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Informationsdienst, 21. Jahrgang, Juni 2014Nr. <strong>41</strong>Landesfeuerwehrverband Hessen e. V.LFV-<strong>Infodienst</strong>Im BlickpunktNeuwahlen bei der Delegiertenversammlung 2014Hessische Feuerwehren helfen in SlowenienZukunftsworkshop beleuchtet wichtige Themen


InhaltImpressumEditorialTitelthema4 60. Verbandsversammlung:Erfolgreiche Arbeit des Landes -feuerwehrverbandesAus der Arbeit derFachausschüsse10 Technik11 Vorbeugender Gefahrenschutz12 Ausbildung, Einsatz, Wettbewerbe13 Historie14 Landesfeuerwehrarzt15 Information und Kommunikation16 Frauen17 Brandschutzerziehung und-aufklärung18 Arbeitsgemeinschaft der freiwilligenFeuerwehren in Städten mit Berufsfeuerwehren(AFBF)19 Arbeitsgemeinschaft der Leiter derBerufsfeuerwehren (AGBF)Werkfeuerwehrverband20 Arbeitskreis Kinder in der Feuerwehr21 Hauptamtliche Kräftebei Freiwilligen Feuerwehren22 Sondergremium Rettungs hunde-OrtungstechnikQuer durch Hessen27 LFV-Präsidium ging in Klausur28 Freiwilliges Soziales Jahr bei derFeuerwehr30 FSJ: Bericht von der 4. FSJ-Bildungswoche31 Termine32 Zukunftsworkshop in Hanau34 Hessische Jugendfeuerwehr35 Innenminister Peter Beuth: »Jugendfeuerwehrausbildungszentrumbleibtin Marburg«36 Mit Blaulicht in die Zukunft:Hessische Jugendfeuerwehrenpräsentieren Ergebnisse38 Landesfeuerwehrmusikversammlung:Starkes Auftreten derHessischen Feuerwehrmusik40 Zwei Workshops »Snare Drum« mitbegeisterten Teilnehmern42 Glückwünsche und Ferientermine43 Partner der Feuerwehr44 Hessische Feuerwehren versorgtenSlowenien drei Wochen lang mitStrom: Freiwillig, hoch motiviert undbestens qualifiziert48 Dankfeier für Helfer des Hilfe -leistungseinsatzes in Slowenien49 Führerschein: Alters-Ausnahme fürFeuerwehren50 Hochwasserschutz in Hessen weitergestärkt: Neue Gerätewagenübergeben51 Aktuelle Information der UnfallkasseHessen: Verbesserte Mehrleistungen– die neue Härtefallregelung derUnfallkasse Hessen52 Heimischer Einsatzort als virtuellePlanübungsplatte53 Hessischer Feuerwehrpreis:»Helfer des Jahres« gesucht54 Mega-Aktionstag zum 50. Geburtstagder Hessischen Jugendfeuerwehr58 Präsentation der Gewinnerprojektedes Nachhaltigkeitswettbewerbs»Mit Blaulicht in die Zukunft«59 Zusammenlegung von Feuerwehrennicht forcieren!60 Brandschutzseminar des Kreis -feuerwehrverbandes Hofgeismarin Baden und im Elsass61 BezirksfeuerwehrverbandKur hessen-Waldeck: Feuerwehrmuss wieder Spaß machen!63 Nachrufe64 Hessischer FeuerwehrpreisInformationsdienst desLandes feuer wehrverbandes HessenNr. <strong>41</strong>, Juni 2014, 21. Jg.Herausgeber:Landesfeuerwehr ver bandHessen e.V.Kölnische Straße 44 – 463<strong>41</strong>17 KasselTelefon 05 61/78 89-4 51 47Telefax 05 61/78 89-4 49 97E-Mail: Info@feuerwehr-hessen.deInternet: www.feuerwehr-hessen.deRedaktion:Ralf AckermannGünter FenchelHarald PoppBirgit SattlerHolger SchönfeldDruck:Meister Print & Media GmbH3<strong>41</strong>23 KasselPartner des LFV:Kopieren erwünschtBitte machen Sie diese Informa -tionen allen interessierten Feuerwehrangehörigenzugänglich.Bitte hängen Sie die wichtigstenInformationen außerdem am»Schwarzen Brett« aus.n Sehr geehrte Leserinnen undLeser, liebe Feuerwehrkameradinnenund -kameraden,in den ersten Monaten diesen Jahres gabes doch einige wesentliche Entwicklungen,die das Feuerwehrwesen in Hessenweiter beeinflussen.So wurden nach den Wahlen in der Koaliti -onsvereinbarung folgende wichtigeKernpunkte verankert:• Schaffung optimaler Rahmenbedingungenund konkrete Unterstützungsleistungenfür Feuerwehrangehörige• Fortführung der Anerkennungsprämie• Weiterentwicklung des flächen -deckenden Brandschutzes• Festschreibung von 30 Millionen Eurojährlich für den Brandschutz im Landeshaushalt(nicht bestimmt durch dieFeuerschutzsteuer)• Fortführung der Landesbeschaffungensowie der Ausstattungsoffensivebeim Katastrophenschutz• Werbung für den Nachwuchs – imBereich der Jugend- und Kinderfeuerwehren• Neubau eines JugendfeuerwehrausbildungszentrumsDiese Aussagen haben die hessischenFeuerwehren sehr positiv zur Kenntnisgenommen und wir freuen uns, wenn wirbei der nun anstehenden Umsetzung2 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


weiterhin im Gespräch bleiben. Bei derLandesverbandsversammlung hat In -nen minister Peter Beuth die Aussagegetroffen, dass der Neubau des Ju gend -feuerwehrausbildungszentrums in Marburgentstehen wird. Es ist erfreulich,dass mit dieser Aussage auch eine zeitnaheRealisierung erfolgen wird.Die Unfallkasse Hessen hat die Anregungdes Landesfeuerwehrverbandes aufgenommenund eine Härtefallregelungzum 1. April 2014 in seiner Satzung verankert,um die Problemfälle – die sie aufgrunddes bestehenden gesetzlichenHandlungsrahmen hat – ebenfalls im Sinnedes Ehrenamtlers zu lösen. Bisherwaren Fälle wie beispielsweise Herzinfarkteoder besondere Verletzungen, dieauf sogenannte »Vorschäden« zurückzuführensind, stark problembehaftet – nunwurde hier eine Möglichkeit geschaffenVieles zu regeln. Dies ist besser alsirgendwelche Fonds, die nicht denfinanziellen Umfang bieten. Hessen istdas einzige Land in der BundesrepublikDeutschland, das bisher eine solcheLösung gefunden hat!Unsere Feuerwehrstiftung in Gründunghat in ihren Stiftungsaufgaben die Un -terstützung des Brand- und Katastrophenschutzesaller hessischen Feuerwehrenund einen Schwerpunkt bei derUnterstützung sozialer Notlagen sowiedie Förderung der gesellschaftlichen Po -sition der Feuerwehren festgeschrieben.Ralf AckermannPräsident LandesfeuerwehrverbandHessenAlle notwendigen rechtlichen Hürdenwurden nun nach der letzten Versammlungüberwunden, so dass dem Hauptstifter– das Land Hessen – die Finanzierungder Stiftung nicht mehr schwerfallendürfte.Viele weitere aktuelle Punkte wurdenbegleitet – von dem Thema der Ausnahmegenehmigungfür Euro-6-Motorenfür Einsatzgroßfahrzeuge, der sogenannte»Feuerwehrführerschein« (sieheSeite 49) oder auch die Regelung vonHessen Mobil für eine ständige Rufbereitschaft.Dem Thema Interkommunale Zusammenarbeitwird derzeit ein breites Spektruminsbesondere von der Politik gegeben.Feuerwehren arbeiten übrigensschon seit Jahrzehnten über ihre Ortsgrenzenhinaus zusammen – frühernannten man dies Stützpunktfeuerwehren– und sie tun es noch heute und findenfreiwillig Wege. Bei einem Seminardes Kompetenzzentrums IKZ wurdenBeispiele aus ganz Hessen dargestellt.Allerdings ist der hessische Städtetagnun einen Schritt zu weit gegangen – ineinem Rundschreiben an alle Mitgliedsstädtewurde sozusagen eine Handlungsanweisungübermittelt, wie manFeuerwehren zusammenlegt und aufgrundder Erfahrungen ehrenamtlichesEngagement vernichtet! Ob das der richtigeWeg ist, dazu im Stillen aufzufordern– denn bei der Landesverbandsver-sammlung gab es vom Vertreter desStädtetages dazu nichts zu hören!Schade, dass über dieses Thema keineoffene Diskussion geführt wird.In diesem Jahr begeht unsere hessischeJugendfeuerwehr ihr 50-jähriges Jubiläum.Gegründet, um als Dachorganisationfür die damals sich neu entwickelndenJugendgruppen in den Feuerwehrentätig zu werden – mit heute über2.000 Jugendfeuerwehren vor Ort als dieNachwuchsorganisation in unseren Feu -erwehren. Damals gelegentlich kritischbeäugt, sind sie heute ein fester undunverzichtbarer Bestandteil unseresFeuerwehrwesens – nicht nur in ihrerHauptaufgabe als Nachwuchsorganisation,sondern auch als Träger wertvollerJugendarbeit.Wir haben das Ereignis mit dem Aktionstagder hessischen Jugendfeuerwehrund der Delegiertenversammlung vorkurzem angemessen begangen.Weitere Themen stehen in diesem Jahrnoch an – so werden nach Hessen seitJahren keine Löschgruppenfahrzeugedes Bundeskatastrophenschutzesgeliefert! Hessen baut einerseits einenvorbildlichen Katastrophenschutz desLandes auf und andererseits kommt derBund seinen Verpflichtungen zur Verstärkungdes Katastrophenschutzes nichtnach. Dies ist äußerst bedauerlich undverbunden mit der klaren Forderung anden Bund, hier tätig zu werden. Dennwas Hessen Feuerwehren leisten, daskann sich sehen lassen! Innerhalb vonwenigen Stunden wurde ein Auslandseinsatzinitiiert und mit engagierten Einsatzkräftenüber drei Wochen in Slowenienbewältigt. Die Zusammenarbeit liefHand in Hand mit dem Vorauskommando– und das Innenministerium hat diesenvon ihm angeordneten Einsatz auchmit einem Führungsstab begleitet.Wie dem bundesweiten Ferienkalenderder Schulen zu entnehmen ist, startetHessen in diesem Jahr erst Ende Juli mitden Sommerferien. Dennoch möchte iches nicht versäumen, Ihnen bereits heuteeinen schönen Sommer und eineerholsame Urlaubszeit zu wünschen.Ralf AckermannNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 3


Delegiertenversammlung60. Verbandsversammlung am 5. April 2014Erfolgreiche Arbeit desLandesfeuerwehrverbandesDer Landesfeuerwehrverband Hessen (LFV) bewertet das erreichte Niveau im hessischen BrandundKatastrophenschutz »als insgesamt gut, auch wenn weiterhin alles getan werden muss, umdas bewährte flächendeckende und ehrenamtliche System zu sichern«. Dies machte LFV-PräsidentRalf Ackermann (Rodgau) im Rahmen der 60. Verbandsversammlung im Bürgerhaus Kiedrich(Rheingau-Taunus-Kreis) vor mehr als 250 Delegierten und zahlreichen Gästen aus Verwaltung, Wirtschaftund Politik, darunter auch der neue Hessische Innenminister Peter Beuth, deutlich.n In seinem Tätigkeitsbericht gingAckermann zunächst auf die nunmehrsechzigjährige Tätigkeit des Landesverbandesseit der Verbandsgründung imJahr 1954 ein, die »durch eine aktiveInteressensvertretung für den Schutzder Bürger und der Feuerwehrengeprägt ist.« Hier ist es insbesondere inden vergangenen zwanzig Jahrengelungen, »sich für die notwendigeAnpassung der gesetzlichen Grundlagenund Regelwerke, für eine adäquatesoziale Absicherung der Einsatzkräfte,für erforderliche Verbesserungen imBereich von Technik und Ausbildungerfolgreich einzusetzen, die Stärkungdes Ehrenamtes und die Öffnung derFeuerwehren für alle Bevölkerungsgruppenzu erreichen bzw. auszubauen.«Dialog und VeränderungenAusdrücklich begrüßt der LFV Hessendie in der Koalitionsvereinbarung derneuen schwarz-grünen Landesregierunggemachten Aussagen zumBrand- und Katastrophenschutz, »die invielen Bereichen mit unseren Vorstellungenübereinstimmen. Hierzu gehörtferner das Bekenntnis für einem Neubaudes Jugendfeuerwehr-Ausbildungszentrums«.R. Ackermann: »Hier bleiben wir im konstruktivenund bewährten Dialog mitallen Verantwortlichen.«In Hinblick auf künftige Entwicklungenim Brand- und Katastrophenschutzsieht der Präsident des LFV Hessenallerdings auch Handlungsbedarf,»zum Beispiel wenn es darum geht, dieVerpflichtung des Bundes bei der Er -gänzungsbeschaffung von Einsatzfahrzeugenim Bundes-Katastrophenschutzeinzufordern oder auch unnötigeRegulierungen auf der Ebene der EUzu verhindern. Dazu brauchen wir auchweiterhin die Unterstützung durch diehessische Politik, die sich hier in der Ver-4 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Dr. Thomas Deutschländer vomDeutschen WetterdienstInnenminister Beuth übergibt Zuwendungsbescheide an den Landesfeuerwehrverband,die Hessische Jugendfeuerwehr und den Bürgermeistervon KiedrichDr. Klaus Zehner von der SparkassenversicherungInnenminister Peter BeuthFahrzeugübergabe an die Feuerwehr Eltville durch Innenminister Beuthgangenheit bewährt hat.«R. Ackermann berichtete im Rahmender Verbandsversammlung weiter überden ersten koordinierten Auslandseinsatzhessischer Feuerwehren anlässlichder »Eiskatastrophe« in Slowenien vomFebruar dieses Jahres, bei der diegesamte Infrastruktur der Stromversorgungzusammengebrochen war. Dabeihat sich gezeigt, »dass das Katastrophenschutzkonzeptdes Landes Vorbildcharakterhat und funktioniert. Einbesonderer Dank geht deshalb an diedort eingesetzten ehrenamtlichen Feuerwehreinsatzkräfte.«Agenda für das Jahr 2014In Hinblick auf die in Hessen seit Juli 2005bestehende Rauchmelderpflicht, dienachweislich zu weniger Personen- undSachschäden geführt hat, erinnerte derLFV-Präsident schließlich daran dass dieÜbergangsfrist für Bestandsbautenzum Jahresende ausläuft. »Hier würdenwir es begrüßen, wenn die kommunaleEbene und das Innenministeriumzusammen mit uns noch einmal intensivdie bestehende Rauchmelderpflichtöffentlich bewirbt, um die Sicherheit derBevölkerung zu verbessern.«Nr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 5


DelegiertenversammlungFür das laufende Jahr 2014 kündigteAckermann die Gründung einer Feuerwehrstiftungan, »die sich die Aufgabegestellt hat, den Brand- und Katastrophenschutzzu unterstützen, bei sozialenNotlagen zu helfen und die gesellschaftlichePosition der Feuerwehren zustärken.« Auch wird sich der LFV Hessenin 2014 auf Grundlage der Ergebnisseeines kürzlich durchgeführten»Zukunftsworkshops« mit mehr als120 Teilnehmern aus allen Sparten derFeuerwehren intensiv mit inhaltlichen,personellen, strukturellen und organisatorischenZukunftsfragen beschäftigen.Zudem steht das Jahr 2014 ganz im Zeichendes 50. Geburtstages der HessischenJugendfeuerwehr im LFV mit ei -nem landesweiten Aktionstag und derLandes-Delegiertentagung in Marburg.6 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


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DelegiertenversammlungHessens Feuerwehrverband wird weiterhin von Präsident Ackermann ge führtBei der 60. Verbandsversammlung desLandesfeuerwehrverbandes Hessen(LFV) am 5. April 2014 in Kiedrich(Rheingau-Taunus-Kreis) wurde miteindeutigem Votum diebisherige Spitze der Organisationwiedergewählt.Neben dem langjährigenPräsident Ralf Ackermann(Rodgau), der bereits seit1994 den Verband führt,wurden zudem VizepräsidentWolfgang Reinhardt(Hofheim) und VizepräsidentChristoph Weltecke(Korbach) für weitere vierJahre in ihren Ämternbestätigt. Das neue und alteTriumvirat machte dabeideutlich, sich »weiterhinkonsequent für die Interessender Feuerwehren einzusetzen,um die Zu kunfts -fähigkeit zu erhalten. DerLFV Hessen als Kompetenzzentrumfür den Brand- und Katastrophenschutzbleibt ein verlässlicher Partnerfür Politik, Kommunen, Verwaltung undWirtschaft.« Dem LFV Hessen gehörenlandesweit 75.000 aktive Einsatzkräftesowie rund 500.000 förderndeMitglieder in 2.600 Freiwilligen Feuerwehren,28.000 Jungen und Mädchenin den 2.100 Jugendfeuerwehrgruppen,sechs Berufsfeuerwehren undBe triebs-/Werksfeuerwehren an.Der 56-jährige Ralf Ackermann zählt inseiner Eigenschaft als hessischer LFV-Präsident auch zu einem der anerkanntennationalen und internationalenDie neue und alte Spitze des LFV Hessen mit InnenministerPeter Beuth (2. v. l.): die Vizepräsidenten ChristophWeltecke (links) und Wolfgang Reinhardt (rechts)und Präsident Ralf Ackermann.Brandschutzexperten. Er ist zudem Vi -ze präsident des Deutschen Feuerwehrverbandesund engagiert sich vorallem bei Europaangelegenheiten, wennes um die Belange des deutschen Feuerschutzwesensgeht. Hauptberuflich istRalf Ackermann seit 1991 Kreisbrandinspektorund Leiter des »Gefahrenabwehr-und Gesundheitszentrums« imKreis Offenbach.Von der Technischen Universität in St.Petersburg (Russland) wurde ihmzudem die Ehrendoktorwürde verliehen.Vizepräsident Wolfgang Reinhardt,58 Jahre, ist gelernter Diplom-Verwaltungswirtund Mitglied derFeuerwehr Hofheim. Er istin hessischen Feuerwehrkreisenaufgrund seinesvielfältigen Engagementsin unterschiedlichstenFach- und Feuerwehrgremienbestens bekannt. Ineiner gut aufgestellten Verbandsarbeitdes LFV Hessensieht er weiterhin diegroße Chance, »einiges imSinne der Feuerwehrenbewegen zu können.«Diese Einschätzung teiltauch der 38-jährige ChristophWeltecke, promovierterJurist, der schon in frühesterJugend den Weg zurFeuerwehr gefunden hat.So wurde er im Jahr 2003 zum Kreisjugendfeuerwehrwartim LandkreisWaldeck-Frankenberg und in 2004zum stellvertretenden Landesjugendfeuerwehrwartgewählt. Zudemengagiert sich Weltecke auch in derKommunal- sowie Landespolitik undverfügt hier über ein gutes »Netzwerk«.Die Führungsspitze wurde für dieDauer von 4 Jahren gewählt. Dem Präsidiumgehören insgesamt 14 Frauenund Männer an.EhrungenAuch bei der diesjährigen 60. Verbandsversammlung(siehe gesondertenBericht) des LandesfeuerwehrverbandesHessen (LFV) gab es wiederum einigeverdiente Ehrungen für herausragendeVerdienste im Bereich des Feuerwehr-und Brandschutzwesens. Ausden Händen von DFV-Präsident HansPeter Kröger und LFV-Präsident RalfAckermann erhielt Dr. Klaus Zehner, Vorstandsmitgliedder SVSparkassen-Ver-sicherung, die Ehrenmedaille des DeutschenFeuerwehrverbandes (DFV).Damit wurde vor allem dessen persönlicherEinsatz bei der ideellen und materiellenUnterstützung im Feuerwehrbereichgewürdigt. Ebenfalls mit der DFV-Ehrenmedaille wurde Bernd Fuhrländer,Geschäftsführer der UnfallkasseHes sen, für »seine außerordentlichgro ßen Bemühungen um eine bestmöglichesoziale Absicherung der Feuerwehrangehörigen«ausgezeichnet.Im weiteren Verlauf der Versammlungwurde sodann Gerhard Beil durch LFV-Vizepräsident Christoph Weltecke mitder LFV-Medaille in Silber für dessenVorsitz in der »Arbeitsgemeinschaft derFreiwilligen Feuerwehren in Städten mitBerufsfeuerwehren (AFBF)« geehrt.Ein Amt, das dieser über acht Jahre ausgeübthat.Standing Ovation dann bei der überraschendenEhrung für den alten und neuenLFV-Präsidenten Ralf Ackermann mit8 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


der LFV-Medaille in Gold, die von denbeiden Vizepräsidenten, WolfgangRein hardt und Christoph Weltecke,vor genommen wurde. In der Laudatiowurde deutlich, dass »diese höchsteAuszeichnung des LFV Hessen nur einäußeres Zeichen für die außerordentlichgroßen Verdienste in über 20 Jahren Verbandsarbeitsein kann.« Ebenso über-raschend dann auch die Auszeichnungfür LFV-Geschäftsführer Harald Poppmit der Ehrennadel in Silber des LandesfeuerwehrverbandesRheinland-Pfalz, die durch dessen VizepräsidentPeter Gerhards, Gast der 60. Verbandsversammlung,vorgenommen wurdeund womit vor allem die »Unterstützungbei der Neustrukturierung der Finanzen«im benachbarten Landesverband zumAusdruck kommen sollte. EltvillesStadtbrandinspektor Hans-Peter Kornüberreichte schließlich jeweils einen Eh -renteller des KFV Rheingau an HaraldPopp, Hans Peter Kröger und RalfAcker mann.Holger SchönfeldKreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Hans-PeterKorn übergibt Ehrenteller an (v.l.) LFV-GeschäftsführerHarald Popp, DFV-Präsident Hans-Peter Krögerund LFV-Präsident Ralf AckermannGeschäftsführerBerndFuhrländervon derUnfallkasseHessen erhältdie DFV-EhrenmedailleGerhard Beil –scheidender Vorsitzenderder Ar -beitsgemeinschaftder FreiwilligenFeu erwehren inStädten mit Be -rufs feuerwehren –wird mit der LFV-Ehrenmedaille in Silberausgezeichnet.DFV-PräsidentKrögerzeichnetSparkassenvorstandDr. KlausZehner mitder DFV-EhrenmedailleausLFV-PräsidentRalfAckermannerhält ausden HändenseinerVize dieLFV-EhrenmedailleinGold.Von VizepräsidentPeterGerhards(LFV Rheinland-Pfalz)erhält LFV-Ge -schäftsführerHarald Poppdie Ehrennadeldes Verbandesin Silber.Nr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 9


