11.07.2015 Aufrufe

Die Antworten zu den Fragen des Kreisjugendringes

Die Antworten zu den Fragen des Kreisjugendringes

Die Antworten zu den Fragen des Kreisjugendringes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Unsere <strong>Antworten</strong>(1) Für eine effektive und erfolgreiche Jugendarbeit braucht man gut ausgebildete und engagiertePersonen. <strong>Die</strong>sen Personen muss eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung immer ermöglichtwer<strong>den</strong>, welche in verstärktem Maße staatlich gefördert wer<strong>den</strong> sollte.Da die Jugendarbeit auch <strong>zu</strong>m Großteil auf ehrenamtlich Tätigen fußt, ist es wichtig, solcheEhrenämter attraktiver <strong>zu</strong> machen, z. B. durch eine Anerkennung als Praktikum oder einenvollständigen Aufwandsausgleich. <strong>Die</strong> Schaffung dieser ehrenamtlichen Posten darf aber auf keinenFall <strong>den</strong> Bestand von Arbeitsplätzen für hauptberufliche Angestellte im pädagogischen Bereichgefähr<strong>den</strong> oder gar verringern!Ebenfalls unterstützen wir <strong>den</strong> Aufbau eines übergreifen<strong>den</strong> Netzwerkes zwischen Eltern und allenPersonen, die sich hauptberuflich oder ehrenamtlich in der Jugendarbeit engagieren. <strong>Die</strong>Verzahnung der unterschiedlichen Kompetenzen führt <strong>zu</strong> einer größtmöglichen Förderung undBegleitung der Jugendlichen. Das bedeutet, dass die verschie<strong>den</strong>en Jugendeinrichtungen sichmiteinander absprechen müssen, um keine "Lücken" entstehen <strong>zu</strong> lassen.(2) Den Organisationen und Personen in der Jugendarbeit sowie <strong>den</strong> Kindern und Jugendlichenmüssen öffentliche Gebäude und Plätze immer kostenfrei <strong>zu</strong>r Verfügung stehen. Bildungsmittelsollten kostengünstig <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt wer<strong>den</strong> - gerade dies ist im digitalen Zeitalter aufvielfältige Weise möglich.Es sollte gesetzlich sichergestellt sein, dass Kindergärten oderKinderspielplätze auch in Wohngebieten gefördert und erhalten bleiben.Den Ten<strong>den</strong>zen in einigen Wohngebieten <strong>zu</strong>m Verbot von Kindergärten oderstrengen Lärmschutzauflagen sollte durch klare Regelungen und Aufklärung der Bevölkerungentgegengewirkt wer<strong>den</strong>.<strong>Die</strong> Heranwachsen<strong>den</strong> sind auch deren gesellschaftliche Zukunft.(3) Durch die Abschaffung von sinnlosen Überwachungsmaßnahmen wer<strong>den</strong> finanzielle Mittel,auch für Kinder- und Jugendarbeit, frei.Für eine objektive Aussage benötigen wir allerdings fundiertes Hintergrundwissen <strong>zu</strong>r finanziellenSituation und dem aktuellen Bedarf. Kompetenzen <strong>zu</strong> diesem Thema müssen erst noch erarbeitetwer<strong>den</strong>. Mit Ihrem Fachwissen und Ihrer aktiver Mitarbeit können Sie uns in dieser Frageunterstützen.(4) Kinder sollen zwar einerseits angeleitet wer<strong>den</strong>, gesellschaftliche Regeln <strong>zu</strong> leben und <strong>zu</strong>respektieren, andererseits müssen sich Kinder in Freiräumen erproben und ihre I<strong>den</strong>tität in derGesellschaft ausbil<strong>den</strong>.<strong>Die</strong>s gehört <strong>zu</strong>r Kindheit, <strong>zu</strong>m Aufwachsen und Erwachsenwer<strong>den</strong> unbedingt da<strong>zu</strong>, umEigenverantwortung übernehmen <strong>zu</strong> können.<strong>Die</strong> Überwachung von Kindern (unter anderem durch technische Maßnahmen wie z.B. ständigeOrtung über das Mobiltelefon durch ihre Eltern, wie dies <strong>zu</strong>r Zeit auch häufig geschieht) wirkt derEntwicklung der Eigenverantwortlichkeit kontraproduktiv entgegen und ist aus diesem Grundab<strong>zu</strong>lehnen.Bisherige Einschränkungen der Strafbarkeit von Kindern und Jugendlichen sollten beibehaltenwer<strong>den</strong>.


