nicht nur die Frühstücks-Elfen - Hochschule für katholische ...
nicht nur die Frühstücks-Elfen - Hochschule für katholische ...
nicht nur die Frühstücks-Elfen - Hochschule für katholische ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Tage Alter Musik gehen<br />
in <strong>die</strong> Verlängerung<br />
Kurstag „Alte Musik“ an der HfKM<br />
Dienstag, 29.05.2012. Der belgische Posaunist<br />
und Experte <strong>für</strong> Musik des 16. und 17. Jahrhunderts<br />
Wim Becu besuchte nach seinem grandiosen<br />
Nachtkonzert in der Dominikanerkirche auch<br />
<strong>die</strong> <strong>Hochschule</strong>. Im Rahmen eines Meisterkurses<br />
gab er Wissen an Stu<strong>die</strong>rende, aber auch an Dozenten<br />
und externe Interessierte weiter.<br />
Wim Becu mit studenten<br />
Als Dozent von Meisterkursen ist er in den USA<br />
und Europa sehr gefragt und bekannt. Wim<br />
Becu unterrichtet derzeit an unterschiedlichen<br />
Akademien in Belgien und an der Kölner Musikhochschule.<br />
Er stu<strong>die</strong>rte in Antwerpen bei<br />
K. Smits und in Den Haag bei C. Toet. Seit 1980<br />
arbeitet er mit dem Huelgas Ensemble und Paul<br />
Van Nevel zusammen, seit 1985 ist er Posaunist<br />
des Ensembles Concerto Pala! no. Becu spielt<br />
nahezu jede Art von historischen Posaunen und<br />
sein Repertoire reicht vom Mi" elalter bis zur<br />
Roman! k. Zahlreiche namha# e Dirigenten und<br />
Ensembleleiter, wie Philippe Herreweghe, Jos<br />
Van Immerseel, René Jacobs, Konrad Junghänel,<br />
Ton Koopman, Sigiswald Kuijken, Gustav Leonhardt,<br />
Andrew Parro" , Philippe Pierlot, Jordi<br />
Savall, Masaaki Suzuki und Bruce Dickey zählen<br />
zu seinen musikalischen Partnern. Während der<br />
letzten 25 Jahre hat er über 170 CDs aufgenommen.<br />
Mit der Gründung seines Ensembles Oltremontano<br />
1993 schuf er sich eine eigene Pla" -<br />
form <strong>für</strong> historische Blechblasinstrumente und<br />
Auff ührungspraxis.<br />
Hochschulrektor Prof. Stefan Baier eröff nete<br />
den Meisterkurs im voll besetzten Hörsaal 1.03<br />
34<br />
der HfKM. In einer kurzen Begrüßungsrede<br />
dankte er allen an der Realisa! on des Kurses<br />
Beteiligten, allen voran dem Leiter Wim Becu,<br />
der im Anschluss an Baiers Rede über seinen<br />
Werdegang referierte. Die Zeit der 60er Jahre,<br />
als verschiedene Instrumentenbauer begannen,<br />
historische Instrumente zu rekonstruieren, <strong>die</strong><br />
Mühen der Repertoire- und Originalnotensuche<br />
zu Zeiten des interne% reien Lebens bis hin zu<br />
seinen aktuellen Projekten mit Oltremontano<br />
und anderen Ensembles standen dabei im<br />
Mi" elpunkt. Dem schloss sich ein Bericht über<br />
heu! ge Problemstellungen und Anforderungen<br />
authen! scher historischer Auff ührungspraxis<br />
an, in dem u.a. Klangästhe! k, S! mmbücher,<br />
Instrumenta! on des Generalbasses, historische<br />
S! mmungen, Transposi! on, historische Instrumente<br />
sowie Anforderungen an Musiker bzgl.<br />
Recherche, Auswertung und Interpreta! on Alter<br />
Musik angesprochen wurden. Das Interesse der<br />
Zuhörer zogen aber auch Becus mitgebrachte Instrumente<br />
auf sich, zwei historische Posaunen,<br />
<strong>die</strong> durch ihre besondere Bauweise und Klangeigenscha#<br />
en begeisterten.<br />
Der Haup" eil des Kurses fand nach einer kurzen<br />
Mi" agspause im Foyer der <strong>Hochschule</strong> sta" .<br />
Das zu arbeitende Repertoire sollte Musik aus<br />
der Zeit vor J. S. Bach sein. Im Fokus standen<br />
nun <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden, <strong>die</strong> dem Plenum in Ensembles<br />
verschiedener Größe und Besetzung<br />
Werke alter Meister wie Girolamo Frescobaldi,<br />
Giovanni Gabrieli, Claudio Monteverdi und Heinrich<br />
Schütz vortrugen. Zu bestaunen gab es viele<br />
Sängerinnen und Sänger, Cembalo, Truhenorgel,<br />
Gambe und andere Streichinstrumente.<br />
Becu arbeitete erfreulich individuell mit jedem<br />
einzelnen Musiker an der Interpreta! on des jeweiligen<br />
Werkes und verpasste vielen z.T. schon<br />
erstklassig vorgetragenen Werken den letzten<br />
Schliff : Hier der „rich! ge“ Aff ekt, da ein passenderes<br />
Generalbass-Voicing und vieles mehr.<br />
Die off ene und lockere Atmosphäre ermöglichte<br />
den Zuschauern sowohl ein unbeschwertes<br />
und freies Musizieren als auch einen regen Austausch<br />
mit dem Kursleiter. Becu ging bereitwillig<br />
auf Fragen ein und ver! e# e immer wieder<br />
Problemstellungen mit interessanten Aspekten.<br />
Mit einem gegensei! gen Erfahrungsaustausch<br />
endete Becus Kurs.<br />
Die Teilnehmerresonanz fi el durchweg posi" v<br />
aus und Rektor Prof. Stefan Baier stellte den Zuhörern<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukun# ähnliche Veranstaltungen<br />
im Koopera" on mit den „Tagen Alter Musik“ unter<br />
dem Mo$ o: „Die Tage Alter Musik gehen in<br />
<strong>die</strong> Verlängerung“, <strong>die</strong> auch Nicht-Stu<strong>die</strong>renden<br />
off en stehen werden.<br />
Ludwig Schwarztrauber<br />
Klaus Wenk (links) und Ludwig Hartmann<br />
35