Aus den FachausschüssenAus der Arbeit der FachausschüsseFachausschuss TechnikDruckwasserdichte SteckverbindungenDer Austausch von Schuko-Steckverbindungenan elektrischen Einsatzgerätender Feuerwehr zur Erreichung dergeforderten Druckwasserdichtigkeit(Schutzstandard IP 67) ist landesweitangelaufen. So berichteten alle Mitgliederdes Fachausschusses bei der vergangenenFrühjahrstagung. Vor allemdurch die Fachempfehlung des DeutschenGemeinde-Unfallversicherungsverbandes(DGUV) wurde bundesweitnochmals auf die Problematik aufmerksamgemacht und die Feuerwehrenaufgefordert, dieser Verpflichtungnach zukommen.Ebenfalls wird darin noch einmal deutlichdarauf hingewiesen, dass derTausch der Steckverbindungen – insoferner durch eine Elektrofachkraftdurchgeführt wird – keinerlei negativeAuswirkungen auf eine etwaige Produkthaftunghat.Was derzeit jedoch kontrovers diskutiertwird, ist die Frage der Gleichwertigkeitder Anschlussleitungen in der AusführungH07RN-F – was eine Mindestforderungin allen Normen von elektrischenFeuerwehrverbrauchern ist – und derAusführung H07 BQ-F. In der Norm wirdgefordert, dass der Standard »H07 RN-Foder gleichwertig« für Anschlussleitungenüber 0,5 m zu verbauen ist. Der einzigmarkante Unterschied ist die Temperaturresistenz,wobei die Thermoplasteim Mantel der H07BQ-Leitungenfrüher zu schmelzen beginnen und dannkeinen erforderlichen Schutz darstellenund zusätzlich sogar zu einer Brandausbreitungführen können. Für Neubeschaffungenkann derzeit jeder Feuerwehrbis zur endgültigen Klärung desSachverhalts nur geraten werden,darauf zu achten, alle Geräte nur mitAnschlussleitungen in H07RN-F-Ausführungzu beschaffen.Die Frage der Gleichwertigkeit hat sichdurch die Stellungnahme des DKE, derdie Verwendung von H07BQ-F Leitungenim Feuerwehreinsatz als kritischsieht, eigentlich bereits geklärt. Offenbleibt nur, ob Leitungen bereits gekaufterGeräte – hierbei vor allem Leitungsroller– jetzt zwingend getauscht werdenmüssen und wer für die Kosten aufkommt.Von den Fachgremien auf Bundesebenewird nun nochmals eine deutlicheStellungnahme gefordert, aus der hervorgeht,ob dieser Tausch vorgenommenwerden muss und ob die Verwendungsolcher Leitungen bei gekauftenGeräten seitens der Firmen eine nichterbrachte Leistung darstellt, da dannja die Leitung H07BQ-F nicht wiegefordert »gleichwertig« ist. Der Fachausschusswird vom Ergebnis be -richten.SchaummittelDie Fachempfehlung »Schaummittel«wurde vor kurzem veröffentlicht. Darinwird den Feuerwehren ein Hilfsmittel andie Hand gegeben, mit dem sie bei derBeschaffung von Schaummittel das fürihre Einsatzzwecke und VerwendungOptimalste auswählen können. DieFachempfehlung ist in der Infothek desHessischen Ministeriums des Innernund für Sport (HMdIS) per Link abrufbar.Kennzeichenabfrage (Rettungs -datenblattsystem)Die Möglichkeit der Kennzeichenabfragevon in Unfälle verwickelten Fahrzeugendurch die Leitstellen wird derzeitbundesweit noch nicht so stark ge nutztwie erhofft. Ziel dieser Abfrage ist derHinweis auf das für jedes Kennzeichenhinterlegte Rettungsdatenblatt, mitdem die Einsatzkräfte direkt vor Ort einHilfsmittel bei der technischen Rettungvon Verunfallten aus ihren Fahrzeugenan die Hand bekommen. Diese Rettungsdatenblättersind in einer Datenbankhinterlegt und das exakt für dasjeweilige Fahrzeug passende wird überdas verknüpfte Kennzeichen ausgegeben.Ein Grund für die derzeit noch spärlicheNutzung ist zum Teil die Problematik derIT-Sicherheit der Leitstellen. Zusätzlichwäre es hilfreicher, direkt vor Ort beispielsweiseüber Laptops auf den ELWo.ä. diese Kennzeichenabfrage durchzuführen,was derzeit rechtlich nur denLeitstellen als feste Einrichtung vorbehaltenist. Diese müssen das Rettungsdatenblattderzeit erst den Einsatzkräftenvor Ort übermitteln. Ein Entwurf derGesetzesänderung dahingehend, dassauch an die Leitstellen angebundeneEinheiten der Feuerwehr diese Abfrageim Einsatzfall durchführen dürfen, wirdderzeit eingereicht.Zusätzlich wird über den DeutschenFeuerwehrverband (DFV) und das Bundesinnenministerium(BMI) nochmalsbundesweit Werbung für diese sinnvolleund äußerst hilfreiche Möglichkeit,schnell an wichtige technische Informationenim Einsatz zu kommen, betrieben.Dieses System bringt für alle BeteiligtenRettungskräfte im Einsatz enormeVorteile bei einem vergleichsweisegeringen finanziellen Aufwand.Parallel dazu laufen auch die »koordiniertenSchneidversuche an Neufahrzeugen«über die Koordinierungsstelleder Berliner Feuerwehr weiter an. ZumZweck eines einheitlichen Ablaufs wurdehierfür von der vfdb das Merkblatt06-03 entwickelt und kommt zurAnwendung. Die Mitglieder der Beobachtergruppe– erfahrene Feuerwehrkräfteund Ausbilder im Bereich technischeHilfeleistung – werten die Ergebnisseaus. Diese Daten fließen dann wiederin die Rettungsdatenblätter, in dieNormenausschüsse und in die technischeEntwicklung der jeweiligen Firmen10 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


ein, die direkt an etwaigen Sicherheitslückenoder Problemstellen arbeitenkönnen.Beteiligung an Arbeitsgruppender Hessischen Landesfeuerwehrschule(HLFS)Ein Mitglied des FA Technik hat an derArbeitsgruppe Hohlstrahlrohr teilgenommen.Die Lehrunterlage ist fertiggestellt undgibt einen fundierten Überblick überMöglichkeiten und Gefahren beim Einsatzvon Hohlstrahlrohren bei derBrandbekämpfung.Die Lehrunterlage ist in Kürze über dieHLFS in Kassel zu beziehen.Ausleuchten vorn EinsatzstellenDer FA Technik nimmt sich in einer Projektgruppedem Thema »Ausleuchtenvon Einsatzstellen« an. Ziel dieser PG istes, eine sinnige und kompakte Zusammenstellungvon erforderlichen Gerätenfür diese Einsatzaufgabe zu bekommenund im zweiten Schritt ein Konzept fürein entsprechendes Fahrzeug odereinen Anhänger zu erarbeiten. WeitereInformationen folgen in Kürze.Vorbeugender Gefahrenschutz100. Sitzung des FA VB –GIm Dezember 2013 wurde die 100. Sitzungdes FA VB-G in den Räumlichkeitender Freiwilligen Feuerwehr Frankfurtam Main-Sachsenhausen durchgeführt.100 ist eine schöne runde Zahl undman schaut dabei auch mal kurzzurück. Das Wichtigste an den 357Tagesordnungspunkten war die immerkontinuierliche Zusammenarbeit mitden Vertretern von Brandschutzdienststellenaus den Landkreisen und Be -rufsfeuerwehren sowie der Werksfeuerwehrenund Vertreter der AGBF Hessen.Dafür möchte ich mich als aktueller Vorsitzenderbei allen Kameraden, die vonder ersten bis zur heutigen StundeZulassung von Feuerwehrneufahrzeugen– Euro VIDie Möglichkeit der Zulassung von Neufahrzeugenmit der Abgasnorm Euro Vwurde in Hessen bis einschließlich 31.Dezember 2017 verlängert.Dieser Zeitraum soll intensiv genutztwerden, um zweckmäßige Lösungen fürdie derzeit größten Probleme »Abgasreinigungsprozessim Einsatz« und»Kompensation des Platzbedarfs derAbgasanlage im Feuerwehraufbau« zufinden. Wie lange dieser Zeitpufferjedoch wirklich ist, lässt sich derzeitnicht sagen, da sich die Frage stellt, wielange die Fahrgestellhersteller nochEuro-V-Fahrzeuge produzieren. Dieweitaus größten Nutzer von LKW – dieIndustrien und Speditionen – könnenausschließlich nur noch Euro VI erwerben,weshalb völlig offen ist, wie langenoch für Einrichtungen der Feuerwehrund des Katastrophenschutzes Euro VFahrgestelle zu beziehen sind.Tobias WinterFachausschussvorsitzenderengagiert haben, recht herzlich bedanken.Der Vorbeugende Brandschutz unterstütztmit seinen vielfältigen Aufgabenden Abwehrenden Brandschutz, ohnedass dies oft augenscheinlich wahrgenommenwird. Es sind Berge von Re -gelwerken zu berücksichtigen und da -bei müssen die Interessen der Feuerwehrmit eingebracht werden, soweitdies vom Gesetzgeber noch vorgesehenist. Die Verfahrensweisen für denVorbeugenden Brandschutz habensich im Aufgabenfeld des Baugenehmigungsverfahrens,im Zeitfenster der vergangenen100 Sitzungen, deutlich verändert.Es gibt neue Verantwortliche desBrandschutzes für Regelbauten, Nach -weisberechtigte und Prüfsachverständigefür Brandschutz. Zu diesem Personenkreisentwickelt sich eine Zu sam -menarbeit und dies ist wichtig für unsereZukunft.Auch das Aufgabengebiet der Gefahrenverhütungsschauen,mit eine unsererKernaufgaben, war immer wieder einDiskussionsthema und wird es in Zu -kunft bleiben. Nichts bleibt wie es ist,neue Materialien, Erfahrungen und diedaraus gewonnenen Erkenntnisse fordernuns immer wieder heraus, neueWege zu finden. Alles muss im in Bewegungbleiben – wer stehen bleibt hatschon verloren! Dies hat man besondersin den letzten zehn bis 15 Jahren unverkennbargespürt. Auch wenn es unbequemund lästig ist – seid dabei, machtmit. Dies gilt auch ganz besonders fürden Qualifikationsnachweis zum Sachverständigender Feuerwehr für den VorbeugendenBrandschutz in Hessen.Gegenseitige Unterstützung in allenBereichen des vorbeugenden, organisatorischenund abwehrenden Brandschutzesist sinnvoll und fruchtbar.Als besonderes Highlight der 100. Sitzunghaben die Mitglieder des FAzusammen mit dem stellvertretenden.Vorsitzenden des Präsidiums eineneue offene Diskussion angestoßen.Nach einer kurzen Präsentation durchden Vorsitzenden des FA wurde überdas Thema:»Leitbild Hessen-Brandschutzdienststelle2020« gesprochen.Aus dieser regen Diskussion ergabensich folgende Anmerkungen:• Es fehlt die Zuordnung von Funktioneneiner Brandschutzdienststelle(BSD) im Verwaltungsbereich.• Alte Strukturen müssen neu bewertetwerden.• Die Verbindung zwischen dem VorbeugendenBrandschutz und Ab -wehrenden Brandschutz muss we -sentlich transparenter werden.• Leitbilder von anderen Feuerwehrenzu übernehmen, funktioniert nicht.• Es müssen die Freiräume, abgestimmtauf die Landkreise, berücksichtigtwerden.• Ein Leitbild unterstützt den Generationenwechselund Fluktuation.Nr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 11


Aus den Fachausschüssen• Ein Leitbild muss gelebt werden – vonder Führung bis zum letzten Sachbearbeiterund den dazugehörigen Feuerwehren.Das Thema Leitbild ist im BereichGesamthessen mit dem kleinstrukturiertenVerwaltungshandeln derzeit be -stimmt sehr schwierig umzusetzen,jedoch sollte dieses Thema ein Projektder Zukunft werden. Hierbei kann derLFV, insbesondere unser FA, nur Vorschlägeunterbreiten und unterstützen.Eine Steuerung derartiger Projektekann wirkungsvoll nur vom Kopf derBrandschutzdienststellen, dem HMdIS,umgesetzt werden.ÄnderungenHochhausrichtlinie:In den wesentlichen Inhalten wurde dieseRichtlinie nicht verändert. Sie hat sichin den vergangen Jahren gut bewährt.Hier zusammengefasst die wichtigstenÄnderungen:• Fußnoten abgeschafft, Inhalte in denText implementiert,• »akustische und optische Warnung«aus 6.4.2 gestrichen,• Gegensprechanlage: in 6.4.3 weiterenthalten.(Unsere Stellungnahme wurde mitErfolg übernommen!)Verkaufsstätten:Neuinkraftsetzung der Verkaufsstättenverordnungmit Stand 1995; ohneerkennbare ÄnderungGebäudefunkanlagen (Musterverfügung)Der FA VG/G des LFV beabsichtigt einInformationsblatt zu erstellen, welchesmit Musterbeispielen den Vollzug derAnpassung von analogen Gebäudefunkanlagenan die Digitaltechnik darstellt.Hierzu sollen Musterschriftstückefür• die Ankündigung der notwendigenAnpassungsmaßnahmen an die Be -treiber(Basisschreiben der BF Frankfurt undSchreiben des LK Wetterau)• die Anhörung und• die Verfügung erstellt werden, die denBrandschutzdienststellen als Hilfestellungfür die Durchführung des Verfahrenszur Anpassung der Anlagendienen können. Diese Musterschriftstückewerden keinen Rechtscharakterhaben. Die BSD müssen deshalbdann in eigener Zuständigkeit prüfenund auf die örtlichen Verhältnisse hinggf. anpassen.Klaus TönnesFachausschussvorsitzenderFachausschuss für Ausbildung, Einsatz und WettbewerbeDer Fachausschuss hat das bisherigeJahr 2014 genutzt, um an den gesetztenThemenschwerpunkte weiter zuarbeiten bzw. sie abzuschließen.Rahmenempfehlungen für dieStandortausbildung nach FwDV 2Die Umsetzung in ein EDV-Tool zurleichten Handhabung der Dienstplanerstellungist erfolgt. Die Excel-Tabelle istmit verschiedenen Filterfunktionen versehen,mit der bestimmte Ausbildungsebenenselektiert werden können.Die Grunddaten, vorgegebene Themengemäß Feuerwehr-DienstvorschriftFwDV 2, werden als »Landesebene«vom FA AEW jährlich überarbeitet. Aufdieser Ebene sollen auch die schonbekannten Termine des LFV in denZweijahresplan eingetragen werden.Diese können dann auf der örtlichenEbene entweder übernommen oderaber auch wieder entfernt werden.Nächstfolgende Ebenen »Kreis«,»Gemeinde«, »Ort« und »Verein« könnenfrei ergänzt werden und komplettierendas ursprünglich zur Planung derStandortausbildung, einschließlich derTruppmann-II-Ausbildung, gedachteTools zu einem vollständigen DienstundVeranstaltungskalender.In der Druckversion kann das Ganze mitentsprechendem Logo und Name derFeuerwehr ausgegeben werden. Meldungenund Ergänzungswünsche sollenüber den FA AEW in die jährlichenUpdates einfließen.Die Veröffentlichung ist in nächster Zeitnach Freigabe durch das Präsidiumgeplant.Sachverständiger der Feuerwehrfür den vorbeugenden BrandschutzDer diesjährige Lehrgang muss aufgrundder geringen Nachfrage entfallen.Eigentlich dachten wir, dieser Ausbildungsgangwäre etabliert, aber leiderwird wohl in einigen Dienststellenimmer noch nicht von allen die Notwendigkeitdieser Ausbildung und ihr Wertfür die Landkreise und kreisfreien Städteerkannt. Wir finden es daher traurig,dass von Lehrgang zu Lehrganggebangt werden muss, ob dieser aufgrundder geringen Resonanz stattfindenwird. Schade eigentlich, denngewollt haben es alle!Beteiligung an verschiedenenArbeitsgruppenIn die gemeinsamen Arbeitsgruppen zurThematik »Hohlstrahlrohr« und »TechnischeUnfallhilfe« hat der FachausschussMitglieder entsandt, welche dieInteressen der Hessischen Feuerwehrenvertreten und aktiv an neuen Lehrunterlagenzusammen mit demHMdIS, der Hessischen Landesfeuerwehrschuleund der AGBF mitgearbeitethaben. Weitere detaillierte Berichtehierzu folgen in den nächsten Ausgaben.Beide Lehrunterlagen sind soweit fertiggestelltund werden über den12 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


ekannten Weg durch die Landesfeuerwehrschuleveröffentlicht.Hessische FeuerwehrleistungsübungEs werden von vielen Seiten Wünschean uns heran getragen, die Übung zumodifizieren, bzw. eine Übung »AllgemeineHilfe/Technische Unfallrettung«einzuführen. Hier diskutiert der Ausschussdarüber, inwieweit aufgrundder recht unterschiedlichen Ausstattungeneine Übung »Technische Unfallhilfe«umgesetzt werden kann, die allen diegleichen Möglichkeiten bietet und realitätsnahist.Um den Spaß an der bisherigen Übungnicht zu verlieren, stehen wir als Fachausschussin engem Kontakt mit derHessischen Landesfeuerwehrschule,um die jetzige Übung zu modifizieren.Im Namen aller Mitglieder des Fachausschussesdarf ich mich auch bei denAngehörigen der Feuerwehren bedanken,die mit ihren Konzepten undIdeen die Arbeit des FA unterstützen.Carsten LauerFachausschussvorsitzenderFachausschuss für HistorieAm 7. März 2014 fand im DeutschenFeuerwehr-Museum (DFM) in Fuldadie Auftaktveranstaltung zum 50.Jubiläum der Deutschen Jugendfeuerwehrstatt. Hier zu ist die Dauerausstellungdes DFM um Informationenzum Thema »Ju gend vomBarock bis in die Gegenwart«ergänzt worden.Hauptelement dieser Ergänzungensind zwei Ausschnitte von Jugendzimmernaus den Jahren 1964 und2014, die von den ProtagonistenHans (Jahrgang 1950) und seinerEnkeltochter Jasmin (Jahrgang2000), beide im Alter von 14 JahrenJugendfeuerwehrangehörige,bewohnt werden.Die ausführliche Story von Hans undJasmin findet sich im Internet aufder Jubiläumsseite der DeutschenJu gendfeuerwehr (DJF).Im Laufe des Jubiläumsjahres solldie Seite mit möglichst vielenJugendfeuerwehrgeschichten verschiedenerGe nerationen angereichertwerden. Damit unser BundeslandHessen auch gut vertreten ist,hat der Fachausschuss bereits am25. Februar 2014 getagt.Die Ergebnisse sollen auch das50jährige Jubiläum der HessischenJugendfeuerwehr bereichern.Hans und Jasmin sowie ihr »Cousin« Klaus aus der ehemaligen DDRhaben in einer Talkrunde Geschichte lebendig erfahrbar gemacht.(Foto S. Panz/DJF)Rolf SchambergerFachausschussvorsitzenderJugendzimmer von Jasmin(Foto: R. Schamberger)Nr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 13


Aus den FachausschüssenLandesfeuerwehrarztAuch der Beginn des zweiten Jahresist für die Landesfeuerwehrärzte durchdie Entwicklung von weiteren Strukturenund Netzwerken geprägt.Bei Treffen mit Vertretern des Innenministeriumsund der Unfallkasse wurdenjeweils Themen wie die Weiterentwicklungvon Standards für die medizinischeUntersuchung vor dem Hintergrundneuer arbeitsmedizinischer Verordnungenerörtert. Das Innenministeriumumzeichnete mögliche Bereiche derZusammenarbeit, u.a. sollen die Landesfeuerwehrärztebei Bedarf als beratendeÄrzte in den Führungs- bzw. Einsatzstabgezogen werden.Beim Treffen der AGBF wurden vonStep han Thiel die Vorträge »Untersuchungvon Feuerwehrangehörigen, dieschweren Atemschutz tragen, vor demHintergrund der ArbMedVV-Novellierung«und »Gesundheitsvorsorge« ge -halten. Der letzte Vortrag wurde ebensobeim Seminar »Unfallversicherung«gehalten.Anian Plank nahm als Vertreter der Landesfeuerwehrärzteam Symposium zurpsychosozialen Notfallversorgung teil.Am 28. März 2014 konnte das zweiteTreffen der Feuerwehrärzte Hessenstattfinden, in dem u.a. die Gründungeiner Arbeitsgemeinschaft »HessischeFeuerwehrärzte« beschlossen wurde.Die LandesfeuerwehrärzteDr. med. Stephan Thiel14 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Fachausschuss Information und KommunikationDigitalfunkInfrastrukturDer Aufbau des Digitalfunknetzesschreitet weiter fort. Bis auf drei Landkreiseist mittlerweile in allen übrigenLandkreisen der Netzaufbau zu über90 % abgeschlossen. Ende April 2014waren von 403 geplanten Basisstationen390 baufertig, 383 mit Systemtechnikausgestattet und 371 in das Netzintegriert. In den südhessischen Ge bie -ten wurde mittlerweile mit den Nachjustierungsmaßnahmenbegonnen, und inMittelhessen wurden die Ergebnisse desTestbetriebes und der Messungen andie Bundesanstalt für den Digitalfunkder Behörden und Organisationen mitSicherheitsaufgaben (BDBOS) zurBewertung übersendet.Der Abruf der Geräte aus dem Warenkorbschreitet weiter voran. An die hessischenFeuerwehren und die Hilfsorganisationenwurden mittlerweile rd.23.500 HRT, 6.500 MRT und etwa 900HRT-Ex ausgeliefert.Die Ergebnisse der ersten von Motorolaspeziell für Hessen eingerichtetenArbeitsgruppe (Task-Force-Hessen) inZusammenarbeit mit der FeuerwehrFrankfurt, der LBD und LKD sowie vonMitgliedern des Fachausschusses IuKund der Expertenrunde werden in dasnächste Update einfließen. Dieses Up -date soll im Mai diesen Jahres durchgeführtwerden und ist vor allem durchdie Erweiterung der DMO-Gruppen aufBundesebene notwendig.In einer weiteren Tagung der Arbeitsgruppekonnten zusätzliche Parametrierungenzur Verbesserungen der Audioqualitätsowie im Bereich des DMO-Betriebes an den eingesetzten Digitalfunkgerätenerreicht werden. DieseEin stellungen müssen nun noch inbreiter aufgestellten Testreihen auf ihreallgemeine Verwendbarkeit überprüftwerden, so dass sie im angekündigtenHerbst-Update in die Geräte eingespieltwerden können. Dieses weitere Up dateist zur Bereinigung der Verfügbarkeit derbisher verwendeten DMO-Gruppennotwendig, da die zugehörigen Frequenzendann nicht mehr genutzt werdendürfen. Auch werden dann weitereGerätefunktionalitäten, welche derzeitnoch in den praktischen Testreihengeprüft werden, freigegeben werden.Betriebliche RegelungenDie Überarbeitung der betrieblich-taktischenRegelungen, welche in diekünf tige DV 820 HE übergeleitet wurden,steht kurz vor Abschluss und Veröffentlichung.Der Fachausschuss brachtesich bei der Erstellung mit Themen ausdem Bereich der Feuerwehren entsprechendein. Auch die Ergänzungen desFleetmappings, die durch die Änderungenim Bereich der DMO-Gruppen entstandensind, finden sich hier wieder.RepeaterEine Unterarbeitsgruppe des Fachausschusseshat in Zusammenarbeit mitLKD und LBD umfangreiche Tests zurVerwendung von Repeatern an Einsatzstellenbegonnen. Hier werden insbesonderedie taktischen Vor- und Nachteilebeim Einsatz von einem oder mehrerenRepeatern an verschiedenen Einsatzstellen(z. B. im Freifeld, in Wohngebäuden,Hochhäusern, Tiefgaragenoder Industriehallen) – unter Verwendungeiner oder mehrerer Gruppen –untersucht.Zielsetzung ist die Erstellung einerHandlungsempfehlung für den Einsatzvon Repeatern.Alarmierung/PagerDie Entwicklung der Pager liegt nachAngaben der Fa. Cassidian im Zeitplan.Erste Tests konnten mit den geliefertenzehn Prototypen durchgeführt werden.Derzeit fehlen noch einige Funktionalitätenin der Software, die jedoch bis Juli2014 implementiert werden sollen.Danach werden nach Plan 100 Gerätegeliefert, mit denen erste reale Versuchezu Empfangseigenschaften und Funktionsweisenunter Einsatzbedingungenerfolgen können. Hier ist vor Allem dasVerhalten der Geräte sowie die Empfangs-und Alarmierungsfunktionalität inBereichen, in denen kein Uplink (Sendeverbindungzur Basisstation) zur Verfügungsteht, von Interesse.Ende des Jahres 2014 sollen dann dieersten 1.000 Seriengeräte geliefertwer den und ein Rollout der Pager könntedann ab Mitte 2015 erfolgen.Software/LeitstellenDie Software »Cobra 4« wird bereits inden Leitstellen Bergstraße, Marburg-Biedenkopf und Limburg-Weilburg eingesetzt.Weitere elf Leitstellen aus demsüd- und mittelhessischen Bereich sollenbis zum Jahresende 2014 entsprechendden derzeitigen Planungen folgen.Diese Umstellung erfolgt weitgehendunabhängig von der Umrüstungder Leitstellen mit der neu ausgeschriebenenSystemhardware im Bereich derNotruf- und Funkabfrageeinrichtung.Nach erneuten Problemen im Vergabeverfahrenfür die Hardwareausstattungder Leitstellen muss weiterhin mit er -heblichen zeitlichen Verzögerungenge rechnet werden.Ab der Version 3.22 des EinsatzleitsystemsCobra stehen die Grundfunktionalitätendes Digitalfunks (z.B. der Empfangund Auswertung von SDS-Statusmeldungen)zur Verfügung. Grundlagezur vollständigen Nutzung der Statusübermittlungdurch die Endgeräte sindweitere Systemparameter, welcheeben falls mit dem nächsten Endgeräteupdateausgerollt werden.Florix / ZMSZweites großes Aufgabenfeld desFach ausschusses IuK ist die Weiterentwicklungdes FeuerwehrverwaltungsprogrammesFlorix/ZMS.Nr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 15


