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B R J F 2. - Birdland Jazz Club

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2012OKTOBER | NOVEMBERazzl i v e s !<strong>2.</strong>BIRDLANDR J FIn Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk:ADIO AZZ ESTIVALwww.birdland.de


Programmübersicht Oktober/November 2012Freitag, 19. Oktober 2012, 20.30 UhrRay Anderson — Marty Ehrlich Quartet(Seite 4)Freitag, 26. Oktober 2012, 20.30 UhrSimon Seidl TrioArt Of Piano 143(Seite 6)Samstag, 27. Oktober 2012, 20.30 UhrThe European Leaders(Seite 8)Donnerstag, 2<strong>2.</strong> November 2012, 20.30 UhrKenny Garrett Quintet(Seite 10)Stadttheater Neuburg:Freitag, 23. November 2012, 20.30 UhrDee Dee Bridgewater(Seite 12)Samstag, 24. November 2012, 20.30 UhrWolfert Brederode Quartet(Seite 14)Impressum:<strong>2.</strong> BRJF — kostenlose InfobroschüreHerausgeber: <strong>Birdland</strong> <strong>Jazz</strong> <strong>Club</strong>, Am Karlsplatz A 52, 86633 Neuburgc/o Manfred RehmE-Mail: mail@birdland.de, Internet: www.birdland.deGestaltung: Günter Bauer, Neuburg2


Foto: BR3


Grußwort des BayerischenMinisterpräsidentenHorst Seehofer„<strong>Birdland</strong>" - ein Wort, bei dem die Augen aller <strong>Jazz</strong>freundezu leuchten beginnen! Sie denken dabei zunächst an Charlie„Bird" Parker, den legendären Saxofonisten, der in den 40erJahren mit seiner Musik in neue Richtungen aufbrach und derals Begründer des modernen <strong>Jazz</strong> gilt. Sie denken dabei aberauch an den ebenso legendären <strong>Jazz</strong>klub in New York, der denKünstlernamen dieses Ausnahmemusikers aufgriff. Und siedenken an weitere Klubs, die mit der Bezeichnung auch denkünstlerischen Anspruch des New Yorker Vorbilds übernahmen,so zum Beispiel an den <strong>Birdland</strong> <strong>Jazz</strong> <strong>Club</strong> in Neuburg ander Donau.Was 1958 als Treffpunkt für <strong>Jazz</strong>fans zum gemeinsamen Hörender damals sehr seltenen und wertvollen Platten begann, istheute eine der feinsten Adressen des <strong>Jazz</strong> in Deutschland. Dasist umso bemerkenswerter, als der <strong>Birdland</strong> <strong>Jazz</strong> <strong>Club</strong> nach wievor tatsächlich ein Klub ist, das heißt ein Verein, der vom ehrenamtlichenEngagement begeisterter <strong>Jazz</strong>liebhaber getragenwird. Das verdient besonderen Dank und Anerkennung.Im Keller der Hofapotheke von Neuburg geben große Starsihr Bestes und beweisen junge Talente ihr Können. Umso mehrfreue ich mich, dass der <strong>Birdland</strong> <strong>Jazz</strong> <strong>Club</strong> und der BayerischeRundfunk nun schon zum zweiten Mal gemeinsam ein attraktivesProgramm mit feinster <strong>Jazz</strong>musik präsentieren. Das festigtden Rang Neuburgs als eine <strong>Jazz</strong>-Metropole, das begeistert dasPublikum im Apothekenkeller sowie die Radiohörer und <strong>Jazz</strong>freundein aller Welt, die das Festival auch im Internet verfolgenkönnen. Dabei wünsche ich allen viel Vergnügen.4


