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4Neu im ZentralvorstandSäkularisierung voran1962, Kaufmann, selbstständigerwerbend, verheiratet, zweiKin<strong>der</strong>, wohnhaft in BrüttisellenZH. Religionsfrei, FSV-Mitgliedseit 2008, im Vorstand <strong>der</strong> SektionZürich seit 2009.„Gott sieht direkt in dein Herz“,bekam ich in meiner Kindheitaus meinem streng christlichenUmfeld oft zu hören. Das klangschon damals nicht tröstlich,son<strong>der</strong>n eher bedrohlich, musste <strong>der</strong> dreifaltige – nebstseinen legendären cholerischen Anwandlungen – demzufolgedoch mindestens drei Augenpaare besitzen.Irgendwann fand ich wohl heraus, dass es mit seinerAllmächtigkeit nicht so weit her war und man dem Herrnganz gut ein Schnippchen schlagen konnte. Damit war<strong>der</strong> Weg frei zum eigenständigen Denken.Flugs entwickelte ich mich zum leicht ketzerisch veranlagtenAutodidakten, wobei ich die aufschlussreicheLiteratur aus <strong>der</strong> Gemeindebibliothek gut verbergenmusste, damit sie nicht <strong>der</strong> väterlichen Zensur zum Opferfiel. Zum Befremden meiner Eltern und ihrer Freundeentwickelte ich bald ein äusserst renitentes Verhaltengegenüber <strong>der</strong> christlichen Anleitung, weigerte michschliesslich von einem Tag auf den an<strong>der</strong>en, weiter unsereFreikirche zu besuchen. Natürlich wurde eifrig versucht,den „verlorenen Sohn“ wie<strong>der</strong> auf den richtigen Wegzu bringen. Erfolglos, wie man sieht.Von da an hatte ich endgültig meine liebe Mühe mit autoritärenStrukturen; bei <strong>der</strong> Armee, im Beruf, aber auchin <strong>der</strong> Politik. Eine Gesellschaft, zusammengesetzt ausHerrschern und Beherrschten, läuft mir zutiefst zuwi<strong>der</strong>.Die Idee, dass eine kleine Elite den Rest <strong>der</strong> Menschheitbevormundet, wird scheitern, weil dieses System beiden Benachteiligten Frustration und Aggression auslöst;und noch dazu ein enormes Potenzial an fruchtbarerIntelligenz leichtsinnig verschwendet wird.Religion und Ideologie, ein garstiges Geschwisterpaar,führen als massgebende Faktoren zu Denkblockaden undsomit zur Zementierung des Status quo. Gerade deshalbför<strong>der</strong>n meine Frau und ich bei unseren Kin<strong>der</strong>n frühdas selbstständige, freie Denken. Selbstredend müssenwir uns hüten, dass unser familiäres Zusammenlebennicht in ein anarchistisches Chaos ausartet, wobei – ichgebe es zu – das Attribut in meinen Ohren nicht mal sounsympathisch klingt.Bei den <strong>Freidenker</strong>n habe ich mich in den letzten zweiJahren gut eingelebt und ich fühle mich hier bestensaufgehoben. Gerne werde ich im Zentralvorstand meinenBeitrag leisten zur weiteren Säkularisierung <strong>der</strong>Gesellschaft. Ich wünsche mir, dass die FVS eine weithinbekannte Anlaufstelle für Menschen wird, die spüren,dass Religionen nur eine illusorische Lebensgrundlagebieten.Rafael VogtDelegiertenversammlung 2010:48 von 63 Delegierten, <strong>der</strong> Zentralvorstand und zahlreicheGäste haben an <strong>der</strong> DV teilgenommen. Die statutarischenRoutinegeschäfte konnten zügig erledigt werden.Erneuerungswahl von Zentralvorstand und -präsidiumDer scheidenden Co-Präsidentin Sylvia Steiner wurdemit grossem Applaus für ihr langjähriges Engagementgedankt. Ihr und ihrer wachsenden Familie wurden diebesten Wünsche mitgegeben.Stefan Mauerhofer und seine neue Co-Präsidentin, GraziaAnnen, wurden ebenso mit Applaus gewählt wie diebisherigen ZV-Mitglie<strong>der</strong> Jean-Pierre Ravay (Vize), MarlèneZihlmann (Kasse), Reta Caspar, Claude Fankhauser,Hans Mohler sowie das neue ZV-Mitglied aus <strong>der</strong> SektionZürich, Rafael Vogt.StatutenrevisionDie revidierten Statuten beschlossen die Delegierten mit43 gegen 1 Stimme. Neu ist vor allem <strong>der</strong> Art. 3, <strong>der</strong> dieGemeinnützigkeit <strong>der</strong> FVS beschreibt.Internationale OrganisationenOhne grössere Diskussion wurde dieses Jahr dem Antragdes ZV zugestimmt, aus <strong>der</strong> Weltunion <strong>der</strong> <strong>Freidenker</strong>aus- und <strong>der</strong> „International Ethical and Humanist Union”als Vollmitglied beizutreten. Die IHEU hat den Entscheid<strong>der</strong> FVS begrüsst. Bereits an <strong>der</strong> diesjährigen Generalversammlungam 6. August in Brüssel wird die FVS teilnehmenkönnen. Zudem konnten wir eine Vertretungin die IHEU-Strategiekommission vorschlagen, welchedie Positionspapiere <strong>der</strong> IHEU sichten und überarbeitenBundesverfassungBundesrat will Religionsartikel prüfenDer Bundesrat empfiehlt das Postulat <strong>der</strong> CVP zu einem neuenReligionsartikel zur Annahme. Aus <strong>der</strong> Antwort des Bundesratesvom 26. Mai 2010:„Die Idee <strong>der</strong> Verankerung eines Religionsartikels in <strong>der</strong>Bundesverfassung ist nicht neu. Entsprechende Diskussionenfanden in den Jahren 1999 bis 2001 im Rahmen <strong>der</strong> parlamentarischenVorarbeiten zur Aufhebung des Bistumsartikels statt.Sie führten jedoch nicht zum Ziel. Kirchliche Gremien befassensich seither weiter mit dieser Frage.[...] In den letzten Jahren wurde [...] immer deutlicher, dassdie auf das 19. Jahrhun<strong>der</strong>t zurückgehende Vorstellung, <strong>der</strong>Bund könne sich aus Fragen, die das Verhältnis von Religionsgemeinschaften,Staat und Gesellschaft betreffen, vollständigheraushalten, den heutigen Realitäten nicht mehr entspricht.Dies zeigt nicht zuletzt auch die Abstimmung des 29. November2009, die zur Aufnahme einer religiösen Son<strong>der</strong>bestimmung indie Bundesverfassung führte. Gespräche über eine Verfassungsbestimmung,die grundsätzliche Aspekte <strong>der</strong> gesellschaftlichenBedeutung <strong>der</strong> Religionsgemeinschaften und ihres Verhältnisseszum Staat zum Gegenstand hat, sind deshalb durchaus sinnvoll.[...] Der Bundesrat ist bereit, sich an solchen Gesprächen zubeteiligen.” >> S. 3frei denken. 3 I 2010


