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Chronik der Gemeinde Silbertal für das Jahr 2007 - Vorarlberger ...

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WALSERHEIMAT IN VORARLBERG; TIROL UND LIECHTENSTEIN NR. 82SILBERTALAm 13. Mai <strong>2007</strong> fand im <strong>Silbertal</strong> <strong>der</strong> 6. Walser Kirchentag mit <strong>der</strong> 40. Vollversammlung<strong>der</strong> <strong>Vorarlberger</strong> Walservereinigung statt. Die Veranstaltung war zwar nicht vomWetterglück begleitet, dafür gab <strong>das</strong> Treffen <strong>der</strong> Walser in ihren schmucken Trachten<strong>der</strong> an diesem Tage stattfindenden Erstkommunion einen würdigen Rahmen.Die ursprünglich für diesen Tag vorgesehene Feier des Goldenen Priesterjubiläumsunseres Pfarrers Dr. Peter Bitschnau wurde am 21. Oktober in würdiger Form nachgeholt.Der Jubilar ist seit 1983, als Nachfolger von Johann Netzer, Pfarrer von <strong>Silbertal</strong>und Tschagguns und hat in dieser Zeit beson<strong>der</strong>s im kirchlichen Bauwesen, in<strong>der</strong> Krankenfürsorge sowie im toleranten Zusammenleben in unserer Pfarrgemeindeviel bewegt.Heuer feierte die St. Agatha-Kapelle auf Kristberg, ein Kleinod einfacher gotischerBaukunst, ihr 500-jähriges Bestehen. Der Montafoner Heimatschutzverein widmetediesem Anlass im Montafon und im angrenzenden Klostertal eine Ausstellungs- undVeranstaltungsreihe unter dem Motto „Ende des Mittelalters“. Außerdem gestalteteLuise Jenny im Bergbaumuseum eine Ausstellung von alten und neuen Aufnahmenüber <strong>das</strong> Gebiet <strong>der</strong> „Taler Maisässe“. Die kommentierten Bil<strong>der</strong> führen dem Betrachtervor Augen, welche Verän<strong>der</strong>ung <strong>das</strong> Maisässgebiet um <strong>das</strong> bekannte Gasthaus„Fellimännle“ im Laufe von 100 <strong>Jahr</strong>en erfahren hat.Auf <strong>der</strong> Freilichtbühne in <strong>der</strong> Wühre inszenierte Peter Netzer heuer im Rahmen <strong>der</strong>Sagenspiele <strong>das</strong> Stück „Das Geheimnis um Madrisa“. Das Schauspiel fand regenZuspruch und wurde von etwa 3800 Gästen besucht.Späte Schlagzeilen und Betroffenheit im Dorf verursachte <strong>der</strong> aus <strong>Silbertal</strong> stammendeund im Dritten Reich zum SS-Scharführer aufgestiegene Josef Vallaster. ImSchloss Hartheim in Oberösterreich hat er als so genannter „Brenner“ im Rahmen <strong>der</strong>Aktion „T4“ von 1940 bis 1942 an <strong>der</strong> Vergasung und Verbrennung von etwa 20.000behin<strong>der</strong>ten Menschen mitgewirkt. Von 1942 bis Herbst 1943 übte er dieselbe Funktionim Vernichtungslager Sobibor in Ostpolen aus; dort kamen schätzungsweise250.000 zumeist jüdische Menschen gewaltsam ums Leben. Vallaster wurde am 14.Oktober 1943 bei einer Lagerrevolte erschlagen. Dies wurde streng geheim gehalten.Sein Name wurde in den späteren Kriegsverbrecherprozessen nur am Rande erwähnt.Das hat dazu beigetragen, <strong>das</strong>s die Taten dieses Mannes in <strong>Silbertal</strong> außerhalbseiner Familie kaum bekannt waren. So gelangte sein Name auch auf unserKriegerdenkmal und erregte bis in jüngste Vergangenheit kein Aufsehen. Unter <strong>der</strong>Leitung des Mo<strong>der</strong>ators Bruno Winkler beschäftigt sich <strong>der</strong>zeit eine Gruppe von BügerInnen,die Geschichte des Dorfes, die uns nach gut 60 <strong>Jahr</strong>en noch einmal eingeholthat, möglichst sachlich aufzuarbeiten.Nach