Grußwort des ProgrammbereichsleitersBR-KlassikOswald BeaujeanDee Dee Bridgewater, Kenny Garrett, Ray Anderson: <strong>Jazz</strong>fansgeraten bei diesen Namen ins Schwärmen. Auch in großenStädten wie München oder Nürnberg gehören die Auftritte solcher<strong>Jazz</strong>größen zu den Highlights des Konzertjahres. Dass nebenherausragenden jungen Talenten Musiker von derartigemRenommée nun schon zum zweiten Mal im Rahmen dieses –vom kleinen, aber feinen <strong>Jazz</strong>club <strong>Birdland</strong> in Neuburg an derDonau veranstalteten – Festivals auftreten, mag auf den erstenBlick überraschen. Wer die Programme des <strong>Birdland</strong> Radio <strong>Jazz</strong>Festivals 2011 und der diesjährigen Ausgabe liest, der ist erstauntüber das, was hier auf halbem Weg zwischen Münchenund Nürnberg möglich ist. Doch nach Neuburg reist man ebennicht nur wegen seiner historischen Sehenswürdigkeiten. Neuburgist seit Jahren eine Hochburg des <strong>Jazz</strong>, was die hier entstandenenLive-Aufnahmen in den <strong>Jazz</strong>sendungen auf BR-Klassikund Bayern 2 entsprechend widerspiegeln.Wir alle wissen, wie schwer es ist, in Zeiten knapper Kassenhochrangige Kulturveranstaltungen auf die Beine zu stellen.Umso bemerkenswerter erscheint die Kontinuität in Sachen <strong>Jazz</strong>in der 30.000-Einwohner-Stadt Neuburg. Von Burghausen ander Salzach sind wir durch die seit 43 Jahren im Frühjahr stattfindendeInternationale <strong>Jazz</strong>woche Ähnliches gewohnt. Inzwischenfügt Neuburg an der Donau im Herbst ein ebenso hochkarätigesund außergewöhnlich spannendes Programm hinzu.Die Fans, die Stadt, der Freistaat Bayern, alle profitieren davon.Und nicht zuletzt die Hörer des Bayerischen Rundfunks. Für unsProgrammgestalter ist der <strong>Jazz</strong> mittlerweile klassische Musik –Musik von zeitloser Schönheit. Aus den Neuburger Mitschnittendes letzten Jahres machten BR-KLASSIK und Bayern 2 rundzehn Radiostunden von höchster musikalischer Qualität. DiesesJahr dürften es, nach allem, was die Fachkollegen mir sagen,kaum weniger werden. Ich wünsche Ihnen ein gelungenesFestival – viel musikalischen Genuss bei den Konzerten undbeim Nachhören in unseren Programmen.5


Roland Spiegel, Redakteur BR-KlassikDie Schönheit der unwiederbringlichen MomenteSeit über sechzig Jahren zeichnet der Bayerische Rundfunk<strong>Jazz</strong>konzerte auf: Schlaglichter auf eine Geschichte der einmaligenTöneDas „<strong>Birdland</strong>“ in Neuburg zählt seit vielen Jahren zu denjenigen<strong>Jazz</strong>clubs, in denen man ganz besondere Konzerte vonMusikern allererster Güte hören kann. Entsprechend oft hat derBayerische Rundfunk für seine Reihe „<strong>Jazz</strong> auf Reisen“ schon indiesem <strong>Club</strong> Konzerte aufgezeichnet – mit Weltstars wie CarlaBley, Cecil Taylor, Lee Konitz, Pat Martino und mit internationalaufstrebenden jungen Talenten wie den Pianisten BenjaminSchaefer und Pablo Held. Die entspannte Stimmung und intimeNähe zur Musik im <strong>Jazz</strong>keller sind Bedingungen, unter denenman die Musik – und die Musiker – besonders intensiv erlebenkann. Was auf etwas andere Art auch für das wunderschöneund charmante Stadttheater gilt, das dieses Jahr bei derSängerin Dee Dee Bridgewater die Kulisse bietet und sich als atmosphärischidealer Spielort auch schon in einem Konzert desGitarrenstars John Scofield bewährt hat, der während seinesGastspiels im Jahr 2010 vor Begeisterung für den Ort gar einStändchen auf Neuburg sang.Unwiederbringliche Momente wie diesen versuchen wir inunseren Aufnahmen festzuhalten. Und natürlich die besondereSpannung der Musik, wenn sie nicht von Konserve kommt, sondernlive gespielt wird. <strong>Jazz</strong> ist Live-Musik in ganz besondererHinsicht: Da in dieser Musik die Improvisation eine größere Rollespielt als in den meisten anderen Musik-Genres, ist jedes Konzertein einmaliges Ereignis. Eines, das sich extrem von einem Auftrittein- und derselben Gruppe am Abend vorher oder danach an einemanderen Ort unterscheiden kann. <strong>Jazz</strong>fans wissen das seit jeherzu schätzen – manche jagen seltenen Aufnahmen ihrer Lieblingsmusikerleidenschaftlich hinterher, denn oft sind bei Live-Aufnahmen Sternstunden festgehalten worden.6


