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46 | verbraucherzentrale INFoRMIERT<br />
hANDyNUTzUNG IM eU-AUSlAND SeIT 1. JUlI GüNSTIGeR<br />
Pünktlich zum Beginn der Sommerferien startete in den 27 Mitgliedsstaaten die nächste<br />
Phase zum günstigeren Sprechen, Simsen <strong>und</strong> Surfen. Dadurch sparen deutsche Han-<br />
dyk<strong>und</strong>en bei Anrufen nach <strong>und</strong> von zu Hause r<strong>und</strong> drei Cent pro Minute. Eine SMS<br />
vom Sonnenstrand kostet sie künftig nur noch 13 Cent inklusive Mehrwertsteuer.<br />
Wetter <strong>und</strong> Stimmung sind super – die<br />
Sendung der wichtigsten Urlaubskoordinaten<br />
an die Daheimgebliebenen per<br />
Bild <strong>und</strong> Ton über Handy kann jedoch<br />
so manche Haush<strong>alt</strong>skasse erheblich<br />
belasten. Um die Kosten für mobiles<br />
Telefonieren im Ausland dauerhaft zu<br />
senken, werden die Höchstgrenzen<br />
für Tarife <strong>und</strong> Gebühren in den EU-<br />
Ländern bis Mitte 2011 vereinheitlicht<br />
<strong>und</strong> stufenweise gesenkt. „Doch einen<br />
ausgiebigen Plausch am Pool oder den<br />
mobilen Versand von Schnappschüssen<br />
in die Heimat sollten sich Handynutzer<br />
ohne Vergleich mit zusätzlichen<br />
Angeboten der Netzbetreiber trotzdem<br />
verkneifen“, rät die Verbraucherzentrale<br />
NRW. Damit keine hohe Rechnung<br />
im Nachhinein die Urlaubsfreude trübt,<br />
gibt sie folgende Infos <strong>und</strong> Tipps:<br />
Auslandstelefonate: Handykosten<br />
entstehen im Ausland nicht nur beim<br />
mobilen Telefonieren, sondern auch bei<br />
eingehenden Gesprächen. Die mündliche<br />
Durchsage, dass man gut angekommen<br />
ist, kostet künftig 51 Cent<br />
statt 54 Cent brutto pro Minute. Der<br />
freudige Rückruf von zu Hause schlägt<br />
mit 22 statt 26 Cent brutto im Minutentakt<br />
zu Buche. Jeweils zum 1. Juli 2010<br />
<strong>und</strong> 2011 werden die Minutenpreise<br />
weiter fallen: für abgehende Anrufe<br />
von jetzt 51 Cent über 46 auf 41 Cent<br />
im Jahr 2011. Bei ankommenden Telefonaten<br />
werden Nutzer von 21 über 17<br />
Cent im übernächsten Jahr immer noch<br />
mit 13 Cent zur Kasse gebeten.<br />
Simsen: Preiswerter ist <strong>und</strong> bleibt bis Juli<br />
2011 der flinke Tastendruck. Ganz gleich<br />
aus welcher Länderecke die Nachrichten<br />
kommen: Bei allen EU-Mitgliedern<br />
werden die SMS-Kosten auf 11 Cent plus<br />
Mehrwertsteuer vereinheitlicht.<br />
Kostenkontrolle: Weitere Vergünstigungen<br />
sollen bis März nächsten Jahres<br />
geregelt sein: Spätestens ab dann<br />
müssen die Mobilfunkgesellschaften<br />
abgehende Gespräche im Ausland<br />
nach den ersten 30 Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> eingehende<br />
Anrufe ab der ersten Sek<strong>und</strong>e<br />
genau abrechnen. Sobald ein Rechnungsbetrag<br />
von 50 Euro während<br />
eines Auslandsaufenth<strong>alt</strong>s erreicht<br />
wird, können K<strong>und</strong>en ab April zudem<br />
automatisch auf die Kostenbremse<br />
treten <strong>und</strong> den mobilen Dienst vorübergehend<br />
deaktivieren lassen. Vieltelefonierer<br />
haben jedoch die Möglichkeit,<br />
ein höheres Limit zu wählen.<br />
Datenroaming: Auch die Roaming-<br />
Gebühren, die bei den ausländischen<br />
Netzbetreibern fürs Surfen im Web –<br />
etwa fürs Einstellen von Fotos oder Abrufen<br />
von Filmen – per Handy anfallen,<br />
werden ab Juli im Schnitt auf 1,68<br />
Euro gesenkt. Diese Preisgrenze wird<br />
im nächsten Jahr auf 80 Cent <strong>und</strong> ab<br />
2011 auf 50 Cent weiter fallen.<br />
Sonderoptionen: Die verbilligten Konditionen<br />
gelten nicht nur für K<strong>und</strong>en<br />
mit Mobilfunkvertrag, sondern auch für<br />
Nutzer von Prepaid-Karten. Speziell für<br />
Vertragsk<strong>und</strong>en bieten viele Mobilfunkbetreiber<br />
über die europaweit gültigen<br />
Roaminggebühren hinaus noch spezielle<br />
Auslandstarife für Mobilfunkgespräche<br />
an. Diese warten häufig mit günstigeren<br />
Minutenpreisen, aber auch mit<br />
zusätzlichen Verbindungsgebühren pro<br />
Gespräch auf. Meistens lohnen sich solche<br />
Optionstarife erst bei längeren Telefonaten<br />
oder bei Auslandsaufenth<strong>alt</strong>en<br />
außerhalb der EU. Daneben gibt es auch<br />
spezielle Prepaid-Produkte für günstige<br />
Handygespräche im Ausland. Wer im<br />
Urlaub auf die mobile Internetnutzung<br />
– also aufs Runterladen von Mails oder<br />
Weitersenden von Daten – nicht verzichten<br />
will, sollte sich nach besonderen Offerten<br />
der Netzbetreiber erk<strong>und</strong>igen.<br />
Nähere Hinweise zu den Bedingungen<br />
<strong>und</strong> Tarifen bietet z.B. das Internetportal<br />
www.teltarif.de.<br />
Kostenfalle Mailbox: Neben Dampfplaudern<br />
per Handy <strong>und</strong> Datensurfen<br />
im Internet kann im Ausland das Anspringen<br />
der Mailbox ebenfalls leicht<br />
zur Kostenfalle werden, da der Angerufene<br />
sämtliche Auslandsgebühren<br />
übernehmen muss. Deshalb sollte die<br />
Mailbox vorm Abflug am besten ausgesch<strong>alt</strong>et<br />
werden. Dann werden Anrufer<br />
aus Deutschland direkt auf die Mailbox<br />
geführt <strong>und</strong> zusätzliche Auslandskosten<br />
fallen nicht an.<br />
Weitere Informationen zum mobilen<br />
Telefonieren gibt‘s in den örtlichen Beratungsstellen<br />
der Verbraucherzentrale<br />
NRW oder im Internet unter www.<br />
vz-nrw.de/roaming.