Aus den FachausschüssenElektronische Veranstaltungsanmeldung(eVA) und JahresstatistikErgänzungen und Wünsche zur eVAwurden zusammengestellt und für dienächsten Patches vorbereitet.Die im Januar kurzfristig online gestellteJahresstatistik Jugendfeuerwehrwar leider erneut mit einigen Fehlernbehaftet. Diese Fehler und weitereAnregungen wurden zu einem weiterenPaket zusammengefasst und werden ineinem weiteren Release bereinigt undergänzt. Hierbei soll auch die Implementierungdes Jahresdienstplanes erfolgen,aus dem sich automatisch die entsprechendenDienstbucheinträge er -geben.Erweiterung um das Modul SondereinsatzmittelFür das Modul Sondereinsatzmittelwurde durch das Land Hessen mittlerweileder Auftrag zur Umsetzung an dieFa. Dräger erteilt.Momentan erfolgen durch die Arbeitsgruppenoch Zuarbeiten zur Vervollständigungder Kategorisierungen der zuerfassenden Sondereinsatzmittel. Ne -ben diesen können zukünftig auch TaktischeEinheiten im Modul erfasst werden.Ehrungen und Anerkennungs -prämieDas Modul wurde mittlerweile erfolgreichonline gestellt. Weitere Anregungenund Wünsche aus der nunmehr fastsechsmonatigen Nutzungsphase wurdenin einer Arbeitssitzung zusammengetragenund zur Umsetzung in dennächsten Releases beauftragt.Mitglied in zwei Feuerwehren/Umzug innerhalb HessenAuch diese beiden Themen konnte mittlerweilein den Grundfunktionalitätenumgesetzt werden. Hier sind noch weitereErgänzungen durchzuführen, umeine saubere Datenkonsistenz darstellenzu können.WeiterentwicklungDerzeit werden insbesondere die ThemenEinsatzfakturierung und Gebührenbescheidsowie Rechnungslaufvon Mitgliedsbeiträgen in separatenAr beits gruppen zur Umsetzung vorbe -reitet.Fachausschuss FrauenParteilich für Frauen – autonome Projektefür Frauen und Mädchen unterdem Dach des Paritätischen. Im FachausschussFrauen setzen wir uns kontinuierlichfür Anliegen von Frauen undanderen Minderheiten in der Feuerwehrein.Frauen in der Feuerwehr übernehmenVerantwortung, haben Kompetenzenund treten ein für eine Geschlechterdemokratie,um unser Ehrenamt mitzugestalten.Der Fachausschuss setzt sichfür Frauen, junge Einsteiger oder anderebenachteiligte Gruppierungen in derFeuerwehr für eine gleichberechtigteTeilhabe ein.Uns beschäftigen unter anderem dieFragen:• Was brauchen Frauen und junge Einsteigerin der Feuerwehr für Unterstützungenund Handreichungen?• Wie können wir über die Feuerwehrberichten, dass es für andere einladendist?• An wen können sich Interessierte richtenund ihre Fragen stellen und wiekönnen wir ihre Stärken fördern?• Wie können wir Feuerwehr so gestalten,dass sich Frauen und junge Einsteigerbei uns zuhause fühlen?• Wie kommen junge Mädchen undFrauen auch in »gemischten« Gruppenzum Zug?• Wie können wir Mitarbeiterinnen/er inihrer Verantwortung unterstützen?Außerdem verantwortet der Fachausschusszentrale Veranstaltungen fürFrauen und junge Einsteiger wie z.B.Seminare, Workshops und Vorträge zuaktuellen gesellschaftlichen Herausforderungenund zur feuerwehrspezifischenWeiterentwicklung.Die Erfassung von Helfern und Fahrzeugendes Katastrophenschutzes sindBestandteil der geplanten und teilweisebereits begonnenen Weiterentwicklungen.Horst FriedrichFachausschussvorsitzenderFür das Jahr 2014 war ursprünglich einWochenendworkshop vom 12. bis zum13. Juni an der Landesfeuerwehrschulein Kassel geplant. Dieser sollte unsererZielgruppe eine feuerwehrtechnischeFortbildung mit praxis- und theorieorientierenAusbildungseinheiten bieten.Die Veranstaltung muss allerdings ausorganisatorischen Gründen auf dasJahr 2015 verschoben werden. Dafürmöchten wir alle Interessierte zu einerTagesveranstaltung im Herbst einladen.Die Inhalte sowie der Termin werdenin Kürze bekannt gegeben. Wir freuenuns auf Sie!Ganz herzlich bedanke ich mich beiallen, die unsere Arbeit fördern. Insbesonderemöchte ich der Geschäftsstelledes Landesfeuerwehrverbandes Hes -sen für ihre Unterstützung Dankesagen. Auch den Referentinnen, Ko ope -rationspartner/innen, Mitarbeiterinnensowie den Mitgliedern unseres Fachausschussesfür die intensive undengagierte Mitarbeit! Zahlreiche Frauenhaben dieses neue vielfältige Programmdurch ihre Ideen mitentwickelt.Besten Dank für Eure Ideen, EureUnterstützung und Euer Interesse!Der Fachausschuss Frauen im Landesfeuerwehrverbandsetzt sich derzeitzusammen aus ehrenamtlichen Feuerwehrkameradinnen:• Heike Münker• Elke Peuster• Bettina Götz• Nadja Reis• Bärbel Bunz• Christina Simon• Karin Plehnert-Helmke (Präsidiumsmitglied)• Julia Roeschies (Vorsitzende)Julia RoeschiesFachausschussvorsitzende16 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Brandschutzerziehung und -aufklärungArbeitstagung für die Verantwortlichenfür Brandschutzerziehungund -aufklärung in den Landkreisenund kreisfreien Städten 2014Zum Jahresabschluss 2013 nahmeneinige Mitglieder des FachausschussesB&B an verschiedenen DFV-Regionalkonferenzen»Miteinander reden« teilund konnten einige Impulse für die Ausschussarbeitmitnehmen.Ziel ist der Informationsaustausch zwischendem Ausschuss und den Brandschutzerziehernin den Landkreisenund kreisfreien Städten.Als Termin wurde Samstag, der 28. Juni2014 festgelegt. Tagungsort wird derneue Feuerwehrstützpunkt der FreiwilligenFeuerwehr Büdingen sein.Die Vorbereitungen für die Tagung sindangelaufen. Von den Fachausschussmitgliedernwurden die Räumlichkeitenim Brandschutzzentrum Büdingen be -Tagung GA B&B mit Vertretern aus den Landesfeuerwehrverbänden,der Stadt Frankfurt am Main, dem vfdb sowie dem Bereich betrieb -licher Brandschutz.Frieder Kircher (links) Berliner Feuerwehr; neuer Vorsitzender GA B&Bvon DFV und vfdbIm turnusmäßigen Wechsel lädt der LFVHessen, vertreten durch den FachausschussB&B für 2014 zur nächstenArbeitstagung für die beauftragten VertreterB&B in den Kreisen und kreisfreienStädten ein.sichtigt. Sie bedanken sich bereits jetztfür die freundliche Aufnahme und dieBereitschaft der Feuerwehr Büdingendiese Tagung in dem modernen Stützpunktdurchführen zu können.Die Anreise der Seminarteilnehmersollte am Seminartag bis 9.00 Uhr erfolgen.Es soll ein kleines Frühstückgereicht werden. Offizieller Beginn derTagung wird um 9.30 Uhr sein.Folgende Tagesordnungspunkte sindvorgesehen:TOP 1 Begrüßung und VorstellungFeuerwehr BüdingenTOP 2 Infos aus der Facharbeit (Fachausschussund andere)TOP 3 Brandschutzhelfer, neue GUV-I5182 Anforderungen und Aufgaben,Thomas HainGemeinsames MittagessenTOP 4 Neue Lehrgänge BrSE/BrSA ander HLFS, Karlheinz LadwigTOP 5 Integration DFV – Regionalkonferenz»Miteinander reden«, Dieter IdeTOP 6 Infos aus den LandkreisenTOP 7 Verschiedenes, Termine, AusspracheDas Ende der Veranstaltung ist gegen15.30 Uhr geplant.In der Zusammenarbeit von DFV undvfdb im Gemeinsamen AusschussB&B hat sich – nach der Demission vonDr. Meyer als erster Vorsitzender – derAusschuss intensiv um einen Neuanfangbemüht. So wurden auf der letztenTagung am 27. und 28. März 2014in Frankfurt am Main Frieder Kircher(Berliner Feuerwehr) als neuer Vorsitzenderund Meike Maren Eilert (LFV Niedersachsen)sowie Bernd Mannig (VdSKöln) als neue Stellvertreter gewählt.Der Feuerwehr Frankfurt am Main sei andieser Stelle besonders für die freundlicheAufnahme und die gewährteUnterstützung gedankt. Ein besondererDank gilt Brandamtsrat Jürgen Walterund dem Busfahrer HauptbrandmeisterThomas Kirchner.Im Rahmen der Sitzung wurden eineneue Geschäftsordnung sowie zweiThesenpapiere zum Selbstverständnisdes Gemeinsamen Ausschusses und zuArbeitsmethoden und Hilfsmittel verabschiedet.Näheres erläutert der FA-VorsitzendeThomas Hain den VerantwortlichenB&B der Kreisverbände undkreisfreien Städte auf der Arbeitstagungam 28. Juni in Büdingen.Thomas HainFachausschussvorsitzenderNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 17


Aus den FachausschüssenArbeitsgemeinschaft der freiwilligen Feuerwehrenin Städten mit Berufsfeuerwehren (AFBF)Peter Kraft folgt Gerhard Beil als Vorsitzenderder AFBF – Klaus Werner neuer stellvertretenderVorsitzenderIm Feuerwehrhaus der FreiwilligenFeuerwehr Offenbach-Waldheim trafensich Anfang April 2014 die Mitglieder derArbeitsgemeinschaft der FreiwilligenFeuerwehren in Städten mit Berufsfeuerwehr(AFBF) zur turnusmäßigen Sitzung.spektor der Freiwilligen FeuerwehrOffenbach), der ebenso von der Versammlungohne Gegenstimmengewählt wurde.Uwe Sauer, Leiter der FeuerwehrOffenbach und Vorsitzender derArbeitsgemeinschaft der Leiter derBerufsfeuerwehren in Hessen, be -dankte sich bei Gerhard Beil »für dielangjährige gute und konstruktiveZusammenarbeit« und wünschte ihm fürstets darum, das Beste für jede Feuerwehrherauszuziehen.«Ebenso war der Posten des Geschäftsführersder AFBF neu zu besetzen. DieseAufgabe nimmt ab sofort ThomasSchreiner, stellv. Stadtbrandinspektorder Freiwilligen Feuerwehr Darmstadt,wahr.Neben der Wahl des Vorstandes standnoch der Sachstandsbericht aus deneinzelnen Städten auf der Tagesordnung.So konnte zum Beispiel der erstvor kurzem ins Amt gewählte StadtbrandinspektorWiesbadens, ThomasStein, von einer äußerst vertrauensvollenZusammenarbeit mit der Stadt undUrkunde zur Ehrung des langjährigenAFBF-Vorsitzenden GerhardBeilDie AFBF in ihrer aktuellen ZusammensetzungDer langjährige Vorsitzende Gerhard Beil(Wiesbaden) schied aus Altersgründenaus dem Amt des Stadtbrandinspektorsder Freiwilligen Feuerwehr Wiesbadenaus und stand aus diesem Grund auchnicht mehr als Vorsitzender der AFBFzur Verfügung. Einstimmig wurde derStadtbrandinspektor der FreiwilligenFeuerwehr Frankfurt am Main – und bisherigerstellvertretender Vorsitzenderder AFBF – Peter Kraft zum neuen Vorsitzendengewählt. Ihm zur Seite alsstellvertretender Vorsitzender stehtnun Klaus Werner (stellv. StadtbrandindieZukunft alles Gute und dem »neuenFührungsduo erfolgreiches Wirken.«Bei der anschließenden Übergabe desVorsitzes bedankt sich P. Kraft für dielangjährige vertrauensvolle Zusammenarbeitin diesem Gremium miteinem Präsent und wünschte G. Beil»persönlich alles erdenklich Gute.« G.Beil dankte den Mitgliedern der AFBF»für viel konstruktive und gute Arbeit undeine schöne Zeit.« Er hob hervor, dasses in der AFBF »nicht um Gleichschaltungder Mitgliedsstädte gehe, sondernder Berufsfeuerwehr Wiesbaden be -richten.Viel Raum nahmen der Austausch unddie Diskussionen rund um das wichtigeThema »Vermeidung von Kindeswohlgefährdung«ein. So konnten dieStadtbrandinspektoren Impulse undIdeen mit in die eigenen Wehren nehmen.Peter KraftVorsitzender AFBF18 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF) in HessenDie Arbeitsgemeinschaft der Leiter derBerufsfeuerwehren hat sich gemeinsammit den Leitern der Feuerwehren in denSonderstatusstädten wieder als konstruktiverund vertrauensvoller Partnerdes Landesfeuerwehrverbandes ineiner Vielzahl an Themen im Brandschutzwesen,Katastrophenschutz so -wie Rettungsdienst engagiert. Hierzuwurden Stellungnahmen zu Gesetzesvorlagenoder zu Fachthemen erarbeitetund an relevanten Stellen, z.B. inFachausschüssen, Arbeitskreisen usw.diskutiert. Hierbei konnte die AGBFihren Beitrag zur Weiterentwicklungdes integrierten Gefahrenabwehrsystemsder nicht-polizeilichen Gefahrenabwehrin Hessen leisten.Folgende Themenschwerpunktebeschäftigten die AGBF imBerichtszeitraumDie Einführung des BOS-DigitalfunksWir begleiten konstruktiv-kritisch dieEntwicklungen und unterstützen dasProjekt des Landes mit Fachwissensowie Praxistests zur Sicherstellungeines einwandfreien Betriebes sowieeiner praxisorientierten Nutzung undAdministration des neuen Funksystems.Hier stehen weiterhin Fragestellungenwie zum Beispiel Aufbau undBetrieb eines Servicepoints, betriebssichereProgrammierung von Endgerätenund Sicherstellung der Kommunikationunter Atemschutz im Vordergrund.Besondere Aufmerksamkeit erlangtzurzeit die notwendige Verbesserungder Sprach- und Verbindungsqualitätbei der Nutzung der Handsprechfunkgeräte(Handheld Radio Terminals –HRT) im Direktmodus, um eine für denEinsatzdienst akzeptable Qualität zuerreichen. Hierbei bringt sich die AGBFmit einer mit eigenen Fachleutenbesetzten Arbeitsgruppe konstruktivkritischein.Gesetzgebungsverfahren zumNotfallsanitätergesetzDas Notfallsanitätergesetz wird eine folgenreicheNeuordnung der Erlangungder rettungsdienstlichen Qualifikationder Beamtinnen und Beamten mit sichbringen, die bei Berufsfeuerwehren imRettungsdienst eingesetzt werden sollen.Hierbei müssen im größtmöglichenund sinnvollen Umfang die Inhalte»Laufbahnausbildung des mittlerenfeuerwehrtechnischen Dienstes zurVerkürzung der Ausbildungsdauer zumNotfallsanitäter« Berücksichtigung finden.Weiter muss sichergestellt werden,dass die Rettungsdienstschulen derBerufsfeuerwehren auch zukünftig ihreAufgabe in vollem Umfang wahrnehmenkönnen und die bewährten Praxisanleiterin der Ausbildung eingesetzt werdenkönnen. Die AGBF wirkt deshalb intensivbei der Erarbeitung der AusbildungsundPrüfungsverordnung für die Notfallsanitätermit.LaufbahnausbildungenBerufsfeuerwehrDie AGBF hat beschlossen, gegenüberdem Hessischen Ministerium desInnern und für Sport (HMdIS) initiativ zuwerden, um neue Ausbildungsgänge fürden mittleren und gehobenen feuerwehrtechnischenDienst zu schaffen.Zur Begegnung der auf uns zukommendendemographischen Probleme soll inAnlehnung an die Werksfeuerwehr-Werkfeuerwehrverband HessenArbeitsgemeinschaft fürbetrieb lichen BrandschutzDie Schwerpunkte der Tätigkeit desWerkfeuerwehrverbandes Hessenlagen in- der Facharbeit durchmannsausbildung bzw. die Feuerwehrkompaktausbildungdes Landes Nordrhein-Westfaleneine entsprechendeAusbildungsmöglichkeit als Alternativezur weiterhin notwendigen Einstellungund Ausbildung von Facharbeiterneröffnet werden. Auch die Ausbildungzu Notfallsanitätern und -sanitäterinnensoll bei Berufsfeuerwehren, die im Rettungsdiensttätig sind und als Einstiegin eine sich anschließende Ausbildungfür den mittleren feuerwehrtechnischenDienst ermöglicht werden. ZurSicherung des Nachwuchses im gehobenenfeuerwehrtechnischen Dienstsoll es zum einen erleichtert werden,dass engagierte Beamte aus dem mittlerenDienst den Laufbahnaufstiegbeginnen können und zum anderen dieMöglichkeit eines dualen Studiums beider Feuerwehr angeboten werdenkann. Die AGBF hat sich sehr intensivmit dem vom HMdIS vorgelegten Entwurfzur Novellierung der Feuerwehr-Laufbahnverordnung auseinandergesetztund eine umfangreiche Stellungnahmeabgegeben. Leider werden sichdie o.g. Themenschwerpunkt bei dieserNovellierung nicht umsetzen lassen,weshalb das Angebot des HMdIS zurBildung einer Arbeitsgruppe zur Erarbeitungder notwendigen rechtlichenGrundlagen zur Schaffung der beidenneuen Ausbildungsformen gerne aufgegriffenwird.Uwe SauerVorsitzender AGBF• die Bearbeitung relevanter Themenund Vorschriftenänderungen in denvier Facharbeitskreisen Technik, VorbeugendeGefahrenabwehr, Rechtund Ausbildung• Leitung des Facharbeitskreiseshaupt- und nebenberufliche Kräftebeim Werkfeuerwehrverband HessenNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 19


Aus den Fachausschüssen- der Öffentlichkeitsarbeit, durch• Teilnahme auf dem Platz der Hilfsorganisationenam Hessentag in Kassel• eine komplett erneuerte Homepagedes Verbandes• die erneute Mitarbeit im Redaktionsteamdes Florian Hessen• die Mitarbeit im Redaktionsteam derWF Info- der Mitgliederinformation und Weiterbildungsangebotedurch• jeweils eine Frühjahrs- und Herbsttagungdes Verbandes• einen Tag der Ausbildung• ein Technik-/VB-Seminar• Durchführung eines Seminars Werkfeuerwehrtechnikermit IHK-Fortbildungsprüfung• Unterstützung des AusbildungsberufesWerkfeuerwehrmann/-frau- Interessenvertretung bei• Sitzungen des Landesfachausschusses• Gesprächsterminen mit dem HessischenMinisterium des Innern undSport• Sitzungen und Versammlungen desLandesfeuerwehrverbandes Hessen• Sitzungen und Versammlungen desWerkfeuerwehrverbandes Deutschland• Tagungen des Hessischen UnternehmerverbandesBesonders bemerkenswerte Punkteim Verband im Jahr 2013:• Neuwahl des stellvertretende Vorsitzenden,bisher Ulrich Fischer, jetztJochen Strack• Neuwahl des Kassierers, bisher NorbertFillinger, jetzt Ralf Klotzbach• Vollständig erneuerte Homepage desVerbandes• Satzungsänderung• Positionsaussagen zu Plänen der EUzur Arbeitszeitänderung; Beibehaltungder Opt-Out-Regelungen• Erfolgreicher Abschluss einer IHKFortbildungsprüfung Werkfeuerwehr -techniker mit zwölf Absolventen• Abschlussfeier des ersten LehrgangsWerkfeuerwehrmann/-frau mit IHK-Abschluss 16 AbsolventenBernd Saßmannshausen,1. VorsitzenderArbeitskreis Kinder in der FeuerwehrGroßes Interesse an Weiterbildungund ErfahrungsaustauschMehr als 100 Betreuerinnen und Be -treuer trafen sich am 22. März 2014 zueiner Arbeitstagung in der Konrad-Adenauer-Schule in Petersberg (Fulda).Nach einer kurzen Begrüßung konntendie Teilnehmerinnen und Teilnehmer vormittagsund nachmittags jeweils einen90 Minuten dauernden Workshopbesuchen.Die Themen der Workshops waren praxisorientiert.Die Teilnehmenden derTagung erhielten konkrete Anregungenfür die Arbeit mit den Kindern vor Ort.In vier Workshops zum Thema Spielewurden grundlegende Hinweise fürden Einsatz von Spielen in der Kinderfeuerwehrvermittelt und natürlichSpiele selbst ausprobiert. Dabei ging essowohl darum, neue Spiele kennenzulernen,als auch Spiele gezielt einzusetzen.Spiele können beispielsweise inPhasen der Unruhe die Kinder dazubringen, sich wieder besser zu konzentrieren.Diese Workshops wurden vonManuela Kaschel (Flörsheim-Wicker)und Claudia Boldt (Bad Endbach)angeboten.Andreas Schneider (Leiter der KinderfeuerwehrLampertheim-Hofheim) ge -staltete einen Workshops mit dem Titel»Nichts wie raus« – Geländespiele in derKinderfeuerwehr. Im Fokus standendabei Aspekte der Planung, Vorbereitungund Durchführung von Ausflügenund Aktivitäten im Freien. Das Themenspektrumreichte von der Informierungder Eltern zu geplanten Aktivitäten biszum Plan B – wenn eine geplante undangekündigte Aktivität zum Beispielwegen schlechtem Wetter ausfallenmuss.In einem Bastel-Workshop hatten dieTeilnehmenden unter der Anleitung vonCornelia Müller (Leiterin der KinderfeuerwehrKlein-Krotzenburg) Gelegenheit,selbst Schere und Kleber in dieHand zu nehmen und damit am praktischenBeispiel zu erfahren, was beimBasteln mit der Kindergruppe zu be -achten ist.Dirk Wächtersbach und Dieter Ide (beideMitglieder im FA Brandschutzerziehungdes LFV Hessen) informierten dieTeilnehmer/innen in einem WS mit demTitel Brandschutzerziehung in der Kinderfeuerwehrüber die Grundlagen derBrandschutzerziehung und welcheMöglichkeiten es im Rahmen derGrup penstunden bei der Kinderfeuerwehrgibt, Inhalte der Brandschutzerziehungzu vermitteln.Was bei der Gestaltung von Gruppenstundenund dem Aufstellen einesDienstplans für Kinderfeuerwehren zuberücksichtigen ist, waren Themen ineinem von Heike Heyser (stellv. Sprecherinder Kinderfeuerwehr im KFVFritzlar-Homberg) angebotenen Workshop.In vielen Landkreisen gibt es bereits Veranstaltungenfür Kinderfeuerwehren,die häufig als Mini-Olympiaden be -zeichnet werden. Ein Workshop, denMaike Stein (Mitglied im AK Kinderfeuerwehr)leitete, beschäftigte sich mit denAspekten der Planung, Vorbereitungund Durchführung von Mini-Olympiaden.Die Teilnehmenden ließen dabeivielfältige Erfahrungen einfließen. Imzweiten Teil des Workshops wurdenSpiele für Mini-Olympiaden von den Teilnehmerinnenund Teilnehmern vorgestellt.Diese vielen guten Ideen sollengesichert und bald allgemein zur Verfügunggestellt werden.Stefan Salzmann (Ansprechpartner fürKinderfeuerwehren im KFV Melsungen)gestaltete einen Workshop zum ThemaExperimente in der Kinderfeuerwehr.Themen waren u.a. das Experiment alsMethode der Wissensvermittlung, Ex -perimente nicht nur in der Brand-20 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


links: WS Gestaltung von Gruppenstunden und Dienstplänen. rechts: WS-Experimenteschutzerziehung und das Vorgehenbeim Experimentieren mit Kindern. Dietheoretischen Ausführungen wurdendabei immer wieder mit praktischenExperimenten ergänzt.Neben den beschriebenen Workshopszu festgelegten Themen, war auch einZiel der Tagung den TeilnehmendenRaum für Erfahrungsaustausch zugeben. Hierfür bestand unter anderemGelegenheit bei einem Markt der Möglichkeiten,der in der verlängerten Mittagspausestattfand.Am Vormittag trafen sich parallel zu denWorkshops die Ansprechpart ner/-innen für Kinderfeuerwehren auf Kreis-/Stadtebene. Moderiert wurde dieserWorkshop von der Vorsitzenden des AKKinderfeuerwehr Karin Plehnert-Hemkeund Landesjugendfeuerwehrwart StefanCornel, der ebenfalls Mitglied im AKKinderfeuerwehr ist. Nach einer kurzenVorstellungsrunde wurde das ThemaStatistik ausführlich diskutiert. BernwardMünker-Breidung (Mitglied im AK Kinderfeuerwehr)stellte die derzeitigenMöglichkeiten in ZMS dar. Das Themaist insofern von Bedeutung, da es Zielist, über entsprechende Auswertungennicht nur Informationen über Anzahl derGruppen und Kinder zu gewinnen, sondernauch über die inhaltliche Arbeit derGruppen vor Ort. Das Thema Feuerwehrtechnikin der Kinderfeuerwehrwurde in diesem Zusammenhang in -tensiv diskutiert. Vor Ort bestehenhäufig Unsicherheiten, in welchemUm fang und wie Feuerwehrtechnik indie Gruppenstunden der Kinderfeuerwehreneinfließen sollte. Dabei geht esnicht nur um die Fragestellung, welchefeuerwehrtechnischen Inhalte (Übungen)für Kinder geeignet sind, sondernauch darum, dass in der Kinderfeuerwehrnicht Inhalte der Jugendfeuerwehrvorweg genommen werden. Dieskönnte dazu führen, dass es der Ju -gendfeuerwehr dann nicht mehr ge lingt,die Motivation der Mädchen und Jungenüber einen längeren Zeitraum aufrechtzu erhalten.Weitere Themen in diesem WS warendie Einbindung der Kinderfeuerwehrenin den Feuerwehren, Tätigkeiten derAnsprechpartner/innen und Ausbildungvon Betreuern und Betreuerinnen in denKinderfeuerwehren.Nach den Workshops versammeltensich alle Teilnehmer nochmals in derAula der Konrad-Adenauer-Schule.Hier gab es die Möglichkeit Anregungenund Kritik zu äußern. Es wurdeangeregt, Tagungen dieser Art regelmäßiganzubieten. Für eine bessere Vorbereitungdurch die Teilnehmendenwurde vorgeschlagen, die Einwahl in dieWorkshops bereits mit der Anmeldungvorzunehmen.Insgesamt war das Feedback positiv.An dieser Stellt noch ein Dankeschönan den KFV Fulda, insbesondere anGeschäftsführerin Julia Roeschies, diedie Räumlichkeiten zur Verfügung ge -stellt hatten und bei den organisatorischenVorbereitungen und der Durchführungunterstützt haben. Voraussetzungenfür das Gelingen einer Tagungsind nicht nur gute Inhalte, sondernauch ein guter organisatorischen Rahmen.Karin Plehnert-HelmkeVorsitzendeAK KinderfeuerwehrenFachausschuss hauptamt licher Kräfte beiFreiwilligen Feuerwehren in HessenDem Fachausschuss liegen Informationenvor, dass im Januar 2014 Tarifverhandlungenzur EntgeltordnungTVöD/VKA durch die Tarifparteien aufgenommenwurden. Hier wird dem Präsidiumdes Landesfeuerwehrverbandsder Vorschlag unterbreitet, mit den TarifparteienKontakt aufzunehmen, umerneut die Notwendigkeit der Umsetzungder Vorschläge des LFV zur Öffnungder Entgeltgruppen für Beschäftigteim kommunalen feuerwehrtechnischenDienst über die Entgeltgruppe 9hinaus zu begründen. Der Standpunktdes LFV ist in den aktuellen Handlungsempfehlungenund den dazu erarbeitetenErgänzungen dargelegt. Zu diesemSachverhalt war im September 2013 beiNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 21