Der Bayerische Rundfunk nimmt seit über sechs Jahrzehntenregelmäßig <strong>Jazz</strong>konzerte auf – eine Tradition, die ähnlichauch die anderen in der ARD zusammengeschlossenen Rundfunkanstaltenin Deutschland pflegen. Eines der frühen Highlightsunter den Aufzeichnungen des BR ist ein Konzert desTenorsaxophon-Giganten Coleman Hawkins, das am 19.Januar 1950 im Kongreßsaal des Deutschen Museums in Münchenstattfand. Später gastierten am selben Ort Louis Armstrongsowie in anderen Jahren die Big Bands von Count Basieund Duke Ellington, ebenfalls hinter den Mikrophonen des BR.1961 gründete der BR die noch heute existierende Sendereihe„<strong>Jazz</strong> auf Reisen“, die an unterschiedlichen Orten Bayerns –von Lindau bis Schweinfurt, von Rosenheim bis Weiden in derOberpfalz – <strong>Jazz</strong>konzerte aufzeichnet. Anfangs waren dasmeist Konzerte von Bands, die der BR an die jeweiligen Orte mitbrachte.Später konzentrierte sich die Reihe mehr und mehr aufeine immer reicher und spannender werdende <strong>Club</strong>-Szene inBayern. An vielen kleinen und großen Orten gibt es ehrenamtlicheInitiativen von Leuten, die wissen, was gute Blue notes sind– und die sich Weltstars oder aktuelle Experimentatoren des<strong>Jazz</strong> vor die Haustür holen. In über 600 Aufnahmen hat „<strong>Jazz</strong>auf Reisen“ Schätze gesammelt – von Papa Bue's Viking <strong>Jazz</strong>bandim Herbst 1961 in Würzburg bis hin zum avantgardistischenWirbelwind Cecil Taylor im Herbst 2011 in Neuburg ander Donau. Hinzu kommen seit 1971 mittlerweile über vierzigJahrgänge der Internationalen <strong>Jazz</strong>woche Burghausen mitWeltstars und Newcomern in enormer Vielfalt – und von 1966bis 2002 sehr aufregende Mitschnitte beim heute leider nichtmehr existierenden großartigen Festival „<strong>Jazz</strong> Ost-West“ inNürnberg.Regelmäßig senden wir in unserer „<strong>Jazz</strong>time“ auf Welle BR-Klassik ausgewählte Aufnahmen aus früheren Jahren – und siezu hören ist jedes Mal wie ein Eintauchen in Geschichte. Alleindie Ansage, die der berühmte <strong>Jazz</strong>-Publizist Leonard Feather7


