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Ein Meilenstein bei der Entwicklung des „Solar Power Village“Seit vier Jahren arbeitet ein Team des Friedensforschungszentrums<strong>Tamera</strong> in Portugal gemeinsam mitJürgen Kleinwächter und seiner Firma Sunvention ausLörrach an der Entwicklung eines Solarvillages. DasSolarvillage ist ein Modell für ein solares Friedensdorf:für soziale und ökologische Nachhaltigkeit unddezentrale Energie- und Lebensmittelversorgung imEinklang mit der Natur. Der technologische Kern derersten Modellanlage, die für 50 Einwohner ausgelegtwerden wird, ist das von Jürgen Kleinwächter entwickelteSolar Power Village: ein technisches System fürdezentrale, solare Energieversorgung, das weitgehendunabhängig von Großindustrie gebaut werden kann.SunpulseModell TTT Center (Technology, Training, Transfer)Anfang Mai wurde das Forschungsgewächshaus erstmaligin Betrieb genommen, und alle Module konntendemonstriert werden: Energiespeicherung durchheißes Öl, solares Kochen, Stromerzeugung mit Niedertemperatur-Stirlingund Wasserpumpen mit demso genannten SUNpulse – ebenfalls eine von JürgenKleinwächter und Team entwickelte Stirlingmaschine.Gewächshaus PflanzenJürgen Kleinwächter<strong>Tamera</strong>, im Juni 2007Der Traum, den vor vier Jahren die Solarforscher vonSunvention gemeinsam mit dem Kultur- und Friedensbiotop<strong>Tamera</strong> zu träumen begannen, nimmt immerrealere Konturen an: Solarenergie-Technologien, dielokal hergestellt werden, können nicht nur Autonomiebei Lebensmitteln und Energie ermöglichen. Siekönnen auch in der Welt ein positives Signal setzenund gerade der Jugend in ländlichen Gebieten stabile,interessante und befriedigende Perspektiven schaffen.Das Modell Solarvillage ist ein klares positives Zeichenfür den Austritt aus den Systemen der Zentralisierungund Globalisierung durch den Aufbau neuer,dezentraler Lebensmodelle. In Zeiten wachsenderElends-Trecks aus dem armen Süden in den reichenNorden brauchen wir funktionierende Modelle dafür,dass die drohende globale Klimakatastrophe durchlokales Handeln nachhaltig verhindert werden kann.So kamen am 1. Mai Jürgen Kleinwächter (Sunvention),Sabine Lichtenfels und Dieter Duhm (<strong>Tamera</strong>), Bill undBob Arrington (Sunvention, USA) und das Team des


