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Aluflitzer mit Profil - Silver - Aluminiumboote aus Finnland

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28 TEST <strong>Silver</strong> Dorado 540<br />

Die rauwassererprobte <strong>Silver</strong> ist bei fast völliger Windstille eigentlich unterfordert. Hier geht es<strong>mit</strong> annähernd 40 Knoten über die Elbe<br />

<strong>Aluflitzer</strong> <strong>mit</strong> <strong>Profil</strong><br />

<strong>Silver</strong> Dorado 540<br />

Die <strong>mit</strong> einer cleveren Dachkonstruktion aufwartende Dorado 540 gehört ganz<br />

bestimmt zu den markantesten Entwürfen der westfinnischen <strong>Silver</strong>-Werft. Angetrieben<br />

von Mercurys 73,5 kW generierendem F100-Viertakt-Außenborder,<br />

erprobten wir dieses originell gestylte Sportboot auf der Elbe bei Alt Garge.<br />

Text und Fotos: Peter Marienfeld<br />

Für jede Menge neugierige Blicke sorgt die <strong>Silver</strong> Dorado<br />

540 bereits am Steg, denn der stromlinienförmige Kabinenaufbau<br />

des schnittigen Gleiterskann optional <strong>mit</strong>einem<br />

Acrylglas-Schiebedach aufgewertet werden. Gegen die<br />

Entrichtung von gut angelegten 1950 €sitzt der Skipper dann<br />

im Handumdrehen unter einer transparenten, genau 162 cm<br />

hohen Kuppel, die weite Teile des offenen Achtercockpitsüberspannt.<br />

Verantwortlich für das futuristisch anmutende Deckslayout<br />

der 5,40 mlangen und 2,17 mbreiten Flitzers ist das<br />

h<strong>aus</strong>eigene Designerteam um <strong>Silver</strong>-Chefkonstrukteur Kyösti<br />

Törnqvist. Ihreoffizielle Markteinführung erlebtedie unbelastetetwa630<br />

kg schwere Testkandidatin zum Saisonstart 2006,<br />

und seitdem war dieses optisch eigenständige Boot auf mehreren<br />

internationalen Fachmessen in Augenschein zu nehmen.<br />

Kentersicher und unsinkbar<br />

<strong>Silver</strong>-Veneet Oy, gegründet anno 1990 und wie Hauptkonkurrent<br />

Fiskars Inha Works (Buster Boats) inder 7000-Einwohner-Stadt<br />

Ähtäriangesiedelt, spezialisierte sichvon Beginn<br />

an auf den Bau von handlichen Allzweck-Sportbooten <strong>aus</strong> widerstandsfähigem<br />

Marinealuminium. Im vergangenen Geschäftsjahr<br />

wurden etwa 3000 <strong>Silver</strong>-Einheiten produziert und<br />

in acht europäischen Ländern angeboten. Als deutscher Generalimporteur<br />

fungiert die Firma Deufin Boote &Yachten <strong>aus</strong><br />

dem niedersächsischen Elbtalort Bleckede. Inhaber MartinPorath<br />

(40) richtete ein flächendeckendes Vertriebsnetz ein und<br />

arbeitet im Bundesgebiet <strong>mit</strong> sieben Regionalhändlern zusammen.<br />

Als <strong>Silver</strong>-typische Besonderheit gilt die ecken- und kantenlose<br />

GFK-Innenschale, die durch geschlossenporiges Auftriebsmaterial<br />

<strong>mit</strong> der nicht brennbaren, salzwasserresistenten<br />

Skipper 8/2009


und weitgehend alterungsbeständigen Außenhaut verbunden<br />

ist. Die vollständige Ausschäumung der seitlichen Hohlkörper<br />

macht die Bootelaut Angaben des Herstellerskentersicher und<br />

unsinkbar. Ein aufwändig verschweißtes Trägersystem <strong>mit</strong> soliden<br />

Längs-und Querversteifungen erhöht die statische Stabilität<br />

der Leichtmetallschiffchen, die momentan in 20 Ausführungen<br />

und in Längen von 4,07 bis 7,27 mlieferbar sind.<br />

Aufteilung<br />

Der formschöne Rumpf <strong>mit</strong> 18,5 Grad Aufkimmung und<br />

scharf konturierten Stringerleisten wurde vom bewährten <strong>Silver</strong>-Modell<br />

