10.07.2015 Aufrufe

1,74 MB - Firmenkunden - bei der Deutschen Bank

1,74 MB - Firmenkunden - bei der Deutschen Bank

1,74 MB - Firmenkunden - bei der Deutschen Bank

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FinanzierungBetriebliche AltersversorgungReiche ErnteDank betrieblicher Altersversorgung können Ar<strong>bei</strong>tnehmer die Rentenlücke füllenund da<strong>bei</strong> Steuern sparen. Auch <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tgeber profitiert gleich mehrfach.Doch Vorsicht: Wer die Regeln nicht beachtet, nimmt Haftungsrisiken in KaufArtikel als Audiodatei: www.deutsche-bank.de/results16 results Deutsche <strong>Bank</strong>


FinanzierungBetriebliche AltersversorgungThesenuPensionszusagen überprüfen: MitInkraft treten des Bilanzmo<strong>der</strong>nisierungsgesetzesim kommenden Jahr sindPensionsverpflichtungen mit höherenVerbindlichkeiten auszuweisen.Wer Bilanzrisiken vermeiden möchte,kann die Verpflichtungen in einenPensionsfonds auslagern o<strong>der</strong> die Zusagenüber Rückdeckungen ausfinanzieren.uFör<strong>der</strong>ung optimal nutzen: Die Bundesregierungför<strong>der</strong>t die bAV über das Jahr 2008hinaus – <strong>bei</strong> Entgelt umwandlung bleibenSozialversicherungs<strong>bei</strong>träge steuerfrei.uHaftungsrisiken vermeiden: KleineFehler können teuer werden.Ein bAV-Check hilft, Risiken aufzuspüren.FOTO: GETTYIMAGESCarsten Bovenschen ist ein Mann mit Weitblick.Die Finanzkrise, so <strong>der</strong> Fi nanz chef<strong>der</strong> Roth & Rau AG, werde auch ameige nen Unternehmen nicht spurlos vor<strong>bei</strong>ziehen.Anlass zur Sorge bestehe jedoch auchzukünftig nicht. „Der Klimawandel hat weltweitzu einem Bewusstseinswandel geführt.Die Nachfrage nach erneuerbaren umweltschonendenEnergien steigt weiter“, ist ersicher. Und auf die steigende Nach frage istRoth & Rau bestens eingestellt. Das Unternehmenist einer <strong>der</strong> Topanbieter von Produktionsanlagen für die Solarindustrie. Der Erfolgzeigt sich in <strong>der</strong> Bilanz. 2006 und 2007 kletterte<strong>der</strong> Umsatz um 250 beziehungsweise 80Prozent nach oben. „Wir werden die Wachstumsdellenutzen, um Strukturen zu überprüfenund um noch effizientere Technologienzu entwickeln.“Fit für morgen. Die Voraussetzungen fürein zukünftiges und vor allem nachhaltigesWachstum haben die Sachsen rechtzeitiggeschaffen. Mit einer Kapitalerhöhung undeinem syndizierten Kredit hat das Managementdes seit Juni im TecDAX gelistetenUnternehmens bereits im Frühjahr 2008 dielangfristige Finanzierung gesichert. Aberauch in Sachen Humankapital ist das imLandkreis Zwickau ansässige Unternehmenbestens gerüstet. „Unsere hochspezialisiertenMitar<strong>bei</strong>ter sind <strong>der</strong> Schlüssel für unseren Rresults Deutsche <strong>Bank</strong> 17


FinanzierungBetriebliche AltersversorgungCFO Carsten Bovenschen,Produktion <strong>bei</strong> Roth & Rauin Sachsen: Das Unternehmenfindet seine Spezialistenin ganz Europa. WichtigesPlus <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Anwerbung:das Gesamtpaket ausAltersversorgung, Betriebskin<strong>der</strong>gartenund Fitnessstudio.Altersversorgunghilft <strong>bei</strong> <strong>der</strong>RekrutierungChecklisteWenn Sie auf eine dieser Fragenmit Nein antworten müssen, sollten Sieeinen Experten konsultierenu Haben Sie eine einheitlicheVersorgungsordnung zur bAV? Sie ist einAushängeschild für das Unternehmen.u Dokumentieren Sie den Beratungs -pro zess in einem Protokoll? Die Infor mationspflichtseitens des Ar<strong>bei</strong>tgebersergibt sich aus dem Betriebsrentengesetz.u Verwenden Sie einen sogenanntenZillmerungshinweis? Versicherungsverträgemit