(5) Wir setzen uns für Projekte ein, die <strong>zu</strong>r Förderung von Toleranz und friedlichemZusammenleben beitragen. Hierbei wollen wir weg von Konkurrenz<strong>den</strong>ken und Materiellem - hin<strong>zu</strong> gemeinsamem Anpacken und Problemelösen.In Schulen und Kindergarten sollen flächendeckend Sozialarbeiter eingesetzt wer<strong>den</strong>, die sich umdie Belange der Kinder und Jugendlichen kümmern.Des Weiteren wäre es wünschenswert, Projekte <strong>zu</strong> fördern, die es Kindern und Jugendlichenfrühstmöglich erlauben, demokratische Entscheidungsprozesse <strong>zu</strong> erlernen und an ihnenteil<strong>zu</strong>nehmen. <strong>Die</strong>s stellen wir uns konkret in Form von Rollenspielen vor.Auch im Bereich <strong>des</strong> Schullebens fin<strong>den</strong> sich hier<strong>zu</strong> vielfältige Möglichkeiten.So könnten Schüler <strong>zu</strong>m Beispiel an der Ausgestaltung ihrer Schulen verstärkt und aktiver beteiligtwer<strong>den</strong>. <strong>Die</strong>s sollte über die bisherige Beteiligung wie Schülersprecher o.ä. hinausgehen und diekonkrete Gestaltung von Unterrichtseinheiten einschließen, sofern der Lehrplan dies ermöglicht.<strong>Die</strong>se Art von Mitbestimmung fördert <strong>zu</strong>sätzlich das Verständnis von Demokratie und Toleranz.Eine konkrete Initiative, welche Toleranz fördert, ist z.B. das SchLAu(SchwulLesbischeAufklärung)-Projekt . <strong>Die</strong>ses fördert <strong>den</strong> Abbau von Vorurteilen undDiskriminierung gegenüber Homosexuellen.Eines unserer Hauptanliegen ist es, die sozialen Kompetenzen von Heranwachsen<strong>den</strong> <strong>zu</strong> fördern.(6) <strong>Die</strong> aufwachsende Jugend ist der <strong>zu</strong>künftige Träger unserer Gesellschaft. Daher ist es wichtig,dass die Kinder und Jugendlichen gefördert wer<strong>den</strong>, man ihnen bei Problemen <strong>zu</strong>r Seite steht, sichum sie kümmert und sie stärkt. <strong>Die</strong> Jugendarbeit kann und muss da<strong>zu</strong> beitragen, <strong>den</strong>Heranwachsen<strong>den</strong> eine Orientierung und eine Integration in die Gesellschaft <strong>zu</strong> ermöglichen. EineGesellschaft und ihre Demokratie kann nur erfolgreich sein, wenn sie sich um ihre Kinder kümmertund diese sich in der Gesellschaft wohl fühlen. Kinder und Jugendliche müssen schon von früh auferleben, was Demokratie bedeutet. Sie müssen auf sie vertrauen können undMehrheitsentscheidungen akzeptieren lernen.Ebenfalls sollte ihnen die kritische Betrachtung von bereits getroffenen Entscheidungen vermitteltwer<strong>den</strong>.<strong>Die</strong> Teilnahme an demokratischen Prozessen ist Kindern und Jugendlichen schon frühzeitig <strong>zu</strong>ermöglichen.(7) Aussagen in unserem Landtagswahlprogramm <strong>zu</strong>r Bildung, politischen Erziehung undFörderung von Kindern und Jugendlichen, welche sich mit dem Stichwort Jugendarbeit inVerbindung bringen lassen, sind wie folgt:Wahlalter absenkenGerade die Themen auf Lan<strong>des</strong>- und Kommunalebene sind Themen, die Jugendliche in hohemMaße betreffen. So wird auf diesen Ebenen <strong>zu</strong>m Beispiel über die Themen Bildung und <strong>den</strong>öffentlichen Nahverkehr diskutiert. Deshalb fordert die Piratenpartei kurzfristig eine Herabset<strong>zu</strong>ng<strong>des</strong> Wahlalters für Landtagswahlen auf 16 Jahre und für Kommunalwahlen auf 14 Jahre, damit auchdie Betroffenen selbst die Möglichkeit der demokratischen Teilhabe haben.Politische Bildung ausbauen<strong>Die</strong> Piratenpartei fordert begleitend <strong>zu</strong>r Absenkung <strong>des</strong> Wahlalters eine Reform der politischenBildung. Kinder und Jugendliche müssen <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong>m Politikunterricht frühstmöglich andemokratische Entscheidungsverfahren herangeführt wer<strong>den</strong> und selbst mitbestimmen können.Schulen müssen in demokratische Bildungseinrichtungen verwandelt wer<strong>den</strong>, in <strong>den</strong>en Schüler undSchülerinnen gleichberechtigt mit Eltern und Lehrern entschei<strong>den</strong>. Nur so können Kinder und


