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gute aussichten - junge deutsche fotografie: 2013/2014http://www.guteaussichten.org/index.php?id=19GUTE AUSSICHTEN ARBEITEN NOTIZEN MEDIEN PRESSE FÖRDERER KONTAKTGUTE AUSSICHTENAUSSTELLUNGEN HINTERGRUND WETTBEWERB BOOKFACES2013/2014 TEILNAHME 2012/2013 ARCHIVIm zehnten Jahr von gute aussichtenwählte die Jury neun Arbeiten aus, beiden nichts so ist, wie es scheint"gute aussichten - junge deutsche fotografie 2013/2014" - dieneun Preisträger/innen und ihre Arbeiten: Nichts ist so, wie esscheint und doch die WirklichkeitDie durchaus gute Aussicht der siebenJuroren, die in Hamburg auf ...... ein rechtes Schlauchdurcheinanderblickten und 2013 aus ...English summary (<strong>PDF</strong>) at the end of this page - please scrolldown for the download - thank you.Eine Espressomaschine, die in ihrem eigenen Kaffee ertrinkt,Landschaften die im wahrsten Sinn des Wortes fast vor uns undaus dem Bild entschwinden, Menschen, gegerbt, gebrandmarkt,gezeichnet von ihrem Dasein, als Randgruppe tituliert oder insolch absurden Haltungen ins Motiv inszeniert, dass dasKuckucknest grüßen und uns verblüfft aus der Wäsche schauenlässt, graue Betonbilder von monochromer Schlichtheit undüberbordend bunte Collagen von malerischer Schönheit: Imzehnten Jahr seines Bestehens präsentiert "gute aussichten2013/2014" eine inhaltliche, ästhetische, mediale und formaleBandbreite, wie sie die junge deutsche Fotografie selten gebotenhat. Ein Spektrum, überraschend vielfältiger Ideen,Überlegungen und fotografischer Strategien, formaler wiemedialer Umsetzungen, die nicht nur den aktuellen Status Quoabbilden, sondern auch als Inspirationsquelle dienen dürfen.... (v.l.n.r.) Luminita Sabau, VerenaHein, Mario Lombardo, Wibke von Bonin,Josefine Raab, Ingo Taubhorn undHans-Christian Schink bestandUnd doch ist es so, dass es in all <strong>dieser</strong> Vielfalt ein geradezuverblüffend verbindendes Element gibt: Das Nicht-Erfüllen vonErwartungen, das Nicht-Einlösen von Versprechen, das Nicht-Einhalten von Konventionen, das Nicht-Geschehen desVorhersehbaren, das Nicht-Sein des Geahnten, des Da-Seinszieht sich durch die neun Arbeiten wie ein roter Faden.Hoffnungen werden enttäuscht, physikalische Gesetzmäßigkeitenaußer Kraft gesetzt, mediale Grenzen überschritten undSehgewohnheiten auf den Kopf gestellt. Nichts ist so, wie esscheint. Und doch so, wie es ist. "Denn", schreibt der Autor RolfHochhuth in seinem Buch "Eine Liebe in Deutschland", "nur dieGegenwart ist die Wirklichkeit". Diese, unsere Gegenwart istgezeichnet von unhaltbaren Versprechen und nicht eingehaltenenVereinbarungen. Fortlaufend, immerzu, stetig. Doch wenn eineGeneration junger Fotograf/inn/en den Finger in diese Wundelegt, sie sichtbar, spürbar werden lässt, dann schafft sie damitnicht nur ein verbindendes Element. Sie zwingt uns hinzusehen,zu fragen, zu denken und sie riskiert, dass Begriffe wie Freiheit,Würde, Wahrheit ins Spiel kommen. Werte, die – wie wir finden –1 von 7 04.11.13 19:13


