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ACTIVITI: BPM auf Basis von Open Source - camunda services GmbH

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24 Produkte & Praxis 49/10<strong>ACTIVITI</strong>: <strong>BPM</strong> <strong>auf</strong> <strong>Basis</strong><strong>von</strong> <strong>Open</strong> <strong>Source</strong>Die erste produktiv nutzbare Version der Plattform für Business-Process-Management (<strong>BPM</strong>) steht seit Anfang Dezember zum Download bereit.Der Activiti-Komponente Cycle fällt eine Art Vermittlerrolle zu. Sie bildet eine integrierende Schicht zwischen den Activiti-Werkzeugen undsoll unter anderem das bislang noch nicht gelungene Zusammenspiel zwischen Modeler (Fachbereich) und Designer (Entwickler) verbessern.Wenn Schwergewichte wie Alfrescound Spring <strong>Source</strong> ein neues<strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Projekt ins Lebenrufen, ist ihnen die Aufmerksamkeit derJava-Community gewiss. So geschah esauch im Mai dieses Jahres, als die Alphaversionder quelloffenen <strong>BPM</strong>-Plattform„Activiti“ zum Download bereitgestellt wurde.Nach weiteren Releases im Monatsrhythmussteht nun eine produktiv nutzbareFassung <strong>auf</strong> der Projektseite www.activiti.org zur Verfügung.Dieses Release wird bereits die Versionsnummer5.0 im Namen tragen, was wohlals kleine Anspielung <strong>auf</strong> seine Vorgeschichtegewertet werden darf: Der Projektleiter<strong>von</strong> Activiti, TomBaeyens, wurde <strong>von</strong> Alfrescoeigens für dieses Vorhaben <strong>von</strong> derzu Red Hat gehörenden Firma JBoss abgeworben.Dort war er für die quelloffeneProcess Engine JBoss j<strong>BPM</strong> verantwortlich,die zu diesem Zeitpunkt in Version 4verfügbarwar.Insofern ist anzunehmen,dassActiviti zwar in Bezug <strong>auf</strong> den Quellcode,jedoch nicht in Bezug <strong>auf</strong> das eingeflosseneKnow-how <strong>auf</strong> der grünen Wiese entstandenist.An der Praxis ausgerichtetHinter dem gemeinsamen Projekt stehenjedoch noch weitere Träger wie beispielsweisedie Camunda Services <strong>GmbH</strong> ausBerlin, die Consulting und Support zu Activitianbietet und laut eigenen Angabenschon die ersten Kunden für diese Leistungengewinnen konnte. Camunda-GeschäftsführerJakob Freund begründet dasgroße Interesse an der neuen Plattform mitdrei zentralen Argumenten: „Activiti isterstens sehr stabil und leichtgewichtig,zweitens eher ein offenes Framework alsein geschlossenes Softwareprodukt, undzum Dritten realisiert es erstmalig einenneuen Ansatz für <strong>BPM</strong>-Projekte: Statt ‚ITfollows Business‘ wird eine konstruktiveZusammenarbeit aller Fraktionen anstrebt.Damit wird die Plattform der praktischenProjektrealität besser gerecht und unterscheidetsich stark vom derzeitigen Marketing-Kanonvieler <strong>BPM</strong>-Hersteller, demzahlreiche Anwender zu Recht eher skeptischgegenüberstehen.“Dass Activiti als eine der ersten <strong>BPM</strong>-Suiten den neuen Standard <strong>BPM</strong>N 2.0 umsetztund unter der besonders liberalenApache-Lizenz veröffentlicht wird, dürftenach Einschätzung <strong>von</strong> Freund für vieleUnternehmen zusätzlich eine wichtigeRolle spielen. Die Apache-Lizenz ist speziellfür Softwarehersteller interessant, dieActiviti in ihre eigenen Produkte einbettenwollen, da sie im Vergleich zu anderen<strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Lizenzen eine größere Rechts-