1950 beim erwähnten Gastspiel von Coleman Hawkins inMünchen machte: Man bekommt Gänsehaut, wenn Feather mitforsch-sonorer Stimme in einer Mischung aus Lässigkeit undEleganz ein „hearty welcome“ wünscht, dann „one small Bitte“äußert, nämlich nicht zu rauchen, „ fellows“, um schließlichfortzufahren: „it gives me a great deal of pleasure to introduce… The Coleman Hawkins All Stars“. Wie viel Zeitkolorit alleinin solch einer Ankündigung steckt. Und dann erst in denTönen! Sechs Jahrzehnte <strong>Jazz</strong>geschichte – von Hawkins' erdigswingendem Saxophon über das kraftvoll-kompromisslosePosaunenspiel des großen Albert Mangelsdorff in den sechziger,siebziger und achtziger Jahren - bis hin zur brodelndenNew-Orleans-Aktualität des Posaunisten und TrompetersTrombone Shorty in jüngster Vergangenheit. Dazwischen Stationenwie der Free <strong>Jazz</strong> eines Peter Brötzmann und anderer im14-köpfigen Globe Unity Orchestra, das irgendwie Platz fandim Münchner <strong>Jazz</strong>club Domicile. Die elegant rockjazzig angehauchteVirtuosität von Vibraphonist Gary Burton zusammenmit den Gitarristen Pat Metheny und Mick Goodrick, festgehaltenin den Siebzigern auf einer Bühne in Aschaffenburg. Oderdie neue Klassizität eines hochprofessionellen <strong>Jazz</strong>-Entertainmentsvon einem so charmanten Pianisten und Sänger wieFreddie Cole, der schillernden Vokalkünstlerin Dianne Reevesoder der kühlen Augenzwinkernden Diana Krall – alles zu erlebenin Auftritten in der Wackerhalle in Burghausen. Und nachzuerlebenin Aufnahmen des Bayerischen Rundfunks – in denletzteren Fällen sogar in Zusammenarbeit mit dem Fernsehen,das dann auf dem Bildungskanal BR alpha die kompletten Konzerteaus Burghausen aufs Programm setzt.Der <strong>Jazz</strong> ist eine ungemein vitale und wandlungsfähigeMusik. Am nächsten kommt man ihr – wie ich finde -, wennman ihre Temperatur spürt. Wenn man die Hitze eines Live-Geschehens mit- oder nacherleben kann, wenn man verfolgenkann, wie ein Stück oder ein Konzert sich allmählich entwi-8


ckelt, über viele unerwartete Momente hinweg. Veranstalterwie Manfred Rehm und das <strong>Birdland</strong> Neuburg ermöglichenuns, mit Hilfe unserer ausgezeichneten Tontechniker in denAufnahme- und Übertragungs-Wagen viel von dieser sonstflüchtigen Substanz der Musik für die Mit- und Nachwelt zu retten.Wir werden immer wieder mitgerissen von Konzerten, diewir bei unseren Aufnahme-Reisen erleben. Wie Sie, dasPublikum beim <strong>2.</strong> <strong>Birdland</strong> Radio <strong>Jazz</strong> Festival, in den vom<strong>Jazz</strong>club vorzüglich zusammengestellten Konzerten sicherauch. Genießen Sie die einmaligen Töne! Und die Gewissheit,dass Sie sie später im Radio, entweder in der Live-Sendung aufBayern 2 oder in der <strong>Jazz</strong>time auf BR-Klassik, noch einmalRevue passieren lassen können. Als dann schon Geschichte gewordenen<strong>Jazz</strong>-Moment.Roland Spiegel, Musikredaktion BR-Klassik9


