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M1ViNL - REICHMANN AudioSysteme

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Quellen › PHONOVORSTUFENSCHWARZ-MALERDie Engländer huldigen schwarzem Vinyl wie kaum ein anderes Land. Von der Insel kommen zweivorzügliche Phono-Vorstufen, deren eindrucksvolle Performance an impressionistische oder expressionistischeMalereien erinnert. Aber kann man Monet und Gauguin miteinander vergleichen?■ Text: Stefan SchickedanzTESTZwei Phono-Vorstufen bis 1000 EuroMUSICAL FIDELITY M1 VINL 850 €WHEST TWO 1000 €122 www.audio.de ›03 /2012


Quellen › PHONOVORSTUFENMUSICAL-STAR: Wer die optimalenAnschlusswerte für sein System im Hörtestermitteln möchte oder im Wechsel MM undMC benutzt, freut sich über die elektronischeUmschaltung des in SMD-Technik aufgebautenM1. Auch die Entzerrkurve und dieAbschlusswerte lassen sich bequem ändern.Display lassen sich schnell die Einstellungenfür MM- und MC-Tonabnehmerinklusive Entzerrung nach RIAA oderIEC vornehmen und beim Umschaltender Eingänge automatisch abrufen. Außerdembesitzt der M1 Vinl getrennteCinch-Eingänge für beide System-Typen,während der Whest-Verwender jedesMal umstecken müsste – was letztlichnicht mehr ins Gewicht fällt, weil er denkleinen Phono-Pre-Amp ohnehin zumÖffnen aus dem Rack nehmen muss.Noch etwas wirft der Musical-Star in dieWaagschale: Er verfügt nicht nur über einenCinch-Ausgang, sondern auch übersymmetrische XLR-Buchsen zum Anschlussan den Vorverstärker. Puristenmit einem Faible für die störsicherensymmetrischen Verbindungen dürftensich allerdings gleich noch symmetrischeEingänge wie in der Burmester 100MESSLABOR(siehe Heft 8/10) wünschen, denn Tonabnehmersind die perfekte symmetrischeQuelle. Dass der Musical Fidelitydirekt per Kaltgerätestecker am Netzhängt und seine Spannungen intern perSchaltnetzteil generiert, der Whest sichdagegen über einen externen Trafo-Würfel versorgt, passt zu den jeweiligenKonzepten, hat aber in diesem Fall kaumEinfluss auf die Performance: Brummspurenfand das Labor in beiden Fällennur homöopathisch und allemal jenseitsder Hörschwelle.Je mehr man sich mit den beiden Engländernbeschäftigte, desto mehr offenbartensich deren unterschiedliche Charaktere.Auf der einen Seite der komfortableMusical Fidelity, der sich sogarüber Trigger-Buchsen ferneinschaltenlässt und für diese Philosophie ungeniertauf digitale Steuerelektronik sowieDer Frequenzgang des Musical Fidelity verläuft ausgeglichener als der des Whest. DessenStärken liegen neben dem höheren Verstärkungsfaktor im größeren Störabstand mitMC-Systemen (75 zu 72 dB) und MM (84 zu 81 dB). Insgesamt liegen beider Dynamikwerteauf hohem Niveau, zumal der M1 Vinl mit MM-Normsystem gemessen leicht dieNase vorn hat. In der Übersteuerungfestigkeit ist der Musical Fidelity dem Whest klarüberlegen: 107/22,4mV verträgt er bei MM bzw. MC, der Whest nur 55/5,2 mV.hochwertige, gleichwohl inte grierteSchaltungen für die Signalver arbeitungvertraut. Solange die Moderne im Signalkeine Spuren hinterlässt, ist dagegenauch nicht das Geringste einzuwenden– die Stör- und Klirrspektren des Musicalsind blitzsauber. Auf der anderen Seitesteht der Whest Two, der nicht einmaleinen Netzschalter vorweisen kann. EinSpartaner, der mit Design so viel am Huthat wie ein Hummer-Gelände wagen,STECKBRIEFMUSICAL FIDELITYM1 VINLVertriebReichmann Audio Systeme0 77 28 / 10 64www.reichmann-audio-systemevertrieb.deListenpreis850 EuroGarantiezeit2 JahreMaße B x H x T22 x 10 x 30 cmGewicht3,5 kgANSCHLÜSSEPhono MM / MC / Eingänge Cinch / XLR 1 / –Ausgänge Cinch / XLR 1 / 1Anpassung Widerstand Anpassung Kapazität FUNKTIONENFernbedienung –A/D-Wandler –Lautstärkereglung –Variable Entzerrung RIAA + IECBesonderheitenTrigger-AnschlüsseAUDIOGRAMMEMPFEHLUNGPREIS / LEISTUNGÅSehr authentische Klangfarben,feine Auflösung undtiefreichender Bass.Í Dynamisch eher weich.Klang Cinch / XLR 115 / 115Ausstattungsehr gutBedienungüberragendVerarbeitungsehr gut03/12KLANGURTEILPREIS/LEISTUNG115 PUNKTESEHR GUT124 www.audio.de ›03 /2012


