250 Jahre Eisenguss in Brebach - NEUE HALBERG-GUSS GmbH
250 Jahre Eisenguss in Brebach - NEUE HALBERG-GUSS GmbH
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Mitarbeiter Zeitung, Sonderausgabe September 2006<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Eisenguss</strong> <strong>in</strong> <strong>Brebach</strong><br />
1756–2006
Peter Müller<br />
INHALT<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>HALBERG</strong> <strong>GUSS</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Text und Redaktion:<br />
Hubert Immesberger<br />
1756-2006<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Eisenguss</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Brebach</strong><br />
Grußwort Peter Müller Seite 4<br />
Geschichte Halberg Seite 5<br />
Organigramm Seite 6<br />
Grußwort Joachim Braun, Aloys Dies<strong>in</strong>ger Seite 8<br />
Personalchef Schubert im Ruhestand Seite 10<br />
Erich Geibel Seite 11<br />
Egon Ismar Seite 11<br />
Jubilare 2006 Seite 12<br />
Gratulation l Seite 13<br />
Gratulation II Seite 14<br />
Hermann-Josef Kaltwasser Seite 15<br />
Eckhard Schneider Seite 15<br />
Umweltpakt Saar Seite 16<br />
Halberg Guss Produktionssystem – HPS Seite 17<br />
Downsiz<strong>in</strong>g – Renaissance für Grauguss Seite 18<br />
Downsiz<strong>in</strong>g – Randschichtmetallurgie Seite 19<br />
Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäuse für die Großserie Seite 20<br />
Neue Fußball-Werksmannschaft Seite 24<br />
Fußball Weltmeisterschaft Seite 24<br />
Dill<strong>in</strong>ger Firmenfest Seite 25<br />
Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister Hanspeter Georgi Seite 26<br />
Nachruf Ulrich Dieterle Seite 27<br />
Dank an die Sponsoren Seite 27<br />
Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />
Herbert Junk, Dr. Wolfgang Lenz,<br />
Dirk Radebach, Andreas Spick,<br />
Fotos:<br />
Barbara Jochum<br />
Hubert Immesberger<br />
Gestaltung, Produktion:<br />
FBO Gesellschaft für<br />
Market<strong>in</strong>g-Kommunikation mbH<br />
Jörg Wilhelmi<br />
42<br />
3
Peter Müller Geschichte<br />
Liebe Halberger,<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> Gießereistandort<br />
es gibt wenig Firmen im Saarland, deren Wurzeln bis <strong>in</strong>s Jahr 1756<br />
zurückreichen. Halberg Guss ist der beste Beweis dafür, dass man<br />
e<strong>in</strong>en Werkstoff auch nach <strong>250</strong> <strong>Jahre</strong>n noch optimieren kann. Der<br />
Rohstoff Eisen ist – entgegen vielen anders lautenden Prognosen –<br />
auch heute noch sehr begehrt. Zahlreiche Industriebranchen besonders<br />
die Automobil<strong>in</strong>dustrie und die Baubranche brauchen den Werkstoff<br />
Eisen zur Produktion. Die Firma Halberg Guss profitiert von dieser<br />
Nachfrage seit ihrem Bestehen: Wachstum und Erfolg von Halberg<br />
Guss <strong>in</strong> dieser Zeit legen davon e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>drucksvolles Zeugnis ab.<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> Gießereistandort Saarbrücken-<strong>Brebach</strong> – das bedeutet e<strong>in</strong>e<br />
wechselvolle Geschichte mit verschiedenen Konzernzugehörigkeiten<br />
und Unternehmensformen, sicherlich auch mit unterschiedlichen<br />
Erfolgen <strong>in</strong> der Geschäftsbilanz. Das Unternehmen Halberg Guss, das<br />
sich im vergangenen Jahrzehnt e<strong>in</strong>en Spitzenplatz unter den europäischen<br />
Gießereien erworben hat, wurde <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Anfängen von<br />
Privatleuten gegründet. Anfang des letzten Jahrhunderts g<strong>in</strong>g es <strong>in</strong><br />
Konzernbesitz über, der vorwiegend von französischen Anteilseignern<br />
dom<strong>in</strong>iert war. Auch nach der Herauslösung aus der Halbergerhütte<br />
Ende der 80-er <strong>Jahre</strong> verblieb die Masch<strong>in</strong>engusssparte bei e<strong>in</strong>em französischen<br />
Konzern. Das änderte sich mit der Übernahme durch die<br />
United Bank of Switzerland, die 2000 die Unternehmen von Halberg<br />
Guss aus dem Konzernverbund der Groupe Valfond herauslöste und<br />
zu e<strong>in</strong>er selbstständigen Gruppe mit derzeit zwei Standorten machte.<br />
Heute liegen die Anteile an Halberg Guss wieder <strong>in</strong> privater Hand,<br />
nachdem die beiden Geschäftsführer Joachim Braun und Aloys<br />
Dies<strong>in</strong>ger im vergangenen Jahr die Gelegenheit wahrnahmen, das<br />
Unternehmen zu erwerben. Dazu gehört Mut, dazu gehört viel Selbstbewusstse<strong>in</strong>,<br />
dazu gehört der Glaube an die bis dato erfolgreiche Mannschaft<br />
und an den hiesigen Standort. Besonders aus Sicht der Landesregierung<br />
ist es sehr erfreulich, dass unternehmerische Entscheidungen<br />
hier im Land gefällt werden und nicht von Konzernzentralen<br />
oder anonymen Kapitalgesellschaften. Auch die Wege der gegenseitigen<br />
Information und Unterstützung verkürzen sich dadurch. Ich<br />
freue mich, dass sich aus saarländischen Firmen heraus Unternehmenspersönlichkeiten<br />
entwickeln, die Visionen haben und ihre<br />
Chancen nutzen, sich national und <strong>in</strong>ternational zu positionieren.<br />
Zum <strong>250</strong>-jährigen Jubiläum gratuliere ich ganz herzlich und wünsche<br />
den Halbergern für die Zukunft viel Erfolg und der Unternehmensleitung<br />
weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e glückliche Hand bei den geschäftlichen Entscheidungen.<br />
Peter Müller<br />
M<strong>in</strong>isterpräsident des Saarlandes<br />
Halberger Geschichte<br />
Es existiert e<strong>in</strong>e urkundliche Erwähnung,<br />
dass schon 1431 am<br />
Fuße des Halbergs Eisen geschmolzen<br />
wurde. Im Jahr 1756<br />
gründete Fürst Wilhelm He<strong>in</strong>rich<br />
von Nassau-Saarbrücken die<br />
Halbergerhütte als Schmelz- und<br />
Hammerwerk. Dazu wurde die<br />
Obere Mühle <strong>in</strong> <strong>Brebach</strong> – damals<br />
e<strong>in</strong> Örtchen mit e<strong>in</strong>er<br />
Handvoll Häusern – umgebaut.<br />
Die soziale und wirtschaftliche<br />
Entwicklung von <strong>Brebach</strong> ist unmittelbar<br />
mit dem Aufschwung<br />
der Gießerei vor den Toren<br />
Saarbrückens verbunden. 1809<br />
übernimmt die Industriellenfamilie<br />
Stumm die Schmelze; die<br />
Stumms kontrollierten <strong>in</strong> diesen<br />
<strong>Jahre</strong>n sämtliche Hüttenwerke<br />
im Hunsrück und an der Saar.<br />
Zum Großbetrieb wurde das<br />
Werk dann durch die Übernahme<br />
der Kommanditgesellschaft<br />
Stumm/Böck<strong>in</strong>g im Jahr 1867; sie<br />
begannen mit dem Rohrleitungsguss.<br />
Die ersten Zyl<strong>in</strong>derblöcke<br />
gossen die Halberger <strong>in</strong><br />
ihrem Tochterwerk <strong>in</strong> Ludwigshafen.<br />
Das war 1915. Vier <strong>Jahre</strong><br />
später, nach dem Tod von<br />
Böck<strong>in</strong>g, g<strong>in</strong>g dann das Unter-<br />
nehmen <strong>in</strong> die Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
Pont-à-Mousson-<br />
Stumm-Böck<strong>in</strong>g über; die Franzosen<br />
hielten 60% der Anteile.<br />
1957 begann der Aufbau der Fahrzeugguss-Produktion<br />
im Bereich<br />
der Kirchstraße. Hier wurden seit<br />
1937 Formstücke und Kanalguss<br />
gefertigt. Durch die Lage abseits<br />
von Hauptverkehrswegen blieb<br />
dieser Gießerei-Standort e<strong>in</strong>er<br />
größeren Öffentlichkeit nahezu<br />
unbekannt. Seit 1972 war die Halbergerhütte<br />
zu 100% im Besitz<br />
des französischen Konzerns Pont-<br />
à-Mousson. 1988 begann mit<br />
der Gründung der Halberg Guss<br />
<strong>GmbH</strong> die Ausgliederung des<br />
Masch<strong>in</strong>engusses aus der Halbergerhütte;<br />
sie will sich auf den<br />
Rohrenguss konzentrieren und<br />
verkauft 1991 ihre Anteile an die<br />
Groupe Valois. Seit dem Jahr<br />
2000 ist Halberg Guss e<strong>in</strong> selbstständiges<br />
Unternehmen ohne<br />
Gruppenzugehörigkeit. Im Jahr<br />
2005 geht das Unternehmen <strong>in</strong><br />
das Eigentum des Managements<br />
über, Joachim Braun und Aloys<br />
Dies<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d seit dem geschäftsführende<br />
Gesellschafter.<br />
„Halberg“<br />
Namensgeber für das Unternehmen<br />
ist e<strong>in</strong>e Erhebung östlich<br />
von Saarbrücken. Wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
ist „Halberg“ gleichbedeutend<br />
mit „Höhlenberg“;<br />
noch heute ist die Höhle erhalten,<br />
die im Volksmund „Heidenkapelle“<br />
heißt und schon im 3.<br />
Jahrhundert e<strong>in</strong>e Kultstätte war.<br />
Im 18. Jahrhundert amüsierte<br />
sich Fürst Wilhelm He<strong>in</strong>rich<br />
auf dem Halberg auf Schloss<br />
„Montplaisier“. E<strong>in</strong> Barockgarten<br />
mit Wasserspielen wurde<br />
dann unter Fürst Ludwig <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en Englischen Park mit Fasanerie<br />
und F<strong>in</strong>kenhäuschen<br />
umgestaltet. Die französische<br />
Revolution setzte dem fürstlichen<br />
Prunk e<strong>in</strong> Ende, 1793<br />
g<strong>in</strong>g das Schloss <strong>in</strong> Flammen<br />
auf. Schließlich kaufte Carl<br />
Ferd<strong>in</strong>and Stumm das Gelände<br />
und erbaute e<strong>in</strong> neues Schloss,<br />
das heute noch auf dem Halberg<br />
zu sehen ist. E<strong>in</strong>ige bauliche<br />
Veränderungen gab es<br />
nach dem zweiten Weltkrieg.<br />
Heute „residiert“ hier der Saarländische<br />
Rundfunk und e<strong>in</strong><br />
Fe<strong>in</strong>schmeckerlokal.<br />
4 5
Organigramm Unternehmensdaten<br />
Stefan Hans<br />
Anne Ochs<br />
Vertrieb National<br />