Das Festival im Bayerischen RundfunkDie radio<strong>Jazz</strong>nacht extra aus NeuburgLive-Musik und Hintergründe aus dem „<strong>Birdland</strong>“24./25. November, 2<strong>2.</strong>05 Uhr bis 2 Uhr, Bayern 2„Das <strong>Jazz</strong>konzert“ auf BR-KlassikRay Anderson - Marty Ehrlich Quartet in der BR-<strong>Jazz</strong>time23. November, 23.05 Uhr bis 24 Uhr, BR-KlassikVier Stunden Live-<strong>Jazz</strong> aus Neuburg an der Donau stehenin der Nacht vom 24. auf den 25. November 2012 auf demProgramm von Bayern <strong>2.</strong> Die Sendung beginnt mit einerDirektübertragung aus dem <strong>Birdland</strong> Neuburg: Zu hören istder zweite Set des Quartetts von Pianist Wolfert Brederode.In den Stunden danach können Sie Höhepunkte aus den anderenKonzerten des <strong>2.</strong> <strong>Birdland</strong> Radio <strong>Jazz</strong> Festivals verfolgen– Dee Dee Bridgewater, Kenny Garrett, The European Leaders,das Simon Seidl Trio und das Quartett um Posaunist RayAnderson und Saxophonist Marty Ehrlich, allerdings nicht notwendigerweisein dieser Reihenfolge. Durch das Programmführen die beiden Moderatoren Ulrich Habersetzer und RolandSpiegel. Zwischen den Musik-Blöcken gibt es aktuelle Interviewsund Auszüge aus Gesprächen, die an den anderen Festivaltagengeführt wurden.Seit Jahren sind im Bayerischen Rundfunk sowohl auf derMusikwelle BR-Klassik (vormals Bayern 4 Klassik) als auch imKulturprogramm Bayern 2 <strong>Jazz</strong>sendungen zu hören. Auf BR-Klassik gehört jeden Werktag die Stunde vor Mitternacht dem<strong>Jazz</strong> („<strong>Jazz</strong>time“), außerdem freitags die Stunde zwischen 15und 16 Uhr („Pour le piano“) und samstags die Zeit zwischen18.05 Uhr und 19 Uhr („<strong>Jazz</strong> und mehr“). Im Rahmen der traditionsreichenradio<strong>Jazz</strong>nacht auf Bayern 2 finden mehrmals imJahr Extra-Ausgaben mit Übertragungen von großen Festivalsstatt. Dazu gehören die Internationale <strong>Jazz</strong>woche Burghausen,das <strong>Birdland</strong> Radio <strong>Jazz</strong> Festival und als große Kooperation der10


ARD-Sender, das <strong>Jazz</strong>Fest Berlin. Das sind Gelegenheiten, mehrereStunden hintereinander intensiv Live-<strong>Jazz</strong> mitzuerlebenund dazwischen den Musikern noch näher zu kommen, indemman sie über ihre Stücke sprechen hört. Von den jeweiligenFestivals werden übers Jahr verteilt in der „<strong>Jazz</strong>time“ auf BR-Klassik weitere Highlights gesendet.Diesmal flankiert eine „<strong>Jazz</strong>time“ das Festival bereits, währendes noch im Gange ist: Am Freitag, dem 23. November, sendetBR-Klassik eine knappe Stunde aus dem Konzert des RayAnderson - Marty Ehrlich Quartet. Festival-Besucher könnendann nach dem Konzert der Star-Sängerin Dee Dee Bridgewater,zum Beispiel im Auto auf der Fahrt nach Hause, gleichdie Aufnahmen anderer großer Musiker des Programms anhören.Und alle, die nicht zum Festival reisen können, bekommenin dieser „<strong>Jazz</strong>time“ bereits einen guten Vorgeschmack auf dievier Stunden der radio<strong>Jazz</strong>nacht am darauffolgenden Abend.Und auf die hohe musikalische Qualität, die dieses besondereFestival zu bieten hat.Foto: BRR. Spiegel und U. Habersetzer 2011 im „<strong>Birdland</strong>-Radiostudio“11