Abschlussgebührkönnen zur Nachschusspflicht führen.u Stellt Sie Ihr bAV-Anbieter von <strong>der</strong>Nachhaftung frei? Bei den Anbieterngibt es erhebliche Unterschiede.u Erhalten einige Mitar<strong>bei</strong>ter als Son<strong>der</strong>regelungZuschüsse zur betrieblichenAltersversorgung? Für Zuschüsse gilt dasGleichbehandlungsgesetz. WurdenZuschüsse willkürlich vergeben, kanndas Probleme bereiten.u Wurden Ihre Versorgungsregelungenin den vergangenen 18 Monatenauf ar<strong>bei</strong>tsrechtliche Mängel überprüft?Die sich ständig än<strong>der</strong>nde Gesetzeslagegerade im Bereich <strong>der</strong> betrieblichenAltersversorgung setzt eine ständigeBetreuung durch Fachleute voraus.RErfolg“, weiß Bovenschen. Dafür rekrutiertdas Unternehmen Spitzenkräfte in ganz Eu ropa.Damit sie auch bleiben, hat Roth & Rauein attraktives Paket geschnürt. Neben Betriebskin<strong>der</strong>gartenund eigenem Fitnessstudiobietet das Unternehmen seinen Mitar<strong>bei</strong>terneine ar<strong>bei</strong>tgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung(bAV). 50 Euro zahlt <strong>der</strong> Betriebmonatlich für jeden seiner 650 Beschäftigtenin eine Direktversicherung. Wer mehr will,kann zusätzlich die Möglichkeiten <strong>der</strong> Gehaltsumwandlungnutzen.VORSORGE ÜBER DEN CHEF ist und bleibtattraktiv. „Sowohl Ar<strong>bei</strong>tnehmer als auchAr<strong>bei</strong>tgeber können dank <strong>der</strong> Vorsorgeför<strong>der</strong>ungüber die Betriebliche viel Geld sparen“,sagt Gerd Fromm, Leiter BetrieblicheAltersversorgung <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Bank</strong>,Private & Business Clients. Vor allem dieLohn- und Gehaltsumwandlung rechnet sich.Aus ihrem Brutto können Ar<strong>bei</strong>tnehmerbis zu 2592 Euro im Jahr steuerfrei einzahlen.{Bereits <strong>bei</strong> Vorsorgeaufwendungenvon 2000 Euro im Jahr spart ein Mitar <strong>bei</strong>termit einem Jahresbrutto von 35 000 Eurojähr lich rund 712 Euro an Steuern.} Dazukommen 414 Euro Einsparungen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Sozialversicherung.Damit zahlt <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer2000 Euro aus seinem Brutto ein, die ihnaber nur mit knapp 900 Euro netto belasten.{Der Gesetzgeber hat die bAV auch langfristiggestärkt – die ursprünglich für 2009geplante Belastung <strong>der</strong> Vorsorgeaufwendungenist vom Tisch. Ein Vorteil, von demauch die Ar<strong>bei</strong>tgeber profitieren.} Je stärkerdie Freibeträge ausgeschöpft werden und jemehr Mitar<strong>bei</strong>ter sich beteiligen, desto höherdie Ersparnis. Wandelt ein Mitar<strong>bei</strong>ter im Jahr1200 Euro um, sparen Ar<strong>bei</strong>tnehmer und Ar<strong>bei</strong>tgeberje 240 Euro im Jahr. Bei 2000 EuroGehaltsumwandlung sind jeweils 414 Euro Ersparnispro Mitar<strong>bei</strong>ter möglich. Das machtfür einen Betrieb mit 200 Beschäftigten satte82800 Euro Einsparungen im Jahr – o<strong>der</strong> gutzwei Millionen in 25 Jahren.Seit 2002 muss jedes Unternehmen seinenMit ar<strong>bei</strong>tern mindestens eine Form <strong>der</strong> betrieblichenAltersversorgung anbieten. „Ar<strong>bei</strong>tnehmerhaben einen Rechtsanspruch auf diesozialabgabenfreie Gehaltsumwandlung“,erklärt Fromm. Doch ob Direktversicherung,Pensionskasse, Pensionsfonds, Direktzusage,Unterstützungskasse o<strong>der</strong> Zeit wertkonten:bisher wird die Vorsorge über den Betrieb inmittleren und kleinen Unternehmen nur weniggenutzt. Gerade einmal 45 beziehungsweise23 Prozent <strong>der</strong> Beschäftigten schöpfen dieMöglichkeiten aus – in Großbetrieben sind esimmerhin 87 Prozent.Ulrich Möller, kaufmännischer Leiter desOsnabrücker Gelenkwellenherstellers CSNFOTOS: ROTH & RAU (2)18 results Deutsche <strong>Bank</strong>