Jugendliche Demokratie erfahren und politisches Interesse und Gespür für politische Teilhabeentwickeln.Nova Schola<strong>Die</strong> Piratenpartei setzt sich für einen Test <strong>des</strong> Konzepts Nova Schola ein. Hierdurch wollen wir eineflexiblere Bildungsgestaltung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ermöglichen. <strong>Die</strong>sesKonzept legt <strong>den</strong> Grundstein um das Bildungssystem an die Erfordernisse derInformationsgesellschaft aus<strong>zu</strong>richten.Durch die höheren Entscheidungsfreiräume und die gestärkte Eigenverantwortung der Schülerwer<strong>den</strong> bei Nova Schola in der Sekundarstufe 1 und 2 die sozialen Kompetenzen sowie dieFähigkeit <strong>zu</strong>r Selbstbestimmung gestärkt.OrientierungsphaseIn <strong>den</strong> ersten zwei Jahren wird der Klassenverband beibehalten. <strong>Die</strong> Schüler wer<strong>den</strong> allerdingsinnerhalb der Klassen in Kompetenzgruppen eingeteilt, lösen demnach also Aufgaben mitverschie<strong>den</strong>em Schwierigkeitsgrad. In dieser Zeit sollen sie lernen, ihre Fähigkeiten ein<strong>zu</strong>schätzenund die angemessenen Schwierigkeitsgrade selbst aus<strong>zu</strong>wählen.Bildungskomponenten<strong>Die</strong> Bildungsinhalte wer<strong>den</strong> in Nova Schola in thematisch abgeschlossenen Komponentenvermittelt, die ein halbes Schuljahr umfassen.<strong>Die</strong>se Komponenten wer<strong>den</strong> in 5 Schwierigkeitsstufen angeboten: Förderschul-, Hauptschul-,Realschul-, Gymnasialschul- und Hochbegabtenniveau. <strong>Die</strong> Schwierigkeitsstufen können für jedeKomponente vom Schüler frei gewählt wer<strong>den</strong>. <strong>Die</strong> Schüler wer<strong>den</strong> bei der Auswahl derKomponenten von einem Berater unterstützt. <strong>Die</strong> Bildung kann auch an verschie<strong>den</strong>en Schulenerfolgen.Sitzenbleiben wird abgeschafft, nicht bestan<strong>den</strong>e Komponenten können in <strong>den</strong> Sommerferiennachgeholt wer<strong>den</strong>, im darauf folgen<strong>den</strong> Jahr oder in Abendkursen.Lehr- und Lernteams<strong>Die</strong> Klassenstruktur wird aufgehoben. <strong>Die</strong> Komponenten wer<strong>den</strong> in Lernteams erworben. Lehrendewer<strong>den</strong> nicht mehr alleine, sondern in Gruppen die Schüler unterrichten und die Bildungsinhalteerarbeiten.<strong>Die</strong> Schüler können frei wählen, in welchem Lernteam sie die Komponente bearbeiten möchten.GutscheineLehrgutscheine: Lehrende erhalten Lehrgutscheine sofern Schüler diese Komponente in ihremLernteam bearbeiten oder sie freie Bildungsmaterialien erarbeiten. <strong>Die</strong> Lehrgutscheine ermöglichen<strong>den</strong> Lehren<strong>den</strong> ihre Lehrteams <strong>zu</strong> vergrößern, besser aus<strong>zu</strong>statten oder sich weiter<strong>zu</strong>bil<strong>den</strong>.Jeder Schüler erhält halbjährig die Anzahl an Lehrgutscheinen, die es ermöglicht, sich einenStun<strong>den</strong>plan mit 30 Wochenstun<strong>den</strong> <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>stellen.Bonusgutscheine: Schüler, die anderen Schülern bei Hausaufgaben oder der Unterrichtsvor- oderNachbereitung helfen, erhalten von diesen Schülern Bonusgutscheine. Mit <strong>den</strong> Bonusgutscheinenanderer Schüler erhält man Zugang <strong>zu</strong> Premiumbildungsangeboten.


