aussichtsreich - Sparkasse Darmstadt
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<strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe Hessen-Thüringen<br />
Geschäftsbericht 2009<br />
<strong>aussichtsreich</strong><br />
Ein Blick in die Zukunft verrät die Stärken unserer Region
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> in Zahlen<br />
Stadt- und Kreis-<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong><br />
Anstalt des öffentlichen Rechts<br />
mit eigener Rechtspersönlichkeit<br />
Sitz: <strong>Darmstadt</strong><br />
Gegründet: 1808<br />
Träger: Stadt <strong>Darmstadt</strong> und<br />
Landkreis <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg<br />
Mitglied des <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes<br />
Hessen-Thüringen<br />
Unternehmen der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe<br />
IMPRESSUM<br />
2009 2008 2007<br />
Bilanzsumme Mio. EUR 3.750,6 3.604,4 3.546,5<br />
Kundeneinlagen einschließlich<br />
Eigenemissionen Mio. EUR 2.835,0 2.643,2 2.353,6<br />
Kundenkreditvolumen<br />
inkl. Treuhandkredite und<br />
unwiderrufliche Kreditzusagen Mio. EUR 2.200,5 2.078,9 2.048,0<br />
Jahresüberschuss Mio. EUR 14,0 13,8 13,7<br />
Girokonten (ohne Zins&Cash) Anzahl 126.638 125.532 125.464<br />
Mitarbeiter Anzahl 869 871 868<br />
Geschäftsstellen (inkl. SB-Stellen) Anzahl 43 43 42<br />
Depotvolumen<br />
Wertpapierdepots Mio. EUR 600,0 656,4 735,5<br />
Investmentkonten Mio. EUR 289,8 283,0 334,1<br />
Gesamt Mio. EUR 889,8 939,4 1.069,6<br />
REdaktIon: <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong>, Vorstandssekretariat<br />
konzEPt Und GEStaltUnG: Gerasch Communication, <strong>Darmstadt</strong><br />
tEXtE: Simon Colin, <strong>Darmstadt</strong>; <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong>, Vorstandssekretariat<br />
FotoS: Christian Grau, Mühltal; <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong>; Fotolia<br />
HERStEllUnG: Ph. Reinheimer GmbH, Druckerei, <strong>Darmstadt</strong><br />
abbIldUnG tItElSEItE: Kolossalfigur „Mann“ von Ludwig Habich<br />
am Ernst-Ludwig-Haus, Mathildenhöhe
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong><br />
Geschäftsbericht 2009<br />
Vorwort<br />
Aktivitäten<br />
Geschäftsjahr 2009<br />
Bericht des Verwaltungsrates<br />
Jahresabschluss 2009<br />
Kurzfassung ohne Anhang<br />
Jahresbilanz<br />
Aktivseite<br />
Passivseite<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Organe der <strong>Sparkasse</strong><br />
Geschäftsstellen<br />
3<br />
12<br />
13<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
24<br />
25<br />
<strong>aussichtsreich</strong><br />
Ein Blick in diE Zukunft vErrät<br />
diE StärkEn unSErEr rEgion<br />
Spitzenposition durch Motivation<br />
tu darmStadt<br />
mit PräSidEnt Prof. dr. HanS JürgEn PrömEl<br />
Soll diE tEcHniScHE univErSität Zu dEn<br />
dEutScHEn toP 3 aufStEigEn<br />
Kunst und Kultur: Seele einer Stadt<br />
matHildEnHöHE<br />
darmStadtS StadtkronE auf dEm WEg Zum<br />
WEltkulturErBE<br />
Weltoffene Bildungsinsel<br />
ScHuldorf BErgStraSSE<br />
ronald SEffrin möcHtE ScHülEr auS allEr<br />
WElt auf EinEm camPuS vErEint SEHEn<br />
Aufstieg mit Optimismus<br />
r-BioPHarm<br />
ScHnElligkEit iSt für dr. ralf drEHEr Ein<br />
ErfolgSgarant<br />
Stolzer Blick nach vorn<br />
tEc darmStadt<br />
HockEy-aBtEilungSlEitEr dr. PEtEr HEiland<br />
Hat diE EntWicklung dEr EigEnEn JugEnd<br />
im viSiEr<br />
4<br />
8<br />
26<br />
30<br />
34
Roman Scheidel Georg Sellner Hans-Werner Erb
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> 2 __ 3<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Kunden und Geschäftsfreunde,<br />
für die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> war 2009 ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Zwar waren<br />
die Auswirkungen der Wirtschaftskrise noch immer zu spüren, war das wirtschaftliche<br />
Umfeld nach wie vor schwierig – gleichwohl mehrten sich die Aussichten auf<br />
Stabilisierung. Vor diesem Hintergrund haben wir unser verantwortungsvolles und<br />
nachhaltiges Wirtschaften fortgesetzt und sind stolz darauf, dass dies von den<br />
Menschen gewürdigt wird. So konnten wir unser Einlagevolumen spürbar steigern –<br />
so stark wie keine andere <strong>Sparkasse</strong> in Hessen. Unseren Kunden danken wir für<br />
dieses uns entgegengebrachte, bemerkenswerte Vertrauen.<br />
Wir richten unseren Blick nun voller Zuversicht nach vorn. Unsere Vision: mit<br />
unserer Stärke und Tatkraft sind wir auch weiterhin für die Region da. Eine Region<br />
mit großem Potenzial. Beispielhaft zeigen dies fünf Beiträge auf den Folgeseiten zu<br />
erfolgreichen und visionären Projekten. „<strong>aussichtsreich</strong>“ erzählt von ihrer Perspektive<br />
für die kommenden zehn Jahre und zeigt die Menschen, die hinter diesen<br />
Projekten stehen: einen Schulleiter, der Schüler aller Nationen auf einem Campus<br />
vereint sehen möchte, einen Präsidenten, der seine Universität als deutschlandweites<br />
Vorbild und zugleich mit <strong>Darmstadt</strong> verbunden sieht und einen Sport-Verantwortlichen,<br />
der von Bundesliga-Gefilden träumt. „<strong>aussichtsreich</strong>“ zeigt darüber<br />
hinaus einen Unternehmer, der mit speziellen Testverfahren weiter wachsen möchte<br />
sowie einen Denkmalpfleger und eine Politikerin, die <strong>Darmstadt</strong>s Stadtkrone auf<br />
dem Weg zum Weltkulturerbe begleiten.<br />
Motivierende Visionen, die wir als <strong>Sparkasse</strong> für die Region mit einem soliden<br />
und vielschichtigen Engagement unterstützen. Wir kennen keine Kreditklemme,<br />
fördern unseren heimischen Mittelstand und begleiten dadurch viele Menschen<br />
dank unserer auf Kontinuität ausgerichteten Geschäftspolitik. Diese Philosophie<br />
überzeugt auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So kam eine interne Um-<br />
frage zu dem Ergebnis, dass nahezu alle Mitarbeiter die Zukunftsfähigkeit der Spar-<br />
kasse als äußerst positiv bewerten. Unseres Erachtens ein sehr beeindruckendes<br />
Ergebnis.<br />
Unsere unternehmerische Stärke setzen wir zum Wohle und Erfolg unseres Um-<br />
felds ein: Über Spenden oder im Rahmen von Sponsoring initiieren und fördern wir<br />
Maßnahmen, die den Bürgern wichtig sind. Über unsere Jubiläumsstiftung unter-<br />
stützen wir die Förderung kultureller und sozialer Zwecke in unserem Geschäftsgebiet.<br />
Mit unserem Ludwig-Metzger-Preis haben wir einen wichtigen Bürgerschafts-<br />
preis etabliert. Auf diese Weise machen wir uns für die Region stark, denn nur dann<br />
können auch wir stark sein.<br />
Zu guter Letzt danken wir unserem Verwaltungsrat für die motivierende und<br />
engagierte Zusammenarbeit im vergangenen Jahr und unserem Personalrat für das<br />
konstruktive Miteinander. Ein besonderer Dank gilt unseren Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern, denn ihr Engagement hat wesentlich zum Erfolg unserer <strong>Sparkasse</strong><br />
beigetragen.<br />
Verlässlichkeit, Stabilität und Sicherheit werden auch weiterhin die Maxime un-<br />
seres Handelns sein.<br />
Georg Sellner Roman Scheidel Hans-Werner Erb
<strong>aussichtsreich</strong>: für den TU-Präsidenten Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel<br />
Spitzenposition<br />
durch Motivation<br />
tu darmStadt _ mit PräSidEnt Prof. dr. HanS JürgEn PrömEl Soll<br />
diE tEcHniScHE univErSität Zu dEn dEutScHEn toP 3 aufStEigEn<br />
„Die Technische Universität <strong>Darmstadt</strong> prägt das Herz der Stadt ganz wesentlich mit“, sagt TU-Präsident Hans<br />
Jürgen Prömel. Dabei deutet er in Richtung der Glasfenster im neuen Universitäts-Empfangsgebäude „karo 5“.<br />
Sie geben den Blick frei auf ein architektonisches Ensemble, das bestimmt wird von Schloss, Landesmuseum<br />
> >
Wir haben Selbstverantwortung<br />
und sind damit Vorbild für andere<br />
Universitäten.