FinanzierungBetriebliche AltersversorgungVorteile für UnternehmenDurch eine konsequente Entgeltumwandlung können sechsstellige Beträge eingespart werden.QUELLE: DEUTSCHE BANK; INFOGRAFIK: PICFOURohne bAV in Euro mit bAV in EuroSozialversicherungspflichtige Bezüge des Ar<strong>bei</strong>tnehmers 3000,00 2900,00Entgeltumwandlung 0,00 100,00Rentenversicherung 298,50 288,55Ar<strong>bei</strong>tslosenversicherung 49,50 47,85Krankenversicherung 217,50 210,25Pflegeversicherung 25,50 24,65Lohnersparnis an Lohnnebenkosten monatlich 19,70 EuroErsparnis an Lohnnebenkosten pro Jahr 236,40 EuroErsparnis <strong>bei</strong> 100 Angestellten in 25 Jahren 591 000,00 EuroFOTO: GABY GERSTERInterview„Unternehmenentdecken die Vorteile“Ulrich Schürenkrämer ist Mitglied desManagement Committee Deutschland <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Bank</strong>Betriebliche Altersversorgung ist inDeutschland nicht Kür, son<strong>der</strong>n Pflicht.Wird das Thema Betriebs rente von denUnternehmen unterschätzt?Seit 2002 ist es für Unternehmen Pflicht,min destens eine Form <strong>der</strong> bAV anzubieten.Darauf haben sich die Betriebe eingestellt.Doch in <strong>der</strong> Tat sind viele Unternehmer mit denDetails nur unzureichend vertraut. Dass sichaus <strong>der</strong> betrieblichen AltersversorgungHaftungs risiken ergeben können, ist vielenzum Beispiel gar nicht bewusst.Wo entsteht ein Haftungsrisiko?Ein Beispiel: Ein Unternehmen entscheidet,seinen Mitar<strong>bei</strong>tern eine Direktversicherunganzubieten, und macht das Angebot durcheinen Aushang am Schwarzen Brett bekannt.Der Gesetzgeber hat aber im Betriebsrentengesetzbestimmte Informationspflichtenfestgeschrieben. Das heißt: Der Ar<strong>bei</strong>tgebermuss jeden Ar<strong>bei</strong>tnehmer individuellüber das Angebot informieren. Daraus kannein findiger Anwalt schon Haftungsansprücheherleiten.Bringt die bAV den Unternehmen auch Vorteile?Mit Verlängerung <strong>der</strong> Sozialabgabenbefreiung überdas Jahr 2008 hinaus hat <strong>der</strong> Gesetzgeber dieVorsorge über den Betrieb weiter gestärkt. Die Ent -geltumwandlung bleibt also langfristig attraktiv –sowohl für Ar<strong>bei</strong>tnehmer als auch für Ar<strong>bei</strong>tgeber.Bietet die bAV auch Anreize zurMitar<strong>bei</strong>terbindung?Die Gestaltungsmöglichkeiten sind für Unternehmensehr groß. So können die Einsparungen<strong>bei</strong> den Sozialversicherungen genutzt werden,um den Mitar<strong>bei</strong>tern über ein Versorgungswerkeine Zusatzrente zu ermöglichen. Auch hältdie betriebliche Altersversorgung einige Bonbonsfür Führungskräfte und geschäfts führendeGesell schafter bereit. Zudem erhöhen Zeitwertkontendie Attraktivität. Voraus setzung für denErfolg <strong>der</strong> bAV ist, dass sie zu den Bedürfnissen<strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter und zu den Zielen des Unternehmenspasst.Wichmann, kennt das aus eigener Erfahrung.Rund 100 Mitar<strong>bei</strong>ter zählt <strong>der</strong> Betrieb – unddenen hat er 2001 die Entgeltumwandlungper Direktversicherung angeboten und für jedeneine Beispielrechnung aufgemacht. „DasInteresse war extrem gering“, so Möller. DasThema bAV fand deshalb im Unternehmenkaum noch statt. So ließ er es zu, dass einigeMitar<strong>bei</strong>ter alte Verträge weiterführten, ohne<strong>der</strong>en Inhalte zu überprüfen. Ein Fehler. Erstdie Kundenbetreuer <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Bank</strong> habenihn auf die Haftungsrisiken aufmerksamgemacht. „Mir war nicht klar, dass das Unternehmenfür fehlende Garantien in Altverträgenim schlimmsten Fall mit eigenenMitteln geradestehen muss“, so Möller.BETRIEBLICHE ALTERSVERSORGUNG istin Deutschland nicht Kür, son<strong>der</strong>n Pflicht.Wer das Thema schleifen lässt, muss mitAr<strong>bei</strong>tgeberhaftung rechnen. Ein Aushangam Schwarzen Brett reicht nicht aus, umsich vor Regressfor<strong>der</strong>ungen zu schützen.