Leistungszertifizierung<strong>Die</strong> Leistungszertifizierung findet außerhalb der Lerngruppen statt. Sie richtet sich nach objektivenMaßstäben. <strong>Die</strong>s soll die Vergleichbarkeit der Leistungsniveaus sicherstellen.<strong>Die</strong> Lehren<strong>den</strong> geben innerhalb der Lerngruppen statt Noten ausführliches Feedback <strong>zu</strong>rLeistungsverbesserung.EvaluationMittels Schüler- und Kollegenfragebögen wird die Lehrmethodik der Lehren<strong>den</strong> evaluiert. <strong>Die</strong>Schüler bewerten gegenseitig das Engagement ihrer Teamkollegen. <strong>Die</strong> Daten wer<strong>den</strong> unverzüglichnach der Auswertung und Besprechung unwiderruflich gelöscht.Lebenslanges LernenErwachsene erhalten die Möglichkeit ihre Abschlüsse durch Weiterbildung an der Nova Schola <strong>zu</strong>erweitern.In diesem Zuge soll das Bildungsangebot über die derzeitigen Grenzen hinaus erweitert wer<strong>den</strong> undauch Inhalte umfassen, die derzeit z.B. an Volkshochschulen gelehrt wer<strong>den</strong>, wie z.B. Kochen,Backen, Töpfern, Schrauben, Fremdsprachen, Ikebana...Ebenfalls soll es möglich sein, beruflichen Weiterbildungen an der Nova Schola nach<strong>zu</strong>gehen (z.B.Coachingausbildung, Lizenzierungen usw.).FeedbackpoolDen Schülern wird ein System <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt, in dem sie anliegende Arbeitsentwürfe perOpt-In diskutieren und kommentieren lassen können. Schüler, die die Arbeiten von anderenkommentieren und ihnen bei bestimmten Fragestellungen weiterhelfen, erhalten Bonusgutscheine.WissenstankEs wird eine Datenbank <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt, die freie Unterrichtsmaterialen geordnet <strong>zu</strong>rVerfügung stellt. <strong>Die</strong>s umfasst Audio-, Video- und Schriftformate. <strong>Die</strong>se Datenbank soll sowohlvon Lehren<strong>den</strong> als auch von Schülern erstelltes Material umfassen.Da Lehrende Lehrgutscheine für die Erarbeitung von lizenzfreiem Unterrichtsmaterial erhaltensollen, kommt die Bereitstellung von Material sowohl dem Lehren<strong>den</strong> als auch derBildungsgemeinschaft <strong>zu</strong> Gute.Schüler können kommentierte Arbeiten aus dem Feedbackpool im Wissenstank <strong>zu</strong>r Verfügungstellen. <strong>Die</strong>s soll es anderen Schülern, aber auch Lehrern ermöglichen, Arbeitsweisen undproblematische Aspekte bei der Lösungsfindung nachvollziehen <strong>zu</strong> können.Funktionelle SchulausstattungDa die Klassenstruktur weitestgehend aufgehoben wird, mit Ausnahme der Orientierungsphase,kann die Innenarchitektur angemessener auf die jeweiligen Aufgaben angepasst wer<strong>den</strong>. Daher solldie räumliche Gestaltung maßgeblich <strong>zu</strong>r Verbesserung der Lernleistung beitragen.Es wer<strong>den</strong> Kommunikationsräume, Präsentationsräume, Erholungsräume, Rechercheräume undArbeitsräume geschaffen und funktional voneinander getrennt.Kommunikationsräume: Für Großgruppen: O-Formation, für kleine Gruppen: Größere,quadratische Tische mit 4-8 PlätzenPräsentationsräume: Beamer oder Whiteboard, Stühle nach vorn ausgerichtet, SoundanlagenErholungsräume: Gemütliche Möbel, Pflanzen, Bücher, Spiele, Wasserspender, Tee- undKaffee<strong>zu</strong>bereitung


