Am Unsinnigen regiert in Schwaz der Fasching

Fotos: Faschingsgilde, Stadtchronuk
Aktuell
Faschingstreiben 2004 in der Franz-Josef-Straße.
Der Schwazer Fasching
Lustige, ausgelassene, schelmische und heiter-satirische Menschen („Narren“)
gab es in der langen Geschichte der Stadt Schwaz unzählige, doch zumeist waren
diese „Solisten“ und nicht organisierbare Naturtalente.
Daher gab es in der „5. Jahreszeit“ zwar
bereits nach dem 1. Weltkrieg verschiedene
Aktivitäten von Einzelnen/Gruppen
und auch entsprechende Veranstaltungen
wie Umzüge oder Narrentreiben, doch
eine vereinsmäßige
Organisation kam
nicht zustande.
Nach dem 2. Weltkrieg
bis Anfang
der 70er Jahre
organisierten vor
allem die Frauen
der Tabakfa brik
(„Tschiggin“), die
Mitglieder der Kolpingfamilie,
die
Musikkapellen der
Stadt Schwaz, verschiedene
Vereine
und auch Firmen
Faschingsveranstaltungen
wie Bälle,
Umzüge und allgemeines
Narrentreiben. So z.B. waren
die Faschingsumzüge der Firma Tyrolit
oder die Unsinnigen-Aufmärsche der
Stadtmusikkapelle absolute „Highlights“
des Schwazer Faschingsgeschehens.
Besonders aktiv waren seit 1970 die
„jungen Wilden“ des Stammtisches im
Gasthof Brücke, die am „Unsinnigen“
oder bei den Faschingsumzügen in Jenbach
als „Schwazer Narren“ in Erscheinung
traten. Beim Jenbacher Maskenumzug
1978 trat
die neugegründete
Gilde mit der
Darstellung der
Erstbesteigung
des Mount Everest
ohne Sauerstoff
durch Reinhold
Messner und
Peter Habeler auf
und landete einen
durchschlagenden
Erfolg.
29 Jahre
1. Schwazer
Faschinggilde
Am 27. August
1977 fand im
Gasthof Brücke die Gründung eines
Vereines statt. Alois Hammerle, Günther
Derfeser, Alf Lerchbaumer, Othmar
Nagl, Siegfried Niederstätter, Kurt Prem,
Peter Rieser und Helmut Thurnbichler
waren die Narren der ersten Stunde.
Amtierender Schwazer Narrenbürgermeister
ist seit 2003 wieder Alf I.
Der Veranstaltungkalender
Seit 1979 führt die 1. SFG 1977 jährlich
drei fixe Veranstaltungen durch:
das Schwazer Kindermaskenfest, den
Schwazer Weiberball (ab 2006 „Weibernacht“).
Auf der Tradition des Schwazer
Weiberfaschings, der Frauen der
Tabakwerke, wurde ab 1980 wieder
ein „Weiberball“ etabliert. Und natürlich
der „Schwazer Unnsinige“, bei dem
auch alte Traditionen wie Aufmärsche/
Umzüge und Konzerte der Stadtmusikkapelle
Schwaz sowie Umzüge der
Brauchtumsgruppe Schwaz wieder
belebt wurden. Hauptprotagonisten des
„Narrentreibens“ sind auch heute noch
u.a. die Stadtmusikkapelle Schwaz, die
Brauchtumsgruppe Schwaz sowie zahlreiche
Vereine/Gruppen und zahllose
Einzelpersonen die als „Matschgerer“ an
diesem Tag in Erscheinung treten.
Die Galaabende
Seit dem 15-jährigen Bestandsjubiläum
veranstaltet die Gilde jeweils alle fünf
Jahre mehrere Galaabende, bei denen
Ereignisse der Stadt bzw. allgemeiner
Natur „aufs Korn genommen werden“.
Die Schwazer Musikkapellen sind
immer live dabei.
Die nächsten Galaabende finden im Jänner
2007, anlässlich des 30-jährigen
Bestandsjubiläums der 1.SFG 77 statt.
Sozialer Hintergrund
Als einen wichtigen Auftrag betrachtet
die Gilde die Unterstützung von sozialen
Anliegen in der Stadt Schwaz. Seit
ihrem Bestehen hat die 1. SFG 1977 ca.
65.000,- Euro für soziale Zwecke/Hilfestellungen
zur Verfügung gestellt.
www.faschingsgilde-schwaz.at
Rathausinfo 2/06 Seite 7