Aus den Fachausschüsseneinem Gespräch mit dem Hess. StädtetagEinigung darüber erzielt worden,die Tarifparteien auf die Notwendigkeitzur Anpassung der Entgeltordnungauch im Interesse der Kommunen hinzuweisen.Die zugesagte Entwurfsfassungeines Schreibens an die Tarifparteienliegt bis jetzt nicht vor.Beim Gespräch mit dem HessischenStädtetag wurde weiterhin die Notwendigkeitgesehen, das Satzungsmusterfür die kommunale Feuerwehr zu er -gänzen. Hier soll eine Definition des Statusder hauptamtlichen Kräfte innerhalbder kommunalen Feuerwehr erfolgen.Zu diesem Themengebiet wurde inAbstimmung mit dem Ausschuss fürRecht und Organisation ein Vorschlagzur Satzungsergänzung erarbeitet.SondergremiumRettungshunde-OrtungstechnikZusammenarbeitmit dem Diensthundewesender hessischen PolizeiHervorzuheben ist die kooperative Zu -sammenarbeit zwischen Polizei undFeuerwehr, insbesondere was die je -weiligen Anforderungskriterien derSuch hundearbeit betrifft. So konnte sichauf einheitliche Standards im Bereichder Vermisstensuche verständigt werden,was landläufig unter dem Begriff»Mantrailing« bekannt ist. Vorauszuschickenist jedoch, dass grundsätzlich dieVermisstensuche zum Handlungsbereichder Polizei zählt.In diesem Zusammenhang möchte ichinsbesondere auf den Erlass des HessischenMinisterium des Innern und fürSport vom 18. Januar 2008 hinweisen(V46-24t-0801), worin die AufgabentrennungPolizei/Feuerwehr klar definiertwurde. In Punkt 2 des Erlasses wird ausdrücklichdarauf hingewiesen, dass,wenn es sich um einen Einsatz von Rettungshundestaffelnzur Erfüllung von originärenAufgaben der Polizei handelt,Eine vom Hessischen Städtetag vorgeschlageneGesprächsrunde gemeinsammit dem Städte- und Gemeindebundwurde bisher nicht terminiert und hatbisher nicht stattgefunden.Weitere Auskünfte erteilt:Werner MergetFachausschussvorsitzenderFreiwillige Feuerwehr HainburgKirchstraße 6163512 HainburgTelefon 0 61 82/78 09 27Telefax 061 82/7 82 90 20E-Mail: wmerget@hainburg.deWerner MergetFachausschussvorsitzenderdie Alarmierung von Rettungshundestaffelnder Polizei obliegt. Diese entscheidetin eigener Zuständigkeit, welcheRettungshundestaffel sie mit demEinsatz beauftragt.Die hessische Polizei unterhält zu diesemZweck eine Alarmierungsliste, wounter anderem auch die »Mantrailer«speziell aufgeführt werden. Von daherkönnen die Dienststellen der Polizeidavon ausgehen, dass alle in der Ko -operationsliste aufgeführten Mantrailerauch den Qualitätsbestimmungen desFachbereichs 9 genügen.Um auch hier unsere Ressourcen derhessischen Feuerwehren angemessenberücksichtigen zu können, wurde mitdem Fachbereich 9 eine Übereinstimmunggetroffen, dass Polizei und Feuerwehranaloge Qualitätssichtungendurchführen. Von daher haben wir unsder hessischen Polizei angenähert,weil die Vermisstensuche – Mantrailing –in den originären Aufgabenbereich derPolizei fällt.Sofern ein Vermisstensuchtrupp derFeuerwehr nach diesen Qualitätsbestimmungenerfolgreich gesichtet wurde,ist der Fachbereich 9 der hessischenPolizei bereit, diesen Suchtrupp in ihrerListe mit aufzunehmen, so dass dieAlar mierung entsprechend erfolgenkann. Vollständigkeitshalber ist an dieserStelle noch zu erwähnen, dass sichausnahmslos alle Mantrailer der Hilfsorganisationendem gleichen Qualitätssichtungsverfahrendurch den Fachbereich9 stellen müssen. Dementsprechendist eine hessische Einheitlichkeithinsichtlich der Qualitätskriterien ge -geben, die auch von meiner Seite zubegrüßen ist.An dieser Stelle möchte ich eine Bittedes Fachbereichs 9 der hessischen Polizeiwiedergeben, die ich auch von meinerSeite her unterstütze:Einige Feuerwehren verfügen über örtlicheKontakte zu ortsansässigen Rettungshundeorganisationen.Diese örtlichenKontakte sind durchaus nützlichund hilfreich, wenn bestimmte Qualitätskriterienerfüllt sind. Die Feuerwehrensichten ihre Rettungshundeteams nachdem »Mindeststandard Rettungshunde-Ortungstechnik (MRHOT)«. Das THWhat vergleichbare Sichtungskriterien,wie die Feuerwehren. Die Hilfsorganisationenunterhalten ein gemeinsamesSichtungsverfahren, mit dem Schwerpunktauf Flächensuche und Trümmersuche.Einige Rettungshundeorganisationenbilden auch »Mantrailer« nachorganisationseigenen Vorgaben aus.22 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Quelle Bildmaterial: Wiesbaden112.deÄhnlich dem Einsatztest nach RH 3, wowir durch Qualitätskriterien internationaleStandards erfüllen, haben wirunsere Qualitätsstandards im Bereichder Vermisstensuche dem Anspruch deroriginär zuständigen Polizeibehördean geglichen und praktizieren auch hierein analoges Sichtungsverfahren.Dem zufolge werden nur Rettungshundeteamsin der Alarmierungsliste derhessischen Polizei aufgeführt, die nachdiesen Qualitätsstandards gesichtetwurden.Bei dem Sichtungsverfahren der Polizeiund der Feuerwehr (Achtung – dieFeuerwehr sichtet nur Mantrailer deröffentlich-rechtlichen Feuerwehren)geht es darum, die richtigen Einsatzkräftenfür den Einsatz am richtigen Ort zuselektieren. Ein ähnliches Sichtungsverfahren,das wir auch bei den Einsatztestsnach RH 3 in Fläche und Trümmerschon seit Jahren praktizieren. Rettungshundeteams,die mit Erfolg dasSichtungsverfahren bestanden habenbesitzen die Suchqualität, vermissteMenschen in einer Notsituation aufzufinden,damit die entsprechende Hilfeauch zugeführt werden kann. Ob auchMantrailer diesem Anspruch genügen,die sich nicht diesem Sichtungsverfahrengestellt haben, ist nicht grundsätzlichgegeben. Es besteht aber die Er -wartungshaltung der zuständigen Polizeidienststelleoder Gefahrenabwehrbehörde,dass die »Mantrailer« dieser An -nahme genügen. Daher ist dieses Qualitätssichtungsverfahrennötig und notwendig.Daher die Bitte an alle Führungskräfteder Feuerwehren, dass nur »Mantrailer«aus der Liste der hessischen Polizei zualarmieren sind.Einsatzauftrag»Suche nach verschüttetenPersonen unter Trümmern«nach Teileinsturz einesWohnhausesIm Februar 2014 ereignete sich in derLandeshauptstadt Wiesbaden ein Einsatzgeschehen,wo auch die Rettungshunde-Ortungstechnikder Feuerwehrzum Einsatz gekommen ist.In der Nachbetrachtung sind hier folgendeTatbestände beachtenswert, auf dieich im Nachfolgenden eingehen möchte:1. Einsatzerfolg der Suchhundearbeitgleichzeitig, mittendrin, dazwischen,ringsum und nach der Brandbekämpfung?2. Welche Parameter stören nachhaltigeinen Sucherfolg durch Rettungs -hunde?3. Warum suchen Rettungshunde derFeuerwehren keine Leichen?4. Warum sind trotzdem Feuerwehrrettungshundenoch in der Lage, untergewissen Umständen Leichen zu finden?LageEin lauter Knall schreckte in der Nachtzum Montag, den 2. Februar 2014 dieBewohner im Wiesbadener StadtteilMainz-Kastel auf. Die Einsatzzentraleder Feuerwehr Wiesbaden erhielt um23.53 Uhr mehrere Notrufe, dass in derFlensburger Straße ein Haus brennenwürde. Nach einer mutmaßlichen Ex -plosion stand ein Einfamilienhaus zu -nächst völlig in Flammen und die Giebelwandwar auf der Gebäuderückseitekomplett eingestürzt.In einem umfassenden Löschangriffwurde zunächst das Feuer bekämpft.Nach knapp einer Stunde war das Feuergelöscht. Umfangreichen Nachlöscharbeitenzogen sich noch eine weitereStunde hin.Warum die Giebelseite einstürzte, warzunächst unklar.Die Rettungshundestaffel der FeuerwehrWiesbaden wurde gegen 00.50Uhr alarmiert und durchsuchte den Be -reich des Hauses nach vermissten Personenab. Wegen austretender Brandgasewar jedoch ein Durchsuchen desHauses mit den Rettungshunden zu diesemfrühen Zeitpunkt nicht möglich.Eine weitere Durchsuchung der Einsatzstellemit Rettungshunden wurde aufden Montagvormittag gelegt, in derHoffnung, dass bis dahin die Einsatzstelleabgekühlt ist und keine weiterenBrandgase den Sucherfolg negativbelasten.Nachsuche am Montag,den 3. Februar 2014Zwischenzeitlich war klar, dass dieHausbesitzerin des leerstehenden Ge -bäu des, die laut Nachbarn nur ab undan nach dem Rechten sieht, nach denersten Ermittlungen in Sicherheit war.Sie war zum Zeitpunkt von Verpuffungund Brand bei Bekannten.Das leer stehende Haus war offensichtlichaber wiederholt Unterschlupf undTreff für andere Personen, entsprechendeSpuren deuten vor Ort darauf hin. EsNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 23


Aus den FachausschüssenQuelle Bildmaterial: Wiesbaden112.dewar möglich, sich unerlaubt Zutritt zudiesem Haus zu verschaffen.Das leitete die Einsatzleitung zu der Frage,was war mit denen, die vermutlicheine Verpuffung ausgelöst hatten?Ein technischer Defekt schien in diesemFall den Einsatzkräften in Anbetracht derUmstände als weniger naheliegend.Daher setzte die Einsatzleitung nachErkalten der Einsatzstelle an dem starkeinsturzgefährdeten Haus einen weiterenEinsatz der Rettungshunde an, umendgültige Gewissheit zu bekommen.Außerhalb des Gebäudes wurden imZuge der Sucharbeiten dann die zweiLeichen gefunden, im zeitlichen Ab -stand von knapp zwei Stunden. Einesder Opfer, kurz nach 10 Uhr entdeckt,war halb bedeckt von Trümmerteilen,aber äußerlich nicht zu erkennen.Das zweite Opfer war unter den Trümmernder Giebelwand begraben. Fürbeide Personen kam jedoch jede Hilfezu spät. Die spätere Obduktion ergab,dass beide Personen durch die herabstürzendenTrümmerteile der Giebelwanderdrückt wurden.Die Identität der beiden aufgefundenenmännlichen Opfer konnte von der Polizeirelativ schnell geklärt werden. Eshandelt sich um zwei junge Männer imAlter von 15 und 18 Jahren aus dernäheren Umgebung des Unglücksortes.Für die Ermittler konnte anhand der vorgefundenenSpuren und des Schadenbildesnicht ausgeschlossen werden,dass die Verpuffung durch einenunvorsichtigen Umgang mit einerbrennbaren Flüssigkeit in Zusammenhangsteht.Nachbereitung »Lesson Learned«Noch im Februar wurde mit den Kameradinnenund Kameraden der Einsatz inForm einer Planübung aufbereitet undAnsatzpunkte für die Optimierungherausgestellt.Ein wesentlicher Punkt war auch dieInterpretation von Einsatzmöglichkeitenund Einsatzgrenzen der biologischenOrtung, im Zusammenhang mit demEinsatz vom 3. Februar 2014.Problematik Brandgase und Einsatzvon RettungshundenIn der nachfolgenden Betrachtungmüssen folgende Tatsachen bedachtwerden, die die Suchleistung des Rettungshundesan Brandobjektenschmä lern oder sogar unausführbarmachen.1. Brandrauch-Leitsubstanzen blockie -ren irreversibel die Atemwege desHundes.2. Löschwasser löst insbesonderepolare (wasserlösliche) Geruchsstoffeaus der Atmosphäre, die je -doch der Hund zur Geruchserkennungbenötigt.3. Leichen verfügen nicht mehr über eintypisch menschliches Geruchsbild,durch Veränderung der Eiweißstoffeder menschlichen ZellverbindungenZu 1. Brandrauch-LeitsubstanzenBei jedem Brand entstehen mehr oderweniger Brandgase, die zu einergesundheitliche Beeinträchtigung führenkönnen, wenn kein ausreichenderAtemschutz getragen wird.Nach der vfdb-Richtlinie 10/01 sind esvorwiegend die Brandrauch-Leitsubstanzen(vgl. auch vfdb-RL 10/03) COKohlenstoffmonoxid, HCN Cyanwas-24 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


serstoff (»Blausäure«) und HCl Chlorwasserstoff(»Salzsäure«).Sofern nach einem Brand Rettungshundezum Aufspüren vermisster Personeneingesetzt werden sollen, sollte die Einsatzstellesoweit ausgekühlt sein, dasskeine Brandgase die Gesundheit undLeistungsfähigkeit der Rettungshundewährend eines Einsatzes und in der Folgezeitbeeinträchtigen.Für die Feuerwehreinsatzkräfte kennenwir die Einsatztoleranzwerte (ETW).Unterhalb dieser festgelegten Schwellenwertewird selbst nach einer etwavierstündiger Exposition während ei nesEinsatzes und in der Folgezeit die Ge -sundheit der Einsatzkräfte nicht beeinträchtigt.Für Rettungshunde gibt es jedoch keineSchwellenwerte – daher kann derSchwellenwertbereich, ab wann einegesundheitliche Beeinträchtigung statt -findet, hier auch nicht definiert werden.Im Zweifelsfall bedarf es einer Absprachemit dem zuständigen Fachgruppenführerder RHOT-Facheinheit der Feuerwehr,ob der Einsatz von Rettungshundezum gegenwärtigen Zeitpunktzweckmäßig ist oder eher auf technischesOrtungssystem zurückgegriffenwerden soll. Inwieweit neben den Feuerwehrenund THW die Einheitsführersonstiger Hilfsorganisationen Kenntnisseüber die Anwendung der Gefahrenmatrixnach unseren Standardeinsatzregelnhaben, kann an dieser Stellenicht beantwortet werden.Fakt ist:Alle Brandrauch-Leitsubstanzen könnendas Riechvermögen der Rettungshundeerheblich beeinträchtigen undsomit das Aufspüren unmöglichmachen!Insbesondere die organische Strukturender Ketone, aromatische, chlorierteund aliphatische Kohlenwasserstoffesowie Alkohole und deren Produkte(Abgase) nach der Pyrolyse üben eineregelrechte Blockade der Riechrezeptorenaus. Auch bestimmte ätherischeÖle können eine Blockade bewirken.Es muss abgewogen werden, ob derEinsatz eines Rettungshundes zumgegenwärtigen Zeitpunkt eines Einsat-zes überhaupt sinnvoll ist!Insbesondere nach Explosionen in Verbindungmit Folgebränden entstehenPyrolyseprodukte die absolut feindlichfür die Riechrezeptoren sind. Vorwiegendsaure (z.B. Salzsäure) und basische(z.B. Ammoniak) Gase, Kohlenstoffmonoxid,Blausäure, Ketone,Schwefeldioxid, Chlor, Nitrose-Gase(Stickstoffverbindungen), Kohlenstoffdioxidund Phosgen können immer nachBränden in mehr oder weniger starkenKonzentration auftreten, auch selbstnoch nach Stunden, obwohl der Brandschon lange gelöscht ist. Verantwortlichist der thermische Zustand der Einsatzstelle,die regelrecht ausgast. Weiterhinkönnen in diesem Zusammenhang auchdie Abgase benzinbetriebener Generatorenoder Aggregate im Suchgebietebenfalls das Suchvermögen der Rettungshundeerheblich belasten. DieAbgase der motorbetriebenen Aggregatesind absolute Blockadestoffe derRiechrezeptoren.Um dieses Phänomen für den Laien verständlichzu gestalten, ist an die Ex-Messung bleihaltiger Benzindämpfemit einem Ex-Meter zu erinnern. Sofernkein Schutzfilter im Ansaugschlauchverwendet wurde, konnten die bleihaltigenSubstanzen der Benzindämpfedas Messpelett blockieren, so dass einaussagekräftiger Messnachweis nichtmehr möglich war.Ursache ist eine Blockade des Messsensorsdurch bleihaltige Substanzen inder Umluft!Das gleiche Phänomen geschieht auchbeim Riechsensor des Hundes, wenner mit Blockadestoffe, die sich in derAtmosphäre befinden, in Berührungkommt.Ursache und Wirkung?Das Riechvermögen der Rettungshundean dieser Stelle aufzuführen, wäre zuumfangreich. In einer Kurzform ausgedrückt– der Hund identifizieren Gerücheüber Assoziation mit gespeichertenDuftmustern anhand von Duftgestalten.Anders könnte der Hund auch nicht biszu 40.000 Gerüche identifizieren!An bestimmten Leitsubstanzen kann derHund Gerüche erkennen, was wir unsin der Rettungshundearbeit zunutzemachen, um mit einer einzigen Stoffgruppeden Geruch des »Menschen« zukreieren.Der Hund erkennt den Geruch»Mensch« mit seinen zig Komponentenüber ein bestimmtes Geruchsmuster(siehe Bild).Werden jedoch durch Blockadestoffe inder Umluft, wie beispielsweise durch alleBrandrauch-Leitsubstanzen, wichtigeRiechzellen zum Erkennen der Duftmusterblockiert, kann der Rettungshund dieDuftgestalt »Mensch« nicht erkennenund es kommt zu keinem Sucherfolg.Quelle: Richard Axel »Die Entschlüsselungdes Riechens« Spektrum der Wissenschaft,Dezember 1995, 72-78.Nr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 25


Aus den FachausschüssenZu 2. Löschwasser löst insbesonderepolare (wasserlösliche) Geruchsstoffeaus der Atmosphäre,Die Wahrnehmung des typischmensch lichen Geruchsbildes ist für dieRiechleistung des Hundes überwiegendvon den Eiweißstoffen der menschlichenZellverbindungen geprägt, die zumeinen über die Haut und zum anderenals Bestandteil der molekularen Zu -sammensetzung der Ausatemluft in dieAtmosphäre gelangen. Es entsteht dercharakteristische Geruchsstoffe menschlichenUrsprungs. Bei diesen charakteristischenGeruchsstoffen handelt essich überwiegend um polare (wasserlösliche)Stoffe. Löschwasser kann dieseGeruchsstoffe aus der Atmosphärelösen und diese stehen dann nicht odernur noch eingeschränkt für eineGeruchserkennung zur Verfügung.Zu 3.Wie lange riecht der Mensch nachseinem Ableben noch nach Menschund warum haben RettungshundeProbleme, Leichen zu finden?Solange ein Mensch lebt, verströmt erständig einen individuellen Mix aus Proteinen,Proteide, Pheromone undsonstige Duftstoffe (prosthetischeGruppen). Auch unser Immunsystem istan der Komposition der individuellenDüfte maßgeblich beteiligt. Für dieRiechleistung des Hundes sind überwiegendvon den Eiweißstoffen dermenschlichen Zellverbindungen ge -prägte Duftverbindungen, die zumeinen über die Haut und zum anderenals Bestandteil der molekularenZusammensetzung der Ausatemluft indie Atmosphäre gelangen.Man spricht hier von einem Verhältnis40/60, also 40% Haut und 60% Ausatemluft.In dieser Kombination entsteht der charakteristischeGeruchsstoff menschlichenUrsprungs. Aus diesen Duftstoffen,die dem Hund in der Ausbildungangeboten werden, bildet er seineDuftgestalt »Mensch«.Stirbt ein Mensch, fehlen zum Erkennensofort die Duftmoleküle der Ausatemluft– rund 2/3 des normalen Geruchs-angebotes – die dem Hund im Trainingangeboten werden. Für das Erkennender Duftgestalt »Mensch« fehlenschlagartig wichtige Parameter.Die Haut kann zwar noch eine ZeitlangDuftstoffe an die Umgebung abgeben,die ein sehr gut ausgebildeter Rettungshundnoch so einigermaßen erkennenund zuordnen kann, jedoch wird es inseinem Anzeigeverhalten an Überzeugungfehlen, weil das eigentliche Duftmusterfür die Wiedererkennung derDuftgestalt »Mensch« nicht vollständigist.Wie groß dieses Zeitfenster ist, darübergibt es leider keine wissenschaftlicheBeweise, lediglich ein paar Vermutungen,die jedoch differenziert über Minuten,Stunden und Tage berichten.Dass insbesondere die zweite Personin der Mitte des Trümmerberges durchdie Rettungshunde der Feuerwehr aufgespürtwurde, verdient Lob und Anerkennung.Im Nachhinein betrachtetwaren an dieser Einsatzstelle alle Faktorenpräsent, die sonst einen negativenEinfluss auf einen positivenSucherfolg ausüben:1. Durch den Vollbrand waren dieBrandrauch-Leitsubstanzen, insbesonderein den ersten Stunden desEinsatzes präsent!2. Durch den massiven Einsatz vonLöschwassern wurden Geruchsstoffeaus der Atmosphäre gelöst!3. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeitwaren die Personenbereits schon verstorben, bevor dererste Rettungshundeeinsatz gestartetwurde.Was es zum einen schwierig oderunmöglich macht, Menschen – die nichtmehr leben – , unter Trümmer aufzuspüren,ist zum anderen bei Katastrophenlagenvon entscheidenden Nutzen, umeine Vielzahl von noch lebenden Personen,die sich in lebensbedrohendenZwangslagen eingeschlossen unterTrümmern befinden, rechtzeitig aufzuspürenund zu retten.Es wäre sehr störend, wenn die Rettungshundeauch auf Tote reagierenwürden.Wie kann man dieses Phänomeneinem FM (SB) anschaulich vermitteln?In einer Planübung wurde dem Teilnehmerkreiseine Dose mit Zimt überreicht.Die Teilnehmer erhielten vorher dieInstruktion, dass sie sich bitte das Bildmerken sollen, welches durch denGeruchsstoff »Zimt« bei ihnen assoziiertwurde.Bei der anschließenden Befragungkam bei einigen Teilnehmern durch denDuft das Duftbild »Milchreis« zum Vorschein,bei einem anderen Kollegen»Zimtsterne« und, und, und ...Beim Gedanken an Zimt denken vielesofort an Weihnachtsgebäck oderGlühwein. Jeder konnte auf seine Weiseeine Verknüpfung zu diesem Ge -ruchsstoff »Zimt« herstellen.Im zweiten Experiment habe ich demZimt »Oregano« beigefügt und wiederdem Teilnehmerkreis als Geruchsprobeüberreicht. Charakteristisch für denOregano ist sein ausgeprägter herb aromatischerDuft und Geschmack.Auf die gezielte Frage, ob das vorherigeGeruchsbild wieder assoziiert wurde,hatten die Teilnehmer dieses alle verneint.Obwohl doch »Zimt« beteiligt war,verhinderte Oregano zunächst die Entstehungdes vorherigen Geruchsbildes.Ein Teilnehmer formuliert dieses zutreffend»da stört was den Geruch«.Das Gleiche passiert bei Leichen.Durch die Veränderung der Eiweißstoffeder menschlichen Zellverbindungenentstehen neue Gerüche, die denursprünglichen Geruch überlagernbzw. ganz ausschalten. Der Hund kanndiese neue Stoffgruppe nicht mehrgenau dem Menschen zuordnen,genauso wie im Experiment der Kollegeden Zimt, durch die Anwesenheit desOregano.Warum finden trotzdem Feuerwehrrettungshundedie Leichen?Das trotz allem bei diesem Einsatz dieFeuerwehrrettungshunde in der Lagewaren, die Leiche unter den Trümmernaufzuspüren, liegt in der Tatsache be -gründet, dass insbesondere die Suchhundemit einem Ausbildungskennzeichennach RH 3 T in der Ausbildung26 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Rechte Seite mit Infokasten // Rubrikbreichgelernt haben, auf sehr wenige Ge -ruchsmoleküle menschlichen Ur -sprungs zu reagieren.In der Ausbildung zu diesem Ausbildungskennzeichenmüssen sie bei allerSchwierigkeit auch mit der Anwesenheitvon Störstoffen klarkommen und denmenschlichen Geruch aus allen Ge -ruchsangeboten herausfiltern.Aber – wie gesagt – es sind Anforderungskriterien,die wir erst im EinsatztestRH 3 bei unseren Einheiten testen.Es geht bei diesem Ausbildungskennzeichenum die Selektion von Spezialkräftenfür den Sonderschutz.Diese durch Selektion ausgesuchtenRet tungshundeteams sind für denSpezialeinsatz in einem Katastrophenumfeldoder in einer Großschadenslagespezialisiert. Nach unseren Erkenntnissenreichen hier die Standards derüberörtlichen Hilfe nicht aus.Es ist jedoch anzumerken, dass derzeitnur die Feuerwehren in Deutschland denEinsatztest nach den internationalenStandards in den Qualitätskriterien derMRHOT harmonisiert haben.Ob auch andere Organisationen nebender Feuerwehr diesem hohen An -spruch genügen, kann an dieser Stellenicht beantwortet werden. EinheitlicheQualitätskriterien gibt es derzeit nur fürdie Suchbereich »Flächensuche« und»Mantrailing«Andreas QuintVorsitzender SG RHOTLFV-Präsidium ging in Klausurn Zu einer zweitägigen Klausur gingenkürzlich die Mitglieder des Präsidiumdes LandesfeuerwehrverbandesHessen (LFV) unter der Leitung von PräsidentRalf Ackermann sprichwörtlichins Kloster. Tagungsort war das KlosterHaydau in der Nähe von Morschen(Schwalm-Eder-Kreis), das heute alsmodernes Gäste- und Seminarhotelgenutzt wird. Vorausgegangen war einBesuch im Edeka-Fleischwerk in Melsungen,wo es zunächst »um die Wurstging«. Hintergrund hierfür ist eine ge -plante Spendenaktion, zu der eine so -genannte »Feuerwehrwurst« über dieEdeka-Märkte vertrieben werden sollund dabei ein Teil des Erlöses dem LFVfür die in Gründung befindliche Feuerwehrstiftungzu Gute kommt.Das LFV-Präsidium, das fast in kompletterBesetzung zur Klausur »angetreten«war, hatte zunächst einige Angelegenheitenaus dem Tagesgeschäft zuabsolvieren – wie beispielsweise organisatorischeAbsprachen für anstehendeVerbandstermine und Planungen,Bewertung der aktuellen Auswirkungenauf den Brand- und Katastrophenschutzvor dem Hintergrund der Regierungsbildungoder auch bestehende Problemebei der Umsetzung von europäischenRechtsvorschriften für den Feuerwehrbereich(Einführung der Euro-6-Norm für Kraftfahrzeuge, Führerscheinregelungetc.).Eigentliches Thema der Klausur wardann eine erste Aufarbeitung derDas LFV-Präsidium tagte: Mit Unterstützung von Thomas Schmidt(FA-Recht und Organisation) wurden anläßlich der Präsidiumssitzungdie Themen aus dem Zukunftsworkshop des LFV aufgearbeitet.Ergebnisse aus dem LFV-Zukunftsworkshop,der mit über 120 Teil neh -mer/innen aus allen Sparten des hessischenFeuerwehrwesens im Februar inHanau stattgefunden hatte. Hierzumachte LFV-Präsident Ralf Ackermanndeutlich, »das man nunmehr den Planungs-und Umsetzungsprozess be -ginnen und die wertvollen Anregungensowie Forderungen ernst nehmenmüsse.« Hierzu wurden zunächst einigezentrale Themenbereiche – wie beispielsweiseFragen der Personalentwicklung,künftig erforderliche Technik-Standards, Anforderungen und Entlastungenan/für Führungskräfte, Ausbauder internen/ex ternen Öffentlichkeitsarbeit– herausgearbeitet. Das Präsidiumkam dabei überein, eine Agenda für dienächsten Jahre, auch als verbandpolitischePlattform, aufzustellen und dieseentsprechend breit zu kommunizieren.Ackermann machte zudem deutlich,»dass hier alle Verantwortlichen –Politik, Kom munen als örtliche Trägerdes Brandschutzes, Behörden, sonstigegesellschaftliche Gruppen undnatürlich die Feuerehren selbst – eingebundenwerden müssen.«Text/Foto: Holger SchönfeldNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 27


