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Journal<br />
Kundenmagazin der <strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Gruppe 1/2012<br />
Neuer Drehkolbengaszähler<br />
RABO ®<br />
Smarte Zusammenarbeit im<br />
Pilotprojekt mit Rheinenergie<br />
Ein Generationswechsel steht<br />
bevor: Software MDM C&I Gas
2 EDItORIAl<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Warum wir tun,<br />
was wir tun<br />
„Aber warum …“ ist wohl der Beginn einer<br />
Frage, mit der kleine Kinder ihre Eltern am<br />
meisten und ohne Ende strapazieren können.<br />
Dieses „Warum“ im Kindesalter fragt<br />
aber nicht immer nach dem Grund, sondern<br />
häufig eigentlich nach dem „Wie“<br />
und nach der Funktion einer Sache. In<br />
den späteren Jahren geht diese kindliche<br />
Neugierde dann langsam verloren und<br />
die Warum-Fragen unterbleiben, bis<br />
sie dann bei Jugendlichen aus anderem<br />
Grund wieder auftauchen: „Warum<br />
muss ich eigentlich schon um 22 Uhr<br />
wieder zu Hause sein?“<br />
Im Erwachsenenalter ist die offen gezeigte<br />
Neugier nach Hintergründen und Motivation<br />
fast verschwunden. Schade eigentlich,<br />
denn dadurch verlernen wir mitunter,<br />
über unsere Beweggründe nachzudenken<br />
und sie zu kommunizieren.<br />
Sicherlich haben Sie sich schon häufiger<br />
gefragt, warum <strong>Elster</strong> diese oder jene Entscheidung<br />
getroffen hat, da sie aus Ihrer<br />
Sicht nicht unbedingt nachvollziehbar war.<br />
Unsere Entscheidung, vor einigen Jahren<br />
den Drehkolbengaszähler IRM3 einzustellen,<br />
gehörte sicherlich dazu, ebenso die<br />
vielleicht verwirrende Vielfalt der Schnittstellen<br />
des Absolut-ENCODERs und wahrscheinlich<br />
auch die Tatsache, dass <strong>Elster</strong><br />
in der jetzigen Situation keinen statischen<br />
Haushaltsgaszähler anbietet.<br />
Herausgeber<br />
<strong>Elster</strong> GmbH<br />
Steinern Straße 19–21<br />
D-55252 Mainz-Kastel<br />
t (061 34) 605-0<br />
www.elster-instromet.com<br />
Redaktionsleitung<br />
Gudrun Biedermann<br />
Marketingkommunikation<br />
t (061 34) 605-218<br />
E gudrun.biedermann@elster.com<br />
In den Beiträgen des <strong>Elster</strong> Journals erläutern<br />
wir seit vielen Jahren im Detail, was<br />
sich an unseren Produkten und Dienstleistungen<br />
ändert, und natürlich auch, warum<br />
die gezeigten Entwicklungen erforderlich<br />
waren. Es ist aber auch einmal an der<br />
Zeit, den großen Bogen zu spannen und<br />
darüber zu sprechen, was uns als <strong>Elster</strong><br />
Gruppe antreibt: Wir glauben fest daran,<br />
dass unser gemeinsames Arbeitsfeld, die<br />
Messung von Energie, einen wichtigen Bei -<br />
trag zur Schonung der Ressourcen leisten<br />
kann und wird. Dazu gehören Produkte<br />
und Dienstleistungen, die auf niedrige<br />
Lebensdauerkosten hin entwickelt sind,<br />
den Anforderungen der Netzbalance<br />
Rechnung tragen und ihre Dienste über<br />
lange Zeit hinweg robust, präzise und<br />
zuverlässig erledigen. Schön, sexy und<br />
billig sind nicht die Eigenschaften, die<br />
unsere Industrie wirklich voranbringen.<br />
Deshalb haben wir den Absolut-ENCODER<br />
entwickelt und die modulare Bauweise<br />
für unsere Smart-Produkte eingeführt und<br />
wir achten streng darauf, dass Metrologie<br />
und Datenkommunikation sauber getrennt<br />
sind und bleiben. Wir sind überzeugt, dass<br />
die Produkte, die wir Ihnen heute anbieten,<br />
auch in vielen Jahren noch den schnellen<br />
Änderungen in der Welt der Datenkommunikation<br />
folgen können müssen. Daran<br />
wollen wir uns von Ihnen messen lassen.<br />
Herzlichst Ihr<br />
Peter Hampel<br />
Vertriebsleiter Gasmessung International<br />
Autoren<br />
Markus Badura, <strong>Elster</strong> Mainz-Kastel<br />
Addy Baksteen, <strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Nl<br />
luigi Bernardo, <strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Italien<br />
Michael Franz, <strong>Elster</strong> Mainz-Kastel<br />
Jacob Freeke, <strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Nl<br />
Patrick Keiffer, <strong>Elster</strong> Mainz-Kastel<br />
Jörg Klärner, <strong>Elster</strong> (EIS) Mainz-Kastel<br />
Dr. Daniela lücke-Janssen, <strong>Elster</strong> lotte<br />
Michael Pellmann, <strong>Elster</strong> Dortmund<br />
Rüdiger Pfeil, <strong>Elster</strong> Mainz-Kastel<br />
Bernhard thomas, <strong>Elster</strong> Mainz-Kastel<br />
Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge geben die Meinung des<br />
Verfassers wieder.<br />
Bildnachweis<br />
Seite 1/24: ©iStockphoto.com/teekid<br />
Seite 4-5: ©iStockphoto.com/Bosca78<br />
Seite 6: ©iStockphoto.com/H-Gall<br />
Seite 14-17: ©iStockphoto.com/wakila<br />
Seite 22: ©iStockphoto.com/Henrik5000<br />
Seite 23: ©iStockphoto.com/szefei<br />
Erscheinungsweise<br />
Drei Ausgaben 2012<br />
<strong>Elster</strong> Kundenmagazin online:<br />
www.elster-instromet.com
Neuer Drehkolbengaszähler RABO ® – made by <strong>Elster</strong><br />
Alles in einem!<br />
Seit genau zwanzig Jahren haben unsere Kunden die <strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong>-<br />
Drehkolbengaszähler RVG und IRM im Einsatz.<br />
Bewährte Produkteigenschaften der<br />
Produktlinien RVG und IRM sowie neue<br />
Entwicklungen haben wir nun in einem<br />
Produkt kombiniert. Der neue Drehkolbengaszähler<br />
überzeugt, denn er hat zudem<br />
eine Menge zukunftsorientierter Eigenschaften<br />
und erfüllt nahezu alle Marktanforderungen.<br />
Daher heißt er RABO ® (Rotary<br />
All By One) – einfach alles in einem! (Abb. 1)<br />
Für die Entwicklung des neuen Drehkolbengaszählers<br />
RABO gab es ein langes<br />
Pflichtenheft. Angefangen mit den be -<br />
währten Eigenschaften der bestehenden<br />
Produktlinien RVG und IRM über die Be -<br />
rücksichtigung neuer Marktanforderungen<br />
wie z. B. geringe Betriebskosten bis hin<br />
zur Findung eines prägnanten und unverwechselbaren<br />
Produktnamens.<br />
Neben den technischen Eigenschaften<br />
des neuen RABO lohnt durchaus auch<br />
ein Blick auf die Stärken der Produktlinien<br />
RVG und IRM:<br />
Stärken RVG<br />
• universelle und drehbare Zählwerkslösungen<br />
(Absolut-ENCODER S1D)<br />
• Öl-Service leicht zugänglich an der<br />
Front seite des Zählers<br />
• umweltfreundliche Hart-Coat ®-Ano -<br />
di sierung beim Aluminiumgehäuse<br />
• weltweit über 200 000 Zähler im Einsatz<br />
Stärken IRM<br />
• kompakte Dimension<br />
• Zählwerk auf Frontdeckel für vertikale<br />
und horizontale Einbaulage<br />
• quadratisches Kolbenprofil mit kurzen<br />
Kolbenachsen<br />
• robuste Kugellager<br />
Abb. 1<br />
PRODuKtE 3<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012
4 PRODuKtE<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Zusätzliche neue Produkteigenschaften<br />
• reduzierte Betriebskosten durch verlängerte<br />
Wartungsintervalle (fünf Jahre)<br />
• einheitliche S1-Zählwerksplattform,<br />
nachrüstbar mit Absolut-ENCODER<br />
• vergrößertes Messraumvolumen zur<br />
Reduzierung des Druckverlustes<br />
• geringere Kolbengeschwindigkeit für<br />
geräuscharmen Betrieb<br />
• kurze Gehäusetiefe für geringe<br />
Wandabstände<br />
• Harmonisierung des zugelassenen<br />
Temperaturbereiches MID/PED/ATEX<br />
(-25 °C bis +70 °C)<br />
Alle genannten Eigenschaften sind in das<br />
Produktdesign des neuen RABO eingeflossen.<br />
Die Wartungsfreundlichkeit ist<br />
hier besonders hervorzuheben. Dauergeschmierte<br />
Kugellager garantieren, dass<br />
der Ölservice nur alle fünf Jahre erforderlich<br />
ist. Nach diesem Zeitraum muss ledig -<br />
lich das Öl ausgetauscht werden, um<br />
metrologische Einschränkungen aufgrund<br />
möglicher Alterungseffekte des Öles zu<br />
vermeiden.<br />
Weiterhin ist hervorzuheben, dass die<br />
metrologische MID-Zulassung bei der PTB<br />
(Abb. 2) sowie die PED-Zulassung beim<br />
DVGW (Abb. 3) nun im Einklang mit der<br />
ATEX-Zulassung über einen gemeinsamen<br />
Temperaturbereich von -25 °C bis +70 °C<br />
verfügt. Durch diese Harmonisierung ist<br />
der RABO nun vielseitig einsetzbar, ohne<br />
irgendwelchen Temperatureinschränkungen<br />
zu unterliegen.<br />
Die Gehäuseversionen bei den Größen<br />
G16 bis G250 werden sowohl in Aluminium<br />
als auch in Sphäroguss verfügbar<br />
sein. Den Anfang macht zunächst der<br />
RABO in Aluminiumversion. Dieser kann<br />
ab Juni 2012 bestellt werden, die Gussvari<br />
ante ab September 2012. Die Serienprodukte<br />
des neuen RABO stehen Ihnen<br />
daher im dritten Quartal 2012 zur Verfügung.<br />
Abb. 2: MID-Zulassung der PtB<br />
RABO G160
Abb. 3: PED-Zulassung des DVGW<br />
RABO G65<br />
PRODuKtE 5<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Wir haben mit dem neuen Drehkolbengaszähler<br />
ein zukunftsorientiertes Produkt<br />
entwickelt, das Ihnen hilft, Kosten zu reduzieren.<br />
Nutzen Sie diese Optimierungen –<br />
Sie können jetzt „alles in einem“ be kommen!<br />
Patrick Keiffer patrick.keiffer@elster.com
6 PRODuKtE<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Goodbye lIS-Software – welcome MDM C&I Gas:<br />
Ein Generationswechsel steht bevor<br />
„Der Wechsel allein ist das Beständige“ – dieses Zitat von Arthur Schopenhauer<br />
könnte seit einiger Zeit sicherlich das leitmotiv der Energiebranche sein. Stetig<br />
neue gesetzliche Rahmenbedingungen sowie technische Vorgaben erfordern<br />
von uns als Komponenten- und Systemanbieter permanent neue Entwicklungen,<br />
um diese zu erfüllen.<br />
Hochaktuell diskutiert wird z. B. die Datensicherheit<br />
(BSI-Gateway), die natürlich auch<br />
Auswirkungen auf die installierten Meter<br />
Data Management-Systeme (MDM)<br />
haben wird.<br />
Daher halten wir unsere Softwaresysteme<br />
auf dem neuesten Stand, damit Sie für die<br />
Zukunft vorbereitet sind.<br />
Wie bereits im <strong>Elster</strong> Journal 3/2010<br />
berichtet, haben wir zusammen mit <strong>Elster</strong><br />
EnergyICT eine Lösung für den Bereich der<br />
MDM-Systeme im deutschen Gasmarkt<br />
entwickelt. Auf Basis des bewährten Softwareproduktes<br />
EIServer können wir Ihnen<br />
damit ein zukunftssicheres System zur<br />
Verfügung stellen. Die wichtigsten Eigenschaften<br />
dieser Lösung haben wir in einer<br />
kurzen Übersicht noch einmal zusammengefasst.<br />
Diese Lösung wird die LIS-Softwarefamilie<br />
ersetzen: Dies betrifft die Produkte WinLIS,<br />
WinCOMS, WinVIEW und WinTASK.<br />
An dieser Stelle möchten wir noch einmal<br />
darauf hinweisen, dass die neue Softwarelösung<br />
MDM C&I Gas nicht auf das Einsatzgebiet<br />
der LIS-Software beschränkt ist.<br />
Sie ist vorausschauend als Basis für den<br />
Aufbau spartenübergreifender Systeme<br />
auch im Bereich Smart Metering einsetzbar.