Rechercheräume: EinzelsitzplätzeArbeitsräume: z.B. Werkstätten, Labore, Musizierräume, Sporträume, Zeichenräume, Küchen, etc.Jeder Schüler erhält einen Laptop für die Dauer der Ausbildung.Demokratisierung <strong>des</strong> BildungsbetriebsLehrende entschei<strong>den</strong> demokratisch innerhalb <strong>des</strong> Teams, wofür die Lehrgutscheine verwendetwer<strong>den</strong>.Schüler und Lehrende bestimmen demokratisch die Regeln für die Zusammenarbeit in derLerngruppe.WahlfreiheitEltern erhalten die Möglichkeit die Schulform für ihr Kind aus<strong>zu</strong>wählen, die sie für dieangemessenste halten.Erweiterung <strong>des</strong> Unterrichtangebots, erweitertes Angebot an FremdsprachenDerzeit wer<strong>den</strong> Synergieeffekte, die sich beim Lernen bestimmter Sprachkombinationen ergeben,nicht sinnvoll genutzt. <strong>Die</strong>s liegt vor allem an dem stark eingeschränkten Angebot an Sprachen. DasAngebot ist aus<strong>zu</strong>bauen, um Lernvorteile durch gemeinsame Regelmäßigkeiten von Sprachfamilienim Sinne der Schüler nutzen <strong>zu</strong> können.Wir setzen uns daher für ein größeres Angebot von Sprachkursen an Schulen ein.Umfassendere politische Bildung, Förderung der demokratischen Handlungskompetenzenund mehr SozialkundeunterrichtUm als mündiger Bürger an der demokratischen Willensbildung mit<strong>zu</strong>wirken, wird einGrundverständnis unseres politischen Systems benötigt. Wir fördern <strong>des</strong>halb die Verbesserung derdemokratischen und politischen Bildung durch größere Zeitkontingente für <strong>den</strong>Sozialkundeunterricht.Einheitliche Vorausset<strong>zu</strong>ngen und BewertungNeben der bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Funktion der Schule zertifiziert sie auch Leistungen. Um diese Leistungen<strong>zu</strong>einander vergleichbar <strong>zu</strong> machen, soll es einheitliche Abschlussprüfungen geben. Dadurch wirdgewährleistet, dass an alle Schüler die selben Anforderungen gestellt wur<strong>den</strong>, und garantiert somiteine gerechte Bescheinigung der eigenen Leistung. <strong>Die</strong>s erfordert ebenso, dass die Lehrpläne dereinzelnen Länder einander angeglichen wer<strong>den</strong>.Demokratisierung der BildungWir setzen uns für eine Demokratisierung der Schul- und Bildungslandschaft ein. Wir wollen dieDemokratisierung <strong>des</strong> Bildungsbereichs unter anderem durch weitergehende Rechte für dieSchülermitverwaltungen und die Stu<strong>den</strong>tenschaften erreichen.Persönlichkeitsrechte von Schülern und Lehrern achten<strong>Die</strong> Privat- und Intimsphäre sowie das Recht auf informationelle Selbstbestimmung von Schülernund Lehrern müssen gewahrt bleiben. Videoüberwachung und private Sicherheitsdienste habenkeinen Platz in Schulen. Präventive Durchsuchungen und Kontrollen oder Urinuntersuchungen sind<strong>zu</strong> unterlassen. <strong>Die</strong> Unschuldsvermutung gilt auch für Schüler. <strong>Die</strong>se unter Generalverdacht <strong>zu</strong>


stellen, zerstört das Vertrauen <strong>zu</strong> Schule und Lehrern, ohne welches Unterricht und Erziehung abernicht möglich sind.Finanzierung von Bildung und ForschungFür eine reiche Industrienation wie Deutschland ist es unverständlich, dass hier nur ein iminternationalen Vergleich verschwin<strong>den</strong>d geringer Teil der öffentlichen Mittel in Bildung undForschung investiert wird. Bildung und Forschung sind eine Investition in die Zukunft unsererGesellschaft und in je<strong>den</strong> Menschen. Wir fordern daher eine bessere finanzielle Ausstattung vonBildungsstätten aller Art und gleichermaßen der Forschung mit staatlichen Mitteln.Schönrechnereien - wie die Einbeziehung von Lehrerpensionen - lehnen wir dabei ab.JugendschutzDer Jugendschutz steht in einer komplexer wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Medienlandschaft vor neuenHerausforderungen. Wir möchten Mechanismen <strong>zu</strong>m Jugendschutz für das digitale Zeitalter, in demdie Grenze zwischen Anbieter und Konsument verschwimmt, weiterentwickeln.Wir entwickeln unsere