He<strong>in</strong>rich Emanuel<br />
Vertrieb<br />
International<br />
Didier He<strong>in</strong>rich<br />
Vertrieb<br />
Frankreich<br />
Hans-Jürgen<br />
Schmitt<br />
Vertriebsorganisation/Versand<br />
Aloys Dies<strong>in</strong>ger<br />
F<strong>in</strong>anzen<br />
Margit Schäfer<br />
F<strong>in</strong>anzbuchhaltung<br />
Wilfried Zapp<br />
Kostenrechnung<br />
Geschäftsführung<br />
Joachim Braun<br />
Vorsitzender<br />
Entwicklung und Vertrieb Investitionen Öffentlichkeitsarbeit<br />
Projektmanagement Qualitätssicherung Produktion<br />
Stefan Hans<br />
Entwicklung und<br />
Vertrieb<br />
Roman Wagner<br />
Produktentwicklung<br />
Christian Rebmann<br />
Werkzeugentwicklung<br />
Prototypen<br />
Christian Breit<br />
CAD-Konstruktion<br />
Markus Hartmann<br />
Kalkulation<br />
Herbert Junk<br />
Senior<br />
Projektmanager<br />
VW-Group<br />
Dirk Blum<br />
Projektmanager<br />
NFZ International<br />
Lutz Scheibe<br />
Projektmanager<br />
DC, Deutz<br />
Frank Ungerbühler<br />
Projektmanager<br />
BMW Group ,<br />
Ford, GM/FIAT<br />
Didier He<strong>in</strong>rich<br />
Projektmanager<br />
PSA/Renault<br />
Geschäftsführung<br />
Aloys Dies<strong>in</strong>ger<br />
F<strong>in</strong>anzen E<strong>in</strong>kauf IT<br />
Controll<strong>in</strong>g Personal Steuern/Recht<br />
Jörg Wilhelmi<br />
Controll<strong>in</strong>g<br />
Carlo Kuntz<br />
E<strong>in</strong>kauf<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> Gießereistandort<br />
Dr. Wolfgang Lenz<br />
Qualitätssicherung<br />
Dr. Wolfgang Lenz<br />
Leiter Werkstoffentwicklung<br />
Egon Ismar<br />
Personal<br />
Joachim Braun<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Bernhard Georges<br />
IT<br />
Joachim Braun<br />
Produktion<br />
Klaus Arnold<br />
Werkleiter<br />
Saarbrücken<br />
Wolfgang Wirth<br />
Werkleiter<br />
Leipzig<br />
Aloys Dies<strong>in</strong>ger<br />
Steuern/Recht<br />
SAARBRÜCKEN<br />
6 7<br />
320<br />
280<br />
240<br />
200<br />
160<br />
120<br />
80<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
Umsatzentwicklung<br />
1994<br />
Kunden<br />
PSA<br />
1995<br />
BMW<br />
1996<br />
GME<br />
Pkw<br />
Produkte Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäuse<br />
Zyl<strong>in</strong>derköpfe<br />
Kurbelwellen<br />
Lagertunnel<br />
1997<br />
DAIMLERCHRYSLER<br />
1998<br />
VW GRUPPE<br />
1999<br />
2000<br />
CASE NEW HOLLAND<br />
2001<br />
SCANIA<br />
Kapazität 200.000 to<br />
Tonnage 2005 172.000 to<br />
2002<br />
RENAULT V.I.<br />
Umsatz <strong>in</strong> Mio<br />
2003<br />
IVECO<br />
Nutzfahrzeuge<br />
2004<br />
CAT PERKINS<br />
2005<br />
DEUTZ<br />
Umsatz 2005 205 Mio. €<br />
Mitarbeiter 1390
8<br />
Grußwort Grußwort<br />
Liebe Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeiter,<br />
wir haben das <strong>250</strong>-jährige Jubiläum<br />
des Gießereistandortes <strong>Brebach</strong><br />
zum Anlass genommen, mit<br />
Ihnen, Ihren Angehörigen und<br />
Freunden e<strong>in</strong>en Tag der offenen<br />
Tür zu feiern. Mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>teressanten<br />
Programm, mit e<strong>in</strong>er<br />
Tombola, die von unseren Lieferanten<br />
mit äußerst attraktiven<br />
Preisen ausgestattet wurde und<br />
mit Essen und Getränken zu<br />
„Halberger Preisen“. Sie haben<br />
die Möglichkeit, Ihren Angehörigen<br />
die vielfältigen Arbeitsplätze<br />
zu zeigen, e<strong>in</strong> Besucherweg<br />
durch alle Produktionsabteilungen<br />
mit zahlreichen Ausstellungsstücken<br />
gewährt E<strong>in</strong>blicke<br />
<strong>in</strong> den Alltag e<strong>in</strong>er Gießerei. Im<br />
Freigelände steht e<strong>in</strong>e Auswahl<br />
von Fahrzeugen, <strong>in</strong> denen Halberger<br />
Produkte ihren Dienst versehen.<br />
Damit wollen wir e<strong>in</strong>mal<br />
beispielhaft zeigen, <strong>in</strong> welch weitem<br />
Spektrum an Pkws, Lkws und<br />
Masch<strong>in</strong>en unsere Blöcke, Köpfe<br />
und Kurbelwellen e<strong>in</strong>gebaut werden.<br />
Da s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>mal alle unsere<br />
langjährigen Kunden wie VW,<br />
Audi, Skoda, Seat, Mercedes-<br />
Benz, BMW, Opel und Peugeot<br />
im Pkw-Bereich, bei den Motoren-<br />
und Lkw-Herstellern s<strong>in</strong>d<br />
es Deutz, Cat Perk<strong>in</strong>s, Iveco,<br />
Renault V.I., Scania und Case<br />
New Holland. Und dann sehen<br />
Sie an e<strong>in</strong>igen für uns überraschenden<br />
Marken, die vielfältige<br />
Zusammenarbeit der Automobil<strong>in</strong>dustrie,<br />
denn da f<strong>in</strong>det sich<br />
auch Smart, Mitsubishi, Alfa<br />
Romeo und sogar Porsche.<br />
Jeder muss sich der Verantwortung<br />
bewusst se<strong>in</strong>, dass diese<br />
Kunden alle auch <strong>in</strong> Zukunft<br />
pünktlich unsere hochwertigen<br />
Produkte erwarten, denn letztlich<br />
s<strong>in</strong>d es die Käufer dieser Fahrzeuge<br />
und Masch<strong>in</strong>en, die unseren<br />
Kunden – und damit uns –<br />
das Geld zur Verfügung stellen,<br />
mit dem wir regelmäßig unsere<br />
Löhne und Gehälter pünktlich<br />
auszahlen können. Gerade die<br />
große Bandbreite unserer Erzeugnisse<br />
und Abnehmer macht<br />
uns gegen Absatzschwankungen<br />
bei e<strong>in</strong>zelnen Marken relativ unabhängig.<br />
Das ist e<strong>in</strong> Wettbewerbsvorteil,<br />
den niemand unterschätzen<br />
darf.<br />
Und wir stehen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zunehmend<br />
härter werdenden Wettbewerb,<br />
auch das soll beim Tag der<br />
offenen Tür nicht vergessen werden.<br />
Gerade weil man an solchen<br />
Jubiläen <strong>in</strong> die Vergangenheit<br />
schaut, sieht man aber auch, dass<br />
Wandel und Anpassung zur Geschichte<br />
des Standortes und der<br />
hier beheimateten Gießereien<br />
gehört. Und selbst die noch relativ<br />
junge Geschichte von Halberg<br />
Guss bietet zahlreiche Beispiele<br />
dafür, wie man auch <strong>in</strong> Krisensituationen<br />
besser und stärker<br />
werden kann. Es gab Anfang der<br />
90-er <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> der „Ära Mörsdorf“<br />
Personalanpassungen, bei der<br />
die Belegschaft von ursprünglich<br />
1700 Mitarbeitern auf rund 1000<br />
schrumpfte. Das war absolut<br />
notwendig, sonst würde es Halberg<br />
Guss heute nicht mehr geben.<br />
In den Folgejahren gelang<br />
es, das Unternehmen zu konsolidieren<br />
und auf die Erfolgsspur<br />
zurückzubr<strong>in</strong>gen.<br />
Durch Akquisitionen <strong>in</strong> Deutschland,<br />
Europa und den USA konn-<br />
ten wir die Kapazität auslasten<br />
und sogar von 140.000 Tonnen<br />
pro Jahr auf 200.000 Tonnen<br />
erhöhen, die Mitarbeiterzahl<br />
wuchs zwischenzeitlich wieder<br />
auf knapp 1.500. Schauen Sie<br />
sich die Autoausstellung im<br />
Werksgelände an: <strong>in</strong> fast allen<br />
Neuanläufen der vergangenen<br />
<strong>Jahre</strong> s<strong>in</strong>d Halberger Entwicklungen<br />
enthalten. Wir haben es<br />
zudem geschafft, uns gegenüber<br />
Leichtmetall neu zu positionieren<br />
und zwar nicht nur im Dieselbereich,<br />
auch bei den neuen<br />
leichten und sparsamen Benz<strong>in</strong>motoren<br />
wird Gusseisen se<strong>in</strong>e<br />
Vorzüge ausspielen.<br />
Die Produkte der Zukunft werden<br />
an Komplexität weiter zunehmen,<br />
die Anforderungen an uns<br />
alle werden auch zukünftig weiter<br />
steigen. Wenn Sie sich Jubiläumsschriften<br />
der vergangenen<br />
100 <strong>Jahre</strong> anschauen, dann<br />
werden Sie feststellen, dass solche<br />
Sätze auch <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />
zum Repertoire der jeweiligen<br />
Kommentatoren <strong>in</strong> fast<br />
allen Branchen gehört haben.<br />
Und Sie werden diese Sätze auch<br />
<strong>in</strong> 25 <strong>Jahre</strong>n wieder f<strong>in</strong>den, wenn<br />
das nächste Jubiläum ansteht.<br />
Wir brauchen uns also vor dieser<br />
Zukunft nicht zu fürchten, nur<br />
wer sich weiterentwickelt und<br />
dem Wettbewerb aus dem Inund<br />
Ausland standhält, wird auf<br />
Dauer weiter am Markt se<strong>in</strong>. Die<br />
Halberger haben <strong>in</strong> ihrer Geschichte<br />
schon mehrfach bewiesen,<br />
zu welchen Leistungen sie<br />
fähig s<strong>in</strong>d. Trotz Rückschlägen,<br />
trotz unerwarteter Entwicklungen<br />
und trotz starker Konkurrenz.<br />
In dieser Jubiläumsbroschüre erhalten<br />
Sie schlaglichtartig e<strong>in</strong>ige<br />
Informationen und Unternehmensdaten<br />
von Halberg Guss<br />
Saarbrücken für das Jahr 2006.<br />
Zum Tag der offenen Tür wünschen<br />
wir allen Mitarbeitern und<br />
Gästen e<strong>in</strong> paar entspannende<br />
Stunden bei guter Unterhaltung.<br />
E<strong>in</strong> herzliches Glückauf und<br />
alles Gute für die Zukunft<br />
Joachim Braun<br />
Aloys Dies<strong>in</strong>ger<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> Gießereistandort 9
Personal Personal<br />
Schon fünf <strong>Jahre</strong> später – 1970 –<br />
war er Leiter der F<strong>in</strong>anzabteilung<br />
und erhielt Handlungsvollmacht,<br />
weitere zwei <strong>Jahre</strong> später war er<br />
Leiter der Verwaltungsabteilung<br />
und zuständig für F<strong>in</strong>anzen, Personal<br />
und E<strong>in</strong>kauf. In den 80er<br />
<strong>Jahre</strong>n entschloss sich die Halbergerhütte,<br />
die Masch<strong>in</strong>enguss-<br />
Aktivitäten <strong>in</strong> Saarbrücken zu<br />
konzentrieren, bis dah<strong>in</strong> existierte<br />
e<strong>in</strong>e Eisengießerei im pfälzischen<br />