fünf Pachtperioden hat Peter Troelsch die Genossenschaftsjagd <strong>Silbertal</strong> abgegebenund sich auf sein „Altenteil“ Alpe Wasserstube zurückgezogen. Als neuerJagdpächter konnte Karl Leibinger aus Freiburg gewonnen werden. Die Familie Leibingerbetreibt die Jagd mit dem neuen Jagdaufseher Ronald Düngler von Schruns.Der langjährige, verdiente Jagdaufseher Martin Berthold trat in den Ruhestand, seinjüngerer Kollege Bernd Erhard wollte sich beruflich verän<strong>der</strong>n und schied freiwilligaus dem Dienst <strong>der</strong> Jagdaufsicht. Die scheidenden Weidmänner hinterlassen einwohl organisiertes, gepflegtes Jagdgebiet.1


WALSERHEIMAT IN VORARLBERG; TIROL UND LIECHTENSTEIN NR. 82Anfang Juni beteiligte sich unsere Bürgermusik gemeinsam mit den benachbartenBlaskapellen von Bartholomäberg, Schruns, Tschagguns und St. Anton beim Bundesblasmusikfestin Wien und kehrte mit einer sehr guten Benotung aus dem abschließendenMarschwettbewerb zurück.Am Ende des Schuljahres 2006/07 wurde <strong>der</strong> langjährige Direktor <strong>der</strong> Volksschule<strong>Silbertal</strong> Wilfried Ruprecht in den Ruhestand verabschiedet. Er kam 1971 als jungerLehrer an die damals fünfklassige <strong>Silbertal</strong>er Volksschule und übernahm 1973 alsNachfolger von Hans Jäger <strong>der</strong>en Leitung. Seine Nachfolgerin in <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> nunmehrzweiklassigen Volksschule wurde seine langjährige Kollegin Brigitte Bargehr.In den Ruhestand trat die seit 1974 im <strong>Gemeinde</strong>dienst stehende Verantwortliche<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>kasse Annemarie Berthold. Sie hat in den letzten Monaten ihre NachfolgerinAlexandra Kern in die Verwaltung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>finanzen eingeführt.Unsere <strong>Gemeinde</strong> leistet sich schon mehrere Sommer hindurch “unermüdliche Blumenbienen”.Sie sind die Voraussetzung, <strong>das</strong>s auch beim diesjährigen NEUE-Landes-Blumenschmuckwettbewerberste Preise erzielt werden konnten: in <strong>der</strong>Kategorie „Schönste Rathäuser“, in <strong>der</strong> Kategorie „Schönste Bauernhäuser“ (EvaZudrell) und in <strong>der</strong> Kategorie „Haus mit Vorgarten“ (Lotte Säly).Am 7. Juli traten 250 Teilnehmer zum Gebirgsmarathon <strong>Silbertal</strong>–St. Anton a. A. an.Es siegten die <strong>Vorarlberger</strong>in Petra Pfister in <strong>der</strong> Zeit von 3:30:27 und Miklos Zatykoaus Ungarn in 2:53:58 Stunden. Eine Woche später wurde <strong>das</strong> erste Mountainbike-Rennen zur Alpe Wasserstuben ausgetragen. Es beteiligten sich etwa 200 Fahrer.Das Imker-Ehepaar Hilda und Gustl Loretz brachte von <strong>der</strong> „Ab Hof Verkaufsmesse“Wieselburg eine Goldmedaille für ihren vorzüglichen Honig mit nach Hause auf denKristberg.Seit 1974 war Erich Mangeng für <strong>das</strong> Öffnen und Schließen <strong>der</strong> Gräber auf unseremFriedhof zuständig und verrichtete diese schwere Arbeit bei nahezu 250 Gräberndurchwegs ohne Maschine. Als Nachfolger in diesem Dienst konnte Dietmar Loretzgewonnen werden.Ein neues Eigenheim errichteten Eugen Erhard und Christof Feuerstein auf demHöfle sowie Christian Bitschnau jun. in <strong>der</strong> Bündta.Im hinteren <strong>Silbertal</strong> konnten die Alphütte Butzkammer im Gaflunatal und die Alpgebäudeauf dem Käfera mit Zufahrtswegen erschlossen werden.Mit viel Einsatz und finanzieller Unterstützung von Land