Ethik I 9EKAH: Synthetische Biologieist ethisch vertretbarein vergewaltigtes Mädchen Gefahr läuft, von ihrem Vateraus Scham umgebracht zu werden?Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass solches Verhaltenzu den herausragenden Beispielen menschlichenWohlbefindens gehört?Das bedeutet nicht, dass in unserer Gesellschaft alles zumBesten steht. Auch angesichts unserer Kioskauslagen mitden vielen nackten Frauenkörpern können wir uns fragen,ob dies für unsere Kin<strong>der</strong> die optimale Sicht des weiblichenKörpers ist. Wahrscheinlich liegt das Optimum irgendwozwischen <strong>der</strong> Burka und <strong>der</strong> westlichen, übersexualisiertenWahrnehmung <strong>der</strong> Frau.Moral <strong>der</strong> Religionen ist vor allem SexualmoralDie Einzigen, die mit mir einig gehen, dass es Antwortengibt auf die Frage, was richtig und was falsch ist, das sinddie Religionsführer. Sie behaupten, dass sie ihre Antwortenvon einer Stimme aus dem All haben.Tatsache ist aber, dass die Religionen die moralischenFragen abkoppeln von Aussagen über das menschlicheo<strong>der</strong> tierische Leiden. Deshalb sprechen sie so viel überHomo-Ehen und weniger über Genozide, Nuklearwaffen,Armut o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e wichtige Fragen.Universelles Konzept <strong>der</strong> menschlichen WerteDie religiösen Demagogen haben in einem Recht: Wir brauchenein universelles Konzept <strong>der</strong> menschlichen Werte. Esist klar, dass wir intuitiv entscheiden können, ob ein DalaiLama o<strong>der</strong> ein Massenmör<strong>der</strong> ein adäquateres Leben führt.Viele Intellektuelle wollen uns aber weismachen, dass eshier keinen einfachen Massstab, son<strong>der</strong>n viele Meinungengibt. Ganz im Unterschied zur Wissenschaft. Dort gehörtes zum guten Ton, dass wenn über Fakten gesprochenwird, gewisse Meinungen ausgeschlossen werden. Das istgeradezu charakteristisch für eine Expertendomäne.Wie kommt es, dass wir überzeugt sind, dass es sowasin <strong>der</strong> Sphäre <strong>der</strong> Moral nicht geben kann, moralischesExpertentum, Talent, gar Genialität? Wie kommt es, dassgerade in Fragen <strong>der</strong> Ethik und Moral jede Meinung ihreBerechtigung haben muss? Wie kommt es, dass wir nichthinterfragen wollen, ob eine Kultur moralische Urteilefällt, die es verdienen, beachtet zu werden? Wir wissen,dass die Taliban wenig von Physik verstehen. Wie kommenwir dazu anzunehmen, dass ihre Ignoranz bezüglich desmenschlichen Wohlbefindens nicht ebenso hoch ist?Angesichts <strong>der</strong> heutigen technischen Möglichkeiten musses eine Konvergenz <strong>der</strong> Werte geben. Diese Welt brauchtdeshalb mehr Menschen, die aufstehen und sagen: Es gibtauf Fakten basierende Antworten auf die Frage, was mitBlick auf das Wohlbefinden gut o<strong>der</strong> schlecht ist, und Ethikund Moral müssen sich auf diese Fakten beziehen.”www.ted.com/talks/sam_harris_science_can_show_what_s_right.htmlÜbesetzung und Kürzungen: Reta CasparDie Synthetische Biologie verfolgt die Idee, Lebewesen kontrolliertund zielgerichtet umzubauen o<strong>der</strong> von Grund auf zukonstruieren. Ist es möglich, neue Lebewesen herzustellen?Wenn ja, ist es auch ethisch vertretbar? Nach Ansicht <strong>der</strong>Mehrheit <strong>der</strong> Eidgenössischen Ethikkommission für Biotechnologieim Ausserhumanbereich (EKAH) müssen künftigeEntwicklungen im Auge behalten werden, aber es gibt keingrundsätzliches Veto gegen die Synthetische Biologie.Synthetische Biologie bezeichnet ein relativ neues Forschungsgebiet,das Elemente <strong>der</strong> Molekularbiologie (Gentechnologie),<strong>der</strong> Chemie, <strong>der</strong> Computerwissenschaften und <strong>der</strong> Ingenieurswissenschaftenverbindet. Im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> SynthetischenBiologie stehen das Entwerfen und Herstellen nicht schon natürlicherweisevorkommen<strong>der</strong> biologischer Bestandteile undSysteme sowie die Rekonstruktion und <strong>der</strong> Nachbau bereitsexistieren<strong>der</strong> biologischer Systeme. Der Synthetischen Biologieliegt die Idee zugrunde, dass sich Lebewesen kontrolliert undzielgerichtet umbauen bzw. konstruieren lassen.Mit dieser Idee kann auch <strong>der</strong> Gedanke verbunden sein, dieentstandenen Produkte weiterhin kontrollieren zu können.Ob dies möglich ist, ist insbeson<strong>der</strong>e von risikoethischer Relevanz.Es liegen plausible Risikoszenarien vor, aber zu wenigeempirische Daten, um eine Risikobeurteilung vornehmen zukönnen. Die Entwicklungen <strong>der</strong> Synthetischen Biologie sindso aus Sicht <strong>der</strong> EKAH aufmerksam zu beobachten, aufgrundgeäusserter Bedenken lässt sich jedoch kein grundsätzlicherEinwand gegen die Synthetische Biologie ableiten.Unabhängig von den risikoethischen Aspekten muss <strong>der</strong> Anspruch,Lebewesen in einem kontrollierten Prozess herstellenzu können, geprüft werden. Dies kann nicht geschehen, ohnedie Frage zu beantworten, was Leben ist. Die Mehrheit <strong>der</strong>Kommissionsmitglie<strong>der</strong> geht davon aus, dass sich das, waswir als Leben bezeichnen, auf rein physikalisch-chemischeEigenschaften bezieht. Für Vertreter dieser sog. monistischenPosition gibt es keine prinzipiellen Gründe, weshalb <strong>der</strong> Ansatz<strong>der</strong> Synthetischen Biologie nicht erfolgreich sein könnteund Leben herstellt. Eine Min<strong>der</strong>heit vertritt die Auffassung,dass Organismen nicht allein durch physikalisch-chemischeEigenschaften erklärbar sind und vertritt nicht-monistischeLebenskonzepte. Auch diese Konzepte lassen die Möglichkeitoffen, dass als Produkt <strong>der</strong> Synthetischen Biologie Lebewesenentstehen können. Allerdings muss auf Grundlage dieser Positionendem Gedanken, dass die Prozesse und Produkte <strong>der</strong>Synthetischen Biologie in dem Grade kontrollierbar sind, wiedies die Synthetische Biologie annimmt, mit einiger Skepsisbegegnet werden.Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> EKAH sind sich einig, dass die Art undWeise, wie Lebewesen entstehen, ob in einem natürlichenProzess o<strong>der</strong> auf an<strong>der</strong>e Weise, keinen Einfluss auf ihren moralischenStatus hat. Langfristig rücken, zumindest aufgrundbestimmter Visionen <strong>der</strong> Synthetischen Biologie, zwar alleLebewesen ins Blickfeld. Derzeit hat die Synthetische Biologiejedoch ausschliesslich zum Ziel, Mikroorganismen herzustellen.Die Mehrheit <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> vertritt einen biozentrischenAnsatz in <strong>der</strong> Ethik, wonach auch Mikroorganismen übereinen Eigenwert verfügen, weil sie leben. Allerdings weistdie Mehrheit diesem Eigenwert in einer Güterabwägung einso geringes Gewicht zu, dass er vernachlässigbar bleibt. DieMin<strong>der</strong>heiten innerhalb <strong>der</strong> Kommission vertreten aus verschiedenenGründen die Auffassung, dass Mikroorganismenkeinen Eigenwert haben.Es besteht Konsens in <strong>der</strong> Kommission, dass Eigenwertsüberlegungenkein Veto gegen die <strong>der</strong>zeitige Forschung <strong>der</strong>Synthetischen Biologie begründen.http://www.ekah.admin.ch/defrei denken. 3 I 2010


10Maja StrasserNeurowissenschaftHirnfunktionen von GläubigenWenn tiefgläubige Christen die Fürbitte eines Sprechershören, <strong>der</strong> „göttliche Heilungskräfte“ besitzt, wird dieAktivität von Hirnarealen, welche für Skepsis und Aufmerksamkeitzuständig sind, heruntergefahren.Der dänische Religionswissenschaftler Uffe Schjødtuntersuchte 18 sogenannte charismatische Christen,im Vergleich mit 18 säkularen Personen (charismatischpfingstlicheChristen glauben an beson<strong>der</strong>e Begabungen,welche „Gott“ bestimmten Menschen verleihe; typischfür diese Bewegung sind lautes Beten mit erhobenenHänden, Handauflegen, Segnungen, „Reden in Zungen“,Prophetie, Wun<strong>der</strong>taten u. Ä.). Dabei hörten die Versuchspersonen„Fürbitten“ (Gebete, in denen ein Beten<strong>der</strong>„Gott“ für jemand an<strong>der</strong>en um etwas bittet), wobeiihnen mitgeteilt wurde, dass die unterschiedlichen Sprecherentwe<strong>der</strong> Nicht-Christen, Christen o<strong>der</strong> Christen mit„Gnadengaben“ seien. Während die Versuchspersonendiese Fürbitten hörten, wurden mit funktionellem MRIBil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hirnaktivität aufgezeichnet, wobei Regionenmit höherem Sauerstoffverbrauch (aktivere Regionen)von solchen mit weniger Sauerstoffverbrauch unterschiedenwerden können.Bei den gläubigen Probanden waren Hirngebiete für höhereFunktionen wie selektive Aufmerksamkeit, kritischesDenken, Handlungsplanung und Willensbildung (sogenannteexekutive Funktionen) deutlich weniger aktiv,wenn sie den Fürbitten <strong>der</strong> „Heiler“ lauschten. Diejenigen,welche den „Heiler“ als beson<strong>der</strong>s begnadet empfanden,hatten eine beson<strong>der</strong>s starke Funktionsmin<strong>der</strong>ung. BeimHören <strong>der</strong> Fürbitte des angeblich christlichen Sprechers(ohne „Geistesgaben“) o<strong>der</strong> des Nicht-Christen war dieHirnfunktion <strong>der</strong> Gläubigen hingegen nicht wesentlichvermin<strong>der</strong>t. Dieselben Hirnfunktionen <strong>der</strong> säkularenVersuchspersonen waren unverän<strong>der</strong>t, unabhängig vomSprecher.Diese Studie weist eine religiöse Versuchsanordnung auf.Es ist anzunehmen, dass in an<strong>der</strong>en gesellschaftlichenZusammenhängen, z. B. wenn Anhänger einem charismatischenPolitiker zuhören, ähnliche Mechanismeneine Rolle spielen. Voraussetzung ist, dass <strong>der</strong> Redner das„blinde“, unkritische Vertrauen seiner Anhänger geniesst– eine Voraussetzung, die in charismatisch-pfingstlichenGemeinden beson<strong>der</strong>s weit verbreitet ist.Die Philosophen Ludwig Feuerbach und Pierre Baylehielten im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t fest: „Das Dogma ist nichtsan<strong>der</strong>es als ein ausdrückliches Verbot zu denken.“Im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t zeigen neurowissenschaftliche Erkenntnisse,dass tiefe Religiosität die Fähigkeit zu kritischemDenken vorübergehend einschränken kann.Maja Strasser, LeukThe power of charisma—perceived charisma inhibits the frontal executivenetwork of believers in intercessory prayerUffe Schjoedt et al. Soc Cogn Affect Neurosci (2010) doi: 10.1093/scan/nsq023. First published online: March 12, 2010Brain Buswww.brainbus.chEine Wan<strong>der</strong>ausstellung zum Gehirn undseinen Funktionen. Der Bus tourt von Aprilbis November 2010 durch die <strong>Schweiz</strong>.Multimedia- und Computerpräsentationen,Filme, Modelle, Experimente, Computerspieleund Fragebögen machen das komplexeOrgan Gehirn verständlich und erlebbar.Dabei werden alle Sinne angeregt.VortragGott-Idee und GehirnWann Wo01.07.–01.07.: Nuolen (SZ)13.07.–14.07.: Wetzikon16.07.–17.07.: Winterthur11.08.–14.08.: St. Gallen18.08.–21.08.: Chur25.08.–28.08.: Aarau01.09.–04.09.: Frauenfeld07.09.–08.09.: Altdorf10.09.–11.09.: Schattdorf14.09.–18.09.: Basel22.09.