„Die Informationspflicht des Ar<strong>bei</strong>tgeberskann aus dem Betriebsrenten gesetz abgeleitetwerden“, sagt Ulrich Schüren krämer,Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsleitung <strong>Firmenkunden</strong>Deutschland und des Management CommitteeDeutschland <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Bank</strong> (Interviewlinks). Zu Nach schusspflichten für denAr<strong>bei</strong>tgeber kann die Wahl eines Anbieters Rresults Deutsche <strong>Bank</strong> 19


FinanzierungBetriebliche AltersversorgungBilanzmo<strong>der</strong>nisierungsgesetz (BilMoG)Rechtzeitig gut aufgestelltDas geplante Bilanzmo<strong>der</strong>nisierungsgesetz hat Auswirkungen auf die Bewertung vonPensionsrückstellungen. Unternehmen sollten sich darauf vorbereitenDer Aufwand <strong>der</strong> Bilanzierung nach internationalenRechnungslegungsvorschriftenIFRS ist vor allem für kleine und mittlereUnternehmen (KMU) zu hoch – die Aussagekrafteines handelsrechtlichen Jahresabschlussesnach HGB-Bilanzrecht reichtInvestoren dagegen kaum aus. Abhilfeschafft das Bilanzmo<strong>der</strong>nisierungsgesetz(BilMoG), das spätestens im Januar 2010 inKraft treten soll. Das neue Regelwerk sorgtdafür, dass <strong>der</strong> handelsrechtliche Jahresabschlussden internationalen Rechnungslegungsstandardsentspricht, aber wesentlicheinfacher und vor allem kostengünstigerumzusetzen und zu handhaben ist.„Das BilMoG birgt für kleine und mittlereUnternehmen große Chancen, aber auchRisiken, die rechtzeitig ausgeräumt werdenmüssen“, sagt Gerd Fromm, Leiter BetrieblicheAltersversorgung <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Bank</strong>,Private & Business Clients. Erstmals werdenvermehrt IFRS-nahe Elemente in das HGBeinfließen. Die geplanten Än<strong>der</strong>ungen habenAuswirkungen auf das Eigenkapital und dieBesteuerung <strong>der</strong> betroffenen Unternehmen.So sind selbstgeschaffene immaterielleVermögenswerte wie Patente, Marken,Schutzrechte o<strong>der</strong> eigene Software künftigzu aktivieren, was die Eigenkapitalbasis stärktund die Finanzierung erleichtert. Auchdie Aktivierungspflicht von Firmenwerten <strong>bei</strong><strong>der</strong>en Kauf wird zu höheren Bilanzsummenführen. Mehr Transparenz verspricht zudemdie Vorgabe, dass zu Handelszweckenerworbene Finanzinstrumente wie Swaps,Optionen und Futures künftig zum Zeitwertbewertet werden.Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite müssen Unternehmenauch Rückstellungen künftig neubewerten. Entwicklungen, insbeson<strong>der</strong>e Lohn-,Preis- und Personalentwicklungen, sollen<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Bilanzierung stärker berücksichtigtwerden. Dies bedeutet, dass Pensionsverpflichtungenzukünftig mit deutlich höherenVerbindlichkeiten auszuweisen sind.Experten rechnen mit Aufschlägen von bis zu25 Prozent gegenüber <strong>der</strong> Steuerbilanz.Unternehmen haben noch ein Jahr Zeit,sich auf die Regelungen einzustellen.Handlungsbedarf sieht Fromm vor allem <strong>bei</strong>Betrieben, <strong>der</strong>en Pensionszusagen nichtgedeckt sind. „Unterdeckungen müssen nachdem BilMoG deutlicher ausgewiesen werden“,so <strong>der</strong> Experte <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Bank</strong>.Neuregelungen können sich auf die Refinanzierung<strong>der</strong> Gesellschaft auswirken, sodasshöhere Eigenkapitalanfor<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong>aber höhere Finanzierungskosten entstehen.Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite bietet das BilMoGdie Möglichkeit, die Verbindlichkeiten mit denreservierten Mitteln für die Altersversorgungzu saldieren – die Mittel zur Absicherung <strong>der</strong>Pensionsverpflichtungen können langfristigangespart werden. „Unternehmen solltendie Umstellung dazu nutzen, ihre bisherigenBilanzstrukturen ganz neu zu überdenken“,so Fromm. „Zudem sollte gewährleistet sein,dass Systeme und Prozesse rechtzeitig an dieneuen Bilanzierungsvorschriften angepasstwerden können.“R führen, <strong>der</strong> gezillmerte Verträge verkauft. Dassind Policen, <strong>bei</strong> denen die Kosten kom plettam Anfang abgerechnet werden. Schlimmerkönnte es Unternehmen treffen, die einigenMitar<strong>bei</strong>tern Son<strong>der</strong> zuschüsse zur bAV gewähren.„Für Zuschüsse gilt das Gleichbehandlungsprinzip.Werden sie willkürlich vergeben,kann das zu hohen Haftungs summenführen“, sagt Fromm.Die Haftungsrisiken waren für Ulrich Möllerausschlaggebend, das Thema noch einmal aufden Tisch zu bringen. Da es in <strong>der</strong> Firma nichtausreichend Beratungsräume gab, fuhr das Beraterteam<strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Bank</strong> in einem eigensgemieteten Wohnmobil vor. Dort berieten dieExperten <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Bank</strong> jeden Mitar<strong>bei</strong>ter.75 Prozent <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter haben sich zurVorsorge über den Betrieb entschieden. Das Unternehmenselbst hat gleich doppelt profitiert.„Wir konnten Haftungs risiken ausschließenund haben durch die Abschlüsse zusätzlich6500 Euro im Jahr an Sozialversicherungs <strong>bei</strong>trägengespart.“Bei <strong>der</strong> Ausgestaltung <strong>der</strong> bAV gibt es vieleMög lich keiten, aber keinen Königsweg.{We sentlich für den Erfolg ist, dass dieAus ge staltung auf das Unternehmen zugeschnitten ist und in eine einheitliche Versorgungsordnunggegossen wird.} Da<strong>bei</strong> ist esempfehlenswert, auf das Gesamt gefüge zuachten. Sollen Führungskräften durch Extrabonbonszusätzliche Anreize geboten werden?Sollen Versicherungsleistungen wieHinterbliebenenschutz, Berufsunfähigkeit,Unfall o<strong>der</strong> Invalidität integriert werden? Solldie bAV vom Ar<strong>bei</strong>tgeber, Ar<strong>bei</strong>tnehmer o<strong>der</strong><strong>bei</strong>den gemeinsam finanziert werden? Bei <strong>der</strong>Wahl des Durchführungsweges ist vor allemdie Haftung ein wesentliches Kriterium. Miteiner Direktversicherung, Pensions kasse o<strong>der</strong>einem Pensionsfonds lagern Unternehmen dieRisiken aus. Doch während Direktver sicherungund Pensionskasse <strong>der</strong> Bundesanstalt20 results Deutsche <strong>Bank</strong>


Gelenkwellenbau,CSN-Wichmann-ChefsHorst Wichmann (links)und Markus Osterhaus:Experten <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong><strong>Bank</strong> rückten imeigenen Wohnmobil zuInformationsrundenan. Ergebnis: Drei vonvier Mitar<strong>bei</strong>ternsetzen jetzt auf FirmenvorsorgeRentengespräch imWohnmobil <strong>der</strong> <strong>Bank</strong>FOTOS: CSN WICHMANN (2)für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)unterstehen, müssen die Risiken <strong>bei</strong> einemPen sions-Sicherungs-Verein (PSV) durchZahlungen in den Pensions sicherungsfondsabgesichert werden – es fallen also zusätzlicheKosten an.ETWAS BESONDERES hält die bAV für