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Woche des Sehens

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Herzlich willkommen beider <strong>Woche</strong> <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong> 2008!Für die <strong>Woche</strong> <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong> vom 9.–15. Oktoberhaben wir, die sieben Partnerverbände und-organisationen, gemeinsam den Schwerpunkt„Blinde und sehbehinderte Kinder“ gewählt.Afrika: Eine Kapsel rettet Auge und LebenJede Minute erblindet irgendwo auf der Weltein Kind, zumeist durch ernährungsbedingtenVitamin-A-Mangel. Wie mit einem EuroAuge und Leben gerettet werden können,steht auf Seite 6Blin<strong>des</strong> Kind – dunkle Zukunft?Blinde und sehbehinderte Kinder braucheneine gleichberechtigte Teilhabe an der Bildung.Wie die Situation für Betroffene in Deutschlandaussieht, lesen Sie auf Seite 8Frühvorsorge rettet AugenlichtAugenärztliche Untersuchungen sind schon beiKindern von großer Wichtigkeit. Weshalb auch dieganz Kleinen zum Augenarzt gebracht werdensollten, erfahren Sie auf Seite 11Wir freuen uns über Ihr Interesse an der <strong>Woche</strong><strong>des</strong> <strong>Sehens</strong> und wünschen Ihnen interessanteEinblicke und gute Unterhaltung bei den Veranstaltungen!Petti WestInsa Rogalli(Projektkoordinatorinnen der <strong>Woche</strong> <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong>)3


Die Kampagne„Blindheit verstehen, Blindheit verhüten” ist dasMotto der <strong>Woche</strong> <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong>. Mit der Aktionswochewollen wir auf den Wert guten <strong>Sehens</strong>, dieMöglichkeiten der Verhütung von Blindheit sowiedie Situation blinder Menschen in Deutschlandund in den Entwicklungsländern aufmerksam machen.Darum finden seit 2002 jährlich im Oktoberüber das gesamte Bun<strong>des</strong>gebiet verteilt zahlreicheVeranstaltungen statt. Eingebunden sind injedem Jahr die zwei internationalen Aktionstage:der „Welttag <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong>“ (stets der zweiteDonnerstag im Oktober, in diesem Jahr der 9.Oktober) und der „Tag <strong>des</strong> weißen Stocks“, derseit über 40 Jahren traditionell am 15.Oktoberbegangen wird.Spielerische Herangehensweisean das Thema SehbehinderungBild: <strong>Woche</strong> <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong>www.woche-<strong>des</strong>-sehens.deAuf unserer Internetseite finden Sie detaillierteHintergrundinformationen zu den Themenschwerpunktensowie zu Augenerkrankungen, außerdemverschiedene Downloads und vieles mehr.4


Veranstaltungen während der<strong>Woche</strong> <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong>Möchten Sie wissen, wann und wo in Ihrer Näheeine Aktion zur <strong>Woche</strong> <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong> stattfindet,Sie einen Tag der offenen Tür in einer Augenklinikbesuchen können oder ein Augenarzt einenVortrag hält? Besuchen Sie auch dazu unsereInternetseite und werden Sie fündig im Veranstaltungskalender:www.woche-<strong>des</strong>-sehens.de/veranstaltungenHaben Sie schon mal versucht, mit geschlossenenAugen einen Film „zu sehen“?Vom 2.– 8.Oktober 2008 wird unser Kinospot60 Se(h)kunden, ein einminütiger Film mit gesprochenerBildbeschreibung (Audio<strong>des</strong>kription),in zahlreichen Kinos im gesamten Bun<strong>des</strong>gebietausgestrahlt. Erleben Sie eine Minute lang eineSituation von Blindheit. Mit unserer Aktion möchtenwir auf die Lage blinder und sehbehinderterMenschen hinweisen, für mehr Verständniswerben und die Bedeutung guten <strong>Sehens</strong> veranschaulichen.Alle Kinos, in denen der 60 Se(h)kunden-Spotläuft, finden Sie unter: www.woche-<strong>des</strong>-sehens.de5