Ludwigshafen, die zum<br />
Konzern gehörte. Gerhard Schubert<br />
hatte e<strong>in</strong>en wesentlichen<br />
Anteil an der Abwicklung und<br />
Auflösung des Halberger Standortes<br />
<strong>in</strong> der Vorderpfalz. Es wird<br />
dem damaligen Personalverantwortlichen<br />
Schubert nachgesagt,<br />
dass er den gesamten Prozess, der<br />
auch Entlassungen und Versetzungen<br />
nach sich zog, äußerst<br />
sensibel und e<strong>in</strong>fühlsam zusam-<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> Gießereistandort<br />
Personalchef Schubert<br />
im Ruhestand<br />
Wenige Tage vor se<strong>in</strong>en 64. Geburtstag verabschiedeten Joachim<br />
Braun und Aloys Dies<strong>in</strong>ger im Kreise von Weggefährten und Gästen<br />
den langjährigen Halberger Personalchef Gerhard Schubert.<br />
Er war seit August 1965, also seit fast 41 <strong>Jahre</strong>n, im Unternehmen<br />
tätig, angefangen hatte er se<strong>in</strong>e berufliche Laufbahn im Halberger<br />
Werk <strong>in</strong> Ludwigshafen.<br />
men mit den Betroffenen zu<br />
e<strong>in</strong>em möglichst guten Ende<br />
brachte.<br />
Gerhard Schubert hatte dann<br />
nach se<strong>in</strong>em Wechsel vom Rhe<strong>in</strong><br />
an die Saar natürlich e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tensiven<br />
Anteil an der personellen<br />
Entwicklung von Halberg<br />
Guss hier <strong>in</strong> Saarbrücken und<br />
später auch an den anderen Halberger<br />
Standorten. Leitender Angestellter<br />
wurde er 1987, im November<br />
des darauf folgenden<br />
<strong>Jahre</strong>s erhielt er Prokura und<br />
nahm die Stelle e<strong>in</strong>, die er bis zu<br />
se<strong>in</strong>em Ausscheiden <strong>in</strong>nehatte.<br />
In der vergangenen Periode war<br />
er darüber h<strong>in</strong>aus Mitglied im<br />
Aufsichtsrat als Vertreter der Angestellten.<br />
In direkter Verb<strong>in</strong>dung zu se<strong>in</strong>er<br />
beruflichen Tätigkeit stand das<br />
langjährige ehrenamtlicheEngagement<br />
von Gerhard<br />
Schubert als<br />
Richter an Arbeits-<br />
und Sozialgerichten,<br />
zum<br />
Schluss se<strong>in</strong>er Karriere<br />
beim Landessozialgericht<br />
des Saarlandes.<br />
Über 25 <strong>Jahre</strong> währte<br />
dieses Engagement,<br />
es begann<br />
1980 beim Arbeitsgericht und<br />
beim Landesarbeitsgericht von<br />
Rhe<strong>in</strong>land Pfalz. Damit nicht genug,<br />
er ist auch Leiter der Widerspruchsstelle<br />
der BFA-Saarland<br />
und war als Stellvertreter im<br />
Vorstand der AOK.<br />
In se<strong>in</strong>er Freizeit frönte Schubert<br />
seit vielen <strong>Jahre</strong>n se<strong>in</strong>er Laufleidenschaft.<br />
Alljährlich reist er mit<br />
den deutschen Leichtathleten<br />
<strong>in</strong>s nördliche Afrika, wenn diese<br />
sich im Frühjahr auf die Saison<br />
vorbereiten. Er beteiligt sich dort<br />
an Wüstenmarathonläufen und<br />
nimmt mit schöner Regelmäßigkeit<br />
Spitzenpositionen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Altersklasse e<strong>in</strong>. Und mit genau<br />
so schöner Regelmäßigkeit ärgerte<br />
er sich <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />
darüber, dass es deutlich ältere<br />
Läufer gab, die schneller waren<br />
als er. Damit ist jetzt Schluss,<br />
denn den Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsvorteil der<br />
Pensionisten kann jetzt auch er<br />
nutzen. So war es nur logisch,<br />
dass er als Abschiedsgeschenk e<strong>in</strong><br />
Paar hochwertige Laufschuhe <strong>in</strong><br />
Empfang nehmen konnte. Die<br />
weiteren Erfolge werden sich damit<br />
sicherlich e<strong>in</strong>stellen. In e<strong>in</strong>er<br />
bewegten Dankesrede würdigte<br />
Gerhard Schubert die anwesenden<br />
Gäste und Kollegen und bedankte<br />
sich bei den Geschäftsführern<br />
für die gelungene Abschiedsfeier.<br />
Erich Geibel –<br />
Anfang 2006 verabschiedet<br />
Eigentlich war am 30.9.2003 –<br />
mit 65 also – schon Schluss. Damals<br />
erreichte nämlich der<br />
langjährige Leiter des Technischen<br />
Büros Erich Geibel die<br />
Pensionsgrenze. In zwanzig <strong>Jahre</strong>n<br />
Projektleitung und als Chef<br />
vom Technischen Büro hatte „de<br />
Erich“ die Anlagen von Halberg<br />
Guss, ob Neu- oder Umbauten,<br />
geprägt wie ke<strong>in</strong> anderer.<br />
Er hatte diesem Datum im September<br />
2003 immer mit e<strong>in</strong>er<br />
gewissen Skepsis und e<strong>in</strong>em gesteigerten<br />
Unwohlse<strong>in</strong> entgegengeblickt,<br />
denn er fühlte sich<br />
damals noch nicht dieser Altersklasse<br />
zugehörig, „die spazieren<br />
gehen und nur über Krankheiten<br />
lamentieren“. Also kam es ihm<br />
gerade recht, dass für e<strong>in</strong>e Über-<br />
Neuer Leiter der<br />
Personalabteilung<br />
Egon Ismar, der vom weltweit<br />
agierenden Automobilzulieferer<br />
Faurecia kommt, ist seit über 25<br />
<strong>Jahre</strong>n im Personalwesen tätig,<br />
davon fünfzehn <strong>Jahre</strong> als Personalleiter<br />
und fünf <strong>Jahre</strong> als Human<br />
Resources Director. Er ist 52<br />
<strong>Jahre</strong> alt, verheiratet und Vater<br />
zweier Töchter. Der „Familienmensch“<br />
reist gerne, spielt<br />
Tennis und freut sich darüber,<br />
gangszeit die Stelle des Werkleiters<br />
bei Halberg Guss <strong>in</strong> Leipzig<br />
zu besetzen war. Ihm war geholfen,<br />
der Geschäftsführung war<br />
geholfen und <strong>in</strong> Leipzig war e<strong>in</strong><br />
Vakuum ausgefüllt. Bis Ende<br />
2005 währte se<strong>in</strong>e Unterstützung,<br />
dann übergab er die Ge-<br />
schäfte se<strong>in</strong>em Leipziger Nachfolger.<br />
Auf se<strong>in</strong>en eigenen<br />
Wunsch h<strong>in</strong> gab es ke<strong>in</strong> großes<br />
„Abschiedsbrimborium“, e<strong>in</strong>er<br />
kle<strong>in</strong>en Abschiedsfeier, bei der er<br />
die besten Wünsche der Geschäftsführung<br />
und von langjährigen<br />
Weggefährten mit <strong>in</strong><br />
den verdienten Ruhestand nahm,<br />
konnte er sich schließlich doch<br />
nicht entziehen. Der Halberg hat<br />
e<strong>in</strong> Orig<strong>in</strong>al weniger.<br />
mit se<strong>in</strong>em Hund durch die<br />
elsässischen We<strong>in</strong>berge zu wandern.<br />
Wie se<strong>in</strong> Vorgänger Schubert<br />
ist er seit vielen <strong>Jahre</strong>n als ehrenamtlicher<br />
Richter bei verschiedenen<br />
Arbeits- und Sozialgerichten<br />
tätig. Nahziele bei<br />
Halberg Guss s<strong>in</strong>d die Qualifizierung<br />
der Mitarbeiter und die E<strong>in</strong>führung<br />
e<strong>in</strong>es leistungsbezogenen<br />
Lohnsystems.<br />
10 11
12<br />
Jubilarfeier 2006 Personal<br />
Deutsche, Franzosen, Brasilianer –<br />
Jubilare von Halberg Guss<br />
Strahlender Sonnensche<strong>in</strong> und strahlende Jubilare mit ihren<br />
Partner<strong>in</strong>nen, auch <strong>in</strong> diesem Jahr hat alles gepasst bei der<br />
Jubilarfeier für altgediente Mitarbeiter Mitte Juni im Bistro-<br />
Restaurant Schloss-Halberg.<br />
Beim Cremant-Empfang zu Beg<strong>in</strong>n<br />
der Abendveranstaltung<br />
war’s noch e<strong>in</strong> bisschen steif, mit<br />
zunehmender Dauer des Festes<br />
lockerte sich jedoch die Stimmung.<br />
Auch wenn Joachim<br />
Braun bei se<strong>in</strong>er Würdigung ausführlich<br />
auf die aktuelle kritische<br />
Situation des Unternehmens e<strong>in</strong>g<strong>in</strong>g<br />
mit den Kosten- und Preisproblemen<br />
sowie der momentanen<br />
Diskussion über die Arbeitszeit.<br />
Doch bei den Jubilaren, die für<br />
45, 35 und 25 <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> Diensten<br />
des Unternehmens geehrt wurden,<br />
fand er offene Ohren.<br />
Schließlich haben sie alle Höhen<br />
und Tiefen <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />
erlebt, beide Zustände – wirtschaftlichen<br />
Erfolg und Anpassung<br />
an die Marktsituation – waren<br />
schon mehrfach während ihrer<br />
Berufstätigkeit aktuell. In<br />
vielen Gesprächen wurde ganz<br />
klar der Wille artikuliert, erneut<br />
gegen die nationale und <strong>in</strong>ternationale<br />
Konkurrenz bestehen<br />
zu wollen. Auch Mahmut Celik,<br />
neu im Amt als Betriebsratsvorsitzender,<br />
versprach, alles dafür<br />
zu tun, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu erhalten.<br />
In diesem Jahr gehörten <strong>in</strong>sgesamt<br />
54 Kollegen zu den Jubilaren,<br />
drei von ihnen s<strong>in</strong>d schon<br />
45 <strong>Jahre</strong> bei Halberg Guss. Auf 35<br />
Dienstjahre kommen 27 und auf<br />
25 Dienstjahre 24 Halberger. Alle<br />
bekamen von ihren Vorgesetzten<br />
als Anerkennung e<strong>in</strong>e Jubiläumsuhr<br />
überreicht.<br />
Zu den Gratulanten gehörten<br />
auch M<strong>in</strong>isterpräsident Peter<br />
Müller, Erich Honecker und Helmut<br />
Kohl. Zum<strong>in</strong>dest ihre Stimmen,<br />
denn der saarländische<br />
Parodist Christof Scheid erweckte<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> Gießereistandort<br />
stimmlich Tote zum Leben mit<br />
Grüßen aus dem Jenseits, er imitierte<br />
perfekt den Landesvater<br />
und zog Stars und Sternchen<br />
durch den Kakao. Die rasanten<br />
Rollenwechsel, die Gags, gepaart<br />
mit den passenden Outfits, garantierten<br />
Lachsalven und steigerten<br />
die Stimmung. Nicht zu<br />
vergessen Herry Schmitt, der mit<br />
se<strong>in</strong>em Trio professionell und<br />
mit viel E<strong>in</strong>fühlungsvermögen<br />
für die musikalische Unterhaltung<br />