Die Anwender der LIS-Software wurden<br />
bereits im Dezember 2010 schriftlich über<br />
die Ablösung informiert. Wir möchten<br />
dieses Schreiben gerne noch einmal in<br />
Erinnerung rufen:<br />
„Die betroffenen Softwareprodukte werden<br />
ab 2011 nicht mehr an Neukunden verkauft.<br />
Bestandskunden können bis Ende<br />
2012 zusätzliche Lizenzen und zusätzliche<br />
Module für Produkte erwerben, die sie<br />
bereits im Einsatz haben. Entsprechende<br />
Anfragen richten Sie bitte direkt an das<br />
zuständige Produktmanagement.<br />
Es sind keine neuen Versionen oder neue<br />
Funktion für die betroffenen Produkte<br />
ge plant. Somit wird es keine Anpassungen<br />
zur Unterstützung einer geänderten<br />
Softwareinfrastruktur, wie z. B. neue<br />
Betriebssysteme bzw. -versionen, Druckertreiber<br />
etc. wie auch keine neuen Gerätetreiber<br />
zur Unterstützung zukünftiger<br />
Endgeräte mehr geben.<br />
Softwareupdates im Falle von Fehlerbeseitigungen<br />
erfolgen nur noch für die<br />
Module WinCOMS und WinLIS (Datenverarbeitung)<br />
bei Bedarf bis Ende 2012.<br />
Entsprechende Service Packs werden<br />
für Kunden auf unserer Homepage<br />
ausschließlich zum <strong>Download</strong>en zur<br />
Ver fügung gestellt.<br />
Der Support für die genannten Produkte<br />
ist in der bisherigen Form bis Ende 2012<br />
garantiert. Dieser steht während der<br />
veröffentlichten Hotlinezeiten zur Verfügung.“<br />
Die wichtigsten Eigenschaften der Softwarelösung MDM C&I Gas<br />
im Überblick<br />
• Zählerdatenmanagementsystem für <strong>Elster</strong>-Mengenumwerter und -Datenspeicher<br />
der Serien LIS200 und gas-net zur automatisierten Auslesung, Auswertung<br />
und Datenexport inklusive Optionen zur mobilen Datenerfassung<br />
• Die Lösung basiert auf der bewährten Software EIServer von <strong>Elster</strong> EnergyICT.<br />
• Verwendung einer leistungsfähigen Oracle-Datenbank zur Datenspeicherung<br />
sowie einer zukunftsorientierten Client-Server-Architektur (Web-Client)<br />
• Für die Installation stehen eine Hosting-Lösung (SaaS: Software as a Service) und<br />
eine Vor-Ort-Variante (OPS: On-Premis Solution) zur Verfügung.<br />
• flexible Benutzerverwaltung und Mandantenfähigkeit<br />
• Validierungs- und Ersatzwert bildungsmethoden gemäß den gesetzlichen<br />
Vorgaben stehen ebenfalls zur Verfügung.<br />
Stammdaten,<br />
Verbrauchsdaten<br />
Fremdsysteme<br />
(z.B. Datenmigration)<br />
lokale Auslesesysteme<br />
WinPADS, GasWORKS,<br />
ReadMobile<br />
CSV-<br />
Datei<br />
AGR-<br />
Datei<br />
Als zuverlässiger Partner ist es uns wichtig,<br />
Sie in diesem Zusammenhang speziell<br />
darauf hinzuweisen, dass wir neue Generationen<br />
von Geräten und Kommunikationsprotokollen,<br />
wie sie z. B. durch Festlegungen<br />
im BSI-Schutzprofil gefordert<br />
werden, in der LIS-Software nicht mehr<br />
unterstützen.<br />
Aber keine Sorge: Mit unserem neuen<br />
Softwaresystem MDM C&I Gas werden<br />
selbstverständlich alle notwendigen Anforderungen<br />
erfüllt. Und diese Lösung bietet<br />
darüber hinaus noch viele interessante<br />
Funktionen, die Sie im bisherigen System<br />
vielleicht vermisst haben. Auf <strong>Elster</strong> können<br />
Sie sich verlassen.<br />
MDM C&I Gas<br />
ABL-<br />
Datei<br />
Datenauswertung und<br />
Systemadministration<br />
System-<br />
datenbank<br />
PRODuKtE 7<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Softwarepaket MDM C&I Gas – Basisfunktion im Überblick<br />
XLS-Datei,<br />
CSV-Datei,<br />
...<br />
LPEx-<br />
Datei<br />
DL-Serie EK-Serie gas-net-Serie<br />
Stammdaten,<br />
Verbrauchsdaten<br />
Folgesysteme<br />
(z.B. EDM oder<br />
Abrechnung)<br />
Stammdaten,<br />
Verbrauchsdaten,<br />
Statusinformationen<br />
Sprechen Sie uns an, wir informieren Sie<br />
gerne im Detail.<br />
Rüdiger Pfeil ruediger.pfeil@elster.com<br />
Bernhard Thomas bernhard.thomas@elster.com
8 PRODuKtE<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Weltweit führend, wenn es um die Schnittstelle geht:<br />
Für jede Anwendung die richtige<br />
Verbindung wählen<br />
Auch wenn Sie seit dem 30. April 2012 in Deutschland über Ihre analoge<br />
Satellitenanlage nur noch Rauschen empfangen, wird das bei<br />
Ihren Gaszählern nicht so schnell passieren. Nichtsdesto trotz sollte<br />
berücksichtigt werden, dass sich die Welt Schritt für Schritt digitalisiert<br />
und dies auch immer mehr Einzug in die industrielle Welt hat. und an<br />
dieser Stelle sind wir dann auch bei den Gaszählern.<br />
Die Absolut-ENCODER-Zählwerke S1,<br />
die auf alle Industriegaszähler der <strong>Elster</strong>-<br />
Palette passen, sind für die digitale<br />
Zukunft bestens gerüstet:<br />
Sie unterstützen alle gängigen Protokolle<br />
der digitalen Datenkommunikation, die<br />
bei der Auslesung von Zählerständen zur<br />
Zeit verwendet werden. Mit der NAMUR-<br />
Schnittstelle ist <strong>Elster</strong> bei den Drehkolben-<br />
und Turbinenradgaszählern führend. Die<br />
Schnittstelle ermöglicht eine Installation<br />
im Ex-Bereich und Leitungslängen bis zu<br />
100 m bei einer Übertragungsgeschwindigkeit<br />
von 2400 Baud.<br />
Die Schnittstelle SCR/SCR+ ist auch für<br />
den Ex-Bereich geeignet. Da die Datentelegramme<br />
jedoch länger sind, muss ein<br />
Kompromiss zwischen Datenaktualisierung,<br />
Leitungslänge und Übertragungsgeschwindigkeit<br />
gemacht werden (siehe<br />
Tabelle).<br />
Mit der M-Bus-Schnittstelle wird das<br />
Angebot von <strong>Elster</strong> durch die Protokoll-<br />
Interpretation nach OMS abgerundet. Der<br />
Standard für Installationen ohne Ex-Schutz<br />
Absolut-ENCODER-Schnittstellen<br />
bietet die umfangreichsten Funktionen<br />
sowie Übertragungsmöglichkeiten –<br />
Leitungslängen bis 1000 m, 250 Teilnehmer,<br />
hohe Datenübertragungsraten –<br />
max. leitungslänge max. Geschwindigkeit Atex-Zone 1<br />
M-Bus ca. 1000 m 9600 Baud<br />
SCR ca. 100 m 2400 Baud X<br />
SCR+ < 15 m 2000 Baud X<br />
NAMuR ca. 100 m 2400 Baud X<br />
Funktionseinheit<br />
FE260<br />
NAMuR<br />
Mengen-<br />
umwerter<br />
EK260<br />
Absolut-ENCODER S1<br />
und ist erweiterbar über Funkmodule.<br />
Kommunikationsmodule und Software<br />
diverser Her steller ermöglichen eine<br />
Anbindung an ein automatisches PCbasierendes<br />
Ab rech nungssystem.<br />
ENCODER-Übertragungsmöglichkeiten<br />
Absolut-ENCODER S1<br />
Damit Sie auch in Zukunft kein Rauschen,<br />
sondern den sicheren Durch blick auf Ihre<br />
Messdaten haben, können Sie schon jetzt<br />
den Absolut-ENCODER mit einer zukunftssicheren<br />
Schnittstelle auswählen.<br />
Michael Franz michael.franz@elster.com<br />
Markus Badura markus.badura@elster.com<br />
BK-G4 mit<br />
Absolut-ENCODER<br />
und Kommunika-<br />
tionsmodul<br />
M-BuS<br />
Absolut-ENCODER AEx
BSI-Schutzprofil für Smart Meter-Systeme<br />
Im Westen (fast) nichts Neues<br />
In der letzten Ausgabe unseres Kundenmagazins haben wir einen ersten<br />
Überblick zu den Auswirkungen des neuen Energiewirtschaftsgesetzes<br />
(EnWG) und den darin verankerten Schutzprofilen und technischen Richtlinien<br />
gegeben (siehe „Auswirkungen des neuen EnWG, DSDS – Deutschland<br />
sucht Datenschutz & Datensicherheit“, Journal 3/2011, S. 24 u. 25).<br />
Nachfolgend haben wir den aktuellen Stand zusammengefasst.<br />
Die Zeitschiene<br />
Der aktuelle Zeitplan des Bundesamtes für<br />
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)<br />
sieht vor, dass der nächste Entwurf der<br />
Technischen Richtlinie TR-03109 Ende Mai<br />
2012 verfügbar sein wird. Für Mai 2012<br />
sind die finalen Ver sionen des Schutzprofils<br />
für das Smart Meter-Gateway, des<br />
Schutzprofils für das Sicherheitsmodul<br />
und der Technischen Richtlinie geplant.<br />
Im August 2012 sollen die Zertifizierungskriterien<br />
für die Produkte und den Entwicklungsprozess<br />
sowie die Ergebnisse der<br />
Kosten-Nutzen-Analyse erhältlich sein.<br />
Die finale Version der Technischen Richtlinie<br />
TR-03109 wird im September 2012<br />
erwartet. Ab Januar 2013 sollen die Hersteller<br />
bereits zertifizierte Produkte ge mäß<br />
EnWG §21 in Verkehr bringen können. Un -<br />
abhängige Experten rechnen jedoch mit<br />
einem Zeitbedarf von 12 bis 14 Monaten<br />
für eine erfolgreiche Produktzertifizierung<br />