FSJFreiwilliges Soziales Jahr bei der FeuerwehrSeit mehreren Jahren bietet der Landesfeuerwehrverband Hessen (LFV) die Möglichkeit, ein FreiwilligesSoziales Jahr (FSJ) bei den Feuerwehren in Hessen zu absolvieren. Prinzipiell soll ein FSJ jungeMenschen dabei unterstützen, sich persönlich und beruflich zu orientieren, und sich für den späterenBerufsalltag wichtige Kompetenzen und Fähigkeiten anzueignen. Ein FSJ beim LFV bietet spezielldie Chance, Alltagsabläufe in den Bereichen Feuerwehr und Brandschutz kennen zu lernen, undsoll natürlich möglichst ein längerfristiges Engagement in der Feuerwehr nach sich ziehen.FSJ'lerinnen bei der Freiwilligen Feuerwehrn Unser derzeitiger FSJ-Jahrgangstartete am 1.8. bzw. am 1.9.2013 mitneun jungen Frauen und 16 jungen Männern,einige davon feuerwehrfremdbzw. mit bisher wenig Feuerwehrerfahrung.Al lerdings gehen beim LFV jedesJahr mehr Bewerbungen von Interes -sent/innen im Alter von 18 bis 27 Jahrenein, als Einsatzstellen vorhandensind. So gingen für den nun bald zuEnde gehenden FSJ-Jahrgang 2013/2014 fast 90 Bewerbungen beim LFVein, für die aber nur 25 FSJ-Stellen zurVerfügung standen. Ein FSJ beim LFVHessen kann je nach Einsatzstelle sehrunterschiedlich ausgestaltet sein. Wirhaben Einsatzstellen:• in Freiwilligen Feuerwehren,• in Ämtern für Brand- und Katastrophenschutzund Rettungswesen und• bei Kreisfeuerwehrverbänden. Dazukommen noch Einsatzstellen in derGeschäftsstelle des VdF NRW inDüsseldorf, in der Geschäftsstelle derHJF in Marburg-Cappel und in derGeschäftsstelle der JF Frankfurt.Die FSJ'ler/innen, die bei FreiwilligenFeuerwehren eingesetzt sind, arbeitengemeinsam mit dem hauptamtlichenPersonal und sind neben der Gerätewartungin der Brandschutzerziehungund -aufklärung sowie in der Jugendarbeittätig. Sie sind zudem Mitglied derEinsatzabteilung.Die FSJ'ler/innen, die sich für eine Einsatzstellein einem Amt für Brand- undKatastrophenschutz und Rettungswesenoder bei einem Kreisfeuerwehrverbandentschieden haben, erlangen28 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


FSJ'lerin bei Bürotätigkeit und FSJ'ler/innen bei einer Bildungswochedetaillierte Einblicke in die Verwaltungsarbeitender Feuerwehr als öffent -liche Einrichtung der Kommune.Zudem sind sie in der Öffentlichkeitsarbeittätig und unterstützen die Führungskräftebei deren täglicher Arbeit,sowie die Personen, die in der Jugendarbeitaktiv sind.Manche Einsatzstellen räumen ihrenFSJ'ler/innen die Möglichkeit ein, in verschiedeneArbeitsfelder Einsicht ge -winnen zu können. So könnte z.B. einFSJ'ler/eine FSJ’lerin für ein halbes Jahrim Amt für Brand- und Katastrophenschutzund Rettungswesen oder beieinem Kreisfeuerwehrverband tätigsein und für die restlichen sechs Monatein einer Freiwilligen Feuerwehr. Auchein Praktikum bei der Leitstelle ist möglich.All diese Möglichkeiten können beimVorstellungsgespräch besprochenoder, wenn der FSJ'ler/die FSJ’lerinbereits arbeitet, in einem Reflexionsgesprächerörtert werden.FSJ'ler/innen, die noch keinen Grundlehrganghaben, können diesen zuBeginn ihres FSJ an der HessischenLandesfeuerwehrschule in Kassel ab -solvieren. Somit besteht für jeden jungenMenschen – ob bereits in der Feuerwehrtätig oder noch feuerwehrfremd– die Möglichkeit, ein FSJ beim LFV zuabsolvieren.Neben der praktischen Arbeit in den Einsatzstellenwerden durch den LFV ge -setzlich vorgeschriebene Bildungswochendurchgeführt. Insgesamt müssendie FSJ'ler/innen 25 Bildungstagebesuchen, welche von geschultenReferent/innen in fünf Bildungswochenà fünf Tagen durchgeführt werden.Viele unserer Einsatzstellen sind inzwischenseit mehreren Jahren dabei undhaben ausgesprochen positive Erfahrungenmit dem FSJ gemacht: Nicht nur,dass die Tätigkeit eines FSJ'lers/einerFSJ'lerin nach einer gewissen Eingewöhnungsphaseinsgesamt zu einerArbeitserleichterung in der Einsatzstelleführt. Junge Menschen bringen oftauch neue Ideen und neue Perspektivenmit. Sie haben meist einen »besserenDraht« zu anderen Kindern undJugendlichen, was sich z.B. im Bereichder Kinder- und Jugendfeuerwehr oderbei der Brandschutzerziehung als sehrFrank Wößnerhilfreich erweisen kann. Außerdembringen junge Menschen heutzutageviel Handwerkszeug im Bereich Computer/neueMedien/social media mit,was sich in der Einsatzstelle ebenfallsgewinnbringend nutzen lässt.Der Landesfeuerwehrverband freut sich,wenn dieser Artikel Sie dazu anregenkönnte, über die Möglichkeit derSchaf fung einer FSJ-Stelle in IhremZuständigkeitsbereich nachzudenken.Jede zusätzliche Einsatzstelle bieteteinem jungen Menschen die Chance,sich persönlich und beruflich orientierenzu können und dabei den Alltag inder Feuerwehr kennen zu lernen. Undfür die Feuerwehr ist dies eine Möglichkeit,für ein längerfristiges Engagementzu werben.Wir sind auch gerne bereit, Sie bei derinhaltlichen und organisatorischenUm setzung vor Ort tatkräftig zu unterstützen.Sollten wir also Ihr Interessegeweckt haben, dann nehmen Sie bittetelefonisch oder per E-Mail Kontaktzu uns auf. Allgemeine Informationenfinden Sie zudem auf unserer Homepageunterhttp://lfv.feuerwehr-hessen.de/fsj/Ansprechpartner:Landesfeuerwehrverband HessenFrank WößnerKölnische Straße 44-463<strong>41</strong>17 KasselTelefon 05 61/78 89-48425fsj@feuerwehr-hessen.deNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 29


FSJFreiwilliges Soziales Jahr bei der FeuerwehrBericht von der 4. FSJ-BildungswocheWährend eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) bei den hessischen Feuerwehren ist neben derArbeit in der Einsatzstelle – näheres hierzu im vorangehenden Beitrag – das Absolvieren von 25 Bildungstagenobligatorisch. Deshalb verpflichtet sich der Landesfeuerwehrverband Hessen (LFV) alsTräger, für die FSJ'ler/innen so genannte Bildungswochen (5 x 5 Tage in zwölf Monaten FSJ) zuorganisieren und durchzuführen.links: FSJ'ler bei einer Teamaufgabe, rechts: Teamaufgabe zum Thema »Kommunikation«trag über das FSJ bei der Feuerwehrdrehte, dazu u. a. die Gruppe bei verschiedenenAktivitäten filmte und mehrereFSJ'ler/innen interviewte. Nachmittagsfuhr man gemeinsam nach Lorschund konnte dort die Feuerwache unddas Feuerwehrmuseum besuchen.Der Donnerstag und der Freitag wurdenhauptsächlich von der Referentin Ma -reike Kemp gestaltet, die methodischsehr abwechslungsreich das ThemaKommunikation mit der FSJ-Gruppebehandelte. Ziel war es vor allem, diejungen Menschen dafür zu sensibilisieren,worauf man achten sollte, damitKommunikation gelingt. Am Donnerstagabendwurde dann noch als geselligerAbschluss der Woche gemeinsamgegrillt.Insgesamt war diese FSJ-BildungswonDie vierte FSJ-Bildungswoche desJahrgangs 2013/2014 hat vom 10. bis14. März 2014 in den Räumlichkeitender Geschäftsstelle des KreisfeuerwehrverbandesBergstraße in Lampertheim-Hüttenfeldstattgefunden.Ge leitet wurde die Bildungswoche vonFrank Wößner, dem pädagogischenBetreuer für den Bereich FSJ beim LFV.Unterstützt wurde er am Donnerstagund Freitag von der Referentin MareikeKemp.Inhaltliche Schwerpunkte dieser Wochewaren die Themen Persönlichkeitsentwicklung/-bildungund Kommunikation.Außerdem wurde das schöne Wetter füreinige Aktivitäten im Freien genutzt.Am Montag ging es zunächst einmaldarum, sich gegenseitig auf den neuestenStand zu bringen: Wie läuft es zur-zeit an der Einsatzstelle und wasmachen die Pläne für die Zeit nach demFSJ? Aufgelockert wurde dieser Teildurch eine Teamaufgabe im Freien. Undzum Abschluss des Tages fuhr die Gruppenach Lampertheim zum Eis essenbzw. an den Rhein.Am Dienstag lautete das Thema: »WelcheWerte sind mir wichtig? Was leitetmein Handeln?« Dazu wurde mit verschiedenenMethoden (Kleingruppenarbeit,Einzelarbeit, Übungen in der Ge -samtgruppe) gearbeitet. Am Nachmittaggab es dann eine Exkursion zum»Felsenmeer«,eine ziemlich großeGeröllhalde im Wald, wo jeder je nachLust und Laune nach oben klettern bzw.gehen konnte.Der Mittwochvormittag stand im Zeichenvon Feuerwehr-TV, das einen Bei-30 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


che eine gelungene Veranstaltung, wasnicht zuletzt am guten Wetter und derhervorragenden Verpflegung und Be -treuung durch den KreisfeuerwehrverbandBergstraße lag; aber auch an derguten, aktiven Mitarbeit der FSJ'ler/innen. Ende Juni wird dann eine weitere,die fünfte und letzte Bildungswochedes FSJ-Jahrgangs 2013/2014ebenfalls in Lampertheim-Hüttenfeldstattfinden, wo es vor allem darumgehen wird, eine Bilanz des zu Endegehenden FSJ zu ziehen.Frank WößnerLandesfeuerwehrverband HessenKölnische Straße 44 - 463<strong>41</strong>17 KasselTel: 05 61/78 89-48425E-Mail: fsj@feuerwehr-hessen.de FSJ-Jahrgang 2013/2014Termine 2014Datum Veranstaltung Ort6. – 15. Juni Hessentag Bensheim, Landkreis Bergstraße28. Juni Zusammenkunft Kreisbeauftragte Brandschutzerziehung Büdingen,Wetteraukreis12.-13. Juli Workshop für Feuerwehrangehörige Kassel, Landkreis Kassel5. – 7. September DJF-Delegiertentag Bad Homburg, Hochtaunuskreis6. – 7. September CTIF Landesentscheid Bruchköbel, Main-Kinzig-Kreis6. September 50 Jahre Deutsche Jugendfeuerwehr Bad Homburg, Hochtaunuskreisund 50 Jahre Hessische Jugendfeuerwehr6. – 7. September Landesgartenschau Gießen, Landkreis Gießen14. September Hessische Feuerwehrleistungsübungen Korbach,und LandesjugendfeuerwehrwettbewerbWaldeck-Frankenberg26. – 27. September DFV-Verbandstag Lippstadt, Nordrhein-Westfalen4. – 5. Oktober Bundeswertungsspiele Bad Schwalbach,Rheingau-Taunus-KreisFerien in Hessen28. Juli – 5. September Sommerferien20. Oktober – 1. November Herbstferien22. Dezember – 10. Januar 2015 WeihnachtsferienNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 31


WorkshopZukunftsworkshop in Hanau»Wenn der Mensch nicht über das nachdenkt, was in ferner Zukunft liegt, wird er das schon in naherZukunft bereuen!« Auch wenn dieses Zitat von Konfuzius nicht der konkrete Anlass für den Zukunftsworkshopdes Landesfeuerwehrverbandes Hessen am 22. Februar 2014 in der Hanauer Feuerwachewar, so bringt es doch auf den Punkt, weshalb dieser Workshop durchgeführt wurde.n Die Weiterentwicklung des Systems»Hessische Feuerwehr« ist keine Aufgabe,die sich kurzfristig erledigenlässt. Sie ist auch keine Leistung, für diees einen konkreten Ablaufplan oder einabstraktes Muster gibt. Weiterentwickelnheißt früh- und damit rechtzeitigzukunftsfähig machen. Dies bedeutetaber auch, zunächst einmal den eigenenaktuellen Standpunkt mit allen Stärkenund Schwächen zu betrachten, vorhersehbareVeränderungen und derenAuswirkungen für das Feuerwehrwesenzu analysieren, um daraus dann einKonzept zu entwickeln, wie es aus heutigerSicht in ferner Zukunft funktionierenkönnte.Hierbei gilt es, unterschiedliche Blickwinkeleinzubeziehen. Jeder Beteiligteam System Feuerwehr, egal ob auf Orts-, Stadt-, Kreis- oder Landesebene, obvereins-, verbands- oder öffentlichrechtlicherEbene, jeder hat einen wertvollenErfahrungsschatz, den sie oderer beim sprichwörtlichen Blick in dieGlaskugel einbringen kann und diesohne Denkverbote oder vorgefassteMeinungen.In diesem Sinne haben die rund 120 Teilnehmerinnenund Teilnehmer desZukunftsworkshops die Einladung desLFV angenommen und, moderiert vonKatharina Kappelhoff und HelenaUrdelowicz, umgesetzt. Zum Einstieggab es kurze Impulsreferate von TobiasWinter (FachausschussvorsitzenderTechnik), Hans Kleintjens (FeuerwehrTwente, Niederlande) und Uwe van denBusch von der Hessen Agentur über dietechnischen Entwicklungen im Feuerwehrwesen,das neue seit Jahresbeginnin Holland in Umsetzung befindlicheModell sogenannter Sicherheitsregionen,sowie die Kennzahlen zur aktuellenBevölkerungsentwicklung.Mit diesen Informationen ging es dannin die insgesamt acht Arbeitsgruppen,die von den Mitgliedern des FachausschussesRecht und Organisationgeleitet wurden. Aufgearbeitet wurdenfolgende Themen bzw. Thesen:32 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Hans KleintjensProfessionell moderiert wurdeder Workshop von Helena Urdelowicz(oben) und Katharina Kappelhoff(oben rechts).Tobias WinterLFV-Präsident Ralf Ackermann(rechts) begrüßte die Teilnehmerund rief alle Feuerwehrangehörigenauf, sich für neue Ideenbegeistern zu lassen, um auchzukünftig den Fortbestand desfreiwilligen Feuerwehrwesens si -cherzustellen.Thomas SchmidtUwe van den Busch• Werden unsere Führungs- und Einsatzkräfteim Spannungsbogen zwischenFamilie, Firma und Feuerwehrüberfordert?• Gehen der Feuerwehr die Einsatzkräfteaus?• Kann/will jede Feuerwehrführungskraftwirklich führen?• Technik wird zu kompliziert und zu teuer!• Bedarfs- und Entwicklungsplan: Ehrlichkeitversus Wunschkonzert• Hilfsfrist• Stärkung der internen und externenÖffentlichkeitsarbeit/KommunikationDie Arbeitsgruppen haben dabeijeweils zunächst einen Blick auf dieaktuellen Probleme, dessen Ursachenund Auswirkungen geworfen. Daraufaufbauend wurden anschließend Zieleund auch bereits Maßnahmen entwickelt,wie zukünftig die Situation verbessertwerden könnte. Hierbei gab es teilweiseüberraschende Ergebnis, die esnun auszuwerten gilt.Im Namen des Fachausschuss Rechtund Organisation möchte ich mich beiallen Teilnehmerinnen und Teilnehmern,bei den beiden Moderatorinnenund der Feuerwehr Hanau herzlichbedanken. Eure Offenheit, Kreativitätund euer Organisationsgeschick so wiedie äußeren Rahmenbedingungenwaren für uns das perfekte Klima, in demwir uns sehr wohl gefühlt haben und unsdie Leitung der Arbeitsgruppen Spaßgemacht hat.Hinweis: Das Präsidium des LFV hatsich bereits am 29. März 2014 intensivmit den einzelnen Themen und Vorschlägenbeschäftigt und die weitereVorgehensweise festgelegt. Hierüberwird weiter berichtet werden.Thomas SchmidtFachausschussvorsitzenderRecht und OrganisationNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 33


JugendfeuerwehrBericht der Hessischen JugendfeuerwehrDie Hessische Jugendfeuerwehr im LFV (HJF) feiert bekanntlich im Jahr 2014 ihren50. Geburtstag. Zählte man im Gründungsjahr 1964 offiziell nur 93 örtliche Jugendfeuerwehrgruppenso weisen die aktuellen Statistiken rund 2.100 Jugendfeuerwehrenmit knapp 27.000 organisierten Jungen und Mädchen aus. Diese im Grundsatzdurchaus positive Entwicklung täuscht ein wenig darüber hinweg, dass es bei selbstkritischerBetrachtung aktuell einen Negativtrend bei der Entwicklung der landesweiten Mitgliederzahlengibt. In den zurückliegenden Jahren haben durchschnittlich 1.000 Jugendliche pro Jahr dieJugendfeuerwehren verlassen – meist mit der lapidaren Begründung »keine Lust mehr«. Zudemführt der sogenannte demographische Wandel in unserer Gesellschaft derzeit schon zu ersten Auswirkungenauch im Bereich der Jugendfeuerwehrarbeit.n Insgesamt sind hier die Rahmenbedingungenoft schwieriger geworden.Dies trifft sowohl auf die Jugendlichen(z.B. erhöhte Anforderungen in Schuleund Ausbildung) als auch auf die rd.7.000 ehrenamtlich tätigen Betreuer/innen und Ausbilder/innen. die sich inden hessischen Jugendfeuerwehrenengagieren, gleichermaßen zu.Diese Entwicklung ist auch der Grunddafür, dass sich HJF, Landesfeuerwehrverband(LFV) und Hessisches Innenministeriummit einer groß angelegtenImage- und Werbekampagne in dennächsten zwei Jahren gemeinsam der»Jugendfeuerwehrförderung« widmenwerden, um somit auch die personellenRessourcen für die Zukunft des flächendeckendenBrand- und Katastrophenschutzeszu sichern.Das aktuell anstehende Jubiläumsjahrder HJF soll mit einer Vielzahl von Veranstaltungenund Aktionen Gelegenheitzum Bilanzieren, zum Feiern, zur kritischenRück- und Vorblende, aber auchzur aktiven Beteiligung bieten. EinHöhepunkt ist dabei sicherlich der landesweite15. HJF-Aktionstag am 17.Mai 2014 in Marburg mit rund 4.000Jugendlichen – quasi in unmittelbarerNähe zum Zentrum unseres Jugendverbandesin Marburg-Cappel. Bei diesemEvent werden zudem zwei große Projektepräsentiert und ausgezeichnet, diedie HJF mit zwei recht unterschiedli-chen Kooperationspartnern initiierthat. Zu einem geht es um die Preisverleihungim Wettbewerb »Sicher und fit«,der nunmehr zum fünften Male mit derUnfallkasse durchgeführt wurde, undum den Nachhaltigkeitswettbewerb»Mit Blaulicht in die Zukunft«, einer Ko -operation mit dem Hessischen Um welt -ministerium. Weitere Infos rund um dasJubiläumsjahr findet man unterwww.hjf-aktionstag.de sowie unterwww.jf-hessen.de oder bei Facebook.Auf der Agenda stehen bzw. standenweiter:• Mitwirkung an der Umsetzung derKoalitionsvereinbarung zum »Neubaueines Jugendfeuerwehrausbildungszentrumsin Mittelhessen«zusammen mit dem LFV.• Erarbeiten bzw. Überarbeiten desHJF-Leitbildes. Dieses liegt als Flyerfür die externe und interne Öffentlichkeitsarbeitvor.• Eine Kooperation mit MOVIE-Parkzum HJF-Jubiläumsjahr. Hier erhaltenhessische Jugend/-Feuerwehrgruppeneinen absolut attraktiven Sonderpreisbeim Parkbesuch in Bottrop.• Umsetzung der Mustervereinbarungzum Thema »Kindeswohlgefährdung«(Stichwort: Erweitertes polizeilichesFührungszeugnis) in verschiedenenVeranstaltungen mit denKreisjugendfeuerwehren, Schulungs -angeboten und ähnlichem.• Die Teilnahme einer hessisch-russischenJugenddelegation beim großenBundeszeltlager der DeutschenJugendfeuerwehr (Anfang August2014) in Königsdorf/Bayern, dieebenfalls in 2014 ihren 50. Geburtstagfeiert.• Neuausrichtung der HJF-Fachgebieteund Eröffnung von neuen Beteiligungsformenfür die Kreisjugendfeuerwehren.• Erste Überlegungen im »FG Internationales«und im »FG Integration« zurEntwicklung von Jugendkontaktennach Bursa (Partnerregion von Hessenin der Türkei),• Beteiligung an der Erstellung vonUmsetzungsmodellen im Rahmender Ganztagsschulangebote derJugendfeuerwehren auf der Ebenedes Hessischen Jugendringes.• »Einführung« (quasi auch als Testlauf)des Staffelwettbewerbes auf Landesebeneim Rahmen der 44. Landes-JF-Wettbewerbe in Korbach (14. September2014) . Daneben wird es paralleldie bekannte Gruppenbewertungnach der bisherigen Wettbewerbsordnunggeben.• Ausbau und Aktualisierung der Schulungs-und Seminarangebote amJugendfeuerwehrausbildungszentrumin Marburg-Cappel. Qualifizierungsmaßnahmenzum Erwerb der amtlichenJugendleiter/in-Card (JuLeiCa).34 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Jährlich werden durch die HJF-Geschäftsstelle etwa 400 JuLeiCa-Zertifikate befürwortet und bearbeitet.• Unterstützung der ehrenamtlich Tätigendurch die HJF-Geschäftsstelle –wie z.B. auch im Rahmen der Freistellungsanträgeim Bereich des »ehrenamtlichenEngagements in derJugendarbeit« (allein in 2013 rd. 300Anträge) zur Durchführung von Freizeit-und Ferienmaßnahmen derJugendfeuerwehren.Stefan Cornel,LandesjugendfeuerwehrwartInnenminister Peter Beuth:»Jugendfeuerwehrausbildungszentrumbleibt in Marburg«Historische Postkarte des Jugendfeuerwehr-Ausbildungszentrumsn Wiesbaden/Kiedrich. »Nach reiflicherÜberlegung und Abwägung der VorundNachteile einer möglichen Verlagerungdes Jugendfeuerwehrausbildungszentrumshabe ich entschieden,den Standort Marburg-Cappel beizubehaltenund dort einen Neubau zuerrichten. Dieses Vorhaben wollen wirgemeinsam mit der Stadt Marburgumsetzen«, sagte der hessische InnenministerPeter Beuth am Samstag imRahmen der Versammlung des LandesfeuerwehrverbandesHessen.Neben der zentralen, für alle gut er -reichbaren Lage in Mittelhessen, dieauch seitens der die Landesregierungtragenden Koalitionspartner festgeschriebenwurde, hat sich Marburg in denvergangen Jahren als Standort bewährt– insbesondere auch durch die örtlicheIntegration der Geschäftsstelle derHessischen Jugendfeuerwehr in dasJugendausbildungszentrum im StadtteilCappel. Darüber hinaus bietet das vorhandeneGelände die stadtplanerischenVoraussetzungen, um die baulicheNeugestaltung durchführen zu können.Damit würden keine zusätzlichenKosten für einen Grundstückserwerbsowie dessen Erschließung anfallen.Das Jugendfeuerwehrausbildungszen -trum ist seit vielen Jahren festerBestandteil der Hessischen Landesfeuerwehrschulefür die Aus- und Fortbildungvon Jugendfeuerwehrwartinnenund Jugendfeuerwehrwarten. Bereitsseit längerer Zeit ist klar, dass die Unterbringungnicht mehr zeitgemäß ist. »Ichbin zuversichtlich, dass wir mit dieserEntscheidung einen unverzichtbarenBeitrag zur Nachwuchsgewinnung undsomit zum Erhalt der ehrenamtlichenStrukturen im Feuerwehrwesen leisten«,so der Innenminister.Nr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 35