sorgte. Natürlich gab’s auch<br />
e<strong>in</strong> Festmenü und viele <strong>in</strong>teressante<br />
Gespräche <strong>in</strong> lockerer Atmosphäre<br />
– rundum e<strong>in</strong> gelungener<br />
Abend.<br />
Gratulation l<br />
Unsere Metallurg<strong>in</strong> Jutta Bürger hat den akademischen Titel<br />
e<strong>in</strong>es Dr.-Ing. erworben mit e<strong>in</strong>er Promotion über<br />
Untersuchungen zum E<strong>in</strong>satz Sol-Gel-basierter,<br />
emissionsarmer B<strong>in</strong>demittel für Kerne <strong>in</strong> der<br />
Gießerei-Industrie<br />
Für Kernsande <strong>in</strong> der Gießerei-<br />
Industrie wurden verschiedene<br />
über das Sol-Gel-Verfahren hergestellte<br />
B<strong>in</strong>demittel untersucht. In<br />
der Screen<strong>in</strong>g-Phase g<strong>in</strong>g es um<br />
die Biegefestigkeit und Restdruckfestigkeit<br />
von gepressten Proberiegeln<br />
unter Berücksichtigung<br />
schneller Härtezeiten. Schnell<br />
härtende Zusammensetzungen<br />
mit guten mechanischen Eigenschaften<br />
der Kerne waren Gegenstand<br />
für die weiteren Versuche.<br />
Dabei sollte der Anteil an organischem<br />
Lösemittel reduziert werden.<br />
Das B<strong>in</strong>demittel wurde differential-thermoanalytisch<br />
und<br />
gaschromatographisch untersucht.<br />
Der Wassergehalt und die Viskosität<br />
des B<strong>in</strong>demittels wurden bestimmt.<br />
Die Ausbildung e<strong>in</strong>es<br />
amorphen Netzwerkes nach Härtung<br />
des B<strong>in</strong>demittels konnte<br />
über Röntgendiffraktometrie<br />
nachgewiesen werden.<br />
Optimierte Sol-Gel-B<strong>in</strong>demittel<br />
kamen <strong>in</strong> Formstoffmischungen<br />
auf e<strong>in</strong>er Kernschießmasch<strong>in</strong>e<br />
mit beheiztem Kernkasten (Hot-<br />
Box-Verfahren) zum E<strong>in</strong>satz. Im<br />
Vergleich mit kommerziellen<br />
Kernsand-B<strong>in</strong>demitteln, Wasserglas<br />
und drei organischen B<strong>in</strong>demitteln,<br />
waren die Entwicklung<br />
der mechanischen Eigenschaften<br />
nach Schädigungen<br />
durch Wasser oder erhöhte Luftfeuchtigkeit<br />
im Fokus.<br />
Der Vergleich umfasst außerdem<br />
die gaschromatographische und<br />
massenspektrometrische Bestimmung<br />
der Emissionen und Abgießversuche<br />
im Alum<strong>in</strong>ium-<br />
Kokillenguss. Das verwendete<br />
Sol-Gel-basierte B<strong>in</strong>demittel wies<br />
die gleichen Verarbeitungseigenschaften<br />
wie die kommerziellen<br />
B<strong>in</strong>demittel auf.<br />
13
14<br />
Personal<br />
Gratulation ll<br />
So sehen frischgebackene Diplom<strong>in</strong>genieure<br />
aus. André Masuhr<br />
(li) und Boris Becker (re) mit dem<br />
Leiter der Geme<strong>in</strong>schaftsausbildungsstätte<br />
Halberg (GSH) He<strong>in</strong>z<br />
Fess, der Anfang 2006 <strong>in</strong> den<br />
Ruhestand verabschiedet wurde.<br />
Die beiden Absolventen der<br />
Akademie der Saarwirtschaft<br />
(ASW) wurden zusätzlich zu<br />
ihrem Diplom mit Sonderurkunden<br />
für besondere Leistun-<br />
gen ausgezeichnet. „Studieren<br />
und Geldverdienen“ unter diesem<br />
Motto verläuft das sehr<br />
praxisbezogene Studium. Die<br />
Studierenden haben ganz normale<br />
Ausbildungsverträge mit<br />
den Unternehmen und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
Blöcken zu gleichen Teilen im<br />
Betrieb und an der Akademie.<br />
Zurzeit absolvieren vier Halberger<br />
Studenten diesen Ausbildungsweg.<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> Gießereistandort<br />
Verstärkung für den E<strong>in</strong>kauf –<br />
Hermann-Josef Kaltwasser<br />
Der neue Halberger E<strong>in</strong>käufer<br />
Hermann-Josef Kaltwasser ist e<strong>in</strong><br />
alter Hase <strong>in</strong> der Branche: „Man<br />
kann unschwer erkennen und<br />
sicherlich auch spüren, dass<br />
mich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er beruflichen<br />
Laufbahn – bis heute – der ‚Gießereigeruch’<br />
permanent begleitet<br />
hat. Ebenso wie während der<br />
letzten 20 <strong>Jahre</strong> – über mehrere<br />
spannende Entwicklungsstufen –<br />
me<strong>in</strong>e guten und partnerschaftlichen<br />
Kontakte zur heutigen<br />
Halberg Guss <strong>GmbH</strong>.“ Se<strong>in</strong>e Ausbildung<br />
machte er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Stahlhandelskonzern, seit 1980<br />
war er bei der KHD AG, heute<br />
Deutz. Se<strong>in</strong>e dort zuletzt ausgeübten<br />
Funktionen, Aufgaben<br />
und Verantwortlichkeiten bezogen<br />
sich immer auf die Grundkomponenten<br />
für Motorenguss,<br />
er war Referatsleiter, E<strong>in</strong>kaufsdirektor<br />
und unter anderem mit<br />
dem Aufbau e<strong>in</strong>er „Global-Sourc<strong>in</strong>g-Organisation“<br />
– also dem<br />
weltweiten E<strong>in</strong>kauf – betraut. Der<br />
54-jährige ist verheiratet, hat e<strong>in</strong>e<br />
Tochter und begibt sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Freizeit am liebsten auf Kulturreisen.<br />
E<strong>in</strong>e Kamera ist immer<br />
im Gepäck.<br />
Von ganz tief unten auf den<br />
Halberg – Eckhard Schneider<br />
Der neue Leiter der Gussendbearbeitung<br />
Eckhard Schneider<br />
f<strong>in</strong>g buchstäblich ganz unten an:<br />
Ende 1981 beendete er se<strong>in</strong>e Ausbildung<br />
als Betriebsschlosser unter<br />
Tage, knapp zwei <strong>Jahre</strong> fuhr<br />
er dann täglich auf über 1000<br />
Meter Tiefe e<strong>in</strong>. Da er weiter<br />
kommen wollte, absolvierte er ab<br />
dem W<strong>in</strong>tersemester 1983 e<strong>in</strong><br />
Masch<strong>in</strong>enbaustudium für Bergbau,<br />
ab 1988 betreute der Masch<strong>in</strong>enbau<strong>in</strong>genieur<br />
dann die<br />
Schachtanlagen des Bergwerks<br />
Ensdorf. Und da aller guten D<strong>in</strong>ge<br />
drei s<strong>in</strong>d, arbeitete er sich als<br />
Werksstudent bei der Gesell-<br />
schaft für umweltkompatible<br />
Prozesstechnik und studierte<br />
gleichzeitig an der Universität<br />
des Saarlandes. Im Jahr 2000 beendete<br />
er se<strong>in</strong> Studium mit dem<br />
Diplom. Jetzt führte ihn se<strong>in</strong> Weg<br />
<strong>in</strong> die Automobilzuliefer<strong>in</strong>dustrie,<br />
bis zu se<strong>in</strong>em Wechsel zu<br />
Halberg Guss im März 2006, war<br />
er Projektmanager bei Görtz und<br />
Schiele. Se<strong>in</strong> wichtigstes Ziel ist<br />
der Ausbau und die Weiterentwicklung<br />
der Gussendbearbeitung.<br />
Und sonst? Die Freizeit<br />
gehört se<strong>in</strong>er Frau, der dreijährigen<br />
Tochter und seit kurzem dem<br />
neuen Fahrrad.<br />
Personal<br />
15
Umweltpakt<br />
Halberg Guss ist Mitglied<br />
im Umweltpakt Saar<br />
Seit 2002 bereits ist bei Halberg Guss Saarbrücken das Umweltmanagementsystem<br />
DIN EN ISO 14001 e<strong>in</strong>geführt, im April 2006<br />
erfolgte der Beitritt zum Umweltpakt Saar.<br />
In der Präambel des Umweltpaktes<br />
steht die Verpflichtung: „Der<br />
Umweltpakt Saar ist e<strong>in</strong>e freiwillige<br />
Vere<strong>in</strong>barung zwischen der<br />
Saarländischen Landesregierung<br />
und der saarländischen Wirtschaft.<br />
Mit dieser Vere<strong>in</strong>barung<br />
soll der Umweltschutz im partnerschaftlichen<br />
Dialog zwischen<br />
Landesregierung und Wirtschaft<br />
ausgebaut und auf der Basis e<strong>in</strong>er<br />
dauerhaft umweltverträglichen<br />
Entwicklung ökonomisch s<strong>in</strong>nvoll<br />
gesichert und gefördert werden.<br />
Partner des Umweltpaktes<br />
auf der Wirtschaftsseite s<strong>in</strong>d<br />
gemäß der saarländischen Landesverfassung<br />
sowohl Arbeitgeber<br />
als auch Arbeitnehmer, vertreten<br />
durch die Vere<strong>in</strong>igung der<br />
saarländischen Unternehmensverbände,<br />
die Industrie- und<br />
Handelskammer, die Handwerkskammer<br />
und die Arbeitskammer.“<br />
Halberg Guss ist sich se<strong>in</strong>er Verantwortung<br />
als großes und alte<strong>in</strong>gesessenes<br />
Unternehmen der<br />
Schwer<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong> Saarbrücken<br />
bewusst, deshalb war es nur logisch<br />
und konsequent, den Umweltpakt<br />
Saar zu unterstützen<br />
und beizutreten. Bei e<strong>in</strong>em Emp-<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> Gießereistandort<br />
fang <strong>in</strong> der Staatskanzlei nahm<br />
Joachim Braun aus den Händen<br />
von M<strong>in</strong>isterpräsident Peter Müller<br />
und im Beise<strong>in</strong> von Umweltm<strong>in</strong>ister<br />
Stefan Mörsdorf die Beitrittsurkunde<br />
entgegen. Müller<br />
hob <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Laudatio hervor:<br />
„Unser Ansatz, auf partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit zu setzen,<br />
um damit mehr Umweltschutz<br />
zu erreichen, hat sich bewährt.“<br />
Für Halberg Guss ist dieser Pakt<br />
sowohl e<strong>in</strong> Zeichen an die Mitarbeiter<br />
und die Nachbarn im<br />
Umfeld der Gießerei, als auch an<br />
alle Kunden, die sich selbst hohen<br />
Umweltzielen verpflichtet<br />
fühlen.<br />
Weitere Details und zusätzliche<br />
Informationen unter<br />
www.umweltpakt.saarland.de<br />
Ziel des HPS ist es, alle Mitarbeiter<br />
stärker an den Verbesserungsprozess<br />
zu b<strong>in</strong>den, sowie<br />
die Verbesserungen unbürokratisch<br />
und zeitnah umzusetzen<br />
und zu erhalten.<br />
Der Mitarbeiter soll bei diesem<br />
System im Mittelpunkt stehen,<br />
se<strong>in</strong> Wissen, se<strong>in</strong> Können und<br />