und <strong>Gemeinde</strong> gelang esdem FC <strong>Silbertal</strong>, seinen Platz mit einer Flutlichtanlage zu bestücken.In <strong>der</strong> Berichtszeit wurden sechs Geburten und drei Eheschließungen verzeichnet. Zubeson<strong>der</strong>en Jubilaren zählen Elsa Schwarzhans und Gottfried Von<strong>der</strong>leu (80 <strong>Jahr</strong>e),Rosa Thöny (85 <strong>Jahr</strong>e) sowie Monika Loretz (90 <strong>Jahr</strong>e). Anni und Gottfried Von<strong>der</strong>leusowie Luise und Erwin Von<strong>der</strong>leu feierten die Goldene Hochzeit.Vom Tode abberufen wurden:Rosa Netzer, geb. Gaßner, Jg. 1926, am 22. 2. <strong>2007</strong>; sie war die Grün<strong>der</strong>in und langjährigeWirtin des Gasthauses „Teich“.Rosmarie Safran, geb. Zudrell, Jg. 1950, am 23. 3. <strong>2007</strong>; sie war die jüngste <strong>der</strong> 13Kin<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Familie des Enzianbrenners Franz Zudrell.2


WALSERHEIMAT IN VORARLBERG; TIROL UND LIECHTENSTEIN NR. 82Paulina Assmann, geb. Stemer, Jg. 1925, am 31. 3. <strong>2007</strong>; sie ist auf dem „Vita“,einem <strong>der</strong> obersten Kristberger Höfe, geboren und aufgewachsen. Bis zu ihrem Todhat Paulina den alten Vater versorgt, hat sich bemüht, <strong>das</strong>s ihr Bru<strong>der</strong> Jakob eineFrau bekam und ihm schließlich den wohl geordneten Hof überlassen. Dann erst hatsie selbst geheiratet und im Innertal auf dem Anwesen Nr. 134 mit ihrem Gatten FranzAssmann eine Familie gegründet.Hermann Galehr, Jg. 1923, am 10. 5. <strong>2007</strong>; <strong>der</strong> „Hägili“ Hermann hat mit zwölf <strong>Jahr</strong>enschon seinen Vater verloren und erlebte mit seiner Mutter und seinen acht Geschwisterneine Zeit bitterer Not.Erwin Loretz, Jg. 1925, am 13. 9. <strong>2007</strong> in Graz. Seinen Vater hatte Erwin nie gekannt,weil er bei dessen Tod erst ein <strong>Jahr</strong> alt war. Die Mutter starb, als er 14 war. Dannkamen er und seine um ein <strong>Jahr</strong> ältere Schwester zu fremden Leuten, weit weg vonzu Hause.Leo Bargehr, Jg. 1928, am 18. 10. <strong>2007</strong>; <strong>der</strong> „Kuahof“-Leo galt durch zwanzig <strong>Jahr</strong>ehindurch als Kämpfer in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>stube, stand <strong>Jahr</strong>zehnte lang mit Rat und Tatan <strong>der</strong> Seite des jeweiligen Pfarrers. Der gelernte Zimmermann und Partieführer hinterlässtviele Bauwerke, große und kleine, in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> und ringsum, die seineHandschrift tragen.Leopoldine Ruepp, geb. Feichtenschlager, Jg. 1933, am 1. 11. <strong>2007</strong>; Poldi kam alsjunge Frau von Oberösterreich ins <strong>Silbertal</strong>, arbeitete hier im Gastgewerbe, gründeteeine Familie und lebte bis zuletzt in ihrem miterbauten Eigenheim.Eduard Schwarzhans, Jg. 1941, am 6. 12. <strong>2007</strong>; <strong>der</strong> „Fitschlis“ Edi war <strong>der</strong> Jüngsteaus <strong>der</strong> Familie Schwarzhans vom Trenkhus. In <strong>der</strong> Jugendzeit verbrachte er zahlreicheSommer auf Alpen des Arlberg- und Tannberggebietes.Erich Aufschnaiter, Jg. 1933, am 19. 12. <strong>2007</strong>; Erich stammte aus Going in Tirol. AlsStollenarbeiter fand er Arbeit bei Baustellen <strong>der</strong> Illwerke in Gaschurn. Von 1979 biszu seiner Pensionierung war er Leiter des <strong>Gemeinde</strong>bauhofes.Hans Netzer3

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