Hawk 540 übernommen. Im Unterschied zum offenen<br />

Pendant besitzt die Dorado die vorab beschriebene, groß-<br />

Da seitliche Gangborde fehlen, ist die 78 x<br />

85 cm messende Frontluke unverzichtbar<br />

In der nach achtern hin offenen Decksbeh<strong>aus</strong>ung des finnischen Aluminium-<br />

Sportbootes kann eine rund 150 x145 cm große Liegefläche geschaffen werden<br />

8/2009 Skipper<br />

TEST<br />

flächig verglaste Halbkabinenbeh<strong>aus</strong>ung <strong>mit</strong> 140 cm lichter<br />

Höhe. Auf immerhin 78 cm Breite kommt die nach oben<br />

schwenkbare Front<strong>aus</strong>stiegsluke. Dieseist allerdings zwingend<br />

erforderlich, da seitliche Gangborde nicht vorhanden sind. Unterhalb<br />

der relativ dünn gepolsterten Sitzreihen befinden sich<br />

verschließbare Staukästen für lose Ausrüstungsgegenstände.<br />

Bei Bedarf kann hier unter Einbeziehung zusätzlicher Polsterelemente<br />

eine Liegeebene geschaffen werden, die jedoch nur<br />

für den Mittagsschlaf zweier Kinder geeignet ist. Die steuerbords<br />

angeordnete Lenkkonsole <strong>mit</strong> einem gummiummanteltenRuder,zierlichem<br />

Armaturenbrett und integrierter Fußstütze<br />

präsentiert sich einfach und funktionell, die beiden guten<br />

Seitenhalt bietenden Einzelstühle sind individuell verstellbar.<br />

Vordem Achtersüll <strong>mit</strong> 83 cm Freibordhöhe gibt es eine Drei-<br />

Das optional erhältliche Schiebedach <strong>aus</strong> getöntem Acrylglas ist eine clevere Konstruktionsidee.<br />

Skipper und Beifahrer sitzen geschützt unter einer transparenten Kuppel<br />

Heckansicht: Zubeiden Seiten der Motorwanne befinden<br />

sich verriegelbare Staukästen für loses Gut<br />

29


30 TEST <strong>Silver</strong> Dorado 540<br />

Personen-Heckbank, in deren Unterbau sperriges Equipment<br />

wie Schwimmwesten, Angelruten oder Kescher gelagert wird.<br />

Der gesamte Cockpitboden ist <strong>mit</strong> rutschhemmender Struktur<br />

versehen, dazu verfügt die <strong>Silver</strong>, wie bei den meisten nordischen<br />

Booten üblich, über eine permanente Selbstlenzung.<br />

Dorado in Fahrt<br />

Ausgelegt für die Bestückung <strong>mit</strong> Langschaftaußenbordern,<br />

verkraftet die Dorado 540 eine Antriebsleistung von 73,5 kW<br />

(100 PS), wie sieder eingangs erwähnte MercuryF100 EFIbereitstellt.<br />

Seine Power holt der vierzylindrige Viertakter <strong>mit</strong><br />

181 kg Einsatzgewicht <strong>aus</strong> einem Hubraum von 1732 cm 3 .<br />

Ausgestattet <strong>mit</strong> zeitgemäßer Vierventiltechnik, zwei obenliegenden<br />

Nockenwellen und -nicht zu vergessen -einer fünfjährigen<br />

Produktgarantie, beeindruckt der schwarzlackierte F100<br />

durch perfektes Kaltstartverhalten und katzenhaft geschmeidige<br />

Kraftentfaltung. Mit minimalen 800 min -1 und 2,5 kn ver-<br />

Sehr schlicht präsentiert sich der steuerbords angeordnete Kommandostand.<br />

Die Schaltung wurde ungewohnt schräg montiert<br />

Dorado von vorn <strong>mit</strong> keilförmigem<br />

V-Rumpf und Bugreling<br />

Zu den Vorzügen der <strong>Silver</strong><br />

zählen die vielen Stauräume<br />

lassenwir den Hafen, um auf unseren nahezu windstillen Testparcours,die<br />

Elbe bei Alt Garge, zu gelangen. Dortwerden <strong>mit</strong><br />

exakt 5,0 Knoten bei 1500 Touren und 8,3 kn bei 2500 min -1<br />

weitere Messwerte protokolliert. Dann nähern wir uns der<br />

Gleitschwelle, die <strong>mit</strong> 3000 min -1 und 13,7 Knoten überwunden<br />