Freitag, 19. Oktober 2012, 20.30 UhrRay Anderson –Marty Ehrlich QuartetRay Anderson (tb), Marty Ehrlich (ts, cl),Matt Wilson (dr), Brad Jones (b)„Musik, bei der einem das Herz aufgeht“, schwärmte dereinstder Bayerische Rundfunk. „<strong>Jazz</strong>, der zwitschert und grummelt,raunzt und rumort, juchzt und jubiliert und vor Ausdruckskraftnur so strotzt. Zwei Blas-Instrumente, Bass undSchlagzeug. Und ein Wunder an Musizierlust und Kommunikationsfreude.An diesem <strong>Jazz</strong> ist nichts aufpoliert. Er ist nichtdesignt und nicht hochgemotzt. Er ist elementar. Ein <strong>Jazz</strong> mitganz alten Tugenden, der dennoch rundum aktuell klingt.“ RayAnderson und Marty Ehrlich wurden zu Zeiten groß, als ausdruckstarkeAvantgardisten wie Anthony Braxton und RoscoeMitchell den <strong>Jazz</strong> zu einer hoch abstrakten Kunst erhoben, mitkomplexen Formen und völlig befreitem Tonmaterial experimentierten.Das hat sie geprägt. Die Lust an grenzenloserKlangvielfalt und der Hang zum großen Format durchdringtwie schon bei ihrem ersten Gastspiel im „<strong>Birdland</strong>“ im März2011 jede Note. Anderson, Ehrlich, der schillernde DrummerMatt Wilson sowie der dunkel kolorierende Bassist Brad Jonesverbinden dies mit wunderbar griffigen Themen und Momentenvon geradezu hymnischer Schönheit. Und mit dem rauungestümenPosaunenspiel Andersons und den verblüffendenVertracktheiten von Marty Ehrlichs Saxofon und Klarinettestößt dieses unglaubliche Quartett unaufhörlich in neueDimensionen vor.èAktuelle CD:Hear You Say-Live in Willisau – Intuition INTCHR71303/sunnymoonè Sendetermin in BR-Klassik:23. November 2012, 23.05 bis 24.00 Uhr (Infos: Seite 10)Ort: <strong>Birdland</strong> <strong>Jazz</strong> <strong>Club</strong>Eintritt: EUR 20.- / 15.-12


Ray Anderson, Marty EhrlichBrad JonesMatt Wilson13


Freitag, 26. Oktober 2012, 20.30 UhrSimon Seidl TrioArt Of Piano 143Simon Seidl (p), Robert Landfermann (b),Fabian Arends (dr)Gleich zwei Mal innerhalb eines Jahres im Neuburger „<strong>Birdland</strong>“aufzutreten: So etwas bleibt im Mekka des bayerischen<strong>Jazz</strong> allenfalls den ganz großen Namen vorbehalten. Doch dergebürtige Ingolstädter Simon Seidl gehört längst zu den hoffnungsvollstenPiano-Sternen Deutschlands, weshalb sein Triomit dem nationalen Bass-Shootingstar Robert Landfermannund Drummer Fabian Arends nun auch als einer der Topactszur zweiten Auflage des <strong>Birdland</strong> Radio Festivals nach nur achtMonaten in den Hofapothekenkeller zurückkehrt. In der Tatblickt der 24-Jährige bereits auf eine rasante Karriere zurück.Am Ingolstädter Reuchlin-Gymnasium von seinem MusiklehrerRobert Aichner mit dem <strong>Jazz</strong>virus infiziert, sorgte erschon 2004 als Preisträger bei „Jugend jazzt“ in der Solo- und inder Ensemble-Wertung für Aufsehen. Drei Jahre später gab eserneut Lorbeeren im gleichen Wettbewerb, diesmal mit derFormation „Blindflug“, 2008 folgten der <strong>Jazz</strong>förderpreis derStadt Ingolstadt sowie die Aufnahme am Richard Strauss Konservatoriumin München. Im Anschluss daran nahm SimonSeidl ein Studium an der Musikhochschule Köln bei HubertNuss auf, gründete die Band „4sinn“ und sorgte in derBegleitgruppe der grandiosen Sängerin Fjoralba Turku für Gesprächsstoff.Nun also präsentiert sich der Hoffnungsträgerabermals in einem der besten <strong>Club</strong>s Europas, in seiner unmittelbarenHeimat, in der Königsdisziplin schlechthin und noch dazulive im Bayerischen Rundfunk. Ein Wiedersehen und eineNeuentdeckung zugleich mit einem, der die Pianoszene inDeutschland künftig stark in Bewegung halten wird.Ort: <strong>Birdland</strong> <strong>Jazz</strong> <strong>Club</strong>Eintritt: EUR 15.- / 10.-14