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> 6 __ 7<br />
> ><br />
und Staatsarchiv, vom Kongresszentrum darmstadtium und vom frisch sanierten<br />
TU-Verwaltungsgebäude inklusive Hörsaalgebäude Audimax. In dessen Rücken<br />
schreiten die Bauarbeiten für die neue Universitätsbibliothek voran.<br />
„Wenn hier alles fertig ist, wird es ein sehr schöner Standort Mitte“, ist sich Hans<br />
Jürgen Prömel sicher. Mit der TU <strong>Darmstadt</strong>, bereits heute kontinuierlich an der<br />
Spitze zahlreicher Hochschul-Rankings, hat er Großes vor. „In zehn Jahren soll die<br />
Universität zu den drei besten Technischen Universitäten Deutschlands gehören“,<br />
sagt er. „Mit einem hochinteressanten Profil, das attraktiv ist für Forschung und<br />
Studierende“.<br />
Die umfangreichen Bauprojekte sind Ausdruck dieses Selbstbewusstseins:<br />
2012 soll die Bibliothek bezugsfertig sein, bald darauf das Schloss renoviert und<br />
den Geistes- und Sozialwissenschaften eine solide Heimat bieten. „Ambitioniert<br />
ist unsere Bauplanung am Standort Lichtwiese“, sagt Hans Jürgen Prömel. Ein<br />
weiteres Herzstück der TU wird hier entstehen: mit einem großen Hörsaal- und<br />
Medienzentrum sowie einem Kinderhaus.<br />
nEuBau für ExZEllEnZ-cluStEr<br />
Zudem ist ein neues Forschungshaus für das Projekt „Center of Smart Interfaces“<br />
geplant, das im Rahmen der Exzellenzinitiative als Exzellenzcluster ausgezeichnet<br />
wurde. Weitere Projekte sollen in Zukunft Exzellenzstatus erreichen. „Wir haben<br />
hervorragende Wissenschaftler und spannende Entwicklungen, etwa im Bereich<br />
IT-Sicherheit oder Materialwissenschaften“, sagt der TU-Präsident. „Nehmen Sie<br />
nur einmal unsere Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsinformatiker, hier leben<br />
wir Exzellenz.“<br />
Wesentlich für die Zukunftsfähigkeit der TU <strong>Darmstadt</strong> ist laut Hans Jürgen<br />
Prömel der interdisziplinäre Charakter der Hochschule. „Wir arbeiten hochgradig<br />
interdisziplinär und sind stark vernetzt“, sagt er. Dies sei wichtig, um aus unterschiedlichen<br />
Blickwinkeln auf die Forschung schauen zu können. „Deswegen bilden<br />
wir unsere Geistes- und Sozialwissenschaftler verstärkt so aus, dass sie mit den<br />
Ingenieur- und Naturwissenschaftlern kommunizieren können.“<br />
Kommunikation – auch für Hans Jürgen Prömel ist sie wesentlich. „Ich persönlich<br />
wünsche mir, dass sich der offene Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden<br />
noch intensiviert“, sagt er. Als Motivator versteht er sich, der mit Leidenschaft<br />
begeistern und die Qualitätslatte kontinuierlich höher legen möchte. Hilfreich sei<br />
dabei der Autonomie-Status der TU. „Wir können wissenschaftsgetrieben agieren,<br />
langfristig steuern und eine konsistente Strategie leben“, definiert Prömel die Vorteile.<br />
„Wir haben Selbstverantwortung und sind damit Vorbild für andere Universitäten.“<br />
SolidE grundfinanZiErung WicHtig<br />
Entscheidend für die künftige Entwicklung der TU sei letztlich auch die Finanzierung.<br />
„Ein Drittel unseres Etats basiert auf Drittmitteln“, so der TU-Präsident. „Dies<br />
zeigt unsere hervorragende Position, die wir in der Industrie und bei Unternehmen<br />
haben.“ Dennoch sei eine solide Grundfinanzierung durch das Land Hessen wichtig<br />
– und weitere Einnahmequellen. Hans Jürgen Prömel blickt in die USA: dort würden<br />
Privatleute ihr Vermögen Hochschulen hinterlassen, Ehemalige sich verpflichtet<br />
fühlen, ihrem Ausbildungsort etwas zurückzugeben. „Doch dies erfordert in Deutschland<br />
einen Kulturwechsel“, sagt Hans Jürgen Prömel. „Das ist dann keine Perspektive<br />
für zehn, vielleicht aber für zwanzig Jahre.“<br />
Mit hochinteressantem Profil<br />
attraktiv für Forschung und<br />
Studierende sein.<br />
tu darmStadt<br />
Interdisziplinäre Forschung und Lehre,<br />
eine Ausweitung des Exzellenzstatus<br />
sowie die bauliche Entwicklung des<br />
Campus sollen die Attraktivität der TU<br />
für Forscher und Studierende erhöhen.<br />
Die TU und die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong><br />
arbeiten auf verschiedenen Feldern sehr<br />
eng zusammen. Neben vielfältiger Unterstützung<br />
einzelner Fachbereiche steht<br />
die Existenzgründungsberatung im Fokus<br />
der Zusammenarbeit. Als Servicebeitrag<br />
zum täglichen Hochschulleben dienen<br />
die Geldautomaten im Empfangsgebäude<br />
karo 5 und auf der Lichtwiese.<br />
Präsident:<br />
Prof. Dr. math. Hans Jürgen Prömel<br />
Zahlen: 21.000 Studierende in 90 Studiengängen<br />
der Ingenieur-, Natur-,<br />
Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
Spitzenforschung: Exzellenzcluster<br />
„Center of Smart Interfaces“, Exzellenz-<br />
Graduate School „Computional Engineering“<br />
Status: Bundesweit erste autonome<br />
Universität in öffentlicher Trägerschaft<br />
www.tu-darmstadt.de
<strong>aussichtsreich</strong>: für die Politikerin Ruth Wagner und den Denkmalpfleger Nikolaus Heiss<br />
Kunst und Kultur:<br />
Seele einer Stadt<br />
matHildEnHöHE _ darmStadtS StadtkronE auf dEm WEg<br />
Zum WEltkulturErBE<br />
Verschlafen, fast ein bisschen unscheinbar wirkt der Osthang der Mathildenhöhe, der sich an die<br />
Rückseite des Ausstellungsgebäudes anschmiegt. Auf der Spitze des Hangs hat der Fachbereich<br />
Gestaltung der Hochschule <strong>Darmstadt</strong> seine Heimat, der übrige Teil des zur Rosenhöhe abfallenden<br />
> >
Lücke in der Welterbeliste:<br />
Reformarchitektur um 1900.
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> 10 __ 11<br />
Die Künstlerkolonie auf der<br />
Mathildenhöhe hat die Wurzeln für<br />
die moderne Architektur gelegt.<br />
> ><br />
Geländes ist von Bäumen umrankt und verwildert. „Hier soll einmal ein Feld für experimentelles<br />
Bauen entstehen, so wie während der Zeit der Künstlerkolonie um<br />
1900“, sagt Nikolaus Heiss mit Blick auf die scheinbar im Dornröschenschlaf daliegende<br />
Fläche. Ruth Wagner hält dies für eine der vielen Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
ErEigniSrEicHE JaHrE<br />
<strong>Darmstadt</strong>s Denkmalpfleger und die in Sachen Kunst und Kultur noch immer ambitionierte<br />
ehemalige Landesministerin gehören zu den treibenden Kräften auf<br />
dem Weg der Mathildenhöhe zum Unesco-Weltkulturerbe. Frühestens in zehn Jahren<br />
könnte <strong>Darmstadt</strong>s Stadtkrone in die renommierte Liste aufgenommen sein. Bis<br />
dahin stehen dem weltweiten Wahrzeichen der Stadt ereignisreiche Jahre bevor.<br />
„Erhaltung, Wiederherstellung, Entwicklung“, fasst Nikolaus Heiss die zentralen<br />
Aufgaben der anstehenden Dekade zusammen. So werden der Hochzeitsturm<br />
und das Albin-Müller-Becken am Fuße der Russischen Kapelle restauriert, Gärten<br />
und Bauten wiederhergestellt, neue Flächen genutzt. „Die Mathildenhöhe wird<br />
kein musealer, sondern ein entwicklungsfähiger Ort sein“, erläutert Nikolaus Heiss.<br />
Der Zeitplan in Richtung Weltkulturerbe ist straff. Bereits im kommenden Jahr<br />
öffnet sich jene Unesco-Liste, die als Grundlage für künftige Anmeldungen zum<br />
Weltkulturerbe dient. Frühestens 2018 könnte der Antrag in Paris eingereicht werden.<br />
Erster Schritt wird nun ein Gutachten sein, das bereits Ende des Jahres vorliegen<br />
soll und darlegt, welches Alleinstellungsmerkmal die Mathildenhöhe zum <strong>aussichtsreich</strong>en<br />
Kandidaten macht.<br />
„Wir stoßen in eine Lücke und die Mathildenhöhe ist genau das Richtige, um<br />
diese Lücke zu füllen“, ist sich Heiss sicher, denn die Reformarchitektur um 1900<br />
sei auf der Welterbeliste unterrepräsentiert. „Die Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe<br />
hat die Wurzeln für die moderne Architektur gelegt“, sagt Ruth Wagner. Die<br />
Künstler hätten Design in allen Bereichen und auf allen Ebenen gelebt. „Durch Kunst<br />
sollte ein neuer Mensch erfunden werden.“<br />
an ExPErimEntEllE idEEn anScHliESSEn<br />
Die Vision von Nikolaus Heiss und Ruth Wagner: das Gesamtensemble Mathildenhöhe<br />
im Sinne seiner Gründer wieder erlebbar machen, an die experimentellen<br />
Ideen der Künstler anschließen und auch die Region Rhein-Main einbeziehen.<br />
Eines der zentralen Bauvorhaben: der Bau eines Museums anstelle des ehemaligen<br />
Hauses Christiansen. „Ein Neubau, der den Stempel der heutigen Zeit trägt und<br />
nicht das alte Haus rekonstruiert“, so der Denkmalpfleger. Bereits Ende Juni werden<br />
die Ergebnisse eines internationalen Architekturwettbewerbs veröffentlicht. 2012<br />
könnte das Gebäude stehen.<br />
Das Weltkulturerbe Mathildenhöhe soll allerdings nicht isoliert für sich stehen,<br />
sondern den Jugendstil in <strong>Darmstadt</strong> und der Region einbeziehen: das Prinzessinen-<br />
Haus im Schloss Wolfsgarten, <strong>Darmstadt</strong>s Jugendstilbad sowie eine Kulturmeile vom<br />
Hauptbahnhof über die Innenstadt zur Rosenhöhe und zum Oberfeld. „Mit der Mathildenhöhe<br />
als Weltkulturerbe können wir für die nächsten Generationen bewahren,<br />
welcher große Aufbruch hier um 1900 angestoßen wurde“, bilanziert Ruth Wagner.<br />
Kunst und Kultur möchte sie in den kommenden Jahren weiterhin ehrenamtlich<br />
fördern; unter anderem als Vorsitzende im Kunstverein <strong>Darmstadt</strong> und als Vorsitzende<br />
des Darmstädter Ortskuratoriums der Stiftung Denkmalschutz, hier gemeinsam<br />
mit Nikolaus Heiss. „Dieses Engagement ist mir wichtig, denn Kunst und Kultur sind<br />
die Seele einer Stadt.“<br />
matHildEnHöHE darmStadt<br />
Die Mathildenhöhe gibt <strong>Darmstadt</strong> in<br />
der globalen Kunst- und Kulturwelt ein<br />
Gesicht. Joseph Maria Olbrich gilt als<br />
wichtigster Architekt des Jugendstilensembles.<br />
Als Hauptsponsor der bedeutenden Ausstellung<br />
zu Leben und Werk des Künstlers<br />
fördert die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong><br />
einmal mehr die überregionale Leuchtkraft<br />
der Kulturinstitution. In Südhessen<br />
ist die <strong>Sparkasse</strong> einer der größten<br />
nicht-staatlichen Förderer von Kunst<br />
und Kultur.<br />
direktor: Dr. Ralf Beil<br />
namensgeberin: Mathilde, Großherzogin<br />
von Hessen, Frau von Großherzog<br />
Ludwig III. von Hessen-<strong>Darmstadt</strong><br />
Zentrum des Jugendstils: Großherzog<br />
Ernst Ludwig gründete 1899 die Künstlerkolonie<br />
auf der Mathildenhöhe.<br />
Vier große Ausstellungen zu zukunftsweisenden<br />
Bau- und Wohnformen 1901,<br />
1904, 1908 und 1914 begründeten<br />
den Ruf der Mathildenhöhe als eines<br />
der weltweit wichtigsten Zentren des<br />
Jugendstils.<br />
www.mathildenhoehe.info<br />
Der Zeitplan in Richtung<br />
Weltkulturerbe ist straff.
20.01.<br />
19.03.<br />
03.07.<br />
19.03.<br />
30.09. 04.11.<br />
30.11.<br />
27.06.