gute aussichten - junge deutsche fotografie: 2013/2014http://www.guteaussichten.org/index.php?id=19uns und der Gegenwart verdammt gut tun.Besonderer Dank an den FotografenHans-Christian Schink für seine sehrkurzfristige Jury-TeilnahmeExakt 100 Einreichungen aus 33 Institutionen erreichten uns fürden Wettbewerb "gute aussichten - junge deutsche fotografie2013/2014". An der Jurysitzung in Hamburg nahmen teil: Dr.Wibke von Bonin (Köln), Kulturjounalistin undKunsthistorikerin, Dr. Verena Hein (München), Kuratorin undLeiterin der Ausstellungen Museum Stuck Villa, MarioLombardo, Art Director, Bureau Lombardo (Berlin), JosefineRaab (Neustadt/Weinstrasse), Kunstwissenschaftlerin undGründerin von "gute aussichten", die ehemalige Leiterin derKunstsammlung der DZ Bank, Luminita Sabau(Frankfurt/Main), der renommierte Fotograf Hans-ChristianSchink (Leipzig) sowie Ingo Taubhorn, Kurator am Haus derPhotographie, Deichtorhallen (Hamburg).Am Ende des Sichtungstages wurden neun Arbeiten undPreisträger/innen ausgewählt. Wir bedanken uns an <strong>dieser</strong> Stelle- wie immer - sehr herzlich bei allen beteiligten Hochschulen,Einreichern und Professoren sowie den Jurymitgliedern für ihreTeilnahme, ihr Engagement und ihre mehr als tatkräftigeUnterstützung.Die neun Preisträger/innen von "gute aussichten 2013/2014" undihre Arbeiten, wie immer, nach ABC geordnet:Auch Verena Hein, Museum Stuck Villa,war in diesem Jahr erstmal dabeiWieder einmal entgeht dem scharfenBlick der Jurorin Luminta Sabaus nichtsNadja Bournonville // A Conversion Act // Hochschule fürGrafik und Buchkunst LeipzigAusgangspunkt von Nadja Bournonville ist das Krankheitsbild derHysterie und der Begriff der Konversion ((lat. Conversio =Umwendung, Umkehr). In ihrer fotografischen Arbeit "AConversion Act" greift Bournonville den Gedanken derUmwandlung von seelischen Vorgängen in das Körperliche aufund entwirft zwei einander ergänzende Serien aus jeweils achtMotiven. Für die "Medical Machines" fertigt die Künstlerin ausAlltagsgegenständen eine Reihe von surreal anmutendenGerätschaften, die an medizinische Apparaturen früherer Zeitenerinnern. Diese Kleinformate, in denen die aus heutiger Sichtbrachialen Behandlungsmethoden seelisch Erkranktergewissermaßen ad absurdum geführt werden, kontrapunktiertdie Künstlerin mit großformatigen, szenographisch angelegtenEinzelbildern. In deren bildnerischem Repertoire klingenAusdrucksformen und Ikonografien sowohl symbolistischer,dadaistischer als auch surrealistischer Kunst an. Der Betrachtersieht sich in anspielungsreiche, unserer greifbaren Wirklichkeitvöllig entrückte Bildräume versetzt, die uns in eine assoziativaufgeladene, magisch wie grotesk anmutende Traumwelt führen.Ab durch die Wand? Nadja BournonvilleAnna Domnick // Calm II // Fachhochschule BielefeldIn ihrer zehnteiligen Serie "Calm II" setzt sich Anna Domnick mitder Visualisierung einer geistigen wie materiellen Auflösungauseinander. Die intensive Betrachtung von Landschaft, die sieselbst als autobiographisches Moment in ihre künstlerische Arbeithineinträgt, transformiert sich in "Calm II" zu einerweitestgehenden Abstraktion des konkreten Motivs. In fünfminimal variierten Landschaftsbildern gibt ein radikal tiefliegender Horizont den Blick frei in die Weite des sich darüberwölbenden Himmels. Gepaart werden diese Bilder mitKörperbetrachtungen einer weiblichen Figur – zwei Rückenakteangeordnet als Diptychon, zwei Hautbilder und eine sich imSchwarz verlierende Kontur. In den abwechselnden Bildfolgenvon Landschaft und Körper visualisiert Anna Domnick den für sie2 von 7 04.11.13 19:13


