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fördert das Inklusive Schulsystem nicht und wurde daher von der LEV FÖS, d.h. demGremium der Schulmitbestimmung der Eltern von betroffenen Kindern bereits imvergangenen Jahr abgelehnt. Warum daher Sie in diesem Schreiben und dieKoalitionsfraktionen bei anderen Gelegenheiten (s. PM der Koalitionsfraktionen vom25.02.2011) immer wieder den Erhalt von selektierenden Förderschulen als positivesErgebnis irgendwelcher Verhandlungen und geplanten Schulstrukturreformenhervorheben, kann ich als Vorsitzende und Mutter einer behinderten Tochter nichtnachvollziehen. Es stellt auch die Arbeit des Inklusionsbeauftragten desBildungsministeriums in Frage und ich frage mich, ob mit der Einrichtung einerLenkungsgruppe und eines Beirates womöglich nur bestimmte Gruppen beruhigt undbeschäftigt gehalten werden sollen, damit die Landesregierung dann derMonitoringstelle beim Institut für Menschenrechte einen entsprechend schönenRechenschaftsbericht vorlegen kann, ansonsten aber so weitermachen möchte wiebisher.Zum vorgelegten Eckpunktepapier zur Gemeinschaftsschule haben vieleverschiedene Interessenverbände, betroffene Berufsgruppen, Bildungsfachleute, der„informelle Arbeitskreis Bildung“, die GLEV, die Landeselterninitiative für Bildung undviele, viele andere, teils sehr umfangreiche Verbesserungsvorschläge gemacht. Ichkann leider nicht erkennen, dass diese in nennenswertem Umfang überhauptBerücksichtigung gefunden haben. Und das obwohl wir in einer Demokratie lebenund von uns gewählte Volksvertreter eigentlich auf die Stimmen der Wähler undWählerinnen hören sollten. Und diese haben einheitlich erklärt, dass eineGemeinschaftsschule in der Form, wie sie im Eckpunktepapier vorgestellt wurde,nicht sinnvoll und praktikabel, ja nicht gewollt ist. Hier haben Fachleute sehr detailliertBedenken aufgelistet, an Verbesserungen gearbeitet und viel Freizeit investiert, umden Vorschlag des Bildungsministers zu einem von einer breiten Basis getragenenKonzept zu formen. Aber offensichtlich haben die regierenden Parteien eigentlichüberhaupt kein Interesse daran, dass man sich an dem Willensbildungsprozessbeteiligt und die vorgegebenen Mitbestimmungsmöglichkeiten sind nur pro forma.Das würdigt die Arbeit aller Beteiligten, besonders der ehrenamtlich Tätigen, herab.Auch hat die LEV der FÖS dem ursprünglichen Konzept der Gemeinschaftsschulenicht zugestimmt, da es in keiner Weise die Inklusion berücksichtigte und dasgeänderte Eckpunktepapier ( Stand 20.02.11) verpflichtet nun zwar dieGemeinschaftsschule zur Inklusion, zeigt aber in keiner Weise auf, wie diesedarüber hinaus auch noch ohne zusätzliche personelle Ressourcen durchzuführenist. Soll hier nur ein nicht ganz ernst gemeintes Etikett angeheftet werden um diekritische Öffentlichkeit zu beruhigen?Eine Schulstrukturreform, wie sie jetzt im Saarland, sogar mit Verfassungsänderungvollzogen werden soll, ist nur dann sinnvoll, wenn Verbesserungen erfolgen undunsere Kinder und die im Bildungsbereich Tätigen (Lehrer, Sozialpädagogen,Erzieher u.v.m.) nicht wieder zu Versuchsobjekten werden, die Vereinbarungeneines Koalitionsvertrages umsetzen sollen, die einzig und allein von einigenKoalitionspolitikern am grünen Tisch entwickelt wurden ohne mit Eltern undpädagogischen Fachleuten in einen ernsthaften Diskussionsprozess eingetreten zusein.Aus diesen Gründen sieht die LEV der FÖS im Saarland keine Erfolge in denErgebnissen der Verhandlungen, wie von Ihnen proklamiert und lehnt die2


Gemeinschaftsschule, wie sie im geänderten Eckpunktepapier beschrieben ist,weiterhin ab.Zwischenzeitlich ist ihrer Partei auch ein Papier des Netzwerkes „Inklusive Bildung“zugegangen, das sich mit der Veränderung der Organisation der sonderpädagogischenFörderung in Schulen befasst (Auflösungsprozess derFörderschulen) und von der LEV der FÖS miterarbeitet wurde. Dieses füge ich Ihnenmit der entsprechenden Grundsatzerklärung des Netzwerkes nochmals als Anlagebei.Es wäre wünschenswert, wenn Sie die Forschungsergebnisse zu den Effekten vonFörderschulen (insbesondere FÖS Lernen) sowie die UN-Konvention über dieRechte von Menschen mit Behinderungen zur Kenntnis nähmen, verinnerlichen unddann auch ehrlich in Ihre bildungspolitischen Überlegungen einbeziehen würden.Gerne bin ich auch bereit, die Positionen der Eltern von Kindern mit Förderbedarf ineinem Gespräch, näher zu erläutern.Mit freundlichen GrüßenVorsitzende3

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