se<strong>in</strong>e Motivation s<strong>in</strong>d die wichtigsten<br />
Erfolgsfaktoren. Ziel ist es<br />
die Fähigkeiten jedes Mitarbeiters<br />
nach Möglichkeit optimal zu<br />
nutzen.<br />
Das s<strong>in</strong>d die wichtigsten<br />
Themen:<br />
� Ordnung und Sauberkeit<br />
� Arbeitssicherheit<br />
� Qualität<br />
� Verfügbarkeit<br />
� Takt<br />
� Verschwendung<br />
Was bisher geschah:<br />
In der Halle 7b (Kernmacherei)<br />
wurde e<strong>in</strong>e Pilotgruppe gegründet.<br />
An der Masch<strong>in</strong>e 7 arbeitet<br />
pro Schicht e<strong>in</strong> HPS-Team von bis<br />
zu fünf Mitarbeiten im S<strong>in</strong>ne des<br />
Produktionssystems. Der erste<br />
Themenblock „Ordnung und<br />
Sauberkeit“ ist mittlerweile bei<br />
den meisten Mitarbeitern der<br />
Teams umgesetzt und Arbeitsstandard.<br />
In der ersten Stufe geht es darum<br />
zu überprüfen, welche Gegenstände<br />
sich im Arbeitsbereich bef<strong>in</strong>den<br />
und ob es sich dabei um<br />
notwendige Gegenstände handelt.<br />
„Notwendige Gegenstände“ wer-<br />
den regelmäßig, das heißt täglich<br />
oder wöchentlich benötigt. Alles<br />
andere wird entfernt. Des Weiteren<br />
ist darauf zu achten, dass der<br />
Arbeitsbereich immer sauber ist,<br />
also die Masch<strong>in</strong>en, Werkzeuge,<br />
Arbeitsflächen und das Umfeld.<br />
„Sauber“ heißt: ke<strong>in</strong> Abfall und<br />
Schmutz im Arbeitsbereich. In<br />
Stufe zwei erhalten alle notwendigen<br />
Gegenstände e<strong>in</strong>en fest<br />
def<strong>in</strong>ierten Platz. Alle Bereiche<br />
s<strong>in</strong>d klar gekennzeichnet. Unter<br />
„Bereiche“ verstehen wir Flure,<br />
Wege, Arbeitsplätze. Stufe drei<br />
sieht vor die Ursachen der Verschmutzung<br />
zu beseitigen.<br />
Vorraussetzung zum Funktionieren<br />
der Systems:<br />
� Direkte Umsetzung der<br />
Verbesserungsvorschläge<br />
Produktionssystem<br />
Halberg Guss Produktionssystem – HPS<br />
Der Anfang ist gemacht. Zum <strong>Jahre</strong>sbeg<strong>in</strong>n startete e<strong>in</strong>e Pilotgruppe<br />
<strong>in</strong> der Kernmacherei <strong>in</strong> Halle 7 e<strong>in</strong> Projekt, das erste sichtbare<br />
Erfolge vorweisen kann. Das Halberg Guss Produktionssystem<br />
– HPS.<br />
� Vollständige Unterstützung<br />
durch die Vorgesetzten<br />
� Schichtübergreifende Zu-sammenarbeit<br />
der Mitarbeiter<br />
Auch wenn es momentan noch<br />
bei allen genannten Punkten Defizite<br />
gibt, s<strong>in</strong>d erste Änderungen<br />
und Erfolge zu erkennen. Es wird<br />
vor allem versucht auf, die Wünsche<br />
und Vorschläge der Mitarbeiter<br />
besser e<strong>in</strong>zugehen und Änderungen<br />
direkt umzusetzen. In<br />
Zukunft sollen am Beispiel der<br />
bereits gegründeten HPS-Teams<br />
die Arbeitsweise und die dah<strong>in</strong>ter<br />
steckende Philosophie Schritt<br />
für Schritt auf weitere HPS-Teams<br />
übertragen werden. Bemerkenswert<br />
ist, dass von Beg<strong>in</strong>n an, Mitarbeiter<br />
anderer Masch<strong>in</strong>en selbstständig<br />
angefangen haben, nach<br />
dem Vorbild der bestehenden<br />
HPSTeams zu arbeiten. Verantwortlich<br />
für die unternehmensweite<br />
E<strong>in</strong>führung des HPS ist<br />
André Masuhr.<br />
16 17
18<br />
Technik<br />
Downsiz<strong>in</strong>g – Renaissance für Grauguss<br />
Alle Ziele waren ehrgeizig: die Produktionskosten mussten ger<strong>in</strong>g,<br />
das Rohteilgewicht niedrig und die Belastbarkeit hoch se<strong>in</strong>. Entstanden<br />
ist e<strong>in</strong> multifunktionales und leichtes (29 kg) Großserien-<br />
Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäuse aus Grauguss (GJL <strong>250</strong>).<br />
E<strong>in</strong>e Reihe von Sonderfunktionen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> das Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäuse<br />
(ZKG) <strong>in</strong>tegriert Die<br />
Open-Deck-Konstruktion enthält<br />
e<strong>in</strong>en zusätzlichen Wasserleitkanal<br />
zur Querstromkühlung,<br />
e<strong>in</strong>en vorgegossenen Ölrücklaufkanal<br />
und e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gegossenes<br />
Ölpeilstabführungsrohr. Das Bogendesign<br />
sorgt im Kurbelbereich<br />
für e<strong>in</strong>e bessere Versteifung,<br />
die Ölversorgung des Ölkühlers<br />
im Stirnkern ist e<strong>in</strong>gegossen. Der<br />
Optimierung der Herstellungskosten<br />
dient das „liegende“<br />
Gießen mit vier ZKG im Formkasten,<br />
acht Kerne entstehen im<br />
Coldbox-, zwei werden im Cron<strong>in</strong>gverfahren<br />
hergestellt. E<strong>in</strong>e<br />
Besonderheit liegt auch <strong>in</strong> der<br />
Justage: ebenso wie bei der<br />
Transferanlage mussten mehrere<br />
Baureihen auf der gleichen Masch<strong>in</strong>e<br />
laufen. Das heißt, die<br />
Konstrukteure von drei unterschiedlichen<br />
Baureihen mussten<br />
geme<strong>in</strong>same Punkte für die Erstjustage<br />
f<strong>in</strong>den. Alle Ziele wurden<br />
erreicht.<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> Gießereistandort<br />
Soweit die Produktbeschreibung<br />
<strong>in</strong> „entwicklerdeutsch“. E<strong>in</strong>gesetzt<br />
wird das Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäuse<br />
im Golf GT, der <strong>in</strong> diesen<br />
Tagen auf den Markt gekommen<br />
ist. Der „TSI-Motor“ schöpft<br />
aus nur 1,4-Litern Hubraum sage<br />
und schreibe 170 PS, für e<strong>in</strong>e<br />
solche Leistungsentfaltung waren<br />
bis dato m<strong>in</strong>destens 2,5-Liter<br />
Hubraum notwendig. Mit e<strong>in</strong>em<br />
maximalen Drehmoment von<br />
225/1.750-4.500 Nm bei 1/m<strong>in</strong><br />
beschleunigt der TSI <strong>in</strong> knapp 8<br />
Sekunden von 0 auf 100 und erreicht<br />
e<strong>in</strong>e Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
von 220 km/h. Der Verbrauch<br />
liegt bei nur 7,2 - 7,4<br />
Litern Kraftstoff auf hundert<br />
Kilometer. Diese ernorme Leistungsentfaltung<br />
ist deshalb<br />
möglich, weil dem TSI-Motor sowohl<br />
e<strong>in</strong> Kompressor als auch e<strong>in</strong><br />
Turbolader Druckluft e<strong>in</strong>atmen<br />
und für e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Elastizität<br />
bei nur 1,390 Litern Hubraum<br />
sorgen. Nicht nur die Ziele der<br />
Gießerei wurden also erreicht,<br />
sondern auch die für den Endkunden:<br />
Fahrspaß mit hoher<br />
Leistung und günstigem Verbrauch.<br />
Dies bedeutet auch e<strong>in</strong>e<br />
ger<strong>in</strong>gere Umweltbelastung, zusätzlich<br />
unterstützt durch e<strong>in</strong>en<br />
Dreiwegekatalysator mit Lambdasonde.<br />
Und der niedrige Hubraum<br />
kostet weniger Steuern.<br />
Alle Ziele erreicht.<br />
Downsiz<strong>in</strong>g – Randschichtmetallurgie<br />
ermöglicht gute Bearbeitbarkeit <strong>in</strong> den<br />
Zyl<strong>in</strong>derläufen<br />
Zur Gewichtsreduzierung beim Antriebsaggregat von PKW-<br />
Verbrennungsmotoren werden Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäuse (ZKG) aus<br />
Gusseisen mit Vermiculargraphit (GJV) hergestellt, weil dieser<br />
Werkstoff die Substitution hubraumstärkerer durch hubraumschwächere<br />
Motoren bei m<strong>in</strong>destens gleicher Leistung ermöglicht.<br />
Basis dieses so genannten „Downsiz<strong>in</strong>g“ ist die höhere Festigkeit<br />
von GJV gegenüber Gusseisen mit Lamellengraphit (GJL).<br />
Aber die Werkzeugstandzeiten<br />
bei der Bearbeitung von GJV s<strong>in</strong>d<br />
ger<strong>in</strong>ger als beim Werkstoff GJL.<br />
Ziel ist es, diesen wirtschaftlichen<br />
Nachteil der höheren Bearbeitungskosten<br />
durch e<strong>in</strong> besser<br />
bearbeitbares aber dennoch<br />
hochfestes, also sehr <strong>in</strong>novatives<br />
ZKG zu beseitigen. An den bearbeitungs<strong>in</strong>tensiven<br />
Stellen, den<br />
Zyl<strong>in</strong>derläufen, soll das ZKG partiell<br />
e<strong>in</strong>en Gefügegradient <strong>in</strong> radialer<br />
Richtung von GJL nach<br />
GJV aufweisen. Dies soll die gute<br />
Bearbeitung ermöglichen. Im<br />
Übrigen soll es an den Hauptbelastungsorten<br />
aus dem höher beanspruchbaren<br />
GJV bestehen.<br />
Den Entwicklern bei Halberg<br />
Guss ist es gelungen e<strong>in</strong>en derartigen<br />
VW 4-Zyl<strong>in</strong>der Prototyp<br />
herzustellen. Die Metallurgieund<br />
Werkstoffentwicklung hat<br />
das dazu notwendige neue Wissen<br />
um die Wirkmechanismen<br />
der Randschichtmetallurgie erworben.<br />
Die GJL-Schichtdicke<br />
des Gefügegradienten liegt im<br />
Bereich der Bearbeitungszugabe,<br />
der Lagerbereich erfüllt die Festigkeitsanforderung<br />
von m<strong>in</strong>. 400<br />
MPa. Die GJL-Schichtdicke nimmt<br />
von der Zyl<strong>in</strong>derwurzel <strong>in</strong> Richtung<br />
Kopfplatte ab. Es konnte<br />
nachgewiesen werden, dass die<br />
Kristallstruktur, schwefelhaltiges Salz<br />
Gradientengefüge<br />
Technik<br />
Ausprägung der GJL-Schichtdicke<br />
aus dem Temperaturgradienten<br />
im Kern <strong>in</strong> Zyl<strong>in</strong>derlängsrichtung<br />
resultiert und damit<br />
geometriebed<strong>in</strong>gt ist.<br />
Der nächste Meilenste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />
Randschichtmetallurgie ist die<br />
Vergleichmäßigung der GJL-<br />
Schichtdicke. Zugleich soll die<br />
Bearbeitungszugabe auf die GJL-<br />
Schichtdicke abgestimmt werden.<br />
Es wird daran gearbeitet die<br />
Bearbeitungszugabe zu reduzieren.<br />
Diese Verr<strong>in</strong>gerung des Gesamtspanvolumens<br />
