Pastoralbrief 15.06. - 22.06.08 - Kath. Pfarrei St. Blasius zu Balve

PASTORALBRIEF
(Fortsetzung von Seite 1)
Rahmenbildung übernommen. Ganz bewusst war diese Fahrt keine
Tourismusveranstaltung aus dem Reisekatalog, sondern eine Wallfahrt,
die uns zu den Anfängen des Christentums führen sollte. Es traf sich
gut, dass wir zu Beginn des Paulusjahres uns unter ein Wort des
Völkerapostels aus dem 2. Korintherbrief sammeln durften: „Wir
haben nichts und haben doch alles“ (2 Kor 6,10).
Die Wallfahrt stand unter einem besonderen Eindruck, da wir viele
behinderte Menschen in Rollstühlen in den Bussen hatten. Es ging jetzt
nicht mehr „hurtig“ hin und her, sondern für die einzelnen Stationen
brauchte es eben Zeit, viel Zeit. Für mich waren die Begegnungen mit
den Behinderten eine neue Erfahrung. Das Tempo war anders, und die
Begegnungen setzten Zeit und Zuwendung voraus. Es ist nicht leicht
einem Menschen nahe gekommen, der geistig versteht und alles
wahrnimmt, doch seine Reaktionen nach Außen nicht kontrollieren
kann. Und wie sich die Umgebung diesen Voraussetzungen anpasste!
Allein schon die lange Schlange von Omnibussen durch die breiten
und manchmal sehr engen Straßen der Ewigen Stadt wurde von vielen
Polizistinnen und Polizisten auf Motorrädern begleitet. Der ohnehin
dichte Stadtverkehr musste auf uns Rücksicht nehmen. Es war so, als
wenn Präsident Bush mal eben zum Vatikan muss und von Polizisten
dorthin beschützt wird. Auf diese Weise kamen wir dann doch hurtig
zum Petersdom, zur Basilika St. Paul vor den Mauern, nach Maria
Maggiore und Santa Sabina. In den Basiliken feierten die Kardinäle,
Bischöfe, Priester und Diakone mit allen Wallfahrern die Heiligen
Messen. Manchmal ergab sich ein kleiner Plausch in den Sakristeien
mit den Herren in Purpur, die sonst so weit weg zu sein scheinen.
Kardinal Walter Kasper erkundigte sich interessiert nach der pastoralen
Situation im Sauerland. In der römischen Marienkirche S. Maria
Maggiore erhielten alle Kranken, Behinderten und Helfer und
Helferinnen einen persönlichen Segen, den wir Priester spendeten.
Die große Papstaudienz mit Benedikt XVI. hatte sicher viele angerührt.
Der Papst hielt eine Katechese zum Kirchenvater Papst Gregor dem
Großen und grüßte die Gruppe der Malteser herzlich. Aus
unmittelbarer Nähe konnten wir den Papst sehen und ihm unsere Grüße
zurufen.
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(Fortsetzung auf Seite 11)