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Programm Konzert - kirchenchor-muenster.de

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Louis Vierne (1870-1937)Messe solennelle (1899)Louis Vierne wur<strong>de</strong> mit einer schweren Sehbehin<strong>de</strong>rung geboren. Die Familie zog 1873 nach Paris, woLouis' Onkel Charles Colin seine musikalische Begabung ent<strong>de</strong>ckte und ihn zum Klavierspiel ermunterte.1880 hörte er erstmalig César Franck als Organist in <strong>de</strong>r Pariser Kirche Sainte Clotil<strong>de</strong>. DiesesSchlüsselerlebnis nannte er später in seinen Memoiren eine „Offenbarung“. Ab 1889 nahm VierneUnterricht in Fuge bei César Franck. Sein Studium am Conservatoire <strong>de</strong> Paris, an <strong>de</strong>m er bereits vorherals Zuhörer Francks Orgelklasse besucht hatte, schloss er 1894 bei <strong>de</strong>ssen Nachfolger Charles-MarieWidor mit einem ersten Preis in Orgelspiel und Improvisation ab.1892 ernannte Widor seinen Schüler Vierne zum Stellvertreter an <strong>de</strong>r Orgel <strong>de</strong>r Pariser Kirche Saint-Sulpice. Nach Viernes erstem Preis in Orgel 1894 wur<strong>de</strong> er zusätzlich Widors Assistent in <strong>de</strong>r Orgelklasseam Pariser Konservatorium.Im Jahre 1900 wur<strong>de</strong> Louis Vierne nach einem Vorspielen unter mehreren Bewerbern ausgewählt undzum Titularorganisten <strong>de</strong>r Kathedrale Notre-Dame <strong>de</strong> Paris ernannt, eine Stelle, die er bis zu seinemTo<strong>de</strong> innehatte. Darüber hinaus arbeitete er als Assistent von Alexandre Guilmant, Widors Nachfolgerals Orgelprofessor am Pariser Konservatorium, und unterrichtete in dieser Position zahlreichebe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Organisten <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Generation in Frankreich.1911 kündigte Vierne seine Anstellung am Conservatoire und wechselte als Orgelprofessor zumkirchenmusikalischen Institut Schola Cantorum.Vierne starb 1937 während eines Orgelkonzerts am Spieltisch seiner Orgel in Notre-Dame in Paris an <strong>de</strong>nFolgen eines Gehirnschlags.Die Arbeit an <strong>de</strong>r Messe solennelle cis-moll, op. 16 begann Louis Vierne im Jahre 1899. Ursprünglichsollte es eine Fassung für Chor und Orchester wer<strong>de</strong>n, doch auf Anraten von Widor schrieb er dieFassung für Chor und zwei Orgeln, da man nicht immer ein Orchester zur Verfügung hat (infranzösischen Kirchen fin<strong>de</strong>t man aber fast immer eine Chor-Orgel und eine Hauptorgel). DieUraufführung war am 8. Dezember 1901 in Saint-Sulpice mit Vierne und Widor an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Orgeln.Sind die feierlichen Teile <strong>de</strong>s Kyrie und das triumphieren<strong>de</strong> Gloria und Sanctus noch traditionellromantisch komponiert, so schlagen die geheimnisvollen Harmonien <strong>de</strong>s Benedictus einen völlig neuenTon in <strong>de</strong>r Kirchenmusik an. Die Messe schließt friedvoll mit lang anhalten<strong>de</strong>n Phrasen im Agnus Dei undbringt mit Echospiel zwischen Chor und großer Orgel das Werk zu einem wun<strong>de</strong>rbar ruhigen, tröstlichenAbschluss.Charles-Marie Widor (1844-1937)Méditation aus <strong>de</strong>r Symphonie Nr. 1, op. 13/1 (1872)6

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