würde die<br />
Werkzeugstandzeit bei der Bearbeitung<br />
e<strong>in</strong>es Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäuses<br />
mit Gradienten noch<br />
erhöhen und soll so zu e<strong>in</strong>er weiteren<br />
Kostenersparnis bei der Bearbeitung<br />
beitragen.<br />
Das technische Ziel muss zusammen<br />
mit dem wirtschaftlichen<br />
Ziel erreicht werden: Die Gegenüberstellung<br />
der Kostenersparnis<br />
bei der Bearbeitung mit<br />
dem Mehraufwand für die erweiterte<br />
und modifizierte Produktionstechnik<br />
zur Herstellung<br />
des neuartigen ZKG muss kostenneutral<br />
für den Kunden ausfallen.<br />
An dieses wirtschaftliche<br />
Ziel ist die Entwicklung der Produktionstechnik<br />
vom Prototyp<br />
zur Kle<strong>in</strong>serie im abschließenden<br />
Projektverlauf gebunden. Nur<br />
dann wird die großserientechnische<br />
Herstellung des neuartigen<br />
ZKG realisiert werden können.<br />
Autoren: Herbert Junk,<br />
Dirk Radebach, Andreas Spick<br />
19
Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäuse<br />
für die Großserie<br />
<strong>Eisenguss</strong>werkstoffe gew<strong>in</strong>nen für die Anwendung bei Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäusen<br />
im Motorenbau wieder deutlicher an Attraktivität.<br />
Hervorragende Gleiteigenschaften <strong>in</strong> den Zyl<strong>in</strong>derlaufbahnen,<br />
hohe Festigkeiten, ger<strong>in</strong>ge Warmverformung und e<strong>in</strong> ausgezeichnetes<br />
Kosten-/Nutzen-Verhältnis s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige Faktoren,<br />
die dazu führen.<br />
Drei unterschiedliche Bereiche<br />
s<strong>in</strong>d im Wesentlichen im Fokus<br />
der Betrachtung: Das Motoren-<br />
Design, die Fertigungsverfahren<br />
<strong>in</strong> der Gießerei und die zerspanende<br />
Bearbeitung. Dabei geht es<br />
immer um die gegenseitigen<br />
Wechselwirkungen zwischen den<br />
Prozessen <strong>in</strong> der Gießerei und<br />
den Gehäusefunktionen. E<strong>in</strong>en<br />
Überblick über die Anforderungen<br />
an die Bauteilentwicklung<br />
gibt die Tabelle 1 wieder.<br />
Anforderungen Anforderungen Antworten<br />
der Motorkonstruktion der Bearbeitung der Gießerei<br />
niedriges Gewicht, hohe ausreichende Streifigkeit gegossene Ölkanäle,<br />
spezifische Leistung für Maßstabilität Aussparungen,<br />
Reduzierung der Butzen<br />
hohe Zünddrücke, hohe ger<strong>in</strong>ge Werkstoffunter- hochfeste Werkstoffe,<br />
Leistung, gute Abgasnorm, schiede im Bauteil, große funktionsbezogene<br />
Reduzierung des Wechsel<strong>in</strong>tervalle für das Werkstoffeigenschaften<br />
Kraftstoffverbrauchs Werkzeug (Produktions- <strong>in</strong>nerhalb des Bauteils<br />
ablauf, Kosten)<br />
Multifunktionsbauteile mit Entfall von Bearbeitungs- Erhöhung der Teilkomplexität,<br />
Ölkanälen, Wasserpumpe, operationen am Bauteil Druckölkanäle, <strong>in</strong>tegrierte<br />
Olfilter oder an Anbauteilen Funktionen: Ölfiltergehäuse,<br />
Wasserpumpengehäuse<br />
20<br />
Technik Technik<br />
Tabelle 1: Anforderungen an die<br />
Bauteilentwicklung<br />
Die Werkstoffentwicklung<br />
Schichtguss<br />
Frühere Entwicklungsarbeiten<br />
von Halberg Guss erhielten neue<br />
Impulse durch die Ergebnisse<br />
über den Schichtguss bei Alum<strong>in</strong>ium-Zyl<strong>in</strong>derköpfen<br />
– präsentiert<br />
von Prof. Rüdiger Bähr bei<br />
der VDI-Tagung „Gießtechnik im<br />
Motorenbau“ 2003 <strong>in</strong> Magdeburg.<br />
Halberg Guss hat <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit VW und der<br />
Firma Inferta die Grundidee auf<br />
die Fertigung für Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäuse<br />
mit Gusseisen übertragen:<br />
e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation der beiden<br />
Werkstoffe GJV und GJL.<br />
Der höherfeste Werkstoff sollte<br />
im Kurbelraumbereich, der<br />
Werkstoff, mit den besseren tribologischen<br />
Eigenschaften und<br />
der erheblich besseren Bearbeitbarkeit<br />
im Zyl<strong>in</strong>derbereich des<br />
Kurbelgehäuses e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Als Verfahren<br />
wurde stehendes Gie-<br />
ßen gewählt, der Ölwannenflansch<br />
lag<br />
unten. Aufgrund der<br />
Erstarrungsmechanismen<br />
ist es bei den<br />
Eisenwerkstoffen<br />
nicht möglich, beide<br />
Werkstoffarten zeitlich<br />
versetzt zu gießen.<br />
Die Form wurde um 180° gedreht,<br />
die Anschnitte erfolgten<br />
von der Zyl<strong>in</strong>derkopffläche her.<br />
E<strong>in</strong> Grund für diese Maßnahme<br />
liegt <strong>in</strong> den unterschiedlichen<br />
Materialdichten der Werkstoffe<br />
GJL und GJV. Der überwiegende<br />
Teil der Kopffläche des Topdecks<br />
wurde als Anschnittfläche gewählt,<br />
die Gießzeit zur Vermeidung<br />
von Kaltläufen dem dünnwandigen<br />
ZKG angepasst. E<strong>in</strong>e<br />
schlechtere Entgasung des Wassermantelkerns<br />
während des<br />
Gießens wurde dabei bewusst <strong>in</strong><br />
Kauf genommen. In den Abgüssen,<br />
die mit diesem Anschnittsystem<br />
erfolgten, wurden <strong>in</strong> den<br />
e<strong>in</strong>zelnen Bereichen des Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäuses<br />
extreme Vermischungen<br />
des Materials festgestellt<br />
(Bild 1).<br />
Bild 1: Verteilung des Magnesium-Gehalts<br />
über das ZKG<br />
Die Ergebnisse aus dem Alum<strong>in</strong>iumbereich<br />
s<strong>in</strong>d nicht auf Gusseisenwerkstoffe<br />
übertragbar, besonders<br />
das Strömungsverhalten<br />
beim Füllen der Formen ist verantwortlich<br />
für die schlechten Ergebnisse<br />
der Versuchsreihe.<br />
Verbundguss<br />
Um die genannten Vorteile für<br />
das Bauteil zu erzielen, arbeiten<br />
zurzeit im Rahmen e<strong>in</strong>es BMBF-<br />
Projektes Volkswagen, das Institut<br />
für neue Materialien an der<br />
Universität des Saarlandes, das<br />
Fraunhofer-Institut für zerstörungsfreie<br />
Prüfverfahren und Halberg<br />
Guss <strong>in</strong>tensiv zusammen.<br />
Ziel ist es, e<strong>in</strong> Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäuse<br />
aus GJV zu gießen, die<br />
Zyl<strong>in</strong>derwand soll dabei durch<br />
Bee<strong>in</strong>flussung der Oberfläche<br />
während des Gießens <strong>in</strong> GJL umgewandelt<br />
werden (Bild 2).<br />
Bild 2: Werkstoffverteilung im ZKG<br />
Erste Versuche mit Methoden der<br />
Randschichtmetallurgie unter<br />
E<strong>in</strong>satz unterschiedlicher Preformen<br />
zeigen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e erfolgversprechende<br />
Richtung.<br />
Motordesign<br />
E<strong>in</strong>e große Struktursteifigkeit ist<br />
Voraussetzung für Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäuse<br />
als Kernstück des Motors.<br />
Diese wird zum e<strong>in</strong>en erreicht<br />
durch die Integration von<br />
Funktionen <strong>in</strong> das ZKG: Ölrücklauf,<br />
Entlüftungskanäle und Ausgleichwellen<br />
tragen <strong>in</strong> hohem<br />
Maße zu diesen Versteifungen<br />
bei. Zum anderen verbessert e<strong>in</strong>e<br />
entsprechende Formgebung der<br />
Außenstruktur, das Bogendesign,<br />
die Steifigkeit sowie die Akustik<br />
des Teiles. Dieses Außendesign<br />
von zeitgemäßen ZKG kann mit<br />
Wanddicken abhängig vom Hubraum<br />
der ZKG zwischen 2,5 bis<br />
3,5 mm durch die Gießerei ausgeführt<br />
werden. Wanddicken<br />
zwischen Kernpartien, sofern<br />
diese nicht höheren Anforderungen<br />
unterliegen, werden dabei<br />
konstruktiv im unteren Bereich<br />
der Nom<strong>in</strong>almaße gefertigt.<br />
Außenbereiche unterliegen<br />
unterschiedlichen gießtechnischen<br />
Anforderungen, die später<br />
betrachtet werden. Auf zusätzliche<br />
außenliegende Tragholme<br />
kann bei dieser Konzeption ver-<br />
zichtet werden. Repräsentative,<br />
unter diesen Gesichtspunkten<br />
konstruierte ZKG, die mit den<br />
entsprechenden Motoren <strong>in</strong> letzter<br />
Zeit <strong>in</strong> Serie g<strong>in</strong>gen, s<strong>in</strong>d:<br />
Opel 1,4-l-Benz<strong>in</strong> Fam 0 und 1,6l-Benz<strong>in</strong><br />
Fam I; Mercedes 1,5l/2,0-l-Diesel;<br />
VW 2,0 l TDI,<br />
VW/Audi 2,5 l Benz<strong>in</strong><br />
Der entscheidende Faktor ist die<br />
solide 3D-Konstruktion des gesamten<br />
ZKG. Die Bedeutung der Struktur<br />
und der 3D-Konstruktion<br />
kommt auch <strong>in</strong> Bild 3 zur Geltung.<br />
Aufgetragen ist das spezifische<br />
Leistungsgewicht über der Literleistung<br />
für die ZKG, die <strong>in</strong> den<br />
entsprechenden Motoren e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal<br />
s<strong>in</strong>d die Verbrennungsverfahren<br />
Diesel und<br />
Benz<strong>in</strong> sowie die Werkstoffe der<br />
ZKG berücksichtigt. Die Reduzierung<br />
des Leistungsgewichts<br />
gegenüber Vorgänger-Applikationen<br />
liegt <strong>in</strong> der Größenordung<br />
von m<strong>in</strong>destens 20 %. Dieses Potential<br />
ist nicht nur auf die verbesserte<br />
Struktur-Konstruktion,<br />
sondern auch auf Verbesserungen<br />
und die effizientere Nutzung<br />
des Werkstoffes zurückzuführen.<br />
Die Reduzierung der Fertigungs-<br />
toleranzen <strong>in</strong>nerhalb der Strukturen<br />
des ZKG ist e<strong>in</strong> weiterer<br />
wichtiger Punkt, ZKG mit niedrigem<br />
Gewicht für Großserienmotoren<br />
e<strong>in</strong>zusetzen. Verbesserungen<br />
des Gesamtprozesses<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Gießerei ermöglichen<br />
bei ZKG < 1,5 l Hubraum<br />