Foto: Christian WurmSimon Seidl15


Stepháne BelmondoBernd ReiterHelmut Kagerer, Renato Chicco17


Donnerstag, 2<strong>2.</strong> November 2012, 20.30 UhrKenny Garrett QuintetKenny Garrett (as), Vernell Brown (p), CorcoranHolt (b), Rudy Bird (perc), McClenty Hunter (dr)Keiner sollte erwarten, dass Kenny Garrett immer gleich klingt.Mit nunmehr 52 hat der Altsaxofonist, den noch Duke Ellingtonentdeckte und Miles Davis in seinen letzten Lebensjahren alsgleichberechtigten Partner präsentierte, allerdings endlich eineBand gefunden, die sein unverwechselbares Spiel mit all denharmonischen Variationen, gegenläufigen Melodien, peitschendenLicks und knackigen Riffs vollends zur Geltungbringt. Selbst die seriöse „Washington Post“ hielt es für angemessen,angesichts der Power, mit der Garrett sowie PianistBenito Gonzalez, Bassist Nat Reeves, Drummer Marcus Baylorund Perkussionist Rudy Bird durch jeden Konzertsaal fegten, eineSturmwarnung auszugeben. Trotz seiner tragenden Rollebeim <strong>2.</strong> <strong>Birdland</strong> Radio <strong>Jazz</strong> Festivals säuseln bei seinen Konzertenkeine radiotauglichen Drei-Minuten-Brisen durch denNeuburger Hofapothekenkeller. Stattdessen entfalten sichganz langsam akustische Böen, die mitunter auch die Urgewalteines Hurrikans erlangen können. Im Quintett präsentiert derSaxofonist persönliche Hommagen, die in knisternde Spannungsbögenmünden. „Jeder Song ist für jemanden geschrieben,der einen Samen in mein Leben pflanzte, direkt oder indirekt,und so wichtig war für meine Entwicklung“, beschreibtGarrett die Leitlinie seines mit Spannung erwarteten Gastspiels.èAktuelle CD:Seeds From The Underground – MackAvenue MAC1063/ChallengeOrt: <strong>Birdland</strong> <strong>Jazz</strong> <strong>Club</strong>Eintritt: EUR 20.- / 15.-18


Foto: Keith MajorKenny Garrett19


Freitag, 23. November 2012, 20.30 UhrDee Dee BridgewaterDee Dee Bridgewater (voc), Edsel Gomez (p),Kenneth Davis (b), Kenny Phelps (dr), CraigHandy (reeds)Manche Kritiker sehen in Dee Dee Bridgewater die legitimeNachfolgerin von Ella Fitzgerald. Tatsächlich gehört die junggebliebene 62-Jährige zu den versiertesten Sängerinnen dermittleren Generation. Sie verfügt über ein ausgeprägtes Gespürfür Swing und verknüpft dieses mit ungewöhnlicher Musikalitätund reichlich darstellerischem Talent. Die Bridgewater giltals eine der großen Entertainerinnen der <strong>Jazz</strong>szene, bildet mitihrer zugleich ätherischen und dunklen Stimme sowie ihrer jovialenScat-Kompetenz eine gelungene Verbindung der klassischenBebop-Schulen mit Verweisen auf die Leichtigkeit AnitaO'Days wie auch auf Sarah Vaughans Intensität. Ihr Karrierebogenspannt sich über vier Jahrzehnte von Jobs bei der ThadJones-Mel Lewis Big Band, Pharoah Sanders, Stanley Clarke bishin zu Chick Corea. Noch immer sprüht „Lady Dee Dee“ aufder Bühne vor Charme, Sinnlichkeit, Vitalität und musikalischemWitz. Die Grammy-, Echo <strong>Jazz</strong>- und Tony-Gewinnerinbeschäftigte sich musikalisch mit vielen Themen: Ella, aberauch Horace Silver, Kurt Weill und französischen Song-Klassikern drückte sie ihren eigenen musikalischen Stempelauf. Diesmal huldigt die „Grand Dame“ des <strong>Jazz</strong> ihrem anderengroßen Vorbild Billie Holiday. Egal, welche Melodie DeeDee Bridgewater anstimmt: So wie bei ihr klang sie noch bei niemandemzuvor.èAktuelle CD:Midnight Sun – Emarcy 0602527637624/UniversalOrt: Stadttheater Neuburg(Einlass 19.30 Uhr, freie Platzwahl)Eintritt: EUR 25.- / 20.-20