nach den Schutzprofilanforderungen. Unter<br />
der Annahme, dass die Schutzprofile und<br />
die Technische Richtlinie gemäß BSI-Zeitplan<br />
vorliegen werden, erscheint die<br />
Verfügbarkeit von Produkten mehrerer<br />
Hersteller Anfang 2013 als recht unwahrscheinlich:<br />
Mitte bis Ende 2013 ist eine<br />
realistischere Einschätzung.<br />
Auswirkungen auf die Großgasmessung<br />
Im Bereich der fiskalischen Gasmessung,<br />
der schon heute mit einer registrierenden<br />
Lastgangmessung (RLM) ausgestattet ist,<br />
gibt es Folgendes zu berichten:<br />
• Mitte Januar hat das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />
mit den Verbänden die Besonderheiten<br />
der Datenfernübertragung in RLM-Anlagen<br />
diskutiert: RLM-Gasmessanlagen<br />
fallen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht<br />
unter das Schutzprofil für Smart Meter.<br />
• Der rechtliche Rahmen hierzu wird in<br />
der Messzugangsverordnung (MessZV)<br />
ausgestaltet werden. Auch der DVGW ist<br />
mit einer entsprechenden Formulierung<br />
involviert.<br />
• Das BMWi hat für die Zukunft die Möglichkeit<br />
offengelassen, die Datensicherheit<br />
der Fernübertragung aus RLM-<br />
An lagen näher zu prüfen und einer Risiko-<br />
und Bedrohungsanalyse zu unterziehen.<br />
Der DVGW hat mit seinen<br />
Arbeits- und Projektkreisen dem BMWi<br />
seine Mitarbeit angeboten, um aktiv<br />
bei der Ausgestaltung zukünftiger<br />
Lösungen mitzuwirken.<br />
Zusammenfassend bleibt zu berichten,<br />
dass die Zukunftssicherheit aktueller<br />
Datenfernübertragungskonzepte für RLM-<br />
Gasmessanlagen durch die Aussagen<br />
vom BMWi gegeben scheint. <strong>Elster</strong> arbeitet<br />
aktiv in den verschiedenen Gremien<br />
an den Themen Datensicherheit und<br />
Datenfernübertragung mit und wird mit<br />
kundenorientierten Produktlösungen auf<br />
künftige Anforderungen reagieren.<br />
Aktuelle Diskussionsthemen<br />
Die finalen Versionen der Schutzprofile<br />
und der Technischen Richtlinie betreffend<br />
diskutieren Verbände, wie z. B. DVGW und<br />
FIGAWA, mit der Physikalisch-Technischen<br />
Bundesanstalt, der Bundesnetzagentur<br />
(BNetzA) und dem BSI derzeit noch die folgenden<br />
Themen:<br />
• Als verpflichtendes Anwendungsprotokoll<br />
im Weitbereichsnetz WAN (Wide Area<br />
Network), d. h. für die Kommunikation<br />
zwischen Gateway und Zentrale, wurden<br />
Webservices festgelegt. Die Ausarbeitung<br />
einer Spezifikation erfolgt im DKE.<br />
• Tarifierung im Gateway und in den Zählern<br />
(z. B. Gas, Wasser, Strom), die sich<br />
im lokalen metrologischen Netzwerk<br />
NORMEN 9<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
LMN (Local Metrological Network) befinden<br />
und mit dem Gateway kommunizieren:<br />
Auch der Gaszähler im LMN (z. B.<br />
Haushaltsgaszähler) soll Tarife bilden<br />
bzw. seine Messwerte mit einem Zeitstempel<br />
versehen können.<br />
• Sichere Anbindung von Gaszählern (z. B.<br />
Haushaltsgaszähler) an Messsysteme<br />
nach EnWG: Es werden Anforderungen<br />
an die Schnittstelle zwischen dem Zählwerk<br />
und dem Kommunikationsmodul<br />
spezifiziert. Bisher gilt, dass ein Gaszähler<br />
nicht direkt über seine Impulsschnittstelle<br />
mit dem Gateway verbunden werden<br />
darf. Diese Verbindung muss gesichert,<br />
z. B. verschlüsselt, werden.<br />
Die Schutzprofile und die Technische Richtlinie<br />
können Sie sich von der Homepage<br />
des BSI herunterladen:<br />
www.bsi.bund.de/DE/Themen/Smart<br />
Meter/smartmeter_node.html.<br />
Wir werden Sie selbstverständlich auf dem<br />
Laufenden halten und stehen Ihnen als<br />
Ansprechpartner rund um das Thema<br />
Schutzprofil gern zur Verfügung.<br />
Dr. Daniela Lücke-Janssen daniela.luecke-janssen@elster.com<br />
Michael Pellmann michael.pellmann@elster.com
10 GRuPPE<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Erfolgsmotor im unternehmen:<br />
Produktmanager sind Schnittstellenmanager<br />
und Marktmanager<br />
Das Produktmanagement als Schnittstelle zwischen Entwicklung,<br />
Vertrieb und Produktion stellt die optimale Betreuung seiner Produkte<br />
und Zielgruppen sicher. Produktmanager sind Ansprechpartner bei<br />
technischen Fragestellungen zu den Produktgruppen. Besonders wichtig<br />
ist uns der Informationsaustausch mit unseren Kunden, damit wir<br />
heute die Produkte entwickeln können, die Sie morgen benötigen.<br />
Die Aufgaben eines Produktmanagers<br />
sind vielfältig: Markt- und Wettbewerbsanalysen<br />
durchführen, Umsatz und<br />
Stückzahlen planen, Anforderungsprofile<br />
(Lastenhefte) für neue Produkte formulieren<br />
und bei der Pflichtenhefterstellung mitwirken,<br />
Produktverbesserungen anstoßen,<br />
Markteinführungskonzepte erstellen<br />
und umsetzen, den Vertrieb unterstützen,<br />
An wender schulen und vor Ort beraten –<br />
um nur einige zu nennen.<br />
Durch die Globalisierung der Märkte wird<br />
die Betreuung der Produkte immer komplexer.<br />
Dieser Prozess wird von einem<br />
Produktmanager koordiniert, der sich auf<br />
die Vermarktung des Produktes konzentriert.<br />
Der Produktmanager trägt die<br />
Verantwortung für ein Produkt in allen<br />
Phasen des Produktlebenszyklus und<br />
kooperiert mit allen Abteilungen des<br />
Unternehmens, die für den Erfolg des<br />
Produktes relevant sind.<br />
Vor genau 20 Jahren startete das Projekt<br />
Produktmanagement bei <strong>Elster</strong> und hatte<br />
zum Ziel: weg von den technikgetriebenen,<br />
hin zu marktorientierten Entwicklungsaufgaben.<br />
Im Vergleich zu früher sind heute<br />
für das deutlich größere Produktportfolio<br />
der <strong>Elster</strong>-Geschäftseinheit Gasmessung<br />
International im Produktmana ge ment<br />
bereits acht Profis zuständig.<br />
Lernen Sie die <strong>Elster</strong>-Produktmanager<br />
hier kennen.<br />
Jürgen Wolff, Dipl.-Ing., 49<br />
leiter Produktmanagement und<br />
Produktmanager ultraschallgasmessung<br />
Nach dem Studium der Energietechnik mit<br />
Nebenfach Informatik seit 1988 bei <strong>Elster</strong>-<br />
<strong>Instromet</strong>. Zuerst Vertriebsingenieur für<br />
elektronische Geräte und Systeme, danach<br />
Projektingenieur, Produktmanager für<br />
Systemtechnik, Vertriebsleiter Systemtechnik<br />
und Leiter des Bereichs Marketingkommunikation.<br />
Seit 2007 Leiter Produktmanagement<br />
für die Geschäftseinheit Gas Measurement<br />
International und Produktmanager<br />
für Ultraschallgasmessgeräte.<br />
E-Mail: juergen.wolff@elster.com<br />
Eric Bras, Dipl.-Ing., 37<br />
Produktmanager Flowcomputer &<br />
Stationsüberwachungssysteme<br />
Nach dem Studium der Elektrotechnik mit<br />
Schwerpunkt Informationstechnik seit<br />
2003 als Anwendungsingenieur bei <strong>Elster</strong>-<br />
<strong>Instromet</strong> in der Abteilung Systeme tätig.<br />
Seit 2007 als Teamleiter verantwortlich<br />
für diese Abteilung und seit 2011 Produktmanager<br />
Flowcomputer und Stationsüberwachungssysteme<br />
bei <strong>Elster</strong> NV/SA in<br />
Essen, Belgien.<br />
E-Mail: e.bras@elster-instromet.com
Paul ladage, Dipl.-Ing., 46<br />
Produktmanager Gasdruckregelgeräte<br />
Nach dem Studium „Maschinenbau“<br />
seit 1992 bei <strong>Elster</strong> in der Entwicklung<br />
Gasdruckregelgeräte tätig. Danach Produktmanager,<br />
Leiter Entwicklung / Konstruktion<br />
und seit 2004 Produktmanager<br />
Gasdruckregelgeräte. Mitglied im technischen<br />
Ausschuss Gasdruckregelung GRZI<br />
bei der FIGAWA, im europäischen Herstellerverband<br />
FARECOGAZ und in nationalen<br />
sowie europäischen Normungsgremien.<br />
Außerdem in verschiedenen DVGW-Projektkreisen,<br />
Mitglied im Vorstand der<br />
DVGW-Landesgruppe Hessen.<br />
E-Mail: paul.ladage@elster.com<br />
Rüdiger Pfeil, Dipl.-Ing. (FH), 46<br />
Produktmanager Mengenumwerter<br />
und Datenspeicher<br />
Ausbildung zum Informationselektroniker,<br />
danach Studium der Elektrotechnik. Zu -<br />
nächst in der Softwareentwicklung für<br />
TK-Anlagen. Seit 1991 bei <strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong><br />
in Mainz-Kastel als Softwareentwickler.<br />
Danach Vertriebsaufgaben und seit 2002<br />
Produktmanager. Spezialist für elektronische<br />
Mengenumwerter, Datenspeicher<br />
sowie die zugehörigen Komponenten zur<br />
DFÜ und die Softwaremodule zur Datenerfassung,<br />