JugendfeuerwehrMit Blaulicht in die ZukunftHessische Jugendfeuerwehrenpräsentierten ErgebnisseIm Mai 2013 startete der Wettbewerb »Mit Blaulicht in die Zukunft« der Hessischen Jugendfeuerwehrenin Kooperation mit der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Gemeinsam für eine gute und sichereZukunft in Hessen, das ist nicht nur das Motto der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen, sondernauch von vielen engagierten jungen Leuten in den Jugendfeuerwehren in Hessen. »Unsere Jugendfeuerwehrensind eine wichtige Anlaufstelle für junge Menschen, die etwas bewegen möchten – dieThemen der Nachhaltigkeitsstrategie passen darüber hinaus gut mit dem Leitgedanken der Feuerwehrzusammen: der Verpflichtung gegenüber dem Gemeinwohl«, formulierte Dr. h.c. Ralf Ackermann,Präsident des Landesfeuerwehrverbandes zum offiziellen Beginn. Mit dem Wettbewerb wirdAufmerksamkeit für die Jugendfeuerwehren geschaffen und gezeigt, wofür sich die jungen Leuteengagieren – über den Brandschutz hinaus.Abschlusskonferenz in der Staatskanzlei in Wiesbaden mit Überreichung der Urkunden durchLFV-Präsident Ralf Ackermann und den stellv. Landesjugendfeuerwehrwart Michael Kitteln Im Spätsommer fanden Workshopsfür Interessierte statt, die bei der Ideenfindungunterstützten, zum Austauschanregten und Möglichkeiten fürKooperationen aufzeigten. Rund 30Wettbewerbsbeiträge aus ganz Hessen,die verschiedenste Nachhaltigkeitsaspekteaufgriffen, fanden ihren Weg biszur Jury, die sich aus Jugendlichensowie Vertreterinnen und Vertreterndes Hessischen Landesfeuerwehrverbandesund der Hessischen Landesregierungsowie weiteren Persönlichkeitenund Fachexpertinnen und -expertenzusammensetzte. Sie wurde geleitetvon R. Ackermann, Mark Weinmeister,Staatssekretär im HessischenMinisterium für Umwelt, Energie, Land-36 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Auftaktkonferenz zur Themenfindung und -ausarbeitung im BKRZ in Frankfurt/MainVorstellung des Projekts »Mit Blaulicht in die Zukunft« durch LFV-Präsident Ralf Ackermann bei der 5. Nachhaltigkeitskonferenz in Wiesbadenwww.mit-blaulichtin-die-zukunft.dewirtschaft und Verbraucherschutzsowie von Ministerialdirigent GunnarMilberg, Abteilungsleiter Brand- undKatastrophenschutz im HessischenMinisterium des Innern und für Sport.Im Herbst wurden die besten zehn Ideenfür nachhaltige Projekte der hessischenJugendfeuerwehren ausgezeichnetund werden derzeit bei derUmsetzung finanziell und professionellunterstützt und begleitet.Zu den Gewinnern des Wettbewerbsgehören die Stadtfeuerwehr Niedenstein,die Jugendfeuerwehren Frankfurtam Main Praunheim, Kirberg, Löhnberg,Lorsch, Niederweidbach, Rothenbergsowie die KreisjugendfeuerwehrenFritzlar-Homberg im Schwalm-Eder-Kreis, Fulda und Kassel-Land. Die prämiertenProjektideen reichen Konzeptenfür eine spielerische Nachmittagsbetreuungin Grundschulen bis zur Einführungeiner Übergangsgruppe zwischenJugendfeuerwehr und Einsatzabteilung.Auch Ideen zur Brandschutzerziehungfür Bürgerinnen und Bürger, füreinen erlebnisreichen Aktionstag in derGrundschule oder für eine integrativeFeuerwehrfreizeit haben die Jurorenbeeindruckt. Alle Projekte haben einesgemeinsam: Sie unterstützen dasehrenamtliche Engagement der Ju -gend feuerwehren, tragen zur Ge win -nung neuer Mitglieder bei und unterstützendamit einen nachhaltigen Lebensstilvon Jugendlichen.Seit November arbeiten die zehn ausgewähltenJugendfeuerwehren an derUmsetzung ihrer Ideen. Im Rahmen desAktionstags zum 50-jährigen Jubiläumder Hessischen Jugendfeuerwehr am17. Mai in Marburg wurden erste Er -gebnisse präsentiert. Vertreterinnenund Vertreter der prämierten Jugendfeuerwehrenstehen interessierten Mitgliedernanderer Jugendfeuerwehren da beipersönlich für Rückfragen zur Verfügungstehen. So können die praxiserprobtenIdeen in weiteren Jugendfeuerwehrenaufgegriffen und multipliziert werden.Weitere Informationen unter www.mitblaulicht-in-die-zukunft.deNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 37


MusikLandesfeuerwehrmusikversammlung in DirlosStarkes Auftreten der Hessischen Feuerwehrmusik2013 in allen BereichenDas Jahr 2013 war im Wesentlichen geprägt durch die erstmals durchgeführten Hessenmeisterschaftender Feuerwehrmusik, eine verstärkte Präsenz der hessischen Feuerwehrmusik bei staatlichenAnlässen und der Sparda-Bank Hessen sowie einer weiterhin verbesserten internen Kommunikation.In seinem traditionellen Jahresbericht auf der Landesfeuerwehrmusikversammlung inDirlos am 9. März 2014 kommentierte Landesstabführer Jochen Rietdorf die entsprechenden Entwicklungenund bedankte sich bei Feuerwehrpräsident Ralf Ackermann mit einer hohen Ehrung fürdessen Unterstützung der Hessischen Feuerwehrmusik.n Einen breiten Raum nahm in RietdorfsVortrag die 1. Hessenmeisterschaft derFeuerwehrmusik ein, die am 6. Oktober2013 in Künzell (Landkreis Fulda) stattgefundenhatte. Diese wurde entsprechendden Richtlinien der BundesvereinigungDeutscher Musikverbände(BDMV) ausgerichtet und löste nach 50Jahren das bisherige Landeswertungsspielenab. Neue Wertungsbereiche wiedie Marsch- und Showparade wurdenangenommen und ergänzten sehr gut dieBühnenwertungen bei den Blasorchesternund Spielmannszügen. Der Landesfeuerwehrmusikausschusshatte imVorfeld eine völlig neue Wettbewerbsordnungerarbeitet. Aufgrund der gesammeltenErfahrungen bei der Veranstaltungund der Resonanz aus den Musikgruppenwurde diese in einigen Punktenmodifiziert. Als Qualifikation für eineTeilnahme an Wettbewerben auf Bundesebenewurde rückwirkend festgelegt,dass der Start in der Liga 1 (ehemalsOberstufe) unabhängig von der erreichtenPunktzahl maßgeblich ist. DieAnzahl von sechs Wertungsrichtern fürdie beiden Wertungssparten war grundsätzlichausreichend. Künftig soll entwedermit je einem weiteren Wertungsrichterfür die Bereiche Blasmusik und Spielleutegearbeitet oder die Auftrittszeit verlängertwerden. So ist mehr Zeit für dieanschließenden Bewertungsgespräche.Künftig gibt es zu sätzlich eine stichpunktartige,schrift liche Bewertung derWertungsrichter. So kann eine sinnvolleNachbereitung der Probenarbeit in denVereinen sicher gestellt werden.38 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Interne Kommunikation undPräsenz nach außenUnser Newsletter, der in der Regelmonatlich an alle Musikgruppen undweitere interessierte Musiker verschicktwird, kommt gut an. Mit diesemMedium können zeitnah und aktuellimmer die wichtigsten Informationentransportiert werden. Rietdorf appelliertean die Vereine, ihre wichtigen Veranstaltungenin einer kurzen Meldung anMedienwart Michael Thron publik zumachen, diese werden dann in denKalender der Feuerwehrmusik Hessenaufgenommen, auf den jeder Homepage-BesucherZugriff hat. Auch Nachberichteüber Konzerte, Jubiläen odersonstige Veranstaltungen sind jederzeitwillkommen, um auf der Homepage dieVielfalt und Leistungsfähigkeit der HessischenFeuerwehrmusik zu spiegeln.Im Jahr 2013 hatte die FeuerwehrmusikHessen einige ganz entscheidendeAuftritte für die Sparda-Bank Hessenmusikalisch umrahmen können, wie z.B.das Radevent »Tour der Hoffnung« oderden »Familientag« im Stadion am BiebererBerg in Offenbach. Die FeuerwehrmusikHessen ist künftig bei allenAnlässen der Sparda-Bank Hessen ihrerster Ansprechpartner, so das lobendeFazit vom Direktor für Unternehmenskommunikation,Peter Hoffmann.Bereits zum sechsten Male veranstaltetedie Arbeitsgemeinschaft HessischerMusikverbände (AHM) den »Tagder Musik« auf den Aktionsbühnen desHessentages, diesmal in Kassel und beischönstem Wetter mit Besucherrekord.Federführend für die AHM hattein diesem Jahr die FeuerwehrmusikHessen mit dem Stellv. LandesstabführerBernd Aschenbrenner die Organisationübernommen und konnte aufsechs Aktionsbühnen 40 SpielmannsundMusikzüge, Musikkapellen, BigBands und Zupforchester präsentieren.»Unverzichtbarer Bestandteil imWirken der Feuerwehr«Die starke Position, welche die HessischeFeuerwehrmusik in der Öffentlichkeitmittlerweile einnimmt, wurde vonFeuerwehr-Präsident Ralf Ackermann inDer Musikausschuss des LFV HessenRalf Ackermann erhält aus den Händen von Stabführer Jochen Rietdorf(links) und dessen Stellvertreter Bernd Aschenbrenner (rechts) dasMusikerehrenzeichen der Hessischen Feuerwehrmusiker für besondereVerdienste in Silber.seiner Begrüßungsrede überaus deutlichgemacht: »Die wenigsten erwarten,dass die Feuerwehr auch musikalischist, und das auf einem sehr hohen Leistungsniveau.«Für Ackermann ist dieFeuerwehrmusik ein »wichtiger, unverzichtbarerBestandteil örtlichen undüberörtlichen Wirkens«. Wichtig für dieweitere Entwicklung sei es, sich an derNachwuchsschmiede zu beteiligen,da zu rief der Präsident alle Gruppen auf.Ackermann zum anstehenden Bundeswertungsspielender Feuerwehr: »Ichfreue mich, dass dieses Ereignis in Hessenstattfindet und bin mir sicher, dassdie hessischen Feuerwehrmusikgruppenganz vorn mitmischen werden.«Jochen Rietdorf bedankte sich für dieseWorte, er sagte: »Die FeuerwehrmusikHessen und ich als Landesstabführerund Mitglied im Präsidium ganzbesonders sind sehr froh, dass wir in DirNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 39


Musikeinen Förderer unserer Arbeit kennengelernthaben, der die hohe Leistung derFeuerwehrmusik anerkennt. Wir be -danken uns bei Dir für die offene Unterstützungund verleihen Dir heute dasMusikerehrenzeichen der HessischenFeuerwehrmusik für besondere Verdienstein Silber.«Eine weitere Ehrung ging an Klaus Dasbach,der nach 20 Jahren Tätigkeit imLandesfeuerwehrmusikausschuss seinAmt als stellvertretender Landesausbildungsleiteraufgab. Er wurde vom Landesstabführerfür sein engagiertes Wirkenmit der Ehrenmedaille der Feuerwehrmusikin Silber ausgezeichnet.Im Zuge der turnusmäßigen Neuwahlender Mitglieder des Landesfeuerwehrmusikausschusseswurden Jo -chen Rietdorf als Landesstabführer,Bernd Aschenbrenner als sein Stellvertreter,Anja Kirchhof als Landesausbildungsleiterin,Heidrun Ledderhose alsSchriftführerin und Michael Thron alsMedienwart in ihren Ämtern bestätigt.Die Abstimmungen erfolgten jeweils einstimmig.Die nächste Landesfeuerwehrmusikversammlungwird am 8. März 2015 inLorsch stattfinden.Zwei Workshops »Snare Drum«mit begeisterten TeilnehmernHans Beurskens mit Workshop-Teilnehmern in ReiskirchenFoto: Michael Thronn Die vom Musikausschuss des LandesfeuerwehrverbandsHessen organisiertenWorkshops »Snare Drum« fürTrommler im Bereich der Mittelstufe fandenam 29. April in Reinheim (KreisverbandDarmstadt-Dieburg) und am 30.April in Reiskirchen (Kreisverband Gießen)statt. Ziel der Lehrgänge war es,den Teilnehmern die elementarenGrundlagen der kleinen Trommel zu vermitteln.Als Dozent für diesen Workshopkonnte der international anerkannteFachmann für Schlagwerk, HansBeurs kens aus Holland, gewonnenwerden. Im Folgenden ein Berichtzweier begeisterter Teilnehmer.In Reiskirchen trafen sich 13 Teilnehmerunterschiedlichen Alters, die aus dernäheren Umgebung angereist waren.Die meisten hatten ihr Instrumentdabei, es bestand aber auch die Möglichkeit,sich vor Ort eine Snare Drumauszuleihen. Besonders vorteilhaft wa -ren die großzügigen räumlichen Möglichkeitendes Hauses, wodurch vielPlatz für das Instrumentarium und fürdas Proben in kleinen Gruppen vorhandenwar. Dadurch fühlten sich die Teilnehmerbeim Spielen in keinster Weisebeengt.Räumlichkeiten für ein geselliges Beisammenseinwaren ebenfalls gegeben.So wurde beispielsweise das Mittagessengemeinsam im »Gesellschaftsraum«eingenommen, in dem sich dieTeilnehmer auch jederzeit mit Kaffee undKakao stärken konnten.Dozent Hans Beurskens, Jahrgang1947, begann mit neun Jahren mit derAusbildung zum Trommler und wurdemit 15 Jahren schon Tambourmajor. Mit21 Jahren war er bereits Instruktor fürTrommlercorps, danach erwarb er dasDiplom an dem Konservatorium inMaastricht. Mit 22 Jahren komponierteer seine ersten Percussionsstücke – bisheute sind es mehr als 75 Musikstücke.Hans Beurskens ist Instruktor von vielenShow-Bands, Spezialist für Choreographienfür Marsch- und Rasenshowsund internationaler Wertungsrichter.Zu Beginn des Workshops erläuterte derDozent die Wirbeltechniken, wobei er40 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


auf die richtige Haltung der Schlagzeugstöckeaufmerksam machte. Des Weiterenwurden die Techniken der verschiedenenVorschläge sowie Akzentverschiebungenerklärt, vorgespieltund von den Teilnehmern einzeln undin der Gruppe nachmusiziert. Gemeinsamwurden im Anschluss Etüden inverschiedenen Taktarten gespielt.Vor der Mittagspause wurden die Teilnehmerin Zweier- und Dreiergruppeneingeteilt mit der Aufgabe, ein von HansBeurskens vorgegebenes Stück einzustudieren.Die Teilnehmer probten in verschiedenenRäumen und wurdendabei vom Dozenten abwechselndunterstützt. Nach dem Mittagessenkamen alle Trommler/-innen wiederzusammen und trugen ihr Musikstückvor.Zum Abschluß gab Hans Beurskensnoch einen Einblick in die Technik des»Kunsttrommelns«. Dies fand sehr großenAnklang bei allen Teilnehmern, diesich sogleich ebenfalls darin versuchten.Voller Begeisterung wurden die Stöckeauf Kommando unter die Armegeklemmt und durch die Luft gewirbelt,um am Ende absichtlich mit dem verkehrtenStockende auf der Trommel zulanden, was nicht immer gelang. Hierentstand der Vorschlag, der Musikausschussdes Landesfeuerwehrverbandeskönnte auch einmal einen Lehrgang imBereich des Kunsttrommelns anbieten.An diesem Tag wurde uns Teilnehmerndie vielfältigen technischen Möglichkeitenbeim Spielen der kleinen Trommelaufgezeigt. Wir hatten viel Spaß, und essind unter den Teilnehmern sowie zudem Dozenten freundschaftliche Kontakteentstanden. Nach Beendigung desLehrgangs traten die Teilnehmer mitneuen Kenntnissen und etwas mehrErfahrung die Heimreise an.Text:Anke Schröckert und Udo Kühbauch,Gladenbach-WeidenhausenDie Teilnehmer aus ReiskirchenWorkshop »Snare Drums« in ReinheimZusatzkommentar von Otmar Scheld,Leiter des Blasorchesters Reiskirchen:Den Workshop mit Hans Beurskenshaben die Teilnehmer sehr gut aufgenommen,er war von der engagiertenMitarbeit aller, wie er sich selbst überzeugenkonnte, begeistert. Beurskenshatte ein reichhaltiges Programm, daser nach der holländischen Schule vermittelte,die den meisten Teilnehmernnicht annähernd geläufig war (Ausfüh-Foto: Michael ThronFoto: Jochen Rietdorfrung der Wirbel usw.). Die Literatur warmit Ausnahme von zwei Stücken demGesamtleistungsniveau angemessen.Nur zwei, drei Teilnehmer konntendann auch bei den schwierigen Showstückenmithalten. Trotzdem fand Ot marScheld es gut, dass Beurskens sich dieMühe gemacht hatte, mit einer an -spruchsvollen Literatur den TeilnehmernTrommeltechniken beizubringen, dieüber ihren eigenen Leistungsstandhinausgingen.Nr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> <strong>41</strong>


GlückwünscheHerzlichen Glückwunsch zum »runden« Geburtstag35 JahreMartina Berger Leiterin der Berufsfeuerwehr Gießen45 JahreCarmen Werner Leiterin der Feuerwehr Marburg50 JahrePeter Kraft Stadtfeuerwehrverbandsvorsitzender Frankfurt am MainRalf Henrici Mitglied Landesfeuerwehrausschuss Neu-AnsbachErwin Strunk Leiter der Feuerwehr Wetzlar55 JahreJürgen Prehl Sprecher der IG Tauchen Frankfurt am MainWilli Sußebach Vizepräsident a.D. Witzenhausen60 JahrePaul-Heinz Eckhardt Bezirksstabführer FlorstadtHans-Jürgen Stein Branddirektor a.D. DarmstadtDr. Klaus Zehner Vorstandsmitglied SV Sparkassenversicherung StuttgartWolfgang Greilich MdL Wiesbaden65 JahreNorbert Kartmann Präsident des Hessischen Landtages WiesbadenKlaus-Jürgen Czech Branddirektor a.D. Eschborn75 JahreFranz Disse Branddirektor a.D. Vellmar80 JahreGottfried Milde Staatsminister a.D. Griesheim85 JahreHans Hofmann Branddirektor a.D. DarmstadtHinrich Struve DFV Präsident a.D. ReußenkögeErich Assenmacher Bezirksfeuerwehrverbandsvorsitzender a.D. FuldaFerientermine Hessen 201428. Juli – 5. September Sommerferien20.Oktober – 1.NovemberHerbstferien22. Dezember – 10. Januar 2015 Weihnachtsferien42 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Herzlichen Glückwunsch zur ErnennungZum Präsidenten des Städte- und GemeindebundesKarl-Heinz SchäferZum Minister des Innern und für SportPeter BeuthZum Minister für Wirtschaft und KunstBoris RheinZum Kreisbrandinspektor und Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden des VogelbergkreisesDr. Sven HollandZum Kreisbrandinspektor des Main-Taunus-KreisesDipl.-Ing. Kai BeuthienZum Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden Main-Taunus-KreisGerhard FreundZum Stadtbrandinspektor und Stadtfeuerwehrverbandsvorsitzenden WiesbadenThomas SteinPartner der Feuerwehr – 27. StaffelMalergeschäft Seibert Groß-Gerau Groß-GerauBaugeschäft Günter Nold Groß-Gerau Groß-GerauZiegler Elektropartner GmbH Homberg/Efze Schwalm-EderReinhard Fröde Bauunternehmen Homberg/Efze Schwalm-EderPMW GmbH Homberg/Efze Schwalm-EderKuM Stier Nidderau Main-KinzigMattes Zahntechnik Nidderau Main-KinzigRegiobus Uhlendorff Oberweser Kassel-LandHolz-Schmidt GmbH Cölbe-Schönstadt Marburg-BiedenkopfNolta GmbH Cölbe Marburg-BiedenkopfWirtschafts- und Steuerberatung Alexander Ruppel Seeheim-Jugenheim Darmstadt-DieburgS&H Gebäudereinigungs GmbH Homberg / Ohm /Nieder-OfleidenVogelsbergGeiling Wideco Wöllstadt Wetterauelotec Elektrotechnik GmbH Mainhausen OffenbachRainer Rachor Bauunternehmen Mainhausen OffenbachWeinert Metallbau Rödermark OffenbachJean Müller GmbH Elektrotechnische Fabrik Eltville am Rhein Rheingau-Taunus-KreisDer Teichhof Gaststätte und Hausmacher Wurstwaren GmbH Ringgau-GrandenbornWerra-MeißnerReinhardt Land – Forst- und Gartentechnik Sontra-Breitau Werra-Meißnerbisher wurden 954 Förderschilder verliehenNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 43


AuslandshilfeHessische Feuerwehren versorgten Slowenien drei Wochen lang mit StromFreiwillig, hoch motiviert und bestens qualifiziert»Im Süden und Osten etwas Regen, örtlich noch gefrierend, oberhalb ca.600 m Schnee. Sonstmeist trocken und Wolkenlücken. Tiefstwerte um 0 Grad, örtlich Glätte und Nebel. Am Tage meist2 bis 8 Grad«, heißt es routinemäßig im deutschen Wetterbericht für Montag, den 3. Februar 2014.Dagegen melden die Tageszeitungen, dass es in anderen Regionen ganz anders aussieht: »Wetterkapriolenin Europa fordern mehrere Tote.«Am Nachmittag diesesTages fiel der »Startschuss«für ei nen derlängsten Ein sätze hes -sischer Feuerwehrenim Ausland, der relativun spektakulär miteiner Rundsendungdes Innenministeriumsan die Katastrophenschutzdienststellenbegann: »Alarm-warnung Ländereinsatz«und »AlarmstufeVoralarm Ländereinsatz– 1. Abmarsch«, lautete die Ansage.Zwei Städte und acht Landkreisewurden in diesen Voralarm versetzt, ummit den ihnen vom Land Hessen zur Verfügunggestellten 250-kVA-Generatorenjenseits der Alpen Hilfe zu leisten. DasLand Hessen hatte im Jahr 2013 insgesamt27 Notstrom-Großaggregate –also für die 21 Landkreise und die sechskreisfreien Städte – im Wert von 3,2 MillionenEuro angeschafft.Dabei war der Zeitplan ambitioniert,denn bereits bis 18 Uhr sollte die Verfügbarkeitder Kräfte an den FührungsstabHessen gemeldet werden!Vorausgegangen war ein Hilfeersuchender europäischen Union, dasüber das Gemeinsame Melde- undLagezentrum (GMLZ) des Bundes inBonn verbreitet wurde. »Wer kann helfen,in Slowenien die Stromversorgungsicherzustellen?«, lautete kurz zusammengefasstdie Anfrage.Dabei hatte eisiges Wetter bereits seitdem vorhergehenden WochenendeSlowenien fest im Griff. »Die Lage mitder Stromversorgung spitzte sich zu:Rund 200.000 Menschen quer durchdas Land waren ohne Elektrizität. Praktischdas ganze Land befand sich unterEis. Nach Angaben von VerteidigungsministerRoman Jakic waren insgesamt88.000 bzw. zehn Prozent aller slowenischenHaushalte ohne Elektrizität.»Alle sind im Einsatz: Zivilschutzbehörde,Feuerwehr, Armee ... Slowenien wirddie Nachbarländer um Hilfe ersuchen«,schrieb der Minister am Sonntag aufTwitter«, berichtete www.nachrich -ten.at im Internet.In Hessen lief das gut organisierte Uhrwerkder Katastrophenhilfe kontinuierlichan. Nachdem die angefragtenStädte und Kreise ihre Einsatzbereitschaftgemeldet hatten, wurde derAbmarsch auf den Folgetag, alsoDienstag, den 4. Februar, 8 Uhr, festgelegt.Parallel zu den Vorbereitungsmaßnahmenmachte sich ein Vorauskommandomit Beamten der Landesfeuerwehrschulenoch inder Nacht auf nachSlowenien, um dieLage zu erkunden.Planmäßig startetedann in den Morgenstundendes 4. Februarder Konvoi von derFeuerwache in Neu-Isenburg (LandkreisOffenbach) über dieBundesautobahn A3Richtung Südosten.Neben den zehn Notstromaggregaten(neun auf Wechselladernverlastet, einer als Anhänger)stellte der Kreis Offenbach auch dieFührungseinheit Hessen. Dieser standenals Transport- und Hilfsmittel einELW 1 und ein Gerätewagen IuK zur Verfügung.Dem Verband gehörten 43 Feuerwehrleuteund sieben THW-Kräfteunter Führung der Feuerwehr an.Über den Einsatz wurde in Florian Hessen(Heft 3/2014) bereits ausführlichberichtet. Besonders herausstellenmöchten wir an dieser Stelle die Leistungender örtlichen Einsatzleiter, dieausnahmslos aus den Reihen der FreiwilligenFeuerwehren kamen. Währenddes dreiwöchigen Einsatzes übernahmendies Führungskräfte aus demKreis Offenbach: KreisbrandinspektorRalf Ackermann und sein StellvertreterThomas Peters sowie die KreisbrandmeisterGregor Fanroth und WernerMerget.Als Ergänzung der »offiziellen« Berichterstattunghaben wir zwei der Einsatz-44 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


leiter gebeten, uns einige persönlicheEindrücke zu schildern. »Grundgerüst«waren dafür drei Fragen, die jeder derVerfasser auf seine ganz persönliche Artbeantwortete.In der dritten Woche gehörte eine Mitarbeiterindes Gefahrenabwehr- undGesundheitszentrums des KreisesOffenbach zum Einsatzpersonal. HelenaEyrich ist der slowenischen Sprachemächtig und im Tagesgeschäft imBereich Katastrophenschutz und Notfallvorsorgetätig. Ihre Dolmetschertätigkeithat die Absprachen mit der örtlichenEinsatzleitung und den beteiligtenBehörden sehr erleichtert. Deshalbsollte man bei zukünftigen Auslandseinsätzenanstreben, dass auch Muttersprachleroder zumindest der Landessprachemächtige Hilfskräfte mitfahren.ThomasPeters(FF Neu-Isenburg)Was hat be -sonders gutgeklappt?Positiv zu er -wähnen ist die gute Vorarbeit desVorauskommandos und die guteZusammenarbeit mit diesem.Dank der guten Vorarbeit konnten un -serer Einheit bereits am Morgen nachunserer Ankunft konkrete Einsatzgebieteund Aufgaben zugewiesen werden,sodass alle Notstromaggregate Hessensam ersten Tag unserer Ankunft bis17 Uhr in Betrieb genommen werdenkonnten.Sehr positiv war auch die Unterbringungin der »Base of operation«, einem ehemaligenkleinen Militärstützpunkt unddie dortige Verpflegung, insbesondereauch die herzliche Aufnahme und Versorgungdurch das Kantinenpersonal.Was ist verbesserungswürdig für dieZukunft?Den unteren Katastrophenschutzbehördenbzw. den Verbandsführern müssenmehr und bessere Hilfsmittel für dieMarschplanung und auch -durchführungzur Hand gegeben werden. Einsätzeim Verband und außerhalb Hessenkommen selten vor. Eine »Routine« istdaher nicht vorhanden. Ein entsprechender»Leitfaden« wäre daher hilfreich.Wie war die Zusammenarbeit mit denslowenischen und anderen externenHilfskräften?Die Zusammenarbeit mit den slowenischenund anderen Hilfskräften, insbesonderedenen aus Österreich, war sehrgut. Die Verständigung in den Lagebesprechungenerfolgte in englischerSprache, eine für uns neue Erfahrung.Dies war hin und wieder mit viel Nachfragenverbunden, da die Englischkenntnisseund Dialekte bei Teilnehmernaus zum Teil vier bis fünf Nationen sehrunterschiedlich waren.Einen ersten Kontakt mit den Kollegenaus Österreich hatten wir in der Nacht– oder besser am Morgen (gegen 3.00Uhr) unserer Ankunft:Bei der Anfahrt zur Base of operation,welche auf einer Anhöhe lag, setzte Eisregenein. Innerhalb weniger Minutenbildete sich eine zwei Zentimeter dickeEisschicht auf der Straße. Ein LKW mitTiefladeanhänger und darauf verladenem250-kVA-Aggregat kam auf demEis nicht mehr voran.Da die österreichischen Kollegen auchüber Unimog-Fahrzeuge mit Seilwindeverfügten, wurden die Fahrer gewecktund gebeten, uns zu unterstützen.Innerhalb kurzer Zeit konnte unter Einsatzeines Unimogs und der Seilwindeder LKW mit Tieflader über den kritischenPunkt gezogen werden und seineFahrt fortsetzen.Im Verlauf des Einsatzes fand auf weiterenGebieten gegenseitige logistischeUnterstützung statt.Gab es Kontakt mit der Bevölkerungund örtlichen Behörden?Kontakte mit der Bevölkerung gab eszum einen in der Base of Operation, woneben Hilfskräften auch das privateKantinenpersonal tätig war. Aber auchan den Einsatzstellen kam es zu Kontaktenmit der Bevölkerung. Diese hatdie internationale Hilfe sehr dankbar aufgenommen.Man begegnete uns überallmit ausgesprochener Freundlichkeitund Hilfsbereitschaft. So wurde berichtet,dass Kollegen, die in einer Pizzeriaessen waren, dort von anderen Besucherneingeladen wurden und nicht zahlenmussten bzw. schon bezahlt war. Ineinem anderen Fall wechselte einSupermarkt – nachdem er bzw. dasGebiet wieder mit Strom versorgt war -seine sonst für Werbung gedachteLaufschrift und bedankte sich darüberbei den internationalen Kräften. Ananderer Stelle wurde neben einem hessischenAggregat ein riesig großesHerz in den Schnee gemalt mit demSchriftzug »We love DE« (DE war dieBezeichnung unserer Generatoren).Eine ebenfalls besondere Begegnungfand an einem Generator statt, der naheeinem Gedenkstein stand. Auf meineFrage, für was der Gedenkstein stehe,wurde mir von einem älteren Herrngesagt, dass dies der erste Ort in Sloweniengewesen sei, der im zweitenWeltkrieg von den Nationalsozialistenniedergebrannt worden wäre und dassder Gedenkstein daran erinnere … »undjetzt sind die Deutschen wieder da – undman ist so froh und dankbar.«Fazit: Insgesamt ein gelungener Einsatzbei dem sich die Deutsche, insbesonderedie Hessische Feuerwehr sehr gutdarstellen konnte und sich ein hohesAnsehen in Slowenien erworben hat.GregorFanroth(FF Heusenstamm)Als Einsatzleiterin derdritten Wochewar ich vorallem vomZusammenhaltin der neu zusammengewürfeltenGruppe beeindruckt. Obwohl in dieserWoche hauptsächlich nur die bereits imEinsatz befindlichen Aggregate kontrol-Nr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 45