Afrika: Eine Kapsel rettet AugeInternationale Hilfswerke verteilenVitamin A zur Rettung von AugenlichtBild: CBM/argum / EinbergerNoch immer erblinden täglich viele Kinder, obwohlihnen mit einfachsten Mitteln geholfenwerden könnte. Die WHO schätzt die Zahl derKinder, die ihr Augenlicht bereits verloren haben,auf 1,4 Millionen. Die Folgen dieses Verlusts sinddramatisch. In Entwicklungsländern sterben etwa60 Prozent im ersten Jahr nach ihrer Erblindung.Aber auch für die Kinder, die überleben, bleibtdas Leben hart. Einen Beruf können sie späternur selten erlernen und ausüben.Beispiel Vitamin-A-MangelBlindheit kann auch durch Mangel entstehen.Zum Beispiel, wenn die Nahrung den Körper nichtausreichend mit Vitamin A versorgt (Xerophthalmie).Besonders bei Kindern führt dieser Mangelhäufig zur Erblindung. Ohne Vitamin A beginntdie Hornhaut auszutrocknen. Sie trübt sich undreißt schließlich. Beschleunigt wird der Vorgangdurch Masern, denn bei dieser Infektionskrankheitwird viel Vitamin A verbraucht. Erblindet einKind durch Xerophthalmie, ist sein Augenlichtunwiederbringlich verloren.6


und LebenVitamin-A-Kapseln als GegenmaßnahmeAls Gegenmaßnahme geben die internationalenHilfswerke Vitamin-A-Kapseln an Kinder undstillende Mütter aus. Die Verteilung einer Kapselkostet nur 1Euro. Darüber hinaus wird versucht,Vitamin-A-reiches Obst und Gemüse in der Ernährungeinzuführen und <strong>des</strong>sen Anbau zu fördern.Masernimpfungen senken das Risiko zusätzlich.Diese Maßnahmen sind eingebunden indie globale Kampagne „VISION 2020 –das Recht auf Augenlicht“. Sie hat zumZiel, dass bis zum Jahr 2020 weltweit niemandmehr an vermeidbaren Ursachenerblinden muss. Weitere Informationen undMaterial für VISION 2020 Aktionen erhaltenSie bei den internationalen Hilfswerken.Zusätzliche Infos finden Sie auch unter:www.woche-<strong>des</strong>-sehens.de/vision-2020/afrikaeine-kapsel-rettet-auge-und-lebenDie <strong>Woche</strong> <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong> undVISION 2020 werden unterstütztvon der Carl Zeiss Meditec AG.7


Lernen mit allen SinnenEin DNA-Modell wird genau untersuchtBild: Blista / Conny PeilIn Deutschland gehen ca. 7.000 Kinder undJugendliche mit Seheinschränkung in die Schule,etwa 27 Prozent von ihnen besuchen eine allgemeineSchule.Die optimale Förderung in der Schulzeit istentscheidend für die Chance auf Teilhabe undIntegration in unsere Gesellschaft. Durch spezielleFrühförderung lernen blinde und sehbehinderteKinder bereits im Vorschulalter, ihre Sinne optimalzu nutzen und sich natürlich zu bewegen. Heutestehen ausgereifte pädagogische Konzepte zurVerfügung, durch die die Betroffenen genausolernen können wie ihre sehenden Mitschüler auch.Es gibt viele Beispiele dafür, dass Menschen mitwenig oder gar keiner Sehfähigkeit eine erfolgreicheberufliche Laufbahn einschlagen konnten,weil sie entsprechend unterstützt wurden.Auch Schüler mit Seheinschränkung erfassendie Welt über ihre Sinne. Tastbare Unterrichtsmaterialienwie Landkarten oder naturwissen­8


