Der Vorstand - Konzernbericht 2011 - SolarWorld AG

SOLARWORLD 2011Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck007Vorwort des VorstandsVerehrte Kunden, Aktionäre, Mitarbeiter und Freunde der SolarWorld AG,2011 war ein anstrengendes Jahr für die Solarindustrie und alles andere als zufriedenstellend für dieSolarWorld. Ein weltweit gedämpftes Wachstum, ein weltweites Überangebot durch die Expansionchinesischer Hersteller und eine starke politische Verunsicherung wie aktuell in Deutschland – dasalles hat natürlich Spuren in unserer Bilanz und an der Börse hinterlassen. Wir haben viele, aber nichtalle unsere Ziele erreicht.Im Berichtsjahr 2011 haben wir erneut intensiv an unseren Kosten gearbeitet. Zur weiteren Stärkungunserer internationalen Wettbewerbsfähigkeit haben wir einen entscheidenden Schritt getan und dieProduktion auf unsere modernsten Fertigungen mit vollintegriertem Technologiestandard konzentriert.Dennoch: Alle deutlich sichtbaren Erfolge, unsere Kosten weiter massiv zu drücken, konntendem rapiden Preisrückgang auf dem Weltmarkt nicht voll entgegenwirken. Der Preisverfall ist in diesemdes truktiven Ausmaß dem offensichtlichen Dumping staatlich subventionierter chinesischer Herstellergeschuldet. Deswegen gehen wir gegen unfaire Handelspraktiken seit Oktober 2011 in den USAmit juristischen Mitteln vor. Wir prüfen ein ähnliches Verfahren derzeit auf europäischer Ebene.Gleich zeitig werden wir unser Ziel weiter schärfen, die Produktions- und Herstellkosten zu senken –wir werden 2012 entscheidende Innovationen in die laufende Fertigung überführen und damit nocheffizienter werden.Die Stärke, die wir im internationalen Geschäft erreicht haben, verleiht uns die Möglichkeit, Chancenin Kern- und Zukunftsmärkten flexibel zu nutzen. Eine weitere Steigerung unseres Anteils außerhalbDeutschlands von derzeit 68 auf die Zielmarke von 75 Prozent für 2012 zeigt die strategische Richtungfür die Zukunft: Märkte wie Indien, die Golfregion und Südafrika haben deutliche Potenziale für dieSolarWorld.In unseren Heimatmärkten Deutschland und den USA machen wir unser Geschäft vor allem auf demHausdach; dafür stimmen in diesen Märkten die Rahmenbedingungen. Und auch in Europa geht derTrend weg von Multimegawattparks hin zum dezentralen privaten Stromerzeuger. „Die persönlicheEnergiewende“ – das wird zukünftig insbesondere vor dem Hintergrund unaufhaltbar steigenderStrom preise mehr und mehr das Credo privater Hausbesitzer sein. Und das auch nach den geplantenKürzungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. In diesem Markt setzt unser Geschäftsmodell an, hier

SOLARWORLD 2011008hat sich die SolarWorld einen Wettbewerbsvorsprung zum einfachen Modulgeschäft geschaffen:Dachsysteme inklusive Planung, Verbrauchssteuerung, Einsteigerprodukte zur Speicherung und mitbereits integrierten Schnittstellen für zukünftige Speichertechnologien.Nachhaltigkeit ist Kern unseres Handelns. Deswegen produzieren wir nur an Standorten mit denbesten Umwelt- und Sozialstandards. Und deswegen engagieren wir uns im Rahmen internationalerRegelwerke wie dem Global Compact der Vereinten Nationen.Auch 2012+ wird die SolarWorld weiteren starken Verdrängungsprozessen unterworfen sein, geprägtdurch ein Überangebot an Modulen und Preisrückgängen. Es werden Wettbewerber vom Markt verschwinden,aber es werden auch neue Player eintreten. Produktlebenszyklen werden sich beschleunigen,die Kundenbedürfnisse werden sich verändern.Auf den beschleunigten Wandel der internationalen Solarmärkte setzen wir strategisch an: mit unsererPositionierung als innovativer Qualitätsanbieter und dem Kommunikationserfolg einer starken undglaubwürdig nachhaltigen Marke sowie mit einem ordentlichen, wettbewerbsfähigen Preis. Mit höchsterPriorität werden wir weiter in unsere ausgeprägte Kundennähe investieren, in einen Bereich, wowir schon heute einen hohen Vertrauensvorschuss genießen und hervorragende Kundenzufriedenheitswerteerhalten. Eine optimale Leistung für unsere Kunden weltweit durch optimale Leistungen innerhalbunseres Unternehmens – das ist der Weg in die Zukunft, den meine Mitarbeiter und ich mit Leidenschaftbeschreiten werden.Ihnen allen danke ich für Ihr Vertrauen.Mit sonnigen GrüßenDr.-Ing. E. h. Frank Asbeck

SOLARWORLD 2011FRAGEN?ANTWORTEN!009NACHGEFRAGT BEI CEO DR.-ING. E. H. FRANK ASBECKWWW.DAINZ.NET1 / Was hat sich seit der Atomkatastrophe von Fukushima imMärz 2011 getan?ASBECK: Ich habe nach der Katastrophe gesagt: Es wird ein weltweites Umdenken geben. ZumGlück ist das in Deutschland passiert mit dem Beschluss zum Ausstieg aus der Atomkraft. VieleMenschen überall auf der Welt haben durch den Weckruf von Fukushima erkannt: Die Wendehin zu einer sicheren, sauberen, fairen und regenerativen Energieversorgung ist ein absolutesMuss.2 / Welche Rolle wird Solarstrom bei der Energiewendespielen?ASBECK: Eine unverzichtbare. Die Sonne scheint für alle und schickt keine Rechnung. Die Zukunftgehört einem intelligenten, dezentralen und regenerativen Versorgungskonzept. Dabeikann jeder mit einer Solaranlage von SolarWorld seine persönliche Energiewende vollziehenund sich unabhängig machen von den steigenden Strompreisen der zentralen Energieversorger.Das wird in den nächsten Jahren für immer mehr Menschen eine attraktive Sache sein.3 / Wie positioniert sich die SolarWorld im zunehmendharten Wettbewerb?ASBECK: Die SolarWorld ist einfach anders. Das macht uns stark und gibt uns auf lange Sichteine klare Perspektive: Pioniergeist und Innovationsmut, erstklassige Produktionsstätten, einhochwertiges Markenprodukt zu einem ordentlichen und zugleich international wettbewerbsfähigenPreis, unsere Stärke als Anbieter kompletter Lösungen, unsere Nähe zum Kunden undglaubwürdige Nachhaltigkeit!

SOLARWORLD 2011DER VORSTAND010(VON LINKS NACH RECHTS)Dipl.-Kfm. tech. Philipp Koecke CFODipl.-Wirtschaftsing. Frank Henn //Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck CEORAin Colette Rückert-Hennen CHRBODipl.-Ing. Boris Klebensberger COO