AuslandshilfeDie Notstromaggregate liefen auch im Dauerbetrieb problemlosliert werden mussten und das eher feuerwehrtypische»Anpacken« in diesenTagen durch »Abwarten« ersetzt wurde,war die Motivation hoch und die Stimmungin der Gruppe ausgesprochengut.Das mag auch damit zusammenhängen,dass die Unterkunft sowie die Verpflegungpositiv überraschten unddass von den vorangegangenen GruppenVieles schon grundsätzlich geregeltworden war.Auch das sehr wechselhafte Wetter mitneuem Schneefall und dann einsetzendemTauwetter konnte dem Engagementder Kräfte nichts anhaben. Dieschlechte Wetterlage wurde spontan füreine Ausbildungseinheit im Aufziehenvon Schneeketten genutzt.Landesbranddirektor HaraldUschek verabschiedete die KräfteDer Kontakt zu den noch auf dem Unterkunftsgeländeuntergebrachten weiterenausländischen Einheiten warfreundlich, aber gegenüber den Tschechenund Polen sprachlich eingeschränkt.Bei den täglichen Lagebesprechungenmit der slowenischen örtlichenEinsatzleitung wurde Englischgesprochen – hier wäre für zukünftigeEinsätze sicherlich eine Auffrischung fürmich hilfreich gewesen. Außerdemwerden im Einsatz Fachbegriffe verwendet,die man in der Regel so nicht parathat. Ein besonders guter Kontaktbestand zu den Kräften aus Österreich.Allen aber war klar, dass sie sich imBedarfsfall auch auf die anderen Nationalitätenverlassen konnten.Die Kontakte mit der Bevölkerungwaren in dieser dritten Woche immernoch sehr freundlich – man konnte aberspüren, dass unsere Fahrzeuge undUniformen fast schon zum Alltag ge -hörten. Diskussionen vor Ort konntendurch unsere dolmetschende Kolleginwirkungsvoll geführt und ein um dasandere Mal auch zügig beendet werden.In einigen entlegenen Dörfern tickenauch heute noch die Uhren anderes, dawären wir mit unseren Sprachkenntnissennicht weitergekommen. An dieserStelle deshalb noch mal ein Dank an dieKollegin Helena Eyrich, die spontan mitgefahrenwar und sich auf das Abenteuereingelassen hat.Die Aggregate wurden durch eineTechnikeinheit des THW fast hingebungsvollgepflegt und gewartet.Selbst bei Schneesturm saßen dieDie Aufgaben des Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum (GMLZ) des BundesDas GMLZ stellt das länder- und organisationsübergreifende Informations- und Ressourcenmanagement bei großflächigenSchadenslagen oder sonstigen Lagen von nationaler Bedeutung sicher. Um ein flächendeckendes Lagebild zu erhaltenwerden ständig verschiedenste Gefahrenerfassungsquellen beobachtet und interpretiert. Aufgabe des GMLZ ist alsodie Entgegennahme, Beschaffung, Analyse, Verarbeitung, Koordinierung, Weitergabe und der Austausch von Meldungenund Informationen. Ziel ist das frühzeitige Erkennen komplexer Szenarien sowie die Prognose von Schadensentwicklungenim Ereignisfall.Im Mittelpunkt steht dabei der Service- und Dienstleistungsgedanke im Rahmen der Verbesserung der Zusammenarbeitund des Informationsaustausches zwischen Bund und Ländern, zwischen verschiedenen Bundesressorts, mit nationalen,inter- und supranationalen Organisationen sowie zwischen Deutschland und anderen Staaten bei der Bewältigung vonbedeutenden Schaden- und Gefahrenlagen.Weiterhin beteiligt sich das GMLZ an der Koordination und Förderung der Zusammenarbeit bei Katastrophenschutzeinsätzeninnerhalb der EU und mit den Nachbarstaaten Deutschlands sowie der Entwicklung und Umsetzung von Konzeptenzur Optimierung der Zusammenarbeit aller Beteiligten.Quelle: www.bbk.bund.de46 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Jungs in ihrem Werkstatt-LKW oderorganisierten eigentlich Unorganisierbareswie z. B. einen original slowenischenHelm oder Geburtstagskuchen – aberdas ist eine andere Geschichte.An einigen Einsatzstellen der Aggregatewurden die Einsatzkräfte bei fast jederKontrollfahrt (eine davon wurde interndie »Schinken-Käse-Tour« genannt)durch die Anwohner versorgt, an andererStelle gab es Honig aus eigenemAnbau. Sehr positiv, weil auch informativund für alle unvergesslich, war derfür uns kostenfreie Besuch der Höhlenvon Postojna – ein gewaltiges Naturschauspielmit einer sehr informativenFührung.Wer gesehen hat, welche Schäden derEisregen in der Landschaft hinterlassenhat, der kann ungefähr ahnen, wie langees noch dauern wird, bis der Alltagwieder in Slowenien eingekehrt sein wird.Die Wiederherstellung der Stromversorgungwurde mit großem Engagementvorangetrieben, Leitungen wurden imAkkord in den Boden verlegt – erstaunlich,wie schnell alles gehen kann, wennder Begriff »Planfestellungsverfahren«nicht zum Wortschatz gehört.Gegen Ende der dritten Woche konnteich etwas früher heimreisen und wiederan Thomas Peters übergeben, der denRückbau der Aggregate und die Heimfahrtorganisierte. Auch hier verlief alles»Lagezentrum« der hessischen Einsatzleitung vor Ortreibungslos und mit hohem Engagement.Als Erkenntnis bleibt, dass diese wenigenTage in einer anderen Umgebungmit eigentlich fremden Menschen, dieaber alle das selbe Ziel – nämlich dieHilfe für andere – haben, für mich unvergesslichbleiben wird. Ich konnte vieleslernen und alleine dafür hat sich der Tripnach Slowenien gelohnt.»Zusammenfassend kann dieser erstevom Land Hessen im Rahmen EU-Gemeinschaftsverfahren bei Katastrophenschutzeinsätzenorganisierte EinsatzHessischer Feuerwehren unterBeteiligung des THW als großer Erfolggewertet werden«, bilanzierten die vierFeuerwehr-Einsatzleiter Ralf Ackermann,Gregor Fanroth, Werner Mergetund Thomas Peters. Besonders hebendie vier Führungskräfte, die sich währendder drei Wochen abgelöst hatten,hervor: »Die slowenische Bevölkerunghat den Einsatz der internationalen Kräftesehr dankbar angenommen. Den Einsatzkräftenist stets eine sehr großeHerzlichkeit entgegengebracht worden.«Günter FenchelOliver Quilling (links), Landrat des Kreises Offenbach, wünschte den Kräften einen erfolgreichen Einsatz.Nr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 47


AuslandshilfeKatastrophenschutz-Helfer für Auslandseinsatz in Slowenien ausgezeichnetDankfeier für Helfer des Hilfeleistungseinsatzesin Slowenien und deren ArbeitgeberDer Hessische Innenminister Peter Beuth hat am 23. Mai 2014 bei einer Dankesfeier in Neu-Isenburg121 Helfer aus Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk für ihren Einsatz im Rahmen derSchneekatastrophe in Slowenien Anfang Februar ausgezeichnet. Beuth verlieh den Helfern die neugestiftete Einsatzmedaille »Ausland« des Hessischen Katastrophenschutzes.n »Das Land Hessen ist Ihnen inhohem Maß zu Dank und Anerkennungverpflichtet. Was Sie geleistet haben, hatnicht nur in Slowenien, sondern auch inDeutschland weit über die Grenzen Hessenshinaus Beachtung gefunden«,sagte der Innenminister.Auf ein internationales HilfeersuchenSloweniens hatte Hessen als eines derersten Länder seine Hilfe angeboten. »DieEinsatzmedaille ‚Ausland‘ ist ein sichtbaresZeichen für Ihre auch internationalanerkannte Hilfsbereitschaft. DurchIhren selbstlosen Einsatz war es möglich,den von der Schneekatastrophe in Slowenienbetroffenen Menschen schnellund kompetent zu helfen«, so Beuth.Zu der Dankesfeier waren neben denüberwiegend ehrenamtlichen Helferndes Einsatzes auch deren Arbeitgebereingeladen, die ihre Mitarbeiter für dieEinsatzdauer von der Arbeit freigestelltHintergrund Einsatzmedaille Auslandhatten. Der Staatsminister überreichteden Arbeitgebern als Anerkennung fürihre Unterstützung ein offizielles Dankschreibendes Landes Hessen.»Mir ist es wichtig, bei dieser Gelegen-Mit der vom Hessischen Ministerpräsidenten neu gestifteten Einsatzmedaille »Ausland«können Helferinnen und Helfer geehrt werden, die an Auslandseinsätzendes Katastrophenschutzes des Landes Hessen teilgenommen haben. Zu dereigentlichen Medaille, auf der das Hessenwappen von Sternen umrahmt abgebildetist – das symbolisiert die europäische Idee – gehört eine Bandschnalle,die an der Uniform getragen wird. Einsatzmedaille und Bandschnalle werden miteiner vom Hessischen Minister des Innern und für Sport unterschriebenen Verleihungsurkundeüberreicht.48 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


heit auch den Beitrag zu würdigen, dendie Arbeitgeber geleistet haben. Ohnedie Bereitschaft, ihre Mitarbeiter freizustellen,wäre dieser Hilfeleistungseinsatznicht möglich gewesen. Dies ist geradein Zeiten zunehmender Arbeitsverdichtungund hohen Konkurrenzdruckskeine Selbstverständlichkeit«,betonte Beuth.Text und Fotos:Hessisches Ministeriumdes Innern und für SportFührerschein: Alters-Ausnahme für FeuerwehrenBundesrat beschließt: Einsatz- und Übungsfahrten mit Klasse C ab 18 JahrenDank der Aktivitäten des DFVund der Landesfeuerwehrverbändekonnte eine sinnvolleRegelung für den »Feuerwehr-Führerschein« realisiert werden.Feuerwehrangehörige dürfen künftigmit 18 Jahren den Führerschein derKlasse C erwerben – dies hat der DeutscheBundesrat beschlossen. Somitsind sie von der angehobenen Altersgrenzefür den Führerschein der KlassenC (Altersgrenze 21 Jahre) und D (24Jahre) ausgenommen. Die Sonderregelunggilt für Angehörige der Feuerwehren,der Polizei, der nach Landesrechtanerkannten Rettungsdienste, desTechnischen Hilfswerks und sonstigerEinheiten des Katastrophenschutzes beiEinsatzfahrten und vom Vorgesetztenangeordneten Übungsfahrten.»Dies ist ein weiterer zukunftssichernderErfolg für das Ehrenamt!«, freut sichHans-Peter Kröger, Präsident des DeutschenFeuerwehrverbandes (DFV), überden Bundesratsbeschluss. Der Fachverbandder 1,3 Millionen Feuerwehrangehörigenin Deutschland hatte sichgemeinsam mit den Landesfeuerwehrverbändenbeharrlich für die Herabsetzungdes Mindestalters eingesetzt.»Wenn die Sonderregelung, die durchdie 3. Europäische Führerscheinrichtliniefür Einheiten des Katastrophenschutzesangeboten wird, nichtgenutzt worden wäre, hätte dies gravierendeAuswirkungen auf die Verfügbarkeitvon Maschinisten bei den Feuerwehrenhaben können – und zwar gleichermaßenbei Berufs- wie bei FreiwilligenFeuerwehren«, erläutert Kröger.Sowohl beim ehren- als auch beimhauptamtlichen Engagement ist einefrühe Aufnahme der Fahrausbildunggeboten. Die Grundausbildung in derFeuerwehr fällt für die meisten Anwärterinnenund Anwärter mit der Zeit derberuflichen Ausbildung zusammen.»In Verbindung mit der ärztlichen Eignungsuntersuchung,durch die oftmalsältere Feuerwehrangehörige für Fahr -tätigkeiten ausfallen, und dem Rückgangder Anzahl der Feuerwehrangehörigen,die ihre Fahrerlaubnis im Rahmendes Wehrdienstes absolviert haben,suchen viele Feuerwehren händeringendqualifizierte Maschinisten – hierbeidürfen junge Feuerwehrangehörigenicht außen vor bleiben«, resümiert derDFV-Präsident.Die Aspekte der Verkehrssicherheitwerden durch den Deutschen Feuerwehrverbandnicht verkannt: »Wirbegrüßen es sehr, dass es vielerortsbereits spezialisierte Trainingsangebotefür die Fahrer von Einsatzfahrzeugengibt«, erklärt Kröger. Fahrsicherheitstrainingsin Simulatoren und auf speziellenÜbungsstrecken werden erfolgreich ineigener Regie und in enger Zusammenarbeitmit den Trägern der gesetzlichenUnfallversicherung in den Ländernangeboten. Ergänzende Schulungsmaßnahmenin den Feuerwehren – etwaEinweisungs- und Übungsfahrten undinterne Prüfungen – sind inzwischengang und gäbe.Silvia Darmstädter, DFVwww.dfv.org,Twitter @FeuerwehrDFV,www.facebook.com/112willkommenNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 49


AusrüstungInnenminister Peter Beuth: Hochwasserschutz in Hessen weiter gestärkt26 neue Gerätewagen für denKatastrophenschutz übergebenn Innenminister Peter Beuth hat am 11.April 2014 den Feuerwehren 26 Gerätewagenfür den Hochwasserschutz imGesamtwert von 4,55 Millionen Euroübergeben.Innenminister Peter Beuth: »Mit dieserhochmodernen Fahrzeugausstattungwird der Hochwasserschutz im hessischenKatastrophenschutz flächendeckendgestärkt. Gerade die Hochwassererfahrungenim Jahr 2013 habengezeigt, wie wichtig schlagkräftige undgut ausgestattete Einheiten im Hochwasserschutzsind.«So haben nicht nur unzählige Feuerwehrenin Hessen (hier vor allem im Werra-Meißner-Kreis) durch ihren beherztenEinsatz schlimmere Schäden für dieBürgerinnen und Bürger verhindert. Eswaren auch Einheiten des Katastrophenschutzeszu Hilfeleistungseinsätzenin Sachsen, Sachsen-Anhalt undNiedersachsen eingesetzt. Hier konntendie hessischen Feuerwehren die örtlichenKräfte wirksam unterstützen.Die vom Land beschafften Fahrzeugeverfügen über eine umfangreiche Ausstattungan Hochleistungspumpenund Schlauchmaterial. Mobile Stromaggregateund Ausstattung zur TechnischenHilfe komplettieren die Beladung.Durch den Transport auf Rollcontainernkönnen Geräte und Schlauchmaterialbequem bis an die Einsatzstelle ge -bracht werden; zudem können bis zuzwei Einsatzstellen parallel bedientwerden.Die Fahrzeuge können nicht nur imHochwasserfall eingesetzt werden,sondern sie leisten den örtlichen Feuerwehrenauch wertvolle Dienste beimTransport von Einsatzmitteln bei der täglichenGefahrenabwehr. Der Stückpreispro Fahrzeug liegt bei 175.000Euro.»Wir setzen mit diesen Fahrzeugeneinen weiteren Meilenstein im Rahmenunserer Ausstattungsoffensive im hessischenKatastrophenschutz. Die hessischeLandesregierung hat seit demJahr 2008 über 30 Mio. Euro in die Ausstattunginvestiert. Die Helferinnen undHelfer verfügen heute über die umfassendsteund modernste Ausstattung inder Geschichte des Hessischen Katastrophenschutzes.Ich freue mich,dass der hessische Katastrophenschutzdadurch einmal mehr seiner bundesweitherausragenden Rolle gerechtwird«, erklärte Innenminister PeterBeuth.Text und Fotos:Hessisches Ministeriumdes Innern und für Sport50 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


HintergrundDie Gerätewagen Logistik Hochwasserschutzdienen der Verbesserung derHochwasserabwehrkapazitäten derKatS-Löschzüge des Landes. Siebestehen aus einem MAN-Fahrgestellmit 250 PS und einem zulässigenGesamtgewicht von 13 t sowie einemPlane- und Spriegelaufbau. Die Fahrzeu-ge verfügen über eine Hubladebühne miteiner Tragkraft von 1,5 t. Die Gerätewagensind mit einem Rollcontainer-System(9 Rollcontainer) nach einer Empfehlungdes Deutschen Feuerwehrverbandesausgestattet, so dass die Beladung komfortabelan die Einsatzstelle gebrachtwerden kann. Die Ausstattung ist so aufden Rollcontainern verlastet, dass zweiEinsatzstellen mit dem erforderlichenMaterial versorgt werden können. DieGerätewagen sind mit vier Hochwasserschmutzpumpenmit einer Förderleistungvon jeweils 1.600 l/min undSchlauchmaterial mit einer Gesamtlängevon 1.000 m B-Schlauch bestückt.Darüber hinaus verfügen sie jeweils überzwei Stromerzeuger (13 kVA) und eineumfangreiche Technische Hilfe Ausstattung.Aktuelle Information der Unfallkasse HessenVerbesserte Mehrleistungen – die neueHärtefallregelung der Unfallkasse Hessenn Die freiwilligen Feuerwehren erfüllenwichtige Aufgaben in unserer Gesellschaft:Brandbekämpfung, technischeHilfeleistung, Rettungsmaßnahmenund die aktive Mitwirkung im Katastrophenschutzzählen zu ihren Einsatzbereichen.Mehr als eine Million Frauenund Männer engagieren sich in den Feuerwehrenfreiwillig für die Allgemeinheit.Aus diesem Grund hat der Staat dieAngehörigen der Feuerwehren in denSchutz der gesetzlichen Unfallversicherungeinbezogen.Alle Feuerwehrangehörigen haben so,wenn sie einen Arbeitsunfall im Feuerwehrdiensterleiden, einen Rechtsanspruchauf die Leistungen der gesetzlichenUnfallversicherung. Im BundeslandHessen ist die Unfallkasse Hessen(UKH) die Trägerin der gesetzlichenUnfallversicherung für die Feuerwehrangehörigen.Die UKH erbringt über die gesetzlichenLeistungen hinaus Mehrleistungen fürdie Angehörigen der freiwilligen Feuerwehrenin Hessen. Um die Absicherungder Einsatzkräfte nach einem Unfall zuoptimieren, hat die UKH diese Mehrleistungenab dem 1. Januar 2014 erweitert.§ 6 der Mehrleistungssatzung derUKH wurde um Absatz 4 ergänzt:»Zum Ausgleich besonderer Härtenkönnen den Versicherten nach § 1 Nr.4 und 5 der Mehrleistungssatzung oderderen Angehörigen Leistungengewährt werden, wenn die Versichertenanlässlich eines Einsatzes oder einerÜbung eine Gesundheitsschädigungerleiden. Als besondere Härte im Sinnedieser Vorschrift gilt insbesondere derdrohende Verlust des Arbeitsplatzes,der ganz oder teilweise Wegfall der Existenzgrundlage,eine andere erheblichefinanzielle Einbuße oder die besondereSchwere der Gesundheitsschädigung.«Der genannte Personenkreis setzt sichin herausragendem Maße für dasGemeinwohl ein und ist bei Einsätzenund Übungen besonderen Gefahrenausgesetzt. Darum ist es wichtig, dieEinsatzkräfte umfassend abzusichernund einen Ansprechpartner anzubieten,der sich im Falle eines Unfalls sofort umsie kümmert.Die Voraussetzungen:1. Der Unfall ereignete sich beim Feuerwehreinsatzoder im Übungsdienst.2. Es liegt ein Härtefall im Rahmen derneuen Satzungsregelung vor.Bei den beschriebenen Voraussetzungenreicht das Erleiden einer Gesundheitsschädigunganlässlich eines Einsatzesoder einer Übung aus. Neu: Dievollständige Erfüllung des Unfallbegriffsbzw. der Kausalitätsbewertung ist beiVorliegen eines Härtefalls nicht erforderlich.Die abschließende Entscheidung überdie Anwendung der neuen Satzungsregelungtrifft die UKH. Um diese Entscheidungumgehend treffen zu könnenbitten wir die Verantwortlichen der freiwilligenFeuerwehren in Hessen, unsüber alle schweren Unfälle im EinsatzoderÜbungsdienst möglichst zeitnah zuinformieren und schnellstmöglich eineUnfallanzeige zu erstatten.Als Partnerin der Feuerwehren freuenwir uns über diese neue Möglichkeit,unsere Feuerwehrangehörigen nochumfassender absichern zu können.Denn: Wir helfen denjenigen, die unshelfen! Liebe Einsatzkräfte: HerzlichenDank für Ihr besonderes Engagement!Bei Fragen melden Sie sich gerne bei:Kathrin Weis (E.Mail k.weis@ukh.de,Telefon 0 69/2 99 72-478).Besuchen Sie uns im Netz:www.ukh.de, Webcode U225, bzw.www.feuerwehrportal-hessen.de führtdirekt zu den Informationen für die hessischenFreiwilligen Feuerwehren.Nr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 51


PlanübungHeimischer Einsatzortals virtuelle PlanübungsplatteAufgrund des Umstandes, dassPlanübungen einerseits außerordentlichlehr reich, andererseitsgute Planübungsplatten gerade fürkleinere Wehren fast unerschwinglichsind, dann aber doch nur abstrakteSzenarien darstellen, hat dieFF Knüllwald-Remsfeld eine beachtenswerteLösung gefunden.n Da zwischenzeitlich fast jede Feuerwehrüber einen Beamer verfügt, gehtman nun her, projiziert kurzerhand dasim Internet in zureichender Auflösungfrei verfügbare Luftbild eines Ortes desjeweilig eigenen Einsatzbereichesnicht nach vorn auf die üblicherweisevorhandene Leinwand, sondern spiegeltdas Bild um 90 Grad nach unten aufeinen mit weisser Folie belegten Tischund fertig ist die Planübungsplatte deseigenen Ortes, bzw. Einsatzbereiches.Kosten: max. 20,— Euro; Montagezeit15 Min.Die weiteren Vorteile sind die tatsächlichweltweite Auswahl der Übungsorte,vor allem aber die Möglichkeit, ameigenen Dorf oder der eigenen Stadt alleStraßen und Anwesen und dort konkreteEinsatzszenarien, die sich dannauch genau dort zu tatsächlichen Einsatzbildernentwickeln können, darzustellen.Auch für nachträgliche Einsatzbesprechungeneignet sich dieseTechnik hervorragend!Darüber hinaus besticht die Möglichkeit,das projizierte Bild mit der Zoom-Funktiondes Beamers beliebig vergrößernoder verkleinern zu können, um auchetwaig weiter entfernte Bereitschaftsräumeoder Anfahrtswege darstellen zukönnen.Die FF Remsfeld jedenfalls hat in denersten Wochen des Einsatzes dieserPlanübungstechnik auch bei den an denPlanübungen im Brandschutzabschnittbeteiligten Wehren ausnahmslosAnerkennung für diese Art der Planübungernten können; wie so oft: Dieeinfachsten Ideen sind oft die besten!Dr. Ulrich Laabs52 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Geschäftsstelle des Landesfeuerwehrverbandes HessenAnsprechpartner, Durchwahl, KontakteHarald Popp Geschäftsführer 05 61/78 89 – 4 51 47Birgit Sattler Sachbearbeiterin 05 61/78 89 – 4 51 65Ralf Oesterheld Sachbearbeiter 05 61/78 89 – 4 51 61Isolde Hellwig Sachbearbeiterin 05 61/78 89 – 4 53 22Telefax 05 61/78 89 – 4 49 97E-Mail: info@feuerwehr-hessen.de • Internet: feuerwehr-hessen.de • Anschrift Kölnische Straße 44–46 • 3<strong>41</strong>17 KasselNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 53