-übertragung und -auswertung.<br />
E-Mail: ruediger.pfeil@elster.com<br />
Patrick Keiffer, techn. Betriebswirt, 43<br />
Produktmanager Drehkolbengaszähler<br />
und turbinenradgaszähler<br />
Nach der Ausbildung zum Physiklaboranten<br />
Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt.<br />
Internationale Vertriebserfahrungen<br />
in Großkonzernen mit dem Schwerpunkt<br />
technische Kundenbetreuung. Seit 2005<br />
bei <strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> als technischer Kunden -<br />
berater im Bereich International Order<br />
Management und seit November 2006<br />
Produktmanager für mechanische Großgaszähler<br />
am Standort Mainz-Kastel.<br />
E-Mail: patrick.keiffer@elster.com<br />
Hans Arp, Dipl.-Ing. (FH), 45<br />
Produktmanager Niederdruckgasmessung<br />
Nach dem Studium „Maschinenbau“<br />
Berufseinstieg bei AVL-Zöllner in Kiel als<br />
Projektleiter für Rollenprüfstände bis 2001.<br />
Dann Entwicklung Balgengaszähler bei<br />
Kromschröder in Lotte (Osnabrück) und<br />
2008 Wechsel in das Produktmanagement<br />
Niederdruckgasmessung.<br />
E-Mail: hans.arp@elster.com<br />
GRuPPE 11<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Michael Pellmann, Dipl.-Ing. (FH), 33<br />
Produktspezialist Elektronik/<br />
Flowcomputer<br />
Ausbildung zum Energieelektroniker,<br />
danach Studium der Elektrotechnik/Informationstechnik.<br />
Ab 2004 Entwicklungsingenieur<br />
für gas-net-Geräte bei <strong>Elster</strong> (Flow<br />
Comp) in Dortmund. Seit 2009 Produktmanagement<br />
für Flowcomputer im deutschsprachigen<br />
Raum. Die Aufgaben beinhalten<br />
Flowcomputer, Registriermeldegeräte,<br />
Daten-Gateways sowie das Spezialgebiet<br />
der Datenfernübertragung über moderne<br />
Kommunikationsnetze.<br />
E-Mail: michael.pellmann@elster.com<br />
Addy Baksteen, Dipl.-Ing., 41<br />
Produktmanager Gasbeschaffenheitsmessung<br />
Nach dem Studium „Analytische Prozess-<br />
und Labor-Instrumentation“ im Fachbereich<br />
Energiemessung als Vertriebsingenieur<br />
für Gasanalysegeräte tätig. Danach<br />
Vertriebsingenieur bei ABB Process Analytics<br />
und seit 1999 Entwicklungsingenieur<br />
Analysesysteme. Von 2003 bis Sommer<br />
2012 Produktmanager bei <strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong><br />
in Silvolde. Ab 2012 Business Development<br />
Manager Biogas bei <strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> B.V.<br />
E-Mail: addy.baksteen@elster.com
12 AKtuEll<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
E-world 2012:<br />
<strong>Elster</strong> präsentiert sich als lösungsanbieter<br />
Anfang Februar fand in Essen wieder die „E-world of energy and<br />
water“ statt, die sich zur leitveranstaltung und quasi zum alljährlichen<br />
Branchentreffen der Versorgungswirtschaft entwickelt hat. Smart Metering<br />
und Smart Grid sieht der Veranstalter weiterhin als wesentliche themenschwerpunkte.<br />
Entsprechend hat sich <strong>Elster</strong> auf der Ausstellung wieder<br />
mit einem zentralen Stand als breit aufgestellter, innovativer lösungsanbieter<br />
präsentiert.<br />
Das Ausstellungsspektrum von <strong>Elster</strong> reichte<br />
von Produkten im Bereich intelligenter Gas-,<br />
Wasser- und Stromzähler bis hin zu Lösun-<br />
gen für die sichere Datenkommunikation<br />
und das Zählerdatenmanagement.<br />
Viele Besucher haben interessiert verfolgt,<br />
dass <strong>Elster</strong> verstärkt als Softwarehersteller<br />
auftritt und zählerunabhängige Lösungen<br />
zur Auslesung und das Management von<br />
Zählerdaten anbietet. Auf Basis des <strong>Elster</strong><br />
EIServer (Energy Information Server) werden<br />
sowohl maßgeschneiderte Lösungen als<br />
auch Standardpakete für den deutschen<br />
Markt angeboten. So waren auf der e-world<br />
das Softwarepaket <strong>Elster</strong> MDM C&I Gas<br />
für den gewerblichen Gasbereich und<br />
das <strong>Elster</strong> RDS Stadtwerkepaket für Smart<br />
Metering zu sehen.<br />
Als Antwort auf die aktuellen Herausforderungen<br />
für neue Gesamtsysteme im<br />
Zählerwesen waren zwei Hauptbotschaften<br />
auf dem <strong>Elster</strong>-Stand zu erkennen:<br />
Interoperabilität und Datensicherheit, die<br />
in dem Motto „Interoperable by Design“<br />
zusammengefasst waren.<br />
Schließlich sind Datensicherheit und<br />
Datenschutz entscheidende Faktoren für<br />
Verbraucher und Gesetzgeber. Auf dem<br />
<strong>Elster</strong>-Stand wurden Beispiele für die verschlüsselte<br />
Kommunikation mit Gas- und<br />
Stromzählern gezeigt. Man konnte nachvollziehen,<br />
wie die EVUs künftig aus verschlüsselten<br />
Daten anonymisierte Informationen<br />
für intelligente Netze bekommen<br />
können.<br />
Schon im Vorfeld der E-world erklärte<br />
Frank Hyldmar, Executive Vice President<br />
von <strong>Elster</strong> Integrated Solutions und Leiter<br />
der Geschäftseinheit <strong>Elster</strong> Electricity Inter-<br />
national, dazu: „<strong>Elster</strong> hat sich bereits<br />
dazu verpflichtet und bekannt, neue Zähler<br />
und Kommunikationsmodule zur Verfügung<br />
zu stellen, die den BSI-Richtlinien<br />
entsprechen. Wir werden auch weiterhin<br />
aktiv über unsere Zusammenarbeit mit<br />
der ESMIG (European Smart Meter Industry<br />
Group) an der Weiterentwicklung von<br />
Standards zum Schutz der Sicherheit und<br />
Privatsphäre mitwirken.“<br />
In den Konferenzen und überall auf den<br />
Messeständen war dies ein viel diskutiertes<br />
Thema. Aus Sicht<br />
von <strong>Elster</strong> werden<br />
die hohen Anforderungen<br />
des Schutzprofils<br />
einen entscheidenden<br />
Beitrag<br />
zur Sicherung und<br />
zum Schutz von Benutzerdaten<br />
leisten.<br />
Die modulare intelligenteZählerplattform,<br />
die ein Kommunikations-Gateway<br />
beinhalten wird,<br />
stellt eine integrierte<br />
Lösung basierend<br />
auf einem einzigen<br />
Standardkommunikationsprotokoll<br />
dar.<br />
Dieses gewährleistet, dass die Kommunikationseinheiten<br />
schnell und einfach am<br />
Einsatzort ausgetauscht werden können.<br />
Für die Kunden bedeutet dies sowohl<br />
Zukunftssicherheit und Investitionsschutz<br />
als auch hohe Kompatibilität.<br />
Entsprechend groß war das Interesse auf<br />
dem gut besuchten <strong>Elster</strong>-Stand. Bereits<br />
im Vorfeld wurde ein großer Teil der zahlreichen<br />
Gespräche für diese Messe abgestimmt<br />
und so konnte ein breites Kundenspektrum,<br />
vom kleinen Stadtwerk bis zum<br />
Energiekonzern, aus vielen Regionen im<br />
deutschsprachigen Bereich am <strong>Elster</strong>-<br />
Stand verzeichnet werden.<br />
Daher gehen wir davon aus, dass sich<br />
diese Veranstaltung weiterhin als wichtige<br />
Plattform für den Dialog mit den Kunden<br />
und Interessenten von <strong>Elster</strong> etabliert.<br />
Jörg Klärner joerg.klaerner@elster.com
Gasfachmann<br />
Mit welchem Satz / Sprichwort würden Sie<br />
Ihre Lebensphilosophie zusammenfassen?<br />
An welchem historischen Ereignis hätten Sie<br />
gern teilgenommen?<br />
Ihre größte Stärke?<br />
Ihre größte Schwäche?<br />
Welche menschliche Eigenschaft<br />
– schätzen Sie am meisten?<br />
– mögen Sie am wenigsten?<br />
Wenn Sie kein „Gasmann“ wären, in welchem<br />
Beruf könnten Sie sich wohlfühlen?<br />
Welches politische / gesellschaftliche Ereignis<br />
der letzten Zeit hat<br />
– Sie sehr betroffen gemacht?<br />
– Sie sehr gefreut?<br />
Ihr(e) Lieblings-<br />
... Reiseziel?<br />
... Essen?<br />
... Hobbys?<br />
... Schauspieler/-in oder Film?<br />
Ihr Statement zu<br />
... den Auswirkungen der Klimaveränderung?<br />
... Biogas jetzt und in naher Zukunft?<br />
... Versorgungssicherheit und -qualität?<br />
... Ihrem Unternehmen im Wandel bzw.<br />
Stellenwert der EVUs?<br />
... Öffnung des Messstellen-Betreibermarktes?<br />
... neuen Wegen der Datenfernübertragung?<br />
... Smart Metering: Welche Auswirkungen<br />
kommen auf Sie zu?<br />
... <strong>Elster</strong>-Internet: Was gefällt Ihnen<br />
bzw. was vermissen Sie?<br />
… Weiterbildung: Welchen Stellenwert haben<br />
Seminare der Hersteller zu Produkten und<br />
Vorschriften?<br />
Worin sehen Sie die größte Herausforderung<br />
im Gasbereich für die nächsten Jahre?<br />
Welche Dienstleistungen oder Produkte<br />
erwarten Sie von uns?<br />