politische Arbeit aus einem gesamtgesellschaftlichen Ansatz, der sich nichtallein auf staatliche Regulierung beschränkt. Zu unseren Partnern gehören dieBildungseinrichtungen, die Erziehungsberechtigten, vor allem aber auch die betroffenen Kinder undJugendlichen selbst, um hier neue Lösungen <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong>. Immer weitergehende Verbote sind derfalsche Weg.Ein verbesserter Betreuungsschlüssel und eine flexiblere Lehrplangestaltung soll <strong>den</strong> Schulen <strong>den</strong>nötigen Raum geben, Hilfestellungen für <strong>den</strong> Umgang mit der Medienwelt <strong>zu</strong> leisten. <strong>Die</strong>Vermittlung von Medienkompetenz muss ein fester Bestandteil <strong>des</strong> Bildungsauftrags wer<strong>den</strong>. AuchEltern müssen hier eingebun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Eine Bevormundung volljähriger Personen im Namen <strong>des</strong>Jugendschutzes lehnen wir ab. Jede Form von Regulierung muss inhaltlich schlüssig begründet,praktikabel und auf Kinder und Jugendliche abgrenzbar sein. Der freie Zugang <strong>zu</strong> Kunst und Kulturmuss gewährleistet bleiben. Zur kulturellen Vielfalt zählen ausdrücklich auch Computerspiele.Den Jugendmedienschutz wollen wir neu gestalten. Den Jugendmedienschutzstaatsvertrag (JMStV)lehnen wir ab. Nicht nur verpflichtende Inhalte-Kennzeichnung und Sendezeiten für das Internetsind gefährlich und absurd. Auch sind wir der Überzeugung, dass der generelle Weg <strong>des</strong>Jugendmedienschutzes aktuell ein falscher ist. Unsere Politik setzt auf die Vermittlung vonMedienkompetenz bei Schulen, Eltern, Kindern und Jugendlichen sowie auf Verantwortung undnicht auf immer neue Verbote oder Zensur-Maßnahmen.Paintball, Computer- und VideospieleEs wird diskutiert, Paintball und so genannte ,,Killerspiele" <strong>zu</strong> verbieten, um Amokläufe <strong>zu</strong>verhindern. Dabei ist weder definiert, was genau unter "Killerspielen" <strong>zu</strong> verstehen ist, noch gibt esgesicherte Erkenntnisse, dass diese Spiele Amokläufe verursachen oder fördern. Computer- undVideospiele sind ein wesentlicher Teil der Jugendkultur. Sie sind künstlerisches und kulturelles Gut,vergleichbar mit Filmen oder Büchern. <strong>Die</strong> Piraten halten es für falsch, Spieler <strong>zu</strong> kriminalisieren,statt die eigentlichen gesellschaftlichen Probleme <strong>zu</strong> lösen. Wir setzen uns <strong>des</strong>halb dafür ein, dassComputer- und Videospiele als Kulturgüter anerkannt wer<strong>den</strong> und wen<strong>den</strong> uns gegen Verbotedieser Form von Kultur.<strong>Die</strong> Bezeichnung "Killerspieler" diskreditiert in völlig inakzeptabler Weise Spieler, eSportler undsogar Jugendliche, die gerne ihrem Hobby nachgehen. Wir lehnen das von derInnenministerkonferenz geforderte generalisierende Verbot <strong>zu</strong>r Herstellung und Verbreitung vonComputerspielen strikt ab. Populistische Verbotsforderungen lösen vor allem dort keine Probleme,wo sie völlig andere Ursachen als die vordergründig unterstellten haben. Spieler sind keine Mörderund Gewalttäter. Nicht Verbote, sondern präventive Maßnahmen und die Stärkung