gute aussichten - junge deutsche fotografie: 2013/2014http://www.guteaussichten.org/index.php?id=19bschäftigt sich in "A Conversion Act" mitder Hysterie ...wechselseitigen Prozess, in dem geistige und physischeAuflösung einander bedingen. Beide – Landschaft wie Körper –gerinnen zu einer Vision der Entgrenzung von Körper und Geist.... Anna Domnick in "Calm II" mit derAuflösung bzw. Verschmelzung vonLandschaft und Körper ...Birte Kaufmann // The Travellers // Ostkreuzschule fürFotografieDie Pavee, wie die Traveller offiziell genannt werden, sind lautWikipedia "eine als fahrend beschriebene soziokulturelle GruppeIrlands". Die Landfahrer leben in Familienclans, sprechen eineauf das Gälische zurückgehende eigene Sprache und werden –wie alle nomadischen Völker – von den jeweiligen Einwohnernund Behörden argwöhnisch beäugt. "Kesselflicker" (tinker) isteine auch im deutschen Sprachraum negativ konnotierteBezeichnung für Landfahrer. In früheren Zeiten lebten auch dieirischen Traveller davon, Kessel und andere Gebrauchsgeschirrezu flicken, Pferde zu beschlagen oder Messer zu schleifen. DieseArbeitsfelder sind mit dem Einzug moderner Zeiten jedochnahezu von der Bildfläche verschwunden. Heute kann eine großeZahl der Pavee in Irland und England nach wie vor nicht lesenoder schreiben und lebt, neben der Pferdezucht, von Sozialhilfe.Die Traveller sind eine geschlossene Gesellschaft mit eigenenRegeln und Traditionen. Birte Kaufmann hat sich mit großerAusdauer Zugang zu einigen, ihrerseits äußerst misstrauischen,Familien erarbeitet und ihre Fotografien, die zwischenDokumentation, Narration und Inszenierung schwingen,gewähren einen authentischen Einblick in eine uns verborgeneWelt.... Birte Kaufmann spürte in Irland derfahrenden "Randgruppe" der Travellernach ...... Lioba Keuck recherchierte für "Couvee Coragem" im Randgebiet derportugieschen Hauptstadt Lissabon ...Lioba Keuck // Couve e Coragem // FachhochschuleDortmund"Kohl und Mut" – was aus dem Portugiesischen ins Deutscheübersetzt beinahe wie eine sozialistische Arbeitsparole klingt,beschreibt die Lebensrealität von Menschen, die am Rande derGesellschaft oftmals um ihr schieres Überleben kämpfen. Häufigsind es Emigranten aus ehemaligen Kolonien Portugals (wie z.B.Angola, Mosambik, Brasilien oder den Kapverden), die in trostloswuchernden Siedlungen in der Peripherie Lissabons wohnen. Aufden sie umgebenden Brachflächen haben sie damit begonnen,den Boden urbar zu machen, um ihre kärglichen Einkünfte mitselbstgezogenem Gemüse aufzubessern. Lioba Keuck hat für"Couve e Coragem" in den Armutsgürteln der Hauptstadtrecherchiert, die Menschen nach ihren Geschichten befragt. Ineiner Mischung aus Texten, Portraits, künstlerischen unddokumentarisch anmutenden Fotografien verdichtet sich visuellder Versuch von Menschen, ihren Lebensverhältnissen eine inmehrerer Hinsicht positive Perspektive abzugewinnen: Die Arbeitin und mit der Erde verschafft ihnen nicht nur ein sozialesMiteinander und die Aufbesserung ihrer Mahlzeiten, sondernvermittelt Sinn und Bestätigung – etwas, das sie in einem Milieuvon Arbeitslosigkeit oder bestenfalls schlecht bezahlter Hilfsarbeitselten bis gar nicht erfahren.Alwin Lay // mod. CLASSIC // Kunsthochschule fürMedien KölnVon nichts kommt nichts, könnte das Motto von Alwin Lay sein,oder auch: Es passiert nicht immer, was geschehen müsste, aberdoch jede Menge. "mod. CLASSIC" ist der Name einer kleinenSiebträger Espressomaschine, die die italienische Firma GaggiaEnde der 1970iger Jahre auf den Markt brachte. Alwin Lay hatsich den Titel geborgt, denn bei ihm wird die Espressomaschine3 von 7 04.11.13 19:13


