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Die zeitliche Grenze für die Nachforderung durch das Krankenhaus ...

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-3-wertes) überschreite, <strong>die</strong> neue Schlussrechnung innerhalb von sieben Monaten und damit zeitnaherteilt worden sei und von einer systematischen Rechnungsoptimierung nicht <strong>die</strong> Rede seinkönne.Das SG hat <strong>die</strong> Beklagte zur Zahlung von 1007,10 Euro nebst Zinsen verurteilt (Urteil vom21.6.2011). Das LSG hat <strong>die</strong> Berufung der Beklagten zurückgewiesen (Urteil vom 10.11.2011):<strong>Die</strong> Einwände gegen <strong>die</strong> Zulässigkeit der Nachberechnung seien unbegründet. Da <strong>die</strong> Bagatellgrenzenüberschritten seien, komme eine Nachberechnung trotz vorheriger Erteilung einer vorbehaltlosenSchlussrechnung in Betracht, auch wenn <strong>die</strong>s außerhalb der sechswöchigen Überprüfungsfristder Krankenkassen (§275 Abs 1c 52 SGB V) geschehe und <strong>das</strong> Haushaltsjahr2006 im Zeitpunkt der Korrektur bereits abgelaufen gewesen sei. Eine Nachberechnung seiprinzipiell bis zum Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist (§ 45 Abs 1 SGB l analog) denkbar;auf <strong>das</strong> Kriterium der Zeitnähe der Nachberechnung komme es nicht mehr an, weil <strong>die</strong> daraufnoch abstellende Entscheidung des 1. Senats des BSG vom 8.9.2009 (B 1 KR 11/09 R - SozR4-2500 § 109 Nr 19) <strong>durch</strong> <strong>die</strong> spätere Entscheidung des 3. Senats vom 17.12.2009 als überholtzu gelten habe. <strong>Die</strong> Nachberechnung sei hier auch nicht <strong>das</strong> Ergebnis einer regelmäßigen, systematischenRechnungsoptimierung <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Klägerin. Der Charakter einer Nachberechnungals absoluter Ausnahmefall der Korrektur einer bereits beglichenen Schlussrechnung sei gewahrt,weil <strong>die</strong> Klägerin im Jahre 2006 nur 16 der 1850 Behandlungsfälle von Versicherten derBeklagten und damit lediglich 0,86 % der ihr erteilten Schlussrechnungen neu berechnet habe.Bei einer so geringen Korrekturquote könne eine - dem Zweck des beschleunigten Abrechnungsverfahrenswidersprechende- zielgerichtete, flächendeckende Rechnungsoptimierungnicht unterstellt werden. Auf <strong>das</strong> Nachberechnungsverhalten der Klägerin gegenüber anderenKrankenkassen komme es nicht an, so<strong>das</strong>s der Antrag der Beklagten abzulehnen gewesen sei,der Klägerin analog § 421 ZPO <strong>die</strong> Offenlegung der Daten zur gesamten Rechnungsüberprüfungfür <strong>das</strong> Jahr 2006 aufzugeben.Mit ihrer vom LSG zugelassenen Revision rügt <strong>die</strong> Beklagte <strong>die</strong> Verletzung materiellen Rechts(§ 109 Abs 4 S 3 SGB V, § 275 Abs 1c SGB V sowie § 242 BGB) und einen Verstoß gegen <strong>die</strong>Pflicht zur Amtsermittlung (§ 103 SGG). Sie sieht <strong>das</strong> Urteil des I.Senats des BSG vom8.9.2009 nicht als überholt an und macht geltend, <strong>die</strong> Nachberechnung sei unzulässig gewesen,weil sie erst am 20.2.2007, also rund sieben Monate nach Erteilung der Schlussrechnung vom31.7.2006 und außerhalb des am 31.12.2006 endenden Haushaltsjahres (§67 SGB IV) erfolgtsei, was der vom 1. Senat geforderten Voraussetzung der "zeitnahen" Korrektur widerspreche.Aus ihrer Sicht könne in Analogie zu § 275 Abs 1c S 2 SGB V von einer zeitnahen Nachberechnungnur <strong>die</strong> Rede sein, wenn sie innerhalb von sechs Wochen nach Zugang der Schlussrechnungüber einen Behandlungsfall geschehe. Außerdem sei zu bemängeln, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> LSG denEinwand der systematischen Rechnungsoptimierung nur auf <strong>das</strong> Verhältnis der Klägerin zurBeklagten und nicht auf <strong>das</strong> Prüfungsgebaren der Klägerin gegenüber allen Krankenkassenbezogen und deshalb insoweit keine Ermittlungen <strong>durch</strong>geführt habe. <strong>Die</strong> Frage der unzulässigenzielgerichteten Rechnungsoptimierung lasse sich nur aus einer Gesamtschau aller Fälle-4.

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