Quellen › PHONOVORSTUFENWILD WHEST HERO: Die Entwickler desstürmischen Whest setzen auf diskretenDoppel-Mono-Aufbau plus ausgelagertesNetzteil. Die Verstärkung lässt sich in dreiStufen anpassen, der Widerstand auch. Dazumuss der Besitzer zunächst ein kleinesSTECKBRIEFVertriebwww.ListenpreisGarantiezeitMaße B x H x TGewichtWHESTTWOInput Audio0 43 46 / 60 06 01inputaudio.de1000 Euro2 Jahre35 x 15 x 35 cm2 kgANSCHLÜSSEPhono MM / MC / Eingänge Cinch / XLR 1 / 0Ausgänge Cinch / XLR 1 / –Anpassung Widerstand 47kΩ/100/500ΩAnpassung Kapazität –FUNKTIONENFernbedienung –A/D-Wandler –Lautstärkereglung –Variable Entzerrung –Besonderheitenexternes NetzteilAUDIOGRAMMÅSpritziger, körperhafterKlang.Í Gemeinsamer Anschlussfür MM und MC.Klang Cinch / XLR 115 / –AusstattungbefriedigendBedienungbefriedigendVerarbeitungsehr gutKLANGURTEILPREIS/LEISTUNG115 PUNKTESEHR GUTaber keine Platzprobleme kennt. Derklassisch mit ausgesuchten diskretenTransistoren, Kondensatoren und Widerständenstrikt kanalgetrennt aufgebautist, zwar null Komfort bietet, dafür aberhöhere Verstärkung und größeren Rauschabstanderzielt.Das nicht nur vom Preis her gut zu denbeiden Kontrahenten passende Moving-Coil-System Lyra Delos (7/11) brachtedeutlich die spezifischen Stärken undSchwächen der unterschiedlichen Konzepteans Licht. Was Klangfarbenreichtumund Ausgewogenheit betrifft, gingder M1 mit leuchtendem Beispiel voran.Mit Sara K. „Live In Concert“ gab er sichäußert homogen und breitbandig. Behutsamund feinzeichnend reproduzierteer die zarten Obertöne der Gitarre, derhölzerne Korpus besaß das nötige Volumenund wirkte äußerst authentisch.Nach dem Auflegen der weiteren Hörtest-Plattenbestätigte sich der Eindruck,dass der Musical Fidelity besonders vielesubtile Details wie Hall, Echo oder dasAusklingen der Töne hervorbrachte.Mehr als sein Herausforderer, der wenigerden Eindruck erweckte, um die Instrumenteherum den Aufnahmeraum inFragmenten zu rekonstruieren. Vielmehrschien der Whest die Instrumente auszustanzen,um sie vergleichsweise trockenin den Hörraum zu transportieren.Dort schienen sie physisch präsent zusein, dabei allerdings etwas weniger nuanciert,zugleich nicht ganz so farbenprächtigoder samtig wie über den M1.Die Darbietung via Whest wirkte plastischer,lebendiger, sprich: mehr dreidimensional,zum Greifen nah. Und besserfokussiert obendrein: Gegen dieseArt der Darstellung erschien der M1 Vinleher diffus.Hier trafen zwei Interpretationen aufeinander:Der M1 traf perfekt die Klangfarben,malte mit zartem Strich von dergrößeren Palette und fing zudem akribischdie Aufnahme-Atmosphäre ein.Allerdings wirkte er auch eher flächigund weich, fast wie ein impressionis-tisches Gemälde von Monet. Dagegenprofilierte sich die Number Two als wilderExpressionist, der zwar wie PaulGauguin mit weniger, dafür plakativerenFarben malt, aber mit präzisem Pinselstrichdie Konturen, Größenverhältnisseund Dynamik der Instrumente wiedergibtund den Zuschauer ins Gescheheneinbezieht. Wie den Autor, der sich beider mitreißenden Performance von„Made In Japan“, der Live-Doppel-LPvon Deep Purple, kaum im Stuhl haltenkonnte. Von Attacken im Luftgitarrespielenbefallen, fiel es schwer, sich aufdie entscheidende Frage zu konzentrieren:Gibt es bei Monet oder Gauguinein besser oder schlechter? Nein. ReineGeschmackssache – wie bei diesenbeiden Vinyl-Künstlern.FAZITStefan SchickedanzAUDIO-MitarbeiterWer mit dem Kopf hört, könntesich an der raueren Gangart desWhest stören. Er gibt Klangfarbenund Raum im Vergleich zum extremnaturalistischen M1 Vinl fastschon holzschnittartig wieder.Dafür reißt es einen nach demUmschalten vom milden MusicalFidelity fast vom Stuhl: In punctoTiming und Dynamik ist der Twoeine große Nummer.

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