BK 1/02 Inhalt:BK 1/02 Inhalt - Bergbau Silberberg

Abb. 3 Schwarze Pharaonin
lichen Grossbetrieben und zur Ausbildung eines Königsrechtes
an den tiefer liegenden Bodenschätzen
geführt. Nach Inschriften (z. B. "Stein von Palermo")
sollen die ersten Bergwerke bereits unter der II. Dynastie
( um 2949 – 2778 v. Chr.) im Hochland östlich
von Theben betrieben worden sein.
Anhand der Schätzungen wird eine Goldausbeute
für die Kupferzeit (vor 2100 v. Chr.) von ca. 850 Tonnen
angenommen, was bei einem Zeitraum von
1000 Jahren einer Jahresproduktion von 850 kg entspricht
(Bächtiger). Dieses Goldvorkommen zwischen
dem Nil und dem Roten Meer, also von
Koptos bis Kosseir, ist bereits in einer Bergwerkskarte,
dem Turiner Papyrus, eingezeichnet und wurde
in unserer Zeitschrift Bergknappe (BK 55 und BK
86 – 91) von Herbert Sommerlatte eingehend beschrieben.
Dieses Vorkommen ist schon zur Zeit
Menuhoteps des II. und III., also um 2000 v. Chr.
ausgebeutet worden. In diesem Zusammenhang
wird in Überlieferungen immer wieder das Land
Punt erwähnt (BK 50).
Eine Handelsreise wurde durch die 5. Herrscherin
der 18. Dynastie, die Königin Hatschepsut (1490 –
1468 v. Chr.), durchgeführt, die im Nilhafen Koptos
ausgelaufen und mit Weihrauch, Elfenbein, Ebenholz
und Gold – sowie Silberbarren heimkehrte.
Wir haben bereits im Bergknappen 48 und 49 die
Frage aufgeworfen, "Wo befinden sich die legendären
Goldländer Punt und Ophir", die in antiken
Schriften erwähnt werden. Fachleute nehmen heute
an, dass das Goldland Ophir an der südöstlichen Küste
Afrikas, in den Goldminendistrikten von Gwelo,
Queque und Selukwe von Zimbabwe liegt. Das
Goldland Punt wird heute eher am Roten Meer, auf
Abb. 4 Die Handelsflotte
der Pharaonin
Hatschepsut ins Land
Kusch (I. Könige 9.27)
Bergknappe 1/2002 Seite 19