leben und leben lassen<br />
Michael Kyrrmayr, 45,<br />
Leiter Prüfung und Instandsetzung,<br />
STAWA Augsburg<br />
„Gasmann“ seit 2004<br />
Mauerfall 1989<br />
Mut für Entscheidungen, Beharrlichkeit und Optimismus<br />
Gutmütigkeit und manchmal zu viel Optimismus<br />
Geradeaus denken und sich äußern<br />
Hinterlistigkeit, Pessimismus und Verantwortungslosigkeit<br />
Kenne keinen – ich fühle mich in meinem Beruf sauwohl!!<br />
HöCHStPERSöNlICH 13<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Die Abwahl der schwarz-gelben Regierung in Baden-Württemberg, die meiner Meinung nach<br />
gute Arbeit geleistet hat.<br />
Die Entscheidung, die Energieversorgung langfristig auf erneuerbare Energie umzustellen.<br />
Kanada / Vancouver<br />
Schwäbische Küche<br />
Fliegenfischen, Kochen<br />
Robert Redford, Harrison Ford<br />
Ausbeutung von Ressourcen und Verbrennen fossiler Brennstoffe verursachen massiv den<br />
CO2-Anstieg und damit den Klimawandel. Die umstellung auf erneuerbare Energien muss<br />
letztendlich global erfolgen, wobei die Industrienationen eine Vorreiterrolle einnehmen müssen.<br />
Die Energiewende auch wirtschaftlich als Chance zu sehen, ist bei vielen mittlerweile<br />
angekommen.<br />
Ein Baustein für die Energiewende<br />
Als Hochtechnologieland und Industriestandort, aber auch für die Privatkunden müssen<br />
Versorgungssicherheit und -qualität an erster Stelle stehen.<br />
Als mittelgroßes EVu sehen wir eine große Chance in der dezentralen Energieerzeugung und<br />
im Ausbau von Kraftwerken mit erneuerbaren Energien in Verbindung mit der Kraft-Wärme-<br />
Koppelung.<br />
In der Praxis schafft das für alle Versorger mehr Probleme und Kosten, auch zulasten der<br />
Kunden, die keinerlei Vorteile in punc to Messkosten und Messtechnik haben.<br />
GSM/GPRS ist für die neuen vielfältigen Aufgaben zu teuer und nicht leistungsfähig genug.<br />
Die lösung muss langfristig über das Internet erfolgen. Dazu müssen die Datenautobahnen<br />
auf Glasfasernetze umgestellt werden.<br />
Große Investitionen in neue Zähler und Anlaufschwierigkeiten bei der Einbindung der verschiedenen<br />
Messgeräte in ein Messsystem, wenn die Messgeräte mit Schutzprofil vom Hersteller<br />
auf den Markt kommen.<br />
Ist eine runde Sache, die themen sind übersichtlich gegliedert und man findet sich sehr gut<br />
zurecht.<br />
Für die Mitarbeiter von Prüfstellen sind Herstellerseminare grundsätzlich aktuelle Weiterbildung<br />
mit wertvollen Infos.<br />
umsetzung des § 21 b -… für die Hersteller, Netzbetreiber und Messstellenbetreiber<br />
Weiterhin gute Messgerätequalität und ein offenes Ohr für Problemlösungen
14 Dialog<br />
<strong>Elster</strong>-instromet Journal 1/2012<br />
<strong>Elster</strong> im Dialog mit RheinEnergie:<br />
Smarte Zusammenarbeit im Pilotprojekt<br />
Mit einem bundesweit einzigartigen Pilotprojekt bereitet die RheinEnergie die Millionenstadt<br />
Köln auf die „smarte“ Energiewelt vor. Dafür installierte das Unternehmen zunächst<br />
in 350 größeren Wohnhäusern derzeit insgesamt 30 000 digitale Zähler (Smart Meter) für<br />
Strom, gas, Wärme und Wasser sowie die Technik zur Datenübertragung. als Projektpartner<br />
lieferte die SaP ag (Walldorf) die iT-Software für die Verwaltung und Weiterleitung<br />
der abrechnungsdaten, mit der sich die erfassten und übermittelten Verbrauchsdaten<br />
effizient verarbeiten lassen. Für die Datenerfassung wurde das MDM-System der Firma<br />
Cuculus implementiert.<br />
Das Pilotprojekt hat Pioniercharakter. Zum<br />
ersten Mal brachte ein Energieversorger<br />
in einer deutschen Großstadt in größerem<br />
Umfang ein Smart-Meter-System für alle<br />
Energiesparten und Wasser in tausende<br />
Haushalte.<br />
Bei der Umsetzung wurden vielfältige<br />
Erfahrungen gemacht, die für andere<br />
Energie- und Gasversorger sowie Netzbetreiber<br />
eine wertvolle Hilfe sein können.<br />
Daher möchten Hans Arp und Heinz<br />
Hoffarth von <strong>Elster</strong> Ihnen das Projekt<br />
gerne vorstellen.<br />
Bernhard Fey ist bei der RheinEnergie für<br />
den Bereich Messdienstmanagement als<br />
Projektmanager zuständig. Im Rahmen<br />
des „30 000er Rollouts “ war er für die Aus -<br />
wahl der spartenübergreifenden Zählertechnik,<br />
die Anbindung der Zähler an das<br />
Gateway sowie die Ermittlung der erforderlichen<br />
Objekte verantwortlich.<br />
<strong>Elster</strong>: Die RheinEnergie verfolgt den Einsatz<br />
smarter Messgeräte sehr konsequent.<br />
Nach dem Pilotprojekt ist geplant, weitere<br />
Haushalte in Köln und im Umland mit<br />
neuen, smarten Zählern auszustatten. Für<br />
den Kunden ist dieser Austausch nach der<br />
heutigen Gesetzeslage kostenfrei. Können<br />
Sie uns bitte schildern, wie Sie vorgegangen<br />
sind, welche Ziele verfolgte die RheinEnergie<br />
im Test vorrangig und welche Resultate<br />
ergaben sich?<br />
Fey: Ziel des Rollouts war, 30 000 Zähler<br />
der Sparten Elektrizität, Gas, Wasser und<br />
Fernwärme durch kommunikative Zähler<br />
zu ersetzen. Durch die urbane Bebauung<br />
in Köln hatten wir uns für große Wohnobjekte<br />
entschieden. Des Weiteren mussten<br />
wir sicherstellen, dass die abgelesenen<br />
Zählerstände über ein MDM-System in<br />
das RheinEnergie-Billingsystem einfließen<br />
können.<br />
Die Verabschiedung der Novellierung des<br />
EnWG im August 2011 gab uns die Sicherheit,<br />
die verbaute Zähler- und Gerätetechnik<br />
bis zum Ablauf der Eichgültigkeit im Netz<br />
belassen zu können.<br />
Die Ziele des Rollouts umfassten die<br />
Einbindung aller Sparten bezüglich der<br />
Integration des MDM-Systems in die SAP-<br />
Landschaft, den Aufbau einer Inhouse-<br />
Kommunikation, die Integration der neuen<br />
Arbeitsprozesse, den Test der Nah- und<br />
28 500 eHZ-Stromzähler<br />
Fernkommunikation und die Optimierung<br />
der Logistikkette sowie den Know-how-<br />
Aufbau für einen Full-Rollout.<br />
Vertriebliche Aspekte, die Fernsperrung,<br />
die Visualisierung beim Kunden, die<br />
Messstellen eines dritten Messstellenbetreibers,<br />
die Powerline in der Fernkommunikation<br />
wie auch die Verwendung von<br />
Geräten mit BSI-Schutzprofil waren nicht<br />
Gegenstand des Tests.<br />
Die Rahmenbedingungen für den Test<br />
des VNB in seiner Funktion als Messstellenbetreiber<br />
mussten definiert werden.<br />
Es wurden keinerlei Mehrkosten an die<br />
Kunden weitergereicht. Die Wechselrate<br />
sollte der des Full-Rollouts bis 2020 entsprechen,<br />
d. h. 500 Zähler pro Tag. Der<br />
Kommunikationsaufbau über gPRS oder FTTB<br />
gPRS<br />
2 360 gateways<br />
900 <strong>Elster</strong> gaszähler BK-g4<br />
mit Funkmodulen<br />
400 Wasserzähler<br />
FTTB<br />
(glasfaserkabel)<br />
200 Wärmezähler
installationsaufbau im Mehrfamilienhaus<br />
FTTB<br />
oder gPRS<br />
Keller<br />
Dialog 15<br />
<strong>Elster</strong>-instromet Journal 1/2012<br />
Aufbau des SAP-AMI-Moduls und der<br />
MDUS-Schnittstelle erfolgte mit dem<br />
SAP-Release EHP 5.<br />
Gemäß den Datenschutzbestimmungen<br />
der Landesbeauftragten für Datenschutz<br />
ist die Erhebung eines Zählerstandes pro<br />
Monat definiert und umgesetzt worden.<br />
Entsprechend der EnWG Novelle §21e, f<br />
besteht für Zähler und Gateways, die bis<br />
zum 31.12.2012 eingebaut werden, ein<br />
Bestandschutz bis zum Ablauf der Eichgültigkeit<br />
der Zähler.<br />
Zur Durchführung dieses umfangreichen<br />
Rollouts ist die Aufstellung und regelmäßige<br />
Aktualisierung eines Projektplanes<br />
zwingend erforderlich. Viele Aufgaben<br />
bauen aufeinander auf und sind somit<br />
direkt voneinander abhängig. Verzögern<br />
sich Details, kann das ganze Projekt sehr<br />
schnell in Verzug geraten. Über einen<br />
spezifizierten und terminierten Projektplan<br />
können Abweichungen jedoch rechtzeitig<br />
erkannt werden und erforderliche Gegenmaßnahmen<br />
direkt eingeleitet werden.<br />
In der Zähler- und Kommunikationstechnik<br />
wurde die Anpassung diverser Arbeitsabläufe<br />
obligat. Dies zeigte sich z. B. in<br />
der Beschaffung, Bereitstellung (neues<br />
Logistikkonzept für 500 Zähler/Tag), Installation<br />
und Mitarbeiterschulung sowie in<br />
der notwendigen Objekt begehung. Durch<br />
die Einbindung der Zähler in die Kommunikation<br />
entstehen neue Störquellen/Fehler,<br />
die behoben werden müssen.