–25.09.: NeuenburgThemen:Unser Gehirn ist genialAnatomie und Funktion des Gehirns werden anschaulich dargestellt.Wahrnehmung und Illusion: Sind Sie sicher?Sinne und Sinnestäuschungen werden durch Experimente erlebbar.Bewegungsapparat: Was bewegt sich in Körper und Hirn?Der Bewegungsapparat und seine Verbindungen zum Gehirn.Was passiert, wenn wir uns nicht mehr bewegen können,wie von uns gewünscht?Der Brain Bus wurde in Zusammenarbeit mit führenden <strong>Schweiz</strong>erNeurowissenschaftlern konzipiert, welche im Bus über Videointerviewsebenfalls zu Wort kommen.Im Frühjahr 2010 luden verschiedene Sektionen einzum Vortrag einer <strong>Freidenker</strong>in, so auch die SektionZentralschweiz. Die Neurologin Dr. Maja Strasser sprachzu „Gott-Idee und Gehirn”. Ihre Ausführungen wurdenmit Interesse verfolgt und mündeten in eine angeregteDiskussionsrunde. Die Referentin schöpfte aus demreichen Fundus aktueller Forschungsergebnisse, zeigteParallelen zwischen den Schil<strong>der</strong>ungen religiöser Ekstaseund Drogenexperimenten, gespickt mit zahlreichenExkursen in die Zoologie. Es zeigte sich, dass vieles, wasals typisch menschlich gilt, auch an<strong>der</strong>swo im Tierreichvorkommt – von <strong>der</strong> Empathie bis hin zur Täuschung.Sogar die moralische Grundgrammatik, die gerne als„gottgegeben“ verteidigt wird, ist uns in die Gene gelegt.Die Hirnforschung bestätigt, dass die Art und Weise, wiewir uns Ereignisse und Erfahrungen erklären, wenigervon <strong>der</strong> Realität als vielmehr von unserem Charakterbestimmt ist. Das wusste bereits Berthold Brechts HerrK. Einem Bekannten, <strong>der</strong> ihn fragt, ob es Gott gebe, räter: „Würde sich dein Verhalten dadurch nicht än<strong>der</strong>n,können wir die Frage fallen lassen. Würde es sich än<strong>der</strong>n,dann kann ich dir wenigstens noch so behilflich sein, dassich dir sage, du hast dich schon entschieden: Du brauchsteinen Gott.“Grazia AnnenGott-Idee und Gehirn.pdf kann aufhttp://www.frei-denken.ch/de/2010/05/maja-strasser-gott-ideeund-gehirn/heruntergeladen werden.Eine DVD des Vortrags (Fr. 20.-) ist erhältlich bei <strong>der</strong> SektionZentralschweiz (Kontakt siehe letzte Seite).frei denken. 3 I 2010


12Andreas KyriacouDV-Entscheid zum „Amaz!ng Meeting”TAM Zürich – grundsätzlich ja!Der DV-Entscheid zum „Amaz!ngMeeting” ist Vertrauensbeweis undErwartungshaltung zugleich.Für die Antrag stellende ZürcherSektion war es eine äusserst angenehmeÜberraschung: Zwei Vertreteran<strong>der</strong>er Sektionen schlugen an<strong>der</strong> Delegiertenversammlung vom30. Mai 2010 vor, dass die FVS das„Amaz!ng Meeting” stärker unterstützensolle als von den Zürchernselbst gefor<strong>der</strong>t.Eine Defizitgarantie in <strong>der</strong> Höhe von10'000 Franken wollten wir Zürchervon den FVS-Delegierten als Beitragzum Wissensfestival, welches imSeptember 2011 über die Bühnegehen soll – ein Engagement in<strong>der</strong>selben Höhe hatte im März bereitsdie Generalversammlung <strong>der</strong>Zürcher gesprochen. Wir wurdenauf überraschende Art überstimmt:nebst dem Vorschlag, den vierfachenBeitrag vorzusehen, wurde auchpropagiert, dem grossen Vorstandgar keine finanziellen Vorgaben fürdie Unterstützung des geplantenWissensfestivals zu machen. DieserAntrag erhielt nach einer kurzenDiskussion am meisten Stimmen.Die FVS-Delegierten setzen alsoviel Hoffnung in die geplante Veranstaltung,welche in Zusammenarbeitmit <strong>der</strong> US-amerikanischenSkeptikerorganisation„James RandiEducational Foundation” und an<strong>der</strong>enPartnern realisiert werden soll.Giordano Bruno Stiftung hat ihreMithilfe in Aussicht gestellt und mitden Organisatoren des im Oktober2010 zum zweiten Mal stattfindendenLondoner „Amaz!ng Meetings”und auch mit jenen des Atheistenkongressesin Kopenhagen von MitteJuni 2010 findet ein Erfahrungsaustauschstatt. •MohammedKarikaturenWeltweit haben sich religionskritischeMenschen dazu animierenlassen, am 20. Mai 2010 Mohammed-Cartoons zu zeichnen. Über 100'000Menschen haben sich mit <strong>der</strong> Facebook-Aktionsolidarisiert.Die professionell Beleidigten habennatürlich auch reagiert, so wurdenin Pakistan Facebook und Youtubesogar gerichtlich geschlossen. Es gabimmer wie<strong>der</strong> Meldungen, dass dieSeite gelöscht worden sei. Aber sieist immer wie<strong>der</strong> aufgetaucht. Einesüdafrikanische Zeitung hat das Themaaufgenommen und den untenstehenden Cartoon publiziert. rcgbs <strong>Schweiz</strong>In <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> formiert sich eine Regionalgruppe<strong>der</strong> Giordano BrunoStiftung. Fast 20 Personen trafensich am 12. Juni in Zürich, um sichpersönlich kennenzulernen, zentraleAnliegen zu besprechen undweitere Schritte zu vereinbaren.Die Stiftung ist eine Denkfabrik fürHumanismus und Aufklärung. InDeutschland wird sie von bekanntenWissenschaftlern und Künstlern wieWolf Singer und Ralf König unterstützt.Der freischaffende Philosophund Schriftsteller Michael Schmidt-Salomon gehört dem Vorstandan. Die Stiftung sammelt neuesteErkenntnisse <strong>der</strong> Geistes-, SozialundNaturwissenschaften, um ihreBedeutung für das humanistischeAnliegen eines „friedlichen undgleichberechtigten Zusammenlebens<strong>der</strong> Menschen im Diesseits”herauszuarbeiten.Ziel ist es, die Grundzüge einesnaturalistischen Weltbildes sowieeiner säkularen, evolutionär-humanistischenEthik bzw. Politik zuentwickeln und <strong>der</strong> interessiertenÖffentlichkeit zugänglich zu machen.Beim Treffen in Zürich äusserteman den Wunsch, eng mit an<strong>der</strong>enGruppen wie den <strong>Freidenker</strong>n zusammenzuarbeiten.Kontakt:info@giordano-bruno-stiftung.chAn<strong>der</strong>e Propheten habenAnhänger mit einemSinn für Humor! ...Das an <strong>der</strong> DV geäusserte Vertrauennimmt die Zürcher auch in die Pflicht:Sie müssen dem Grossen Vorstandein Konzept vorlegen, das die Realisierbarkeitzum geplanten Zeitpunktglaubhaft darlegt. Als Präsident <strong>der</strong>Zürcher Sektion und Initiant desAnlasses bin ich zuversichtlich, dassdies gelingt – gerade auch wegen<strong>der</strong> zahlreichen Mitarbeitsangebote,die von <strong>Freidenker</strong>n verschiedenerSektionen gemacht wurden. Auchauf internationaler Ebene erhält dasProjekt bereits Unterstützung: Diefrei denken. 3 I 2010