Aktivitäten<br />
20.01. spendenübergabe „stärken fürs leben“<br />
Im Rahmen des Projektes unserer Jubiläumsstiftung „Stärken fürs Leben“<br />
überreichten Alfred Jakoubek, Walter Hoffmann und Georg Sellner (v. l.)<br />
insgesamt 103.160 EUR an 52 Schulen.<br />
Stellvertretend für die Schulen: Wolfgang Germann, Leiter der Justus-Liebig-<br />
Schule <strong>Darmstadt</strong> und Ronald Seffrin, Leiter des Schuldorfs Bergstraße sowie<br />
Dr. Lothar Scholz vom Staatlichen Schulamt (v. r.).<br />
19.03. ludwig-metzger-Preis<br />
Mit der bereits 11. Preisverleihung würdigten wir die vielfältige ehrenamtliche<br />
Arbeit von Vereinen in unserem Geschäftsgebiet. Auch unsere Auszubildenden<br />
freuten sich über ihren Einsatz bei den drei Preisträgern.<br />
27.06. Knax im Vivarium<br />
Einen „tierischen Tag“ im Vivarium verbrachten die Mitglieder des Knax-Klubs<br />
und erfuhren viel über das Leben und den Speiseplan der Tiere.<br />
03.07. streetdance-show beim heinerfest<br />
Am Heinerfest Freitag präsentierten wir ein „Streetdance-Festival“ mit<br />
anschließender After Show Party im Herrngarten. Hunderte Besucher folgten<br />
der Einladung und tanzten bis in die Nacht.<br />
30.09. amtsübergabe<br />
Mit Wirkung vom 01.10.2009 übernahm Klaus Peter Schellhaas das Amt<br />
des Landrats für den Landkreis <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg von seinem Vorgänger<br />
Alfred Jakoubek. Mit dieser Funktion einhergehend ist der Vorsitz bzw.<br />
stellvertretende Vorsitz im Verwaltungsrat der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong>.<br />
04.11. wirtschaftsforum<br />
Der deutsche Wirtschaftsforscher Prof. Dr. Michael Hüther und der Weltmeister<br />
im Fallschirmspringen Klaus Renz standen im Mittelpunkt beim<br />
Wirtschaftsforum 2009.<br />
30.11. illumination des langen ludwig<br />
30.000 Lichtpunkte illuminierten erstmalig den „Langen Ludwig“, das<br />
Wahrzeichen von <strong>Darmstadt</strong>, in der Weihnachtszeit. Karl-Heinz Göttert,<br />
Axel Haug, Walter Hoffmann, Sven Külzer, Karl-Heinz Koch und Roman<br />
Scheidel (v. l.).<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> 12 __ 13<br />
Geschäftsjahr 2009<br />
Gesamtwirtschaftliche rahmenbedinGunGen<br />
2009 war ein weiteres Ausnahmejahr. Die 2007 begonnene<br />
und 2008 markant verschärfte Finanzkrise entfaltete 2009 noch<br />
immer Folgen. Im Winter 2008/2009 erreichte die weltweite<br />
realwirtschaftliche Rezession ihren Höhepunkt. Der Welthandel<br />
erlitt einen erheblichen Rückschlag. In fast allen Industrieländern<br />
schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP); in den Schwellenländern<br />
verminderten sich zumindest – wenn sie dort meist<br />
auch noch positiv blieben – die Wachstumsraten deutlich. Laut<br />
Herbstprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist<br />
die Weltproduktion 2009 um gut 1 % geschrumpft.<br />
Darunter hat die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft<br />
besonders stark gelitten. Der Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts<br />
betrug für das Gesamtjahr nach der ersten<br />
Schnellschätzung des Statistischen Bundesamtes 5,0 %.<br />
Vorwiegend binnenwirtschaftlich und auf den Konsum ausgerichtete<br />
Branchen blieben lange Zeit von der Rezession fast<br />
völlig unberührt. Der private Konsum zeigte sich stabil. Bei einer<br />
großen Zahl der privaten Haushalte ist es nicht zu Einkommenseinbußen<br />
gekommen. Der Rückgang des BIP und des Volkseinkommens<br />
spielte sich fast ausschließlich bei den Gewinn- und<br />
Vermögenseinkommen ab. Insbesondere die vor der Krise sehr<br />
gute Ertragslage der deutschen Unternehmen konnte 2009 als<br />
Puffer dienen und einen großen Rückschlag wegstecken. Die<br />
Beschäftigung blieb angesichts der Tiefe des Produktionseinschnitts<br />
erstaunlich stabil.<br />
Seit dem Frühjahr 2009 gelang die Stabilisierung der Konjunktur.<br />
Schon im zweiten Quartal besserte sich die Stimmung in<br />
den Unternehmen. Die Verlaufsrate des BIP gegenüber dem<br />
unmittelbar vorangegangenen Vierteljahr wurde wieder positiv<br />
und die Rezession war damit rein messtechnisch formal bereits<br />
beendet. Auswirkungen des gedrückten Produktionsniveaus<br />
waren freilich auch im weiteren Jahresverlauf noch spürbar und<br />
werden dies auch darüber hinaus 2010 bleiben.<br />
Wirtschaftliche Situation in Südhessen<br />
Die wirtschaftliche Situation in Südhessen zeigte sich in 2009<br />
noch weitgehend stabil. Bisher sind nur wenige Unternehmen<br />
der Region <strong>Darmstadt</strong> Rhein-Main-Neckar gravierend von der<br />
Wirtschaftskrise betroffen. Allerdings rechnen die Unternehmen<br />
in den kommenden Monaten mit einer deutlichen Verschlechterung<br />
der Auftragssituation. Gravierende Auswirkungen werden<br />
insbesondere aufgrund der hohen regionalen Exportquote erwartet.
Zinspolitik<br />
Mit dem 1 % Leitzins nahe an der Nullmarke angelangt, sah<br />
sich die EZB im Sommer 2009 veranlasst, andere Instrumente<br />
für eine weitere nötig erscheinende Expansion zu ergreifen.<br />
Zum einen arbeitete sie sich an der Laufzeitkurve entlang. Durch<br />
die Ausweitung der Laufzeit der Tenderoperationen konnte sie<br />
nicht nur wie gewohnt die kurzfristigen, sondern auch die mittelfristigen<br />
Zinserwartungen steuern und senken. Im Juni, im September<br />
und im Dezember bot sie den Geschäftsbanken mengenmäßig<br />
unbegrenzte Tender mit zwölf Monaten Laufzeit an, bei<br />
den ersten beiden Durchgängen zum Festzinssatz von 1 %.<br />
Außerdem startete die EZB im Juni ein Ankaufprogramm von<br />
gedeckten Schuldverschreibungen, das im Laufe eines Jahres<br />
schrittweise Wertpapiere im Volumen von 60 Mrd. EUR aufnehmen<br />
soll. Auch deutsche Pfandbriefe wurden in diesem Zuge<br />
von der Notenbank erworben.<br />
So wurde das Aufkommen von Deflationserwartungen vermieden,<br />
die entsprechenden Wertpapiermärkte wurden gestützt<br />
und der Interbankengeldmarkt entspannte sich zusehends. Die<br />
zuvor dort herrschenden ungewohnt hohen Risiko- und Liqui-<br />
ditätsprämien bauten sich im Jahresverlauf 2009 sukzessive ab.<br />
Ab Sommer 2009 kann von einer graduellen Normalisierung des<br />
Geldmarktgeschehens gesprochen werden.<br />
Wertpapier-Märkte<br />
Das Jahr 2009 begann so wie 2008 aufhörte. Bis ins Frühjahr<br />
hinein war eine hohe Risikoaversion zu sehen. Sicherheit stand<br />
vor Rendite. Aktien verloren nochmals dramatisch und selbst<br />
quasi sichere Anlagen wie Pfandbriefe und Staatsanleihen von<br />
einzelnen EWU-Mitgliedsländern wurden mit hohen Risikoaufschlägen<br />
bestraft. Eine globale Depression schien in diesen<br />
Monaten greifbar nah. Die Notenbanken waren gefordert und<br />
sie handelten. Eine schiere Liquiditätsflut ergoss sich über die<br />
Kapitalmärkte und zeigte Wirkung. Mit einem risikolosen Zins<br />
von nahe Null kehrte der Risikoappetit der Anleger zurück und<br />
auch der Wunsch nach Rendite. Nahezu alle Anlageklassen<br />
wiesen in 2009 ein ansehnliches Plus aus. Lediglich die Liqui-<br />
ditätshaltung erwies sich in diesem Umfeld als nahezu unrentabel.<br />
wettbewerbs- und marKtVerhältnisse<br />
Bedingt durch die Finanz- und Wirtschaftskrise haben sich die<br />
Vertrauenswerte der Kunden gegenüber den <strong>Sparkasse</strong>n und<br />
Genossenschaftsbanken nochmals verbessert. Dies ging vor<br />
allem zu Lasten der Privatbanken und ausländischer Anbieter.<br />
Die sich damit im Einklang befindliche Konsolidierung kleinerer<br />
Nischenanbieter durch Verkauf und der damit verbundenen<br />
Umbenennung (bspw. Citibank und Karstadt-Quelle-Bank) hat<br />
die Marktposition der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> weiter gestärkt.<br />
bewerbsdichte der Finanzdienstleister. Die im Sommer 2009<br />
vollzogene Fusion dreier Volksbanken führte zu keinen signifikanten<br />
Marktveränderungen im Retailgeschäft.<br />
rechtliche rahmenbedinGunGen<br />
der sParKassen<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> ist eine mündelsichere, dem gemeinen<br />
Nutzen dienende rechtsfähige Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts. Träger sind die Stadt <strong>Darmstadt</strong> und der Landkreis<br />
<strong>Darmstadt</strong>-Dieburg. Sie unterstützen die <strong>Sparkasse</strong> bei der<br />
Erfüllung ihrer Aufgaben mit der Maßgabe, dass ein Anspruch<br />
der <strong>Sparkasse</strong> gegen die Träger oder eine sonstige Verpflichtung<br />
der Träger, der <strong>Sparkasse</strong> Mittel zur Verfügung zu stellen,<br />
nicht besteht. Die <strong>Sparkasse</strong> haftet für ihre Verbindlichkeiten<br />
mit ihrem gesamten Vermögen. Darüber hinaus ist die <strong>Sparkasse</strong><br />
dem bundesweiten Sicherungssystem der Deutschen<br />
<strong>Sparkasse</strong>norganisation und daneben dem Stützungsfonds<br />
des <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes Hessen-Thüringen angeschlossen.<br />
Öffentlicher Auftrag, kommunale Trägerschaft und öffentliche<br />
Rechtsform der <strong>Sparkasse</strong>n gehören untrennbar zusammen.<br />
Die Erfüllung des öffentlichen Auftrags besteht für uns darin,<br />
Bevölkerung, Wirtschaft und Kommunen flächendeckend mit<br />
qualitativ anspruchsvollen und bezahlbaren Finanzdienstleistungen<br />
zu versorgen. Unsere Orientierung an den Bedürfnissen<br />
des Kunden gilt für die Privatkunden ebenso wie für Unternehmen<br />
und das Gewerbe. Mit 43 Geschäftsstellen sind wir überall<br />
vor Ort in unserem Geschäftsgebiet. Darüber hinaus zählen wir<br />
zu den bedeutenden Arbeitgebern der Region und sind einer<br />
der größten Ausbilder im Berufsfeld Bankkaufleute in Südhessen.<br />
Gemäß § 15 Abs. 2 HSpG haben wir dem Lagebericht einen statis-<br />
tischen Bericht über die Erfüllung des öffentlichen Auftrags der<br />
<strong>Sparkasse</strong> im Geschäftsjahr 2009 beigefügt.<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
Mio. EUR<br />
1.840,7<br />
1.892,2<br />
1.999,3<br />
Die Wirtschaftsregion <strong>Darmstadt</strong>-Südhessen ist weiterhin<br />
geprägt durch hohe Kaufkraft und moderate Arbeitsmarktver-<br />
2007 2008 2009<br />
hältnisse. Daraus ergibt sich eine entsprechend hohe Wett- forderungen an Kunden in mio. eur<br />
+ 107,1<br />
mio. eur<br />
Geschäftsbericht 2009
GeschäftsentwicKlunG<br />
Bilanzsumme und Geschäftsvolumen<br />
Die Bilanzsumme stieg um 146,2 Mio. EUR auf 3.750,6 Mio. EUR.<br />
Das Geschäftsvolumen (Bilanzsumme und Eventualverbindlichkeiten)<br />
erhöhte sich um 3,9 % auf 3.834,3 Mio. EUR. Die Zunahme<br />
ist im Wesentlichen im Wachstum des Kundengeschäfts begründet.<br />
Kreditgeschäft<br />
Das Kreditvolumen (inklusive Treuhandkredite und unwiderrufliche<br />
Kreditzusagen) konnte im Geschäftsjahr um 121,6 Mio.<br />
EUR auf 2.200,5 Mio. EUR gesteigert werden.<br />
Die darin enthaltenen Forderungen an Kunden erhöhten sich<br />
um 107,1 Mio. EUR (5,7 %) auf 1.999,3 Mio. EUR. Das Wachstum<br />
wurde im Wesentlichen durch die Unternehmerkunden getragen.<br />
Darüber hinaus war insbesondere im Bereich der privaten<br />
Wohnungsbaufinanzierungen ein beachtliches Plus (22,8 Mio.<br />
EUR) zu verzeichnen. Das Volumen der Kredit- und Darlehensneuzusagen<br />
(ohne Avale) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 30,7 Mio. EUR auf 361,0 Mio. EUR. Das unterstreicht, dass<br />
es für unsere Kunden keine Kreditklemme gegeben hat.<br />
Eigenanlagen<br />
Die Position Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche<br />
Wertpapiere nahm um 422,7 Mio. EUR auf 1.343,6 Mio. EUR<br />
zu. Der verstärkte Zufluss an Kundengeldern wurde teilweise in<br />
dieser Position angelegt. Der Bestand an Aktien und anderen<br />
nicht festverzinslichen Wertpapieren betrug zum 31. Dezember<br />
2009 85,9 Mio. EUR (Vorjahr 86,1 Mio. EUR). Zum Jahresende<br />
erfolgte die Bewertung nach dem strengen Niederstwertprinzip.<br />
Der Buchwert der Beteiligungen und der Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen reduzierte sich um 1,0 Mio. EUR. Dieser Rück-<br />
gang ist im Wesentlichen durch Abschreibungen begründet. Der<br />
Bestand zum Jahresende betrug 48,8 Mio. EUR.<br />
Der Anteil der Eigenanlagen an der Bilanzsumme betrug zum<br />
Bilanzstichtag 42,7 %. Aufgrund der hohen Zuflüsse im Bereich<br />