16 Dialog<br />
<strong>Elster</strong>-instromet Journal 1/2012<br />
Bereits im Vorfeld musste ein passendes<br />
MDM-System mit der Möglichkeit zur<br />
Plausibilisierung, Ersatzwertbildung und<br />
Datenweiterleitung an die Berechtigten<br />
installiert werden. Dieses bildet die Grundlage<br />
für eine spartenübergreifende Fernkommunikation<br />
vom Gateway bis in das<br />
Billingsystem.<br />
Um eine Inhouse-Kaskadierung zu testen,<br />
sind große Wohnobjekte erforderlich. Die<br />
Haushalte mussten im Netzgebiet der<br />
RNG (Rheinische NETZGesellschaft) liegen,<br />
da der Rollout im Namen des Netzbetreibers/MSB<br />
durchgeführt wurde. Es sollten<br />
mindestens 50 möglichst spartenübergreifende<br />
Zähler je Objekt vorhanden sein.<br />
Für den Test wurden die folgenden Geräte<br />
ausgewählt:<br />
• Gaszähler: Balgengaszähler G4 bis<br />
G 100 von <strong>Elster</strong> mit Diehl-Funkmodulen<br />
• Stromzähler: eHZ-Bauform von EMH mit<br />
integriertem Funkmodul<br />
• Wasserzähler: Ringkolbenwasserzähler<br />
der Größen Qn 2,5 bis Qn 15 von Sensus<br />
• Wärmezähler: Ultraschallzähler von<br />
Landis & Gyr<br />
• MUC von Dr. Neuhaus: PLC MUC für die<br />
Inhouse-Kaskadierung und DC MUC für<br />
die Fernkommunikation<br />
Die Nahkommunikation erfolgt über wireless<br />
M-Bus-Funk gemäß dem OMS-Standard.<br />
Die Gateways/MUCs auf den Etagen<br />
sammeln die einzelnen Zählerstände und<br />
senden die Daten über Inhouse-PLC an<br />
einen DC MUC im Keller bei FTTB (Glasfaserkabel)<br />
bzw. in die höchste Etage bei<br />
GPRS. Einmal im Monat überträgt der<br />
DC MUC die Zählerstände an das MDM-<br />
System.<br />
Bei der Umsetzung des Rollouts wurden<br />
täglich 500 Zähler gewechselt. Für den<br />
Stromzählerwechsel standen sechs Teams<br />
mit je vier bis fünf Mitarbeitern zur Verfügung.<br />
Der Wechsel von Gas-/Wasser-<br />
und Wärmezählern erfolgte durch ein<br />
Zweierteam. Zwei Teams mit je zwei Mitarbeitern<br />
bauten die Gateways/MUCs<br />
ein und integrierten die Zähler in die<br />
Kommunikation.<br />
BK-g4 mit Funkmodul<br />
Durch die hohe Zahl erforderlicher Zählerwechsel<br />
pro Tag und die geringe Anzahl<br />
an Gebäuden wurde ein neues Logistikkonzept<br />
für den 30 000er Rollout benötigt.<br />
Jedes Team erhielt zusätzlich einen<br />
„Team-Supporter“. Die Aufgabe des Supporters<br />
war die Beschaffung neuer Zähler<br />
für das gesamte Team im Zentrallager<br />
und der Transport zu den Gebäuden bzw.<br />
Zählerstandorten. Ausgebaute Zähler und<br />
Umverpackungen wurden nach Ab schluss<br />
der Zählerwechsel mit ins Zentrallager<br />
zurückgenommen.<br />
Vorteil: Nur ein Mitarbeiter war in die<br />
Logistikkette eingebunden. Alle anderen<br />
Mitarbeiter waren ausschließlich mit dem<br />
Zählerwechsel beschäftigt. Hierdurch<br />
wurden Wechselquoten von bis zu 25<br />
Zählern pro Mann und Tag möglich.<br />
<strong>Elster</strong>: Zu welchem Ergebnis sind Sie<br />
gekommen?<br />
Fey: Die Ergebnisse waren überzeugend<br />
positiv! Abschließend funktionierte eine<br />
durchgehende Kommunikationskette von<br />
der Zählerablesung bis ins Billingsystem.<br />
Die Einbindung der Zähler aller Sparten in<br />
ein Smart Metering-System ist demnach<br />
sehr gut möglich. Der OMS-Standard<br />
bestand den Praxistest. Es blieb lediglich<br />
ein Restbestand von 251 Problem-Zählstellen<br />
bei insgesamt 30 000 Zählern.<br />
Weitreichende Prozessänderungen<br />
wurden realisiert. SAP EHP 5 inklusive<br />
AMI-Funktionalität und MDUS-Schnittstelle<br />
waren implementiert. Die geplanten 500<br />
Zählerwechsel pro Tag ließen sich auch<br />
in der Praxis umsetzen. Die neue Logistikkette<br />
wurde erfolgreich getestet und um -<br />
gesetzt. Auch die personellen Planungsgrundlagen<br />
für einen Full-Rollout sind<br />
damit gelegt.
Dass der Test nicht ohne Probleme beendet<br />
werden kann, war absehbar. Jede Schwie -<br />
rig keit aber hat auch Chancenpotenzial!<br />
Im Vorfeld des Rollouts wurden 500 Objekte<br />
auf die Möglichkeit der kommunikativen<br />
Einbindung über FTTB bzw. GPRS überprüft.<br />
Nur 370 der 500 überprüften Objekte waren<br />
mit der ausgewählten Technik direkt kommunikativ<br />
einzubinden. Dies lag zum<br />
einen daran, dass an den Zählerschränken<br />
kein GPRS-Empfang vorhanden war,<br />
und zum anderen daran, dass wir keine<br />
Erlaubnis der Gebäudeeigentümer für<br />
die erforderliche Zusatzmontage am<br />
FTTB-Anschluss erhielten.<br />
Es gibt leider nach wie vor noch kein<br />
plug & play! Jeder Zähler musste in dem<br />
MUC separat programmiert werden.<br />
Dies führte zu langen Laufzeiten bei der<br />
MUC-Programmierung.<br />
Häufiges Senden (10 sec) von Zählern<br />
überlastet die MUC-Kapazität. Daher<br />
waren max. 27 Zähler einem MUC zugewiesen.<br />
Darüber hinaus reduzierte sich<br />
die Speichertiefe des MUC und die Sendelaufzeit<br />
bei den Zählerstandsübertragungen<br />
erhöhte sich signifikant. Des Weiteren<br />
benötigten wir innerhalb eines Gebäudes<br />
mehr MUCs als geplant.<br />
Für den Aufbau einer Inhouse-Kommunikation<br />
zwischen den einzelnen MUCs<br />
wurde eine Schmalband-Inhouse-PLC-<br />
Lösung installiert. Der automatische Kommunikationsaufbau<br />
war zum Teil sehr zeitaufwändig<br />
(bis zu einer Woche Wartezeit<br />
bei der Anmeldung).<br />
Bei 90 % aller Elektrizitätszählerinstallationen<br />
konnte unser standardisierter eHZ-<br />
Umbausatz genutzt werden. Bei den<br />
restlichen 10 % musste aufgrund von Platzmangel<br />
im Zählerschrank eine individuelle<br />
Lösung gefunden werden. Dies war sehr<br />
zeitaufwändig und kostenintensiv. Bei<br />
größeren Distanzen zwischen Zähler und<br />
MUC bzw. mehreren Stahlbeton wänden<br />
konnten nicht alle Zähler über wM-Bus<br />
eingebunden werden. Hier ist ein Repeatereinsatz<br />
oder eine andere Alternative zu<br />
prüfen.<br />
Es konnten nur zwei Drittel der überprüften<br />
Gebäude an das FTTB- bzw. GPRS-<br />
Netz angeschlossen werden. Weitere<br />
Kommunikationswege für die Anbindung<br />
der MUCs müssen geplant und getestet<br />
werden.<br />
<strong>Elster</strong>: Was müsste Ihrer Meinung nach<br />
geändert werden?<br />
Fey: Wir beschäftigen uns zurzeit mit der<br />
Analyse der gewonnenen Erkenntnisse aus<br />
dem 30 000er Rollout. Bei den negativen<br />
Aspekten streben wir Verbesserungen<br />
bzw. Alternativen an. Erfolgreiche Testergebnisse<br />
überprüfen wir auf Optimierungspotenzial.<br />
Nicht zuletzt müssen wir<br />
die Erkenntnisse aus dem punktuellen<br />
Rollout in einen Flächen-Rollout überführen.<br />
Darüber hinaus verpflichten uns die<br />
rechtlichen Änderungen im EnWG, BSI und<br />
MessZV zum teilweisen Einsatz von Messsystemen.<br />
Mittels einer Kosten-Nutzen-<br />
Analyse des BMWi könnte der Anteil an<br />
Messsystemen noch erhöht werden. Daher<br />
verfolgen wir die rechtlichen Entwicklungen<br />
und Arbeiten der Verbandsgruppen,<br />
die an der Gestaltung und Umsetzung der<br />
neuen Messsysteme mitwirken.<br />
<strong>Elster</strong>: Wie bewerten Sie die derzeit verfügbare<br />
Technik der smarten Zähler?<br />
Fey: Die verwendeten Zähler setzen auf<br />
bekannten und bewährten Messmetho-<br />
Bernhard Fey studierte Versorgungstechnik an<br />
der Fachhochschule Köln. Seit 2001 ist er bei<br />
der RheinEnergie ag, Köln, im Bereich Messdienstmanagement<br />
und außendienste als<br />
Projektmanager beschäftigt.<br />
Seit über fünf Jahren arbeitet Herr Fey mit am<br />
aufbau von Smart Metering sowie der Sicher-<br />
Dialog 17<br />
<strong>Elster</strong>-instromet Journal 1/2012<br />
den auf. Daher sind die metrologischen<br />
Eigenschaften gut. Die große Herausforderung<br />
besteht zweifellos in der Einbindung<br />
der Zähler in eine Kommunikation.<br />
Mit dem OMS-wM-Bus haben wir eine<br />
zukunftsweisende Nahkommunikation<br />
getestet.<br />
<strong>Elster</strong>: Wo sehen Sie Lücken bei der<br />
Technologie?<br />
Fey: Neben den noch nicht abschließend<br />
beschriebenen rechtlichen Anforderungen<br />
an ein Messsystem ist die Verabschiedung<br />
des BSI-Schutzprofils und der Technischen<br />
Richtlinie für die weitere Entwicklung<br />
und Ausbreitung von Smart Metern<br />
erforderlich.<br />
Die Umsetzung der rechtlichen Anforderungen<br />
aus dem BSI-Schutzprofil ist<br />
sicherlich die größte Herausforderung<br />
für die Zähler- und Gatewayhersteller in<br />
diesem Jahr. Aus technischer Sicht werden<br />
weitere Optimierungen beim Nah -<br />
funk erforderlich sein, z. B. ein batteriebetriebener<br />
Repeater. Zur Anbindung aller<br />
Gateways an das MDM-System benötigen<br />
wir einen Telekommunikationsdienst, der<br />
den technischen und betriebswirtschaftlichen<br />
Anforderungen genügt.<br />
<strong>Elster</strong>: Herr Fey, herzlichen Dank für das<br />
interessante und aufschlussreiche Gespräch.<br />
Hans Arp hans.arp@elster-instromet.com<br />
Bernhard Fey<br />
Projektmanager<br />
Zähler- und Messwesen<br />
RheinEnergie ag<br />
Zugweg 29-31<br />
50677 Köln<br />
stellung der interoperabilität zwischen den einzelnen Bausteinen eines Smart Metering-<br />
Systems. Die Mitarbeit in Verbänden wie BDEW, BDi, FNN, VDE und der oMS-arbeitsgruppe<br />
gehört ebenfalls zu seinem aufgabengebiet.<br />
Die RheinEnergie ist ein regionales Dienstleistungsunternehmen, das für die Versorgung<br />
von rund 2,5 Millionen Menschen mit Elektrizität, gas, Wasser und Fern wärme verantwortlich<br />
ist. Zu dem Netz gehören u. a. etwa 800 000 Strom zähler, 220 000<br />
gaszähler, 200 000 Wasserzähler und 12 000 Wärmezähler.<br />
Mit Hauptsitz in Köln umfasst das Versorgungsgebiet die rheinische<br />
Region vom Rhein-Erft-Kreis im Westen bis weit ins Bergische land im<br />
osten, von leverkusen im Norden bis an die südliche grenze Nordrhein-Westfalens.<br />
Zudem beliefert die RheinEnergie im gesamten Bundesgebiet großkunden mit Strom.
