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Faszination Glaube - Hinduismus - of materialserver.filmwerk.de ...

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<strong>Faszination</strong> <strong>Glaube</strong> - <strong>Hinduismus</strong><br />

Das Heilige Feuer erhörte die Gebete <strong>de</strong>s Königs und <strong>de</strong>r Königin von Madurai und belohnte sie mit <strong>de</strong>r<br />

Geburt einer wun<strong>de</strong>rhübschen Tochter, <strong>de</strong>r sie <strong>de</strong>n Namen Minakshi gaben. Das Mädchen hatte nur<br />

einen Makel: Sie hatte drei Brüste. Die Heiligen sagten <strong>de</strong>n Eltern voraus, das Kind wür<strong>de</strong> seine dritte<br />

Brust erst dann verlieren, wenn sie ihren zukünftigen Ehemann treffen wür<strong>de</strong>. Die Königstochter erlernte<br />

die Kampfkünste und wur<strong>de</strong> darin <strong>de</strong>n Männern gleich. Schließlich wur<strong>de</strong> sie zur Königin von<br />

Madurai gekrönt. Als Feldherrin führte sie viele Kriege und bezwang eine Reihe von Königen. Im Himalaya<br />

bezwang sie sogar die Armee <strong>de</strong>s Gottes Shiva. Als sie jedoch <strong>de</strong>n Gott Shiva selbst sah, verschwand<br />

ihre dritte Brust und sie wusste, dass sie nunmehr ihren künftigen Mann gefun<strong>de</strong>n hatte. Shiva<br />

nahm Menschengestalt an, kam nach Madurai, wo Minakshi und er heirateten und Madurai als Königspaar<br />

regierten. Seit<strong>de</strong>m ist es in Madurai <strong>de</strong>r Brauch, dass Braut und Bräutigam bei ihrer Hochzeit als<br />

Minakshi und Shiva geschmückt wer<strong>de</strong>n.<br />

05. Hochzeiten und an<strong>de</strong>re Übergangsriten (22:51)<br />

Eine Hochzeit in Indien kann sehr teuer wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>shalb gehen ärmere Leute zum Heiraten nur in<br />

<strong>de</strong>n Tempel, in <strong>de</strong>m sich die Zeremonie darauf beschränkt, dass Braut und Bräutigam gemeinsam vor<br />

<strong>de</strong>m Minakshi-Schrein erscheinen und ihre Heirat registrieren lassen. Es gibt folgen<strong>de</strong> Übergangsriten<br />

einer Frau im <strong>Hinduismus</strong>:<br />

• Erste Speisung als Kleinkind<br />

• Erste Menstruation<br />

• Heirat<br />

• Segnung <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

• das Überleben ihres Kin<strong>de</strong>s<br />

06. Priesterschule (26:47)<br />

Fakten zu <strong>de</strong>r vorgestellten Priesterschule:<br />

• Rein mit Spen<strong>de</strong>n finanziert<br />

• Anmeldung von Jungen schon ab fünf Jahren<br />

• Dauer <strong>de</strong>r Ausbildung: fünf Jahre<br />

• Das Priesteramt darf jedoch erst ausgeübt wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r junge Mann geheiratet hat.<br />

• Über 100 Jungen leben und schlafen in einem einzigen Raum.<br />

• Lehrinhalte: Hun<strong>de</strong>rte von Gebeten und Lobpreisungen aus <strong>de</strong>n Ve<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n heiligen Schriften<br />

<strong>de</strong>s <strong>Hinduismus</strong> müssen auswendig gelernt wer<strong>de</strong>n - eine Metho<strong>de</strong>, die sich seit Jahrtausen<br />

<strong>de</strong>n nicht verän<strong>de</strong>rt hat.<br />

07. Totenverbrennung – Karma – Wie<strong>de</strong>rgeburt (29:41)<br />

Mit diesem Punkt am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lebens haben die Brahmanen nichts zu tun, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Tod gilt als Gipfel<br />

<strong>de</strong>r Unreinheit. Das Ritual <strong>de</strong>r Totenverbrennung wird daher nur Dalits, also von Menschen außerhalb<br />

<strong>de</strong>s Kastenwesens vorgenommen.<br />

Der interviewte Dalit präsentiert seine von an<strong>de</strong>ren Hindus so gering geschätzte Arbeit etwas schönfärberisch<br />

als „Dienst an Gott“. Nur in einem Nebensatz kommt heraus, dass kein an<strong>de</strong>rer, „höher stehen<strong>de</strong>r“<br />

Hindu diese Tätigkeit ausüben wür<strong>de</strong>. Er hat für seine Arbeit keinen festen Preis; er nimmt nur, was<br />

die Leute ihm freiwillig geben und tut nur seine „Pflicht“. Hinter diesem unkommentierten Wort verbirgt<br />

sich in Wirklichkeit eine sehr raue Realität: das hinduistische Kastenwesen. Offiziell schon seit Inkrafttreten<br />

<strong>de</strong>r indischen Verfassung (1950) abgeschafft, lebt es aber gera<strong>de</strong> wegen seiner starken religiösen<br />

Begründung aus <strong>de</strong>m Dharma, <strong>de</strong>m Gesetz <strong>de</strong>r Wirkung von Karma, Tod und Wie<strong>de</strong>rgeburt, fort.<br />

Wenn um vier Uhr nachmittags die Götter wie<strong>de</strong>r wach sind, wer<strong>de</strong>n die Pforten <strong>de</strong>s Tempels wie<strong>de</strong>r<br />

für die Gläubigen geöffnet. Wenn Hindus sich bemühen, gute Menschen zu sein und <strong>de</strong>n Göttern Opfer<br />

darbringen, tun sie dies nicht uneigennützig, <strong>de</strong>nn diese Handlungen be<strong>de</strong>uten eine Verbesserung <strong>de</strong>s<br />

eigenen Karmas für die nächste Wie<strong>de</strong>rgeburt.<br />

4 kfw 2009

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