Dee Dee Bridgewater21


Samstag, 24. November 2012, 20.00 UhrWolfert Brederode Quartet„radio<strong>Jazz</strong>nacht extra“ im BRWolfert Brederode (p), Claudio Puntin (cl), MatsEilertsen (b), Samuel Rohrer (dr)Melodiös. Lyrisch. Voller Poesie. Die Schönheit der Musik desPianisten Wolfert Brederode braucht aufmerksame Hörer, umsich entfalten zu können. Die öffentliche Wahrnehmung desNiederländers freilich erinnert ein wenig an Rainer Brüninghaus:Auch so ein Pianist, der – trotz jahrelangen Engagementsbei Eberhard Weber und Jan Garbarek – in Fachkreisen nicht sobekannt ist, wie er eigentlich sein sollte. Dabei liefert Brederodezusammen mit seinem Quartett ein begeisterndes Konzert nachdem anderen ab, garniert mit hymnischen Kritiken, ganz zuschweigen von seinen jüngsten Alben „Currents“ und „PostSkriptum“, die beide als Meisterwerke einer neuen Form deszeitgenössischen <strong>Jazz</strong> gelten. Das Geheimnis dieser WorkingBand liegt in ihrem delikaten und enorm differenziertenRubato-Spiel sowie einer federleichten Attitüde, bei der keinTon angestrengt wirkt. Mitunter scheinen die Klänge fast beiläufigihrer Wege zu gehen, bevor Brederode oder KlarinettistClaudio Puntin zarte Akzente setzen. Drummer Samuel Rohrergilt als ein Meister der subtilen Künste und Mats Eilertsen amBass trägt nicht nur die Musik. Mit Songtiteln, die die Gefühleder Hörer beschreiben, beweist der 38-Jährige zudem eine gutePortion Humor: „Meander“ oder „Inner Dance“. Ein akustischesFest der Sinne zum Abschluss eines grandiosen Festivals.èAktuelle CD:Post Skriptum – ECM 2184/Universalè Sendetermin in BR 2:24./25. November 2012, 2<strong>2.</strong>05 bis 0<strong>2.</strong>00 Uhr(Infos: Seite 10)Ort: <strong>Birdland</strong> <strong>Jazz</strong> <strong>Club</strong>Eintritt: EUR 20.- / 15.-22


Wolfert Brederode Quartet23


Fotoimpressionen vom 1. BRJF 2011von Gerd Löser und Christian WurmSeite 24:Pat Martino Trioam 14. Oktober 2011Steve Swallowam 29. Oktober 2011(Fotos: G. Löser)Seite 25:Carla Bley mit dem SteveSwallow Quintet am29. Oktober 2011(Foto: G. Löser)Riccardo del Fra mit seinemTrio am 17. November 2011(Foto: C. Wurm)24


oben:Marc Copland mit demRiccardo del Fra Trio am17. November 2011(Foto: C. Wurm)links:Lee Konitz mit dem LeeKonitz & Thomas RückertTrio am 17. November2011(Foto: G. Löser)26


echts:Cecil Taylor mit demTaylor-Oxley Duo am18. November 2011(Foto: G. Löser)unten:Frederik Köster Quartettam 19. November2011(Foto: C. Wurm)27


Foto: DKRoland Spiegel, BR-Redakteur und Manfred Rehm, <strong>Birdland</strong>-Chef

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