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W ahrnehmungsbericht des Rechnungshofes Teilbereiche des Steyr ...

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62<br />

Finanzwirtschaft<br />

Umsätze und<br />

Ergebnisse<br />

30.1<br />

30.2<br />

31.<br />

32.1<br />

32.2<br />

33.1<br />

33.2<br />

ten zu gering. Die Unternehmung war auf eine Risikoüberwälzung im<br />

Rahmen der österreichischen Exportfinanzierungsgarantien sowie auf Risikoübernahme<br />

durch andere Banken angewiesen. Weiters schöpfte sie den<br />

Großteil der Gewinne über Ausschüttungen ab. Vor allem die Ausschüttung<br />

von 210 Mill S aus einer Rücklagenauflösung im Jahr 1988 zur Restrukturierung<br />

<strong>des</strong> <strong>Steyr</strong>–Daimler–Puch–Konzerns hatte die Substanz der<br />

Unternehmung erheblich geschwächt.<br />

Das Sozialkapital der Unternehmung verringerte sich wegen der Personalüberstellung<br />

zur Busfertigung sowie der Rücknahme der Pensionszusagen<br />

(bei<strong>des</strong> 1989) von 99 Mill S auf schließlich 22 Mill S Ende<br />

1992. Die Bilanzierung entsprach den steuerlichen Höchstgrenzen.<br />

Der RH legte der Unternehmung eine handelsrechtliche Anpassung der<br />

Rückstellungen für Abfertigungen an den Barwert der zu gewärtigenden<br />

Verpflichtung nahe.<br />

Die sonstigen Rückstellungen der Unternehmung schwankten zwischen<br />

134 Mill S (1989) und 308 Mill S (1990) und betrugen zuletzt<br />

241 Mill S (1992). Dies war vor allem auf zwischenzeitlich vereinnahmte<br />

Zinsenanteile aus den Exportgeschäften, welche mit der Forderungsabtretung<br />

gleichfalls an die finanzierende Bank übergingen, zurückzuführen.<br />

Während 1989 die Aufträge <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>heeres noch Hauptumsatzträger der<br />

Unternehmung waren, änderte sich dies ab 1990 ganz wesentlich. Die Serienmodifikation<br />

<strong>des</strong> Schützenpanzers lief als letzter nennenswerter Bun<strong>des</strong>heer–Auftrag<br />

mit Ende 1991 aus. Auf dem angestammten Geschäftsfeld<br />

Panzerfertigung verblieben weitgehend nur noch Lieferungen von Schützenpanzern<br />

in ein europäisches Land. Ein Ausgleich erfolgte durch die erwähnten<br />

Handelsgeschäfte. Die gesamten Umsätze stiegen demnach von<br />

936 Mill S (1989) auf 2 188 Mill S (1991), also auf mehr als das Doppelte.<br />

Im Jahre 1992 erzielte die Unternehmung einen Umsatz von 946 Mill S,<br />

der im Jahre 1993 um 32 % auf rd 1,2 Mrd S gesteigert werden konnte.<br />

Der RH beanstandete, daß die Nachhaltigkeit der Exportgeschäfte kurzfristig<br />

nur durch einen Anschlußauftrag aus 1992 gesichert war, während<br />

das angestammte Panzergeschäft großteils an Bedeutung verlor. Nach Ansicht<br />

<strong>des</strong> RH konnte mit diesen Geschäften allein der nachhaltige Weiterbestand<br />

der Unternehmung nicht gesichert werden.<br />

Durch die ab 1990 ergebniswirksamen Handelsgeschäfte der Unternehmung<br />

verringerte sich der Anteil der Umsatzherstellkosten am Gesamtumsatz. Die<br />

Vertriebskosten verdreifachten sich aber im Verhältnis zum Gesamtumsatz.<br />

Der RH räumte ein, daß die Handelsgeschäfte einerseits zufriedenstellende<br />

Ergebnisse ermöglichten, andererseits die Vertriebssonderkosten aber nicht<br />

mit dem Umsatzvolumen Schritt hielten. Die Ergebnisqualität der Exportgeschäfte<br />

verschlechterte sich nach Ansicht <strong>des</strong> RH zunehmend. Der hohe<br />

Vertriebskostenaufwand konnte bei dem 1992 unterzeichneten weiteren<br />

Liefervertrag nicht gesenkt werden.

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