der Kundeneinlagen wurde der Bestand an Eigenanlagen aus-<br />
geweitet.<br />
Einlagen von Kunden<br />
Bei den Kundeneinlagen setzte sich der positive Trend der Vorjahre<br />
fort. Die Kundeneinlagen einschließlich Eigenemissionen<br />
der <strong>Sparkasse</strong> erhöhten sich um 191,8 Mio. EUR auf 2.835,0 Mio.<br />
EUR und entsprachen damit 75,6 % (Vorjahr 73,3 %) der Bilanzsumme.<br />
Die Anleger haben die Zinsentwicklung zum Anlass<br />
genommen, sich eher in kurz- und mittelfristigen Laufzeiten zu<br />
engagieren.<br />
Die täglich fälligen Einlagen inklusive der Guthaben auf den<br />
Geldmarktkonten („zins & cash“) erhöhten sich im Berichtsjahr<br />
um 247,3 Mio. EUR auf 1.176,9 Mio. EUR (+ 26,6 %).<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> 14 __ 15<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
Mio. EUR<br />
300<br />
250<br />
200<br />
Mio. EUR<br />
2.363,6<br />
263,9<br />
2.643,2<br />
einlagen von Kunden in mio. eur<br />
274,3<br />
2.835,0<br />
2007 2008 2009<br />
284,8<br />
2007 2008 2009<br />
+ 191,8<br />
mio. eur<br />
+ 10,5<br />
mio. eur<br />
rücklagen in mio. eur (nach Zuführung aus dem Bilanzgewinn)<br />
Die Termineinlagen betrugen zum Jahresende 263,9 Mio. EUR<br />
(– 119,4 Mio. EUR). Die Gesamtposition Spareinlagen stieg<br />
um 74,5 Mio. EUR auf 742,1 Mio. EUR und der Bestand an Spar-<br />
kassenbriefen lag mit 435,0 Mio. EUR ebenfalls deutlich über<br />
dem Vorjahreswert (347,3 Mio. EUR). Die verbrieften Verbindlichkeiten<br />
(IHS) reduzierten sich um 30,8 % auf 216,1 Mio. EUR.<br />
Hier waren insbesondere steuerliche Aspekte entscheidend.<br />
Rücklagen<br />
Im Jahr 2009 wurde ein Bilanzgewinn von 14,0 Mio. EUR (Vor-<br />
jahr 13,8 Mio. EUR) erzielt. Nach dem Gewinnverwendungs-<br />
vorschlag des Vorstands sollen mit Feststellung des Jahresabschlusses<br />
10,5 Mio. EUR den Rücklagen zugeführt und 3,5 Mio.<br />
EUR an die Träger ausgeschüttet werden. Nach der vom Verwaltungsrat<br />
im Rahmen der Gewinnverwendung noch zu beschließenden<br />
Rücklagenzuführung wird die Sicherheitsrück-<br />
lage voraussichtlich 284,8 Mio. EUR betragen, das entspricht
einer Erhöhung um 3,8 %. Neben der Sicherheitsrücklage verfügt<br />
die <strong>Sparkasse</strong> über umfangreiche ergänzende Eigenkapitalbestandteile<br />
in Form der Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB.<br />
Kunden-Wertpapiergeschäft<br />
In einem von Risikoaversion geprägten Umfeld reduzierten sich<br />
die Wertpapierumsätze im vergangenen Jahr massiv, dabei<br />
erfolgten mehr Wertpapierverkäufe als -käufe. Erst mit Überwindung<br />
der Tiefststände im März konnte eine leichte Belebung<br />
des Wertpapiergeschäfts festgestellt werden. Anleger fragten<br />
vor allem sichere und einfache Produkte wie Stufenzinsanleihen<br />
nach. Das Investmentfondsgeschäft war auf Sicherheit und<br />
Planbarkeit ausgerichtet und die Absatzschwerpunkte bildeten<br />
sich bei Aktien-Garantiefonds und offenen Immobilienfonds. Der<br />
erhöhte Bestand bei Deka-Kundendepots ergab sich aus Wertsteigerungen<br />
von Aktienfonds, Dachfonds und Vermögensverwaltungen.<br />
Diese Wertzuwächse haben Bestandsabflüsse überkompensiert.<br />
Verbundgeschäft<br />
<strong>Sparkasse</strong>nVersicherung<br />
Im Bereich Kompositversicherungen konnten 425 TEUR Nettojahresbeitrag<br />
abgesetzt werden. Der Absatz von Lebens- und<br />
Rentenversicherungen, gemessen an der Beitragssumme, lag<br />
mit 21,5 Mio. EUR auf Vorjahresniveau. Im Fokus des Vertriebs<br />
standen wie bereits im vergangenen Jahr speziell die Altersvorsorgeprodukte.<br />
Landesbausparkasse (LBS)<br />
Die Absatzzahlen konnten in 2009 gegenüber 2008 wieder<br />
leicht gesteigert werden. Die Neuabschlüsse von LBS-Bausparverträgen<br />
lagen bei 73,7 Mio. EUR.<br />
ertraGslaGe<br />
Der Zinsertrag lag mit 161,5 Mio. EUR 3,8 % unter dem Vorjahreswert<br />
(167,9 Mio. EUR). Dem standen 81,9 Mio. EUR Zinsaufwand<br />
(Vorjahr 94,0 Mio. EUR) gegenüber. Der Zinsüberschuss –<br />
unter Berücksichtigung der GuV Positionen 3 und 4 – in Höhe<br />
von 84,1 Mio. EUR (Vorjahr 80,4 Mio. EUR) war nach wie vor die<br />
bedeutendste Ertragsquelle. Da sich der Zinsaufwand im Vergleich<br />
zum Zinsertrag stärker reduzierte, weist der saldierte<br />
Zinsüberschuss einen gegenüber dem Vorjahr deutlich höheren<br />
Wert aus.<br />
Insbesondere beim Provisionsertrag aus Wertpapieren konnte<br />
nicht an die Erträge des Vorjahres angeknüpft werden. Im übri-<br />
gen Vermittlungsgeschäft (Bausparen, Immobilien, Versicherung)<br />
wurden die Vorjahreswerte teilweise deutlich übertroffen.<br />
Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich 2009 um 1,7 %<br />
auf 66,8 Mio. EUR. Der Personalaufwand erhöhte sich um 2,0<br />
Mio. EUR auf 40,2 Mio. EUR. Darin sind 1,1 Mio. EUR außerordentliche<br />
Zuführungen zu Rückstellungen enthalten. Der Sachaufwand<br />
reduzierte sich um 1,2 Mio. EUR auf 17,9 Mio. EUR.<br />
Grund dafür ist die erhöhte Bildung von Aufwandsrückstellungen<br />
im Vorjahr. Die Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />
auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen lagen mit 4,4<br />
Mio. EUR um 0,4 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert.<br />
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und<br />
bestimmte Wertpapiere führten nach Inanspruchnahme des<br />
Wahlrechts gemäß § 340f Abs. 3 HGB zu einem Aufwand in Höhe<br />
von 20,2 Mio. EUR. Dabei lag der Wertberichtigungsbedarf im<br />
Kreditgeschäft leicht unter dem Vorjahreswert. Die Wertpapierbewertung<br />
erfolgte nach dem strengen Niederstwertprinzip.<br />
Der Gesamtbewertungsaufwand wurde maßgeblich durch die<br />
Bildung von Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB beeinflusst.<br />
Unter Berücksichtigung der erforderlichen Bewertungsmaßnahmen<br />
und einer weiteren Dotierung der Vorsorgereserven gemäß<br />
§ 340f HGB ergibt sich ein Ergebnis der normalen Geschäftstätig-<br />
keit in Höhe von 25,4 Mio. EUR.<br />
Der Gesamtsteueraufwand betrug im Geschäftsjahr 11,4 Mio.<br />
EUR. Nach Einbeziehung aller Ergebniskomponenten konnte ein<br />
um 0,2 Mio. EUR höherer Jahresüberschuss von 14,0 Mio. EUR<br />
ausgewiesen werden.<br />
Abzüglich der gezahlten Vorfälligkeitsentschädigung für die<br />
vorzeitige Rücknahme von an Kreditinstitute verkauften<br />
<strong>Sparkasse</strong>nbriefen (4,0 Mio. EUR) sowie ohne Berücksichtigung<br />
der aus betriebswirtschaftlicher Sicht sonstigen außerordentlichen<br />
und aperiodischen Aufwendungen (7,1 Mio. EUR) und<br />
Erträge (6,8 Mio. EUR) ergibt sich unter Berücksichtigung des<br />
Nettoergebnisses aus Finanzgeschäften eine Aufwands-Ertrags-<br />
Relation (Cost-Income-Ratio; CIR) von 53,9 % (Vorjahr 56,6 %).<br />
Entsprechend der Planung hat die CIR damit die im Rahmen<br />
des Verbundkonzepts des <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes<br />
Hessen-Thüringen formulierte strategische Zielsetzung von<br />
60 % im Jahr 2009 wie in den Vorjahren deutlich unterschritten.<br />
finanzlaGe<br />
Die Zahlungsfähigkeit der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> war aufgrund<br />
einer ausgewogenen Liquiditätsplanung im Geschäftsjahr jederzeit<br />
gewährleistet.<br />
Der gemäß § 11 KWG aufgestellte Grundsatz über die Liquidität<br />
wurde stets eingehalten.<br />
VermöGenslaGe<br />
Die Solvabilitätsgesamtkennziffer betrug zum Bilanzstichtag<br />
21,8 % und überschritt deutlich den vorgeschriebenen Mindestwert<br />
von 8 %. Dabei wurden zur Ermittlung des Adressenausfallrisikos<br />
der Kreditrisikostandardansatz und des operationellen<br />
Risikos der Basisindikatoransatz zu Grunde gelegt.<br />
Geschäftsbericht 2009
Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der <strong>Sparkasse</strong> sind<br />
geordnet. Die Basis für eine zukünftige Geschäftsausweitung ist<br />
gegeben.<br />
Personalbereich<br />
Zum Jahresende 2009 beschäftigten wir insgesamt 869 Mitarbeiter/innen<br />
einschließlich der Auszubildenden und Praktikanten.<br />
Davon arbeiteten 329 Personen in Teilzeit. Die Möglichkeit<br />
der Altersteilzeit nahmen 97 Mitarbeiter/innen in Anspruch,<br />
davon befanden sich zum 31. Dezember 2009 40 Mitarbeiter/<br />
innen bereits in der Freistellungsphase.<br />
Zum 1. August 2009 haben wir 25 Auszubildende für den Beruf<br />
Bankkauffrau/-mann eingestellt. Mit 59 Auszubildenden zum<br />
31. Dezember 2009 sind wir weiterhin einer der größten Ausbilder<br />
im Berufsfeld Bankkaufleute in Südhessen. 16 Auszubildende<br />
vollendeten erfolgreich ihre Ausbildung im vergangenen<br />
Jahr, davon wurden 15 in ein Angestelltenverhältnis übernommen.<br />
Die guten Ergebnisse in den Abschlussprüfungen basieren<br />
auf unserer intensiven und systematischen Ausbildung.<br />
förderunG GemeinnütziGer einrichtunGen<br />
und ProjeKte<br />
Im Rahmen unseres öffentlichen Auftrags übernehmen wir Verantwortung<br />
für die Menschen vor Ort. Über Spenden oder im<br />
Rahmen von Sponsoring initiieren und fördern wir diejenigen<br />
Maßnahmen, die den Bürgern unserer Region wichtig sind und<br />
mit denen regionale Stärken ausgebaut werden können. Über<br />
unsere Jubiläumsstiftung unterstützen wir die Förderung kultureller<br />
und sozialer Zwecke in unserem Geschäftsgebiet und<br />
verstärken so die positive Wirkung für das wirtschaftliche und<br />
gesellschaftliche Umfeld. Mit unserem Ludwig-Metzger-Preis<br />
haben wir einen wichtigen Bürgerschaftspreis etabliert.<br />
risiKoberichterstattunG<br />
Risikomanagementziele<br />
Unsere Risikostrategie sowie die ergänzenden Teilrisikostrategien<br />
bilden die Grundlage für unser Risikomanagement.<br />
Unter dem Begriff „Risiko“ verstehen wir eine Verlust- oder<br />
Schadensgefahr, die dadurch entsteht, dass eine erwartete<br />
zukünftige Entwicklung ungünstiger verläuft als geplant oder<br />
sogar existenzbedrohend wird.<br />
Risikomanagement bedeutet, dass alle Risiken regelmäßig<br />
erkannt, gesteuert und überwacht sowie interne Kontrollverfahren<br />
implementiert werden. Das Risikomanagement umfasst<br />
dabei sowohl alle Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse,<br />
die in der <strong>Sparkasse</strong> erstellt werden, als auch Dienstleistungen,<br />
welche die <strong>Sparkasse</strong> von Dritten bezieht, sofern<br />
letztere von den Regelungen des § 25a Abs. 2 KWG erfasst<br />
werden. Ergänzend sind alle Bediensteten, Anlagen, Sach- und<br />
Organisationsmittel sowie Rechtsbeziehungen der <strong>Sparkasse</strong><br />
einbezogen.<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> 16 __ 17<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
TEUR<br />
1.130,9<br />
2.631,0<br />
5.031,0<br />
5.031,0<br />
6.531,0<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
stiftungskapital der jubiläumsstiftung der sparkasse<br />
in teur<br />
+ 1.500<br />
teur<br />
Wir nehmen in unserer geschäftspolitischen Ausrichtung grundsätzlich<br />
eine risikoneutrale Position ein. Das bedeutet, dass Risiken<br />
bei günstigen Risiko-/Chancenprofilen bewusst eingegangen<br />
werden, bei ungünstigerem Profil erfolgt in der Regel eine<br />
Kompensation oder eine Verminderung der Risiken.<br />
Risikomanagementmethoden<br />
Die Risikomanagementorganisation beschreibt den aufbau- und<br />
den ablauforganisatorischen Rahmen der <strong>Sparkasse</strong>, d. h. die<br />
entsprechenden Strukturen für ein wirkungsvolles Risikomanagement.<br />
So ist die Funktionstrennung zwischen Risikoüberwachung<br />
und Risikosteuerung bis hin zur Vorstandsebene und auch für den<br />
Vertretungsfall gewährleistet. Wesentliche Steuerungsentscheidungen<br />
werden vom Vorstand der <strong>Sparkasse</strong> getroffen. Das<br />
Gesamtsystem des Risikomanagements ist in geeigneter Weise<br />
in koordinierte Teilsysteme aufgeteilt, sodass eine vollständige<br />
Erfassung und Überwachung aller relevanten Risiken, die unser<br />
Haus betreffen, gewährleistet ist.<br />
Risikomanagementverfahren<br />
Das Risikomanagement wird vom Vorstand der <strong>Sparkasse</strong> als<br />
Teil der Corporate Governance gesehen. Das Risikomanagementsystem<br />
wird – hinsichtlich der Errichtung und laufenden Anwen-<br />
dung – im Risikohandbuch dokumentiert.