schaftliche Modelle ermöglichen es ihnen, sichVorstellungen von der Welt zu machen undkomplizierte Zusammenhänge zu begreifen.Mithilfe der Blindenschrift können blinde Schülernicht nur lesen, schreiben und rechnen, sondernauch Musik nach Noten spielen; mit technischenHilfsmitteln arbeiten sie am Computer. SpeziellesTraining erlaubt den Betroffenen, ihren Alltagselbst zu meistern und sich in ihrer Umgebungzu orientieren. Durch optische und elektronischeSehhilfen ist es sehbehinderten Schülern heutemöglich, ihr verbleiben<strong>des</strong> Sehvermögen optimalzu nutzen.Blin<strong>des</strong> Kind – dunkle Zukunft?Bedroht werden die Errungenschaften in der Förderungund Bildung junger blinder und sehbehinderterMenschen durch finanzielle Einsparungenim Sozial- und Bildungssektor. Aufgrund unterschiedlicherRichtlinien der einzelnen Bun<strong>des</strong>länderbestehen verschiedene Qualitätsstandardsim Bildungsangebot. Viel zu wenige Lehrkräfteverfügen über eine Qualifikation als Blinden- undSehbehindertenpädagoge.Darum setzen sich der Deutsche Blinden- undSehbehindertenverband e.V. (DBSV) und derDeutsche Verein der Blinden und Sehbehindertenin Studium und Beruf e.V. (DVBS) für folgendePunkte ein:• Angemessene und bun<strong>des</strong>weit einheitlicheQualitätsstandards• Einkommensunabhängige Finanzierung <strong>des</strong>Mehraufwan<strong>des</strong>, der durch die Behinderungentsteht9


­• Bereitstellung von ausreichendem Personalund allen erforderlichen Unterrichtsmaterialienan Förder- und allgemeinen Schulen• Freie Wahl der Schulform• Grundsätzliches Erlernen der Blindenschriftfür alle blinden Schüler• Training in Mobilität und Alltagsfertigkeitensowie Sportunterricht im normalen Umfang• Angebote zur Stärkung der sozialen Kompetenzen und Bewältigung der persönlichen Situation• Bessere Ausstattung der vier Lehrstühlefür Blinden- und SehbehindertenpädagogikMehr Informationen unter: www.woche-<strong>des</strong>sehens.de/blin<strong>des</strong>-kind-dunkle-zukunftNetzwerk ElternberatungIhr Kind ist sehbehindert oder blind?Hier finden Sie Beratung durch anderebetroffene Eltern, z. B. bei Fragen zu Frühförderung,Kindergarten- und Schulwahl,finanziellen und rechtlichen Hilfen sowieanderen Unterstützungsmöglichkeiten:www.dbsv.org/elternberatung10


Frühvorsorge rettet AugenlichtBild: <strong>Woche</strong> <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong>Das Sehvermögen entwickelt sichin den ersten Lebensjahren – einkomplexer VorgangDas Sehen ist neben dem Hören unser wichtigsterSinn. Die Eindrücke der Augen werdendem Gehirn durch die Sehnerven und einigeZwischenstrukturen zugeleitet. Dies ist ein überauskomplexer Vorgang, der gerade im BabyundKleinkindalter sehr störanfällig ist.Die „sensitive Phase“Die Anfangszeit <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong> nennt man die„sensitive Phase“, die charakteristischerweisedie empfindlichste Phase der Sehentwicklung ist.Wenn innerhalb dieser Zeitspanne, die beimMenschen in den ersten beiden Lebensjahrenliegt, ein Auge schlechter sehen lernt als dasandere, entsteht eine sog. Sehschwäche oderAmblyopie. Ursachen hierfür können z.B. in einerangeborenen Trübung der Augenlinse (Katarakt)liegen, die das Erlernen von gutem Kontrastsehenverhindert. Unerkannte Weitsichtigkeit,11