Highpotentialsbereit. Reicht die Direktversicherungwegen begrenzter steuerlicher För<strong>der</strong>möglichkeitennicht aus, ist es möglich, perUnterstützungskasse o<strong>der</strong> Direktzusage aufzustocken.Die Beiträge sind dann in unbegrenzterHöhe steuerlich absetzbar. Einelukrative Pensionszusage schafft Motivationund Bindung an das Unternehmen. Durchdie Entgeltumwandlung werden Tantiemeno<strong>der</strong> Bonifikationen steuerlich optimiert. Vonden För<strong>der</strong>möglichkeiten profitiert auch <strong>der</strong>Gesellschafter-Geschäftsführer: Der Chef istnicht nur Unternehmer, son<strong>der</strong>n auch Angestellterim eigenen Betrieb. Doch an<strong>der</strong>s alsan<strong>der</strong>e Angestellte ist er von <strong>der</strong> Rentenversicherungspflichtbefreit und bekommt keineLeistungen. Bei <strong>der</strong> Altersvorsorge verlassensich die Chefs noch viel zu häufig ausschließlichauf den Betrieb.Ob Pensionszusage o<strong>der</strong> Unterstützungskasse:<strong>bei</strong> <strong>bei</strong>den Wegen verpflichtet sich dasUnternehmen, dem Mitar<strong>bei</strong>ter – also auchdem geschäftsführenden Gesellschafter – spätereine Betriebsrente zu zahlen. Da<strong>bei</strong> kanndie Höhe <strong>der</strong> Einzahlung („defined contribution“)o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Auszahlung („defined benefit“)vereinbart werden. „Wir empfehlen, nurdie Beiträge, nicht aber die Auszahlungen zugewährleisten, weil das Risiko sonst unkalkulierbarwird“, sagt Gerd Fromm.Bei <strong>der</strong> Pensionszusage bildet das Unternehmenan<strong>der</strong>s als <strong>bei</strong> <strong>der</strong> UnterstützungskasseRückstellungen in <strong>der</strong> Bilanz. Dadurchkönnen Unternehmen nach dem HGB ihrensteuerpflichtigen Gewinn reduzieren und dieLiqui dität erhöhen. Die Kehrseite <strong>der</strong> Medaille:Die Bilanzrisiken drücken aufs Rating.{„Es ist nicht zu empfehlen, die zugesagteRente aus den laufenden Erträgen<strong>der</strong> Gesellschaft zu finanzieren – das Kapitalmuss bis zur Fälligkeit angespart werden“},so Fromm. Beson<strong>der</strong>s <strong>bei</strong> älteren Zusagensollten Unternehmen prüfen, ob <strong>der</strong>Text noch <strong>der</strong> Rechtsprechung entspricht.Stimmt die zugrunde gelegte Lebenserwartung?Haben sich die Kapitalmärkte denPrognosen entsprechend entwickelt? „90Prozent <strong>der</strong> Pensionszusagen in mittelständischenUnternehmen sind nicht ausreichendgedeckt“, so Fromm.Der Druck, Pensionsrückstellungen auszulagern,dürfte mit Inkrafttreten des Bilanzmo<strong>der</strong>nisierungsgesetzes im nächsten Jahr weitersteigen (siehe Seite 22). „Wir gehen davon aus,dass die HGB-Pensionsrückstellungen um 20bis 25 Prozent aufgestockt werden müssen“, soFromm. Das belastet das Eigenkapital.Roth & Rau hat die Pensionszusagen für Vorständeaus <strong>der</strong> Bilanz herausgenommen. „Wirwollen keine Zukunftsrisiken in <strong>der</strong> Bilanz,die sich negativ auf das Rating auswirken unduns Kreditbeschaffung und damit das Wachstumerschweren“, sagt Finanzchef CarstenBovenschen.OBIRGIT WETJENWeitere InformationenKontaktGerd FrommLeiter Betriebliche AltersversorgungDeutsche <strong>Bank</strong>, Private & Business ClientsE-Mail gerd.fromm@db.comLinksDeutsches Institut für Altersvorsorgewww.dia-vorsorge.deAr<strong>bei</strong>tsgemeinschaft für betrieblicheAltersversorgung e.V www.aba-online.deLiteraturAndreas Buttler: Einführung in diebetriebliche Altersversorgung, 5. Auflage,Verlag Versicherungswirtschaft 2008,ISBN 389-9-5236-44, 353 Seiten, 42,– Euroresults Deutsche <strong>Bank</strong> 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!