Die Risiken werden auf ein Maß beschränkt, welches die Vermögens-<br />
und Ertragssituation der <strong>Sparkasse</strong> nicht gefährdet. Bei der<br />
Quantifizierung und Steuerung der Risiken werden – soweit mög-<br />
lich und im Hinblick auf die Risikobedeutung sinnvoll – sowohl<br />
der Erwartungswert als auch Risiko- und Extremfall betrachtet.<br />
Zusammenfassende Darstellung der Risikolage<br />
Das von der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> auf Basis der Risikodeckungsmasse<br />
festgelegte Gesamtlimit war im Jahr 2009 ausreichend<br />
und wurde zu keiner Zeit überschritten. Unsere regelmäßig<br />
durchgeführten Berechnungen zeigen, dass die Risikotragfähigkeit<br />
der <strong>Sparkasse</strong> auch für den Risiko- und Extremfall gegeben<br />
ist. Das Risikomanagementverfahren entspricht der Risikolage<br />
und dem Risikogehalt der <strong>Sparkasse</strong>. Ein Risikohandbuch sowie<br />
ein Unternehmenssicherungskonzept (USI) sind seit mehreren<br />
Jahren in unserem Hause eingeführt.<br />
ProGnosebericht<br />
Anfang 2010 befindet sich die Weltwirtschaft weiterhin in einer<br />
Krise, die auch den früheren „Exportweltmeister“ Deutschland<br />
trifft. Erste Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung werden<br />
durch immer höhere Neuverschuldungen der öffentlichen Haushalte<br />
gedämpft. Weltweit halten die Notenbanken ihre Leitzinsen<br />
auf sehr niedrigem Niveau.<br />
Dieser Entwicklung kann sich auch Südhessen nicht entziehen,<br />
wobei das Geschäftsgebiet unserer <strong>Sparkasse</strong> bisher weniger<br />
stark betroffen ist als andere Regionen. Arbeitsplatzabbau,<br />
Kurzarbeit und die ungewisse Zukunft z. B. bei Opel und den<br />
Zulieferbetrieben sind bei Planungsüberlegungen zu berücksichtigen.<br />
Wir rechnen für das Jahr 2010 mit weiterhin niedrigen Marktzinsen,<br />
insbesondere in den kurzen Laufzeitbändern. Allerdings<br />
könnte es bei sich verstärkenden Anzeichen einer konjunkturellen<br />
Erholung zu einem schnellen Anziehen der Zinssätze kommen.<br />
Die auf unserer Zinserwartung basierenden Bilanzstrukturszenarien<br />
sehen ein Wachstum im Kundengeschäft – sowohl<br />
auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite – vor. Ein moderates<br />
Bilanzsummenwachstum basiert auf dem Kundengeschäft, eine<br />
Ausweitung des Eigengeschäfts wird nicht angestrebt.<br />
Während bei den Spareinlagen mit 3-monatiger Kündigungsfrist<br />
mit einer konstanten Bestandsentwicklung gerechnet wird,<br />
erwarten wir, dass Produktvarianten wie das Zuwachssparen<br />
oder die <strong>Sparkasse</strong>nbriefe, Zuwächse erzielen. Ein Kreditwachstum<br />
sehen wir insbesondere im Bereich der privaten und gewerblichen<br />
Immobilienfinanzierung. Aufgrund der vorhandenen<br />
gesunden Risikostruktur schätzen wir die mit dem Aktivgeschäft<br />
verbundenen Risiken insgesamt als vergleichsweise günstig ein.<br />
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Wirtschaftskrise sind<br />
höhere Risikoaufwendungen im Kreditgeschäft jedoch nicht<br />
auszuschließen.<br />
Auf Basis der fortgeführten Planung (Mitte März 2010) führen<br />
die Zins- und Bilanzstrukturerwartungen in der Kombination<br />
im Jahr 2010 aus heutiger Sicht zu einem im Vergleich zum<br />
Jahr 2009 leicht höheren Zinsüberschuss, für 2011 erwarten<br />
wir einen Rückgang. Entwicklungen, die unserer Zinserwartung<br />
nicht entsprechen, können das Zinsergebnis noch beeinflussen.<br />
Stärker steigende kurzfristige Zinsen würden zu einem höheren<br />
Zinsaufwand für variabel verzinsliche Einlagen bei nur begrenzten<br />
Zinssteigerungspotenzialen auf der Aktivseite führen. Zudem<br />
gingen Möglichkeiten zur Ertragsstabilisierung über die<br />
Fristentransformation verloren.<br />
Im Provisionsergebnis liegen unsere Planungen für 2010 und<br />
die Folgejahre über dem Vorjahresergebnis. Die Personalkapazitäten<br />
wollen wir konstant halten, was sich auch im Personalaufwand<br />
widerspiegelt. Entsprechende Tarifvereinbarungen sind<br />
berücksichtigt. Für 2010 rechnen wir mit einem gegenüber dem<br />
Vorjahr leicht höheren Sachaufwand. Darin sind u. a. erforderliche<br />
Investitionen in unser Geschäftsstellennetz enthalten. Für<br />
2011 gehen wir von nahezu konstanten Verwaltungsaufwendungen<br />
im Vergleich zu 2010 aus. Im Nettoergebnis aus Finanzgeschäften<br />
erwarten wir gleichbleibende Ergebnisse. Dies hängt<br />
jedoch sehr stark von der Marktentwicklung ab.<br />
Das Betriebsergebnis vor Bewertung, ohne Berücksichtigung<br />
neutraler Ergebnisbestandteile, wird im Jahr 2010 aufgrund<br />
der beschriebenen Faktoren über dem Vorjahreswert liegen.<br />
Im Jahr 2011 erwarten wir einen niedrigeren Wert.<br />
Die formulierte strategische Vorgabe für die Cost-Income-Ratio<br />
(CIR) von unter 60 % wird bei Eintreffen der Prognosen 2010<br />
erreicht; auch in 2011 werden die 60 % voraussichtlich unterschritten.<br />
Sowohl für 2010 als auch für 2011 streben wir einen<br />
unveränderten Bilanzgewinn an.<br />
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass wir die Chancen,<br />
die sich uns am Markt bieten, unter Abwägung möglicher<br />
Risiken bewusst wahrnehmen werden. Risiken aus sich verändernden<br />
Marktsituationen können aufgrund der im Hause eingeführten<br />
Verfahren beobachtet werden. Ihnen wird mit geeig-<br />
neten Maßnahmen begegnet. Den aus der verschärften Wett-<br />
bewerbssituation resultierenden Herausforderungen stellen<br />
wir uns selbstbewusst und reagieren mit zukunftsorientierten<br />
Strategien und Produkten.<br />
Der Offenlegungsbericht nach § 26a KWG wird auf der Internetseite<br />
der <strong>Sparkasse</strong> veröffentlicht.<br />
<strong>Darmstadt</strong>, im März 2010<br />
Georg Sellner Roman Scheidel Hans-Werner Erb<br />
Geschäftsbericht 2009
Seite 20 – 23<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> 18 __ 19<br />
Bericht des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> hat im Geschäftsjahr 2009 die ihm<br />
durch Gesetz und Satzung übertragenen Aufgaben wahrgenommen. Im Jahres-<br />
verlauf wurde er vom Vorstand in vier Sitzungen über die Geschäftsentwicklung,<br />
die wirtschaftlichen Verhältnisse und die sonstigen wichtigen Angelegenheiten<br />
zeitnah und umfassend unterrichtet.<br />
Der Kreditausschuss nahm die ihm übertragenen Aufgaben in sechs Sitzungen wahr.<br />
Der Vorstand hat dem Verwaltungsrat den Jahresabschluss und den Geschäftsbericht<br />
mit dem Lagebericht für das Jahr 2009 vorgelegt. Die Prüfungsstelle des<br />
<strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes Hessen-Thüringen prüfte die Buchführung, den<br />
Jahresabschluss sowie den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2009 und erteilte<br />
den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.<br />
Der Verwaltungsrat nahm in seiner heutigen Sitzung Kenntnis von dem Prüfungsergebnis<br />
und stellte den Jahresabschluss fest. Er billigte den Lagebericht und<br />
erteilte dem Vorstand Entlastung.<br />
Wie vom Vorstand vorgeschlagen hat der Verwaltungsrat den Bilanzgewinn in<br />
Höhe von 14,0 Mio. EUR beschlossen. Die Verwendung des Bilanzgewinns erfolgt<br />
entsprechend § 16 HSpG. Danach werden 3,5 Mio. EUR an die Träger zur Verwendung<br />
für gemeinnützige Zwecke ausgeschüttet. Der Restbetrag von 10,5 Mio. EUR<br />
wird der Sicherheitsrücklage zugeführt.<br />
<strong>Darmstadt</strong>, 1. Juli 2010<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong><br />
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates<br />
Walter Hoffmann<br />
Oberbürgermeister der Stadt <strong>Darmstadt</strong><br />
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009<br />
KurzfassunG ohne anhanG<br />
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009 wurde in der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Form erstellt und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der<br />
Prüfungsstelle des <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes Hessen-Thüringen versehen.<br />
Er wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />
Stadt- und Kreis-<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong><br />
Land Hessen, Regierungsbezirk <strong>Darmstadt</strong>
Jahresbilanz zum 31. Dezember 2009<br />
31.12.2008<br />
aKtiVseite EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Barreserve<br />
a) Kassenbestand 22.108.435,36 24.489<br />
b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 49.488.418,82 45.219<br />
71.596.854,18 69.708<br />
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung<br />
bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind<br />
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen –,–– –<br />
b) Wechsel –,–– –<br />
–,–– –<br />
3. Forderungen an Kreditinstitute<br />
a) täglich fällig 16.460.437,73 3.262<br />
b) andere Forderungen 107.325.505,24 502.079<br />
123.785.942,97 505.341<br />
4. Forderungen an Kunden 1.999.335.551,14 1.892.188<br />
darunter: durch Grundpfandrechte<br />
gesichert 1.107.464.881,11 EUR (1.061.419)<br />
Kommunalkredite 129.133.525,85 EUR (91.878)<br />
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
a) Geldmarktpapiere<br />
aa) von öffentlichen Emittenten –,–– –<br />
darunter: beleihbar bei der<br />
Deutschen Bundesbank –,–– EUR ( –)<br />
ab) von anderen Emittenten –,–– 82.423<br />
darunter: beleihbar bei der –,–– 82.423<br />
Deutschen Bundesbank –,–– EUR (82.423)<br />
b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
ba) von öffentlichen Emittenten 19.252.285,07 –<br />
