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PH_<strong>on</strong>.line 11Chancen für Kindermit Hörbeeinträchtigungen– eine kärntenweite StudieLeseverständnis und Peer K<strong>on</strong>takte als bes<strong>on</strong>dere Herausforderung fürSchülerinnen und Schüler mit Hörbeeinträchtigung in KärntenDaniel Holzinger, Marisa Springer, Annette Weishaupt, Johann WeishauptDie vorliegende Arbeit präsentiert zentrale Ergebnisseeines zweijährigen kärntenweiten Forschungsprojektes(2009 bis 2011) über die sprachlichen Kompetenzenund die psychosoziale Befindlichkeit v<strong>on</strong>hörbeeinträchtigten Schülerinnen und Schülern imAlter v<strong>on</strong> 7 bis 16 Jahren.Die Projektdurchführung erfolgte unter der Mitarbeitder Alpen-Adria-Universität, des BMUKK, des K<strong>on</strong>venthospitalsder Barmherzigen Brüder Linz (Institutfür Sinnes- und Sprachneurologie), der PH-Kärnten –Viktor Frankl Hochschule - Institut Primarstufe, derAbteilung 6 der Kärntner Landesregierung und demS<strong>on</strong>derpädagogischen Zentrum für HörbeeinträchtigteKärnten.Mit der vorliegenden Studie wurde der Versuch unternommen,alle dem SPZ bekannten hörbeeinträchtigtenKinder in der Volksschule, Hauptschule/NMS,AHS-Unterstufe und in der S<strong>on</strong>derschule zu erfassen.Aus der Gesamtstichprobe v<strong>on</strong> 168 Kindern waren 88v<strong>on</strong> einer peri<str<strong>on</strong>g>ph</str<strong>on</strong>g>eren Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeitund 78 v<strong>on</strong> einer auditiven Verarbeitungs- undWahrnehmungsstörung (AVWS) betroffen.Die Datenerhebung erfolgte durch strukturierte Eltern-und Lehrer/inneninterviews und -fragebögen,Schüler/innenbefragungen (ab dem Alter v<strong>on</strong> 11 Jahren)und standardisierte diagnostische Verfahren.Psychosoziale Entwicklung und GesundheitDie Ergebnisse der Stärken-Schwächen-Fragebögenzeigten für Kinder mit einer Hörschädigung etwadoppelt so häufig Problemwerte in psychosozialerHinsicht als für hörende Kinder. Übereinstimmendk<strong>on</strong>nten aus Perspektive der Eltern, Lehrer/innenund Kinder insbes<strong>on</strong>dere ausgeprägte Probleme inden Beziehungen zu Gleichaltrigen festgestellt werden.Als äußerst interessantes Resultat der Studieergaben sich hoch signifikante Zusammenhänge zwischender Gesprächskompetenz der Schülerinnenund Schüler und der psychosozialen Befindlichkeit.Entscheidender als die Verfügbarkeit sprachlichenWissens (wie Wortschatz, Aussprache oder Grammatik)ist somit die Fähigkeit, dieses auch in der sozialenKommunikati<strong>on</strong> einsetzen zu können.LeseverständnisLeseverständnis stellt eines der primären Ziele derHörgeschädigtenpädagogik dar. Aus der Leseforschungmit Schülerinnen und Schülern mit Normalgehörsind starke Zusammenhänge der Leseverständnisleistungenmit den allgemeinen Schulleistungen,einem höheren Schulabschluss, der sozialen Anpassungund persönlicher Aut<strong>on</strong>omie bis ins Erwachsenenlebenbekannt. Dies gilt umso mehr für hörbeeinträchtigteKinder, die für die Wissensvermittlung,aber auch für soziale Kommunikati<strong>on</strong> stärker auf dieSchriftsprache angewiesen sind. Einzuschließen isthier die Verwendung moderner Kommunikati<strong>on</strong>stechnologien(Chatten, SMS etc.). Neben dem Gradder Schwerhörigkeit erwiesen sich der deutschsprachigeWortschatzumfang und die Grammatikkenntnisseals wesentliche Elemente v<strong>on</strong> Leseverständnis.Darüber hinaus unterstützen ein frühzeitiger Beginnder Frühinterventi<strong>on</strong> sowie gute n<strong>on</strong>verbale Intelligenzund ein gut entwickeltes auditives Kurzzeitgedächtnis,das als ein gewisser Indikator der Sprachbegabungeines Kindes interpretiert werden kann, dieEntwicklung v<strong>on</strong> Leseverständnis.ZusammenfassungÜber die Hälfte der Kinder mit einer Hörbeeinträch-

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