medienkompetenten Handelns begrün<strong>den</strong> <strong>den</strong> verantwortungsvollen Umgang mit elektronischenMedien.Immer mehr Spieler organisieren sich in eSport-Vereinen, um gemeinsam ihrem Hobbynach<strong>zu</strong>gehen. Ebenso wie traditionelle Sportvereine leisten sie dabei einen wichtigen Beitrag <strong>zu</strong>mgesellschaftlichen Zusammenhalt. Viele bemühen sich beispielsweise um die Vermittlung vonMedienkompetenz gegenüber Jugendlichen und Eltern. Wir möchten diese Arbeit honorieren unddafür sorgen, dass eSport-Vereine genauso wie andere Sportvereine als gemeinnützig anerkanntwer<strong>den</strong>.Paintball ist ein Mannschaftssport und eine legitime Freizeitbeschäftigung Erwachsener. Es gibtkeine Anzeichen, dass dieser Sport die Gewaltbereitschaft erhöht oder sogar Amokläufe verursacht.<strong>Die</strong> Forderungen nach einem Verbot von Paintball betrachtet die Piratenpartei als populistisch undstellt sich ihnen entgegen.Säkularisierung der BildungWo Menschen unterschiedlichen Glaubens <strong>zu</strong>sammenleben, müssen staatlicheBildungseinrichtungen weltanschaulich neutral sein. Der bisher in Lan<strong>des</strong>verfassung undSchulgesetz vorhan<strong>den</strong>e Religions- und Gottesbe<strong>zu</strong>g sollte <strong>des</strong>wegen gestrichen wer<strong>den</strong>.Ethik-UnterrichtWir möchten für alle Schüler Ethikunterricht flächendeckend bereits ab der ersten Klasse anbieten.Bedingungsloses GrundeinkommenAls eine Möglichkeit diese Ziele <strong>zu</strong> erreichen, unterstützt die Piratenpartei Rheinland-Pfalzgrundsätzlich die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens (BGE), das sowohl die bisherigenTransferleistungen <strong>des</strong> Staates (ALG II, BAföG, Kindergeld, Grundsicherung im Alter) als auch dieSteuerfreibeträge bei der Einkommensteuer ersetzt. Wir wer<strong>den</strong> dieses Thema daher in diepolitische Debatte einbringen und die Machbarkeit sowie die soziale Wirksamkeit näher überprüfen.(8) <strong>Die</strong> Piratenpartei ist eine sehr junge Partei und besteht <strong>zu</strong>m größten Teil aus Jugendlichen undjungen Erwachsenen, <strong>den</strong>en die Probleme und Belange junger Menschen noch sehr nahe sind.Deshalb ist die Wichtigkeit einer umfassen<strong>den</strong> Kinder- und Jugendarbeit <strong>den</strong> Parteimitgliedern sehrbewusst.(9) <strong>Die</strong> unter Punkt 7 wiedergegebenen Auszüge aus unserem Wahlprogramm sind lediglichAussagen, die Jugendarbeit und Themen rund um Jugendliche betreffen. Sie gehen nicht konkretauf Jugendarbeit ein.Im regionalen Bereich arbeiten wir z.B. an dem Projekt "Lebensraum Netz" <strong>zu</strong>r Förderung derMedienkompetenz von Schülern und Jugendlichen.Konkret bedeutet dies, dass wir ein Programm angestoßen haben, um im Zusammenspiel mitSchulen Jugendlichen <strong>den</strong> Umgang mit dem Medium Internet <strong>zu</strong> vermitteln. Hierbei möchten wirspeziell die Chancen und Risiken, die das Netz bietet, aufzeigen und praktische Hinweise geben.<strong>Die</strong>ses Programm möchten wir im weiteren Verlauf ebenfalls für Lehrkräfte und Eltern anbieten,um Kinder und Jugendliche beim Erwerb der nötigen Medien- und Internetkompetenz <strong>zu</strong> begleiten.Da<strong>zu</strong> haben wir bereits Kontakt <strong>zu</strong> regionalen Schulen aufgenommen und sind auf ein positivesEcho gestoßen. Für das Thema Jugendarbeit suchen wir noch tatkräftige Unterstüt<strong>zu</strong>ng innerhalbund außerhalb der Piratenpartei.


(10) <strong>Die</strong> Jugendarbeit fördert die Einbindung in ein soziales Netzwerk und somit dieSozialkompetenz. Den Heranwachsen<strong>den</strong> wird eine außerschulische Aus- und Weiterbildung inungezwungenem Rahmen ermöglicht, die auf ihren persönlichen Interessen und Stärken basiert.(11) Beispiele:+ Das Stadtjugendamt: aufsuchende Kinder- und Jugendarbeit (Knallfrosch, Spielmobil)+ Lehramt an der Grundschule+ 1 Jahr Praktikum im Kindergarten+ 1 Jahr Jugendarbeit in der Suchtprävention+ Sozialpraktikum im Förderkindergarten+ Veranstaltung von LAN-Partys für Jugendliche+ Kirchliche Jugendaktionen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!