darunter: beleihbar bei der<br />
Deutschen Bundesbank 19.252.285,07 EUR ( –)<br />
bb) von anderen Emittenten 1.321.625.713,97 837.697<br />
darunter: beleihbar bei der 1.340.877.999,04 837.697<br />
Deutschen Bundesbank 1.293.299.005,99 EUR (811.646)<br />
c) eigene Schuldverschreibungen 2.742.915,66 784<br />
Nennbetrag 2.760.000,00 EUR (850)<br />
1.343.620.914,70 920.904<br />
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 85.902.649,83 86.088<br />
7. Beteiligungen 48.602.054,04 49.646<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten –,–– EUR ( –)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten 2.435.250,00 EUR (2.261)<br />
8. Anteile an verbundenen Unternehmen 204.516,75 205<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten –,–– EUR ( –)<br />
an Finanzdiensleistungsinstituten –,–– EUR ( –)<br />
9. Treuhandvermögen 63.586,56 77<br />
darunter:<br />
Treuhandkredite 63.586,56 EUR (77)<br />
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand<br />
einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch –,–– –<br />
11. Immaterielle Anlagewerte 143.464,00 174<br />
12. Sachanlagen 64.106.607,10 68.525<br />
13. Sonstige Vermögensgegenstände 10.983.987,43 7.437<br />
14. Rechnungsabgrenzungsposten 2.223.837,86 4.121<br />
summe der aktiva 3.750.569.966,56 3.604.414<br />
Geschäftsbericht 2009
31.12.2008<br />
PassiVseite EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
a) täglich fällig 53.042.573,56 86.831<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 533.971.173,14 559.648<br />
587.013.746,70 646.479<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
a) Spareinlagen<br />
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist<br />
von drei Monaten 599.414.901,30 511.632<br />
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist<br />
von mehr als drei Monaten 142.686.499,98 155.987<br />
b) andere Verbindlichkeiten 742.101.401,28 667.619<br />
ba) täglich fällig 1.176.909.427,64 929.569<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 699.857.156,74 733.757<br />
1.876.766.584,38 1.663.326<br />
2.618.867.985,66 2.330.945<br />
3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
a) begebene Schuldverschreibungen 216.124.144,62 312.212<br />
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten –,–– –<br />
darunter: 216.124.144,62 312.212<br />
Geldmarktpapiere –,–– EUR ( –)<br />
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf –,–– EUR ( –)<br />
4. Treuhandverbindlichkeiten 63.586,56 77<br />
darunter: Treuhandkredite 63.586,56 EUR (77)<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten 7.250.933,52 6.628<br />
6. Rechnungsabgrenzungsposten 3.331.990,42 3.315<br />
7. Rückstellungen<br />
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 8.760.586,00 8.059<br />
b) Steuerrückstellungen 3.128.726,28 943<br />
c) andere Rückstellungen 17.776.460,60 18.054<br />
29.665.772,88 27.056<br />
8. Sonderposten mit Rücklageanteil –,–– –<br />
9. Nachrangige Verbindlichkeiten –,–– –<br />
10. Genussrechtskapital –,–– –<br />
darunter: vor Ablauf von<br />
zwei Jahren fällig –,–– EUR ( –)<br />
11. Eigenkapital<br />
a) gezeichnetes Kapital –,–– –<br />
b) Kapitalrücklage –,–– –<br />
c) Gewinnrücklagen<br />
ca) Sicherheitsrücklage 274.251.732,75 263.902<br />
cb) andere Rücklagen –,–– –<br />
274.251.732,75 263.902<br />
d) Bilanzgewinn 14.000.073,45 13.800<br />
288.251.806,20 277.702<br />
summe der Passiva 3.750.569.966,56 3.604.414<br />
1. Eventualverbindlichkeiten<br />
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln –,–– –<br />
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 83.763.915,91 85.149<br />
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten –,–– –<br />
83.763.915,91 85.149<br />
2. Andere Verpflichtungen<br />
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften –,–– –<br />
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen –,–– –<br />
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 117.314.815,90 101.488<br />
117.314.815,90 101.488<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> 20 __ 21
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
01.01. – 31.12.2008<br />
für die zeit Vom 1. januar bis 31. dezember 2009 EUR EUR EUR TEUR<br />
1. Zinserträge aus<br />
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 112.920.212,65 122.793<br />
b) festverzinslichen Wertpapieren<br />
und Schuldbuchforderungen 48.608.300,15 45.140<br />
161.528.512,80 167.933<br />
2. Zinsaufwendungen 81.924.284,80 94.019<br />
79.604.228,00 73.914<br />
3. Laufende Erträge aus<br />
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 3.089.444,49 4.089<br />
b) Beteiligungen 1.399.699,71 2.352<br />
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen –,–– –<br />
4.489.144,20 6.441<br />
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs-<br />
oder Teilgewinnabführungsverträgen 2.541,34 5<br />
5. Provisionserträge 23.697.695,51 23.501<br />
6. Provisionsaufwendungen 2.096.767,45 2.055<br />
21.600.928,06 21.446<br />
7. Nettoertrag (Vorjahr: Nettoaufwand) aus Finanzgeschäften 191.062,60 929<br />
8. Sonstige betriebliche Erträge 7.731.520,33 6.641<br />
9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil –,–– –<br />
113.619.424,53 107.518<br />
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter 30.919.327,45 30.152<br />
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung 9.256.547,71 8.072<br />
darunter: 40.175.875,16 38.224<br />
für Altersversorgung 3.648.524,62 EUR (2.582)<br />
b) andere Verwaltungsaufwendungen 17.896.460,24 19.128<br />
58.072.335,40 57.352<br />
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />
Anlagewerte und Sachanlagen 4.427.743,29 4.767<br />
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.374.087,15 3.711<br />
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen<br />
und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu<br />
Rückstellungen im Kreditgeschäft 20.180.944,62 18.199<br />
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten<br />
Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen<br />
im Kreditgeschäft –,–– –<br />
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlage-<br />
vermögen behandelte Wertpapiere 1.200.000,00 26<br />
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen<br />
an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />
behandelten Wertpapieren –,–– –<br />
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme –,–– –<br />
18. Einstellungen in Sonderposten mit Rücklageanteil –,–– –<br />
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 25.364.314,07 23.463<br />
Geschäftsbericht 2009
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> 22 __ 23<br />
01.01. – 31.12.2008<br />
EUR EUR TEUR<br />
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit (Übertrag) 25.364.314,07 23.463<br />
20. Außerordentliche Erträge –,–– –<br />
21. Außerordentliche Aufwendungen –,–– –<br />
22. Außerordentliches Ergebnis –,–– –<br />
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 11.187.899,08 9.510<br />
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 176.341,54 153<br />
11.364.240,62 9.663<br />
25. Jahresüberschuss 14.000.073,45 13.800<br />
26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr –,–– –<br />
14.000.073,45 13.800<br />
27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />
a) aus der Sicherheitsrücklage –,–– –<br />
b) aus anderen Rücklagen –,–– –<br />
–,–– –<br />
14.000.073,45 13.800<br />
28. Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />
a) in die Sicherheitsrücklage –,–– –<br />
b) in andere Rücklagen –,–– –<br />
–,–– –<br />
29. bilanzgewinn 14.000.073,45 13.800
Organe der Stadt- und<br />
Kreis-<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong><br />
VerwaltunGsrat<br />
Vorsitzender<br />
Alfred Jakoubek,<br />
Landrat des Landkreises <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg, bis 30.06.2009<br />
Herr Walter Hoffmann<br />
Oberbürgermeister der Stadt <strong>Darmstadt</strong>, ab 01.07.2009<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Walter Hoffmann,<br />
Oberbürgermeister der Stadt <strong>Darmstadt</strong>, bis 30.06.2009<br />
Alfred Jakoubek,<br />
Landrat des Landkreises <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg, ab 01.07.2009 bis 30.09.2009<br />
Klaus Peter Schellhaas, ab 01.10.2009<br />
Landrat des Landkreises <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg<br />
Mitglieder<br />
Hanno Benz, Pressesprecher, Versatel Süd-Deutschland GmbH<br />
Wolfgang Glenz, Bürgermeister der Stadt <strong>Darmstadt</strong><br />
Reinhold Hafermehl, Bankkaufmann, <strong>Sparkasse</strong>nangestellter, Geschäftsstellenleiter<br />
Bernd Hartmann, Bürgermeister a. D. der Stadt Ober-Ramstadt<br />
Thomas Heldmann, kaufmännischer Angestellter, Deutsche Telekom AG<br />
Hans-Dieter Karl, Bürgermeister der Gemeinde Erzhausen<br />
Petra Klink, Bankkauffrau, <strong>Sparkasse</strong>nangestellte im Personalwesen<br />
Günter Martini, Bürgermeister der Gemeinde Bickenbach<br />
Birgitta Pietz, Rechtsanwältin, Sozietät v. KEUSSLER, <strong>Darmstadt</strong><br />
Rafael Reißer, MdL<br />
Friedel Röder, Bankkaufmann, <strong>Sparkasse</strong>nangestellter, Personalratsvorsitzender<br />
Melanie Steckenreuter, Bankkauffrau, <strong>Sparkasse</strong>nangestellte im Wertpapierhandel<br />
Renate Wudy, Bankkauffrau, <strong>Sparkasse</strong>nangestellte im Bereich Marktfolge Kredit<br />
Vorstand<br />
Vorsitzender<br />
<strong>Sparkasse</strong>ndirektor Georg Sellner<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