EuropaBerlin: Gebet gefährdet den Schulfrieden(taz) Ein Berliner Schüler darf nun doch nicht während <strong>der</strong> Schulzeitdas islamische Gebet verrichten. Das Oberverwaltungsgericht hobam Donnerstag in zweiter Instanz ein Urteil vom vergangenen Septemberauf. Das Verwaltungsgericht hatte dem damals 16-jährigenYunus M. zugesprochen, einmal täglich ausserhalb <strong>der</strong> Unterrichtszeitenin <strong>der</strong> Schule zu beten. Die Berliner Senatsschulverwaltunghabe nun glaubhaft machen können, dass <strong>der</strong> Schulfrieden durchdas tägliche Gebet gefährdet sei, so die Richter. Der Streit ist <strong>der</strong>erste dieser Art in Berlin, wo seit Jahren viele Schulen einen hohenAnteil muslimischer SchülerInnen haben. Die Revision zumBundesverwaltungsgericht ist möglich.IBKA gegen Master-Studiengang für Imame(ibka) An <strong>der</strong> Universität in Osnabrück soll die bereits existierendeAusbildung islamischer Religionslehrer und ein im Herbst beginnendesdeutschsprachiges Weiterbildungsprogramm für Imamekonsequent zu einem Institut für Islamische Theologie ausgebautwerden. Der Internationale Bund <strong>der</strong> Konfessionslosen und Atheisten(IBKA Nie<strong>der</strong>sachsen und Bremen) kritisiert: „Die Gleichstellung<strong>der</strong> Religionsgemeinschaften mag als politisches Signal an dieMuslime sinnvoll sein. Integrationsför<strong>der</strong>nd mag auch eine Imam-Ausbildung sein, die unter staatlicher Obhut im Rahmen unsererfreiheitlich-demokratischen Grundordnung organisiert wird. Vordem Hintergrund <strong>der</strong> notwendigen weltanschaulichen Neutralitätdes Staates und seiner Einrichtungen ist dieser Schritt jedoch falsch.Die Ausbildung religiöser Funktionsträger auf Kosten <strong>der</strong> Steuerzahler,zu denen auch Konfessionslose gehören, lehnt <strong>der</strong> IBKAab. Zudem ist in theologischen Fakultäten das Prinzip <strong>der</strong> Freiheitvon Wissenschaft, Forschung und Lehre grundgesetzwidrig aufgehoben.Denn in ihrem Kern ist Theologie unwissenschaftlich: Fürzentrale Glaubensaussagen lehnt sie eine echte wissenschaftlicheÜberprüfung ab. Das gilt für das Christentum ebenso wie für denIslam. [...] Der IBKA wendet sich deshalb gegen eine Ausweitung<strong>der</strong> gegenwärtigen Praxis auf weitere Religionsgemeinschaftenund for<strong>der</strong>t die Ausglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> bestehenden theologischenFakultäten (nicht jedoch religionswissenschaftlicher Forschungsbereiche)aus staatlichen Hochschulen.”Luxemburg: Petition für die Laizität(hpd) In Luxemburg haben sich mehrere säkulare Studenteninitiativenund Jungparteien zusammengeschlossen, um eine Petition fürdie Trennung von Kirche und Staat zu lancieren. Auch in Luxemburgzahlt je<strong>der</strong> Steuerzahler, ob gläubig o<strong>der</strong> nicht, ob Mitgliedeiner Glaubensgemeinschaft o<strong>der</strong> nicht, o<strong>der</strong> ob er mit <strong>der</strong> Politik<strong>der</strong> Kirche einverstanden ist o<strong>der</strong> nicht, für den Unterhalt <strong>der</strong>Glaubensgemeinschaften – eine Ungerechtigkeit, die nur durcheine finanzielle Trennung von Kirche und Staat aus <strong>der</strong> Welt zuschaffen ist. Aktuelle Schätzungen gehen von rund 80 MillionenEuro jährlich aus, welche an die Kirchen transferiert werden.Polen: Alternative zum ReligionsunterrichtDer Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat im Juni 2010die fehlende Alternative zum Religionsunterricht gerügt. DasGericht gab polnischen Eltern Recht, welche beklagten, dass ankeiner Schule ihrer Stadt <strong>der</strong> vorgesehene Ethikunterricht angebotenwird und ihr Sohn deshalb während des Religionsunterrichtsunbeaufsichtigt war und diskriminiert wurde.Italien: Kruzifix-Urteil wird erwartetDer Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte im November2009 das Anbringen von Kreuzen in staatlichen Schulen in Italienals Verstoss gegen die Religions- und Bildungsfreiheit gewertet. Italienhat dieses Urteil angefochten und verlangt, dass das Verfahrenvor einer Grossen Kammer des Gerichtshofs neu aufgerollt wird.Nun wird sich also die Grosse Kammer mit dem Fall beschäftigen.Am 30. Juni 2010 sollen die Parteien angehört werden. Die RegierungBerlusconi hat – mit Unterstützung des Vatikans – einenBericht eingereicht – sein Tenor: "Das Europa des dritten Jahrtausendsverbietet uns Kruzifixe und unsere liebsten Symbole undlässt uns nur Halloween-Kürbisse übrig. Das ist ein schändlicherVerlust. Wir müssen die Zeichen unseres Glaubens verteidigen."Das Urteil wird in ganz Europa mit Spannung erwartet.Das Geschäftmit dem Glaubenfrei gedacht I 13Johann Gran<strong>der</strong> ist ein genialer Geschäftsmann. SeinWasser soll angeblich den Körper beleben o<strong>der</strong> Verkalkungverhin<strong>der</strong>n. Der 80-jährige Österreicher hat ausdem Nichts ein KMU mit elf Millionen Euro Jahresumsatzaufgebaut. Für seine Leistungen hat er das österreichischeEhrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erhalten.Johann Gran<strong>der</strong> verkauft Wasser. Vier Flaschen à 1 Literfür 90 Franken. Wer bereit ist, tiefer in den Geldbeutelzu greifen, kann Gran<strong>der</strong>s Wasser auch dauerhaft eingeschlossenin Stiften, Platten, Anhängern o<strong>der</strong> Metallkästenhaben.Das Wasser, welches aus einer alten Kupfermine aufGran<strong>der</strong>s Grundstück kommt, sei etwas Beson<strong>der</strong>es: „Iho dia Eingebungen gkriegt,” erzählt er, „mia is Jesuserschienen, bei vollem Bewusstsein.” Neben dem SohnGottes schwören auch viele Kunden auf die Wirkungdes Gran<strong>der</strong>wassers. Nur die Wissenschaftler sind nichtüberzeugt, denn Wasser weist vor und nach <strong>der</strong> Behandlungdurch die Gran<strong>der</strong>-Technologie keine