18 GRuPPE<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Serie: <strong>Elster</strong> – ein unternehmen mit tradition und Zukunft stellt sich vor:<br />
<strong>Elster</strong> S.r.l. erfolgreich im italienischen<br />
Gaszählermarkt<br />
Die Geschichte <strong>Elster</strong> S.r.l. begann vor 25 Jahren in Italien mit einem neuen,<br />
fortschrittlichen Werk unter dem Namen ElKRO Gas. Dieses Werk in Salerno<br />
war das erste Werk der <strong>Elster</strong>-Gruppe, in dem die neuen, kompakten Mehrbereichs-Haushaltsgaszähler<br />
BK 2,5 (jetzt BK-G4 V1.2) hergestellt wurden.<br />
Diese Zähler wurden von Italien aus in 20 länder verkauft. Die Produktion<br />
begann im kleinen Maßstab, ist aber im laufe der Zeit auf 300 000 Geräte<br />
pro Jahr mit insgesamt mehr als vier Millionen hergestellten Geräten angewachsen.<br />
Seit 2000 verstärkte <strong>Elster</strong> seine Geschäftstätigkeit<br />
im Vertrieb von Gewerbe- und<br />
Industriegaszählern und hat 2010 einen<br />
grundlegenden Wandel vollzogen – vom<br />
Produktliefer anten zum Anbieter hochentwickelter<br />
Lösungen, ohne jedoch das<br />
Komponentengeschäft zu vernachlässigen,<br />
das auch heute noch unser Basisgeschäft<br />
darstellt.<br />
Heutzutage ist die Herstellung von Haushaltsgaszählern<br />
– wenn auch auf qualitativ<br />
hohem Niveau – sehr begrenzt und die<br />
Werkstatt befasst sich hauptsächlich mit<br />
Kalibrierungstätigkeiten und Qualitätsbewertungen.<br />
Um den neuen Geschäftsbereich der<br />
Bereitstellung von Zählerdaten und um -<br />
fassendem Service abdecken zu können,<br />
haben wir eine eindrucksvolle Organisation<br />
aufgebaut, die sich auf qualifizierte<br />
Arbeitskräfte mit vielseitigen Fähigkeiten<br />
stützt, darunter auch Produktingenieure,<br />
Systemingenieure, Designer und IT-Fachleute.<br />
Heute beschäftigen wir über 50<br />
Angestellte und erwirtschaften Einnahmen<br />
von mehr als 50 Millionen Euro.<br />
In der heutigen Zeit kann man jedoch<br />
seine Zukunft nicht nur auf Standardgaszählern<br />
aufbauen. 2012 bedeutet einen<br />
Wendepunkt im Bereich der Technologie:<br />
<strong>Elster</strong> S.r.l. bringt stolz ein neues Produkt<br />
auf den Markt – themis plus, den intelligenten<br />
Gewerbebalgengaszähler mit elektronischem<br />
Zählwerk, Temperatur- und<br />
Druckumwertung sowie integriertem<br />
Kommunikationssystem. Es handelt sich<br />
um den ersten Gaszähler seiner Art, der<br />
nicht als eigenständiges Gerät, sondern<br />
als Teil eines Systems mit zusätzlichen<br />
Inbetriebnahme- und Wartungsservices<br />
betrachtet werden muss.<br />
<strong>Elster</strong> S.r.l. arbeitet auch aktiv daran, das<br />
Snam-Transportnetz zu erneuern und<br />
aufzurüsten. Auch hier stehen wir vor der<br />
Herausforderung, umfassende Lösungen<br />
basierend auf unseren neuen Ultraschallgaszählern<br />
Q.Sonic plus, EnCal-Energiemessgeräten<br />
und FC1-Flowcomputern zu<br />
verkaufen.<br />
Zweifellos stellt auch die Einspeisung von<br />
Biogas in das Gasnetz eine neue Chance<br />
für die Zukunft dar: Nach dem Beschluss<br />
der italienischen Regierung, jegliche Weiterentwicklung<br />
der Kernenergie einzustellen,<br />
und um die EU-Ziele für erneuerbare<br />
Energiequellen zu erreichen, wird Biomethan<br />
eine wesentliche Bedeutung<br />
erlangen.<br />
Neben der Gasmessung hat <strong>Elster</strong> S.r.l.<br />
auch im Bereich Gasverwendung sicher<br />
Fuß gefasst. Wir bieten qualitativ hochwertige<br />
Lösungen für Prozesswärme
und Beheizungseinrichtungen. Unsere<br />
Systeme sind der Schlüssel zu Energieeffizienz,<br />
Treibhausgasreduzierung und<br />
Kosteneinsparung. Sie sind nicht nur<br />
hocheffizient, sondern auch leicht zu<br />
montieren und zu installieren. Startvorgänge<br />
wurden vereinfacht und sind nun<br />
erheblich benutzerfreundlicher. Unser<br />
Angebot umfasst außerdem spezielle<br />
Kundenschulungen, um unseren Kunden<br />
zusätzliche Unterstützung bieten zu können.<br />
Unser Service-Team steht Ihnen<br />
stets zur Verfügung.<br />
GRuPPE 19<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Durch all diese neuen Vorschriften, Technologien<br />
und Lösungen wurde <strong>Elster</strong> S.r.l.<br />
zum radikalen Umdenken veranlasst und<br />
kam zu der Erkenntnis: Auch wenn einzelne<br />
Produkte heute noch wichtig sind,<br />
so sind sie doch zunehmend nur noch<br />
als kleiner Teil einer komplexen Lösung<br />
zu sehen.<br />
Luigi Bernardo luigi.bernardo@elster.com
20 ANWENDuNGEN<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Italienische Richtlinie AGR 155/08 verändert Geschäftsabläufe:<br />
Vom Produkt zur Komplettlösung<br />
Die Veröffentlichung der Richtlinie ARG 155/08 durch die italienische<br />
Regulierungs behörde für Elektrizität und Gas im Oktober 2008 hat<br />
massive Veränderungen bei Versorgern, Netzbetreibern und lieferanten<br />
mit sich gebracht. Die Richtlinie macht nicht nur<br />
technische Vorgaben, wie die Fernauslesung<br />
aller Gaszähler, sondern schreibt auch<br />
einen ambitionierten Zeitplan für deren<br />
umsetzung vor.<br />
Die Umsetzung dieser Vorgaben seit 2010<br />
ermöglichte es uns, unser Angebot entsprechend<br />
zu erweitern und nicht nur einzelne<br />
Komponenten, sondern umfassende<br />
Lösungen anzubieten – von der Messtechnikinstallation<br />
bis zur automatisierten<br />
Bereitstellung der Daten für Abrechnungssysteme.<br />
<strong>Elster</strong> S.r.l. hat sich nicht nur schnell an<br />
diese neuen Marktanforderungen in<br />
Italien angepasst, sondern war dank der<br />
Synergien mit anderen Unternehmen der<br />
<strong>Elster</strong>-Gruppe auch in der Lage, seinen<br />
Kunden einen umfassenden Service anzubieten.<br />
Seit etwa zwei Jahren setzen einige<br />
der größten Gasversorger Italiens auf<br />
<strong>Elster</strong>-Lösungen, wenn es darum geht,<br />
den Vorgaben für die Messung der gelieferten<br />
Gasmenge zu entsprechen. Bereits<br />
vor der Umsetzung der Richtlinie galt<br />
<strong>Elster</strong> auf dem italienischen Markt als<br />
Qualitätslieferant für Mess- und Regelgeräte,<br />
die von den Gasversorgern und<br />
Netzbetreibern selbst installiert und betrieben<br />
wurden. Heute hat sich das Bild radikal<br />
geändert.<br />
Abb 1: themis plus –<br />
die neue Balgen gas zähler-<br />
Generation<br />
Aus diversen Gründen verlangen viele<br />
öffentliche Ausschreibungen in der Tat<br />
Dienstleistungen, die sich auch auf die<br />
Installation, Fernauslesung und Datenverwaltung<br />
erstrecken. In der Praxis schränken<br />
viele Unternehmen die eigentlich notwendigen<br />
Investitionen zur Umsetzung<br />
der Anforderungen ein und verlassen sich<br />
vielmehr auf externe Dienstleister. Die<br />
Gründe sind, dass sie entweder zu klein<br />
sind, um die Aufwände allein zu tragen,<br />
oder sie sind sich nicht sicher, ob die<br />
<strong>Elster</strong> S.r.l. bietet alle gewünschten Produkte und Dienstleistungen<br />
lieferung von<br />
Mess- und<br />
Kommunikationstechnik<br />
Installation und<br />
Inbetriebnahme<br />
Projektleitung und Prozessüberwachung<br />
Datenkommunikation<br />
Wartung und<br />
Störungsbeseitigung<br />
Zählerdatenmanagement<br />
Abrechnungs-<br />
oder<br />
EDM-System<br />
des Kunden<br />
heute getätigten Investitionen auch den<br />
zukünftigen Anforderungen genügen. In<br />
der Tat besteht genau darin ein weiteres<br />
Risiko, denn bestimmte technische Vorgaben<br />
für die Fernauslesung von Gaszählern<br />
im Haushaltsbereich, die zukünftig<br />
auch fernausgelesen werden müssen,<br />
sind von den Standardisierungsgremien<br />
noch nicht endgültig definiert.<br />
Hinzu kommt, dass sich die Installation<br />
eines Gaszählers und Mengenumwerters<br />
nicht mehr nur auf mechanische und<br />
messtechnische Tätigkeiten beschränkt.<br />
Die automatisierte Auslesung und Übernahme<br />
der Daten aus diesen Messgeräten<br />
in ein MDM-System erfordert ein<br />
breiteres Wissen als zuvor. Konkret sind<br />
die Verbrauchsprofile (Stundenwerte)<br />
aller Gaszähler täglich den Abrechnungssystemen<br />
bereitzustellen.<br />
<strong>Elster</strong> S.r.l. hat diese Herausforderungen<br />
aus der Richtlinie ARG 155/08 angenom-
Abb. 2: Installation und Inbetriebnahme<br />
men und eine Abteilung eingerichtet, die<br />
den Service und die Tätigkeiten hierzu<br />
abdeckt. Damit kann <strong>Elster</strong> S.r.l. seinen<br />
Kunden eine Komplettlösung anbieten.<br />
Das Angebot lässt sich folgendermaßen<br />
zusammenfassen:<br />
lieferung von Mess- und<br />
Kommunikationstechnik<br />
Sämtliche notwendige Ausstattung für die<br />
Messung und Datenübermittlung, d. h.<br />
Gaszähler, Mengenumwerter, Datenspeicher<br />
und Modems (integriert oder als<br />
separates Gerät) oder auch Hybridzähler<br />
wie der neue themis plus, der alle notwendigen<br />
Funktionen in einem Gerät vereinigt<br />
(Abb. 1).<br />
Installation und Inbetriebnahme<br />