Kurzsichtigkeit oder Stabsichtigkeit – das sindsogenannte optische Brechungsfehler – führen jenach Ausmaß ebenfalls zu dauerhaft schlechtemSehen, wenn nicht frühzeitig etwas dagegen getanwird. In solchen Fällen wäre das eine Brillenverordnung,die auch schon mal im Babyalternötig ist. Die häufigste Ursache für das Entsteheneiner Sehschwäche in den ersten Lebensmonatenist jedoch unerkanntes und unbehandeltesSchielen.In Notfällen sollte man sein Kind sofortund ohne Zögern zum Augenarzt bringen.Auch bei Auffälligkeiten, wie z.B. einerweißen Pupille, Augenzittern oder fehlendemBlickkontakt muss eine augenfachärztlicheUntersuchung unverzüglichvorgenommen werden.Augenärzte fordern <strong>des</strong>halb die fachärztlichePrüfung <strong>des</strong> frühkindlichen Sehvermögensinnerhalb <strong>des</strong> ersten Lebensjahres bei jeglicherAuffälligkeit oder bei bekannter familiärer Belastung.Spätestens im dritten Lebensjahr jedochmuss eine Untersuchung der kindlichen Sehfunktionenauf fachärztlicher, kompetenter Grundlageerfolgen.Mehr Informationen finden Sie unter:www.woche-<strong>des</strong>-sehens.de/das-auge/fruehvorsorge-rettet-augenlicht12


Mit den Fingern lesen –das Braille-Alphabet (Leseseite)Blinde Menschen lesen mit den Fingern.Sie gleiten über punktartige Erhebungen auf demPapier oder über die Braille-Zeile am Computer.Jeder Buchstabe wird aus einer Kombination vonsechs Punkten gebildet. Die Grundform sieht wieeine „6“ auf dem Würfel aus. Nach dem gleichenSystem werden auch Zahlen dargestellt. Dabeientsprechen die Zahlen 1-9 und 0 den BuchstabenA-J im Alphabet. Um Zahlen von Buchstabenunterscheiden zu können, wird jede Zahlenfolgemit einer speziellen Punktekombination, diedie Zahl ankündigt, eingeleitet. Erfunden wurdedie Brailleschrift 1825 von dem blinden FranzosenLouis Braille im Alter von 16 Jahren.13


Das Braille-Alphabet (Schreibseite)Schreiben –Punkt für PunktDie Buchstaben prägenUm sich Notizen zu machen, verwenden blindeMenschen in Deutschland oft noch den so genanntenGriffel. Für Menschen ohne Augenlicht inden Entwicklungsländern ist dies fast die einzigeMöglichkeit zu schreiben.Mit dem Griffel wird die Punkte-Kombinationfür jeden einzelnen Buchstaben in ein festesPapier gedrückt. Dabei müssen blinde Menschenspiegelschriftlich und von rechts nach linksschreiben, denn nur so können sie nach Umwenden<strong>des</strong> Papiers die Buchstaben in derrichtigen Reihenfolge tastend lesen.14


­Bitteausreichendfrankieren.Antwort<strong>Woche</strong> <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong>z. H. Insa RogalliNibelungenstraße 12464625 BensheimGewinnen Sie!Bild: BSVS, LHZ DresdenWir verlosen20 Sudokusmit Blindenschrift –für blindeund sehendeSpielerTeilnahmebedingungenLösen Sie das Sudoku-Rätsel auf der um­liegenden Seite, tragen Sie Ihre Adresse einund dann schnell an die <strong>Woche</strong> <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong>schicken! Wir drücken die Daumen!Einsen<strong>des</strong>chluss ist der 31. Oktober 2008.Mitarbeiter, Mitglieder und Angehörige der beteiligtenWerke und Verbände sind nicht teilnahmeberechtigt.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Vor-/NachnameStraßePLZ / Ort


Gewinnspiel:Sudoku in BlindenschriftAnleitungDies ist ein Sudoku in Blindenschrift mit denZahlen von 1-6. Jede Zahl darf pro Zeile, Spalteund Block nur einmal vorkommen. Aus denvorgegebenen Zahlen ergibt sich die Lösungfür die vier leeren Felder. Bitte füllen Sie diesemit der jeweils richtigen Zahl aus.Titelbild: <strong>Woche</strong> <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong>So sehen die Zahlen in Blindenschrift aus:<strong>Woche</strong> <strong>des</strong> <strong>Sehens</strong>c/o Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V.Nibelungenstraße 124 · 64625 BensheimTel. (06251) 131-284 · Fax -299 · www.woche-<strong>des</strong>-sehens.de

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