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pdf- Datei Wanderführer Stadt Pulheim

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Erlebnis <strong>Pulheim</strong> Tourentipps und Wandervorschläge<br />

In der frühen Eisenzeit wurde bereits in der Region<br />

Brauweiler gesiedelt. Reste einer Was serleitung, die<br />

vom Villewald aus auf das Ge lände der ehemaligen<br />

Benediktinerabtei zulief, lassen auf eine Besiedlung<br />

des Platzes in römi scher Zeit schließen.<br />

Nach einer Wüstungsperiode in frühfränki scher Zeit<br />

deutet die Errichtung einer Kapelle zu Ehren des Hl.<br />

Medardus (gest. um 560), von der die Gründungslegende<br />

der Abtei berichtet, auf eine erneute Besiedlung<br />

des Ortes in der Merowingerzeit hin. Brauweiler gehörte<br />

zu den Besitztümern des westfälischen Klosters<br />

Soi sons.<br />

Auch der Ortsname Brauweiler weist in seinen verschiedenen<br />

Formen auf eine Besied lung in römischer<br />

Zeit hin. Das Grundwort „Weiler“ fußt auf dem lateinischen<br />

Wort „villare“ und bedeutet soviel wie Gehöft<br />

oder Vorwerk. Bei dem vorangesetzten Wort „Brau“<br />

handelt es sich um einen Personennamen.<br />

Die Gründungsgeschichte des Klosters berichtet,<br />

Das ehemalige Brauweiler Rathaus<br />

dass der lothringische Pfalzgraf Her mann I. die von einem<br />

gewissen Brun von Man stedten widerentdeckte<br />

zerstörte Medardus kapelle erneut aufbauen ließ.<br />

Brauweiler<br />

6<br />

Außerdem stellte er die offenbar während der Normanneneinfälle<br />

am Ende des 9. Jahrhun derts zerstörte<br />

Gutsanlage wieder her, zu der die Kapelle gehörte. Auf<br />

diesem Hofgut ver mählte sich sein Sohn Ehrenfried<br />

mit der Kai ser tochter Mathilde.<br />

Nach der Stiftung der Abtei entwickelte sich das<br />

Dorf Brauweiler westlich des Klosters. In einer<br />

Beschreibung von 1670 wird etwas über die Größe<br />

der Siedlung mitgeteilt. Sie bestand aus 27 Bauernhäusern<br />

und einem großen Hof, der zum Besitz der<br />

Abtei gehörte. Nach dem Einmarsch der Franzosen<br />

zählte Brau weiler 246 Einwohner. Der Ort gehörte zur<br />

Bür germeisterei Freimersdorf. Das Amtslokal wurde<br />

unter preußischer Verwaltung 1855 nach Brauweiler<br />

verlegt. Erst 1927 wurde die Ge-meinde Freimersdorf<br />

in die Gemeinde Brau weiler umbenannt.<br />

Unter französischer Verwaltung wurde auch die Abtei<br />

aufgehoben. In ihrem Gebäude wurde eine Bettleranstalt<br />

eingerichtet, die später unter den Preußen als<br />

Provinzialarbeitsanstalt weiter geführt wurde.<br />

Im 19. Jahrhundert wuchs Brauweiler zu einer reinen<br />

Wohnsiedlung heran. Es war die einzige im damaligen<br />

Kreis Köln, die weder Industrie noch einen Anschluss<br />

an das Eisen bahnnetz besaß aber bereits vor Ausbruch<br />

des Ersten Weltkrieges städtische Züge aufwies.<br />

1928 entstand östlich des Ortes die Umspannungsanlage<br />

des Rheinischen Elek trizitätswerkes. Das Werk<br />

- inzwischen eine der größ ten Schalt- und Umspannungsanlagen<br />

Euro pas - wurde zum Ausgangspunkt<br />

des heuti gen Gewerbegebietes.<br />

Die Zeit nach 1945 war von zögerlicher Bautätigkeit<br />

geprägt und erst ab 1961 wuchs der Ort kontinuierlich.<br />

Im Westen verschmolz Brauweiler mit dem<br />

Nachbarort Dansweiler.<br />

Bis zur kommunalen Neugliederung war Brauweiler<br />

Sitz einer eigenen Gemeinde, zu der die Orte<br />

Dansweiler, Freimersdorf, Neufrei mersdorf, Sinthern<br />

und Widdersdorf sowie, seit 1964, auch Geyen gehörten.

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