messbarenUnterschiede auf.Johann Gran<strong>der</strong> ist ein Meister des Marketings. Für dieGläubigen hat er Jesus auf seiner Seite. Für die Esoterikerknüpft er an die alte Vorstellung des Wassergedächtnissesan, auf dem auch die Homöopathie basiert: „Des Wossahot a Gedechtnis. Und s‘Wossa hot so a Intelligenz, vuimea wie di Luft.” Für alle, die dem wissenschaftlichenEstablishment kritisch gegenüberstehen, verströmt erden urchigen Charme eines Aussenseiters, <strong>der</strong> sich durchwissenschaftliche Kritik nicht kleinkriegen lässt. Gran<strong>der</strong>hält fest, dass er kein Esoteriker sei. Er glaube an diePhysik. Allerdings nicht an die im Lehrbuch, son<strong>der</strong>n anseine eigene, die in ihrer Form einmalig sei.Bereits haben über 30'000 Privathaushalte in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>für 2000-4000 Franken einen Metallkasten voller Gran<strong>der</strong>wasseran ihren Wasserleitungen anbringen lassen.Auch Industrieanlagen, Krankenhäuser, Gärtnereien undSchwimmbä<strong>der</strong> sind bestückt.Und so funktionierts:Weil es in unserer hektischen, zivilisationsverseuchtenWelt nicht artgerecht gehalten wird, ist unser Flachlän<strong>der</strong>-Wasser ganz verwirrt. Es hat seine Stabilität und Ordnungverloren. Da hilft nur die Gran<strong>der</strong>-Technologie! Manstelle eine Flasche unverdorbenes Bergwasser nebengewöhnliches Leitungswasser. Ehe man sichs versieht,hat das Bergwasser dem Leitungswasser telepathisch,also ohne in Berührung zu kommen, von seinen Erinnerungenan die Bergidylle erzählt. Vom Bergwasserinspiriert, springt das Leitungswasser spontan in seineursprüngliche Struktur zurück.Sie halten das für aus dem Esoterik-Milieu stammenden,parawissenschaftlichen Unfug? Kein Problem. DasOberlandesgericht Wien hat entschieden, dass Sie dassagen dürfen.Martin JungFVS-Kontaktperson in SchaffhausenGekürzte Version des Artikels in: Lappi tue d'Augen uf. Das Magazinfür alternative Politik, Mai 2010. www.lappi.al-sh.ch.frei denken. 3 I 2010


14Sektion Wallis gegründetDas Wallis verfügt über ganz hübsche Berge, hat einen ganzschön exzentrischen Präsidenten bei einem Super-League-Fussballklub zu bieten, darf sich eines ganz geniessbarenWeiss- und Rotweines rühmen, hat aber auch ein Verhältnisdes Staates zu Religion und Kirche, welches ganz schön imArgen liegt. Das Walliser Steuersystem lässt den meisten„Üsserschwizern” zuverlässig die Kinnlade herunterfallen,wenn man es ihnen beschreibt. Schulmessbesuche während<strong>der</strong> Unterrichtszeiten gehören an vielen Schulzentren immernoch zum Alltag. In nahezu jedem Schulzimmer undin vielen Behörden hängt ein Kreuz o<strong>der</strong> Kruzifix. Sogarin vielen Restaurationsbetrieben und Bars findet sich einhängen<strong>der</strong> Jesus. Bei Politikern und <strong>der</strong> allgemeinen Bevölkerungherrschen Vorurteile und Unkenntnis vor, wasdas <strong>Freidenker</strong>tum betrifft, in hohem Masse auch schlichtesDesinteresse.Bei mir persönlich gab das Geschwafel von „christlichenWerten” im Umfeld <strong>der</strong> Minarett-Initiative den Ausschlag,mich öffentlicher und offensiver für unsere Weltanschauungund Ziele einzusetzen. Mein Beitritt zur Berner Sektion istalso gar nicht so lange her. An <strong>der</strong> diesjährigen Hauptversammlungund einer Vorstandssitzung in Bern wurde mirvom dortigen Vorstand empfohlen, eine Sektionsgründunganzustrengen. Es wurde mir viel Unterstützung undInformation aus <strong>der</strong> Berner Sektion und vonseiten <strong>der</strong>Geschäftsstelle zuteil.Schritte zur GründungIn Visp trafen sich dann am 2. April erstmals einige interessiertePersonen und Vorstandskandidaten. Es war für michnicht vorauszusehen, dass sich <strong>der</strong>art zügig engagierte undwillige Leute für die Vorstandsarbeit finden würden. UnserZiel war bald einmal klar: Möglichst rasch die offizielleGründung zu vollziehen und mit <strong>der</strong> Arbeit zu beginnen.Bald einmal einigten wir uns auf den 1. Mai 2010 alsGründungsdatum und uns schwebte das Kultur- und KongresszentrumLa Poste in Visp als geeigneter Ort vor. Schonim Zuge <strong>der</strong> definitiven Reservationsbestätigung zeigte sich,dass viele Leute im (Ober-)Wallis tatsächlich ein etwas speziellesVerhältnis zur freien Meinungsäusserung haben.Nach einer vorläufigen Zusage durch das Büro in Visp wurdemir an einem Freitagnachmittag kurz vor Büroschluss dieMitteilung gemacht, dass eine Veranstaltung dieser Art „zuheikel” für ein öffentliches Kongresszentrum sei. Telefonatemit Journalisten und Gemein<strong>der</strong>ätinnen führten schliesslichdoch noch zur Zusage, obwohl <strong>der</strong> Verantwortlichemeinte: „Unsere Gemeinde unterstützt die Kirche(n) mitüber einer Million Franken jährlich, da schien es mir nichtangebracht ...”1. Mai 2010: Gründungsversammlung in VispDie Gründung selber ist für uns ganz erfreulich abgelaufen,nach Grussworten aus dem ZV und <strong>der</strong> Sektion Bern, einigeneinführenden Worten und dem Gründungsakt an sich hieltProf. Dr. Beda Stadler einen Vortrag mit dem Titel: „Denkstdu schon, o<strong>der</strong> glaubst du noch?” Die Veranstaltung warrecht gut besucht, etwa vierzig Interessierte und Medienleutefanden den Weg nach Visp. Mit <strong>der</strong> Berichterstattungin den Medien können wir insgesamt zufrieden sein. Diespäter folgenden Leserbriefe waren teilweise recht kurios,Melanie Hartmann (Aktuarin), Marcel Theler (Vize) und Valentin Abgottspon (Präsident)unterzeichnen die Statuten <strong>der</strong> Sektion Wallis. Nicht auf dem Bild Frédéric Zeiter (Kassier).es liessen sich jedoch auch ermutigende Stellungnahmenvernehmen. Privat und per Postfach habe ich vielerlei (teilsauch anonyme) Schmähpost erhalten. Ein Mitschnitt <strong>der</strong>Gründungsrede, Beda Stadlers Rede, die Medienberichte,Leserbriefe und auch die