gute aussichten - junge deutsche fotografie: 2013/2014http://www.guteaussichten.org/index.php?id=19zum Sinnbild seines Schaffens. Eingebaut in eine durchsichtigeVitrine ertrinkt die "mod. CLASSIC" in ihrem eigenen Espresso.Übrig bleibt ein schwarzer Kubus mit kräftig Crema obenauf undein Büchlein, eine gefakte Bedienungsanleitung der Gaggia, diedas "Ertrinken" der Maschine Bild für Bild dokumentiert. Dieursprünglich ebenso ästhetische wie verkäuferische Präsentationder Maschine wird, alleine durch die Produktion des Cafes, ihrerFunktion enthoben und löscht so auch das Bild, das wir von ihrhaben. Das Nicht-Erfüllen von Erwartungen, das Nicht-Einlösentradierter Handlungs- und Betrachtungsmuster ist das Themavon Alwin Lay. Ob installativ, skulptural, fotografisch oder inVideos umgesetzt, immer überrascht er den Betrachter auf einesinnige, humorvolle Art und Weise, eben ganz "mod. CLASSIC"-mässig.... und Alwin Lay lässt u.a. Gaggias"mod. CLASSIC" in ihrer eigenen CafeProduktion ertrinken.Revolte? - "Back2Politics" ruft uns jedessolitäre Ausstellungsstück von MarianLuft heftig entgegen ...Marian Luft // Back2Politics // Hochschule für Grafik undBuchkunst Leipzig"Wenn keine Revolution herrscht, muss man sie eben herstellen",übertitelte "Die Zeit" (26.11.2011) einen Artikel zu einer Studieüber die Zeitschriftenreihe "Kursbuch" von Hans MagnusEnzensberger. Was sich als Reminiszenz zu Enzensbergerlegendärer Rede anlässlich der Pariser Aufstände im Juli 1968liest, könnte - mit einem zwinkernden Auge - auch für MarianLuft und seine mehrteilige Serie "Back2Politics" gelten: In einerZeit, in der (zumindest in Deutschland) gerade keine Revolutionin Sicht ist, muss bzw. kann man, zumindest als Künstler,jederzeit eine anzetteln. "Das Politische als Akt derUmschreibung eines Zustandes in einen Anderen" so ein ebensovager wie vieldeutiger Erklärungsansatz des Urhebers – lässt unsrelativ im Dunklen tappen. Betrachten wir das Werk, so stehenwir vor einer mehrteiligen, aus großformatigen Bildernbestehenden Rauminszenierung, die in allen Teilen inhaltlich wieapparativ dem Computer entspringt. Marian Luft sampelt Inhalteanalog zu zeitgenössischer Kunst- und Kulturproduktion undgeneriert daraus ein gänzlich eigenständiges ästhetischesProdukt. So bedient er sich beispielsweise für "Funtasies", einemDigitalprint auf Plexiglas mit programmierten LED Panel, bei denprivat eingestellten Bilderströmen des tumblr Netzwerkes. Aus310 000 Einzelbildern baut er sein "Tumblr Transparent", einenmulticoloren Flickenteppich aus Bilderschnipseln und in demMonumentalprint "The Aethetic of the Political" sieht sich derBetrachter einer azurblauen Fläche gegenüber, deren Zentrumeine explosionsartig auseinanderstiebende Fläche digitalerKritzeleien darstellt – eine wilde, inkohärente Ansammlung"politischer Schmierereien" (Marian Luft), deren Nicht-Inhaltdurchaus als Analogie auf eine herrschende politische Un-Kulturgelesen werden darf.... während Stephanie Steinkopf inBrandenburg über 4 Jahre hinweg ...Stephanie Steinkopf // Manhattan – Straße der Jugend //Ostkreuzschule für FotografieMitten im Grünen zwei Plattenbauten: was zu DDR-Zeitenbegehrte Wohnungsangebote waren, ist nach der Wende gänzlichaus der Mode gekommen. "Manhattan" nennen die Dorfbewohnermitten in Brandenburg die so unvermittelt in die idyllischeLandschaft hineinragenden mehrstöckigen Häuser. "Straße derJugend" steht auf dem Schild jener Straße, die direkt an denWohnblöcken vorbeiführt. 23 Jahre nach der Wende steht einGebäude komplett leer, im zweiten Bau sind zwölf von vierzigWohnungen noch bewohnt. Wer konnte, hat die Behausungenverlassen. Über vier Jahre hinweg besuchte Stephanie Steinkopfimmer wieder bestimmte Familien und erwarb sich allmählich das4 von 7 04.11.13 19:13