e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>engung der Toleranz auf<br />
± 0,5 mm bei liegend gegossenen<br />
ZKG. Nach dem gleichen Verfahren<br />
hergestellte ZKG > 1,5 l<br />
Hubraum benötigen e<strong>in</strong>e Toleranz<br />
von ± 0,8 mm.<br />
Fertigungsprozesse und<br />
Prüftechnik<br />
Bild 3: Spezifische Leistung und Leistungsgewicht verschiedener Motoren<br />
Die Fertigungsprozesse s<strong>in</strong>d<br />
durch folgende Kriterien gekennzeichnet:<br />
� konsequente Anpassung des<br />
Kerndesigns an Motorfunktion<br />
und Fertigungsprozess<br />
h<strong>in</strong>sichtlich Kerngeometrie,<br />
Kernkomplexität, Kernformstoff<br />
(Sandart), Kernpositionierung,<br />
� E<strong>in</strong>schränkung der Fertigungsparameter:<br />
Natursande -><br />
Regeneratsand mit exakt def<strong>in</strong>ierten<br />
Eigenschaften (AFS<br />
60 ± 4-> AFS 60 ± 1,2) und<br />
verr<strong>in</strong>gerter Streuung im<br />
Wärmeausdehnungskoeffizienten,<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> Gießereistandort 21
22<br />
Technik<br />
� E<strong>in</strong>schränkung der Prozessparameter<br />
Formherstellung gegenüber<br />
traditionellen ZKG,<br />
Formhärte, Verdichtbarkeit,<br />
� E<strong>in</strong>satz von Kernb<strong>in</strong>demittel<br />
mit reduzierter Schw<strong>in</strong>dung/<br />
Längenausdehnung bei gleichzeitiger<br />
Verbesserung des Umweltverhaltens.<br />
Für die Prüftechnik gelten:<br />
� Optimierung der Fertigung<br />
durch automatische Prüfsysteme:<br />
Lecktest Kurbelraum,<br />
Durchgängigkeit von Ölkanälen<br />
mittels optischer-,<br />
hydraulischer- oder Ultraschallmessung;Oberflächenfehler:<br />
„Visolution“ f<strong>in</strong>det<br />
Ausbrüche, Vertiefungen und<br />
Beschädigungen<br />
� Null-Fehler-Strategie<br />
� automatische Prüfspektren<br />
im Fertigungsprozess: Kontrolle<br />
der chemischen Analyse,<br />
Legierungsmittelzugabe,<br />
Gießstrahlimpfung, Gießtemperatur<br />
(Bild 4)<br />
Fertigung <strong>in</strong> der Gießerei<br />
Die Fertigungsverfahren liegendes<br />
oder stehendes Gießen haben<br />
e<strong>in</strong>en entscheidenden E<strong>in</strong>fluss<br />
auf Strukturwanddicken und<br />
Festigkeiten des Werkstoffs.<br />
Der E<strong>in</strong>satz hochvergüteter, modifizierter<br />
Werkzeugstähle für<br />
die Gießereimodelle, lassen wirtschaftliche,<br />
maßgenaue Abformungen<br />
über wesentlich längere<br />
Zeiträume zu. E<strong>in</strong>schränkungen<br />
gibt es im Bereich der Kernlager<br />
und beim Aufbau von Kernpaketen.<br />
E<strong>in</strong> gezielter E<strong>in</strong>satz von regenerierten<br />
Sanden sowie die<br />
Schlichtung von Kernpaketen<br />
führen dazu, die Maßhaltigkeit<br />
der Gussteile zu verbessern. Optimierungen<br />
beim Abformen<br />
und die Verwendung von Luftimpulsformanlagen<br />
bewirken<br />
die geschilderten Toleranze<strong>in</strong>schränkungen.<br />
Optimierungspotenzial: Die Umstellung<br />
des Fertigungsverfahrens<br />
<strong>in</strong> der Gießerei auf stehen-<br />
Bild 4 a+b: Lösungswege mittels<br />
Prüftechnik<br />
des Gießen erlaubt zum e<strong>in</strong>en<br />
für ZKG e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>engung der Toleranz<br />
auf ± 0,5 mm. Durch die<br />
geänderten Anschnitte und die<br />
geänderte Abkühlung ist auch<br />
mit deutlich verbesserten Werkstoffeigenschaften<br />
zu rechnen<br />
(Tabelle 2).<br />
Die Gießerei muss dabei, um die<br />
geforderten Eigenschaften zu erzielen,<br />
die Möglichkeit für das<br />
„Fe<strong>in</strong>tunen“ der Legierung haben.<br />
Nur so ist es möglich, die geforderten<br />
Fertigungsparameter e<strong>in</strong>zuhalten.<br />
Bearbeitung von ZKG<br />
Die Bearbeitung von Großserien-<br />
Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäusen wird<br />
entweder auf Transferl<strong>in</strong>ien oder<br />
auf Bearbeitungszentren durchgeführt.<br />
Erstere mit dem Vorteil<br />
von ger<strong>in</strong>gen Taktzeiten und den<br />
Stückzahlen angepassten Investitionen;<br />
Bearbeitungszentren<br />
s<strong>in</strong>d hochflexibel bei Änderungen<br />
und beanspruchen deshalb<br />
höhere Investitionssummen. Die<br />
Anforderungen, die an Motorblöcke<br />
und Schneidmittel und<br />
Anlagen gestellt werden, s<strong>in</strong>d:<br />
� hohe Anlagenverfügbarkeit<br />
� hohe Wiederholgenauigkeit<br />
� gute Bearbeitbarkeit<br />
� hohe Werkzeugstandzeiten<br />
� Flexibilität<br />
Oft wird bei der Planung von<br />
neuen Anlagen das Augenmerk<br />
auf die Werkstoffzielvorgabe an<br />
der Sollprüfstelle des ZKG gelegt.<br />
Es wird dabei außer Acht gelassen,<br />
dass das Bauteil ZKG unterschiedliche<br />
Gefügeanteile über<br />
das gesamte Bauteil haben kann,<br />
Merkmal Stehendes Gießen Liegendes Gießen<br />
Toleranzen ± 0,5 mm ± 0,5 mm bei Hubraum<br />
für Maßstabilität kle<strong>in</strong>er als 1,5 l<br />
± 0,8 mm bei Hubraum<br />
größer als 1,5 l<br />
Festigkeit Rm = 120 % im Lager Rm = 100 % im Lager,<br />
Werkstoff mit gleicher<br />
chemischer Analyse<br />
Härte Delta HB bei 30 HB, 5/750 Delta HB bei 40 HB, 5/750<br />
Gefüge perlitisch: Gefahr für Bildung perlitisch <strong>in</strong> Sollprüfstellen:<br />
von Karbiden aufgrund geänderter Grundgefüge zum Teil Karbide <strong>in</strong><br />
Formfüllung niedriger Dünnwandbereichen bei hochfesten<br />
Werkstoffen<br />
Tabelle 2: Vergleich der Fertigungsverfahren stehendes und liegendes Gießen<br />
bed<strong>in</strong>gt durch Abkühlungs- und<br />
Strömungsvorgänge während<br />
des Fertigungsprozesses. Besonders<br />
wichtig s<strong>in</strong>d deshalb der E<strong>in</strong><br />
Bild 5: Unterschiedliche Werkstoffeigenschaften<br />
fluss durch Legierungselemente<br />
und die unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften<br />
im ZKG. Anhand<br />
von Erstarrungssimulationen<br />
und anschließenden Gießversuchen<br />
wurden exemplarisch<br />
die Werkstoffeigenschaften an<br />
Gussteilen mit dünnen Wandstärken<br />
berechnet bzw. bestimmt.<br />
Über die Abkühlgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
ist es leicht möglich, solche Stellen<br />
am Kurbelgehäuse zu bestimmen,<br />
die gegenüber den<br />
Standardprüfstellen höhere Härtewerte<br />
aufweisen. Bei hochfesten<br />
Gusswerkstoffen mit Rm<br />
> 260 MPa im dickwandigen Lagerstuhlbereich<br />
lassen sich auch<br />
Karbide feststellen.<br />
Dieses Wissen trägt e<strong>in</strong>erseits dazu<br />
bei, über die Anschnitttechnik<br />
gefährdete Bereiche zu reduzieren,<br />
andererseits können Bearbeitungsoperationen<br />
und Werkzeuge<br />
exakter geplant werden.<br />
Dadurch werden von vornehere<strong>in</strong><br />
Probleme vermieden und Serienkostenabweichungen<br />
stellen<br />
sich nicht e<strong>in</strong>.<br />
Gusseisen mit Lamellengraphit<br />
ist e<strong>in</strong> Funktionswerkstoff mit<br />
ausgesprochen guter Bearbeitbarkeit.<br />
Die Graphite<strong>in</strong>schlüsse<br />
mit ihren 7 bis 8% Volumenanteil<br />
unterbrechen die perlitische<br />
Matrix und ermöglichen e<strong>in</strong>e<br />
günstige Spanbildung bei abgesenkter<br />
Schnittkraft wegen der<br />
Kerbwirkung der Lamellenenden.<br />
Dieser Vorteil wirkt sich bei<br />
GJV nur teilweise aus, da die<br />
Kerbwirkung des kompakten<br />
Graphits wesentlich schwächer<br />
ist. Außerdem kommt e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />
Schmierwirkung des<br />
Graphits zum Tragen.<br />
Bei GJL mit etwa 0,1% S und<br />
0,7% Mn liegt der Schwefel als<br />
Mangansulfid (MnS) vor. Dieses<br />
MnS verlängert bei allen Bearbeitungsvorgängen<br />
die Werkzeugstandzeiten<br />
und ermöglicht<br />
ab 0,08% S höhere Schnittgeschw<strong>in</strong>digkeiten.<br />
Der MnS bei<br />
GJL bildet e<strong>in</strong>e sich stetig erneuernde<br />
Schmierschicht auf der<br />
Werkzeugschneide und ermöglicht<br />
auch durch diese Schmierwirkung<br />
e<strong>in</strong>e hohe Werkzeugstandzeit.<br />
Bei HSC (High Speed<br />
Cutt<strong>in</strong>g) mit PCBN (Poly Cubisches<br />
Bor Nitrid) werden Schnittgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
von 800 m/<br />
m<strong>in</strong> und Standzeiten von 1200<br />
Motorblöcken pro Schicht erzielt.<br />
Nachteilig wirken sich auf die Bearbeitbarkeit<br />
E<strong>in</strong>schlüsse mit<br />
hoher Mikrohärte aus wie Sorbit<strong>in</strong>seln<br />
(370 bis 380 HB) sowie<br />
Zementit und Cr Mischkarbide<br />
600 HB, Phosphideutektikum<br />
(Fe3C+ Fe3P+Perlit) 400 HB und<br />
salzartige Karbide (TiC; TiN;<br />
NbC, VC) mit 1200 bis 2800 HV.<br />
Lösungen zur Vermeidung dieser<br />
Störfaktoren s<strong>in</strong>d das Vermeiden<br />
von freiem Zementit an Ecken<br />
und Kanten durch bessere Imp-<br />
Technik<br />
fung der Schmelze und der E<strong>in</strong>satz<br />
von Sonderschlichten. Ferner<br />
sollte die Auswahl der Legierungselemente<br />
so e<strong>in</strong>gestellt<br />
werden, dass unabd<strong>in</strong>gbare Mischkarbidseigerungen<br />
m<strong>in</strong>imiert<br />
werden (Vorgießen von horizontalen-<br />
und vertikalen Ölkanälen).<br />
Weitere Maßnahmen s<strong>in</strong>d der<br />
gezielte E<strong>in</strong>satz von Ti-, Nb-, Varmem<br />
Stahlschrott zur Vermeidung<br />
der salzartigen Karbide und<br />
e<strong>in</strong>e Erhöhung des S-Gehaltes<br />
0,08%.<br />
Fazit<br />
Ziel bei der Herstellung von Zyl<strong>in</strong>derkurbelgehäusen<br />
aus Gusseisen<br />
ist also nicht ausschließlich<br />
das ger<strong>in</strong>ge Gewicht, entscheidend<br />
ist das Zusammenspiel<br />
von Funktionen, Gewicht, Literleistung<br />
und Bearbeitbarkeit. Am<br />