Schmähbriefe sind auf unserer Sektions-Homepagehttp://wallis.frei-denken.ch einsehbar.VorstandMit einem Vorstand, dessen Durchschnittsalter wohldas tiefste aller <strong>Schweiz</strong>er Sektionen ist, wollen wir denSchwung und die Aufmerksamkeit, welche uns die Gründungbeschert hat, nutzen. Marcel Theler (Vizepräsident)und Frédéric Zeiter (Kassier) beschäftigen sich vor allemmit dem Thema Steuern. Im Wallis wird die Kirchensteuernicht separat ausgewiesen, eine Rückerstattung auf Gesuchhin ist möglich, erfolgt dann aber nicht in vollem Umfang.Ganz allgemein herrscht hier viel zu wenig Transparenz.Das Themenfeld staatliche Schulen und Kirche wird vonmir beackert. Wie selbstverständlich die Bevorzugung <strong>der</strong>RKK und die allgemeine enge Verstrickung von Schule undKirche für viele Schulbehörden, Schulleitungen und selbstUnterrichtende ist, habe ich bis zum Überdruss erfahren.Des Weiteren wollen wir unseren Mitglie<strong>der</strong>n Dienste anbieten:Sei es eine regelmässig aktualisierte Homepage,Abendtreffen, Filmvorführungen, weltliche Rituale o<strong>der</strong>Hinweise zu Kontakten mit Behörden. Frédéric Zeiter(Kassier) und Melanie Hartmann (Aktuarin) werden denKurs zur Ritualbegleitung besuchen, weitere Mitglie<strong>der</strong>unserer Sektion haben auch Interesse an dem Thema unddem Kurs gezeigt. Wir möchten zudem vermehrt öffentlichauftreten und Gesprächs- und Diskussionspartner werdenbei Themen, die das freie Denken betreffen.Ober- und UnterwallisUnsere Sektion heisst „Sektion Wallis”, ist jedoch momentannoch stark geprägt von Oberwallisern. Es ist unserZiel, möglichst bald auch frankophone Walliser für dieVorstandsarbeit zu gewinnen und <strong>der</strong> Selbstbezeichnungnoch besser gerecht zu werden.DankEs bleibt, allen zu danken, die zur Gründung <strong>der</strong> SektionWallis beigetragen haben. Ich habe in dieser kurzen Zeit vielewun<strong>der</strong>bare Menschen kennen lernen dürfen und freuemich auf eine weiterhin gute und Früchte bringende Zusammenarbeit.Ganz beson<strong>der</strong>s zu bedanken habe ich michbei meinen Vorstandskollegen, dem Vorstand <strong>der</strong> SektionBern und beim Zentralvorstand und <strong>der</strong> Geschäftsstelle.Valentin AbgottsponPräsident Sektion Wallisfrei denken. 3 I 2010


SektionenBaselTreffs für Jugendliche und für Eltern geplantDie Sektion Basel Union konnte im Juni 2010 ihr <strong>der</strong>zeitjüngstes Mitglied (15) in ihren Reihen begrüssen. Damit dasjunge „Grün” nicht gleich wie<strong>der</strong> verblüht und vielleicht mituns sogar den Aufbruch zur weiteren Verjüngung <strong>der</strong> Sektionmeistert, haben wir ihr ein „Gotti” an die Seite gestellt.Unser Wunsch und Ziel ist es, Möglichkeiten und Wege für eineJugendgruppe <strong>der</strong> <strong>Freidenker</strong> Basel aufzuspüren. Der nächsteSchritt ist wird sein, ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, vondem sich weitere junge Leute angesprochen fühlen.Neben den Fragen unserer jungen Freidenkenden rücken z. B.bei unseren monatlichen Hocks auch zunehmend Themen vonEltern zur weltanschaulichen Erziehung ihrer Kin<strong>der</strong> in denMittelpunkt. Als sehr spannend erweisen sich praktizierteLösungen in Elternhäusern mit scheinbar unvereinbarem konfessionellemHintergrund. Hier gibt es für uns <strong>Freidenker</strong> einwichtiges Betätigungsfeld für einen Erfahrungsaustausch.Kontakt: basel-union@frei-denken.chPetra AldridgeVorstand FUB und „Gotti”ZürichAktive für <strong>Freidenker</strong>-Elterngruppe gesuchtWir suchen den Kontakt zu Eltern, die ihre Kin<strong>der</strong> religionsfreierziehen. Mein Mann und ich vermitteln unserer sechsjährigenTochter bewusst ein atheistisches Weltbild, weisen sie aberauch darauf hin, dass an<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Eltern an einenGott glauben. Wir würden uns gerne mit Gleichgesinnten übergemachte Erfahrungen, Tipps, Unsicherheiten, Hinweise zuRatgebern, Kin<strong>der</strong>büchern und <strong>der</strong>gleichen austauschen – perE-Mail, Telefon o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Form von gelegentlichen Elternabenden.Interessierte melden sich gerne bei:kids.think.free@gmail.com o<strong>der</strong> 078 870 70 07.Nada PeratovicAGORA – Die Säulen des Himmels„Ein Film über Hypatia – diese<strong>der</strong> Legende und vielleicht auch<strong>der</strong> Wirklichkeit nach klügsteFrau <strong>der</strong> Antike. Nach ihremGlauben gefragt antwortetesie: „Ich glaube an die Philosophie.”Sie war sicher eine <strong>der</strong>ersten grossen Märtyrerinnendes freigeistigen Denkens.Sie ist in <strong>der</strong> Geschichtsschreibungwohl erwähnt worden,aber lei<strong>der</strong> nicht oft genug.Karlheinz Deschner geht in<strong>der</strong> Kriminalgeschichte desChristentums darauf ein, aberein Hollywood-Blockbusterwird mehr bewirken, um klar zu machen, dass es immer schonMenschen gab, welche die Dinge kritisch-rational hinterfragthaben. Es ist meines Erachtens ein wichtiger Film und ich hoffe,dass viele Menschen ins Kino gehen und ihn sich ansehen. DerFilm verrät überdies sehr viel über die heutige Zeit. Ich bindavon überzeugt , dass die griechischen und auch die römischenPhilosophen im dritten Jahrhun<strong>der</strong>t, auch im zweitenund vierten Jahrhun<strong>der</strong>t, es sich nicht vorstellen konnten,dass all die Errungenschaften des wissenschaftlichen Denkens,<strong>der</strong> Ethik und auch <strong>der</strong> Philosophie verloren gehen könnten.Ähnlich könnte es uns heute ergehen: Wir sind auch so sicher,dass gewissermassen die Aufklärung, die Menschenrechte,das wissenschaftliche Denken, all die Erkenntnisse <strong>der</strong> letztenJahrhun<strong>der</strong>te gesichert sind – aber sie sind es nicht. Es gibtkeinen Fortschritts-Automatismus in <strong>der</strong> Geschichte. Das machtdieser Film deutlich. Man ist nach dem Film sehr berührt.