ist. Feinfühlig<strong>aus</strong>getrimmt, gewinnt die <strong>Silver</strong> <strong>mit</strong>entsprechend<br />

weit nach achtern verlagertem Abriss zügig an Tempo.<br />

Nur wenige Sekunden vergehen, bis bei 4650 min -1 glatte 30<br />

Knoten gestoppt werden. Nun ist das Boot in seinem Element.<br />

Die 5500-Touren-Messung ergibt 36,6 kn, und unter der abgelesenen<br />

Enddrehzahl von 5750 min -1 erreicht die äußerst agil<br />

wirkende Dorado respektable 38,9 Knoten Spitzengeschwindigkeit.<br />

Dieser Speed kann auch beim beherzten Überspringen<br />

der Fotoboot-Heckwelle beibehalten werden. Dem bewusst<br />

herbeigeführten Flugmanöver folgt eine butterweiche Bilderbuchlandung,<br />

und zwar <strong>mit</strong>zuersteintauchendem Heck. Während<br />

das hervorragende Gleitvermögen und der tadellose Gerade<strong>aus</strong>lauf<br />

des Bootes <strong>aus</strong>drücklich zuloben sind, kann uns<br />

Die Kabinensektion der <strong>Silver</strong> Dorado 540 ist großflächig verglast<br />

Kräftiger Stahlbügel <strong>mit</strong> Schnappverschluss an der Frontscheibe<br />

Der 73,5 kW generierende und sehr geschmeidig laufende Mercury<br />

F100 EFI kann vollständig <strong>aus</strong> dem Wasser gehoben werden<br />

Skipper 8/2009


Mit idealem Trimm verlagert sich der Abriss weit nach achtern<br />

Technische Daten<br />

Länge ü.A.: 5,40 m<br />

Breite: 2,17 m<br />

Tiefgang (Motor angehoben): 0,28 m Mercury F100 EFI<br />

ELPT, Vierzylinder-<br />

Viertakt-Außenbor-<br />

Baumaterial: Marinealuminium/GFK<br />

der <strong>mit</strong> elektr. Benzineinspritzung,<br />

Leistung 73,5 kW<br />

(100 PS), Hubraum:<br />

1732 cm 3 ,Gewicht:<br />

181 kg, maximaler<br />

Drehzahlbereich:<br />

5000-6000 min -1 Motor am<br />

Testboot:<br />

Gewicht: 630 kg<br />

CE-Kategorie: C<br />

Max. Personenzahl: 7<br />

Kojenzahl: 2(Bedarfskojen für Kinder)<br />

Brennstofftank: 105 l<br />

Motorisierung: Außenborder (Langschaft),werftseitigeLeistungsempfehlung<br />

44,1 bis 73,5 kW (60-100 PS)<br />

,<br />

Grundpreis (ohne Motor): 19 100 € Preis: 11950 €<br />

Standard-Ausstattung (<strong>aus</strong>zugsweise)<br />

GFK-Innenschale <strong>mit</strong> Selbstlenzung, Einbautank <strong>mit</strong> Kraftstofffilter<br />

und Vorratsanzeige, stählerne Bug- und Heckreling,<br />

2-kg-Handfeuerlöscher, Ankerkasten, Batteriekasten plus<br />

Hauptschalter,Non-Feedback-Lenkung, Geräteträger,internationale<br />

Navigationsbeleuchtung, Badeleiter, 12-Volt-Steckdose<br />

Lieferbare Extras (<strong>aus</strong>zugsweise)<br />

Polsterauflage für die Hecksitzbank (340 €), transparentes<br />

Acrylglas-Schiebedach (1950 €), Hafenpersenning (nur in Verbindung<br />

<strong>mit</strong> Schiebedach, 330€), hydraulische Lenkung, Angelrutenhalter,<br />

