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Ende amtlicher Teil - Gemeinde Merzenich

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Geschichte und Geschichten aus <strong>Merzenich</strong><br />

SPUREN DER VERGANGENHEIT<br />

Folge 58 – von Hubert Böhr<br />

Schluss-Akkord<br />

Als ich im Oktober 2002 ankündigte, im AMTSBLATT in einer<br />

Serie über die Geschichte <strong>Merzenich</strong>s und seiner Ortsteile Girbelsrath,<br />

Golzheim und Morschenich zu berichten, wusste ich selbst<br />

nicht genau, welchen Umfang diese Serie haben würde.<br />

Im Laufe von zehn Jahren habe ich versucht, in 57 Folgen aus der<br />

wechselvollen Geschichte unseres Ortes zu berichten. Angefangen<br />

habe ich mit der Ankunft der ersten Bauern der Jungsteinzeit.<br />

Niemand konnte ahnen, dass die unvermuteten, sehr bedeutenden<br />

Funde aus genau dieser Zeit - die Ausgrabungen am Valdersweg sowie<br />

der Fund des Grabes mit der ältesten Bäuerin des Rheinlandes, östlich<br />

des Ellbaches neben der Autobahn A 4 - meine damaligen<br />

Ausführungen in eindrucksvoller Weise bestätigen. Der gefundenen<br />

Bäuerin gaben die Archäologen den Namen „Lilith“. Es ist für einen<br />

Laien nicht zu verstehen aber die letztgenannten Ausgrabungen mit<br />

den dort gemachten Funden haben <strong>Merzenich</strong> in der Fachwelt<br />

bekannt gemacht, so dass der Name in der Literatur über die Jung -<br />

steinzeit (Neolithikum) künftig mit den hier festgestellten bedeutenden<br />

Funden zitiert wird. -<br />

Mit der Beschreibung des Fundes des bis dahin ältesten Brunnens,<br />

den die ersten Bauern bei Kückhoven 13,5m tief in die Erde gebaut<br />

hatten, konnte ich Ihnen die handwerklichen Fähigkeiten nahebringen,<br />

die man den jungsteinzeitlichen Bauern bis dahin nicht zugetraut<br />

hatte. -<br />

Folge 5 berichtete von einem in der „Bürge“ gefundenen Goldschatz. -<br />

Was unser früherer Heimatforscher Anton Meyer schon vermutet<br />

hatte, konnte ich durch intensive Ortsnamenforschung mit Gewissheit<br />

feststellen: dass unser Ort <strong>Merzenich</strong> als keltische Siedlung<br />

“MARTINIACUM“ vom Stamm der „Eburonen“ gegründet wurde.<br />

In Folge 7 und 8 habe ich über die Anwesenheit der Römer berichtet.<br />

Ich bin auch der Frage nachgegangen, ob Karl der Große in<br />

<strong>Merzenich</strong> war. -<br />

Unser Hauptort ist seit alters her bis heute ein Knotenpunkt verschiedener<br />

Pilger, von denen die ältesten die „Jakobspilger“ sind.<br />

Bereits um 1340 kam die Königin von Schweden, die hl. Brigitta, auf<br />

dem Weg zum Grab des hl. Jakobus in Compostella in Spanien durch<br />

Merze-nich. Bis heute ziehen neben den Jakobspilgern jedes Jahr die<br />

Fußpilger aus verschiedenen Orten zum Grab des hl. Matthias nach<br />

Trier. Sie machen in <strong>Merzenich</strong> Rast, wo sich auch <strong>Merzenich</strong>er<br />

ihnen anschließen. -<br />

Dass Könige und Kaiser mit ihren teilweise mächtigen Heerzügen<br />

durch <strong>Merzenich</strong> gezogen sind, hat kein Heimatforscher vor mir<br />

erforscht, ganz abgesehen, von sonstigen Großen ihrer Zeit, wie<br />

Petrarca – einer der größten Dichter und Philosophen Italiens des<br />

Mittelalters - sowie den größten deutschen Maler des Mittelalters,<br />

Albrecht Dürer.<br />

Zur Zeit der Hexenverfolgungen hatte auch <strong>Merzenich</strong> eine „Hexe“<br />

namens „Katharina“. Sogar ein „Hexer“ mit seiner Magd waren hier<br />

dieses Vergehens angeklagt. -<br />

Neben dem Weinanbau – an den einzelne Straßennamen in<br />

<strong>Merzenich</strong> erinnern – wurden auch verschiedene, längst vergessene,<br />

alte Gewerbe beschrieben. -<br />

Die Pfarrer von <strong>Merzenich</strong>, Golzheim, Morschenich und zuletzt<br />