Sunpulse oil, erster TestSolar Power Village in <strong>Tamera</strong> zusammen und konntenmit eigenen Augen – und Gaumen! – besichtigen, wasda entstanden ist. Zur Einweihungsfeier des „Envelope“– so der Name für das Energietreibhaus – gabes ein im Solarkocher zubereitetes Dinner. Es warein echter Testfall: Trotz regnerischen Wetters undwenig Sonne gab es ausreichend gespeicherte Energiezum Kochen und zur Stromerzeugung: Die Suppewar nicht nur köstlich, sondern auch richtig heiß. Unddanach konnte demonstriert werden, wie unter Nutzungder Wärme aus demselben Heissölspeicher dervorher die Kochwärme lieferte der SUNpulse StirlingMotor elektrischen Strom erzeugte.Sunpulse oil läuftJürgen Kleinwächter und Paul GislerHähnen in Wärmetauscher strömen. Diese liefern einerseitsdie Wärme zum Kochen, Backen und Braten. Ande-rerseits können sie einen Stirlingmotor in Gang setzen,der elektrischen Strom und mechanische Energie zurDeckung aller dörflichen Bedürfnisse bereitstellt.Das ursprünglich komplizierte Gesamtsystem wurdenun von der <strong>Tamera</strong>-Technologengruppe um BarbaraKovats, Paul Gisler, Martin Funk, Roland Luder undStudentInnen von „Monte Cerro“ soweit „vereinfacht“,dass es auch mit Werkstattausrüstungen hergestelltwerden kann, wie sie im ländlichen Bereichdes (noch) unterentwickelten Südens vorgefundenwerden. Um das Solar Power Village <strong>Tamera</strong> entstderzeit ein TTT (Technologie-Transfer-Trainingscenter),um die Technik an InteressentInnen aus anderenLändern und Projekten zu vermitteln.Das TTT ist die technologische Abteilung einer entstehendenweltweiten Friedensausbildungsinitiative„Global Campus“, die <strong>Tamera</strong> gemeinsam mit seineninternationalen Kooperationspartnern aufbaut.Dezentral sollen weltweit Ausbildungsorte entstehen,an denen das technische, ökologische, spirituelle undsoziale Friedenswissen unserer Zeit zusammengetragenund im Aufbau von Friedensforschungsdörfernerprobt und angewendet wird.Zur Technologie in Kürze:Im für 50 Bewohner ausgelegten Energietreibhauswachsen bei idealen Licht- und Temperaturverhältnissenund minimalem Wassereinsatz Gemüse undandere Nutzpfl anzen. Das für das Pflanzenwachstumüberfl üssige Licht wird durch unter der Treibhaushülleinstallierte, leichte Linsen selektiv herausgefiltert.Es erwärmt das in der Brennlinie fl ießende Pfl anzenöl.Das heiße Öl füllt einen Speicher. Von hier kann eszu jeder Tages- und Nachtzeit durch das Öffnen vonBill Arrington und Rainer Ehrenpreis


Die Kooperationspartner für den „Global Campus“ sind:Holy Land Trust Bethlehem / PalästinaEine Schule für Non-Violence und Initiative für einefriedliche Zukunft Palästinas. Sami Awad, Gründer desHoly Land Trust, unterrichtet Schulen, Polizeigruppen,ganze Dörfer in gewaltfreiem Widerstand nach Gandhi;sogar die Hamas belegt Kurse bei ihm. In Kooperationmit dem Holy Land Trust könnte das ersteFriedensforschungsdorf im Nahen Osten entstehen.Das FriedensdorfSan José de Apartado/KolumbienPilgerreise 2005 nach Israel/Palestina mit Sabine LichtenfelsDas Friedensdorf San José de Apartadó/ KolumbienEine Friedensgemeinde von über 1300 Einwohnern,die seit zehn Jahren mitten im Bürgerkrieg von Kolumbienohne Waffen und ohne Gewalt überlebt.Obwohl sie immer wieder von Paramilitares, Armee,Guerilla angegriffen werden und 168 Bewohner ermordetwurden, gibt das Dorf nicht auf und gründeteein weltweites Netzwerk und eine Universität desWiderstandes. In diesem Jahr wird ihnen der AachenerFriedenspreis verliehen. Mittlerweile gibt es 50weitere Friedensgemeinden in Kolumbien.Solarenergie könnte hier helfen, sie wirtschaftlich unabhängigzu machen.SolarvillageKoordination: Barbara KovatsEmail:b.kovats@tamera.orgBarefoot College Tilonia / IndienGegründet von Bunker Roy, hilft das Barefoot Collegeden Ärmsten der Armen weit über Rajastan und Indienhinaus, indem es einfache ökologische Technologienlehrt – u. a. Solarenergie und Regenwassernutzung– und indem es Kindern in über 250 Nachtschulenein Minimum an Ausbildung ermöglicht.An diesen Orten und vielen anderen, wie beispielsweisebei den Chickesaw Indianern (USA) sind für diekommenden Jathre weitere Solarvillages vorgesehen,die dantn, zumindest weitestgehends, lokal hergestelltwerden.The Barefoot College, Solarspiegel in Tilonia<strong>Tamera</strong>, Monte do Cerro, P-7630 Coloswww.tamera.orgJürgen KleinwächterSunvention, Industriestrasse 8, D-79541 LörrachTel. +49-(0)7621-956 75 14; Fax. -(0)7621-956 75 2www.BSRsolar.com - www.sunvention.cominfo@BSRsolar.com

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