elektrohydraulische Trimmklappen, Downriggerhalterung,<br />

Kartenplotter, Echolot/Fishfinder (Preise a. Anfrage)<br />

(Leerlauf) 800 min-1 52 dB(A) 0kn<br />

(Volllast) 5750 min-1 800 min<br />

89 dB(A) 38,9 kn<br />

-1 53 dB(A) 2,5 kn<br />

1000 min-1 57 dB(A) 3,5 kn<br />

1500 min-1 60 dB(A) 5,0 kn<br />

2000 min-1 67 dB(A) 6,5 kn<br />

2500 min-1 72 dB(A) 8,3 kn<br />

5500 min-1 Schall- und Fahrtmessung<br />

5000 min<br />

87 dB(A) 36,6 kn<br />

-1 3500 min<br />

85 dB(A) 32,7 kn<br />

-1 3000 min<br />

79 dB(A) 21,0 kn<br />

-1 74 dB(A) 13,7 kn<br />

4500 min-1 4000 min<br />

83 dB(A) 28,5 kn<br />

-1 80 dB(A) 24,9 kn<br />

Informationen und Werft<br />

Deufin Boote &Yachten (<strong>Silver</strong>-Exklusivimport<br />

für Deutschland), Hinter<br />

den Höfen 3, 21354 Bleckede, Tel.:<br />

05857-35 93 25, www.silverboote.de<br />

8/2009 Skipper<br />

Revier: Elbe bei Alt<br />

Garge, Crew: 2Personen,<br />

Messung:<br />

GPS, Wasser: 10°C,<br />

Luft: 15°C, Wind:<br />

0-1 Bft., Tank:<br />

Benzin 105 l(100 %)<br />

<strong>Silver</strong> Boats Ltd.,<br />

Sorvitie 4,<br />

FIN-63700 Ähtäri,<br />

www.silverboats.fi<br />

Tiefer Ankerkasten amHeck<br />

und serienmäßige Badeleiter<br />

das Fahrverhalteninengen Kurven nicht gänzlich überzeugen -<br />

zu beklagen ist die <strong>aus</strong>geprägte Krängungsneigung über die<br />

Längsachse. Abhilfe schafft ein größerer Wenderadius oder eine<br />

sofortige Fahrtverringerung. Beim flinken Rangieren in der<br />

Marina zeigt sich die <strong>Silver</strong> wiederum von ihrer Schokoladenseite,<br />

denn jede noch so kleine Ruderbewegung wird sowohl<br />

vor<strong>aus</strong> als auch im Rückwärtsgang unverzüglich befolgt.<br />

Fazit<br />

TEST<br />

Die verstellbaren Schalensitze<br />

sind <strong>aus</strong> Kunststoff gefertigt<br />

Zum Standardequipment der <strong>Silver</strong>, die<br />

übrigens auch als speziell <strong>aus</strong>gestattete<br />

„Fishing-Version“ erhältlich ist, gehören<br />

Batteriekasten und Hauptschalter<br />

Wassersportler, die ein strapazierfähiges und obendrein wenig<br />

pflegeintensives Allroundboot im Kompaktformat suchen,<br />

sollten die ab 19100 €erhältliche <strong>Silver</strong> in die engereWahl einbeziehen.<br />

Der problemlos trailerbareAlu-Flitzer <strong>aus</strong> <strong>Finnland</strong>,<br />

der übrigens in Erweiterung der Serien<strong>aus</strong>stattung erstkürzlich<br />

sehr komfortabel gefederte Schalensitze spendiert bekam,<br />

glänzt neben seiner erstklassigen Rauwassertauglichkeit <strong>mit</strong>einem<br />

ansehnlichen Platzangebot, wenngleich man auf Erwachsenen<br />

gerechte Kojen verzichten muss. Mit dem ebenso kultivierten<br />

wie spurtstarken Mercury F100 EFI, Kostenpunkt<br />

11950 €, zeigtsich die nach CE-Kategorie Ceingruppierte Dorado<br />

540 in jeder Situation souverän motorisiert, selbst rasante<br />

Wasserskistarts zählen dann zuden leichtesten Übungen.<br />

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