Girbelsrath wurden von Anfang an ermittelt. Dass einige nebenher<br />

Bauern waren, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, dürfte<br />

weitgehend unbekannt gewesen sein. Dies gilt sicher auch für die Art<br />

und Weise, wie manche das seit dem 12. Jahrhundert verschärfte<br />

„Zölibatsgebot“ umgingen. -<br />

Ich habe ermittelt, wann die Kartoffel nach <strong>Merzenich</strong> gekommen<br />

ist. Dabei habe ich festgestellt, dass sie bei uns und den umliegenden<br />

Dörfern schon angebaut wurde, als Friedrich der Große mit allen<br />

Mitteln versuchte, sie 1676 in Preußen einzuführen. -<br />

Der Angriff der französischen Revolutionstruppen und die sich<br />

anschließende „Franzosenzeit“ waren Gegenstand meiner Ge -<br />

schichtsbetrachtungen. -<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Bahnstrecke Köln-Düren-<br />

Aachen gebaut und später die Kölner Landstraße, worüber ich<br />

berichtete. Dass noch vor zweihundert Jahren zwischen Golzheim<br />

und <strong>Merzenich</strong> nachts Wölfe aus den Bürgewäldern umherstreiften<br />

und heulten, hat wohl kaum jemand für möglich gehalten. -<br />

Mit dem Bericht über den Bau der neuen Kirche in <strong>Merzenich</strong> und<br />

den Umzug aus der alten Kirche wollte ich ursprünglich meine<br />

Geschichtsserie abschließen. -<br />

Nun hat sich mit dem Bericht über meinen Besuch bei „Lilith“ im<br />

Rheinischen Landesmuseum, Bonn, der Kreis geschlossen und ich<br />

möchte damit die Geschichtsserie zum Abschluss bringen. -<br />

Während die einzelnen Folgen erschienen, haben mich viele Leser<br />

angesprochen und den Wunsch geäußert, ich möge die Serie in einem<br />

Buch veröffentlichen. Diesem Wunsch will ich gerne nachkommen.<br />

Da ich ein solches Buch nicht selbst vorfinanzieren kann, werde ich<br />

versuchen, Sponsoren hierfür zu finden. Es sollte zu gegebener Zeit<br />

zu einem für jeden erschwinglichen Preis zu erwerben sein. -<br />

N.B. Auch nach Abschluss der Serie werde ich hin und wieder über<br />

Themen der Geschichte <strong>Merzenich</strong>s einschl. der Ortsteile berichten,<br />

die die Zeit bis zum <strong>Ende</strong> des 19. Jahrhunderts betreffen. -<br />

Viellleicht findet sich jemand, der sich der Geschichte ab Beginn des<br />

20. Jahrhunderts annimmt und darüber berichtet? -<br />

RATGEBER<br />

Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht<br />

Richtig vorsorgen für den Notfall<br />

Ein Verkehrsunfall oder eine plötzliche Krankheit können das Leben<br />

schlag-artig verändern. Tritt ein solcher Fall ein, sind Betroffene oft<br />

nicht mehr in der Lage, eigene Entscheidungen zu treffen. Wer<br />

möchte, dass Angehörige und Ärzte im Ernstfall im gewünschten<br />

Sinne handeln, kann seine Wünsche vorsorglich in einer Patientenverfügung,<br />

am besten kombiniert mit einer Vorsorgevollmacht und<br />

einer Betreuungsverfügung, festlegen. Welche Aspekte beim Verfassen<br />

dieser Willenserklärung zu bedenken sind, darüber informiert der<br />

Ratgeber „Patientenverfügung“ der Verbraucherzentrale NRW. Auf<br />

rund 130 Seiten werden die verschiedenen Möglichkeiten der Vorsorge<br />

erläutert. Der Leser erfährt, was beim Verfassen von Patienten¬verfügung,<br />

Betreuungs- und Vorsorgevollmacht zu beachten ist,<br />

wie die Gestaltungsmöglichkeiten aussehen und welche Konsequenzen<br />

mit diesen Willenserklärungen verbunden sind. Fallbeispiele,<br />

Checklisten und Mustertexte runden das nützliche Buch ab. Besonderer<br />

Service: Wer das Buch kauft, kann Textbausteine und Musterbriefe<br />

zur Patientenverfügung kostenlos online herunterladen.<br />

Nähere Infos hierzu unter www.vz-nrw.de/patientenverfügung.<br />

Der Ratgeber kostet 7,90 Euro und ist in der örtlichen Beratungsstelle<br />

Düren der Verbraucherzentrale NRW erhältlich.<br />

Druckerei & Agentur & Verlag<br />

Am Roßpfad 8 52399 <strong>Merzenich</strong><br />

Tel. (0 24 21) 7 39 12 Fax (0 24 21) 7 30 11<br />

info@porschen-bergsch.de www.porschen-bergsch.de<br />

AMTSBLATT FÜR DIE GEMEINDE MERZENICH NUMMER 10 · 14. September 2012 · 14. JAHRGANG<br />

30<br />

Ideen,<br />

die<br />

beeindrucken!

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