JubiläumMega-Aktionstag zum 50. GeburtstagGrandiose Stimmung, super Programm-/Mitmachangebote,echt tollesFrühsommerwetter, perfekte Organisationund über 5000 Jugendfeuerwehrangehörigeaus ganz Hessen! Das sinddie Parameter für den 15. Aktionstag derHessischen Jugendfeuerwehr (HJF),der Mitte Mai in Marburg stattfand.Direkt am Lahnufer und am Fuße derhistorischen Altstadt bot sich ein farbenfrohesSpektakel – bei dem die Farbenblau und gelb deutlich dominierten.Dazwischen immer wieder interessiertesSchaupublikum oder auch Offizielleaus Politik und Feuerwehrverbandsgeschehen.Schon bei der morgendlichen Eröffnungwurde deutlich, dass es einen traumhaftenAktionstag geben wird. Die offiziellenGäste auf der schwimmenden Bühne,allen voran Hessens InnenministerPeter Beuth, Marburgs OberbürgermeisterEgon Vaupel und LFV-PräsidentRalf Ackermann, hielten sich mit langenGrußworten vornehm zurück, dennschließ lich sollten die angereisten Ju -gendlichen nicht ungeduldig ausharrenmüssen. Alle Redner freuten sich darüber,»dass die HJF an jenem Ort ihren50. Geburtstag feiert, an dem quasi derJugendfeuerwehrverband damals ge -gründet wurde und heute seine Heimathat«. Als dann LandesjugendfeuerwehrwartStefan Cornel den »Startschuss«zum 15. HJF-Aktionstag »alsAuftakt und als erster Höhepunkt im großenJubiläumsjahr« gab, ging das bunteTreiben auf den Lahnwiesen so richtiglos.Beim »Promi-Rundgang« konnten sichsodann Offizielle, Gäste und Medienvertretervon der vielfältigen Arbeit derJugendfeuerwehren überzeugen undmit den Jugendlichen ins lockereGespräch kommen. Beeindruckenddabei, dass hier kaum «Berührungsängste«auf beiden Seiten zu spürenwaren. Große Aufmerksamkeit gab esdann bei der Ausstellung der prämiertenProjekte im Nachhaltigkeitswettbewerb«Mit Blaulicht in die Zukunft«, dendas Hessische Umweltministeriumsowie das Hessische Innenministeriumzusammen mit der HJF ausgelobt undorganisiert hatte.Über 50 Mitmachangebote sorgtendafür, dass keine Langeweile aufkamund auch für fetzige Unterhaltung aufder schwimmenden Bühne war ge sorgt.Auch hier wurden dann die Preisträgerim Präventionswettbewerb »Sicherund fit – wir machen mit« von UnfallkasseHessen und HJF ausgezeichnetsowie die Preise im Gewinnspiel derKreisjugendfeuerwehr Marburg-Biedenkopfdurch Landrätin Kirsten Fründtüberreicht.54 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


der Hessischen JugendfeuerwehrNicht unerwähnt bleiben sollte die insgesamtvöllig stressfreie Atmosphäre anden vielen Plätzen und auf der großenZuschauerbühne am Lahnufer, die allesamtzum Relaxen einluden. Geduldigdann auch die Warteschlangen vor undin der Mensa des Studentenwerkes, dasmit rund 5000 Essen eine super Verpflegungangeboten hatte. Am Ende desAktionstages sah man schließlich ei nenäußerst zufriedenen Landesjugendfeuerwehrwart,der dem KreisfeuerwehrverbandMarburg-Biedenkopf mit KBILars Schäfer an der Spitze und derKreisjugendfeuerwehr Marburg-Biedenkopfmit KJWin Karin Gottschalk ander Spitze stellvertretend für alle eingesetztenHelfer/innen für »eine tollelogistische Leistung« als örtlicher Ausrichterdes 15. Aktionstages dankte.Unsere Bild-Collage versucht einigeImpressionen und Stimmungen desgroßartigen Jugendfeuerwehrfestes inMarburg wiederzugeben.Text: Holger SchönfeldBilder: KJF MR-BIDNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 55


Jubiläum15. Aktionstag der Hessischen Jugendfeuerwehr56 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


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JubiläumInnenminister Peter Beuth: Eröffnung des Aktionstags der Hessischen JugendfeuerwehrPräsentation der Gewinnerprojekte des Nachhaltigkeitswettbewerbs»Mit Blaulicht in die Zukunft«Wiesbaden/Marburg 16.05.2014.Innenminister Peter Beuth (Bildunten, links) eröffnete heute den Aktionstagzum 50. Jubiläum der HessischenJugendfeuerwehren in Marburg,in dessen Rahmen die Gewinnerprojektedes Nachhaltigkeitswettbewerbs»Mit Blaulicht in die Zukunft«präsentiert wurden.»Die Ergebnisse des Wettbewerbs zeigeneindrucksvoll, dass die Kooperationzur Nachhaltigkeitsstrategie Hessenmit dem Landesfeuerwehrverbandder richtige Schritt war. Doch erstmit der engagierten ehrenamtlichenArbeit der jungen Kameradinnen undKameraden konnten die kreativenIdeen auch umgesetzt werden. Siehaben bewiesen, dass Sie mit großemEinsatz eine nachhaltige Zukunft inHessen vorantreiben«, sagte InnenministerPeter Beuth.Ziel des Wettbewerbs war es, die Ju -gendfeuerwehren bei der Gewinnungneuer Mitglieder zu unterstützen undgleichzeitig die Idee eines nachhaltigenLebensstils in die Breite zu tragen – sowird ehrenamtliches Engagement jungerMenschen in Hessen unterstütztund gefördert. Denn Vereine undehrenamtliche Institutionen sind wichtigeAkteure, wenn es um Nachhaltigkeitgeht: Dort finden sich engagierteBürgerinnen und Bürger zusammen,die sich für die Gesellschaft einsetzen.Deshalb setzt die NachhaltigkeitsstrategieHessen in ihrer Arbeit unter anderemhier einen Schwerpunkt.Mit Ausblick auf den morgigen Delegiertentagder Hessischen Jugendfeuerwehrbetonte der Innenministerzudem die Wichtigkeit der Nachwuchsförderung:»Ich weiß, wie wichtigdie Arbeit des Verbandes ist. Alleineaus Mitgliedsbeiträgen kann er sichnicht finanzieren. Deshalb unterstütztdas Land die Jugendfeuerwehr undihre Arbeit auch weiterhin. Das Innenministeriumhat für die Arbeit der HessischenJugendfeuerwehr dem Landesfeuerwehrverbandfür das Jahr2014 eine Zuwendung in Höhe von109.400 Euro bewilligt. Das zeigt, dasswir in der Nachwuchsarbeit einen ho -hen Stellenwert sehen«, sagte Beuth.»Deshalb ist es wichtig, dass dasJugendfeuerwehrausbildungszentrum,dessen Neubau hier in Marburg stehensoll, eine gute Ausstattung hat und füreine angemessene Unterbringungsorgt. Wir brauchen Menschen wieSie, die bereit sind, sich in ihrer Freizeitfortzubilden, um gute Arbeit leistenzu können. Es ist überragend, wieviel Sie in den Jugendfeuerwehren fürden Nachwuchs, die Feuerwehr unddie Gesellschaft tun. In über 2.000 hessischenOrten und Ortsteilen werdenin den Jugendfeuerwehren von Ihnenunzählige Ausbildungen und Übungendurchgeführt. Zehntausende Kinderund Jugendliche werden hervorragendbetreut, ausgebildet aber auchgefordert. Wir brauchen die FreiwilligenFeuerwehren und deren ehrenamtlichesEngagement. Was sie leisten undbewegen, basiert auf großem Engagement,Kreativität und hohem Zeitaufwand«,so der Innenminister.Text und Fotos:Hessisches Ministeriumdes Innern und für Sport58 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Landesfeuerwehrverband verwundert über Städtetag-RundschreibenZusammenlegung von Feuer -wehren nicht forcieren!Eine aus Sicht des Landesfeuerwehrverbandesvöllig überflüssige Diskussionhat der Hessische Städtetag am 25.April mit dem Versand eines Rundschreibenszur interkommunalen Zu -sammenarbeit losgetreten. Wie LFV-Präsident Ralf Ackermann in seiner Stellungnahmezu diesem Schreiben an -führt, sind die hessischen Feuerwehrennatürlich nicht gegen eine derartigeZusammenarbeit. Vielmehr sind dieFeuerwehren eine Paradebeispiel da für,wie positiv man diese Zusammenarbeitgestalten kann. Unsere Organisation hatderartige Kooperationen bereits vorJahrzehnten gestartet, als es dieses»Modewort« noch gar nicht gab. DerLandesfeuerwehrverband spricht sichaber dagegen aus, ein »Kochrezept« zupublizieren, das dem Freiwilligen Feuerwehrwesengroßen Schaden zuführenkann.Verwundert ist der Landesfeuerwehrverband,dass ein derartiges Rundschreibenhessenweit verschickt wurde,ohne eine fachliche Stellungnahme derInteressenvertretung der 2.700 hessischenFeuerwehren mit 75.000 aktivenFeuerwehrfrauen und -männer einzuholen!Zumal der Verband selbst schreibt»Pläne, die an der Feuerwehr vorbei er -stellt werden, scheitern üblicherweise«– dem ist nichts hinzuzufügen!Konkret wurde im Rundschreiben desHessischen Städtetages vom 25. April2014 dargestellt, dass entsprechendumfangreichere Möglichkeiten bestehen,die Vorhaltung zu zentralisieren. DerStädtetag schreibt »Ein erster Schritt zurZentralisierung ist die Zusammenlegungvon Ortsteilfeuerwehren.« Weitere Punktesind dann aufgeführt. Dabei ist u.a.aufgeführt: »Bei der Zusammenlegunginnerhalb der Gemeinde sind folgendeFaktoren zu bedenken:– Es ist mit politischem Widerstand zurechnen. In einzelnen Kommunen wurdensogar Bürgerbegehren gegen dieZusammenlegung initiiert.«Der Landesfeuerwehrverband hat am13. Mai 2014 deutlich seine Auffassungdazu klargestellt:»Mit Verwunderung haben wir allerdingsIhr Rundschreiben 197-2014 zum ThemaIKZ bei der Feuerwehr gelesen.Befremdet hat uns dabei insbesonderedie »Handlungsanweisung« unterPunkt »2. Zusammenarbeit in derGemeinde« zur Zusammenlegung vonOrtsteilfeuerwehren. In diesem Rundscheibendes Hessischen Städtetagesbeschreiben Sie die Handlungsanweisungselbst als erster Schritt zur Zentralisierung!Die Umsetzung dieser Ausführungenbeschreibt eine Zerstörung von FreiwilligenFeuerwehren mit der Vernichtungdes flächendeckenden Brandschutzessowie von ehrenamtlichem Engagement.Sicher ist Ihnen entgangen, dassauch bei sogenannten freiwilligen Zu -sammenschlüssen meist über 30 % deraktiven Feuerwehrangehörigen ihreIdentität nicht mehr in der neuen Feuerwehrfanden und sich von dieserabgewandt haben. Außerdem wird beivielen Diskussionen derzeit vergessen,dass Feuerwehren schon seit Jahrzehntenüberörtlich auf verschiedenen Ebenenzusammenarbeiten also, be reitssinnvolle Lösungen vorhanden sind.Diese wurden einfach freiwillig ohne großesAufhebens gefunden – besondererHinweise dazu bedurfte es nicht.«Zeitgleich reagierte der HessischeStädtetag mit einem klarstellendenSchreiben – Auszug – :»Aufgrund von missverständlichen Äu -ßerungen zu unserem Rundschreibenmöchten wir die Grenzen und Möglichkeitender Interkommunalen Zusammenarbeitnoch einmal erläutern.« Er -gänzende Erläuterungen wurden dannnoch angefügt.Wer Interesse an dem gesamtenSchriftverkehr hat, kann diesen gernebei der Geschäftsstelle des LFV anfordern.Umso mehr befremdet uns die Vorgehensweisedes kommunalen Spitzenverbandes.Durch solche Aktionen fördertder Hessische Städtetag keinesfallsinterkommunale Zusammenarbeit son -dern der Landesfeuerwehrverband istder Auffassung, dass dadurch unnötigeSpannungen zwischen den Bürgermeisternund den Feuerwehren entstehen.Eine Zusammenarbeit der Feuerwehrenist alltäglich – aber Ehrenamtdarf nicht zerstört werden!Nr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 59


SeminarBrandschutzseminar des Kreisfeuerwehrverbandes Hofgeismar in Baden und im ElsassDeutsch-Französische Feuerwehr-Freundschaft gestärktn Hofgeismar. 49 Führungskräfte ausdem Kreisfeuerwehrverband Hofgeismarbesuchten zum zehnten Mal einBrandschutz-Weiterbildungs-Seminar,diesmal im baden-württembergischenOffenburg und im französischen StraßburgDrei Tage lang wurden aktuelle Feuerwehrthemenbehandelt.Der betriebliche Brandschutz des Mercedes-BenzWerkes in Rastatt wurdevon den Kameraden der Werksfeuerwehrmit ihrem Leiter Manfred Leingangsowie die neueste Produktion vonPKW durch den Besucherservice aufVermittlung von KreisbrandmeisterJürgen Pistorius erläutert.Internationale Feuerwehr-Kontakte gestärktBeim Besuch der BerufsfeuerwehrStraßburg wurden wir von dem AmtsleiterColonel Alain Goudon als DeutscheFeuerwehr Delegation empfangen,der uns dann die Struktur undTechnik des SDIS 67 du BAS Rhin imfranzösischen Feuerwehrwesen mitseinen Besonderheiten ausführlich beieiner Führung erklärte.• Bezirksbrandmeister Thomas Finisaus Freiburg und seine französischeKollegen Alex Roth und MartineLoquet-Behr aus Straßburg erklärtenuns das neue internationale Ausbildungskonzeptzur Abwehr von Risikenauf dem Rhein mit dem neuen SchulungsschiffTMS Altharen. Die neueMobile Übungsanlage Binnengewässer(MÜB ) wird in den Häfen Mannheim,Straßbourg und Mulhouse stationiert,um die europäischen Einsatzkräfte ausdrei Ländern nach einheitlichen Standardsauszubilden.• Beim Besuch des modernsten europäischenFeuerlöschbootes EUROPA 1als hervorragendes Beispiel derdeutsch-französischen Feuerwehr -kooperation der Region Oberrhein inKehl wurden wertvolle Einsatz- und Taktikerfahrungenmit der Besatzungausgetauscht. Die verschiedenen Aufgabender EUROPA 1 wie Personenrettung,Brandbekämpfung und Wasserversorgungvon Einheiten an Land wurdenuns von der freundlichen Besatzungdes 23 Meter langen Feuerlöschbootes60 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


eindrucksvoll unter der Europabrückezwischen Kehl und Straßburg vorgeführt.• Beim Besuch der Feuerwache Kehlam Rhein wurde uns vom stv. KommandantenHolger Heidt die Einsatztaktikund spezielle Technik der Feuerwehr amRhein gern erklärt.• Beim kulturellen Teil des Seminarswurde bei einer Stadtführung die straßburgerSehenswürdigkeiten wie dasMünster und die historische Altstadtkennen gelernt.• Bei der Besichtigung der größten badischenWinzergenossenschaft in Oberkirchwurden wir von der Weinprinzessin,die auch eine aktive Feuerwehrfrauist, und dem FeuerwehrkommandantenFlorian Retsch herzlich begrüßt.Wertvolle EinsatztippsIm Rahmen der kontinuierlichen Aus,-und Weiterbildung der Feuerwehrführungskräftewurden diverse Themenwie die Brandbekämpfung bei Windkraft-,Photovoltaik- und Biogasanlagenbesprochen. Über die Erfahrungender momentan aktuell laufenden sehrpositiven Imagekampagne derJugend feuerwehren im Kreisfeuerwehrverband»Laufen statt Saufen« mitüber 200 international teilnehmenden JFund FF wurde ebenfalls diskutiert.Mit der Überreichung nordhessischerSpezialitäten, einem Wimpel und derInfobroschüre des Kreisverbandesdurch die Verbandsvorsitzenden WolfgangFinis und Werner Rubert wurdendie Kontakte zwischen den französischen,badischen und nordhessischenFeuerwehren weiter gestärkt.Bericht und Foto:Kreispressewart Horst KlingeWerner Bähr zog positive Bilanz im Bezirksfeuerwehrverband (BFV) Kurhessen-WaldeckFeuerwehr muss wieder Spaß machen!n Verbandsvorsitzender Werner Bährbegrüßte neben zahlreichen Delegiertenauch hochrangige Gäste in der Mehrzweckhallevon Herleshausen im Werra-Meißner-Kreiszur Verbandsversammlungdes BFV Kurhessen-Waldeck.Hochrangige GrußworteBürgermeister Burkhard Scheld undLandrat Stefan Reuß waren erfreut überdie Auswahl der Versammlungsstätte.»Herleshausen ist seit 25 Jahren ein historischerOrt, von der Grenzöffnung hatdie ganze Region profitiert.«Auch Regierungspräsident Dr. WalterLübcke aus Kassel erinnerte zu Beginnseines Grußwortes an die damalige Öffnungdes Grenzüberganges in Herleshausen.Dr. Lübcke ging vor allem auf dieaktuellen Neuigkeiten im Bereich desBrand- und Katastrophenschutzes ein.Auch unter der neuen Landesregierungwurde die 30-Millionen-Euro-Garantiefestgeschrieben. Demzufolge stehen imHaushalt des Landes Hessen jährlich 30Mio. Euro für den Brandschutz zur Verfügung.»Ich bin Feuerwehrmann und setzemich immer sachlich für die Belangeein«, so Dr. Lübcke abschließend.Landesbranddirektor Harald Uschekstellte die novellierten Gesetze und Verordnungenhinsichtlich des Brand- undKatastrophenschutzes vor. Er ging insbesondereauf das länderübergreifendeHilfeersuchen Sloweniens vomJanuar 2014 ein. »Was die Helfer dorterlebten, war eine wahnsinnigeSchnee- und Eiskatastrophe«, so H.Uschek. Der Einsatz war von Erfolggekrönt. Über mehrere Tage konntenKrankenhäuser, Schulen, etc. mit denhessischen Notstromaggregaten versorgtwerden. Aktuell berichtete er überdie Vereinbarung, die nunmehr dauer-Nr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 61


Tagunglinks: Volles Haus bei der Verbandsversammlung des BFV Kurhessen Waldeck in Herleshausenrechts: Hohe Musikerehrung für Verbandvorsitzenden Werner Bähr (mitte)haft eine flächendeckende Notdienstrufbereitschaftvon Hessen Mobilsichergestellt.Als nächsten Redner begrüßte WernerBähr besonders Herrn StaatsministerMichael Roth. »Ich bin nach Herleshausengekommen, weil mir die FreiwilligenFeuerwehren besonders wichtig sind.«Im Rahmen seiner Tätigkeit als deutscherStaatsminister für Europa-Angelegenheitenhat er großen Bezug zu denStrukturen in anderen Ländern. »DasSystem in Deutschland ist einmalig, hieraufkönnen wir stolz sein und müssenalles dafür tun, die Sicherstellung desBrand- und Katastrophenschutzesauch weiterhin auf freiwilliger Basissicherzustellen.« Laut StaatsministerRoth muss es gelingen, das Ehrenamtinteressant und so einfach wie möglichzu gestalten.Polizeivizepräsident Bernd Paul ging aufdas enorme Ansehen der FreiwilligenFeuerwehren ein. »Die Bevölkerungweiß zu schätzen, welche Aufgabendurch die Freiwilligen Feuerwehrenbewältigt werden.«Der Leiter der Landesfeuerwehrschule,Silvio Burlon, ging in seinem Grußwortauf das vielfältige Angebot der HLFSund die aktuellen Umbaumaßnahmenein. Feuerwehr muß wieder Spaßmachen!Nach den vielen Grußworten legte VerbandsvorsitzenderWerner Bähr seinenJahresbericht vor. Die Einsatzkräftewerden immer weniger. Die Mitgliederzahlder Aktiven lag im Jahr 2013 bei25.081 in 967 Feuerwehren und 8.883Jugendlichen in 712 Jugendfeuerwehrensowie 1.656 Kindern in 196 Kinderfeuerwehren.»Momentan haben wir dengesellschaftlichen Wandel, der demographischeWandel wird uns erst nochtreffen«, so W. Bähr zu Beginn seinerRede.Auf dem Zukunftskongress des BFVam Jahresanfang wurden neue Strategienfür Nord- und Osthessen vorgestellt.Die Lebensorientierung der jungenMenschen hat sich gewandelt.83 % der unter 30-jährigen wollen Spaßim Leben haben. Für ein Ehrenamtbleibt deswegen kaum Zeit – deswegenmuß auch Feuerwehr wieder Spaßmachen! Workshops und Kampagnenfür die Nachwuchsgewinnung sinddeswegen richtig, aber nicht alleine zielführend.Laut Werner Bähr sind die Führungskräftedas A und O. »Nicht nurfachlich, sondern auch persönlichmüssen die Wehrführer geeignet sein.«Außerdem dürfen wir unsere FreiwilligenFeuerwehren nicht überlasten. »Esmuss uns gelingen, dass die Feuerwehrennur noch die primären gesetzlichenAufgaben bewältigen müssen.« DasBeseitigen von Ölspuren, die Verkehrsabsicherungsowie das Betreuen vonPersonen belasten die ehrenamtlichenEinsatzkräfte zusätzlich. »Diese Aufgabengehören keineswegs in unserenZuständigkeitsbereich und verbessernnicht die Motivation der Feuerwehrangehörigen.«Werner Bähr stellte klar,dass das bundesweite »Modell« nurfunktioniert, weil wir so viele sind.»Werden wir immer weniger, so wird dasSystem auf freiwilliger Basis nicht mehrlange bestehen bleiben können«, soBähr. Neben der Personalproblematikstanden auch der Digitalfunk und diezurzeit ausgesetzte Bahnausbildungim Vordergrund. Der Digitalfunk ist aufdem Vormarsch und funktioniert inzwischenweitestgehend problemlos. Be -züglich der zurzeit nicht stattfindendenBahnausbildung wird sich Werner Bährnoch einmal intensiv mit der DeutschenBahn AG auseinandersetzen. »Es kannnicht sein, dass die Bahn keine Ausbildungskostenmehr übernimmt, wiraber die Hilfeleistungen entlang derBahnstrecken sicherstellen müssen«,ergänzt Bähr.Erfolgreiche Hessische Feuerwehr-MusikerEs folgte der Jahresbericht des Be -zirksstabführers Bernd Aschenbrenner.Er ging hierbei vor allem auf denFestakt anlässlich des 50-jährigen Be -stehens Feuerwehrmusik in Hessen ein.B. Aschenbrenner berichtete von der1. Hessischen Feuerwehrmusikmeisterschaft.Dieser Wettkampf wurde erstmalig2013 in Fulda durchgeführt undlöste die Landeswertungsspiele ab.62 LFV-<strong>Infodienst</strong> Nr. <strong>41</strong>


Hohe Musikerehrung fürWerner BährZum Abschluss der Verbandsversammlunghatte Landesstabführer Jo -chen Rietdorf noch eine Überraschungim Gepäck. Er überreichte Werner Bährdas Musikerehrenzeichen in Silber.»Werner Bähr unterstützt seit Jahren dieFeuerwehrmusik in Hessen und setztsich überdurchschnittlich für die Belangeein«, so J. Rietdorf in seiner Laudatio.Der Verbandsvorsitzende zeigte sichangetan von der Ehrung und verwies aufdie Wichtigkeit der Feuerwehrmusik.Geschäftsführer Heiko Hofmeisterstellte den geordneten Kassenberichtsowie den Haushaltsplan 2014 vor.Außerdem ging er kurz auf das Eh -rungswesen ein.Fotos :BFV Medienreferent Horst KlingeDer Landesfeuerwehrverband trauert um sein ehemaliges Präsidiumsmitglied,Kreisbrandinspektor a.D.Wilhelm Lipphardtder im Alter von 76 Jahren am 22. Mai 2014 verstorben ist.Wilhelm Lipphardt hat sich über viele Jahrzehnte für den Brandschutz, das Feuerwehrwesen und für die Verbands arbeitder Freiwilligen Feuerwehren eingesetzt.Von 1979–2000 war er Kreisbrandinspektor des Schwalm-Eder-Kreises.Von 1990 bis 2001 war Wilhelm Lipphardt als verantwortliches Präsidiumsmitglied des Landes feuerwehrverbandesHessen in den Ausschüssen für Katastrophenschutz und für Frauen in der Feuerwehr zuständig.Wilhelm Lipphardt war 11 Jahre Vorsitzender und 13 Jahre Ehrenvorsitzender des Bezirksfeuer wehrverbandes Kur -hessen-Waldeck.Außerdem war er Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Ziegenhain und langjähriger Kreis jugendfeuerwehrwart.Wilhelm Lipphardt hat während seines Einsatzes an herausragender Stelle das Feuerwehrwe sen in Hessen maßgeblichgeprägt und gestaltet. Der Verstorbene genoss bei den Feuerwehren in Hessen ein hohes Ansehen. Seine großen Verdienstefanden Anerkennung durch eine Viel zahl von Ehrungen.Der Landesfeuerwehrverband Hessen wird seinem verstorbenen ehemaligen Präsidiumsmit glied, Wilhelm Lipphardt,ein ehrendes Andenken bewahren.Landesfeuerwehrverband HessenRalf Ackermann, PräsidentTausend Worte können nicht sagen, wie groß die Bestürzung war,die unsere Herzen stocken ließ, als wir von demplötzlichen und unerwarteten Tod unseres Fachausschussmitgliedes erfuhren.Veronika Hädeverstorben am 19. Februar 2014Eine Stimme, die vertraut war, schweigt.Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr.Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen, die niemand nehmen kann.Im stillen GedenkenDer LFV-Fachausschuss FrauenNr. <strong>41</strong> LFV-<strong>Infodienst</strong> 63

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