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Schwarzfahrer: Augsburg liegt im Mittelfeld - Freunde der ...

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Samstag, 16. Juni 2012<br />

Startseite Lokales (<strong>Augsburg</strong>) <strong>Schwarzfahrer</strong>: <strong>Augsburg</strong> <strong>liegt</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelfeld</strong><br />

17. April 2012 12:29 Uhr<br />

NAHVERKEHR IN AUGSBURG<br />

<strong>Schwarzfahrer</strong>: <strong>Augsburg</strong> <strong>liegt</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Mittelfeld</strong><br />

2,5 Prozent <strong>der</strong> Fahrgäste fahren ohne Ticket Tram und Bus. Damit <strong>liegt</strong><br />

<strong>Augsburg</strong> <strong>im</strong> bundesweiten <strong>Mittelfeld</strong>, aber die Statistiken trügen. Von Stefan<br />

Krog<br />

2,5 Prozent <strong>der</strong> Fahrgäste fahren ohne<br />

Ticket Tram und Bus. Damit <strong>liegt</strong> <strong>Augsburg</strong><br />

<strong>im</strong> bundesweiten <strong>Mittelfeld</strong>.<br />

Foto: Silvio Wyszengrad<br />

Glaubt man einer Rangliste <strong>der</strong><br />

„Wirtschaftswoche“, sind die <strong>Augsburg</strong>er<br />

bei <strong>der</strong> Ehrlichkeit <strong>im</strong> <strong>Mittelfeld</strong>: 2,5<br />

Prozent <strong>der</strong> Fahrgäste in Bus und<br />

Straßenbahn haben keinen Fahrschein.<br />

Damit <strong>liegt</strong> <strong>Augsburg</strong> auf Platz 15 von 30<br />

Städten. Spitzenreiter ist Chemnitz mit<br />

sechs Prozent, am ehrlichsten scheinen<br />

die Gelsenkirchener mit 0,6 Prozent.<br />

Allerdings ist die Rangliste mit Vorsicht<br />

zu genießen. Denn wie viele<br />

<strong>Schwarzfahrer</strong> in <strong>der</strong> Statistik<br />

auftauchen, hängt auch davon ab, wie<br />

viel kontrolliert wird. Wird wenig<br />

kontrolliert, können sich eher<br />

Zufallsverzerrungen in die Statistik<br />

einschleichen. In <strong>Augsburg</strong> wurden <strong>im</strong> vergangenen Jahr laut Stadtwerken von den<br />

25 Fahrscheinprüfern insgesamt 780000 Fahrgäste kontrolliert – 15000 davon<br />

hatten keinen Fahrschein. Das sind knapp zwei Prozent. Nicht eingerechnet sind<br />

dabei aber die Passagiere, die ihr Abo vergessen hatten und dies später vorzeigten.<br />

300000 Euro nahmen die Stadtwerke über das „erhöhte Beför<strong>der</strong>ungsentgelt“, wie<br />

die 40 Euro Strafe fürs Schwarzfahren heißen, ein. Mit den Lohnkosten <strong>der</strong><br />

16.06.2012 00:40


Kontrolleure gegengerechnet ist das ein Verlustgeschäft. Man kontrolliere aber<br />

nicht, um <strong>Schwarzfahrer</strong> abzuzocken, son<strong>der</strong>n um alle Nutzer dazu zu bewegen,<br />

zu bezahlen, so Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg. „Sonst muss die Allgemeinheit<br />

dafür aufkommen.“<br />

Nach Schätzungen des Verbandes <strong>der</strong> Verkehrsunternehmen fahren zwei Prozent<br />

<strong>der</strong> Fahrgäste bundesweit schwarz. Bei den 57 Millionen Fahrgästen in <strong>Augsburg</strong><br />

pro Jahr wären das etwa 1,1 Millionen Passagiere. Wie viel Geld den Stadtwerken<br />

verloren geht, weiß man nicht, weil unklar ist, welche Art von Fahrschein die<br />

<strong>Schwarzfahrer</strong> nicht gelöst haben. Man geht aber von mindestens 1,5 Millionen<br />

Euro aus.<br />

Neben dem erhöhten Beför<strong>der</strong>ungsentgelt müssen <strong>Schwarzfahrer</strong> mit einer<br />

Strafanzeige rechnen. Dann gibt es noch ein Strafverfahren obendrauf, wobei<br />

schon ein Großteil eingestellt wurde. 2010 erstatteten die Stadtwerke in 2800 Fällen<br />

Strafanzeige, vergangenes Jahr nur noch 1200 Mal. Der Rückgang <strong>liegt</strong> aber nicht<br />

daran, dass es weniger <strong>Schwarzfahrer</strong> gibt. Um eine Anzeige zu kassieren, muss<br />

man inzwischen zwe<strong>im</strong>al innerhalb eines halben Jahres erwischt werden. Bislang<br />

reichte es, zwe<strong>im</strong>al in zwei Jahren überführt zu werden.<br />

Eine kostenlose Benutzung des Nahverkehrs, wie sie vor Kurzem in Leipzig für eine<br />

Woche getestet wurde, ist für <strong>Augsburg</strong> momentan kein Thema. „Irgendwer muss<br />

es bezahlen“, so Fergg. Letztlich sei dies aber eine Entscheidung <strong>der</strong> Politik.<br />

Vereinzelt gibt es Kommunen, die über an<strong>der</strong>e Preismodelle nachdenken.<br />

Tübingen plant etwa, den Omnibus für Bürger freizugeben. Die „Piratenpartei“ will<br />

eine Nahverkehrsabgabe für alle Bürger, damit man Bus und Tram ticketlos<br />

benutzen kann.<br />

Allerdings kostet das Geld: In <strong>Augsburg</strong> nehmen die Verkehrsbetriebe über den<br />

Fahrkartenverkauf pro Jahr insgesamt um die 46,8 Millionen Euro ein. Allerdings<br />

reicht das nur zur Hälfte, um die Kosten zu decken. Die an<strong>der</strong>en 40 Millionen<br />

müssen über Gewinne aus dem Energiegeschäft konzernintern ausgeglichen<br />

werden.<br />

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16.06.2012 00:40

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