“www.hpd.de/node/9015Michael Schmidt-SalomonKinostart in <strong>der</strong> Deutschschweiz am 5. August 2010frei denken. 3 I 2010BaselFreitag, 3., 10., 17. September 19:00 Restaurant Antalya„Das humanistische Manifest” Leonhardsgraben 8von M. Schmidt-Salomon. Leitung: G. RudolfJeden letzten Freitag im Monat 19:00Restaurant SpillmannFreie Zusammenkunft Eisengasse 1Im Juli nur nach Absprache: 079 391 72 45Samstag, 14. August o<strong>der</strong> 21. AugustNWS: Traditionelles GartenfestBernMontag, 9. August, 13. September 15:00SeniorentreffEinladung folgt<strong>Freidenker</strong>hausWeissensteinstr. 49BMontag, 13. September 19:00Restaurant NationalAbendtreff Hirschengraben 24MittellandSamstag, 3. Juli 14:30Freie ZusammenkunftHotel EgerkingenInfos von <strong>der</strong> Delegiertenversammlung Oltnerstrasse 22Diskussion: Religionsfreiheit – Burkaverbot 4622 EgerkingenSchaffhausenJeden Samstag 10:00–11:00<strong>Freidenker</strong>stammSolothurn/GrenchenSamstag, 28. August 7:00–14:00Infostand HelferInnen sind willkommen!Bitte melden beim Präsidenten Solothurn/GrenchenSt. GallenCafé CoopCitySolothurnMarktDonnerstag, 15. Juli, 16. September 10:00Restaurant Dufour<strong>Freidenker</strong>-Stamm Bahnhofstrasse 19Donnerstag, 12. August 19:00„Projekt Aufklärung im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t” Restaurant DufourReferat und Diskussionsleitung: R. Schacher Bahnhofstrasse 19WallisSamstag, 10. JuliOlympica14:00–18:00 Retraite <strong>der</strong> Sektion Wallis Sportzentrum18:00 Kino: "Religulous" (Bill Maher, 2008) GamsenWinterthurMittwoch, 25. August 19:00Sitzungszimmer FrauenzentraleDiskussion: Burka Metzggasse 2Samstag, 28. August 11:00–19:00Pumpehüslifäscht Anmeldung bis 23.8. bei winterthur@frei-denken.chZentralschweizMittwoch, 18. August 19:00Treffen für Mitglie<strong>der</strong> und InteressierteDonnerstag, 24. September 19:00HerbsttreffenRestaurant EnteLuzernRestaurant La PiazzaBahnhof GoldauZürich21. Juli, 17. August, 15. Sept. 20:00–22:30 Bistro emoAbendstamm Predigerplatz 38/40Tram 4/15 bis Rudolf-Brun-Brücke, o<strong>der</strong>8001 ZürichTram 3/Bus 31 bis NeumarktSamstag, 4. September 14:00–23:00Familientreff mit Kids bis 17:00ZentrumKarl <strong>der</strong> GrosseSommerabend ohne Kids ab 17:00 Kirchgasse 14Tram 4/15 bis Helmhausbei schönem Wetter im InnenhofMontag, 13. September 14:30Restaurant SchweighofNachmittagsstamm Schweighofstr. 232Bus 32/7/89 bis Friesenbergstrasse8054 ZürichZentralvorstand 2010Samstage, 14. August, 23. OktoberGrosser Vorstand 2010Samstag, 20. NovemberDelegiertenversammlung 2011Sonntag, 29. Mai 2011Agenda I 15<strong>Freidenker</strong>haus, BernAarhof, OltenBahnhofbuffet, Olten


AdressenTrauerfeiern / RitualeBasel: <strong>Freidenker</strong> Nordwestschweiz061 321 31 48Basel: <strong>Freidenker</strong>-Union061 601 03 43 o<strong>der</strong> 061 601 03 23Bern / Freiburg / Wallis079 449 54 45 o<strong>der</strong> 079 795 15 92Mittelland062 926 16 33Romandie026 660 46 78 ou 022 361 94 00Solothurn / Grenchen076 539 93 01 o<strong>der</strong> 032 645 38 54St. Gallen / Ostschweiz052 337 22 66Winterthur / Schaffhausen052 337 22 66Zentralschweiz / Ticino041 855 10 59Zürich079 668 49 71Sollte unter <strong>der</strong> regionalen Nummerniemand zu erreichen sein, wendenSie sich bitte an dieFVS-Geschäftsstelle 031 371 65 67o<strong>der</strong> an 052 337 22 66.Adressän<strong>der</strong>ung melden anFVS / ASLP ZentralkassePostfach 217CH-2545 Selzachzentralkasse@frei-denken.chDanke!Basel / Nordwestschweiz<strong>Freidenker</strong> NordwestschweizPostfach 260 4010 Baselbasel-nws@frei-denken.chPräsident: H. Mohler 061 261 36 19Mitglie<strong>der</strong>dienst: B. Bisig 061 321 31 48<strong>Freidenker</strong>-Union BaselPostfach 4471 4002 Baselbasel-union@frei-denken.chPräsident: G. Rudolf 061 601 03 43Mitglie<strong>der</strong>dienst: 061 601 03 23BernFR<strong>Freidenker</strong>Innen Region BernPostfach 831 3550 Langnauregionbern@frei-denken.chPräsident: D. Aellig 079 449 54 45Mitglie<strong>der</strong>dienst: E. Schenker 0313518382GenèveLibre Pensée de Genève27 ch. des quoattes 1285 Avusygeneve@frei-denken.chPrésident: J. P. Bouquet 022 756 40 49Mittelland<strong>Freidenker</strong> MittellandPostfach 56 4628 Wolfwilmittelland@frei-denken.chPräsident: H. Haldimann 062 926 16 33Ostschweiz<strong>Freidenker</strong> OstschweizPostfach 359 9001 St. Gallenostschweiz@frei-denken.chPräsident: M. Candrian 079 653 67 76Schaffhausen<strong>Freidenker</strong> Schaffhausenschaffhausen@frei-denken.chc/o <strong>Freidenker</strong> WinterthurPostfach 1806 8401 WinterthurKontakt: K. Schmid 052 337 06 27Solothurn / Grenchen<strong>Freidenker</strong> Solothurn/GrenchenPostfach 217 2545 Selzachgrenchen@frei-denken.chPräsident: S. Mauerhofer 076 478 69 94Mitglie<strong>der</strong>dienst: L. Höhneisen 076 539 93 01TicinoAssociazione Svizzera dei LiberiPensatori (ASLP) Sezione TicinoCP 721 6902 Paradisoticino@frei-denken.chPresidente R. Spielhofer 091 994 21 45VaudJU / NE / VSAss. vaudoise de la Libre PenséeCP 5264 1002 Lausannevaud@frei-denken.chPrésident: J. P. Ravay 022 361 94 00Secrétariat: 026 660 46 78Wallis<strong>Freidenker</strong> WallisPostfach 118 3922 Staldenwallis@frei-denken.chPräsident: V. Abgottspon 078 671 08 03Winterthur<strong>Freidenker</strong> WinterthurPostfach 1806 8401 Winterthurwinterthur@frei-denken.chPräsident: K. Schmid 052 337 06 27Zentralschweiz<strong>Freidenker</strong> ZentralschweizZugerstr. 35 6415 Arthzentralschweiz@frei-denken.chPräsidentin: G. Annen 041 855 10 59Zürich<strong>Freidenker</strong> ZürichPostfach 3353 8021 Zürichzuerich@frei-denken.chPräsident: A. Kyriacou 044 253 18 96Mitglie<strong>der</strong>dienst: A. Erne 043 299 53 36AZB P.P./JournalCH-2545 Selzach

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