gute aussichten - junge deutsche fotografie: 2013/2014http://www.guteaussichten.org/index.php?id=19... den Gebäudekomplex "Manhattan"und seine Menschen erforschte.Damit beginnts: Daniel Stubenvollsvermeintlicher "Grundstein" für seine"Saubere Arbeit" ...Vertrauen der Bewohner. In ihrem fotografischen Essay istSteinkopf mittendrin in fremden Leben. Eingezwängt in engen,verwohnten Zimmern mit klapprigem Mobiliar, zwischenSofakissen, Plüschtieren, Plastiktannenbaum, Salami aus derPackung und Bier aus der Dose. Hier essen und schlafen, liebenund hassen, streiten und feiern die Menschen. Der ganz normaleWahnsinn. Noch nicht einmal der Blick aus dem Fensterverschafft wirklich Luft. Stephanie Steinkopfs Bilder sprechen vonnicht eingelösten Hoffnungen, von Agonie, Trostlosigkeit undSozialhilfe – Zustände, die nicht nur weite Teile Ostdeutschlandsbetreffen, sondern für viele strukturschwache Gegenden geltenund die glanzlose Kehrseite der Wirtschaftsmacht Deutschland inden Fokus rücken.Daniel Stubenvoll // Saubere Arbeit // KunsthochschuleKasselDaniel Stubenvoll scheut sich nicht nach dem Wesentlichen zufragen: Woher kommt das Neue und wie entsteht es? Im Kellerseiner Hochschule findet er eine zugeflüsterte, vermeintlicheAntwort: Alles beginnt mit einem Grundstein – der ist dasFundament einer jeden Arbeit und wird von ihm fotografisch insBild gesetzt. Die Arbeit muss, da ist Daniel Stubenvoll sich sicher,"sauber" sein, einem Bauwerk gleichen. Also stiftet er elf seinerKommilitonen - unterschiedlicher künstlerischer Disziplinen -dazu an, ein Werk über diesen Grundstein zu machen. Ausdiesen Werken kuratiert Stubenvoll, zusammen mit seinereigenen Grundstein-Fotografie, eine fiktive Ausstellung und einechtes Künstlerbuch, in dem der Entstehungsprozess, dieGrundstein-Werke und die Ausstellung dokumentiert werden.Diese 11 neuen Grundsteine dienen Daniel Stubenvoll dann alsAusgangspunkt und Inspirationsquelle für seine "Saubere Arbeit".In der er, die Bilder seiner Künstlerkollegen zitierend, seineeigenen Bilder aus und mit den fremden zusammensetzt undfotografiert. So werden wir, Stück für Stück, Zeuge einer Genese,die sich im Verlauf ihrer Werdung mit dem produktiven Scheiternam eigenen Bild und den Stärken der Fotografieauseinandersetzt.... und eines (Betonbild) von vierAusstellungselementen aus ChristinaWerners "PIPAL".Christina Werner // PIPAL // Hochschule für Grafik undBuchkunst Leipzig"Deutschland und Indien 2011-2012: Unendliche Möglichkeiten!",so der Name eines vom Goethe-Institut in Neu-Dehli initiiertenProjektes, an dem Christina Werner teilnahm. Aus den"unendlichen Möglichkeiten" suchte sich die Fotografin das"Sabarmati Riverfrontproject" in Ahmedabab, eineraufstrebenden Metropole im Bundesstaat Gujarat im WestenIndiens aus. Das "Riverfrontproject" ist eine infrastrukturelleMaßnahme einer wirtschaftlich expandierenden Region, mit demZiel, das Flussufer zu beleben und für die Menschen nutzbar zumachen. Doch welche visuelle Strategie verfolgen in einemUmfeld, dessen Bilder in unseren Köpfen förmlich zementiertsind: Indien, das Land der extremen sozialen Gegensätze, dasLand der Farben und Düfte, der heiligen Kühe und desundurchdringlichen Chaos. "PIPAL" beschreitet folgerichtig einengänzlich entgegen gesetzten Weg: Sechs so genannte"Betonbilder", 12 snapshots, eine Herbariumskassette mitBlättern der Pappelfeige (Pipal), eine MDF-Platte, in die mehrere,zu beiden Seiten des Flusses liegende Stadtteile gefräst wurden,bilden ein Raumensemble. Christina Werners Installationbeschreibt und ist Promenade in einem: die Betonbilder, diegestrichene Holztafeln zeigen, auf denen später Plakate montiert5 von 7 04.11.13 19:13