Es geht um alle erforderlichen Tätigkeiten<br />
in Verbindung mit der Geräteinstallation:<br />
Vorbereitung des Einsatzortes, falls Installationsvorbedingungen<br />
nicht erfüllt sind,<br />
ggf. ATEX-Zertifizierung des Einsatzortes,<br />
metrologische Erstprüfung und Mitteilungen<br />
an die Prüfstelle, Modem-Konfiguration<br />
für die Datenübermittlung an die<br />
Abrufzentrale sowie dessen Inbetriebnahme<br />
(Abb. 2).<br />
Datenkommunikation<br />
Aufbau und Sicherstellen der regelmäßigen<br />
Datenkommunikation von den<br />
einzelnen Stationen über das GSM/GPRS-<br />
Netzwerk für Gewerbe- und Industrieanwendungen<br />
und später für Haushaltszähler<br />
per Kurzstreckenfunk (169 MHz) in<br />
Verbindung mit Datenkonzentratoren.<br />
Wartung und Störungsbeseitigung<br />
Regelmäßige Wartung (z. B. Batterie- oder<br />
Filterwechsel) und Inspektionen, um die<br />
Betriebssicherheit zu gewährleisten. Fehlerbeseitigung<br />
im Falle einer Störung,<br />
z. B. bei Ausfall der Datenkommunikation.<br />
Auch die von der Behörde vorgeschriebenen<br />
regelmäßigen metrologischen Überprüfungen<br />
der Mengenumwerter können<br />
zu diesem Leistungsumfang gehören.<br />
Datenmanagement<br />
Für das Zählerdatenmanagement (MDM)<br />
wird der EIServer von <strong>Elster</strong> EnergyICT<br />
eingesetzt. Das bekannte und etablierte<br />
System wurde entsprechend erweitert, um<br />
die Anforderungen für die Erfassung und<br />
Validierung von Daten und die Übermittlung<br />
an den Energieversorger gemäß den<br />
UNI-TS-Vorgaben zu erfüllen. <strong>Elster</strong> S.r.l<br />
administriert das System und nutzt gleichzeitig<br />
die Daten zu Überwachung der Stationen<br />
(Abb.3).<br />
Abb. 3: Datenmanagemant<br />
ANWENDuNGEN 21<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Projektleitung und Prozess -<br />
über wachung<br />
Die Projektleitung ist verantwortlich für<br />
die Planung, Koordination, Ausführung<br />
und Überwachung der einzelnen Aktionen<br />
und Tätigkeiten. Eine weitere Aufgabe<br />
ist die Überwachung und Sicherstellung<br />
der Datenlieferung an den Kunden. Frühzei<br />
tiges Erkennen möglicher kritischer<br />
Be triebszustände in den Stationen durch<br />
entsprechende Datenanalyse des MDM-<br />
Systems gehört ebenfalls zu diesem Bereich,<br />
um den effizienten Einsatz der Servicetechniker<br />
zu planen und zu steuern.<br />
<strong>Elster</strong> S.r.l. betreibt diese Komplettdienstleistung<br />
seit zwei Jahren, die Qualität und<br />
Zuverlässigkeit wurde dabei kontinuierlich<br />
gesteigert. Die Zahlen sprechen für sich.<br />
Bereits zehn Energieversorger setzen auf<br />
die Dienstleistung von <strong>Elster</strong>. Die stündlichen<br />
Verbrauchswerte von 10 000 Messstellen<br />
werden täglich fern ausgelesen und die<br />
aktuellen Daten an die Versorger weiter-<br />
geleitet. Dabei liegt die Verfügbarkeit der<br />
Daten bei mehr als 98 % mit steigender<br />
Tendenz.<br />
<strong>Elster</strong> S.r.l. hat die Herausforderungen der<br />
AGR-Richtlinie gern angenommen und<br />
sich von einem Unternehmen, das bisher<br />
Mess- und Regeltechnik vertrieben hat, zu<br />
einem echten Lösungsanbieter entwickelt.<br />
Luigi Bernardo luigi.bernardo@elster.com
22 ANWENDuNGEN<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Biogas – schaffen Sie Ihre entscheidende Verbindung<br />
Verbinden Sie Erdgas mit dem,<br />
was die Natur uns bietet<br />
Während sich in Deutschland bereits ein stabiler Markt für Biogas<br />
etabliert hat, kämpfen andere länder wie Frankreich, Italien, Polen<br />
und das Vereinigte Königreich noch, um diesen Stand zu erreichen.<br />
Im Vereinigten Königreich zum Beispiel<br />
hat man sich ambitionierte Ziele gesteckt.<br />
Dänemark scheint sogar noch einen Schritt<br />
weiter zu gehen: Das Land ist bereits<br />
weltweit führend im Bereich erneuerbarer<br />
Energien und hat sich selbst das Ziel vorgegeben,<br />
bis 2050 seinen Energiebedarf<br />
zu 100 % aus erneuerbaren Energien zu<br />
decken. Während viele EU-Länder schon<br />
Probleme haben, die Ziele für 2020 zu<br />
erreichen, gewinnt Dänemark bereits<br />
20 % der derzeit benötigten Energie aus<br />
Windkraftanlagen. Geplant ist, diesen<br />
Anteil auf 50 % zu steigern und die andere<br />
Hälfte mittels Erdwärme, Wellenenergie<br />
und natürlich Biogas zu erzeugen.<br />
Egal, was Ihr großes Ziel ist, ob 100 %<br />
oder 20 % erneuerbare Energien – der<br />
Zug in Richtung „nachhaltigere Energieerzeugung“<br />
nimmt langsam, aber sicher<br />
Fahrt auf. Dies stellt die Industrie vor die<br />
Herausforderung, entsprechende technische<br />
Lösungen zu entwickeln, damit<br />
all dies möglich wird. Als Anbieter von<br />
Messgeräten und -systemen bietet <strong>Elster</strong><br />
intelligente Lösungen – von Lösungen für<br />
die Gasmessung in jedem Haushalt bis<br />
hin zu Lösungen für die neuen Energieerzeuger,<br />
wie z. B. Landwirte und Unternehmen,<br />
die Biogas produzieren. Mit unserer<br />
Produktpalette decken wir viele kritische<br />
Komponenten ab: Wir bieten Ihnen alles<br />
aus einer Hand, was man für schlüssel-<br />
fertige Biogaseinspeiseanlagen benötigt.<br />
Dank unserer in Deutschland, dem Hauptmarkt<br />
für Biogas, gesammelten Erfahrungen<br />
können wir nicht nur die Kundenbedürfnisse<br />
verstehen, sondern Sie auch zu<br />
bewährten Verfahren beraten und Ihnen<br />
so schneller durch die unvermeidliche<br />
Lernphase helfen.<br />
Wenn Sie also auf den Zug mit dem Ziel<br />
„erneuerbare Energien“ aufgesprungen<br />
und in Richtung „Biogaseinspeisung“<br />
unterwegs sind, laden wir Sie gerne ein,<br />
bei uns einen Zwischenstopp einzulegen.<br />
Wir schaffen Ihre entscheidende Verbindung!<br />
Addy Baksteen addy.baksteen@elster.com
Weltgaskongress in Kuala lumpur:<br />
WGC 2012 – treffen Sie die<br />
Entscheidungsträger!<br />
Besuchen Sie uns in Kuala lumpur (Malaysia) auf der „World Gas<br />
Conference“ vom 4. bis 8. Juni. Auf dem Weltgaskongress, der alle<br />
drei Jahre stattfindet, treffen sich die führenden Gasversorger und<br />
Entscheidungsträger aus der ganzen Welt. An dieser nunmehr<br />
25. Auflage werden 3 500 internationale Gasexperten und Branchenvertreter<br />
teilnehmen, über 500 Vortragende werden anregende<br />
Diskussionen leiten und über 70 Konferenzen werden entscheidende<br />
Erkenntnisse über die Branche und Führungsstrategien liefern.<br />
Neue Produkte<br />
Wir können es kaum abwarten, unsere<br />
beiden neuen Produkte vorzustellen: den<br />
neuen Ultraschallgaszähler Q.Sonic plus<br />
und den neuen Gewerbebalgengaszähler<br />
themis plus mit elektronischem Zählwerk,<br />
integrierter Mengenumwerterfunktion und<br />
integrierter GPRS-Kommunikation. Daneben<br />
stellen wir unsere gesamte Palette an<br />
Produkten und Systemlösungen zum<br />
Messen und Regeln von Erdgas von der<br />
Energiequelle bis zum Brennerspitze aus.<br />
Erdgas wird künftig eine immer<br />
wichtigere Rolle spielen<br />
Erdgas ist eine wichtige Energiequelle.<br />
Es gewinnt an Bedeutung, weil es sich<br />
dabei um ein relativ neues Produkt für den<br />
Markt und eine wirtschaftliche Energiequelle<br />
handelt (z. B. im Vergleich zu Öl).<br />
Diese einfachen wirtschaftlichen Tatsachen<br />
bedeuten, dass künftig die Nachfrage<br />
nach präzisen, hochentwickelten<br />
Messsystemen ständig steigen wird.<br />
Dabei geht es nicht nur darum, die An -<br />
sprüche der Erdgasversorger und der<br />
Gastransportunternehmen zu erfüllen,<br />
sondern auch um den Bedarf der aufstrebenden<br />
LNG- und Schiefergasindustrie.<br />
4. – 8. Juni<br />
Weltgaskongress 2012<br />
Kuala lumpur Convention Centre<br />
Malaysia, Halle 6, Standnr. 6460<br />
Internationales team<br />
Wir freuen uns, dass wir von <strong>Elster</strong> mit<br />
einem tollen Team engagierter Kollegen<br />
an dieser wichtigen Veranstaltung teilnehmen<br />
können. Dabei haben wir auch<br />
Vertreter aus verschiedenen asiatischen<br />
Ländern am Start, sodass die meisten<br />
Besucher in ihrer Muttersprache begrüßt<br />
werden können. Unser Standpersonal<br />
25. + 26. September<br />
GAt 2012 Dresden<br />
Dresden, Deutschland<br />
AKtuEll 23<br />
<strong>Elster</strong>-<strong>Instromet</strong> Journal 1/2012<br />
Weltgaskongress<br />
4. – 8. Juni 2012<br />
Kuala Lumpur, Malaysia<br />
trägt die jeweilige Länderflagge am<br />
Revers. Wir freuen uns, Sie persönlich<br />
begrüßen zu dürfen und Ihnen bei der<br />
Optimierung Ihrer Messlösungen und<br />
Ihres Messgeschäftes zu helfen.<br />
Hier werden Entscheidungen getroffen –<br />
seien auch Sie dabei!<br />
Jacob Freeke j.freeke@elster-instromet.com<br />
9. – 11. Oktober<br />
Metering & Billing/CRM Europe<br />
Rai Convention Centre<br />
Amsterdam, Niederlande
Vital Connections<br />
<strong>Elster</strong> GmbH<br />
Steinern Straße 19–21<br />
D-55252 Mainz-Kastel<br />
www.elster-instromet.com