49/10Produkte &Praxis 25sicherheit für die kommerzielle Verwendungbietet.Als <strong>BPM</strong>-Plattform ist das primäre Einsatzszenariofür Activiti die Abarbeitungtechnischer Prozessmodelle. Diese bildenorganisatorische Geschäftsprozesse wie denRechnungseingang oder die Kreditvergabedurch sogenanntes Human-Workflow-Managementund die prozessorientierte Anwendungsintegration(„Service Orchestration“)ab. Auf diese Weise werden also sowohlmenschliche Prozessbeteiligte als auchinterne und externe IT-Systeme zur Abarbeitung<strong>von</strong> Vorgängen herangezogen.Explorer für Human WorkflowDen Kern einer solchen Plattform bildet dieso genannte Process Engine, die im Fall <strong>von</strong>Activiti den bereits erwähnten Standard<strong>BPM</strong>N 2.0 unterstützt und besonders schnellund stabil sein soll. Um eine solche ProcessEngine herum gruppieren sich, je nach Produktund Hersteller,bestimmte Komponenten.In den meisten Fällen gibt es zunächsteine Komponente für das Human-Workflow-Management, also eine Benutzeroberfläche,über die Prozessbeteiligte in Form <strong>von</strong> TasklistenAufgaben zugeordnet bekommen undabarbeiten können. Im Activiti-Stack heißtdiese Komponente „Explorer“ und ist, wiefast alle Activiti-Frontend-Komponenten,komplett über den Web-Browser benutzbar.Laut Camunda-Chef Freund ist es jedochein wichtiger Vorteil <strong>von</strong> Activiti, dass dieseKomponente nicht zwingend genutzt werdenmuss: „Der Explorer demonstriert vorallem die Möglichkeiten und liefert eineGrundlage für die Einbindung <strong>von</strong> Activitiin eigene Lösungen. Der springende Punktist aber,dass ich dank des offenen Charaktersder Plattform einen maximalen Gestaltungsspielraumhabe, in welcher Form ichzugeordnete Aufgaben in der Benutzeroberflächemeiner Softwarelösung anzeigen undbearbeiten lassen will. Wir gehen deshalbda<strong>von</strong> aus, dass viele Firmen in ihren Prozesslösungendirekt über die bereitgestellteJava-API beziehungsweise REST-Schnittstelle<strong>auf</strong> Activiti zugreifen werden.“Eingeschränktes MonitoringEbenfalls zum guten Toneiner <strong>BPM</strong>-Lösunggehört eine Monitoring-Komponente, umdie Process Engine und l<strong>auf</strong>ende Prozesseüberwachen und bei Bedarf Fehler behebenzu können. Diese Aufgabe übernimmt „ActivitiProbe“, dessen Leistungsumfang zumaktuellen Zeitpunkt im Vergleich zu kommerziellenProdukten jedoch noch deutlicheingeschränkt ist.Da eine <strong>BPM</strong>-Plattform die Abstimmungder Prozesse zwischen Business und IT unterstützensoll, wird mit Activiti auch eineKomponenten im Activiti-StackDie Kommunikation der Frontend-Komponenten wie Explorer (Workflow-Oberfläche)oder Probe (Monitoring) mit den Backend-Systemen erfolgt größtenteils via REST.ExplorerQuelle: CamundaKomponente zur fachlichen Prozessmodellierungausgeliefert. Der „Activiti Modeler“unterstützt wie die Process Engine dieNotation <strong>BPM</strong>N 2.0, so dass man tatsächlichgrafisch modelliert, was in der Engine technischausgeführt wird.Modeler kommt <strong>von</strong> SignavioDie für Fachbereiche konzipierte Komponenteist eine abgespeckte Version des kommerziellenSignavio Process Editors. Daauch der Modeler komplett im Browser bedientwird und nicht lokal installiert werdenmuss, können die Stakeholder eines <strong>BPM</strong>-Projekts relativ leicht in die Prozessabstimmungeinbezogen werden. Zur grafischenUnterstützung der technischen Umsetzungkommt zusätzlich der „Activiti Designer“ insSpiel, der sich an Entwickler wendet undeine <strong>BPM</strong>N-Modellierung direkt in der Umgebung<strong>von</strong> Eclipse ermöglicht. Das nahtloseZusammenspiel <strong>von</strong> Modeler und Designerist allerdings nach Angaben <strong>von</strong> Camundanoch eine der Herausforderungen im Projekt.Behoben werden wird diese Schwierigkeitmöglicherweise über die Activiti-KomponenteCycle, deren Entwicklung Camundaverantwortet. „Mit Cycle legen wir einenWichtige Activiti-Features• Implementiert <strong>BPM</strong>N 2.0;• fachliche Prozessmodellierung;• Human-Workflow-Management;• Integration und Service-Orchestrierung;• kann direkt in Java eingebettet werden;• leichtgewichtige Architektur;• besondereFunktionen für die Collaborationim Projekt;• kann in der Cloud betrieben werden;• <strong>Open</strong> <strong>Source</strong> (Apache).Probe Cycle Modeler DesignerRESTActiviti Engine Cycle Backend Modeler BackendDatenbanken(H2, Oracle, MySQL,PostgressSQL, DB2 geplant)File-System‚Glue Layer‘, also eine integrierendeSchicht, über die diversen Werkzeuge undRepositories in einem <strong>BPM</strong>-Projekt“, erklärtJakob Freund. „Das muss nicht nur dieKomponenten <strong>von</strong> Activiti betreffen. Im Gegenteil,Cycle lässt sich auch in anderenProcess Engines einsetzen oder beispielsweisean Atlassian Jira andocken.“ Die Ideedahinter ist, die Zusammenarbeit der verschiedenenProjektbeteiligten zu unterstützen,ohne sie zur Nutzung eines bestimmtenWerkzeugs zu zwingen.Der Weg zum <strong>BPM</strong>-RoundtripAus Sicht <strong>von</strong> Activity Cycle sind die jeweiligenArbeitsergebnisseArtefakte, dieRepository-übergreifend durchsucht undbetrachtet werden und über Links miteinanderin Beziehung gesetzt werden können.Bestimmte Funktionen wie die Generierung<strong>von</strong> Maven-Projekten aus <strong>BPM</strong>N-Prozessmodellensollen das Forward- und Reverse-Engineering bis hin zum <strong>BPM</strong>-Roundtripzusätzlich unterstützen.„Mit Cycle schlagen wir ein neues Kapitelin der Geschichte <strong>von</strong> <strong>BPM</strong> <strong>auf</strong>“, glaubtFreund: „Für komplexe Prozesslösungen hatsich das Versprechen des ‚Zero-Coding‘, alsodie codefreie Softwareentwicklung, nichtdurchgesetzt, und wir glauben auch nicht,dass es das noch tun wird. Wir brauchenstattdessen die Möglichkeit, unsere Projekteund Werkzeugketten flexibel und agil realisierenzu können: Der Analyst modelliert,der Entwickler programmiert, doch beidetun dies <strong>auf</strong> <strong>Basis</strong> <strong>von</strong> Standards wie <strong>BPM</strong>N2.0 und Java.“Die Integrationsschicht Activiti Cycle solldiesen Grundsätzen entsprechen und sichdamit eindeutig <strong>von</strong> der rein modellgetriebenenEntwicklung unterscheiden, wie siedie meisten kommerziellen Anbieter <strong>von</strong><strong>BPM</strong>-Werkzeugen derzeit propagieren. (ue)

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