Ende steht die Betrachtung der<br />
Gesamtkosten dieses Pakets. Die<br />
weitere funktionale Verbesserung<br />
der Eisenwerkstoffe trägt<br />
diesem Anspruch <strong>in</strong> hohem Maße<br />
Rechnung.<br />
Literatur<br />
Adam, H.: Regenerierung von<br />
Mischaltsanden. In: Gießereierfahrungsaustausch<br />
11/2004.<br />
Dunz, R., u.a.: Der neue Vierzyl<strong>in</strong>der-Dieselmotor<br />
OM 640.<br />
MTZ 12/04.<br />
Kle<strong>in</strong>e, A.:Innovative Konzepte<br />
im Motorenbau mit Gusswerkstoffen.<br />
Aachen 2002.<br />
Lenz, W.: Gießerei und Umwelt<br />
– Chance und Herausforderung<br />
für Lieferanten. In: Gießerei-Praxis<br />
4/2003.<br />
Autoren<br />
Herbert Junk, Dr. Wolfgang Lenz<br />
Erstveröffentlichung <strong>in</strong> der<br />
MTZ 5/06<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> Gießereistandort 25 23
Sport 2006<br />
Neue Fußball-Werksmannschaft<br />
Völlig unabhängig und schon<br />
lange vor der Begeisterungs-<br />
welle durch die Fußball-WM <strong>in</strong><br />
Deutschland wurde <strong>in</strong> der Abteilung<br />
Informatik die Idee zu e<strong>in</strong>er<br />
Werksmannschaft geboren. E<strong>in</strong><br />
„Teammanager“ war schnell gefunden,<br />
Kollege Horst-Dieter<br />
Nickel, e<strong>in</strong> erfahrener Coach,<br />
übernahm das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und die<br />
Koord<strong>in</strong>ation des Spielbetriebs.<br />
Mittlerweile zählt die Fußball-<br />
Fußball Weltmeisterschaft 2006<br />
Halberger zwei Mal überregional im<br />
Deutschen Fernsehen<br />
Yannik Krebs und Dom<strong>in</strong>ique<br />
Lang, zwei französische Kollegen,<br />
waren gefragte Ansprechpartner<br />
des Zweiten Deutschen<br />
Fernsehens. Dem ZDF-Landesstudio<br />
<strong>in</strong> Saarbrücken war zu Ohren<br />
gekommen, dass die Halberger<br />
die Möglichkeit hatten, Spiele<br />
mit deutscher und französischer<br />
Beteiligung während der Arbeitszeit<br />
zu sehen. Deshalb woll-<br />
ten sie e<strong>in</strong>en Mitarbeiter filmen,<br />
der wegen der Begegnung Frankreich<br />
gegen Spanien die Mittagsschicht<br />
vorzeitig beendete,<br />
um sich das Spiel mit Kollegen<br />
<strong>in</strong> der Firma anzusehen. In Yannik<br />
Krebs fanden sie nicht nur<br />
e<strong>in</strong>en begeisterten Fußballer,<br />
sondern auch e<strong>in</strong>en überzeugenden<br />
Gesprächspartner, wie auf<br />
den Bildern 1 und 2 zu sehen ist.<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> Gießereistandort<br />
truppe über dreißig Kollegen,<br />
die ersten Spiele wurden überzeugend<br />
gewonnen. Das Bild<br />
zeigt die Mannschaft vor dem ersten<br />
Spiel gegen Hager, es endete<br />
9:1 für die Halberger.<br />
Dann das Endspiel mit französischer<br />
Beteiligung! Gesucht war<br />
e<strong>in</strong> fußballbegeisterter Franzose,<br />
der auf dem Kle<strong>in</strong>en Markt <strong>in</strong><br />
Saarlouis „public view<strong>in</strong>g“ genoss.<br />
Auch den gab’s bei Halberg Guss.<br />
Auf Bild 3 sehen Sie den kle<strong>in</strong>en<br />
Alex, der mit se<strong>in</strong>em Papa über<br />
die Niederlage trauert, auf Bild 4<br />
den fairen Verlierer Dom<strong>in</strong>ique<br />
Lang, der dem italienischen Fan<br />
zum WM-Titel gratuliert.<br />
Ivo ist der schnellste Halberger<br />
Zum zweiten Mal fand der „Dill<strong>in</strong>ger Firmenlauf“ durch die<br />
Innenstadt und das Hüttengelände statt, zum zweiten Mal waren<br />
auch die „Halberger Eisenläufer“ mit von der Partie.<br />
Brütende Hitze herrschte am 13.<br />
Juli <strong>in</strong> der Dill<strong>in</strong>ger Innenstadt,<br />
auch ohne jedwede körperliche<br />
Anstrengung floss der Schweiß<br />
nur so <strong>in</strong> Strömen. Trotz dieser<br />
widrigen Umstände kamen 3.600<br />
Läufer aus 350 saarländischen<br />
Firmen, um sich <strong>in</strong> Viererteams<br />
zu messen, e<strong>in</strong> Rekordergebnis.<br />
Halberg Guss war mit neun<br />
Teams vertreten, zugelassen waren<br />
Männerteams, gemischte<br />
und Frauenteams. Die Halberger<br />
Spitzenzeit lief Ivo Gianitti von<br />
der Produktplanung, er spulte die<br />
5,5 Kilometer <strong>in</strong> 19:59 M<strong>in</strong>uten<br />
herunter und erreichte im Gesamtplacement<br />
e<strong>in</strong>en ausgezeichneten<br />
Rang 76. Doch die<br />
Zeiten waren am Ende für die<br />
meisten nicht das Entscheidende,<br />
sondern das Teamerlebnis.<br />
Dementsprechend war auch die<br />
Stimmung im Anschluss an den<br />
Firmenlauf im Dill<strong>in</strong>ger Stadtpark,<br />
an dem übrigens auch Geschäftsführer<br />
Aloys Dies<strong>in</strong>ger e<strong>in</strong>en<br />
guten Mittelfeldplatz belegte.<br />
Der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />
zog es vor, se<strong>in</strong>e<br />
Mannschaften vom Streckenrand<br />
aus anzuspornen.<br />
Sport 2006<br />
24 25
Besuch 2006 Nachruf/Danke<br />
Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister Georgi<br />
auf „Sommertour“<br />
In diesem Jahr besuchte der M<strong>in</strong>ister<br />
für Wirtschaft und Arbeit<br />
bei se<strong>in</strong>er Sommertour Gießereien<br />
und Stahlerzeuger. E<strong>in</strong>e Station<br />
war natürlich Halberg Guss <strong>in</strong><br />
<strong>Brebach</strong>, er ist aufmerksamer Beobachter<br />
der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung des Automobilzulieferers.<br />
Dass das Saarland <strong>in</strong> erster<br />
L<strong>in</strong>ie „Autoland“ ist, steht für<br />
ihn außer Frage, Halberg Guss bestätigt<br />
ihn dar<strong>in</strong>, nicht zuletzt<br />
wegen der großen Bandbreite an<br />
Produkten und der damit verbundenen<br />
breiten Kundschaft.<br />
Zwei D<strong>in</strong>ge hob er bei se<strong>in</strong>em Besuch<br />
im August 2006 besonders<br />
hervor: zum e<strong>in</strong>en die Ausbildungssituation.<br />
Halberg Guss hat<br />
<strong>in</strong> den vergangenen <strong>Jahre</strong>n kont<strong>in</strong>uierlich<br />
die Anzahl der Auszubildenden<br />
erhöht, aktuell s<strong>in</strong>d es<br />
21. Alle wurden <strong>in</strong> der Vergangen-<br />
<strong>250</strong> <strong>Jahre</strong> Gießereistandort<br />
heit wegen überzeugender Leistungen<br />
übernommen. Zum anderen<br />
Fakt ist für ihn und die Landesregierung<br />
das Management-By-<br />
Out, also die Übernahme durch<br />
die Geschäftsführer bemerkenswert:<br />
„Wir s<strong>in</strong>d sehr froh, dass gestandene<br />
Halberger und nicht externe<br />
Fonds-Manager das Sagen<br />
haben, das werden sicherlich<br />
auch die Mitarbeiter begrüßen“,<br />
so der M<strong>in</strong>ister bei se<strong>in</strong>em Besuch.<br />
Ulrich Dieterle ist tot<br />
Der langjährige Leiter der Abteilung<br />
Metallurgie bei der Halberg<br />
Guss <strong>GmbH</strong> verstarb plötzlich<br />
und völlig unerwartet im Mai auf<br />
e<strong>in</strong>er Auslandsreise <strong>in</strong> Las Vegas.<br />
Dieterle gehörte seit 1964 zum<br />
Halberger Unternehmen, er begann<br />
se<strong>in</strong>e Tätigkeit im Werk<br />
Ludwigshafen und wechselte<br />
nach dessen Schließung 1989<br />
zum Masch<strong>in</strong>enguss nach Saarbrücken.<br />
Hier war er maßgeblich<br />
beteiligt am Aufbau e<strong>in</strong>er richtungweisenden<br />
Metallurgie und<br />
am rasanten wirtschaftlichen<br />
und technologischen Aufstieg<br />
von Halberg Guss nach der Trennung<br />
von der Halbergerhütte Anfang<br />
der 90-er <strong>Jahre</strong>.<br />
Ulrich Dieterle war nicht nur die<br />
metallurgische Instanz bei den<br />
Unternehmen von Halberg Guss,<br />
se<strong>in</strong> Rat wurde auch von den<br />
Kunden weltweit e<strong>in</strong>geholt und<br />
beachtet. Er war gefragt als Publizist<br />
und als Vortragsredner, bleibende<br />
Verdienste hat er sich erworben,<br />
als es ihm gelang Gusseisen<br />
mit Vermiculargraphit <strong>in</strong><br />
sicheren Prozessen für die Großserie<br />
zu beherrschen. Auch nach<br />
se<strong>in</strong>em Ausscheiden aus dem aktiven<br />
Berufsleben blieb er se<strong>in</strong>er<br />
Leidenschaft „Eisenwerkstoffe“<br />
verbunden und betreute verschiedene<br />
Projekte <strong>in</strong> den USA<br />
und <strong>in</strong> Südostasien.<br />
Dank an die Sponsoren<br />
Wir danken allen Sponsoren, die unsere Tombola anlässlich des<br />
Tages der offenen Tür 2006 zugunsten der K<strong>in</strong>derkrebshilfe Saar<br />
e.V. und K<strong>in</strong>derprojekten des Bürgerzentrums <strong>Brebach</strong> mit Geldund<br />
Sachspenden unterstützt haben:<br />
ABC, Ennepetal<br />
AKZO-NOBEL Stuttgart<br />
Bier Industriebedarf, Spiesen-<br />
Elversberg<br />
Dobr<strong>in</strong>dt, Saarbrücken<br />
F.T.B. Krevet, Saarlouis<br />
Flesch, Merzig<br />
FOSECO, Borken<br />
GfM, Duisburg<br />
Gödde, Köln<br />
Hommel-Hercules-Werkzeuge,<br />
Saarbrücken<br />
Hüttenes-Albertus, Düsseldorf<br />
Jonen, St. Ingbert<br />
K.Schmitt, Schmitten<br />
Krämer & Grebe, Biedenkopf-<br />
Wallau<br />
L&M, Velbert<br />
LSR, Völkl<strong>in</strong>gen<br />
Metalltechnik, Filderstadt<br />
Mewa, Saarbrücken<br />
MFG, Düsseldorf<br />
Onyx-Fenestra, Saarbrücken<br />
RST, St. Ingbert<br />
S & B, Marl<br />
Schmeer, Saarbrücken<br />
SCI, Saarbrücken<br />
Serog, Bous<br />
SKW, Unterneukirchen<br />
Sofsky <strong>GmbH</strong>, Saarbrücken<br />
SRP, Homburg<br />
Steil, Trier<br />
Still, Saarbrücken<br />
A. Strauch, Saarbrücken<br />
Westerfeld, Saarbrücken<br />
26 27
Halberg Guss <strong>GmbH</strong><br />
Kirchstraße 16<br />
D - 66130 Saarbrücken<br />
Tel.: +49 (0) 681 / 8705-0<br />
Fax: +49 (0) 681 / 8705-623