<strong>Sparkasse</strong>ndirektor Roman Scheidel<br />
Mitglied<br />
<strong>Sparkasse</strong>ndirektor Hans-Werner Erb<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> 24 __ 25
Unsere Geschäftsstellen<br />
gEScHäftSStEllEn darmStadt StadtgEBiEt<br />
KundenCenter am Luisenplatz, Rheinstraße 10-12<br />
Dieburger Straße, Dieburger Straße 69<br />
Heimstättensiedlung, Am Kaiserschlag 47<br />
Hügelstraße, Hügelstraße 22<br />
Johannesviertel, Liebigstraße 16<br />
Martinsviertel, Heinheimer Straße 73-75<br />
Orangerie, Karlstraße 112<br />
Rheintor, Rheinstraße 94<br />
Roßdörfer Straße, Roßdörfer Straße 55A<br />
SB-Stelle Bessungen, Heidelberger Straße 87-89<br />
SB-Stelle TU <strong>Darmstadt</strong>, Welcome Center,<br />
Karolinenplatz 5<br />
SB-Stelle Waldkolonie, Michaelisstraße 6<br />
Geldautomat <strong>Darmstadt</strong>ium, Schlossgraben 1<br />
Geldautomat Einhornapotheke, Ludwigsplatz 1<br />
Geldautomat Elisabethenstift, Landgraf-Georg-Str. 100<br />
Geldautomat Henschel & Ropertz, Marktplatz 2<br />
Geldautomat medical business center, Mina-Rees-Straße 5<br />
Geldautomat TU <strong>Darmstadt</strong>, Mensa Lichtwiese,<br />
Petersenstraße 14<br />
Geldautomat Wella AG, Berliner Allee 65<br />
Geldautomat Zara, Schuchardstraße 18<br />
gEScHäftSStEllEn gEBiEt nord<br />
Arheilgen, Frankfurter Landstraße 163<br />
Erzhausen, Bahnstraße 120<br />
Kranichstein, Grundstraße 2-8<br />
Messel, Kohlweg 1<br />
Wixhausen, Wegscheide 1<br />
SB-Stelle Arheilgen, Jakob-Jung-Straße 2<br />
SB-Stelle Merck KGaA, Frankfurter Straße 250<br />
gEScHäftSStEllEn gEBiEt WESt<br />
Braunshardt, Ludwigstraße 6<br />
Eschollbrücken, Breslauer Straße 2<br />
Gräfenhausen, Darmstädter Landstraße 3-5<br />
Griesheim, Wilhelm-Leuschner-Straße 47-53<br />
Griesheim, St. Stephan, Wilhelm-Leuschner-Straße 156<br />
Pfungstadt, Eberstädter Straße 39<br />
Pfungstadt, Odenwaldstraße, Odenwaldstraße 9<br />
Pfungstadt/Hahn, Gernsheimer Straße 87<br />
Weiterstadt, Darmstädter Straße 59-61<br />
Geldautomat Kaufland Weiterstadt,<br />
Rudolf-Diesel-Straße 26A<br />
gEScHäftSStEllEn gEBiEt Süd<br />
Alsbach, Hauptstraße 19<br />
Bickenbach, Darmstädter Straße 21<br />
Eberstadt, Heidelberger Landstraße 198<br />
Eberstadt, Kirchtanne, In der Kirchtanne 31<br />
Hähnlein, Gernsheimer Straße 24<br />
Jugenheim, Ludwigstraße 15A<br />
Seeheim, Georg-Kaiser-Platz 1<br />
SB-Stelle Alsbach-Sandwiese, Sandwiesenstraße 7<br />
gEScHäftSStEllEn gEBiEt oSt<br />
Brandau, Lützelbacher Straße 2<br />
Nieder-Modau, Odenwaldstraße 100<br />
Nieder-Ramstadt, Dornwegshöhstraße 6<br />
Ober-Ramstadt, Hammergasse 7<br />
Roßdorf, Wilhelm-Leuschner-Straße 12A<br />
Traisa, Darmstädter Straße 5<br />
faHrBarE gEScHäftSStEllEn<br />
mit 19 Haltepunkten<br />
Stadtgebiet: Altenwohnheim Dieburger Straße 199,<br />
Altenwohnheim Freiligrathstraße 8, Karlshof,<br />
Merck KGaA, Waldkolonie, Wohnpark Kranichstein<br />
Modautal: Allertshofen, Hoxhohl, Ernsthofen,<br />
Webern / Klein-Bieberau, Lützelbach, Neunkirchen<br />
Mühltal: Frankenhausen, Waschenbach, Nieder-Beerbach<br />
Ober-Ramstadt: Rohrbach, Wembach<br />
Seeheim-Jugenheim: Ober-Beerbach<br />
Weiterstadt: Schneppenhausen<br />
Griesheim<br />
Eschollbrücken<br />
Pfungstadt-Hahn<br />
Braunshardt<br />
Weiterstadt<br />
<strong>Darmstadt</strong><br />
Pfungstadt<br />
Hähnlein<br />
Gräfenhausen<br />
Bickenbach<br />
Alsbach<br />
Erzhausen<br />
Wixhausen<br />
Eberstadt<br />
Seeheim<br />
Jugenheim<br />
Arheilgen<br />
Kranichstein<br />
Nieder-Ramstadt<br />
Traisa<br />
Nieder-Modau<br />
Roßdorf<br />
Messel<br />
Ober-Ramstadt<br />
Brandau
<strong>aussichtsreich</strong>: für den Schulleiter Ronald Seffrin<br />
Weltoffene<br />
Bildungsinsel<br />
ScHuldorf BErgStraSSE _ ronald SEffrin möcHtE ScHülEr<br />
auS allEr WElt auf EinEm camPuS vErEint SEHEn<br />
Vom Hämmern der Bauarbeiter ist auf den Bänken der Freilichtbühne im Schuldorf Bergstraße<br />
nichts mehr zu hören. Selbst der Kran, der weit über den Rohbau des Internationalen Schul-<br />
> >
zweigs hinaus ragt, verschwindet zwischen den Kiefern, die die Freilichtbühne vom<br />
belebten Campus des Schuldorfs abgrenzen. „Ich bin nach wie vor fasziniert von<br />
dieser Schule im Kiefernhain und ihrer Weitläufigkeit“, sagt Ronald Seffrin. Seit acht<br />
Jahren leitet er das Schuldorf Bergstraße in Seeheim-Jugenheim und möchte die<br />
Europaschule mit dem entstehenden internationalen Schulzweig einem globalen<br />
Publikum öffnen.<br />
Die Freilichtbühne – hier versammeln sich in den Sommermonaten Open-air-<br />
Kinofans aus der ganzen Region – hat für Ronald Seffrin eine besonders starke Symbolkraft.<br />
Die Weltoffenheit seiner Schule stellt sie für ihn dar und verbinde zudem<br />
Tradition mit Zukunftsvision. „Für mich ist Zukunft immer auch mit dem Ursprung<br />
verbunden“, erklärt Ronald Seffrin. „Die Arena dieser Freilichtbühne erinnert mit an<br />
das Alte Griechenland und somit die Wiege unserer Bildung. Sie symbolisiert aber<br />
auch, dass das Schuldorf Bergstraße von Beginn an eine weltoffene Schule war, die<br />
alle Menschen mitnimmt. Das soll auch künftig so sein.“<br />
EuroPa iSt unSErE Zukunft<br />
Als kooperative Gesamtschule führt das Schuldorf Bergstraße derzeit gut 2.000<br />
Schüler zu einem Abschluss, auch eine Grundschule und ein Hort sind dem Bildungszentrum<br />
angegliedert. Ebenfalls auf dem Campus ansässig ist die Kindertagesstätte<br />
der Gemeinde sowie ein internationaler Kindergarten mit Preschool. Seit zehn Jahren<br />
ist das Schuldorf Europaschule und baut sukzessive einen bilingualen Bildungszweig<br />
auf. „Europa ist unsere Zukunft“, sagt Ronald Seffrin. „Wir müssen unsere<br />
Schüler fit für die Zukunft machen, sie mit dem europäischen Gedanken vertraut<br />
machen und somit für die Welt öffnen“.<br />
Größtes Projekt ist die Etablierung eines internationalen Schulzweigs, der „State<br />
International School“. Seffrins Vision: Das Schuldorf Bergstraße soll in der Wirtschaftsregion<br />
Südhessen auch attraktive Bildungsadresse für zugezogene Familien aus<br />
aller Welt sein. In Teilen ist diese Vision bereits umgesetzt: seit acht Jahren werden<br />
ausländische Kinder im englischsprachigen Kindergarten betreut, seit fünf Jahren<br />
besuchen Schüler der Klassen eins bis sechs die internationale Schule. Sie richtet<br />
sich einerseits an Kinder, deren Eltern für einige Jahre in einem Unternehmen der<br />
Region arbeiten und dann wieder zurück in das Heimatland gehen. Andererseits an<br />
Zugezogene, die in Deutschland bleiben möchten und deren Kinder einen internationalen<br />
Bildungsabschluss anstreben.<br />
ScHulE Wird micH niE ganZ loSlaSSEn<br />
„In zehn Jahren werden diese Schüler mit den deutschen Schülern gemeinsam<br />
lernen, arbeiten und miteinander leben“, wünscht sich Ronald Seffrin. „Sie werden<br />
hier auf dieser Freilichtbühne Theaterstücke aufführen, Sport machen und gemeinsamen<br />
Fremdsprachen-Unterricht haben.“ Bereits heute wird hierfür der Boden<br />
bereitet: die Erstklässler der Gesamtschule und die internationalen Erstklässler<br />
werden zusammen begrüßt, in der Grundschule gibt es vernetzte Angebote, etwa<br />
naturwissenschaftliche Forschungswerkstätten. „Hier im Schuldorf Bergstraße ist<br />
einfach viel in Bewegung, das ist Teil der Vision“, sagt Ronald Seffrin.<br />
In zehn Jahren wird derweil sein Nachfolger die Früchte ernten. „Ich werde dann<br />
ganz bei meiner Familie sein und mir vielleicht einen Traum erfüllen: ein eigenes<br />
Musikstudio“, verrät Seffrin, heute 58 Jahre alt. Mit Freude sieht er, dass sich auch sein<br />
Sohn für das Lehramt entschieden hat. „Schule wird mich also nie ganz loslassen.“<br />
In zehn Jahren werden<br />
Schüler aller Nationen hier<br />
gemeinsam lernen, arbeiten<br />
und miteinander leben.<br />
ScHuldorf BErgStraSSE<br />
In den kommenden Jahren wird das<br />
Schuldorf Bergstraße weiter wachsen.<br />
Im Aufbau ist ein internationaler Schulzweig<br />
mit Ganztagesangebot und einer<br />
Kapazität für 600 Schüler. Vorbild für die<br />
Region sind die zahlreichen Bildungsinitiativen<br />
der Seeheimer.<br />
Im Rahmen des Schulprojekts „Stärken<br />
fürs Leben“ der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong><br />
wurde das Schuldorf in diesem Jahr<br />
für sein „Gesamtkonzept Prävention“<br />
mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.<br />
Standort: Seeheim-Jugenheim<br />
Schulleiter: Ronald Seffrin<br />
gründung: 1954 als erste deutsche<br />
Gesamtschule<br />
Schulform heute: Europaschule und<br />
kooperative Gesamtschule mit 2.000<br />
Schülern, angegliedertem Kindergarten<br />
und Grundschule.<br />
www.schuldorf.de<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> 28 __ 29
Für mich ist Zukunft<br />
immer auch mit dem Ursprung<br />
verbunden.
<strong>aussichtsreich</strong>: für den Unternehmer Dr. Ralf Dreher<br />
Aufstieg mit Optimismus<br />
r-BioPHarm _ ScHnElligkEit iSt für dr. ralf drEHEr Ein ErfolgSgarant<br />
Auf 14.500 Quadratmetern hat das Biotechnologie-Unternehmen R-Biopharm am südlichen Rande Eberstadts, aber<br />
noch auf Pfungstädter Gemarkung liegend, sein neues Domizil bezogen – eine im Vergleich zum bisherigen Standort<br />
in <strong>Darmstadt</strong> drei mal größere Fläche. „Alle sechs Jahre haben wir uns im Schnitt bislang vervielfacht“, sagt Vorstand<br />
> >
Entwicklungsländer legen<br />
verstärkt Wert auf gesunde<br />
Lebensmittel. Ein Wachs-<br />
tumstreiber, der das gesamte<br />
Team anspornt.