gute aussichten - junge deutsche fotografie: 2013/2014http://www.guteaussichten.org/index.php?id=19Der Lohn getaner Arbeit: Daseinstimmiges Voting der "guteaussichten" - Jury wirkt sich ...wurden, referieren sowohl auf den Werkstoff modernerArchitektur als auch auf die Farbfeldmalerei. In der Kassetteliegen die Blätter des Pipal-Baumes, die Werner auf ihrem Gangan der Promenade entlang gesammelt hat und das rascheWachstum der Stadt symbolisieren. In den "snap-shots"vertextet die Künstlerin ihre Eindrücke während ihrer"Promenade" entlang des Flusses und die MDF-Platte verortetihren Weg in der Topographie des Geländes. Die gesamteInstallation wiederum ist lesbar als Metapher für diekulturgeschichtlich geprägte Entwicklung vom Kolonial- zumNationalstaat und so schließt sich der inhaltliche Kreis. Mit derklaren Verankerung im Konzeptuellen gelingt es Wernerexemplarisch, alle Klippen der erwarteten Bilder zu umschiffenund eine völlig neue Sehweise anzubieten.Summa summarum präsentiert "gute aussichten – jungedeutsche fotografie 2013/2014": 107 Motive, 2 Kataloge, 2Künstlerbücher, 2 Journale, 2 Videos, 1 Lightbox, 1 Glasvitrine, 1Poster, 1 Soundinstallation, 1 Herbarium und 1 MDF-Platte.... offenbar auch auf die"Schlauchordnung" aus und den ...Wie immer gibt es bei "gute aussichten" kein Siegertreppchen,kein Preisgeld, keine Rangliste, sondern einfach "nurGewinner(innen)". Dafür bietet "gute aussichten 2013/2013",nun im zehnten Jahr und laut SPIEGEL "Deutschlandsrenommiertester Wettbewerb für junge Fotografen", eineeinzigartige, inhaltlich wie stilistisch breit gefächerteZusammenschau dessen, was in den letzten 12 Monaten anjunger Fotografie in Deutschland entstanden ist.Weitere Informationen über die Preisträger/innen und ihre Werkefinden Sie asap in unserem feinen Katalog und auf der <strong>Website</strong>unter ARBEITEN ----> Top neun.... Abendhimmel (Achtung: Kitsch!) überHamburg.Der KatalogZu "gute aussichten - junge deutsche fotografie / new germanphotography 2013/2014" wird im Januar 2014 der gleichnamigeKatalog (Deutsch/Englisch) erscheinen, herausgegeben vonStefan Becht & Josefine Raab, der in jeder Buchhandlung und inallen Web-Stores oder direkt hier info(at)guteaussichten.orgerhältlich ist: Ca. 230 Seiten, Grösse 16 cm x 24 cm,durchgehend vierfarbig, ca. 300 Abbildungen, 19,99 Euro, ISBN .Die Ausstellungen & TermineDie Auftakt-Ausstellung von "gute aussichten - junge deutschefotografie 2013/2013" findet am Samstag, den 16. November2013, im Goethe Institut Los Angeles statt (bis 13. Dezember2013). Die Deutschland-Premiere von "gute aussichten2013/2014" und erste voll umfängliche Ausstellung eröffnet amDonnerstag, 6. Februar 2014 im Haus der Photographie,Deichtorhallen, Hamburg (bis Sonntag, 23. März 2014). Alleweiteren Ausstellungsstationen und Termine finden Sie aufunserer <strong>Website</strong> unter AUSSTELLUNGEN.Eine Auswahl druckfähiger Fotografien der aktuellen Arbeiten undder diesjährigen Jury-Mitglieder steht Ihnen im PRESSEKIT zurVerfügung.<strong>PDF</strong> <strong>Download</strong> <strong>dieser</strong> <strong>Website</strong><strong>PDF</strong> <strong>Download</strong> Preisträger-Liste gute aussichten 2013/2014 (D)<strong>PDF</strong> <strong>Download</strong> Prize winners gute aussichten 2013/2014 (E)<strong>PDF</strong> <strong>Download</strong> Factsheet Was ist gute aussichten?6 von 7 04.11.13 19:13

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