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treffpunkte - Großgründlach

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Irgendetwas muss passiert sein.<br />

Aber nicht auf der Ebene von<br />

Gespenstergeschichten, in denen<br />

eine fleischlich wieder hergestellte<br />

Person auf der Erde herumspaziert!<br />

Nein, diese Auferstehung ist<br />

vielmehr ein Bild dafür, wie ich<br />

frei werden kann von lähmenden<br />

Gesetzmäßigkeiten. Natürlich bleibe<br />

ich als Mensch gefangen in den<br />

Grenzen, die für alle Menschen<br />

gelten. Ich weiß, wie viel Haare ich<br />

auf dem Kopf habe (so ungefähr<br />

jedenfalls), wie mein Stoffwechsel<br />

funktioniert und dass ich der<br />

Erdanziehung unterworfen bin.<br />

Aber deswegen habe ich noch nicht<br />

verstanden, wozu mein Leben da ist.<br />

Was ich bedeuten soll. Und warum<br />

ich alt werden und sterben muss.<br />

Die Auferstehungsgeschichte befreit<br />

mich vom Gesetz des "Fürchtet euch<br />

sehr!", das mich aus jeder Zeitung,<br />

in jeder Nachrichtensendung<br />

anspringt und mir sagt: Du wirst<br />

verarmen! Du wirst krank! Du wirst<br />

verlassen! Dieses Gesetz lässt den<br />

Tod in mein Leben schleichen und<br />

mich verfaulen, während ich noch<br />

atme.<br />

Die Auferstehungsgeschichte malt<br />

mir ein kraftvolles Geschehen vor<br />

Augen: Ja, durch Gottes Wirken<br />

ist es möglich, sich aufzulehnen<br />

gegen Bedeutungslosigkeit, gegen<br />

Depression, Feindseligkeit und<br />

Feigheit, gegen Inhumanität und<br />

Selbstsucht. Anzustürmen gegen<br />

alles, was klein, hässlich und verzagt<br />

macht.<br />

Die Frage, ob die Geschichte<br />

historisch wahr ist, ob ich diesen<br />

widernatürlichen Vorgang im Garten<br />

damals für physikalisch real halte:<br />

diese Frage treibt mich nicht mehr<br />

um. Wichtiger ist mir: was heißt das<br />

für meine eigene Auferweckung?<br />

Mit den Worten von Sabine Rückert:<br />

"Da lasse ich mich überraschen.<br />

Jetzt und hier will ich mir bloß den<br />

Himmel ein bisschen offen halten.<br />

Und in dem hellen Strahl, der durch<br />

den Spalt heraus fällt, ändert sich<br />

für mich die Welt. Nicht im Großen,<br />

aber im Ganzen."<br />

Von Herzen wünsche ich Ihnen für<br />

diese Osterzeit:<br />

Großes, was vorher klein war<br />

Schönes, was vorher hässlich war<br />

Mut und Kraft in dem, was Sie<br />

vorher hat verzagt sein lassen.<br />

Damit ihr Hoffnung habt.<br />

2. Ökumenischer Kirchentag<br />

München 12.–16. Mai 2010<br />

Ihre Pfarrerin<br />

Annette Dörflein<br />

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