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> 32 __ 33<br />
Eigene Verantwortung und<br />
Freiräume bei der Arbeit versprechen<br />
eine lang anhaltende Motivation<br />
der Mitarbeiter.<br />
> ><br />
und Geschäftsführer Ralf Dreher. Sollte sich dieser Rhythmus wiederholen, ist der<br />
erst im vergangenen Jahr bezogene Neubau bereits im Jahr 2015 wieder zu klein.<br />
Schon vier Umzüge hat die Belegschaft seit der Gründung 1988 gemeistert. Damals<br />
war das Unternehmen aus Röhm hervorgegangen, das „R“ im Firmennamen zeugt<br />
noch heute davon.<br />
auSBau dEr marktfüHrErScHaft<br />
Der Spezialist für Testsysteme in den Bereichen Lebensmittelanalyse und klinische<br />
Diagnostik gehört in seinem Metier inzwischen zu den Weltmarktführern. Labore<br />
und Unternehmen rund um den Globus setzen die Produkte der Südhessen ein.<br />
Zumindest in Sachen Standortwahl soll nun ein bisschen Ruhe einkehren. 8.000 qm<br />
Ausbaufläche sind in Pfungstadt vorhanden. Ralf Dreher ist sich sicher, dass die<br />
Fläche in den kommenden Jahren auch benötigt wird. „Der Neubau hier ist für mich<br />
die Fortsetzung einer optimistischen Haltung“, formuliert er.<br />
Eine Haltung mit System, denn R-Biopharm hat erfolgreich Nischen im stark<br />
wachsenden Segment der Biotechnologie erobert. Der weltweit einzige Schnelltest<br />
für den Norovirus kommt aus den Laboren der Pfungstädter, im Bereich Stuhldiagnostik<br />
hat R-Biopharm in Deutschland einen Marktanteil von 70 Prozent.<br />
„Wachstumspotenzial gibt es in der klinischen Diagnostik vor allen Dingen mit<br />
innovativen neuen Produkten“, sagt Ralf Dreher. Nachweissysteme für Allergene<br />
seien das am stärksten wachsende Segment im Bereich Lebensmittelanalyse.<br />
Weltmarktführer ist R-Biopharm im Nachweis von Gluten. „Im Bereich Allergene<br />
wollen wir der dominante Anbieter weltweit werden.“<br />
Im kommenden Jahrzehnt soll der Fokus noch stärker auf dem Ausland liegen.<br />
55 Prozent seines Umsatzes macht R-Biopharm bereits auf internationalem Parkett.<br />
Im Visier der Pfungstädter sind besonders Exportnationen, die ihre Waren auf Risiken<br />
testen müssen, etwa auf die Belastung mit Keimen, Hormonen oder eben Allergenen:<br />
Sojalieferanten wie Brasilien und Argentinien, Agrarländer wie die Türkei oder<br />
Weinproduzenten wie Frankreich. Sie fordern die Testkits von R-Biopharm an, um<br />
Sicherheit zu erhalten, aber auch, um Qualitätsangaben oder Inhaltsstoffe zu messen.<br />
Schnelligkeit ist für Ralf Dreher dabei eine der wichtigsten Erfolgsvoraussetzungen<br />
der Zukunft. „Wir müssen es unseren Kunden so einfach wie möglich machen“,<br />
führt er aus. Auf Hochtouren laufen in Pfungstadt die Forschungen an Schnelltests:<br />
spezielle Teststreifen, die bereits beim Produzenten oder Lieferanten eine Lebensmittelanalyse<br />
ermöglichen und so den zeitraubenden Gang in das Labor ersparen.<br />
durcH ZukäufE niScHEn ErScHliESSEn<br />
Wachstum soll auch weiterhin durch gezielte Zukäufe erreicht werden. R-Biopharm<br />
möchte sich damit neue Nischen erschließen. Einen weiteren Wettbewerbsvorteil<br />
erhoffen sich die Pfungstädter von ihrem Netz an Tochterunternehmen. „Die Mitarbeiter<br />
dort beobachten, welche neuen Entwicklungen und Bedürfnisse es gibt“, sagt<br />
Ralf Dreher. Gerade in Entwicklungsländern werde verstärkt auf gesunde Lebensmittel<br />
Wert gelegt. Ein Wachstumstreiber für weit mehr als zehn Jahre, prognostiziert<br />
Ralf Dreher. Er selbst wird dann die Unternehmensleitung abgegeben haben und<br />
mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, wie er sagt. „Ich habe vier Kinder und zwei<br />
Enkelkinder. Ich werde loslassen können.“<br />
r-BioPHarm<br />
Das Biotechnologie-Unternehmen<br />
gehört zu den weltweit größten<br />
Produzenten von Testsystemen in den<br />
Bereichen Lebensmittelanalyse und<br />
klinische Diagnostik. Wachstum soll<br />
durch gezielte Akquisen und weitere<br />
Nischenbesetzung erreicht werden.<br />
Der neue Unternehmensstandort in<br />
Pfungstadt wurde gemeinsam mit einer<br />
Investitionsfinanzierung der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Darmstadt</strong> realisiert.<br />
Standorte: Pfungstadt (Zentrale),<br />
Dependancen in China, USA, England,<br />
Frankreich, Argentinien, Brasilien,<br />
Australien, Spanien und Italien<br />
vorstand:<br />
Dr. Ralf Dreher und Dr. Carsten Bruns<br />
gründung: 1988<br />
Jahresumsatz: 60 Millionen Euro<br />
mitarbeiter: 200 am Standort Pfungstadt<br />
in den Bereichen F+E, Produktion,<br />
Marketing & Sales, Auftragsbearbeitung<br />
und Verwaltung. 130 Mitarbeiter an den<br />
neun weltweiten Standorten.<br />
www.r-biopharm.com
<strong>aussichtsreich</strong>: für den Vereinssportler Dr. Peter Heiland<br />
Stolzer Blick<br />
nach vorn<br />
tEc darmStadt _ HockEy-aBtEilungSlEitEr dr. PEtEr HEiland<br />
Hat diE EntWicklung dEr EigEnEn JugEnd im viSiEr<br />
Mit dem ersten eigenen Kunstrasenplatz kam die Wende. Eine kleine Ewigkeit hatten die Hockeyspieler<br />
des Tennis- und Eisclub (TEC) <strong>Darmstadt</strong> auf diesen Moment hingearbeitet, vor zehn Jahren wurde das<br />
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Sportkindergärten und<br />
Sportgrundschulen sind<br />
die Vision von Peter Heiland<br />
und Trainer Peer May.<br />
tEc darmStadt<br />
Die Ziele der Hockey-Abteilung im Tennisund<br />
Eisclub (TEC) sind ambitioniert: die<br />
1. Herrenmannschaft soll den Sprung in<br />
die Bundesliga schaffen, Nachwuchsförderung<br />
vorangetrieben werden.<br />
Dazu zählt auch das Hockey-Jugendcamp,<br />
das dieses Jahr erstmals von der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>Darmstadt</strong> unterstützt wird. Es steht<br />
exemplarisch für das breitgefächerte Sport-<br />
Engagement des Hauses.<br />
vereinssitz: Traisaer Straße 26<br />
abteilungsleitung: Dr. Peter Heiland<br />
Sportler: 20 Mannschaften mit 70 Erwachsenen<br />
und 250 Kindern und Jugendlichen<br />
leistung: 1. Herrenmannschaft spielt<br />
in der 1. Regionalliga (Feld) und in der<br />
2. Regionalliga Süd (Halle). Die B-Knaben<br />
waren 2008 und 2009 Hessenmeister auf<br />
dem Feld und in der Halle.<br />
www.tec-darmstadt.de<br />
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Feld in der Traisaer Straße – vis-a-vis zum Böllenfalltorstadion – für den Trainingsund<br />
Spielbetrieb freigegeben. „Das war für uns der Durchbruch“, sagt Abteilungsleiter<br />
Peter Heiland – und der Auftakt einer rasanten Entwicklung. Inzwischen, weitere<br />
zehn Jahre später, hat sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen auf 250 erhöht.<br />
Zusammen mit den Erwachsenen hat der Verein damit 320 Hockeyspieler/innen. Der<br />
ersten Herrenmannschaft ist der Durchmarsch in die 1. Regionalliga gelungen.<br />
Entsprechend selbstbewusst schauen die Sportler nach vorn. „Es ist unser Ziel,<br />
dass in zehn Jahren die Herren in der 2. Bundesliga spielen, die Damen von der<br />
Oberliga in die Regionalliga aufgestiegen sind und unsere Kleinsten bei allen Meisterschaften<br />
unter die besten Vier kommen“, bringt Peter Heiland die ambitionierten<br />
Pläne auf den Punkt. „Dazu müssen wir uns noch stärker professionalisieren: unsere<br />
Qualität konsolidieren, uns im Jugendbereich breiter aufstellen, organisatorisch<br />
und sportlich noch besser werden.“<br />
Ein wahrer Kraftakt also, für den der Nährboden schon bereitet ist. Mit Peer May<br />
und Gerrit Rothengatter konnten die TEC-Hockeyspieler zwei Trainer gewinnen, die<br />
bereits für Rüsselsheim in der Bundesliga gespielt haben. „Jetzt brauchen wir noch<br />
mehr eigenen hochklassigen Nachwuchs, um nicht nur von Zugängen abhängig zu<br />
sein“, erklärt Peter Heiland und möchte in zehn Jahren erreicht haben, dass im TEC<br />
eine Karriere vom Kleinkind-Einstieg bis in Bundesliga-Gefilde möglich ist.<br />
nEuEr raSEnPlatZ, nEuE HallE<br />
Eng verknüpft sind die großen Visionen mit der Notwendigkeit, die Infrastruktur zu<br />
verbessern. „Wir sind hier absolut an der Kapazitätsgrenze“, sagt Peter Heiland. So<br />
seien mit zunehmender Professionalisierung hauptamtliche Trainer nötig, zudem<br />
werde der eine Kunstrasenplatz schon bald nicht mehr ausreichen. Ein zweiter<br />
Hockeyplatz soll in den kommenden zehn Jahren gebaut werden, im Idealfall mit<br />
Tribüne. Weiteres großes Ziel ist die Errichtung der ersten eigenen Sporthalle, denn<br />
in den Wintermonaten kann Hockey nur in der Halle trainiert werden. Derzeit pendeln<br />
die TEC-Spieler von einer Halle zur nächsten und kollidieren dabei mehr und<br />
mehr mit Schulklassen.<br />
mEHr kooPS mit ScHulEn<br />
Die Zusammenarbeit mit Schulen, aber auch mit Kindergärten soll grundsätzlich<br />
ausgebaut werden, um auf das Angebot des TEC aufmerksam zu machen. Hockey-<br />
AGs und andere Kooperationen bestehen bereits an mehreren Einrichtungen in der<br />
Region. „Wir möchten die Kinder mit dem Besonderen packen und ihnen zeigen,<br />
dass es neben Fußball noch etwas Anderes gibt“, betont Peter Heiland.<br />
Visionär sind die Pläne von Trainer Peer May: für ihn sind Sportkindergärten und<br />
sogar Sportgrundschulen denkbar, in denen körperliche Betätigung einen besonderen<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong> 36 __ 37
Wir möchten die Kinder mit dem<br />
Besonderen packen und ihnen<br />
zeigen, dass es neben Fußball noch<br />
etwas Anderes gibt.<br />
Stellenwert besitzt. Es wären die ersten ihrer Art in Hessen. Hockey könnte in diesen<br />
Einrichtungen eine wichtige Rolle spielen. „Es schult Fantasie und Intellekt, da sich<br />
die Spieler auf immer neue Situationen einstellen und entsprechend reagieren<br />
müssen.“ So fördere Hockey die Multi-Tasking-Fähigkeit junger Menschen – eine<br />
wichtige Voraussetzung für die komplexen Anforderungen im späteren Berufsleben.<br />
„Wir haben also eine Verantwortung für die kommenden Generationen“, sagt<br />
Peter Heiland, im Hauptberuf Bauingenieur mit Planungsbüro in <strong>Darmstadt</strong>. Er und<br />
seine beiden Kinder sind mit Hockey groß geworden und längst eng mit dem TEC<br />
verbunden. „Deswegen werde ich mich auch weiterhin für diesen Verein engagieren,<br />
denn es gibt genug zu tun.“
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Darmstadt</strong><br />
Rheinstraße 10-12<br />
64283 <strong>Darmstadt</strong><br />
Telefon: 06151 2816-0<br />
Telefax: 06151 2816-109 999<br />
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